P eMsAbtlkttschk DM Ktmts-ZeituW. Zahr„aa . Die Penilsylvaitlsche Staatszeituug, Z. (IIMNiZIj! Nll'l'UK, IZox 19, erschein! Irden Donnerstag, und kostet 2.aa prr Jahr, zabldar innerHaid deslahres, und GS.SS nach Berffuß drs Jahrgangs. Einzeln Erempiaren, S CkentS per Stück. Keine Snhsertpiionrn erden für weniger al sechs Monaten angenommrn; auch kann Niemand das Blalt abbestellen, bis allc Rück stände bezahlt find. Dir grösste Vrrbrcituiig. Die Eircnlatio der „Pennsplvanische Staats-Ze tung" in Dauphin Eonnip l ist größer als die irgend einer anderrn in Har- risburg gedruckten deutschen oder englische Zri- ! tung. Sie biciet deSbaibdie beste Gelegenheit, > Anzeigen in diesem Theile des Staates eine weite Verbreitung z verschaffe. Dr. Heo. Illm. .IWeM, Deutscher Arzt K Augenarzt, bietet hiermit dem geehrten Publikum seine pro pesflonellen Dienste an. visier in No. zu Zweite Straße, drei Zbüren unterhalb der Mulbcrro Straße. 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Juli lt. 1872. A. Reviwld's Nierbrauerei, F r o t> t S t r a st'e, Marietta, Pa. gute, kräfiigrs und grsunorS ich' daupt ,u geneigter Prüsuug und fleißigem Deiail- Consum m meinem hübschen Schcnllokale, A. Reynolds, Mariclta. Pa.. No. I I8?Z.-!"^""' Christin Scidolt's B r a er e i UNd Lagerbier-Saloon, Südost-Ecke der liste Str. und Lancaster Av,, Philadelphia, Pa. Vorzügliches Bier, sowie andere Ge tränke strij auf Hand. Dezember 19. 1872—11. National Hotel Sck, der Broad und William Straße, .HarriSbursz, Pa. Äonis Nitpjilmlin, Hnstwirili. Neiscndrn, wi>> de die l icsi.ca Märklc drzic bcnden Farmern zur Nachiichl, easi odigrs, dem West Yariisburg Martidavse gcg-nübcr liegen de Hoiel mir bellen, lufiigen Zimmern und guten retnrn Bellen reichlich crirbcn ist. Mein Tisch ist llels mit gesunden, schmack haft zuberrtteien Speisen besetzt. Meinen diesigen zahlreiche Freunde und Bekannten wird eS mir Vergnüge machen, mit den Vrflcn und reinsten Liquoren. Importirte Weine, Ohio Cider und Vorzüglichem Lagerbier zu dienen. Unter Zusicherung sicnndlicher Ausnadme, prompter Bedienung nd billigen Preisen, bitte ich um geneigten Zuspruch. Louis Kapphahn. Harriödurg.lll. Juli 187ii--3m. Mimt-Mes. (Deutsches Gasthaus,) Ks. 2W M'llm HarriSburg, Pa. Jacob Linsiumetier, Eig-nihümer. tränkt und orzügltche Sxriftn. Prompte und reelle Bedienung wird „aranlirl. , HaniSdurq. Adril 17,1878. MmhariVk Mi's No. IS Nord Frederick Str., Baltimore, M. Vortreffliches Vier, Wein und Liquöre find fiel bei ihm zu haden. Lazarus Bernhard, No, IS Zredcrick Sir,, Baltimore, Md Mai 30.1K72— 1f. Havrisbnra, Pa., Donnerstag, Geptember 18, 187. Reinhardt's KmMesMMaus s(?iti?.on'B Ilmue.) No. Smithfield Straße, Pittsburg, Pa. ! Obige Gasthaus ist och ganz nru, und auf's allertegucmste eingerichlet, so d-p Besucher sich recht bcimaidiich sübieu. Di beste Getränke und Delikatessen sind stets oirälhig. Kost und sogi billig. 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Ge müthlichkeit det einem guten GiaS LagribtriS.) Amerika, wie nagt an dir Dein großcs Heer von Wangen ! Doch schlimmer noch als dtrsr, sind Die frommen Temperanzen. Ihr Ursprung ist vom Froschgeschlrcht, D'rum äff'rtg ihr Gehirn. Und wäff'rig - sali, ihr Blut und Herz, Gedankenleer die Stirn. D'rum heben Sie das Waffrr hoch, Hoch übe alle Thronen, AIS Gott und Leim der Politik Und ihrer Religionen. Doch wen Frau Sarah nicht dahrim, Setzt Jod r flink zurücke Und saufet sich kanonenvoll In einem Augenblicke. Unb kehrt grau Sarah wieber heim, Hört ängstlich Job sie Ilagen ! „Lieb' Sar'chen. welch' ein grimmer Schmerz Wühlt mir im Bauch und Magen!" D'rauf Sarah spricht: „Ach, lieber Job, Zur Apothrk geschwinde! Da ist die beste Medizin Für Magenschmrrz un Winde!" Da wackelt Job zur Apothkk, Sich einen noch zu kaufen, Doch Sarah tauchzt tm Keller bald! „Kannst dir jetzt einen saufrn." DI Tochter seufzt im Wlegenstuhl: „Was sollst du dich so lagen Den ganzen Tag so Freudenleer, Auch fühl' ich Pein im Magen. Ich hab' ja meine Apothrk In einen Belimateazen, Auch ist die schöne Medizin Gedrauei nicht für Katzen!" Der Sohn tm Stalle jühii von Thee So lass und krank den Mag. „ti well, denkt er, ich will mich jetzt Leij' in de Keller wagen !" Dort trifft die Mamma schlafend er Zu seine größten Freude, D rum wählt er sich vom besten Faß, Im Keller schlafen deide. Die Tochter krächzt Im zvüg'iifluhl Ein Loblied auf Soda-Wasser, Der Alte kommt nach Mitternacht Einstimmend als'Briimbasser. Am andern Morgrn pauken sie Des Katzenjammers wegen, Und danken Gott, daß fie nicht sind, Weil Gott allein sie auserwählt Zu heil'gen Temperairzen. D'rauf fluchen sie drn ganzen Tag Den WhiSke, Wein und Lagrr, nd sind sür dich, Amertta, Dir allergrößten Plagcr. D'rum, Teufel, knack bald uns'rem Land All' seine ein Wanzen, Doch seine Frösche fleck' nur ein In Deinen großen Ranzen I Bring' schleunigst sie zur Holl' hinein, Dort lasse frrl hupfen, Den kleine Trustetn zum Platsir Im Rtifrock statt In Buchsen. Papa Engelttng. Süd-Pittsburg, Pa. seuistelo I. Die Zweite. Eine Historie von W. v. von Horn. 2. (Fotsetzung und Schluß.) Sein Weg ging aber gerade zu der Freundin, die lulchen aus dem Masken ball fand, und die er dort selber kennen gelernt. Er brachte ihr inen Brief von Julchen's Hand.—Beim Abschiede er sicherie sie ihn, sie werdr Ihn durchaus nicht kennen, und Herbert kehrte sroh in das Nest seines Pelikans zurück, wo er sogleich hinter den Recepltritsch trat und Herrn Rüble dringendst bat, Verweile sein Pfeifchen in Rube zu rauche. Daß er auch bier einen Stein tm Brett, hat te wer entschiede. Rühle fragte Seit ch ! „Wie g,fällt der Mensch doch Ihre Antwort war nur ein bedeutsa me Nicke mit dem Kopse. „Er mach 'mal eine Ausnahme von der Regel;" fuhr Rühle fort. „Nro. 98," sagte Madame Rühle und lächelte saiyrisch. Der Gatte schlang hastig den Stich hinunter und schwieg ; aber die Dampf wölken, welche er blies, zeugten genug sam, wie e tm Innern wogte, wie sich ein Dwiimlc nahe. Der Eintritt eine Fremden änderte jedoch die Scene. ES war ein Mann von vierzig bis sünsundvierzig lahren, hoch gewachsen, von fester Haltung und determlrlem Ausdrucke der Züge. Sein Gruß war kurz, doch verbindlich. Ich heiße Ausstecher," sprach der Fremde, „und bin ein College von Ih ne, v rehrter Herr Rühle, und zwar in nächster, lokaler Beziehung, den ich ha be die Concession für eine zweite Apothe ke hterselbst. Ich wollte mir indeß nicht versagen, Sie zu begrüßen, und den Wunsch auszusprechen, künftig mit Jh. neu freundlich zu verkehren." Rühle wurde bleich wie Kreide, und S war Ihm, als griffe der Tod mit eis kalter Hand an srt Herz, und presse rS zum Zerspringen; allein was war zu thun? Sollleer dem—gegenüber eine Blöße geben? Durste er, wie auch das Herz blulrtc, d,r Utbanilä bet Seile se tzen ? Erzwang drn Schmerz hinunter bis i die tiefste Tiefe des Herzens nd stellte mit freundlich Worten seine Frau vor, indem er in sauersüßen Re densarten des College Erbieten an- Beide warrn bald in ein Fachgespräch vertieft, dao Madame Rühle zu einem salale Gähnen trieb. Allgemach nahte jedoch das Gesprach wieder ihrem Ideenkretse; denn Heer Rühle fragte liebevoll, „wo der Herr College denn sein, Apotheke errichten würde?" „Ich habe das schöne Haus, Ihnen vis vi, gekaust von den Beutler'schen Erben," versetzte der lakonisch. „Es liegt vortrefflich, wie das Ihre, mitten in der Stadt, so zu sage im Herzen derselben, wo der Pulsschlag des Ver kehres, besonders, wie ich mir habe sa gen lasse, an de Wochenmärklen, recht lebendig hüpft. Uebrigens," fuhr er fort, „werde Ich dao Geschäft einrichten, es etwa ein halbes Jahr selber führe, und es alsdann einem Neffen überge ben, der mein Erb, ein eminenter Apoleker und wahrhaft gelehrter Chernt kns ist. Der mag dann sein Glück in Gottes Namen versuchen." „Sein Glückt" lächelit zweifelhasi Rühle, während er im Innern wünschte, daß Onkel und Neffe da wäre, wo der Pfef fer wächst; „glauben Sie, daß In einem Neste, nie das unsrige, I Glück zu ma chen sei? Ich sage Ihnen, daß e gut geht, wenn zwei bis drei Recepte im Ta ge kommen, und der Handverkauf ist, Gott sei'S geklag, seit das vermaledetlr Groschen- und Pfennigspstem herrschend geworden, auch auf beinahe Null redu elrt. So steh's bei mir allein. Wenn nun gar Zweite da flnd—wie wird's da gehen?"— „Seien Sic ohne Kummer," versetzte der Herr Ausstecher, „mein Neff. ist ein Mordbursche, der Dampschocolade macht und Piinschesscnz destillirt trotzdem Sei ner in Düsseldorf. Der bringt seine Apotheke in Flor." Das war eine Rhabarberpille! Mit saurer Miene wurde fie von dem Apotheker zum Peli kan verschluckt. Er zuckte die Achseln.— „Zweifeln Sie nicht," fuhr Jener soit. „Die Concurrenz ist heilsam. Ich bin überzeugt, daß Sie und wir die be sten Geschäfte machen werte." „Ich zweifle sehr," sprach, bebend vor innere Erregung, Rühle. „So?" sragle Ausflechee. „Wie vie le Aerzte sind den hier?" „Drei, daß sich Gott erbarme, und ein vierter wird täglich erwartet. Da bei pfuscht de Wundarzt erster Klasse, und n.rlv.r voiria der Ablecker oder Wa senmrister, wie auch beide Amme hiesi ger Siadt in sehr srequenler Art. „Borlrrffltch! Ir mehr Aerzte, je mehr Krankt!" rief Ausstechet. „Glau ben Sie mir, das ist rine alte Erfahrung dir wrrden sich nun in die Apotheken theilen, ausrlnaterschtmpsrn,wirüher all, und desto mehr in den Häusern her umlaufe, g wird sich machen. Man muß sich nur mii ihnen hallen ; Jedem artig und zuvorkommend sein, seine Li qoeure in'S Haus sende und Einem die Recepte de Ander heimlich zeigen, und aus die chemischen Inconventenzen auf merksam machen; denn Sie wissen, lieb ster Herr College, daß es mit der Chemie bei den hochgelehrten Herren nicht so sürtrefflich zustehen pflegt, daß sie häu fig Dinge in die Mixturen mischen, wel che sich gegenseitig ausheben. Nun, man weiß das ja hinlänglich. Ja Summa, s giebt Mittel genug, ine Apotheke in Ausnahme zu bringen—und die versteht mein Neffe aus dem Funda ment !" Cr empfahl sich jetzt und bat um Erlaubniß, bald wieder kommen zu dürfen. Rühle sank erschöpft in sei, Stuhl. Das war zu viel für einmal. Das schönst, Haus der Stadt, schöner als der Pelikan, groß, ge äumig, prachtvoll ,o war i der Hand dieses Broddlebs, wie er den College seht nannle. Der war reich, u >d, was mehr als Alles für ihn war, er hatte inil seliener Offenhelt sich über die Art und Weise ausgespro chen, wie man eine Apotheke ou viPuv bringen lönnr—und—kannte diese We ge genau. Aalter Schweiß bedeckte am ganzen Lelbe. Settchen saß ruhig da und schien sich selbst au der Angst ihres Gatten zu wei den. Sie lächelte und sagt - „Häng' dich nur nicht auf, Rühlchen ! denke nur daß du lang genug Hahn im Ambe warst, und reich geworden bist, wie ein Krösus. Laß den Zweiten auch 'mal Etwas gewinnen." „Auch du noch !' lies er mit Palhos aas und rannte zur Thüre hinaus, um tm Freien sich in Monologen Lust zu machen, da es tm Dialog nicht ging. Der Gehülte trat herein und bat sich die Erlaubniß aus, aus dem Fortepiano sich erlustiren zu dürfen. Frau Rühle ge stand das gar gerne zu, denn sie liebte die Musik, besonder Strauß'sche und Lanner'iche Walzer. Dabei hatte sie noch einen besonderen Grund, sie duselte nie besser, süßer, sanfter, und räumte nie wonniger, als wenn eben Walzer ihren Geist einwiegten. Sie bewegte sich dann leise im Tal und entschlum. inerte saust. So auch jetzt. Herder, der das wohl einsah und st überhaupt aus seine Borlhetl ver stand, setzte sich nun jeden Mittag an da Instrument und handthlerle auf demselben so lange herum, bis ein Kako dämon ein Recept sandte. Selbst den bösen Geist, der Rühle'n, wie einst den König Saut, beschlich, fli, die Zweite gewiß war, brschivor öfter der finde,fixe Gehüls; denn auch er theilte den Geschmack seiner Theuren, und überhaupt de muflkliebentenTheil der Sinwohnrr von —m an Walzrrn und schottischen Tänzen. Jener besagte böse Geist nahm oder mehr und rnejr überhand > denn da drüben, wo der cc lossale Mohr über ter Thüre auf das Schild deutete, dessen Raum bloß die Inschrift „Mohren - Apotheke" führte, ohne den Namen des besttzer zu neu en, da drüben hämmerte der Schreiner pinselte der Lacktrer, kurz, alle Handwer ker entwickelte ihr Kunst, das Hau von außen und innen zn einem wahren Palais herauszustasfiren. Rühle war ganz außer sich; denn er sah den Brod dieb vor der Nase, sah den Möhr, der die weißen Zähne fleischte, als wolle er höh nend ihn foppen, oder den alten Pelikan der un schon seit hundert Jahren seine Jungrn fütternd in die eigene Brust biß, aus seinrm Neste trribrii. Der Mann ging sichtlich zurück. Srtn Auge war trüb und seien Farbe strich über tn's Grlbe, und zwar dir Art daß man sah, es war ein entschtedrnes GaUenleidru. Zuletzt half auch Her bert'S Spiel nicht mehr, denn er wurde auch gegen ihn verschlossen und finster, ja eS schien, als hege er Mißtrauen. So war es wirklich, wir es sich in de Prinzipal eigenen Worte aussprach. „Settchen," rief er einst, als Herbeit seinen freien Nachmittag genoß, „Alle vereinigt sich, um mich unter die Er, zu schaffen. Bestelle den Sarg, es ist aus mit mir."— „Muthe mir doch daß Ich! zu," sprach mit unerschütlrrlichrr Ruhe die Gattin ; ~du kannst das am besten selbst; ich kenne doch i dem Artikel deine Ge schmack nicht."— Rühle biß die Zähne auseinander. „Willst du mich noch schneller in'S Grab bringen?" fragte er giftig. „Bist du tm Bunde mit Viesen Nägeln zu meiner Todlenlade?"— „Wer sind dir denn ?" fragte sie. „Du zuerst, dann der vermaledeite AuSstecher und—das Subjekt!" war seine zornige Aniivor. „Das Subject, der Gehüls —Her- berl?—fuhr mit Erstaunen Madame zu fragen fort. „Was thut dir denn dcr seelengute Jungen. Ich sage die, dir rast einmal wieder No. 09 im Kopse herum z aber den guten Jungen laß mir au dem Spiele, de nehm' ich in meinen Schutz, und wer ihn antastei, tastet mich an!" — „Dao fehlt noch," jammerte Rühle, „nun nährt sie die Schlangt noch."— „Die Schlange!" rles grau Rühle und rlchlet sich empor, als wolle sie wie eine Juno den Wurm niederschmettern, der S wsge sollte, ihr gegenüber zu tre ten. Rühle zog sich gegen die Thüre be zurück und wiederholt aus sicherer ger ne „Ja, die Schlange, sag ich!" Matame Rühle bemerkte das Manö ver, das tb salviren sollte, und mußte lachen. „O, diese Neunundneunziger!" rles sie. „Geh' mal her und sprich dich aus!" „Ist nicht von Nöthen," sprach Rüh. le, und behauptete seine Stellung—„ich kann von hier aus be so gut mein Elend klagen, als bet dir; aber das sag' ich dir, der ist eine Schlange. Der Stößer erzählt mir, daß er heimlich mit dem Ausstecher, dem Spitzbuben, ver kehrt." „Schäme dich,"grollte Madama, „daß du dem junge Manne zumuiheft, grob gegen Herrn AuSstecher zu sein, der sich human an jetrn Zunstgenoffrn a> schließt." „Was?" rief ter reizbare Rühle, „Zuiislgenossen? Wir Apotheker find keine zünslige Hai.twerker! Unser Ge werbe ist eine Kunst, und du, die Frau eine Apothekers, solltest das besser wis sen." „Rühle, Rühle, dir Ist der Teufel der Bosheit unter deine Perrücke gefahren Geh', nimm eln niederschlagend Pulver, sammt einer Blutrelnlgung, die Galle ist dir In'S Geblüt geschlagen. „Er rannte hinaus und warf die Thüre zu, diese spottenden Reden griffen ihm ln's Her, hinein. 3. Solcher Scenen gab es indeß immer mehr. Es war Inder That mit Rühle nicht wohl mehr auszukommen. Je är gerlicher ihm der Gehülfe wurde, der ihm übrigens Alle that, was er ihm nur tm Aug lesen konnte, desto HSHer stieg die ser in der Gunst der Madame Rühle. Er hätte ihn schon gerne entlassen, wenn er es gewagt hätte; denn nie hatte sich seine Frau so für lnen Gehülfen aus gesprochen, und nie saß einer so fest in ihrer Gunst. Wenn ihm die schon Le bensüberdruß berettete, so mußte der noch Nro. in s tti> ,wachsen, da dir Mohren -PUb". .üg.-ch ihr. H.rr..chk.Nn stiere,.. Maßstab, ,x,.s -l-tz 7 "'deutend. Geldmittel lieh... ball. I nicht A """""" kir und fertig. u-st...fandflch.,n,oNachm.„^ Mann war übersetig. Erbäte H. und Madam. Rüh,. se.„H,.,',^ seine Apotheke sähen. Wttü"!.,?.'""" l'"" auf schicklich, rv'ise nicht auszuweichen. ..O wie manchen sauern Apfel mnü Wie sauer ah., -...g, p„ College d", Miene zog. s'b er sich m.z Un wsblseln en.schudlg.e. es half ich. Zu des G B""n -stellt, sich Schrecken st ' st sei,., Fruu nun auch aus Aus st-.. Sel"; den., st. drückt, schon > It-ugierle. das Haus zu sehen, von testen 1nn,.,, mucke dle Damen der Siad. ich. wüßt. nnd di- Mutter lau. glücklich priesen, weich, '' "st "n den präsumtiven Universale.be,. des steinreicher. Ausft.. ch" s ve.be,rathen könne, u., aller >" Vo.wand.n waren st. s d'ungen und es schi,.,. 5.h.. er nicht einmal ung.rne. So war denn die Neugierde der Madam, Rühle gestachelt und gespornt worden, und hat >e eine mächtige Stärke erreicht. ..Mach' keinen Speenzpsesse, Rühl ch'n. sag,, st, mit ungemeine gewin nendem Ton,, „und komm!" Das war unwiderstehlich. Rühle schlich die Stieg,r hinaus, zog seinen Bratenrock an und schritt dann den bit teren Weg über den Markt hinüber. Der Mohr fleisch, och höhnischer die Zähne, als er es, von drüben gesehen, ha. S drückte Rühle' fast die Gur gel zu und das Herz ab. Die Thüren öffneten sich endlich und fie traten ein. Man hatte tche zu viel gesagt. Hier herrschte vörschwendertsche Pracht. Sol chen Luxus hatt die guie Stadt-m noch nicht gesehen, und grau Apotheker Rühle meinte, sie sei in dem Palast de Geisterköntgs, der den berühmten Dia manten besaß. Dies Apotheke! Nein, das mußte selbst Rühle zugestehen, sie ließ, wa Eleganz und Solidität betraf, nichts z wünschen übrig. Was tbn aber fast zusammendrückte, war das Laboratorium ; denn dort stan den olle die Apparate wirklich aus' Herrlichste, von denen dieVlstiaioren ihm so oft schon die Ohrwn vollgeorgelt. Er sah fie zum ersten Male, aber er that, als habe er sie längst gekannt, wir sie vtngln's polytechnisches Journal g. schildert. Als er abrr die Preise hörte, da länzten alle diese Apparate wie HSl lengeister um Ihn, und e schwindelte thm schier. Frau Ruhte drängte, au der Nähe dieser Reiorie und Aolben, Tiegeln und Mörser zu kommen. Selbst Rühle wollte weg, denn e wurde ihm mit je dem Momente zu Muthe, als sehe er schon sein Gold zum Schornsteine Hin auslaboriren, da er jetzt alle diese Ap parat ja auch kaufen mußte. AuSste cher gab nach und endete die pharmaceu tische Tortur de College, die bet den Plaiintiegeln begonnen hatte. Jetzt trat man in die Aüche. Hier schien die Hausfrau bereits geschaltet ,u haben, so blinkte und glänzte Alle, so vollständig war da Geschirre, so nett so schon. In den Stuben übertrafen Ta peten, Böten, Spiegel und Geräthe Al le, was das kleine aber ungemein schar fe Auge der Madame Rühle bis jetzt er blickt. Und gar als sie in den Salon traten dampfte in Meißner Por zellain der duftend, Trank Arabien, und der Tisch bog sich von köstlichem Backwerk. Je mehr Ausstecher bei Rühle.verlor desto höher stiegen seine Fonds bet Ma dame. Das ist eln Mann der Welt hat. dachte sie; In voriresslicher Mann! Uekerdies führte er die kolossale Figur am Arme in allen Zimmern herum, wischte sich den Schweiß ob der schweren Arbeit, aber muckste nicht, sondern er schöpfte sich in den elegantesten Redens arten, wodurch Madame wahrhaft ch auflirt wurde vor Vergnügen. Mit der gewandtesten Artigkeit führ te sie AuSstecher zum Ehrenplatz, und bat sie so zart, die Ehre des Hanse zu vertreten, daß e alle Nerven der Glück lichen in harmonische Schwingungen ersetzte. Mit Grazie servirte sie den Kaffee. Und als sie nun so traulich zusam. mensaßen und Frau Rühle aus betten Seiten kaut, meinte Rühle, um doch auch 'mal Etwa zu sagen, „es fehle hier setzt nur noch der rechte Haussegen (er seufzte tles aus, unterdrückte jedoch den verräther), nämlich die finnig ord nende, reinlich waltende Hausrau." „Für mich ist Spiel und Tanz vor bet," deklamirle komisch Ausstecher; „al lein der eigentliche Besitzer ist in Bur sche von vterundzwanzig Jahren, der ganz Ihrer Ansicht ist, Herr Tollega l" „Nun, da ist ja de Sorge leicht geho ben," ine nie Rü' le. „Da irren Sie, Werthester; darf ich