VÜrgerfTäst drang. Jetzt nahte ent blstste Haupte der Stadtrath und flehte Gnade. Wild schnob fie der Admiral au, und hielt ihnen ihr Zau der vor, dem er thue auküudlgte. fl seit jetzt ja seiner Gewalt, und sollten dteLeute gt nterbeinge und wohl ver sorge, da Wettere erde flch morgen find l Wilhelm' o der Mar? Wuth ?ate kete Grenzen. Gänzliche Plün derung wa sei fester Entschluß. Nur De Ryk und Treslong gelang es, ihn endlich milder zu stimmen, daß er mit der Plünderung der Klöster und Kirchen der Katholtken vorlteb nahm, die er denn aus den nächsten Morgen festsetzte. Lau tem Jubel überließ fich die Mannschaft, während die Hauptleute zum Rathe zu sammen traten im Saale de Stadt- Hause. Wilhelm von der Mark wollte die Stadt, deren gänzliche Wehrlostgkett thu schreckte, avfgeden, allein Treslong und De Ryk waren es, die fest daraus bestanden, sie zu behaupten und zu ver theidtge. De Ryk wie alle die Vor theile nach, die für de Prinzen Unter nehme a de Besitze Betel hervor ginge, ud th gelang es, diesen Plan durchzusetze. Noch t der Nacht wur de die Bürgerschaft versammelt, und ihr dieser Entscheid mitgetheilt. Freilich ah Wilhelm von der Mark Lefitz vo der Stadt tn de Prinzen Namen, ließ fich von der Bürgerschaft den Eid der Treue für den Prinzen schwören, und entließ fie dann mit der Versicherung, daß ihrEtgeuthum geschützt werden solle, tn ihre Wohnungen. Angstvoll bebten tadessen die Herzen t Breughel'S Hause. Zu ihm, dem treuen Freunde, war Elisabeth von Strahlen mit ihrer Mutter geflohen, um Schutz zu finden tn der Plüaverung bei dem stärkeren Mann; aber auch seine Gattin fanden fl tn Angst, tn doppel ter, da Breughel seit dem Morgen nicht mehr sein Hau betrete, und das Ge rücht ihn an der Spitze ter Vertheidiger stehen ließ. Unter Thränen und Gebet brachten ste den Tag und den Abend hin. Da trat spät am Abend Breughel tn da Gemach, elnen alten, ehrwürdigen Mann, tn der Tracht drr Geusen, an der Hand führend. „Kinder!" rief er, „Gottlob! dl Ge fahr ist vorüber; wir stehen unter dem Schutze Oranlen'S. Alba' Arm trifft un nicht mehr!" Freier athmete sete Brust, und dank bar hoben die grauen die Blicke zum Himmel. —Dann stellte er De Ryk vor. „Der Retter meine Lebens," sagte er, —Wetb, Kinder—der hat euch heute den Bater, den Gatten gerettet; dankt ihm I" Da um schloffen blühende Knaben und Mädchen des Alten Knie, und unter Thränen des tiefsten Dankgesühles drück te die Gattin de Malers die Hand de seine Rührung umsonst verbergen wol ftnden Mannes. „Und auch euch >st er wohl nicht fremd —der Name de Ryk? sprach Breughel jtl Elisabeth und ihrer Mutler, indem r ihren Namen De Rk sagte. Da ergriff De Ryk ihr Hände, und dt Thränen rollten stromweis aus sei nen Augen. „Gott," sagte er tief er schüttert, „ich danke Dir für diese Stun de. Ich danke Dir, daß die Stunde da ist, wo ich vergelten kann." Dann sagte er: „Ihr kennet mich nicht, edle grauen—wohl aber kannte mich der Edlr, dessen Blut für die Frei heit floß,—er war meines Leben Ret ter. O, ich kam zu spät, zu retten au doppeltem Tod—ihm die Augen zu öff nen über die höllische Bosheit, deren Opfer er wurde, und über die Gefahr, in derer schwebte." Laut schluchzte die Frauen. „Er kannte den Verrath!" sagte Frau von Strahlen. „Wie? eile grau."rlefter noch sicht bar Ergriffene. „Er kannte ihn?— Nein, er und auch Ihr kanntet und ken net nicht das Werk der Hölle. Ihr hal tet einen Unschuldigen, ein großes, edles, treue Her, für den Urheber Eures Un glück, und z Gott dem Allwissenden, der mich bald richten wird, schwöre ich e Euch —Wilm ist rein, wie Gottes Sonne—Jan van der DoeS ist der Teu sel, der den Oheim mordete und Wilm und Euch elend machte!" Elisabeth starrte dm Mann an, der sprach mit prophetischer Begeisterung, mit unwillkürlich hinreißender Gewalt. Sie starrte ihn an, und die bleiche Wan ge wurde noch bleicher. „Um Gottes Willen," rief ste dann, und krampfhaft faßte ste seine Hand, „redet Ihr Wahrheit?" „Wahrheit, so wahr mir Gott helfe in der Stunde de Totes I" schwur De Ryk, die Hand erhebend. Da taumelte Elisabeth in den Stuhl mit dem Ausrufe „Allmächtiger, Du bist gerecht l"—Die Mutter sah noch im mer zweifelnd De Ryk an. „Ich war bet Wilm in Löwen, und seitdem, mit Ausnahme einiger Jahre, fast immer. I lenne sein Herz, seine Thaten-1 kenne ihn, wie mich selbst,"—fuhr De Ryt fort. „O," sagte Elisabelh's Mutter— „schlug er stch doch um ine Metze tn Löwen!" „Wiek" rief De Ryk, undZorngluth erfüllte ihn-„auch da sag! der Verruc hte? Barlaimont redete ehrenrührig von Eurem Kinde, edle Frau, von Elisabeth dort, die Wtlm's Seele liebte, und den rechiu Verleumder züchtigte der Rächer der Unschuld!" „Großer Gott, ist e Wahrheit?" rief die Matrone aus. „Wahrheit.und er selbst, Jan van der Doe, soll, muß, wird sie bestätigen denn er ist hier," sprach De Rk. Gott sei gelobt!" rief Breughel; „dann wird sich das schauderhaste Dun kel aufklären." „Ja, das wird es," sagte De Ryk. „dann erde ich ihn entlarven, den höl lischen Buben, der den Oheim aus da Schaffst lieferte, um seiner Reichthümer theilhaftig zu werden—Euch arm mach te, um dadurch Elisabeth zu zwingen, daß sie seine Hand nSdme—und Wilm verrieth, damit er, verflucht vo seinem Wohlthäter umherirre; aber der falsche Fluch wurde zum Segrn und de Prin zen Achtung und Liebe hob ihn empor, den edlen Vertheidiger seines Vaterlan de." „Wo ist er, o sage, wo ist Wllm?" rief jetzt Elisabeth, die mit zugehaltenen Augen die gewechselten Reden mit an gehört. „Er ist nicht fern—du vielgeprüftes Herz," sprach De Ryk. „du wirst ihn wie der sehen, nur gedulde dich noch einige Zeit." Da lehrt mitEinemMal die sroheGe wtßhett seiner vielfach geahnten Un schuld in ihre Brust ein, und mit ihr der erste Strahl der Freude und der Hoff nung nach den düsteren Jahren de Kummers und de Schmerze. De Rpk suchte endlich da Lager; aber ln sein Auge, wie in da Elisabeth's ihrer Mutter und Breughel' kam lein Schlaf. Die Herzen waren zu 011, die Träume de Glücke zu schön, die ihnen Worschwebten. Der andere Morgen brach unter wtl lbe Tumult an. Die Geusen plünder te Kirche un Klöster, und trieben MkSnche, Nonnen und Priester nt bariärlschem Toben zum Süderthore hinaus. Wil lachend stand Wilhelm von der Mark aus dem Balkon de Stadthau ses, da er bewohnte, und sah dem Zuge ach. Wilm von Strahlen'S Herz blutete bei diesen Auftritten, die er so gerne ge hemmt hätte. Und doch konnte er nicht, da er auf den Schiffenden Befehl führen mußte. Früh am Morgen schon brachte De Ryk mehrere Stunden bei Treslong zu; dann sah man ihn fröhlichen Ange sicht wieder zu Breughel'S Hause eilen, wohin man einige Zeit später unlerTre > long' Augen inen Schwergefesselten schleppte. E war Ja van der Doe. Mit Entsetzen sahen die Frauen den Jüngling hereinführen, auf dessen Ant litz die Schuld und die Oal der Hölle zu lesen war. De Ryk saß bel Elisa beth, deren Hand er tn der seinen hielt. Gegen ihnen über stand Jan van der Doe und sah starr an den Boden. Jan erwartete bebend die Anrede De Ryl'S. Dieser hielt Ihm nun nach fürch terlichen, zermalmenden Worten dle Reihe seiner Verbrechen vor und forder te ihn auf, seine Schuld zu bekennen, aber alle die Frechheit und Verruchthett kehrte noch einmal zurück. Er leugnete Alle. Er klagte jenen De Ryk der Ver führung Wtlm's a. Da sprang De Rpk auf und rief: „Ha, du hast dich selbst verurthtilt, Schurke! Ich bln D, Ryk!" Da bebte der Verbrecher fürchterlich zusammen. Seine Zähne klapperten, >etn Haar stiäudt stch. Er wollte es raufen—aber dle Fesseln ließen es nicht zu. In der Angst sitae Herze, S be kannte er Alles. I diesem Momente öffnete stch die Thür und Wil trat herein, blieb aber, von Schrecken gebannt, stehe und starrte sie Alle nach der Reihe an. Jetzt erkannte er Elisabeth und stürzte vor ihr nieter. „Elisabeth," rief er „ich bin unschuldig!" „O, ich weiß es," flüsterte sie, und zog den Geliebten an dir stürmisch wogende Brust Die Seligen vergaßen die Weil. Jan knirschte wie ein Wüthender mit den Zähnen bei dieftmAnbltck. „Schaff, ihn hinweg-er ist gefoltert!" rief De Ryk. Treslong gab den Matrosen ei nen bedeutungsvollen Wink, und ste führten de Schreckliche hinaus. Alba vernahm, da er eben in Brüs sel ein fürchterliche Gericht halten woll Vrtels. Er erschrack heftig. Plötzlich stellte er alle die fürchterlichen Maßre gel, die er ergriffen bat, ein. und be gab flch tn den Palast, unschlüssig was er beginnen sollte. Bei seiner Umgeb ung deckte er seine Furcht mit seinem ge iröbnlichen Worre no es ncka (es >st Nichts) t. Aber es war doch Etwa? —und dies Etwas von große Folg. sr ves Laote Freiheit. Die Genien wtiie nicht träge. Sie warfen Ver schanzaugen aus nv rüsteten sich zu Vertheidigung. Graf Bassü, der S>a't Halter von Holland, hatte schon Trup pen nach Voorne geführt. Aber der Geusen Feuer traf ihn hart. Die ge öffneten Schleußt setzten da Land unter Wasser, und im Wasser watend tbre Schiffe in Flammen erblickend flo he die Spanier mit dem größten Ver luste. Briel war gerettet und Voorne war erobert. Es wurde die Wiege der Freiheit. Am ersten Ostertage feierten die Geusen und mit ihnen Bitels Bür gerschast, dem Herrn ein Dankfest. Nach geendtgtem Gottesdienste trat Wilm va Strahlen mit Elisabeth, aus deren Wan gen wieder die Rosen der Wonne und dS Glückes zu blühen begannen, an den Altar. Der SchiffSgctstliche segnete th ren Bund. Als das schöne Paar aus der Kirche trat, empfingen es die Haupt leuie der Flotte und führten e auf da Stadthaus, wo in Fest bereitet war. Wtlm's Bitte warr Fnthrit für Jan van DoeS. „Ich habe ihn hängen lassen!" sagte Treslong.—„Schweig' von ihm." Noch lange kämpfte De Ryk und Wilm für des Vaterlandes heilige Freiheit, und als da Glück des Prinzen Streben ge krönt halte, zogen flch Beide hochgeehrt zurück. Wilm war derTrbe von Deßyk'sßeich- Ihümern, dem er spät das treue Vater auge zudrückte und des Leben schönste Glück blühte ihm in Elisabeth und sei nen Kindern. Wir man rinx Taschen-Uhr behandeln mnß. Eine Uhr Ist eine höchst delikate, leicht zer brechliche Maschine, und eine Kleinigkeit ist im Stande, ih, S,stein zu schädigen und dieselbe zu schnell oder zu langsam gehen zu machen. An einer Uhr soll ein Experte sogar die Ge wohnheiten des Besitzers erkrnnen tönnen. Eine Pcrson von unregelmäßigen Gewohnheiten kann die beste Uhr in der Welt verderben. Nachläs sige Leuie haben gewöhnlich Uhren, dle entwe der zu schnell oder zu langsam gehen, oder ab wechselnd deides zugleich. Wer nicht tn seinen Gewohnheiten genau und beständig ist, kann nicht darauf rechnen, daß er sich auf seine Uhr erlassen kann. Die besten Uhrmacher der Welt find nicht im Stande, eine Uhr regelmäßig gehen zu machen, wenn der Besitzer schlaudrig mit derselbe umgebt. Eine Uhr sollte jeden Tag und in derselben Stunde und so früh als möglich aufgezogen werden. Die beste Zeit, die zu thun, ist wenn der Minutenzeiger auf 7 steh oder t 9 Minuten, nachdem der Stun denzeiger die Stunde angezeigt ha. Eine Uhr sollte niemals In nachlässiger Weise aufgezogen werden, sondern mit der größten Vorsicht, hauptsächlich bei der letzten Umdrehung dr Schlüss-IS. Der Schlüssel sollte stets vollst big in'S Schlüsselloch gesteckt werden, bevor man deginnt, dle Uhr aufzuziehen. Den Schlüssel sollte man nie offen tn der Tasche tragen, da sich leicht Staub in denselben setzt, der sich beim Ausziehen der Uhr mittheilt. Da Innere Gehäuse, in welchem sich da Uhe werk befindet, sollte nur, wenn es änßersteNoth. endlgkelt erfordert, geöffnet werden. Wenn maq eine Uhr aufzieht, sollte man die Hand st-iS ruhig haltcn und nicht hin und her dewe gen. Die Zeiger können vor und zurückgrsrtzt werden, ohne daß die Uhr dadurch besonders lei det. Ein Temperatur-Unterschied kann schon eine kleine Unregelmäßigkeit beim Geben der Uhr verursachen. Auch ist es einer Uhr nicht zuträglich, wen man dlcseide rtneZeit lang tn der Tauche trägt und dann vielleicht wieder Mona! lang auf der Tommode liegen läßt. Die beste Uhr kann dadurch verdorben werden. Der Regulator einer Uhr sollte nur In seltenen Fällen gestellt werden.—Wer diese Anweisun gen b,folgt, tann stet darauf rechnen, daß sei ne Uhr Immer in gutem Stande ist, und er wird die Dienste drS Uhrmacher nur selten gedrauchen. Rur zu häufig wird der Uhrma cher getadelt, wenn eine Uhr nicht foitwährend regelmäßig und genau geh. In den meisten Fällen Ist aber nur die Nachlässigkeit de Be sitze, daran Schuld. Ei mnthmaSlicherMörder frei gesprochen.—Joseph Shean, fei,her in Ly lenSiowN, lestM Eounty ohnhaft, welcher letz ten August wegen der Ermordung eine gewisse Jame McArdl in Luzerne verhaftet worden war, erhielt in letzter Woche sein Verhör, wurde aber freigesprochen, da er den Tod desMcArdle nicht herd-iqebrach halt. Die Staals-Muiiz. ck. (4o, Rippor, Box 19. Herausgeber. HarriSburg, Pa. Donnerstag. Dez. 25. 1873. Keine Zeitung nächste Woche. Um unserm Setzerpersonal einige Tage Ruhe zu gönnen, wird nächste Woche keine Zettung erscheinen. E ist tt-s ein aller Gebrauch unter den ZeitungSherauSgebern diese Lande. Ein Jeder wird zugeben, daß keine Klas se Arbeiter flch mehr, beides körperlich wie geistig anstreng, als das Drucker personal vom Herausgeber und Re dakteur hinunter bis zum „Druckertev sel." Jahr au und Jahr ein haben ste ihre Sinnen zusammenzufassen, und emsig wie die Bienen drauf loszua bet ten, um dem Leserkreis die TageSneuig keiten zu bringen. Deßhalb bedürfen auch st e wieder einmal Ruhe, um ihre erschlafften Kräfte zu stärken. Unsere Leser werden wegen deS NichtSerschei aenS der „StaatSzeilung" indeß nicht verliere,', da ste immerhin ihre 02 Num mer des Jahre erhalle. Fröhliche Weihnachten! sseitte feiern wir das frohe Weih nachtSftst, ein Fest, an welchem alle cl viltstrten Völker der Erde stch belhetlt gen. In der Hütte de Arven, wie im Pallast der Reichen freut stch Heu? Jung und Al', und begrüßen stch ge genseitig mit dem schönen herzlichen Gruß - „Fröhliche Weihnachten!" Aach wir rufen heute allen unsern Lesern und Leserinnen zu: „Fröhliche Weihnachten! ' Möge Glück, Heil und Segen ln jedem Hause, und Friede, Llebe und Treue in jeder Famlli woh.'.en, und mögen beule Väter, Mütter und Kindrx stch überall mit nö fernen, und dem froben „Cbristkindleln" eln freudiges Willkommen zurufen. Glück zum nrucn Jahr! Nur noch weni;e Tage, und da Jahr 1873 ist mit allen seinen Freuden und Leiden in das Meer der Ewigkeit gesun ken, und die Pforten de Neuen stch ge öffnet haben! Jeder denkende Mensch wird bei diesem JohreSwechsel will kührlich zu ernsterer Stimmung erweck', denn auch er hat einen Theil seines Le ben zurückgelegt, und ist dem Jenseit näher getreten. Viele der Freunden, mit denen w!r noch vor Jahresfrist munter und gesund beisammen waren, liegen heute kalt und starr im Grabe; ewlge Ruhe und Friede ist ihr LooS. Vielen Familien ist der Vater oder die Mutler, die Schwester oder der Bruder vom Tode dahingerafft wordeu Theure, deren Lücke nie wieder eesetzt werden kann. Viele, die och vor ei nem Jahre froher Hoffnungen waren, blühend, wie die Friihltngsrose, deckt jetzt der Grabeshügel! Auch wir haben gar manche treue Freunde verloren, deren Andenken uns unvergeßlich bleiben wird. Wohl ih nen, ste haben ausgekämpft, und sind be freit von de TageS Last und Hitze,lewig befreut von allem Kummer und aller Sorge. Laßt ste ruhen in ihrem stillen Kämmerlein. Ste haben es gut. Auch wlr sind, wie Hlob sagt, wle ein Schat ten; auch wir muss: früher oder spä ter scheiden, denn hier ist nicht unsre bleibende Stätte. Doch! nicht verzagt, lieber Leser! Der alte Gott lebt noch! Er hat uns bis hteher beschützt und beschirmt; Er hat un bis zu diesem Augenblicke ge spetse, gesältiget und getränkt; Er ha uns mit dem reichsten Maße seiner Fül le beglückt; Er, ohne dessen Millen kein Sperling vom Himmel fällt; Er, der Gott unsrer Väter, wird auch in der Zukunft, tn trüben wie in guten Tagen bei un sein, und für uns Alle sorgen. Erfüllen sich nicht alle Wünsche und Hoffnungen, gelingen nicht alle Pläne und Entwürfe, und kreuzt auch manch Hinderniß unsern Pfad, so wollen wir uns mit dem Gedanken trösten, daß es kein vollkommene Glück giebt unter der Sonne, daß Jeder sein Bündel zu ra gen, Jeder seinen Schuh mitzuschleppen hat, der ihn Irgendwo drückt. Ist der Bündel nichtallzuschver,drückt der Schuh nicht zu hart, bestreben wir un redlich, unsern Platz in der Welt auszufüllen, dann lönnen wir getrosten Muthes dle Reise in'S neue Jahr antreten. Und während wir uns an den Blumen er götzen, die auf unserem Wege blühen, wollen wlr un nicht über die Mücken ärgern, die unsern Wanlerstab umsuin men, sondern den.Kopf oben behalten und uns ein warmes Herz für alles Schöne und Edle und inen Hellern Sinn bewahren. Möge die „StaatS-Zeitung", welch, von vielen Tausenden gelesen, stets ein freudiger und willkommener Bote sein und bleiben! Und möge Glück, Segen und Gesundheit in jeder Familie woh nen ! Dieß wünschen wir von ganzem H-rzen allen unsern Lesern. Ein ungünstiges Complimcnt. In einer Rede welche Major A. C. Relnöhl (früher GehülfS Staats-Se kretär) letzten Freitag in Lankaster hielt, sagte er, daß wenn ein Fremder vor meh reren Jahren nach Harrisburg kam, so hätte er geglaubt, die eine Hälfte der Phtladelphier seien in der lail, und die andere Hälfte in Harrisburg, um ihre Begnadigung zu erlangen l Da der Major zur selben (radikalen) Partei wie jene Philadelphia! Bummler gehöre, so muß er dies, Halsabschneider ganz gut kennen. Die neue Constitution angrnommrn. Wie wir bereits iu letzter Rro. mel deten, wurde die neue Eonstltutlvn von Pennsylvanlen bet der letzten Bolls wahl genehmigt. Di Mehrheit ist je doch viel größer als irgend ein Mensch ahnte. Der Steg ist tn höchst glän zender. Man deuk fich, eine Majori tät von nahezu zwei al hundert tausend Stimmen zu Gunsten der neuen Staat Verfassung! Noch nie hat da Volk in eklatantere Berdam mrrngSurlhetl gegen die diebische Herr- gegen Wahibeteügereien, und ge ge>, die Schantwtrihschaft der „Rings" flch ausgesprochen. Mit Ausnahme von blos fünf winzigen Conntie, ha ben stch a l l e für die neue Constilulion erklärt! Alle Ehre dem Volke. Die Morgenröthe der Demokratie, d. h. der Volksherrschast ist jetzt herange brochin. Drum jauchzet ihr Bürger von Pennsylvanlen, der Tag der Erlö sung und Beseelung von Ring, Schwindlern und Betrügern ist da I Nur ehrliche Männer zu Beamten, mö gen st sein Demolraten oder Republi kaner. Dolksmänner brauchen wir, um unsern Staat zu lenke, und keine cor rupte Demagogen und heuchlerische Windbeutel. Es muß alles ne u wer den ; der AuguSstall, in welchem stch der politische Unrath himmelhoch angehäujt hat, muß jetzt ausgemistet und gesäubert sein. Die Presse muß mit dem Voll Haud in Hand gehen, und das gute Werk auszuführen helfen. Lasset uns neuen Muth fassen, denn das Volk ha> unserm Mahnruf, dem Ruft des Ge- Wissens Gehör geleistet- Es wird jetzt besser werden.— Nochmals, alle Ehre dem Volke. Nachstehend theilen wir die Wahlbe richten mit, soweit dieselben von der verschiedenen CountteS eingelaufen sind Folgende Countles gaben nachstehend, Mehrheiten für die Constitution r Dafür: Allegheny 16 099; Armstrong 099; Leaver 099; Bedsord 1,099; Berk? 19,099 ; Blair 5 999; Bradford 2 999. BuckS 1 599; Butler 099; Cambrta 1,999; Cameron 499; Carbon 899; Centre 2 999 ; Ehester 4,099 ; Clartoi 1.999; Clearfield 1 209; Clinton 2 399; Columbia 1,999; Crawford 2, 999; Cumberland 2 999; Delaware 1 090; Ell 099 ; Erte 5 999; Fayet. 1599; Franklin 1 290 ; Fulton 890: Forest 399; Greene 2 909; Hunting do 1 990; Jefferson 1,999; Junlata 340; Lancaster 3 699; Lebigb 2.809, Luzerne 2,900 ; Lpcomiiig 2 999; M' 499; Mercer 3 999 ; Mtsflln 1 090 . Monroe I 099 z Moiitgoniery 7,099, 1,999 ; Norlbanipton 1,609; Northum berland 1,599; Prrrv 1,999 ; Pbila delphia 37,490 ; Pike 599 ; Polier 699; Schuylkill 0,909; Snydeio99; Sullt va 099; Susquebanna 1,099; Twsa 1,299; Union 1099; Venango 4.999 z Warren 099 ; Washington 1 999 ; Wayne 099; Westmoreland 1,099; Wyoming 799; Aotk 1.090. Dagegen: Adams 1.299; Dauphin 609 ; In diana (1)899; Lebanon 499; So er set 899. Später. Der osfizlelle Wahlbe richt ergibt eine Majorität von 149,999 Stimmen für die neue Constitution und nur 89,817 dagegen. Warum? Darum. Warum waren der Harrisburg „T-legroph', und der Philadelphia „Ring" gegen die neue Constitution? Weil die Wahlen in Pennsylvanlen in Zukunft im No vember an demselben Tage wie jene in den anderen Staaten gehalten wer den, und somit da Jmportiren fremder Stimmen von andern Staaten verhütet wird. Das ist'S, wo diesen Leutchen der Schuh drückt. Früher kamen Tau sende Neger von Maryland und Birgt nien hierher um zu stimmen; jetzt aber pfeift'S anders. Jetzt haben wir ehrli che Wahlen zu erwarten. Aufblühen der Geschäfte. Die Geschäftslage des Lande bessert sich, wenn auch langsam doch stetig. Bet einem Besuche tn Philadelphia En de letzter Woche fanden wir den Ver kehr auf den Straßen so lebhaft wie im mer, und die Kaufläden voll Kunden. Allerdings sind viele Arbeiter außer Be schäftigung, aber auch tn dieser Hinficht zetgt flch Besserung, da die Fabriken nach und nach wieder tn Thätigkeit gesetzt erden. Schone Zustände. Au Wtlmington, Nord Carolina, unter'm 5. November wird geschrieben: Folgender Fall ereignete flch, als ich mich vorletzte Woche tn einem kleinen Städtchen tn Süd-Carolina, befand. Eine weiße Dame wurde von einem farbigen Friedensrichter angeklagt, ei nen Angriff auf ihn gemacht zu haben- Die Dame, flch unschuldig wissend, ber gab sich mit ihrem Advokaten nach de- Osfice tS Schwarzen. Während Al leS zur Untersuchung vorbereitet wurde, trat sie an'S Fenster um stch mit ihrem Avvokatrn zu besprechen, und unter An terem sagte ste, daß ihr nun die Neger alle verleidet seien, und daß ste einen jeden von ihrer Plantation entlassen, und Weiße an ihrer Stelle anstellen würde. Seine Hoheit vernahm die; die Galle ging ihm über und mit don nernder Stimme befahl er ihr, zu schwei gen und beauftragte einen Polizisten, ste wegen „Störung der Court" nachdem Gefängniß zu bringen. Umsonst be theuerte ste dem schwarzen Magistrat, daß ste ihn nicht tnsultirt habe, noch in sultiren wollte; umsonst flehte sie. daß man ste doch nicht nach dem Gefängniß bringen möchte. S>e ward bleich wie der Tod und zitterte am ganzen Körper, und wäre zu Boden gesunken, wenn ihr Advokat sie nicht noch zeitig erfaßt hätte. Auch dieser vermocht Nicht ; eher hät te man einen Stein erweichen, können, als das Herz dieses Tyrannen der tn dem Elende der unglücklichen Frau froh lockte. Sie wurde, vor Schrecken und Schmerz halb todt, nab dem Gefängniß gebracht, aber eine halbe Stunde später wieder freigelassen, denn der Frie densrichters) befürchtete, daß die Geschichte am Ende doch noch schlimm für ihn ablaufen möchte. Ein Neger wurde vor Gericht ge stellt, und des Diebstahls überwiesen. Der Richter redete ihn an: Kannst Du gar nicht lesen? —Ja, mein Herr, ein Bischen.—Gut, und machst Du niemals von der Bibel Gebrauch?" Ja, mein Herr, ich zieh manchmal mein Raflr meffer daran ab. Ei Ast jetzt gerettet. Bill Mann.Bunn, kll-vtt. Kempdell. Jo seph'S und andere Blutsaurer haben jetzt „ausgespielt'; sie find „verhaumulschr" und stehen jetzt als verachtetes, verrol tetes Gesindel vor den Augen des Pu blikum. Kein Wunder, herrsch; solch großer Jubel n Philadelphia; und kein Wunder, daß ,S auch nS mit solch' inniger Freute erfüllte, die „Stadt -er Bruderliebe" au den Klauen einer verschworenen Bande gerettet zu sehen. kAn einer anderen Stelle finde, der Le ser Näheres über die Wahl.) Wir waren also ln Philadelphia, um wir wollen's gleich sagen „Läpp ten' einzusammeln. Aber, o weh! Wie in HarriSburg, so spukt'S gegenwärilg au ln Philadelphia. Dle harten seilen spürt man auch dort; es herrscht 'lne allgemeine „Geldklemme". D e mittlere und ärmere Klasse leldet am meisten dabei, während die Reichen ihr Schäfchen im Trocknen haben, und wie "irr hungriger Hund fest an ihrem Geld bangen. Beinahe alle Fabriken waren bisher im Stillstand, in Folge dessen Tausende Arbeiter außer Beschäftigung wäre. Daß unter solchen Umständen de „Lävplen" nlcht „plentv" stnd, nd unftx „Geldsöckle" ziemlich mager abzle den mußte. läßt stch leicht denken. Doch! nur nicht verzagt! Es wird auch wie der besser; sa, die Geschäften fangen a aufzublühen, und werden bis zum F-ühjabr wieder im vollen Schwung lein. So scheint es wenigstens, und hoffen laßt uns Alle, daß diese rech bald geschehe. Wie bisher, kehrten wir auch diesmal weder in unserm alten Quartier bei Hrn. Georg I Hap p Eck- der 23. >k Fairmount Avenue (so heißt jetzt die frühere Coateö Siraße) In, und wur den von ihm und seiner lieben Gattin, mit einem recht herzlichen Händedruck be willkommt, und natürlich auch aus'S be ste bewirtbet. Bei Freund Happ stnd wir wie dabeim, ungenirt und ohne Sorgen. Möge es ihm stet' Wohlerge hen. Indem der Fairmount Park in der unmittelbare Nabe Hrn. Happ'S Gast bauö ist. so besuchten wir auch die Bit der-Gallerte tn dem Park, da wir gehört halten, daß unser alter Freund, Herr Jacob F. Hähnlen dort angestellt sei. Leider war er gerade abwesend, da er seine Stelle blos Abends besetzt. In der Bilder-Gallerie saben wir niedrere sehr wertbvolle nr.d hübsche Gemälde, allein diese entsprechen bei weiiem nicht dem Geschmack tcS Publikum und dem großen Jiiblläiimsftst, da im Jahre 1876 tn Philadelphia von der ganzen amerikanischen Nation gefeiert werden soll. Hoffentlich wird man mehr ent sprechendere und der Sache würdigere Gemälden daselbst noch einreihen. Von den übrigen Gebäuden welche im Park zum Besten de JubiläumsfesteS errlch tet werden sollen, fleht man noch keine Spur. Da der Park an dem sogenannten „Vierstädtel" vorbeigebt, so besuchten wir auch unsre Freunde diese Stadt betls. Jener gefällige und tüchtiger Küsermeister, Hr. Adam Wörner, brachte uns unter andern, auch nach der Brauerei der Herren Theiß k We aer. tn welcher nicht weniger denn fünf der dort beschäftigten handftsten Bierbrauer gebären um „Ripper'schen Corps" l (Den fünften, Hrn. W m. Heimaärtner, musterten wir bei dieser Gelegenheit ein.) Die kernige Haudegen beißen t Andreas Hil bert, Michael Keller, I F. Ha gen meier Fr. Kintzlrn. und Wm. Heimgärtner, lauter tüchtige Kameraden, die dm Kopf am rechten Platz baben, und es verstehen, ein vor treffliches Bier zu brauen. Während unser Aufenthalts dort wurde uns erzähl, daß unser alter Fteiind von West-Philadelphla, welcher ebenfalls nabe dem Fairmount-Park wohnt, und unter dem Namen „Han nes" als ausgezeichneter Möbelschreiner bekannt ist neulich einen bedeutenden „Bock" machte. Er hatte nämlich in obengenannter Brauerei verschiedene Ar beiten zu tbun, und da geschah es eines Tages, daß er ine Thür an einem Au fiengebättde im Eifer ganz verkehrt an brachte, indem er die inwendige Seite nach Außen, und die äußere Seite nach Innen anhing I Ob dieß in Folge de „Bocks", welcher zur Zelt rumorte ge schah. oder etwa als die späteste Erst dung gelten sollte, (wie selle Eisenbahn nach dem Mond ) ist unbekannt. Als man de guten Manne aus den Miß griff aufmerksam machte, riß er die Au am auf, als ob er vom Himmel gefallen wäre. Auch in West-Philadelphia verweil ten wir einige Minuten, konnten aber nur wenige Freunde besuchen. Hr. A gent Hartmaier hat die letzthin ge lauste Milchkannen an den Nagel ge hängt weil die schlechten Zeiten derma ßen aus die Milch wirken, daß jetzt zwei Theile Wasser zu einem Theil Milch ge braucht wird, um die Milch frisch zu hal ten. Da Hotelgeschäst paßt ihn besser, denn bei ihm wird's nicht „gepumpt". Dießmal besuchten wir auch Hrn. August H. Kinderm a n n,Eckeder 21. und Fitzwater Straße, den wir schon lange nicht geseben hatten. Dort tra fen wir Hrn. Xaver Leber, ein Le ser der „Staatszeitung", und von Pro sesston ein Glasbläser. Er beehrte uns mit einem schönen Stock von solidem Glas, den er selbst für uns gemacht hat te. Auch eine gläserne Pfeife verfertig te er'sür un, die wirklich sehr hübsch und künstlich ist. Alle Ehre dem wacke-! Ren alten Künstler. Nicht vergessen dürfen wir Hrn. Tar' Badefld, ein alter Harriborgex I Freund, der UN einlud, seine, Bruder, den Ehrw. Pastor Badenftld, welcher früher hier predigte jetz' aber al Predi ger tn Roxboro angestellt ist, ebenfalls zu besuchen. (Roxboro gehört zu Phi ladelphia, ist aber etwa 7 Mellen von dem Eenlrum der Stadt entfernt). Wir nahmen dl Einladung berelt.vtlligk an, und reisten auf der Norristown Eisen bahn bis nach Manayunk, wo man aus steigt. Recht auf dem Berge droben liegt Roxboro, ein sehr anmnlHlgrS und hübsche Städtchen. Die Eisenbahn läuft läng dem Schuylkill hinauf bis nach Reading. Man fleht hier sehr vir le Fabriken, tn denen Tausende Arbeiter beschäftigt stnd. Freuen that e un zu sehen, daß die Fabriken wieder alle im Betrieb waren, und überall ein reg-s Le ben flch kund gab. Hr. Badenfeld hat eine schöne Ge meinde t Roxboro. Ste wurde früher vondeur verstorbeorn Reo. Petxoto (Schwiegervater de Hrn. B.) bedient; da aber die Mitgliederzahl derselben sei der Berufung de neuen Prediger rasch zunimmt, sah stch d:e Gemeinde veran laßt. ine neue Kirche zu bauen. Da große nette Gebäude ist bereit unter Dach; die Kirche soll nächste Ostern ein geweihte werden. Sie wird <18.999 bis <29.990 kosten, und mit einer präch tigen Orgel versehen werten. Von der Kirche Hai man eine herrliche Aussicht in die Umgegend; ja, man möchte bet nahe sagen r „Hier st gut sein; hier lasset uns Hütten bauen". Ein reicher Amerikaner schenkte der Gemein? nicht weniger denn acht Loten, von denen be reits ine Anzahl verkauft stnd. Der Erlös ist natürlich zum Besten der Ge meinde. Hr. Badenftld hat selbst be rett mehr denn <2009 zur Abtragung der Kirchenschuld gesammelt; und da jetzt auch eine sog. „Fair" zum Besten der Gemeinde stattfindet, (die Fair be gann am letzten Montag,) so hofft man, vaß diese mit den bereit etngesammel ten Geldern beinahe die ganze Kiich'N schuld decken wird. Zu bemerken haben wlr noch, daß Hr. Carl Badenfeld al Agent ver schledener großen äVlrolesalo Großver käufer angestellt ist, und alle Sorten Waaren für Herren, sowie wollene Waa re, Parsümerelen ,c. an Kleinhändler und Andere verkauft. Da Hr. Baden feld nicht allein e> tüchtiger Geschäft kenner, sondern auch al ein reeller und gewissenhafter Geschäftsmann allgemein bekannt lst, so haben wlr keinen Zwelsel, daß er überall gute Geschäfte macht. Er gedenkt Harrisburg, wo er viele Freunde bat, dieser Tage zu besuchen. (Nebst den Gebr. Badenfeld trafen wir noch drei andre harriSburger, nämlich, die Herren S. H. Arnold, Laut Wagner, Sohn des Hrn. Dan. Wag ner, undlob Hoyler. Sohn de Hrn. Friedrich Hoyler. Letz'erer war früher ein Lehrjunge in dieser Druckerei, ist aber jetzt Barbterer.) Nachdem wir noch schnell einen kur zen Abstecher nach Toinden, New-Jersey, gemacht hatte, schnallten wir wieder unsern Neisebündtl, um nach Hause zu rückzukehren. Vergessen dürfen wirft doch nicht, schließlich noch zu melden, daß wir nebst Hrn. Heimgärtner, auch noch folgende Kameraden einmusterlen, nä ltch: Hrn. lakob Wahl. No. 240 Batnbridge Str., in freundlicherWirlh, Hrn. Philipp Bauer, (ein Küfer). 31. und Thompson Straße, und Hrn. Lambert Klein, No. 2314 Brown Straße, wo er ein samvseS Speisehau und Wirthschaft besitzt. — Unser Phtla delphier „Corps" ist nicht zu bieten. (Um den neuen „Rekrüten" das Porto für diese Quartals zu ersparen, werden ste die „Staatszeitung" jedoch erst, nach Neujahr empfangen.) Gerade als wir Phtladelphla verlas, sen wollten, überreichte un jener be währter alter Freund, Hrn. Christian Gerne an der Fairmount Aoenue noch eine Flasche Sherry-Wetn „sür'S Weib le"; Hr. Badenftld gab uns ebenfalls niehrere Geschenke „für's Weible'; Ein ähnliches that auch die sreundllche Gat tin des Pastor Badenftld alles „für' Weible", hieß es. Potz Sappre ment! am Ende bietet das „Weible" noch gar die "Stoveplpe"? Bub nvver minck; Mann und Weib ist eins, und so ist'S einerlei, ob's heißt! „S'Wetble", „a'Männle". Im Namen unsrer Gat tin erstatten wir den lieben Freunden und Freundin unsern verbindlichsten Dank für die Gaben. Doch Halt! wir sind noch nicht am Ende. Jener galante und freundliche Restaurateur tn No. 3049 Markt Stra ße, dem Pennsylvania Bahnhof gegen über, Hr. I. H. W t r t h, gab u n S ein schöne Geschenk, in Gestalt einer Fla sche'scharmanten französischen Eognac, während sein freundlicher Barkeeper, Hr. Walker, uns eine famose Au> sternsuppe auftischte. Bravo! wackere Kameraden. Lange leben die treuen Freunde. Unserm Herbergsvater, Hrn. Happ, sowie auch Hrn. Franz Orth, Hrn. Wörner, Hrn. Brück, Hrn. Ba denfeld und dessen Bruder, Hrn. Kindermann, Hrn. Hengen, Hrn. Hartmater, Hrn. WNltard, und den bereits obengenannten lieöen Freun den den wärmsten Dank für die gast freundlicheßcivirthung und für geleistete Dienste. Unserm ganzen „Corps" da beste Wohlergehen, und ein recht frohe Wethnachissest und glückliches Neujahr wünschend, sind wir stet der Ihrige. Der Herausgeber. Aus Waschington. Wasch! ngton, 17. Dez. Eol. Friedrich Dent, der Schwiegervater des P ästdenten Graat starb in der gestri gen Nacht. Dent war ein entschiedener Demokrat. Er war 88 Jahre alt. Der Eongreß hat sich bis zum sien Januar vertagt. Im KriegSdeparlement lief eine tele graphische Depesche ein, worin gemeldet wird, daß Lieut. Hodson vom 4. Caval lerie-Reziment ein Gefecht mit einer Jndiauer-Näuberbande am Nuccesslusse in Texas hatte. Ts wurden 9 India ner aetSdtet und viele derselben verwun det. 81 Pferde wurden erbeutet und die Baude tu die Flucht geschlagen. Die Mörderfamilie Bender. Kansas Ttt, Mo., 18. Dez. Es wird berichtet, daß die berüchtigten Mörder aus Kansas, Bender, sich in dem Norden Mexico'S aukhalten, da aber zwischen diesem Lande und den Ber. Staaten kein Auslieferungsvertrag be steht, so ist ihre Verhaftung nur durch Gewalt möglich. In der Legislatur wird man, wie e beißt, versuchen den auf Festnahme der Bender ausgesetzten Preis zu erhöhen, um dadurch v:ue an zulocken das Wagestück der Verhaftung erselben zu unternehmen. Ein Schulmtistcr gab dle Definition vom Salz: Da Salz ist ein Gewürz, welche Speisen verdirbt, wenn e nicht hinzu I gethan wird. ! (Coreespv idenz für dle „Pa. Staatszeitung.") Womelsdorf, Dez. 22 1873. Met lteds Rtpper! Deine „StaatSzetinng", die mir mehrere Mal nicht zugekommen, kommt jetzt regelmäßig und scheinen un ser Postbeamten mehr ausmtiksam zu erden. Mit Vergnüge erinnere ich mich noch Immer der schönen Tag die ich kürzlich tn Harrisburg genossen, und danke Dir und Freund Hähnlen herzlich für all die Liebe und Freundschaft, die ihr mir erwiesen ; und wie gerne wollte ich dieselben erwiedern, wenn ihr mir da Vergnügen schenken würdet, mich einmal tn Womelsdorf zu besuchen, wa euch gewiß nicht reuen wird. Im Win ter, freilich, will ich euch den Besuch nicht zumuihea, doch im Frühjahr o unsere Gegend wie in kleine Paradies aussteht, oder im Sommer, wenn die Kirsch-, Pfirflsch- und Pflaumenbäum mit ihren goldenen Früchten geschmückt stadt Da ist dt Zeit Die un Bauern freut. Lieber Ripper, ich muß Dir aufrichtig gestehen, da mich der Besuch In HarrtS bueg nicht gereut, und war ich ganz er staunt. daß da lahme Wesen, da feu her in dieser Stadt geherrscht, fich tn ein Lebendiges verwandelt hat; überall Neubauten, Verschönerungen, Verdes seruagen, rege Leben, selbst xlentz- Spatzen die stch lustig ln den Straßen herum treiben, und den Sonntag, wo e bet euch stets so still und öde war und noch ist, rtivas lebendig machen. Daß stch tn Harrisburg ein Fortschritt zeigt, darf man nicht läugnen, und hoffentlich wird stch da Phtltsterthum, da fich hier und da noch zeig, von dem Zahn der Zeit abgenagt werden, trotz Mucker thum und Temperenzler!. Mit Vergnügen erinnere ich mich auch de liebreichen Empfangs, der mir hie und dort uon Deinen teutschen Mitbür gern geworden, was mich ganz beson derS reizt, Harrisburg bald wieder zu be suchen, und hoffe ich dann nach den herrltchenSpaziergängen, die eureStadl bietet, zur Labung ein bessere Bier an zutreffen, denn aufrichtig gesagt, mit ganz wenig Ausnahme, ist der Stoff dei euch nichts werth. Da lote ich mir Reading, da gibt e nicht allein ein gu te, sondern auch ein reine und gesua de Geträuk, und ist es zu verwundern, das eure HarriSburger Wirthe, die mir sonst in jeder Hinsicht als wackere, freundliche und sachverständige Leute vorkamen, stch nicht an Papa Lauer oder sonst einen tüchtigen Brauer wen den, es wäre ja ihr eigener Nutzen. Nun zum Schluß mein Rtpperlein. Ich habe versprochen Dir Meldung zu thun, wen ich in Philadelphia sein werde; diese wird, wenn ich noch lebe und gesund ttn, am 31. Dezember V. 1878 der Fall sein, und hoffe ich Dich dort bet Freund Conrad, 816 Race Str., begrüßen zu können, und renn Du den Chrtstitan mitbringst, dann wollen wir uns on C o n rad'S Sor genbrecher laben, und tn oller Begei sterung der Witieb eine Serenade brin gen. Da wird Lärm machen, wenn es in Philadelphia bekannt wird, daß wir drei alte Feger un 'mal zu so lustige Streichen verletten lassen, vuk nevor minck. ' Dein Alter vom Berg. (Für die „Pa. StaaiS-Zeittinz".) Der Schnee. Von PH. E. Ranuinger. Still fallen weiße Flocken Hernieder au der Höh', Die' Auge auf sich locke > SS ist der kalte Schnee! Er deckt mit seiner Hülle Weithin, gleich wie zur Ruh', In schweigsam leiser Stille Die nackte Erde zu. Und wie der Wünsche Treidea Fliegt er oft her und hl, Und schmelzt an Fensterscheiben Wie sie, in Nichts dahin. Doch giebt er auch nur leise Und still sein Fallen kund. Schlägt er im weiten Kreise Doch manche Herzen wund; Denn kommt die mnnt'ee Jugend Mit ihm vor Thür' und Hau, Spiel und Belust'gung suchend, Auch froh und waidlich au. So drängt in Winter' Mitte Erkalt zu Groß und Klein Ja mancher arme Hütte Sich unbarmherzig ein. Wohl dem, dem auf der Erde Wenn er durch Stürme zieht, Am ollen, warme Herde DaS Glück de Frieden dlüht. Doch deckt vielleicht I Bälde Die Stelle meiner Ruh' Er mir mit seiner Kälte, Den Grabeshügel zu i So löst im TodeSschlummer, Wie Schnee, sich bei tem Lauf Der Sonne, jeder Kummer De Herzen ewig auf. lJ Dezember 1873.) Brandstifter in Gunburh. Sunbury, Pa„ 2t. De,. Gestern Abend gegeab sechs Uhr brach in dem Stallgetäude von John Markte Feuer au, welche da Ge bäude znstölte und wobei trei Pfeebe um Le ben amen. AIS ba Feuer beinahe gelösch war ertönte wieder Feuerlärm und an fand, daß der große Stall de Sit Hotel, etwa zwei Squares van der obigen Brandstätte entfernt, tn Flammen stand. Auch da Betäube wurde zerstört sowie die netenanliegenden Ställe von D. Hrenan und Robert iampbell. Da Stallgebäude von Simon Martz mußte nieder gerissen erden. Da gegenüberliegende Hau von John Sivley wurde ebenfalls zerstört. Da geüer war in beiden Fällen angelegt worden. Kurz vo dem Ausbruch de ersten Brandes sah man In Marktes Stallgetäude tuen weiße Mann und einen Neger. Der Neger ist be kannt, doch war er bisher nicht zu finden. Man sah die Beide ine Gasse hinauf ach dem City Hotel Stall laufen und man glaub deßhalb, daß sie auch hie da Feuer angelegt haben. Idaho Court-Gcrnr. -—Richter, „Ang..'lagter, haben St och irgend et was vorzubringen, ehe ich da Urihetl über Sie ausspreche?" Angeklagter: „Nein, Euer Gna den, ich hatte anr och