Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, April 17, 1873, Image 1

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    Z-hrganF 7.
Dle
Pt>sylvaische Staatzettg,
I. (Ikon üI??KK, IZoac 19,
-scheint leben Donnerstag, und kostet I2.HH
per ladr, zahlbar innerhalb deSlahre, und
ck.S nach Berfluß de Jahrgang.
Einzelne Eremplaren, Z tkeut per Stück,
eine Subftlipllone erden sür weniger
Niemand das Blatt abdcstellzzn, dls alle Rück-
Dle Cieculalion der „Pen n sploantfch,
Sraals - .jcl lung" in Vaupbin Eounip
11l größer als die irgend einer anderen ln Har-
rrinigt kurr Zcug, ohne Rcibcii. Zehe
garantirt. Sie besorgt die Famili,n>v!ischr. lonhirnd Ihr sriihstlicki nh
das Geschirr wegräumt.
Leset dies <?ircniar!
Ich ei suche achliinaeroll alle sseser die Circular sorgfältig diirchzulrseu nd ebeiich zu prüft, was
ich al eine GeichästSsachc vorschlage Ede ich meine Bedingungen stelle, sei mir gestattn daran zu
erinnern, daß da Geschäft de Zeugwaschens ein sedr wichiiges ist, da, jede ssamilir und jede Pr'ison
angedi is voe Kurzem war da Waschen m>, I, lst der Hände in allgemeiNkm Grdeaullr. -
itht indeß ist dir trpndcrische BtNiuÄ auf die Enldtttuiia verschledener Metboden hin
g.ieilel worden, daech welche viele Ardeil, Mudftligk-i,. Z.iiveilust und Adnupung ven Maieeial ver
wi-d-n wiid. owobl ichwere als eomplicirie Waswmoschinrn sind ronsteui,! worden, - von denen
i-le de. allen Wasch.e.dodc sind, - nnd diese Maschinen w-e.n sed,
verküustich. Die Ü-Uleweeden fvrefshren Waschmaschinen ,u gebrauchen, ader laß, mich Euch fragen.
""NN die Da m f. Mas ch. n e für wenige Dollars d-eg-st,lll werden kann zalso für weniger als
g-w-dnttch- Waschmaschinen, und Euch in den Stand s-PI m > 11rlst Dampf zu waschen, obne Ar
de., Z-iio-rlust, odne --schleiß de Zeuge u. s. n>„ ode nichl vernünftig ist anzunebmen. daß sie
grostlenldests alle zepl gebräuchlichen Waschmaschinen veidrängen wird k Dir Bcrlsuf dieser Ma
ichineist unvergleichlich und muß so s-iu. ES ist ich! ide Aednlich.S im Gedeauch. Sie ist ei
was Neue, rede Kam- gcdrauckl st- und Wied sie lausen. Ich wünsche einige gute GeschäfiSleule
1U engagiikn. um Prlvllegien für mild zu verkaufen, und um mir sofort tine aenuaende Änzahl zu
sichren.,°d',ie .chb.soa°-ee Boeib.iie an. Mein B.ek.usspe.is „ach DifteirftVis, - so, jede
m Countv kaufen wollt mit dem Einverständniß Mtln
Pnv.l-gium zu vcelaufen.,° gestalie ich Euch einen Abzug von i!ii P.o--n, °IS Eue, Commission!
a zo wurde Euch Euer Eounw nu, L7ä.-stall SSZd.-lost-n. sollte es nur üi.mi inwvbiiee zädlen.
Natürlich mehr oder weniger le nach verhallniß. Denjenigen, welche mein Palnrecht gekauft dal
den Werve ,ch me.ne Waschmaschine fast zum Kostenpreise ablassen. Denjenigen, welche mein Recht
nicht kaufen, lirsere ich die Maschinen zus!u. —per Dupend: wvbl verstanden verkaufe ich Nieman
dem medr als ein ei nz iges Dupend. wenn er nicht zuuor das Recht für ein Eounln kauft,
ginnarbeiler katln die Wasch naschine lo aut machen, wie ste bei mir gemacht wirb, und die TranSvori
v buben soll? ir den Kauf des Rechis für ein einzelnes Eon
nf-rdcrn weide ich Euch cc/.irausdeief°für irgend -in'-n
daß b-sagler Distrirt nichl d-,-ii sor,gegeben worden ist. wenn ich
Eure erbalte. mache alle DeedS selbst, also können keine Irrthümer vorfallen. Der Be
ttag. den mir zu zab'en babt, ist blos st.—für l0i)l Einwohnerin irgend einem Countn oder
werde diese doch st liberalen Ofterten nur einer kleinen Hn-abl machen und nur
wohne'/ regelmäßigen Preise verkaufen, d. b. j-'.-per 1 000 Ein-
ri-w miinre Firund! haben mich eesuchl,ibnen die deste M-Idvd- anznralben, meine Dampf.
Maschine zu crkalistn. UN, möglichst vrcl Geld in möglichst lu.ie. Zeil zu dienen. Zch kann in
Bezug bi-rau, nur sagen, daß sich viele Melbodc anralden lassen, ivelchc alle orzügiich s.in tönnen.
Di- d-kannl-st- d->stid-n will ich die, -iwäbncn - Zuerst laß. Euch eine Maschine a! Muster kom.
wen nd eodirl die -Id- soegsailig. Durch -inen einstgen Bersu wrrdrl 7>dr leinen sie mir Erfolg
zu Sträuchen. Alles, was „uch dann noch zu rdun übeig bleidi. ist st. Andern zu zeigen. Zum
Bersorel, Zbe lonnl ankundigea. dag Ihr an einem bestimmen Ort, zu eir bestimmen Slundc. wa.
schrn , werde,, und s-del za, daß Zhr so viele Zuschaurr wie möglich dadl. Zdr werde, erstaunen Uder
die Aufregun). weiche die Maschine d-rvoreust, nachdem Wasser und Dampf durch die Rodrcn ariau
ttii. Uder das Zeug g-scham>. durch dasselbe nach dem unicrrn Boden zuruckgeicdrl sind, tan pio.
lich wieder in d.es,lben Weste de,voibiech,n ungefähr llii M>nui.n lang und stbr dann da.'
d abivul, und aasringl, und Alle finden, daß dasselbe vollständig rein ist. - Zhi
Idr lonnl Ordre von neun au jeden ,ebn Anwcsendrn erdallen, die Ihr dann zu rlo.-pcr Ma.
schme aus,ubtt. Ein emz'ger ersuch dieser Air Wied En überzeugen, daß der Dampf-Wa
che r ein Ersv.g ig and sich rasch erlauft. Dann solliei Jd, keine Zeil erlicren. einen iiaufbrirl
fae Euer Counlo on mir zu destellen, den ich Euch per Erpreß, zablbar bei Adlieseeuna, lusenden
werde, wenn Ibr e nichl passend findel, da Geld mil der Ordrezu schicken. Inzwischen soUle, Ib,
Ibr l mn! mi?e)?rm" IM lo'b') eiwa ein Groß verlaus, dädl,
Pici wird ic nach Livl und E "gan, eeschieden s"n.'"'Zch dadc "ennn dll',wan",!aÄa!
ichir IN einem ). eelau,i dade. Nachdem Zbe die Maschine mcdr od.-, in Eurem Eouni" vre
deeiiel dadl, lonnl Zbr -in anderis Counw in Angriss n-hmcn, und seide,siche,l. daß .'.de eine ein,-
ge ucrtaufl i'a)l, Zdr in dn Rachbarichast nord viele andere Maschinen verlaufen Wietel
sae Euer Eoünw für eine M""!!r VeÄuttl^Zbr°k"nn>^
Euer Gewinn s-in wird, wen Zbr ei einzelnes Eounlv laust, da ist aber nickn der dnle Tdeii
von dem Gewinn, den Idr machen solliei, denn wädeend gdr e-isel, werde, Zdr mil L.nlenruiammcn.
le-ff-u, die Geld verdienen wollen nnd denen Zdr Rechic de,kaufen tönnrl. ES aiedl sein Geschäfl,
da Idr unieinedmen tonniil, weich- so glänzrudr Aorib-il, Pole. Außred-m ist -S -i sich-ei, vre.
lustioi-S und ang-n-dmr G-ichäst, denn c bringt völlige Zusn-d-nst-llung eine Jeden mil sich. ,ch
kann unmöglich d.sser-Bidiiiqun.,-n vorschlagen. Collie ich einwilligen, mein- Bedingungen von
so glaube ich kaum, daß sie sich bessere Bedingungen er
n.'amwr!Hmistt!>? iu/chickei" stwi'e Wsschi-sck>it.etst ei-
Nach Emvwng MaschiiN n.'dmi E°ch Z?i.' Vi!w.n.'sö
radle > la, G.ld zueuck. Der Preis de Wasche,, ist k>o.- im Einzelverkäufe. Nachdem ich
„ach -in- Peobinrasch.ue g-,antl bade, will ich Euer ouuln für Euch eine angemessene Zeil e-se-pi
r.a. um Eu 3-il j I-ste Euch, enl,cheidcn. od Jd dasselbe laufen woll, oder nichl. Zch lies,..
ölanio-Kausdriesr. und will uderbaupl Alle Idun. Ench in den Sland , sehen da Geschäft mil
Durand andttS d öoeen, damil Eure ausgewähiirr Distri.i Nichl vou
I. C. Tilton,
No. lUj iSixth Street,
April 3, 1873 -3, PtttSblirgh, Pa.
Geo. Macllin's
DrliGoodsvaus,
Ro 4 Market Square,
findet ma zu jeder Zeit einen vollständige Vorrath
Waaren,
passend für die Jahreszeit,
worunter die beste
Schwarze Seide,
Schwarze Alpaea s,
Aechte Mohairs,
Einen großen Vorrath vv
Trauer-Stoffe,
Leinwand, Shawls, Hausfürnisching Lin
nens, Casstmere, Jeans, Cottonades, Hosen
zeug, zc., zn allen Preisen.
Wir offcnreii die aUerfeinsten und beste Waaren
zu den niedrigsten Preisen. Kommt und urtheilet
für euch selbst.
wird Deutsch in diesem
Laden gesprochen.
G-o. Macklin,
Nachfolger von M. G. Einstein k Sohn,
Harrisburg, März 20,1873—3Mk.
Das veukscht Centralorgau vcr Dcniokratie für Pennsylvanicn und die angränzenden Staaten.
Dt. Zeo. Kuekti.
DdUkschcr Arjt si Augcilarjt,
pcsstonellen Dienste
vlßee in No. !)„ Zwei! Sleaße, diel ldürcn
umeedald der Muldere Straße. Olfiee-Silin
ü lttlr Na-dmillag.
HareiSdurg, Ro Z, IS7I-If.
Vkucruz Orsiugtr'g
„Seclssle kttarü - tinuv
Eck- der Dritten und Prrdete Slratz-
HarrlSbnrg Pa.
wag: " l"'v
Vtncenz Orsinger.
ftarrlsdur. Juli tu ',7, Z
OblingerzKcstner
Importeure: und Händler in
Weinen und Liquoren,
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Pen Straße. Süd-Ost Elke von 4ter Straße.
Reading, Pa.
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Süd Ost Ecke der Vierten und P.nn Straß. uoS Raum zum Aufsp.icht'N von großer Quantitäten
vonl!iguoren giebt, als biSber. und de Gelegendeu dieselben dund unsere H r tj-E inr ich
lungen in dem dritilN und vieu, Stockwerk zu verbessern. Da wir außerdem schon sebl den
Vv.lb il baden, direkt aus den A ner e i r n deö Westens zu dezirb.n. ,0 sind wir im Stande den
.Ilmsssti (.Niso) liis Kollismir KtfsiBlii'ls
"vkämlich? Bleginia und I? W. Gost und Eo„
WdisliG?' Alonongali'ia. und E. z ° e<>.
(Kitte Spezialität.
Keine Kcntulkh Whiskics.
Mammoid Caoc ffairsar A>eginia, Daoe loweS^nd
Einheimische Weine äo Brändies,
Hoiion Birginia Ealäivda, Bester Ealawba Beänd von Mauln geerp,
Eindeimischc Gin, Billers, rlr. Ramenllich Cologne-Giu, Deutsche und Aromatisches BillerS,
)>lNtt i) I dk .
Nordhätticr-Bratitttwei,.
Rhein Wenle:
Riibz'sbciincr 180', und 18<8; Nicrslmicr 1808 ; Hochhmiur
>BO5, und 1808 ; Foster Trammer 1802 lind 1808.
Champagne Weine:
Piper Heidsicck 6 Co., in Quart- und Piur - Flascbeu.
G. H. Mumm sc Co., „ „
Vir Vara, Avise, „ „
Burgunder:
Guille Frerrs, Taragona, (in Holz oder Glas.)
< f / f.V,
(bet er Kiste oder beim Faß.)
von Galibert ä- Aar, Bordeau K H.Hlrschfeld, Fils ä. T. Eruse.
Dcutschc Roth - Weine:
AssmanShänscr 18117 Dber Jngelheimer 18118.
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G. Woellwarib k Co., und A. Puurria, Jerez de la Froutera'
Albiiiige Agenie in Lst Pennsvlvänlen für H. Underbrtchi AibrrchiS Wellbe
rüdmlis Bsanelamp ns Maag Bitter, Alplne Btttiis, Olive Tree und Schietam
ächte Holländische Gins, Absvnlb. Berliner Kümmel und Dop
pel Kiimmri. Ebenfalls Agenten ,ür die berühmte ach impoetirte Mineral-
Wassrr, Selleis, Villi). Klsstng-li Apollinaris.
Äiiiportirtc stancli Glas-Waaren,
zur Ausstattung von Hotels und Wirthschaften, Privat-Fa-
Milien, Liquor Händler. Glas-Waarc in große Quantitäten
zu Fabrik Preisen.
Wir ersuchen achiungSvoll, unsere Borrälhe in Augenschein zu nehme.
Oblinger S 5 Kestner,
Penn Straße, Süd Ost Ecke von Werter Straße.
Neadin g, P a., Januar 3V, 1873—tf.
Äamcs Benlz,
Rro. 5 Market Square,
Harris bürg, Pa.,
hat soeben einen nninensen Vorrath von
DryGoods,Notions,:t.,
erhalten, bestehend zum Tbeil in
Dreß-Goods
von jeder Gattung,
Tücher und Cassimere
für Männer und Knaben,
Calicoes, Muslinen, Ginshams, Leinwand,
TW-Tücher Handtücher, NaMus, Bett-Tücher,
Shawls, Sonnenschirme, Regenschirme, Schwar
ze Alpaeas. der beste und billigste in der
Ciiy.
Das Publikum ist freundlichst eingeladen, unsre Waaren zu besichtigen.
Dankbar für das bisherig Zutrauen, und mit dem festen vorsah, gute und
billige Waaren zu lausen, bitten wir um die fernere Gunst Publikum.
Es wird Deutsch und Englisch in
dtesemStore gesprochen.
Man vergesse nicht den Plah.
James Bentz,
Nro. S Market Square.
Harrisburg, März 27. '73.—ls.
Harrisbnrsz Pa.. Donnerstag. April 47, >B7.
Poessl'
Die Rettung.
Bon I. G. Döni p.
3 dichien Wiidein Ireidl >er >dir,
Das ist der Tag de Wrligriichls!
m Hau und Hoszaun udriall.
Fori, torl, irr ist fein Blrid-N."
Da Kind risaßi dir Malier Hau
Mil ängstlich si-d'ndrm Beben,
Weil In da Kiisirniand hiurin,
BIS ihr Krasl geschwunden.
„O Muitrr, Muller," ftöhiii das Kind,
„Kind, srrvie Nichl und irrid' nichl a-poii!
Bald wird sich AUrS winden.
Ein' sesteßurg ist unserGoil,
„Der hilsl uns nichl au Schurr und Wind,
Wenn wir nichl selbst un helfen."
Die Malier iintrr Tdiänen sprichl
Mil hold erstickter Siimmc!
, O Ew'grr, geh' nichl in s Äerichl
Hilf aus dir Noth, allmächl'grr voll!
Mach' uns drm Bösen ich! zum Spo,
Wie Helles Rusen nieder,
AIS sich re RrllungSj-lchrn
Hoch jubelnd schallt'S durch Nacht und Wuid!
„Fade bin, o Hade! Weid und Kind,
Da Bist', isi mir grdliedrn."
feuiilelon.
Des Domprobsls MM.
Sine historisch-romantische ttrziihlung
Mitte dr vierzehnten Jahrhundert,
von
lkv. O. von Korn.
4.
Fortsetzung.)
-Ueber de Dompiobst Antlitz fuhr
ein Blih de Unwillen, als der Ritter
so furchtlos vor ibm stand und ihm die
ernste Lehre gab. Der Nachdruck de
Wortes ras ihn dennoch. Und wa er
zuieht gesagt, war wichtiger als Alle.
Dennoch schwieg er Domprobft einige
Augenblicke.
„Mein Auge," nahm Rudiger tntessen
schnell das Wort wieder, „ruht auf
dem schönen Bilde, das dort häng.
Der Herr gib auch hier Frieden einer
scheidenden Srel, und da war die
eine Menschen, der selber sagte, er ver
diene den Tod. Und dort ruft ein leib
licher Bruder Such, der Ihr Christi
Nachfolger seid. Lasse da Flehen de
sterbenden Bruder nicht unerhört."
„Ihr seid srhr erfahren in der heili
gen Geschichte," bemerkte spottend der
Domprobft, und ein markirter Zug von
bitterem Hohne spielt um seinen Mund.
„Ich danke das meinem Lehrer An
selm war Rüdiger's bescheidene
Entgegnung.
„Dem habt Ihr überhaupt viel zu
danken!" sprach der Domprobft läch
elnd mit gleichem Audrucke zu Rüdi
ger.—„Doch—lasse Eure Rosse satteln.
Ich werde kommen."
„Wann gedenkt Ihr abzureiten, Hoch
würdiger Herr ? fragte Rüdiger.
„Vor spätem Nachmittage nicht,"
sagte der Domprobst herrisch.
„Gut," versehte Rüdiger. „Mein
Roß ist sehr müde. E mag ruhen, und
Ihr erlaubt, daß ich Euch begleite."
Der Damprobst winkte und Rüdiger
g<S
AI Rüdiger zur Thüre herau trat,
stand Scharsensteln vor ihm, der ge
lauscht. Elne Giulhrölhe der Scham
bedeckt srln Geflchi, well ihn Rüdlger
also gesunden.
Dieser sah lhn veriachtend an, „Hor
chen? Psul über dle Schande l" ilef er
laut genug, daß es der Don,probst haue
„Sie wnie ftu hllv !" sprach Rudi
zu suche,,.
Erst am hohe Mittage kehrie er zu
welch, das srermülhigr, edle, trotzig träs
lrge We>r dr Ritter ihm adgenölhigl,
adrr die Klughrtt drs AUr schlau de
slste Während de Rttlers,
le unterlnvchen werden, weil Sturm
und Gewitter zu arg hausten, hielt sich
Rüdiger stel well von der Perlvn de
Domprobsta entfernt, sv daß et nur lve-
Aukunsl ln Falkenstrin, ml, Scharsrn
stein aber kein einzige.
Die Erfahrung, wriche er l Mainz
Sterbend ein schweres Gewlchl l le
Wagichale g'leg hätte da war sa
veihaUl lm Ivd, ehr er da Ohr dessen
Sinne de lnhallschiperen Warles. An
seinem Bett knieie er setzt aUrl und sei
ne Seele ergvß sich l heiß Gebete sür
schwand.
Da sühlte plötzlich Rüdiger eliie zarte
„Schlas wohl, du lheuirr Valer I'
sprach lann Agr. „O Rüdlgrr, r
ist hlnüliergtgangen zum Frieden; aber
mlch dir, dir zu elvlgem Bunde, den kel
ne Macht der Erde trennen soll >"—Sle
legt lhre Hand ln dir selnlge und reich
te lli> die srische Lippe zum Branlkusse
dar. Dann sagte ste, und belllger Ernst
lag ln ihren Zügen! „Du hast e ge
hört, du verklärter Valer, und dein
Geist hat uns gesegnet!"
El sank nun an des Verlobten tieu
Brust und flüsterte - „Es sei unser l>el
llge Gehelmnlß!"
Sv undemertt auch Beldr zu sein
glaubten, sv waren sie es doch r.lcht,
Scharsensteln sah ln der Kapelle weder
Rüdiger' vch Agnrs; seiner Siele
ahnte es, daß fie sich suchen könnten.
Und er schlich h,aus und sah lhre still,
vom Schmerze gehelllgte Umarmung,
und hatte genug gesehen, um die Hölle
in der Brust mit dlnweg zu nehmen.
5.
Der Tag des Begräbnisse de Rlt
selnen Ceremonien und seinen Schmer
ze. Der Domprobft ordnete dle Uikua
drn nd seln Verhältniß zu den Gan
rrben, besonders zu Phlllpp von Fal
kenstrln-Münzenberg, dem Bruder, wel
cher der Familie schon lange den Rücken
gekehrk. Alle Lehen de Reichs, und
diese waren die wichtigsten, sowie all,
welche der Kurfürst vvn Mainz zu er
ihrlleu Halle, waren in grauealeheu
oder Kunkellehen verwandelt. Agne
war ein reiche Erbin. Alle, welche Af
terlehen irugeu, wurden vorgefor
dert, daß Agnes solche bestätige der
anders da Verhältnß ordne nach Will
kür. Da trat auch Rüdlgrr ln den
Saal, wo dle Verhandlung vor sich
lng.
Al Alles berndet war, fragte er den
Domprobst, wie e um selne Afterlehe
stehe. Der Zeltpuukl s-i da, hierüber
zu sprechen.
„Ich weiß von keinem Afterlehen, so
Wie ich erstaunt war, Euch unter den
Ganerten zu sehen", sagte ruhig der
Vormund Agnesen's. „Habt Ihr Le
Heubriese, besitzt Ihr Urkunden, so habt
dle Gefälligkeit, mir ihren Inhalt kund
zu thun."
„Dle Urkunden schrieb Paler Ansel
muß. Laßt ihn reden, und so Ihr ste
selter lesen wollt, ersacht Fräulein Ag
ae, das Schränklein z öffnen, so zu
Häuplen des Bette lhre Vater, tn dl
Hintere Wand elngemaueit lft. Dort
legi ste Herr Ulrich nleder und sagt!
Hier find ste gut verwahrt."
Anselm kam. Er besaht dle F,a
Zrbnlrn an Mamiiwlshal an drn
Allar drr Klied von Wrlsklrchen, ader
krlne Spur von Urkunden tn Brzug arif
Rüdiger von Wlttderg war zu entdecken.
ein Obdach gegeben, wa ick nun ni,di
Was die Arl nd Welse der Enlwen
ül'erlassen, der iu'S Verhslgene schanl
nd sedeii Frevler trijfl. E Ist ein
Unglück, daß Heir Günlher vv
sehirii. und io ist als ftl st ich! da
chrn. Ihr ftihil wohl, daß Ihr r>icki
wohl iangrr hier weidel weilen töiliir.
Euch denn bei sich behalten wollen."
„Ich dien i'tchi," fiel ihm Rüdiger in
die Rede, „wo es Wegelager gilt "
tompivbst. keine Anerkennung finde
dürfte. Nur Eine gili mir als Preis
meine Lebens - die Hand Agnesen's von
Falteiistein. Sie ist meine Verlobte."
Der Domprobst sprang wie ei Ra-
Ihr vom Verstände!" rirs er. „Sie,
le
"Sie ist I vor Gott und mit dir
„Ihr lügt das I" schrie der Probst.
Rüdiger' Hand fuhr u„willkürlich
mit edlri Unwillen, „wagt es nicht, das
noch einmal zu sag. Es Hai nt in
Mensch mich einer Lüge beschuldigt.
Ihr r ürfl es nicht, und ich dulde es nicht,
und wärei Ihr Pabst ober K.risrr!"
„Ruchloser" schrie srhi im wildesten
Zorne Kuno, „verlaß die B >'g auf trr
Sir lle l"
Rüdiger lächelte. „Ruchlos nenne
ich Fälschung und Diebstahl. Herr vom
probst. Davon ist mein Gewissen frei,
Ueberdirs seid Ihr nicht Herr hier,
sondern da Burgfräuieia, die freie Er
bin Eure Bruder -, Ihr seid nur Ga-
Cuno war in seinem Zürne rasend.
>tr würde den Ritter zermalmt haben
in setner überlegenen Kraft, hält nlch
Rüdiger sein gute Schwer an seiner
Seile getragen.
Agne Eintritt rändert dl Scene
gänzlich. Der Domprobst sammelt sich
und bezwang den Zorn so gut e nur
immer ging.
Mit edler Fassung sprach sie sich aus
über die schändlich entwendete Urkun
den, und ließ selbst elnen leisen Ver
dacht einstießen, daß Einer selne Ge
folges der Dteb seln müsse, womit sie
aus Scharfenstei Hielte.—„Es thut
Roth, Herr Ohm," sprach sie endlich,
„daß ich Euch über ein Verhältniß auf
kläre, welche die uneitlärltche Ereigniß
völlig seiner Folgen beraubt. Rüdiger
ist mein Verlobter. Der Segen meine
sterbenden Vater hat uns vereint. Ich
bin frei Erbin meine Bater und
mein Wille ist frei." Sie sprach dies
Worte seterlich und würdig.
Der Domprobft änderte mehrmal
die garte. E kostet ihm fichtlich un
sägliche Mühe, eine ruhige, würdevolle
Haltung zu erringe, wie sie nöthig
war, m all die Waffen zu bestegen,
die gegen ihn und die Lieblingsideen
seiner Seele gerichtet waren.
Ar.
„Du irrst, welne Tochter ' hob er rnd
llch au, „wenn du glaubst, dein Wort
genüge hler. Der Rausch etnet jugeud
llch.n Leldrnschaft ist trügerisch, vu
hast keinen Bewel für .lue Aussage.
Zudem bist du Ich srel Herria drtue
Will.. Ich Hz an Vater Stelle
-ln V0,m.,„ . igst meine
Amte, dos Wort, das Wiliberg, der
dich delhöel, lr enilockl Ich ,ß
lösen; den du bist Scharsensteln er
lobt von delnem Valer, der nie zwei
jüngig zu rrern pste tt. Zuletzt end
ttch steht es dir nicht zu. de edeln Na
me, dem pu enllpivsse l„st. z eatwet
he, tnbem du einem Junker aus dr
niedern d-l reo Hu s-ü.ks ein Hand
dielest. Willderg,s r,r i„ch, denbür
t-g V,denke da u,,l> nölhlge mich
nicht, daß ich die Gemalt ausübe, welch
mre, uls deinem vom sterbenden Valer
„Um, uns, fiuv Rebrn, Hrrr
Olli," ve, letzt ill iviinderbarrr Srr
leuriihe los Mud.vrii. „Elarm Br
-wo,,,nn. drr s.lnri, Kaiser morden
hals, rlnr n Mensch,, per ,„ Schmach
und Schaiid, fich drkrckl. eiarr Kchla.
st', dl Ihr lin rlprneil vusrn genährt
nb s lang pstrgl, zp> gistigrrSla
ei anck, Euck lffl- „l,mr würde t
ilev ihm vermahil hub., up hsi„.
den Gifltelch lreeen müsse, dr er dem
Kailrr inllchei, Hais. Da wußt mrln
Valrr. und darum würd, r nlr SS zu
grgede baden. Hailr nicht de, loh
lh zu siühr wrggenvmwra," setzt ste
hinzu, und ihre Thränen rannen ftrom
wrisr „er würde Euch da gesagt ha
ben, was AnselmuS pst gehört."
Drr Paler, trr ln eluer Frastrrblende
lest ai als er pi, Lilge keck aus
ist ..v i i, Hirn,ei und sal
reie iv-r reiste,, pa.,l, r>,re stfs wogen
de Brust . tia," sugie fie, „wo ist
da nun ach T-eue und Wahrheit >!"
„Ihr babl ioacker geardettet, Wilt
derg, da döi'ich wr-bl i" wandte sich
der To st,vi st an lesen. „Schmach
ab, En,, z,e Matchenherz de
rttckl. und Luge aus Luge, verläumdung
au; v,läm>uiig dl usiei, UIN Euer
'b'st''t'g Z"l zu erreichen. Erbschlei-
„Haliel ein." schei Wiliberg und
iprang vor, „oder ich stehe nicht dasür,
daß ich Euch zum chrvrigen bringe für
rwig!"
„Ha. Bude l" brülle de Do,probst
und stür,r narh der Thüre. Seln Ruf
drachre Scharfenstei und seine Reisigen
herzu.
Als er sich umlehrir, hatt Rüdiger
das Schwrrii g>zogrn Agnes eilte in
seine Arm,, ~Hi>, vor Allen," rief sie
„iet, dekanni. daß ich vor Galt die
drin bin. und Nie eines Andern Wstb
wrilr"
„Faßt ihn!' illi'i- der Dompeobst,
uab wollte selbst aus da eindringen;
aber Agnes trat ll>m entgegen mitten
Eurer Weg führen I"
Ruhig stand Rüdiger. „Hört an,
Ihr Toinpiobfi von Mainz, was ich
Euch zu sogen bobe!' rief er jetzt au r
der Z.xitovirl. Nicht will ich Euren
gen in lluie Familie. Ich gebt dir,
ibeuie Age, dein Wort zurück. Ich
schrtte. Einlei den Lohn, den Ihr ver
dient !
lex. Er Intet zu ibr und drückte den
Scheid,kuß aus ihre weiße Stirne.
Vau schritt er stolz wie in König
gen Den vombrobst würdigte er kei
ne Blicke, so wenig als Scharsenstein,
der in peinliche Stimmung dastand.
Bald Hörle man den Husschiag seine
Rosse.
Der Domprobft rieb sich düster dt
Stirne und berrscht dem Ritter Schar
senstein zu - „Geh' nach Mainz, lose
Bube, hier ist dein, Rolle ausgespteli!"
Bleich wie der Tod wankte Scharsen
stein hinweg Euno solgie ihm auf dem
Fuße, während die Dienerinnen Agnes
htuwegirugen. In seinem Innern
gährte ein Vulkan. Die Ansieilte hat
ien ihm die Augen geöffnet. Er sah,
wa er an seinem verzogenen Mündel
hatte. Aus ihn warf sich die Centner
iast seine bodenlosen Grimmes. Er
trat zu ihm in sein Gemach.
„Bube!" donnerte er ihn an,„Schlan
ge, die ich in eigenem Busen genährt,
für den ich mein Herzblut geopsert
deine Schandthaten brandmarken dich.
Au Aga Mund hörte ich dl GrSuei
wieder, deren dich die W> beichuldig.
Kaisermörder, Giftmischer, da naanl
st dich, und—lrider—muß ich glauben,
daß sie Wahrheit gesagt. Ihr Galle
solltest du werden ader lieber will ss
den Giftbecher lreren, den du de Kai
ser mischen ließest, als dt, deine werde,
Verworfener, ist da der Dank sn meine
Lieb? - Ich kenne das Heer deine La
ster; ich habe sie gedrckl, wo ich konnte.
Die Zeit ist um. Der Schleier fall.
Fahr' hin, ehrloser Bube, ich habe keinen
Theil mehr an dir l"
lSottsehUNgsoltl.)
All und Well, >873. Sie
Pest. Dlel schön ausgestallele, gut redlglite
Dringt auch Im nriiesien Hefl
Pi!!a'>!,d"n"?Ä'°s<'?-r
lder, P. O. BvrSZlll, New Aott, geden je
„Dte Mutlee der Egel" al Piamle.