PmnsglbNmschc MWls-Zritimg. Jahrgang 8. Die reisylvatische StaatSzeitg, Herausgegeben on ,1. TZ eokg Ni??Lk, Nor 19, erscheint jeden Donnerstag, unv kostet 82.01) per Fahr, zadlbar innerhalb pes.dabre, und 2.40 nach erstuß de Jahrgang. Einzelne Exemplaren, S Ernt perSiück. Keine Subskriptionen erden für weniger l sech Monaten angenommen; auch kann Niemand das Blatt adbcstcllcn. bi alle Stuck stände bezahlt sind. Die größte Aerbreitung. Di Eirculation der „Pennsl anische S aal- Zei, ung" in Dauphin Eoun, ist größer als die irgrnd einer anderen'! Har rlSbueg gedruckte vrutschen oder englischen Zei ung. Sie bietet deshalb die best Gelegenheit, Anzeigen in diesem 'Tbeiie de Staate eine weite Bcrbreiiung zu erschaffen. Dr. geo. Wm. Ruedi, Deutscher Arzt K Augenarzt, bittet hiermit dem gerhrlrn Publikum srine pro yeMonelleu Dienste an. vlöre in No. 20 Zweite Straße, drei Tburen unterhalb der Mnlbcrro Straße. Office-Stun den - 7 di 8 Ndr Vormittag, 1 bis 8 und 7 bt Uhr Nachmittag. 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Da die obenaenannic Compagnie ihre olle Pa tenten on der Regierung erhallen hat, so bringt sie nun beinahe 400,000 Acker herrliche Ländereien ihre Babn bewilligt wurde, on welchen eln großer Theil seit 1854 vom öffentlichen Beikauf re- Diese bahn-Stgtionen bereitwilligen Mark/für Farm.Produkten, wie auch tele Vortheile für Schulen und Jitteresse. Gesunde Klima, reine Wasser nud ein fruchtbarer Boden welche je in Amerika offerirt wurden? Zwei Züge erlassen Leaenworth, Lawrence und Kansas City tigllch nach allen Punkte an drr L. L. k G. N. N. Linie. Land-Ersorschuu-S.Tlcket sind zu kaufen, und Personen welche Lllndereien kaufen, erden die Koste der Tickets wieder lueückerstailcl. Für näheie Auskunft wende man sich an John W. Scott, Chanute, Kansas, L. L. k G. R. N. Co., Lawrence, Kansas. Juni 12,1878-01. Schweizer Magen - Nillers. Sin Weinglas!! da dreimal des TageS genommen, ist ine sichere Sur für Dyspepfia, Leverleiden und jeder Art Uiiverdaulichkcit. 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Post-Os flce, Souniv und Staat, in an un gerichlelen Briefen mit möglichste, Genaulgtei anzugeden und bei Nederstedelungen nebst dem Namen lhee neuen Wohnortes glelchzeitlg die frühere Adresse gefälligst mittheilen zu ollen. Man adresstee Briese wie folgt z KIS4V VNIiXKU ZttMiXZD, 13 Ss 15 ( Itl>n> Ztieet, In 3. '7Z-KM. Xb!)V VUIiK. A. Reynold's Biervranerei, FrontTtra stfe, Marietta, Pa. an. daß Hrn? u N >l' rühmlich ekannic Vrautrri in Marieita nun al lein einer W9se sorlzu meiner zahlreichen Abnehmer rrschasfr soll. Ich wrrdr steis^i zate, krästipes und gesunvr Bier lirftr, und empfehle mein Produkt sowohl Wir then, drnen ich bei verkauf unlrr dem Reif dil ligc und reelle vediuguugeu ftelrn werde, al auch allen meinen Freunden und Bekannten on ah und fern und de Gesammiputllftna über haupl zu geneigter Prüfung und fleißigem Detail- Consu in meinem hübschen Schenklokale, A. Reynolds, Maririia, Pa.. No. 1, lS'2-ts?°""' Harrisburg, Pa., Donnerstag, August 7, ,8?. 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Abend Harrisburg um 8.00 1.00 4.5 11.28 McchanicSburg, 8,2 2,2 l 5.1 11.58 Verlassen McchrnicSburg, 8.8 2,2? 5.22 II.5 Kommen an in Sarlisle, a.oa 2.58 55 12.20 Rewolllt. .so 8.27 .22 >2 18 dlppensburg, 10.11 z.ss .5 1.14 CbawdrrSburg, 10.40 4.28 7.22 1.42 ÄrMUastle, 11.18 8.08 8.28 2.11 HaMSWWN, 11.48 8.85 .85 2.10 Vorm. Nördlich, Verlassen VM. VM. NM. Abends HagerStown um 7.40 12.00 0.25 Green Castle, 8.10 12.80 0.58 ShamderSdurg, 80 8.5 1.05 7.27 Shippensburg, 5.8 5.2 1.88 8.00 Newdillt, 0.00 0.8 2.10 8.00 CarliSle, 0.82 10.22 2.48 0.02 McchanirSburg, 7.08 II.8 8.18 0.88 Kommen an in . Harrtsblirg um 7.80 11,28 8.48 10.00 Philadelphia uvdNeading Cisenbahn Climstagnie. Office: LL7 Süd 4te Straße, Pbiladelpbia, Zuli I. 1873. Am li.Zuli 1873 Hai btePbilnbclphia und ReadingStsendabn-Compagnießisth genommen on der alten Linien der Pdilaittpitta. Wil minglon und Baltimore Eiserbäbn, zwischen Gray' geriy und Ridley Zuiielion, nahe Che ster, Pa. Die Linie wird bezeichnri als Di Phi adclpdia und Eheste Eonnlv" der I. W I v n e, Elster Bire Pläßdlnl. Harrieburg. Zu Ii 24.'73—2 i. Seltene Gelegenheit^ Vermieihung eines werlhvollen vran-^Biergeschäftes. Siadl Aorl erbaute Birr-Biauirri, nebst ten da zu gehörigen GcschästS-Loealiläien zu rrmirlbrn. dig grvstasterle Keller,on Bo,4u°und 58 Fuß Durchmrsscr und mit allen nülhigen Farililä ten erslbrn, um dir Lagerung on 150 Faß Bier ic. fiad^noch nug.um hunderte ou Gäste a'ufzunedmen/und mit Tische. Stühlen, Bänken, Gas, Wasser. Clo. IS ic. v elegenbtil für andriweilige Grbaulich^ilem Da Eiadi'ssemeul rrfrcut flch einer auSaczeich. neten Kundschaft, und ein halbwrg desähigtrr Geschäftsmann, Hai Hirz Gelegenheit die Rcnta I. Fornoff. Jork, Pa. Juni 2. 1878-2 MI. F. K. oehmer. Plumber-Gas-Fitter, No. 25 Süd Zweite Straße, jjqt't'lpliqtP. Orffentliche so!-l, Privat-Gebäude nden mit de modernsten und besten Gas- und Wasser-Firturen zu den billigsten Preisen versehe. HarrtSdueg, März 30,1871.—13. Poesie. (Für die „Pennsylvanische StaatS-ZeUung.") Tran're nicht. Stiehlrl deiner Blätter Nölbr, Trau're nicht, mein Blümelcin. Bald kommt die Sonn' mit ihrer Gluth, Drum sei bescheiden, fasse Muth, Auf Regen folgt stel Sonnenschein. Wie' Blümleln In dem Regen blüh. So aus dem Leid die Freude glüht, Drum trau'ee richt, mein krankes Heiz; Durch Wolken bricht sich doch die Sonne, Nnd flößt dir ein als ihre Wonne, D e Freud folgt stet aus den Schmerz. Joseph Kahn, Chieago, Ills. In der Ferne Au einer Nähe, liebe Kind, Wie ich so treulich dich gewinn, Und>eit von die bin ich gezogen Wohl durch das wilddewegte Meer, Doch brachte keine seiner Wogen Mir eine Kunde von dir her. Wenn meine Lieder Flügel hätten. So flögen sie zum Vaterland. Zu weilen an den theuren Stätten Wo deine süße Spur ich fai.d. Wenn du den gieunden auch vergessen Gleich wie der Wind in den Eypresse Rauscht seine Teauermeiodie'n. sc Meto ii. Hte gespenstige Atollen, Eine Huusrülker Dorfgeschichte. Erzählung W. v. von Horn. I. an inem Sonntagabend In XVmilder Jahreszeit tn ein Dorf aus dem HunSritcke teilt, der findet überall vor den Thuir die Nachbarn beisammen sitzen und traulich plaudern vom Stande der Früchte, des Flachses, von Krieg und Frieden, von Diesem und Jenem. DaSnennt der biedereHunSrü cker „Maien." So malen dir Allen bei einander, elwahier, und die Jüngern dvri; streng ab,scheiden sich Verheira theie und Unverheirathete. Im Kreise de jungenßolks erschallt wohl ein heit res Lied, ein sogenannte Schelmeniied. Kommt die Jahreszeit, wo der Wind über die Stoppeln weht, dann wird in der Stube gemaiet. Die zusammen sttzende Gesellschaft heißt „die Maie." I solch' et Maie führe Ich jetzt meine freundlichen Leserinnen. Die Maie ist klein. ES sind nur Personen und drei Männer, die, weil der Mond im erste Viertel steh, und ein malte Licht durch dir graue Wvlenschtchle, die den Himmel deckt, hindurchdringt, im Dun keln ihr Psetschen Rollenknaster mit ei nander schmauchen, der freilich nicht sehr lieblich duftet. Draußen deckt ein Herbstnebel die Gegend, und er legt sich mit jeder Mi-< nute lteser herab auf Wald, Flur und die Wohnställe der Menschen mit ih ren schweren Strohdächern. Sehen wir un die drei Männer einmal genauer an. In rtaem hölzernen Lehnstuhl mit strohgestochtenem Sitze neben dem Ofen ruht ine Gestalt von kräftigem Bau. Es ist der alle Steiger Leopold, der inst einem Werke oistand, da längst als i ergiebig inging. Er ist der Herr des Hauses, Wtttwer dessen einziges Kind, die lieblich Ottilie, hier zu Land Uttl gesprochen, bet ihrem Gespielea ist. Leopold trägt Schuhe mit silbernen Schnallen, weiße Wollstrümpfe, kurz, blaugrüne ManchrsterHosen, eine dunkle Tuchivrste nnd ein WammS von schnee weißer Wolle gestrickt, eine Arbeit setner getreuen Hausfrau, die Gott zu frühe für Leopold abgerufen. Seine silber weißen Haare deck das grünsammtne Mützchen mit dem Pelze des Buchmar derS verbrämt, dem er selbst das Lebens ltchtleia ausgeblasen, denn er Ist selbst jensett seiner Siebzig noch ein wackerer Nimrod vor dem Herrn, und wer ihn ansteht, kann ihn kaum für einen starken Fünfziger hallen. Man fleht de ra schen Bewegungen de Mannes, dem lebhaft blitzenden Auge an, daß er kurz angebunden, an rasche Handeln ge wöhnt ist nnd sein Jähzorn leicht auf flammt; aber dabei liegt doch in dem Gesichte de Mannes, bet allen Kenn zeichen scharfen Verstandes, auch gar viel Gutmüihtgketl. Aus der Bank, welche zur Seile de viereckigen großen Platleaofens, über dem da Reck angebracht ist, eine gar gemüthliche iQfeneckt bildet, sitzt de Stetger Gevattermann und Nachbar, der Letnenweber Lehnert, auch ein Gret, der die Sechzig auf dem Rücken hat, ei ne ruhige, gutmüthig, elivas drehbän delige (so sagt der HunSrücker, wenn er eine phlegmatische Natur bezetchnen will) Menschenseele, aber ehrlich und reu, I Einer. Selnr Kleidung ist drr dr Steiger ähnlich; nur sind die Schuh schnall von Messing, die Hosen von Hirschleder, da Kamisol von dunkrl- blauem Tuche. Neben dem sitzt der Wagner Stumpf, Lehne.' Schwieger sohn. Er ist jung, trägt lange, blaue Tuchhosen, die über die glehmstiefel ret chen, eine rothe Tuchweste, tn kurze bläue Wamm und ine roth und wetß gestreift, gewobene Beutelmütze mit di ckem Klunker dran, der majestätisch zur Seile herab hängt, fast am linken Ohre. Die ttnteihallung Ist lebhast. Sie behandelt einen Gegenstand, welcher da ganze Dorf in diesen Tagen bewegt und die Furcht vor den nahenden Fran zosen, den Bringen, der Freiheit und Gleichheit, etwas in den Hintergrund gedrängt hat. Lauschen wir ihrer Rede I „Bei meiner Seele! Cumpeer (Ge välte, Ovmporu) Steigers," sagte Leh nert, den des Steiger Einwand aus seiner Ruhe gebracht, „ich Hab'S mit meinen leiblichen Augen gesehn, und meine Augen sind noch so gut, daß ich das feinste Gebildmuster, das ich webe, ohne Brille sehe." „Ach was," sprach der Steiger heftig; „Du kamst von Simmern und hattest ei nen Schoppen Moseler oder Rheiner geirunken. Da sehen die Leute über all Gespenster, und wenn man' in der Nähe betrachtet, ist's ein alter, sanier „Ei, da soll mich doch gleich der"— rief Lehnert,-aber der Steiger fiel ihm ins Wort und sagte scharf verweisend! „Nacht gleich sich verheißen, Cumpeer Lehnert! Ist's wahr, so ist's nicht no- Ihig; ist's nicht wahr, so wird's dadurch nicht wahr. Sprich ruhig und deineGe schichie." „Ei, was;" sagte Lehnert ärgerlich. „Ihr seid ein Freigeist. Ihr glaubt einem so etwa nicht." „Jch glaube Alle, was wahr ist. Lehnert, erzähl' nur 'mall" sagte ruhiger der Stetger. „Nun, Schivieger," sprach Stumpf, „so erzählt's denn doch einmal ordent lich; daß ma daraus klug werden kann." Nach einer Neinen Pause, in de er seine aufquellende Pseise niederdrückte, hob endlich Lehnert an - „Ihr wißt alle Beide, daß wenn die Menschen ein Bergwerk ausgeben, der Teufel sogleich sein Revier ditn bat, sammt seinem Anhang.—So ist's auch mit dem Stollen, den Ihr vor fünfzig Jahren tingelrieben und seitdem habt liegen lassen. Wißt Ihr die Geschichte von der alten Bille, die bei de Caspar's Vater gedient hat?" Der Steiger schwieg; aber über sein Gesicht flog eine finstre Wolke bei dem Namen Caspar's. Stumpf sagte aber neugie rig - „Nein!—„fuhr Lehnert fort, „et wa fünf Jahre nach dem Eingehen de Bergwerkes, da lebte der alte Fried noch, des Easpai'sValer. Der war eiaWilt mann (Wiiiwee) und die alte Bill, die immer so roiheAugen hafte wie ine Er zhexe, hielt ihm und seinem Sohne, dem Caspar.Haus. Der Fried war rinMit lelschlag von Bauer, hafte ein kleine Haus und suhr mit zweiKühen ImAcker. „Einmal, s war im Advent, Halle, der Fried flch de Hann,S-Peter Buben zum Dreschen auf Miederhelsen bestellt, und es war damals Neumond dunkel Nachts, daß mau keine Hand von den Augen sah ; da krähte de Fried's Hahn und die Bllle, die alle Hxe, wird wach und denkt, eo ist dretUhr und die Dresher kommen bald. Sie denkt aber nicht dran, daß ihr neuer Hahn ein Wetlerhahn ist. der kräht, wenn's andre Wetter gibt, steht aus, zieht Ihr Röcklein und Kittel an, und guckt zum Fenster hinaus, ob nicht Euer Swieger hier im Hause schon Licht habe, daß sie das ihre anzünden könnte; aber alles ist flichedunkel und mäuschenstille, als wäre das ganze Dorf mausetodt. Da fleht sie im Stollen Licht. Das sind die Kesselflicker von Gondershausen, sagt sie zu sich, die hab' ich gestern tnS Dorf kommen sehen, die schon an der Arbeit sind. Das sind manierliche Leute. Du gehst hin und sagst: guten Moigen, und nimmst dir ei paar Kohlen l „Gedacht, gethan l Meine alle Bill nimmt ihr Lanterchen (Laniernchen) und wackelt mit einem Töpfchen die Halde hinaus in den Stollen. Da sitzen zwei himmellange, schwarze Kerle bei dem biulhrolhen Kohienseuer und ein grau sam großer, schwarz Pudelhund liegt dabei und knurrt und brummt. „Kusch! Kusch! Sulianchen," sagt die Bill, und bietet den Männern den guten Morgen. ,So fleißig schon so frühe ?" sagt fle und bittet um ein Köhl chen. „Nimm dir deinen Topf voll," sagt der Eine und die Bllle fleckt ihr Lantercden an und scharrt sich ihren Tops voll, deckt den Deckel draus, sagt! „Seid nicht so fleißig!" und wackelt heim. Wie fle aber die Kohlen aus den Herd hinschüttet, sind fle bumms-au, und auch das Lanterchen geht aus, wie flezuleuch' ten will.— „Da ist kein Oel braus," sagt sie, und brummt, daß dasKohleafener so schlecht ist. Was will fle aber anfangen f Die MannSleuit haben Feuerzeug in der Tasche. Ei, denkt sie. die GouderShäu ser Kesselflicker waren ja recht manierlich. Geh' nochmal HIN! Sie werden dich nicht schelten I „Wieder wackelt sie die Halde hinaus und sagt l „Landsmann, die Kohle find mir ausgegangen; jetzt will ich aber den Deckel nicht mehr drauf thun. Darf ch mir noch etamal nehmen?" — Da knurrt der schwarze Pudel ganz grausam z aber die Lille sagt 1 „Kusch l Kusch l Sultanchen, meto Alterchen, wenn tu an unser Hau kommst, du sollst auch tne Schtnkenhäße krtegrn." Der Eine drr schwarzen Männer sagt 1 „Nimm dir nur!" wieder steckt flch da Lanterdrn an, scharrt flch drn Tops voll Kohlen und geht, Inden, fle sagt „Be danke mich auch!" AIS sie nun Helm komm, sind Ihre Kohlen noch frisch >v der Glalh. Wie ste fle aber auf dir Plait de Herde schüttet, bumm —find ste wieder todtau und auch da Lanterchen dazu. „Et, so soll dlch!" flucht fle. tappt dunkel an drnKüchenschrank, ergreift den Oelkrug. schüttet Oel auj's Ltchtchea nimmt etwas Salz au dem Salzsäß chen, um rs auf die Kohlen zu streuen, und denkt, nun sollen ste dtr gewiß nicht mehr ausgehen! Mach flch zum dritten Mal nun aus den weg nach dem Stol len. Als fle so die Halde Henaus krabbelt, springt ihr der schwarze Pudel entgegen, als wolle er sie zerreißen. Ach, denkt ste, hält'st du doch die Schinkenhäse mitgenommen, daß da Vieh dich tn Ruh ließe! „Kutsch! Kutsch! mein Alterchen," sagte ste un schmeichelnd, „ich thue dir ja nichls, und die Häse entgeht dir nicht! Kommt nur, wenn's Tag ist I" Da wird da Vieh ruhig und fle kcab belt hinein und sagt - „Ach, dt Kohlen wollen gar nicht anhalten. Nun hab' ich aber Salz, da ich darauf streue; da brauch' ich euch nicht mehr zu plagen." „Nimm dtr noch einmal," sagt der Eine, und als ste ihr Lanterchen ange zündet und ihren Tops voll gescharrt, und eben sich bedanken und gehe will, steht der andere Kerl au, hebt seine rolhglühende Schürstange gegen fle auf und sag: „Kommst du noch einmal, so drehe ich dir den Hals um!"—Ei, denkt dt Lille, das ist mir ein grober Flegel von erster Sorte I Hab' ihnen doch erst vor drei lahren eine kupfernen Kessel abgekauft. Ste war fir mit dem Mäul chen und hatte eine Zunge, so schais wle ein Scheermesser. Wollte eben die Mäulchen ein wenig spazieren gehen lassen; aber, dachte ste, am Ende Hetzen fle dtr den Etterbtsser (Ausdruck für bö se Hunde) auf den Nacken. Laß es gut sein und sag' lieber ein gut Wort t „Gott helf!" sagt ste und will gehen; doch da brüllt der Hund, aber nicht wir andere ordentliche Hunde, sondern erschrecklich I Da springen die Kerle auf und S thut einen Donnerschlag, daß die Billr schier zusammenfällt. Da Feuer ist au, th re Kohlen sind au, sammt ihrem Lan terchen. Ihr Haare stellen sich zu Ber ge. Sie betet: „Alle guten Geister"— und tauft, so schnell ste kann, heim, und als ste tn der Küche thee todten Kohlen aus den Herd wtrft, schlägt's Sin, und ste erkennt, daß ste nicht bet den Gondershäusera, sonders bet bösen Gel stern war. Ja der Todesangst eilt ste in ihre Kammer und kriecht mit den Kleidern ta's Bet, und zieht die Decke über diu Kopf, und betet tn der größten Todes angst alle Stoßgebete, die ste kann au ihrer Jugendzeit. Ais nun um drei tlhr die Drescher klopfen, ist keine Bill da, und als end lich der alte Fried aussteht und ste wecken will, rede ste irre. Er grht nun hinun ter und will Feuer anmachen, um dir Su"pe für dir Drescher zu kochen, da die Bill so krank ist. Ais er aber an den Herd kommt, wie staunt er da ! Der ganze Herd tirgt voll Gold, voll purem Golde, lautrr doppelte altr Schildkarltne. Er weiß nicht, wa er machen soll, und woher das viele gel be Gold ist; aber erdenkit Besser ist der Hab' Ich, als der Hätt' ich, und nimmi's, schafft's in dl, Kiste und thut, als hätt' er gar nicht gesehen. Morgen geht er zur Btlle und sagt, „Was ist Euch denn passtet, Btlle f" Da erzählt's die Alte haarklein und Hai'S hernachmal meiner Mutter selig erzählt und ist nach acht Tagrn gestor ben. Von metner Mutter hab' ich' ostmal gehört." Dumm, Geschwätze," sagte d,r Steiger. „Davon soll der alte Fried reich geworden sein? „Bon was dann?" fragte ärgerlich Lehnert „Et. der hat geschachert wie ein Jude und tüchtig getnäuser; hat Zinsen ge nomme, daß , ine Schande war. Dann hat ihm der Landschreiber Schlüs sel in Simmern die Erlaubniß gegeben, eine Heerde Hämmel zu halten, so groß er wollte, und hat ihm das Geld ge schossen. Endlich zog er viele Bienen im Bienenberg, und das Sprüchwort sagt: „Wer Glück hat mit Bienen und Schas', der leg' sich niedrr und schlaf!'' AlSer zuletzlSchulthetß wurde, da muß te jeder Bogel, der über sein Haus flog, ine Feder lassen. Siehst tu Lehnert," schloß der Steiger, „so ist r reich gewor den; die Spitzbubenhändel nicht zu ge denken, die er gemacht hat." „Ich wetß, was ich weiß l" brummte Lehnert und wiegte den Kopf von einer Achsel zur andern. ! „Aber Schwieger." hob der Stumpf an, „Ihr seid von der alten Geschichte Nr. . och ulchl ansa Heut gekoen. Wie war's mit dem Stollea " „Nun," hob Lehne. wieder an. „was damals in dem Stollen spnkt, daß ist cht ausgewandert, vor acht Tagen kommt die Annltes In unser Hau und urzählt, fle habe auf dem Heimwege von Simmern Abends in rothe Ltcht tn dem Stollen flimmern seh,, U,, p,,; andere Weiber Haben's auh geseben. Als ich n„n auch in Simmern mar, denk' i. u muß, da Ving doch auch sehen. W.tiee noch! Ich war Pfälzer Grenadier ia Manaheim vier lah. und wär' beinah Kveporal geworden, wenn nämlich der alte gestorben wäre; da dachi' ich. hast du Kurasch wie taer und sürchtest dich vor de Teufel uud seiner Großmuller nicht. Geh' jch spz, fort, und als ich das Wiesenthal herauf gehe, seh' ,ch nach dem Stollen, de.fret ch jetzt gan, mt Holz zugewachsen st —da seh' ch das Ltcht, hör. da.ta ptck eln und schlagen." „Uud bist hingegangen, wie die alt Bill 1" fragte der alte Stelger lachend. „Du warst ja ein Pfälzer Geenadler la Mannheim, und die halten Kurasch, wie du sagst?"— „Da hätt' ich müssen ein Narr sein," sagte Lehnert. „wär' er mir aus dem Weg begegnet, so häti' Ich ihm wa an der gesagt; aber ihn aussuchen, das war nicht nöthig. Da Sp,Schwort jagt; „Mal' ihn nicht an die wand soust lommt er berger,'nni I" Da aber laß Ich mir nicht uddisputtren. Wa meine Augen sehen, glaubt mein Her,." „Ich wär' hingegangen!" sagte der Steiger. „Da wäre mein Herz eta Narr," sag te Lehnert darauf. „Ich will ehrlich gestehen, daß mir ein, Todesangst an kam, und ich heimlief, so schnell ich konn te." sagte daraus Stumpf. „- ist wahr; er sah aus wie der Tod von Npern!" Ach, was !' rief der Steiger, „läßt mir das Geschwätze weg l Uns liegt An dereS näher. Denkt einmal an da Verflnchle Franzosenvolk! Die sind uns nah,. Was gibt's da mit uns, wenn di kommen und uns ausplündern?„ „Ach," seufzte Lehnerl. „Ihr habt Recht. Wenn ste's nur nicht machen wie 1K93. als ste die Pfalz verbrann ten." „Birl besser nicht, sagte der Stetger „Ich kenne fle. Bin selbst als junger Kerl dtin gemein. Sie haben haben allezeit Deutschland verheert. Glaubt ja nicht daß fle uns etwas bringen l" Ja. du lieber Gott." sagte Stumpf, fle haben nicht einmal Schuhe. Ge wehre auch nicht." „ha!' rief der Steiger, „hätt ch nur eln paar Regtmentrr guter Schützen, ich wollte fle schon wieder in ihr Land ja gen, daß ihnen die Lust vergehen sollte, tn dt Pfalz zu kommen. In dtesem Augenblicke jagte tnWtnh. stoß da Fenster auf. Der Mond rat hinter einer Wolke hervor und deutlich sah mau inen Menschenkopf vor dem Fenster. „Da lauert Einer!" rief Stumpf, unv griff rasch hinaus, um drn Lauscher am Kopf zu fassen ; denn Stumpf saß gerade unter dem Fenster. Aber der draußen zog den Koos zurück und eine grölrnde Stimme rief: „Solche Groß mäuler werden die Franzosen schon stop fen. Wari's nur a' du hergelaufener Dlrb! „Halt, das ist er Caspar, der Ha lunke ! rlrf ,r Steigrr. dessrn Zorn tn wildem Feuer anfloderte. Anfsprln gen, die geladene Flinte greifen, htn auseilen und losdrücken, da war Ein und war geschehen, rhe Lrhnert od Stumpf ihn hätten bindern können. Ein entsetzlicher Schrei folgte dem Schusse. Dt beiden Männer hatten nun auch das Freie gewonnen. Der Nebel lag noch dicht auf der Erde, „Um Goitrswillen, wrnn habt Ihr geschossen i" rief Lehnrrt. „Mein eigenes Kindsprach dumpf drr Steigrr und laumrlle gegen die Wand seine Hauses' Aber in demselben Augenblicke hörte man Milchen' Stimme. Sie schrie: „Ltcht her, Jacob ist lodlg,schössen!" „Hört Ihr'S," sagte Lehnert, „Euere UM leb, aber es Easpar's Sohn habt Ihr gemordet. Das ist , alten Has se Frucht und drr Zorn thut nicht, was vor Gott recht ist! Nun macht Euch fort, so swntll Ibr könnt!" „Die Franzosen! die Franzosen'" hörte man tn andern Gaffen de vors rufen und angstvoll stürzten die Leute au threnHäuser, nicht erwägend, daß, wären e die Franzosen gewesen, fle ih nen gerade entggegelausea wäre. Mit mehreren Laternen waren indeß Leute au der Nachbarschaft herbetge etil. Man erkannte nun deutlich, daß Jacob, der Sohn des Schultheißen EaS par, am Boden lag. Da Blut rann stromweise und der Unglückliche stöhnte heftig. Uttl kniete neben ihm. Als fle aber da Blut sah, sank st ohnmächtig t Lehnert' Arme, der sie tn srta Hau trug unter dem Beistände Stumps'. Jetzt zertheilte Easpar de Haufen. „Ach, mein Kind! metu Ktud!" schrt er außer flch. Der Steiger ha ttz lodtgeschossen! Ihr Gretchtsminuer, faßt ihn, aß r on nicht enlwtscht!" Mehre Männer eilten nach de Stet - ger'S Hause; et Eilbote jagte ach Glmmero, um den alten CHlrnrguS Het delbe'ger zu holen und andere Mänusr trugen den Berwundeten nach seiner Wohnung. (gsrlsetluna folgt.)