Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, July 03, 1873, Image 2

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    Die Staats-Zeitung.^
,1. (loa. liipper, I!ox 19.
HarrtSbnrg Pa.
Don n rst a g, Juli 3, 1873.
leibt wie Eher.
Unsern Wechftlblätteen diene zur Nach
richt. daß wir ihueu uach wie vor die
„Staat, eitung" zusend werten; und
fall di beieeffendtn Blätter gleichfall
forisahren. mit un ,u wechseln, da
Porto für dieselben bezahlen.
Der 4te Juli.
Morgen feiert das awrrikanische Volt
den G.buriStag srinrr Uaabhängigkei.
97 lahrrn sind in da Mrrr der ver
gangenhrit hinabgrrollt. seitdrm Amerika
sich on dem tyrannischen Joche Brilla
nten loSlagte, und sich als frei und
uaadhängig erklärt,.
Blicke wir zntück aus Männer wie
aschtngton, lefferson. Madison. Mo
rv, Patrick Hrin. Hancock, Franklin,
Warrru. Puinam und Andre,-Män
er, deren Namrn bis in di spätesten
Generationen mit Chrsn'cht genanni
erden. Männer, drnen Gott und ihr
Balerland übrr all, zunächst am Her
zru lag. Hilden, deren Ruhm nie erlö
schen, och von dösen Zunge besteckt
werde kau oder wird.
Kri Gold, keine hohe Würd, odrr
Lockungen zu Reichthümern vermochte str
von dem Psadr ter Tugend, on der
Zeeue zu ihrem Vaterlaut, abtrünnig
zumachen. Sie teden heul nocki sitsch
im Herz aller wahren Freunde dirser
Wie ganz andres ist r j tz t? Wer
stud die Männer, denrn die Schicksalen
de Lande anreilraui find? Wo ist die
ächte Vaterlandsliebe, die Liebe zum
Volk? Käufligkrit, Bestechung, Beirug
und Schwindel finden wtr vom höchsten
i zum niedrigsten Beamten. Geld ist
der heutige Gott, und diesem Gott, die
se Mammon huldigen Tausende die
vorgebe, Beitrete dieser Republik zu
sein.
ah,lich! ist ander geworden.
Da Bauwerk derßepudltk.dte Mahnnn
gra ex Väter, erden mit Füßen getre
ten l Der Patriotismus lieg heute Im
Geldbeutel, und wer den ha, der wird
eegöiteri. Die Sonne der wahren
republikanische Freiheit ist m Unterge-
Heu, denn Jeter hascht nach Geld. Geld
Geld! Geant hat nicht genug mit
H25,00v; er muß doppelt soviel haben I
Der Eongreß. die RrgierungSbeamten,
Staatsbeamten, alle müssen ehr Geld
haben, damit man besftr leben kann.
Alle wird nach mooarchtsch aristokrati
schem Schnitt ingerichtet, bis man end
lich da ganz Land in di Hände einer
despotischen Monarchie gestürzt bat!
Wohl mag man sagen: „Gott erhalte
die Republik!" Das bevorstehende hnn
deetsählge lubiläumoseft ist noch nicht
gefeiert, und er weiß, o b e je ge
fetee wird!
Mehr Schutz für Emigranten.
Um de Emigranten gegen Schwin
del uud Diebstahl besseren Schutz zu ge
wäbieu, habeu die Emigranten Com
mtssär angeordnet, daß ein sch>ak zur
sicheren Aufbewahrung der Gelder oder
sonstiger Werthsachen der Emigranten
im Wechsel-Bureau de „Castle Gar
den" ausgestellt werd. —Bei Zueücker
ftaituug der Werlhsachen werde die
selbe ur a dtcsenige Person oder
dies Weis wird nicht so leicht ein Be
trug verübt werden können. Ach sol
len sechs weitere Nachtwächter angestellt
werden, um de persönlichen Schutz der
Emigranten sowie deren Güter zu be
wahren. Die uruen Anordnungen a
en längst nothwendig, und hoffentlich
erde fte setzt zur Aussübruug kommen
wodurch di Pläne de Emigranten-
Schwindlee gewissermaßen vereitelt wer
den.
Zn ussuchrn der Pnlnri.—Ein
Depesche von Washington meldet, daß
da Schiff luniata Order erhielt, so
sort in See zn stechen, und ach Disco
und Upper Navick zu gehe, wo wie
mau vermuthet, einlge von de. Mann
schasl der Polaris gesunden werden tön
ne, da au annahm, daß Bui dtngton
die Polaris im Northumbeiland Sund
überwintern wollte von wo dl, Mann
schuft ihre Weg nach ter ober geuann.
te Orten finden konnte. Die übrige
Mannschaft dee Polaris ging von Ka
shingio ach New Port, nachrem st,
dem Marine-Sekretär da V„sprechen
gegeben, nicht von dem von ibnen ab
gegebene Zeugniß erlSule ,u lassen.
Jost ha, dem britischen V ce Eon.
snl > fsteddo zufolge, eine weiblich, Be
völkerung von 16.V61.1gi, in, männ
ltch von 17.733,698, zusammen 32 ,
794,867 Seelen, Hebt wohnen
der letzten Zählung gemäß 786 391
Personen. DI Hauptstadt bedeck, einen
Flächenraum von etwa 78 englischen
Ouadratmetie und ist demnach nach
London räumlich die größte Eiadt der
Welt. Der militärische Stab,theil ent
hält de Palast de Mikado, er ine
Onadratmetle einnimmt, di Regier
uugSgebSnde u. s. . DI Tempel mit
de dazu gehörigen vesttzungen an.
Spruche mehrere vnadratmeilen.
Der neuest usus der Ins., Cuha
zählt tu Besammtbevölkarung von
1.396,811 Seelen. Davon st d 750 -
176 eise, 288.927 freie Reg. 363.-
388 Sklaven und 34.420 stattn. Die
Sesammtbevölkernng hat seit 867 um
140,000 Seeleu atgensmmen die Fol
gende Bürgerkriege.—Selbstverständ
lich fehlen in allen diese Zchtta dle
40 hl 50,000 spanische Soldaten, dt
sm Laus de nun schon vier Jahre
währende Ksmpse gefalle sind.
Trr Echah vsn Persie..
Durch die Güte unsre geschätzte
Mitbürger, Hrn. Georg Förster,
welcher bekanntlich gegenwärtig auf ei
ner Erholungsreise in Deutschland be
griffen ist, erhielten wir vor einigen Ta
gen die „Schah-Fest-Zeitung" an Ber
lin, tn welcher eine kurze Biographie
und Charakteristik te Schah von Per
stea enthalten sind. Der Schah, wel
cher ebenfalls gegenwärtig auf einer
Reise durch Europa Hegriffen ist, und
Tagen ia der Hauptstadt
Persien. So viel wir wisse, ist die
da eist Mal seit Menschengedenken,
daß eine ähnlicke BesuchSretse eine
Schahs aus Persten unternommen wur
de, und erregt deßhalb das Erscheinen
diese hohen Würdenträger in Europa,
nd besonder in Deutschland, sehr gro
ße Interesse.
Hr. Förster befand sich grade in Ber
lin. al der Schah dort ankam, wo er
unter gioßem Jubel und Niuzieite von
lausenden begrüßt wurde. Zu bemer
ke ist noch, daß der Schah drei Frauen
bei stlb Hai. Wir entnehmen nachste
hende Biographie des Schah der „gest-
Zeiinng"! '
Nassr-rd>Ti, Schah von Persien,
ist der vierte Heeescher au der Dynastie der
Kadjaee, welche sich >794 de Throne
demächligt hat. Im Jahre 1830 gidoren und
im Ollodee 1848, nach dem Tode seint Vater,
zum Tdeone berufen, steh er gerade setzt im
der degadleften und redlichsten Männer PeestenS,
seine svälerr Ministers Mirza lagsi-Kahn,
Hai ermöge seinei^natürliche^
Bekleidung, Verpflegung und Besoldung ringe
sützit wuede. Schah Naffe-ed-Din ist der eiste
seine sa König
Schah die Reiches, die Minister
Die Persönlichkeit de Schah und seine
Umgebung.
Da AnSseben Naffe-ed-Din Schahs ist in
ia jeder Hinsicht inleeessanies. Von mitllerei
dunklen/klaren Augen nnd stait gezeichneten
Brauen. Sein AeußereS läßi eber ans 30 bis
Zö Jahre, als auf 40 Jabee schließen, die er
Die Haltung des Fürsten ist sehe ceremcnlos.
Schrilles und sein Anllltz giebt nur sehr selten
e mu > h sbe^ Inn, dli^i
wird die Gesammlzabl der persisch, Gast, uns
100 derechnet.
Band des Löwen- und SonnenoedenS. CS G
Ne. Thilo. Leibarzt de SchadS. Auch ein
geborener Oestereeicher btsindel sich im Gefolge
de Schab. CS ist General Gafteigee, Cdtf
es persischen Telegraph,uwe
wattig mit der Adfoffnng itner Geschtcht/der
Regittung Nasse Schah d,säftigt.
varstier de glorreichen Vierte.
Columbu . 0., 28. Juni. Da
vid Webb, Paffagieragent der Balti-
und Heer Honseman kauften gestern
Abend ine große Ouaittiiät Fe„erwe>k.
nnd al sie e aus einem Wage aufs
Land fahren wollten, fiel eine brennende
Cigarre aus ia Packet und eine sürch
terliche Explosion eiioigle. Herr Webb
wurde so schwer vorletzt, daß er schwer
lich mit de Lebe davonkommen wird.
Anch Herr Housrmän trug rrnstltche
Verletzungen davon.
Schwere Rrgrngüffr im Süßen.
Au g u sta, Ges., 27. Juni. E hat
während der letzten Nacht stark geregnet
und hat allen Anschein, daß noch
ehr folgen wird Ans Mobtl, AI.
wird dasselbe gemeldet, so daß die gar.
wer weit und breit sreuhig aufathmen
wegen der glücklichen Weoduug.
Am 1. Juli trat in Illinois da Gr
setz in Kraft, welch bestimmt daß bei
Wahlen für Schulämter kein Unter
schied zwischen beide Geschlechtern ge
gemacht erden darf. Von dem ge
nannte Tage an lönnen Frauen eben
so gnt tdir Männer ,u den verschiedenen
SchnlSmtrrn getvähl werden.
Unsre zinelte eise nach Philadelphia.
Kaum am orletziea Sanniag zn
Hanse angelangt, halten wtr tn der da
eanffolgtnden Dienstag Nacht schon te
der unser „Bündel zu schnüren", u
am frühen Mittwoch Margen nach Phi
ladelphia abzureisen.
In Begleitung de Hra. I liu
SchwankovSkp, Sohn de Hrn.
Pastor SchwankovSkp von hier, reiften
wir mit dem 3 Uhr Zug nach sener Stadt
ab. Unsern Begleiter ließen wir bei t
-nem suagra Freund >n dee Vieri
Straße, während wir ftibst nach dem
Fairmonni, zu unterm wackerrn Freunde,
Hrn. Geo. I. Happ, Sckr ter 23,1en
und Eoate, eiier fuhren.
Von Feenitd Happ und dessen lieben
Gattin wurden wir recht herzlich em
pfangen und aus' beste bewirlbet.
Es freute un zu schen, baß Hr. H. im
mer noch da Zutrauen einer großen
Anzahl Freunden und Kunden besitzt.
E ist dieß indessen kein Wunder. Ein
und ge'elliger Wirth wie He Happ, darf
sich wohl einer guten und ausgedednte
Kundschaft erfreuen, und S soll uns ftbr
lieb sein, auch von ftiurm ferneren Glück
und Gedeihen zu hören, besonder, da er
in jeder Beziehung für den Posten paßt.
linser erster Ausflug von Hrn. Happ
galt tem sog. „Bierflädiel", aber nlchi
etwa blos um den delikaten Gerstensaft
daselbst zu kosten, sonlein um unsie wir
ih n Freunde zu besuchen. Daß wir
zuerst bei unserm alten Freund. Hrn.
Franz Orth, einkehrten, läßt sich
leicht denken, drnu Hr. O. war ja uuser
erster Abonnent, oder „Rekrut", de
wir in Philadelphia erhielten. Durch
ihi: und noch rinlge andre lieden Freun
lr hat sich die Abonnrnzahl der „Staats
zritnng" in sener Siadl aus nahezu
dreihundert veriiehri! Seit un
serm letzten Besuch, hat sich dessen Fa
milie um in Mitglied ermrhrl, und
zwar durch die Geburt eines junge
Söhnchen. DI Freude der iiebru El
irrn über diese Geschenk Gottes läßt
sich wohl begreifen, wen wir ermähne,
baß Hrn. Orth hisber nur Zöchlerchrn
geboren wurden.
Von Hrn. Orib und seiner lieben Fa
mtiir, sowie auch on d.'ssen theuren
Schwiegrrellrrn. und den übrigen „Bier
wiribrt. H>. Franz Ei sei, der
wohlbekannlr Wliih a der Ecke der 31.
schrn Saloon umgelausi, und ibm de
Namen - „Das Scharfe Eck im Bier
siädlrl beigelrgi. Oben aus drr Spltz
seinrS hohen Gebäude steht „Gambri-
Brauerei, lassei/die Herren I. kP.
Baltz hinter ihrem Malzhause gegen
wärtig einen Brunnen graben. Der
selbe ist erst eiltche 10 Fuß lies Hai aber
bereits 16 Fuß Wasser. Der Brunnen
war Ansang der Meinung, daß da
Wasser heiß sei, weil es beim Pumpen
rauchte. Hr. Jacob Baltz der gerade an
las Wasscr belobte und schon den un
geheuren Werth desselben pries, bei
diesem Gedanken. Aber seller HarriS
burger, dee wohl auch nicht auf de Kops
Brunnen eine Dampfmaschine
angebracht war, durch wrlche da Was
ser heraussorcftt, und natürlich auch da
durch warm geworden war! D'in Har
risburgrr ging ein Licht auf, und an
statt schon das weltberühmte „WieSbad
ner Waffrr" vor Auge zu sehen, waren
die Hoffnungen in Dampf aufgegan
gen. Daß indeß das Wasser für dir
Herren I. k P. Baltz von unberechen
varem Werth ist, das unterliegt keinem
Zweifel.
An er Ecke der 31, Straße und Gl
rard Avenue wohnt anch Hr. Wilhelm
Dusch, ein alter Vetrra unsres
„Coips", und tn sehr grsälliger und
freundlicher Wirth. Freund Dusch hat
einen sehr hübschen Saloon, und erfreu!
uns herzlich freut; und was seine Spei
st und Getränke betrifft, so lassen diese
nichts z wünschen übrig.
Weiler hinunter befindet stcki da
hübsch gelegene „Citp Park Hotel", wel
che Hr. lobn Hohe a d e l verwal
dtsselbtn waren, stehe! da kam auch uu
srr alter College, Hr. I ac o b F. H ä h
l e n, Bruder de Hrn. Christ. F. Höh
im „Bierstädiel" gehört, daß der „Rtp
per" da sei, und war uns nachgeeilt, hi
er uns bei FreundHohenadei leas. Auch
er „lunchle", nnd war (selbftv'tftändttch)
so gut damit zufrieden, daß wir eist spät
Park" und dessen sreundliche Wt ll>
irrnnten. Noch habe wtr zu rrwäh
neu, baß wir hier auch Hro. Friedrich
Eise Hardt, den galanten Ober
ausjeher drr Restauration de Hotel,
al Mitglied unsre Coips inmusterlen.
Hr. E.ist in Harrlsburg gut bekannl, ist
in sehr freundlicher, zuvoikommender
junger Mann, und ein gute Stütz des
Hrn. Hohenadrl, der ohnedem die Hände
immer voll zu thun hat.
Auch dürft wtr jenen iresfltchen sun
gen Wirth tn No. 2326 Eoate Straße,
nämlich Hrn. Wm. Kehl nicht ver
gessen, drr die bekannte, früher von ten
Herren Rotbacker k Llndemap
e r gisührte hübsch Wirthschaft über
nommrn hat. Fieund K. b> nebst sei
nein schönen Saloon auch einen netten
Speisesalooa. wo für Hungrigen und
Dttifllgen aus' beste sorgt wird. (Die
Herren Rotbacker Lü Lindemayer hab
setzt inen Saloon in No. 33l W.'lnut
Straße).
Am Mittwoch Abend hatten wir da
Vergnügen, einer Probe Uebung de
„Fitelia - Gesang-Verein" bei Hin.
Happ beizuwohnen. Dirigent desselben
ist Hr. Prof. G. Luebert, in gr
wandirr und tüchtiger Meistrr der Muflk.
Der „gidelia Verein" zählt >wa '2oak
live, un 70 passive Mitglieder. Unier
dra Sängern find mehrere tüchtige Siim
men, die sich sicherlich nicht zu schämen
brauchen; darunter bemrrlien wir di
Herren Rebman, Vogel, Schneider, Wo
chrr, Sermüllrr, Lamparter nnd Eckert.
Während unsrer Anwrsrnhrtt wurde un
ter anderrm da herrliche Lieb gesungen :
„wir schön ist die Frühlingszeit" ; srr
ner das Lied vom „Michel", das „Rrb-
Huhn Lied" u. s. w. Für das uns ge
bracht Ständchen, erstatten wir de
iresflichea Säugern unsern besten Dank.
Am Donnerstag begleitete un Hr.
Adam Wörner durch die Stadt, nnd
Hais un viele „Rekruten" auszufiadea,
die wir ohne ihn nicht gesunden haben
würden. Es herrschte zur Zeit eine
sehr große Hitze, so daß wir uns oft
nach Ruhe sehnten. (Hr. Wörner
ist derselbe junge Freund, weicher letz,
en wintrr tn Begleitung de Hrn.
Gottlteb Rrdman eine Reise
nach dem Mond, und zwar per Eisen-!
bahn und Telegraph, machen wollt
Sie halten unlerpeffe vernommen, (so
erzählte un Hr.Wöruer,) daß der Mvnd'
au „Kreiderkise" gemacht sei, esthalt
fle sich zuerst bet einem Astronom erkuu
digien, ob de so sei. Dieser ieß st
an die Bibel; dort steht e „schwarz aus
weiß", daß e nicht wahr sei, da ja der
Mond schon am zweiten Tage der
Schöpfung gemacht, und le Kühe, au
deren Milch die Käse brreiiel wird, erst
später erschaffen Worten seien ! So steht
die Sache. Man will setzt eitere Er
Glück zur Rtisi.)
Während unsirS Aufenthalts in Phi
ladelphia, besuchten wtr auch die große
rrt de Hrn. Gottfried Küble r,
No. 613 Nord 22. Straße, nahe dem
Saloon unsrro gieuntro Wiiliard.
Dieselbe ist unstreitig eine der ausge
dehntesten und großartigsten Bäckereien
in tener Stadt. Nicht weniger de von
175 bis 200 Fässer Mehl werten sede
l i>o bis 1 200 Psund Butter und
F-tt. Einer der O'sen (es befinden sich
83,500 ; er enthält 75 000 Backsteine,
ist, hat etliche 40 oder 50 Arbeiter in
seinem Etablissement angestellt. Daß
sein Geschäftsbetrieb ia sehr brdeulen
der sein muß. läßt sich wohl drnken, be
sondrrS da seine Cracker ic. von der
vorzüglichsten Oualiläi sind.
Nebst Hr. Kübler'S große Bäckerei
besuchten wir auch die Mineral Wasser,
sich in No. 1752 Nord Drillen Straße,
ui-.d letzlere i No. 1755 Nord Vierte
treffen find. Hr. Bertram kehrte erst
wo er bis Herbst zu bleiben gedenkt.
(Im Privatim, iheiitr uns Hr. Beitram
mit, daß er letzlc Wvtdt auch t Wrst
tlio inttor ist, wisse er grr 'cht. Sei
ler Stephan wird'S wohl am besten wis
sen.)
Da eben von West - Philadelphia die
Welt soll Da bedeuten 7 Viermal
Cäplen, was ist letz' ? Der Guckuk soll
meint, der Bogel sei zu Hause, flugs, da
geht's schon wieder nach seller Vine
Straße, in Nummro 813, wo ein gar
srin soll. Dorthin fliegt der alle Hau-
Nest zu machen 7 wisse' nicht. Well,
mag sein wie es will, eppes ist letz'.
Doch Halt! Soeben hören wir, daß der
Ehestand getreten sei! Ist sell so?
Weible eine recht glückliche Ehe. Möge
der Himmrl des Friedens sie stets über
wachen, und möge Liebe unb Harmonie
Wiederum gelang eS uns, eine An
zahl tüchtige „R kruien" sür die ~Pa.
Siaatszeitung" zu gewinnen, nd zwar
Carl Scheifele, Nordost Ccke der
Eisriibardt, 735 Bncknell Straße;
Dritte Straße; Hrn. G. Luebert,
Mrv r. 522 Rred Str.; Hrn. Job.
De l p, 2111 Ridge Avenue; Hin. I o h.
Gösch, Haversord Straße; Hrn. Gr.
Gel heim er, Ecke der 41, Straß
Hambach er, Prvftssor der Verschö
nerungstunst, No. 3111 Markt Straße;
und Hrn. H l n r t ch Rvthackrr, No.
1919 Markt Straße. Hr. R. bat an
obigem Platze eine sehr schön Wirth
schaft eiöffiiet. Er war schon früher in
irrsflichen Wein, den fttn Bruder (Franz)
„schwarze Katz" mit dem rinrn Fuß draus
hockt. Auch ein gewisser He. Elemeno
sein.
unsrer Freunde und Gönner thie Gc
schäftslokal, verlegt haben. So ist,.
B. unser Freund Eitel nach No. 1532
Eallowhlll Sie üdeegefledell, wo ee ei
nen sehr hübschen Saloon und Speise
hau eröffnet hat. Jener handfeste
Bäckermeister, He. W ni. Bubd, ist
nach trr 47. Stiaße, Lancaster Avenue
umgezogen, wo ,r nach wie vor seine
Knuden mit Brod u. s. w. dedient. Hr.
Gottfried Klauber, ein sehr et
ter junger Mann, und wohnhaft in Ns.
3413 Woodland Aoe., trat als seischer
„Rekrut" in's Eorp, da seine Mutter,
eine frühere Leserin ter„StaalSztitnng ',
gestorben ist. Hr. Lulkrn h a u . Mi
aerai Wasser-Fabrtkant, de wir leider
nicht besuchen tonnten, ist nach No. 157
Sucqurhanna Straße übergestedelt. Hr.
Daniel Hrngen tritt an die Stelle
der Wittwe Wagner, deren hübsche
Wirthschaft tn No. 310 Geren Straße,
er übernommen hat Das find laute
Leute vom rechten Schlag.
Nicht zu vergessen ist, daß ein gewis
ser A. K l e i n m r i e r. wohnhast bei ei
nem Manne Namen Haas, No. 1708
American Straße, durchgebrannt ill, und
zwar ohne Kenntniß de Drucker, dem
er eine kleine Rechnung zum Andenken
hinterließ. Besagter Haas, der seit dem
Verduften de Kletnmeier di „Staats,
zeitung" ia Empfang nahm, ist nun ge
mein genug sich zu weigern, dafür zu de
zah ea. Anstatt uns oder den Postmei
ster zu benachtichiigen, dass Kleinweier
sein Lokal verlassen habe, säckelt er lieber
die Zeitung, und brirbgt un nicht al
lein um unsern sauren Lohn, sondern
eaudl aub noch Eigenthum, das ibm
nicht gehätl. Ist das nicht dundage
meln? Ferner: ein gewisser M. B eck,
früher im deutschen Hospital angestellt,
ist Heufalls erdusttt; wohin? da
wisse di Götter. Ein Dritter, Na
men Joseph Solomon, ist eben
falls „gemuvi", aber wohin? Wissen's
nicht. Vielleicht lassen dieselben später
on sich hören Wollen hoffen.
Ehe wir in der Samstag Nacht von
Philadelphia abreisten, machten wir noch
schnell in Begleitung unsres Freundes,
Hrn. Tobias Klauber, drm obl
brkannien Piumber und Gasfittrr, ei
nen kurzen Abstecher nach West-Phila
delphia, wo wir z et der bereits genann
ten „Rekruten" eiiimnsteri,. Bet Hrn.
Harlmaler brsand sich gerade eine Mu
stkbandt. und da wir ein großer Freund
von Musik sind, so wurde auch schnellet
ner „gewalzt", und dann ging's wieder
aas die „Socken" hinunter zu jenem
handfesten Bierbrauer, Hrn. Setbold,
und von da zu unserm wackeren Freund.
Hr. Carl Müller, 4132 Lanca
ster Avenue, bet welchem wir vor etwa
zwei Jahren einer KindStavfc beiwoh
ne solklen, ohn daß ftdoch ter gute
Man und seine Gattin mit Kinder ge
segnet find! Unter solchen Umständen
wäre ,S nicht ichicklich gewesen, an sei
batten wir doch vieles Vergnüge. Mit
einer grotzen Anzahl Fr unbea, diezwar
Leser der „Staaiszeiivng" sind, aber
Hrn. Büllow und I>r. Masson,
hau; mit Hrn. Ritlmayer, (Va
trr de Hr. Bicebraurc Rliimaver, der
leider gerade abwesend war,) mit dem
genannten ltebea Freunde sind lauter
hochgeschätzte und liebenswürdige Män
ner.
eine Flasche Wein. Bekanntlich ver
zopft He. I einen sehe gute Wein, und
da zur Zeit unsre Besuch mrbrere
Hr. G e o. Michael Bald, d a Vor
schlag. daß Hr. Jung uns rioe Flasche
Weta für unser Weidir überreichen solle;
her Vorschlag wurde unier stürmischem
Beifall angenommen. Im Namen uns
rer lieben Galtin. statten wir Hrn. Jung
und jenen sootalen allen gieunden den
verbindlichsten Dank ab. Aach Hrn.
Christ. Kämmerl, wohnhaft in
No. 918 Brach Straß, stud wir zum
lange genossen. Für Leibschmerzen gibt
s kein besserer Artikel als ter s'liorrv
krantlx unsre biederen jungen Freun
eine seiner famosen Bologna Würste,ein
tresfiicher Leckerbissen. Zu guter letzt
übergab uns auch Hr. Christian
Gern in der Coaie Straße (wer
kennt niebi den menschenfreundlichen,ge
selliger Christian ?) eine Flasche schien
Rheinwein (Rüdesheimer), wonach uns
schon der Mund wässert, wenn wir nun
dran denken. Auch jener gefällige Ci
garrensabrikanl, Hr. Bubi, an der
Lancaster Avenue, und Freund Wirth,
dem Pennsylvania und New-Jork Bahn
hof gegenüber, sagen wir herzlich Dank
für ausgezeichnete Ctgarze.
Nebst den bereit in letz'er Nummer
genannten Agenten, haben wir nun noch
folgttide Personen zu nrnaen, welche die
Güte hatten.dle Agentur der „Staats
zeitung", i Philadelphia anzunehmen,
nämlich, Hr. G o. I. Happ und
Hr. Christian Gerne inderCoa
teS Straße; Gen. Jodn g Bai-
und Hr. I o h n H. Müller, 2212
Markt Sliaße; diese find berechtigt,
Gelder für die „Slaatsz.-itung" rinzu
kasst.en.
Für die liebevolle Unterstützung (stehe
den „Geidkasten" in heutiger Nummer,)
und gclristrlen Dlrnste sind wir Hra.
Happ, Hrn. Orth, Hrn. Hohe
d el, Hrn. W i rft h, Hrn. Hasenfuß
Jahre sortbestrhn.
Der Herausgeber.
(Currespondenz au Delaware.)
W t l m t g t o n, Del., 22. Juni '73.
Herr Redakteur!
Indem ich sebe. daß Sir
schen Etadtvälern für SBl,ooo 00 sage
lahre dem teuischen Mitglied, de da
maligen Stadlraihes, Hrn. Ltchtensteia,
gesolgt, so häiie die Stadt denselben
Platz für H30.VV0.00 bekommen. Hät
te man jedoch nur noch ein oder zwei
lahe gewartet, so würde derselbe Grund
SIOOOOO getostrihaben. Es ist übri
gens nicht zn leugnen, baß für eine
Stadt welche über 40,000 Seelen zählt,
und so schnell emporblüht wie Wilming
oa, tn Paek äußerst nöthig ist, und
dem Fortschritt bedeutend nachbilft.
Der seil Kurzem sehr gedemülhigte
„Pionirr" beklagt sich bltter über diesen
Anlauf, als hätte er auch etwas davon
zu zahle, was bei dem sanften Hermana
ganz außer Frage steht. E könnt je
doch sein, daß um ihm da Maul zu
stopfen, man ihm etliche Btawp hin
wirft.
Ihr voriger Correlpondent sprach virl
von dem Fortschritt Wilmiagton's. gu
tem Lagerbier, u. dgl., aber er vergaß,
daß wir das beste, hellste und schmack
hafteste Weißbier hier trinken, und ge
braut wird von Ihrem Freunde G I
Schafe; es braucht keines Lobes, es
lobt sich seihst. Auch hauen die Herren
Hartman >k Zehrenbach in
inen großen Reservoir, nm daran im
Winter in helleres, festeres und dickere
Ei zu bekommen, was ja so nothwrn-
W. Alsentzrr's yotelgebäute ist
unter Dach, und steht man schon, daß e
ihm zur Eh,e gereicht, in so Irriflichrs
Wirthschaft Lokal in dieser Stadt zu
eerichtrn. Seine Landsleute wie auch
dir Amerikaner werden seine Bemühnu-
Rasch und mit Riesenschritten geht
Wilmingion einer Großstadt eutg'gen,
und dabei würden die Deutschen eine be
deutende Rolle spielen, wenn sie gehörig
mit Vorsicht uud Rtsp.-kiablliläi i lrr
deutschen Presse vertreten wären aber
so ist es eben das Gegentheil. Anstatt
dir Deulschr in einer Weise zu reprä
seitilren, wie sie es ihrer Bildung ud
Betragens halber verdiente, so errichtete
man eine Saus Verein, dem man den
Namen „Bildung Verein" beilegte, des
sen Mitglieder sich nur drs Sonntags
Morgens von 9 bis 1 Uhr eisammeln,
wozu eine Brauerei, eine Bäckerei, ri
Lektüren dazu liefern; dle Mitglieder
dürfen sich nicht entfernen bis dir Lektü
re allr ist. Kommen alsdann diese Her-
Bildung, daß sie ihre grauen und Kin
der doppelt srhen, nd ohne Mittagessen
den Sonntag Nachmittag im Schlafen
zubringen. Dir Ausnahme ist gratis,
aber die Einsühruiig sehr naß, denn wer
inen hölzernen Gallonbecher Bier nicht
aus in Mal austrinken kann, findet kei
ne Ausnahme, kann aber wieder vorge-
Mitte Inli ist die besft Zelt, da find die
rrsien Pfirsich reis, und da Geld plen
i. Die Eidbeerenernvtr ist nun in Vol
te werten tu drr Reihe folgen.
Die diesigen Deulschen sprechen von
einer Vereinigung aus dir nächste Wahl
muß die Zell lehren, ich hege Zweifel.
Es ist ein großer Nachtheil, und sehr zu
beklagen, daß die Hälfte der Deutschen
ernachlüsstgen, Bürger zu werde. Al
les Geschrei nd Wirthshaus Renome
ist eitles Geschwätz Wenn man nicht
Ich hörte mehrere Klagen über da
Lehnen Ihrer Zrilung, trnn Jeder der
sie inmal liest, ill sie baden, deßhalb
schicken Sie mehr, auf jeden Fall bekom
mich selbst schicken Sie 6 Blätter.
Ih's
- Rtvisioii-Zoilvtiik.
Das Hauptgeschäft, welches dieser
Körp-r während der verflossenen Woche
vornahm, bestand tn der Erwägung des
vom „Ausschüsse für die Erklärung der
Rechte-' eingereihten Berichtes.
Nachstehend Sektionen wurden pas
stet-
Sectio I. Alle Menschen sind gleich frei
besteillbal^Rechw, --darunter das, sich de Le-
den.
Sttlis 5. Die Wahlen sollen frei sein
und darf weder eine Civil-, noch eine Miiiiär-
einem Zweige der Regierung deipiechen will,
und tiin Gesetz soll dieses Recht deschiauten.
greter Austausch von Gedanken und Meinun
gen ill eines der dächst' Recht des Mannes
und jede, Bürger taun über irgend eine Gr-
len Haussuchungen geschützt sein. Bei der Er-
Itzelluug solcher Befehle soll die größte Vorsicht
angewendet weiden. Passtet.
Srrtion9. Sin Angeklagter in Eriminal
Prozesse hat^ lbst zu
n.S Eigenthums verlustig e.kla.l werden. Pas-
feinde NiemmidsollZweimal
Sectio li. Die AerichlShös sollen Zar
Slnreichung von Jedermann freistehen nnd
Beiechtiglcit soll unparteiisch Jedem zu Theil
werden. Klagen gegen den Staat find bei den
von der VegiSlainr zu bestimmenden Gericht.
Höfen inzurelchen. Passtet.
jviti Lesung de vom „Eommtiiee sür
Gesetzgebung" unteebreitelen Berichte
vor.
Europäisches.
Deutschland.
Die Cholera angeblich in Berlin.
Lonb o n, 29, Juni. Der Special-
Correspondeni ter „London Hour" tele
graphirt an Berlin, daß die Eholera
in dieser Stadt ausgetrelen sei. Zwei
Todesfälle ereigneten sich vorgestern.
Die Einwohner fühlen sich sehr benn
ruhigt.
Berlin, 25. Juni, Bismarck schloß
heut bie Sitzungen des deutschen Par
lament. Er sagt, er sei beauftragt,
da Bedauern de Kaiser auszuspre
chen, daß derselbe wegen Unpäßlichkeit
nicht zugegen sein könn; der Kaiser
befinde sich jedoch setzt tu der Besserung,
Ja Berlin rrlag am Abend de 16.
Mai de beliebte Compontst Herr August
Conradp s inrn schweren Leiden, welche
ihn schon vor längerer Zeit aus da
Krankenbett geworfen halten. Gehörte
der verstorbene nuch nicht zu den deut
schen Mustkheroeii, so war er doch einer
drr produktivsten Componistrn der Neu
zeit, dessen Melodirn sich schnell beim
Wien, 25. Juni. Da er Kaiser
on Druischland wegen seiner Unpäß
lichkeit vrrbintrrt ist, Wien zu besuchen,
so ist die Kaiserin August, an seiner
Statt hierhergekommen. Sie traf heu
te hier ein und wurde vom Hos und
vom Volk aus glänzende und enthusiasti
sch Weis empfangen.
Wieötadrn.
Bei dem starken Besuch on Amerika
nern, namentlich von Deutsch.Ameri-
Deuischland stattfindet, wie s für
Viele nicht ohne Interesse sein zu er
fahren, daß dl deutschen Bäder Alle
ausbieten, um durch Kunstleistungen,
neue Einrichtungen für vir Besucher
zu Ersatz für Ausfall der Hazard-
Spielr den Atiscnthatt so angenehm wie
möglich zu machen. Namentlich bestrebt
sich die Cue-Direktion in WieSbad,
de Gästen, eiche diesen reizenden Ba
d,platz ihr daselbst
zu einem wirklich genußbriagenden zn
machen. Di stattlichen prachlvollen
Cnrgebäude mit ihre glänzenden Lese
geschmackvollen Park Anlagen gewäh
ren allein schon Anziehende genug, da
die Frequenz de Bades größer ist, wie
je. Eonzerle, Bälle, Thealer, Picale,
Jagd. Lustpartien und die herrliche Um
gegend gewähren die mannigfaltigste
Unlerhaltuug; die Retselegenheiten mit
Dampfern und Eisenbahnen sind nir
a. M., Hamburg von der Höhe find in
kürzester Frist zu erreichen.
Da diesjährige Programm für die
Unterhaltungen und Festlichkeiten die
ser Saison kann von der Cur-Direktion
dezogen werden und wird da oben An
geführte vollständig bestätigen.
Bei drm Auiflugr de deutschen
Reichstage nach Bremen gab r auch
ein solenne Diner In der dortigen neue
Börse. Auf kleinen Cigarrenpaketen,
echte „Upman" enthaltend, prangten in
Goldschrift folgende Berse!
„Der Gott, der Tabak wachsen ließ,
Wollt nicht, daß Hobe Steuern
Dao beste au dem Paradies
Dem deutschen Volk veriheuer.
Mein Inhalt wacht euch sonnenklar,
Di höchste Staatskunst offenbar:
„O sorgt dafür, daß Jedermann,
Auch etwa Gute rauchen kann!"
Spanien.
M adrid, 2. Juni. Der „Im
parcial" bestätigt die Nachricht von dem
Stege der Carlisten unter Elia über die
Republikaner unter Nouvtlla in Na
varra. Colone! Eaflanon, welcher die
Sohn de General Nonvllla wurde
verwundet. Der General zog sich mlt
seiner geschlagenen Force nach Fello,
etwa 5 Meilen vom Schlachtfeld, zu
rück. Der Earllstensührer Rodica wur
de bei dem Engagement gelödtet,
Rußland.
St. Peler burg, 27. Juni. Ein
offizielle Depesche de General Kauff
mann an die Regierung, meldet die Ein
nahmeter Stadt Kbiwa und Eapitula
tion de Khan mit seiner Armee.
Italien.
Rom, 25. Juni. Die Königin
Isabella ist heute von Rom abgereist.
Sie erklärt sich mit der ihr vom Vati
kan gewordenen Ausnahme sehr zufrie
den und ließ daselbst reichliche Geschenke
und Beisteuern zurück.
Türkei.
Wien, 2!. Juni. Vollständige
Anarchie herrscht in der türkischen Pro
vinz Bontn, veranlaßt durch die Ver
folgungen der Christen durch die Muha
mdaer. In einem Bezirk der Frovinz
wurden während der letzten sechs Wo
chen 270 Christen ermordet, und die
Mörder blieben unbestraft, da man
nicht einmal versuchte sie zu verhaften.
Die Vertreter der fremden Mächte ln der
Türkei fordern eine Untersuchung und
verlangen von den Behörden Schutz für
die Versoigien. Die Mordthaten ha
ben te Christen In den Provinzen sehr
beunruhigt und viele derselben wandern
au.
Ostindien.
Pen am a, 26. Juni. Wie hier ge
meldet wird, beabfichltgt die holländische
Regternng mit dem König von Atcheen
die Streitigkeiten ans friedliche Weg
beizulegen, Zwölf türkische Fahrzeuge
erden in Atcheen erwartet, um dem
König gegen die Holländer beizustehen.
Lorale Neuigkeiten.
Lancaster, Pa.
Donnerstag. 1873.
Nach Lankaster.
Nächste Woche gedenken wir
bei linfern Freunden in Lancaster
vorzuchreche, um die auf uns
harrende Laichfröschle adzulw
len. Also, wir kommen?
Präsident Graut in tkolumbia.-
Unser FreundeTi denachdaeli Eolnmdia hal
ten am Donneeftag die Ehre, Sr. Hoheit, Prä
sident Gran, In iheir Stadt zn sehen. Er war
der Gast de „Fisch - Commission" Dass.
Ob Geant diesen Sommer auf en Fischfang
gehen wird, haben wie nicht erfabeen.
Noch tu Selbstmord. -Letzten Don
nerstag ertrank sich ein Neger im SuSznchanna,
der seither In Diensten te Hrn. Rod. Hamil
ton in Columbia stand. Er war dem Trünke
sehr ergeben, nnd da man ihm an jenem Tage
seinen „Schnapp" eiweigeil hall, so iid
gemnlhmaßt, daß dieses ihn zum Sildstaioid
Dass die Deutschen, wenn sie usam
menhalien, etwa durchsetze können, das hat
sich nun auch in Buffalo gezeigt. Dle deutsche
Sprache, dle daselbst vom Stattiath an den
gesetzt.
Ein euer Gesangverein. Die
Lantafteiianer (wir meinen die Denlschen da
selbst) „bieten" nn Harrisbnegir tn fast allen
Stücke. Dort haben st ihren Schützender
ia. Tuen,rein, Gesangverein, nnd jetzt bead
stchtigt man noch einen Gesangverein unter de
Eine Einladung war an alle gieund der Be
sangtnnst ergangen, sich al gestern Abend in
Capt. Schuh'S Hotel zn obigem Zwecke zn ee
da schdne Vorhaben mit Erfolg gekrönt er-
Drei Stern fichtbar.--Am Himmil
sind jetzt jeden Abend, wenn daSWltlee klar ist,
drei Sltrne sichtbar, welche nnler unseren
Breitegrabeaal dle glänzendsten gellen. Der
eiste dieser Stirneist der Planet Venns, ei
che man am westlichen Theile de Horizonts
iidlickt i der zweite ist dee Planii Jupiter, der
am östlichen Theil des Horizonte stchidae ist z
dee dritte dagegen ist dee uns am Nächsten ste
hend girleen SietuS, der alleedlng immeihin
noch 20 Billionen Meilen von der Sonne ein
teilte Voistellnng machen können.
Schrecklicher Vorfall auf einem
Heufelbe. Wählend am letzten Freitag
Nachmittag Samnil klnpp von West Cocalico
Townschip, Lantaster Eounlp, und John Mper
nedst zwei andern Männern mit BeaSmätzen
CS heißt letzt, er sei schwachsinnig! Natürlich;
Moedlhaten. Vor der Thai sind diese Lenie
Nach Deutschland nnd Oesterreich, über
ten Brief von einer halben Unze 6 Cent.
Für eine Zeitung 3 Cents. Für Packele on
Büchern nnd anderen Drucksachen, Photogra
phien, Bilbein >c„ eine Unze schwer 2 EeniS.
Zwei Unzen 4 EenlS, die Unzen und se weite
re 4 Unzen oder Veuchiheil, 6 Senis, Für
da Regiftiieill eine Bliese, 8 Cent. Nach
Bliesen sollte die Postliuie dlftimmi weiden.
Ein verhcrreude Heuer, welche
einen Verlast von ch200,00 eiuisachte, hat
che PollSville in Schupsstil Eountp helmge
sucht. Dasselbe brach am halb drel he Nach
mittag in einer Hodelmühle a der Laueei-
Vrand, wodurch die Ausineilsamlelt er Losch
diese zweite gluer dald gelbscht. Ein Kind
wurde wahrend de geuei gelbdtel, und ein
leule leugen schwere Verletzungen davon.
Eigarrenfabrikatio und Tabak-
Maelt in den dessen Sorten
inlandischer Cigarre leidet seht sehr an Ueder-
Stultgart erfundenen Schablonen her. die seit
zwei Jahren hier gebraucht werten. Ein gu
ter Cigarrenmacher. der früher von Hand 3000
Eigarren machte, kann seht mit Hülfe eine
Mädchen, da die Einlagen zubereitet und st
mit dem Deckblatt umwickelt, 5—6000 per Wo
che herstellen. Durch Anwendung dieser Ma
schirre wird die Eigarre gleichmäßiger in Länge
und Gestalt al diher und a'übte Aebeiter
find seht nicht metr unumgänglich nothwendig.
In Havanna sind diese Shadlonen noch nicht
etngesühe und werden es vermuthlich nie wer
den. Am meisten erden so.che Inland-Ci
garren abgesetzt, die -P25-30 per Tausend kc
sten.
In Schnupftabaken ist fast keinen Verändr-
Der Handel mit feingeschnittenem Kauladak ist
jetzt sehr ledhast und bringt gute Preise. Lo
rillard k So. produciren setzt 14,000 Pfund
tabak etwa 12,VtX> Pfund per Tag, verkaufen
da meiste davon im Lande, denn sehr wenig
davon geht nach dem Auslande.
Nach ausdruch der rubanrschen Revolution
haten sich sehr viele spanische Slgarrinmacher
hie angesiedelt. Da der Prei der guten we
nig davon piodurirt wurde, so werde die Prei
se der besseren Havanuaheigarren auch hier
nicht sinken. Die echten Havannah schwanken
im Preise von lstiib tl P4OO per 1000, di
schlechte Sorten stehen jedoch weit unter un
sere Fabrikate. Gut Havanna erde sß
nur in New Zork und 70 Meilen in der Run
de erdraucht und gehen wenig in' Innere de
Lande. Jmportirt wurden au Sud letztes
Jahr 2 Millionen Eigarren in New Fort und
l—lo Millionen in anderen Häfen der Union;
im Ganze thu sie der einheimischen Produk
tion wenig Addruch.