Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, March 13, 1873, Image 1

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    Zahrgang 7.
Die
Veuilsylvanlsche Staatzeitg,
3. (IkNUttL IilI>?K, 00X IS,
scheint jeden Donnerstag, und kostet KA.ttU
er Inhr, zahlbar inncehald deSlahreS, und
A.SU nach Verfluß de Jahrgang.
Einzelne Eeemplaren, S tut pee Sliick.
Keine Sudscttptionen werden
Niemand da Blatt abbestelle^'bis alle Rück
stände bezahlt sind.
Di größte Verbreitung.
Die Elreulation der „Pen s, I anis ch e
Siaais-Zeirung" in Dauphin Eouni,
ist größer als die irgend einer anderen in Har
eiSburg gedruckten deutschen der englischen Zei
tung. Tie ditttt desdald die teste Gelegenheli,
Anzeigen in diesem Theile de Staates eine
eiie Berberil zu verschaffen.
Germania
Au- 11kl Spar-Verein.
Jakob Lehne., Präsident.
E. F. Sieb er, Sekretär.
HarriSduez, Mär, >7. 1572.-lA.
Dr. Heo. Wm. Ruedi.
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N°."2(> Zweite Straße, drei Thüren
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> !"ISroIS. I.liö. I „L.
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im Fröhlich' altem Pia, Ecke der Dritten
nd Softer Straße,
HarrtSbnrg, Mäez l, 1872-tf.
Das deutsche Centralorgan der Demokratie für Pennsylvanien nd die angränzeiiden Staaten.
?akob Lehner s
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Ehrst! Straße, nahe der Vierten,
nt I dl' il s i
Grabsteinen
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Harrisburg, Jan. 2d, '73.—tf.
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. im bitten achivng'poll
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Harrlsdura, Mai lii, 1872—tZ.
1873.
Hamburg-Amerikanische
Packetfahrt Aktien-Gesellschaft.
i<ealie P,tz.Z,opflidifffd,l
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Plpmouth und Chrrdourg, havre und
New-Aork,
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Allcmania.Zoo Ton, Eapl, W. KühUwrin.
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Bdaäa,'iooo H.!'ff'ranicn.
Wiiipda>t-Z°° .. ~ H.ff.Schwcnsr.
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VeretntgteStaatrn-Post
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land, die den Empfängern frei in Hau g,.
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>n er, tu L-ncaster, Ka., ist tiaustragt.'Auf
alleinige enlgeg miun-din. Ferner als
Seneral-ffag-L.ig>turderH -
urgtrDarvhsschiffe
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ach nd o Europa, für die Dampfschiffe der
Linie; mit der nSN.lluna on SchiffWnm
„.Reise nach Rew-js-ek. für die on Hamduw
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de deustchen egeischtffe; mir trr rr.olluna
eingebender Waare, Wein ,c„ üterdaup, mir ai
lem im Zolldanse zu crrichienden , schüfe., und
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nd o Eueopa, der in Pa Innere Amerika's.
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F. Ä. Boehmer.
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Ho. 2S Süd Zweit Straße,
Nfll-dlgöiit-g.1?,.
Oeffeni.liche sowie Prlvat-Gedände werden
mit den m idiinflen und deß
Gas- nd Wasser-Fixture'
,u den dillig! den Preisen ersehen.
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Harrisburji, Pa.. Oonuerfiag. März >,
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Nord Vierte Straße, oderhalb Walnui Str.,
Harrisburg, Pa.
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issernngen erseden nd dazu eingerichlel, alle
Bistellungen aufoorzügllche Sommerdiee und
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Straße stndei man stet frische Vier am Zapf,
sowie
guten Wem, Bitters, Schweizer-
und Limburgerkase, zc.
Dantdar für das ihm'disher geschenkte Zu
irauen seiner werlhen Geschäftsfreunde, bin!
um ihre fernere Kundschast.
. Arisch,
Pieclsdueg. 0!t.21. tSIZ-IIV
Julius Pagel,
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Philadelphia,
und Besitzer etaer auSgewädlten
Kleider- und Tuch-
Handlung,
die besten Stoffe
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vorzüglicher Arbeit
billigsten Preife
veikauf nd garanttrt.
Um geneigten Zuspruch ditie
Phlladelphia, Januar ä,
Poesie.
(i)üi die „Pennspiv. StaatSzritung.")
Die Ursacbe.
Narcissen
Und bei Vergiß,lnnichi
Da wollt tchE'lebchen küssen
Am Büchlein iplegeieein
Bei Irauieni Minienschiin,
Der lauien Well enlilffen.
Wo Phllomele sprich.
Da wollt ich Liedchen lüssc
Warum denn t-inen Käß,
Fragt ich sie voll Verdruß,
Da schlug che da Gewiss,
Und sie sprach zitternd fall.
„Ich kann dich jctzt nicht lüssen.
Weil du ten Schnupfen hast!"
Der Tehriftfetzer.
Am allen Kasten ernst ter Setzer steht ,
Schwach trennt da Gas und dunkel ist die
Nahi 1
Und um ten schwante, morschen üamin w.bt
Sin dichter Schatte.inebel sacht' >
Im Städtchen taum ein Aug' noch wacht,
ES setzt genau der Graue hager, groß.
Mit müdem Geist, mit Augen schwach und alt.
Und singt dadet ganz seierlich drauf IoS,
Indeß der Regen nledeischallt
An Rahm' und Fenster mit Gewalt.
Obgleich erftitrrn Balten, Boden. Deck'.
ES störet nicht sein Weit einsamer Nacht;
Nicht Mustl 00 Theater üder'm Weg,
Die leise hördar ;n ihm ragt
In einem Spiele, längst erdachi.
gort singt der Graue, und der Bode dedl,
Da rollend unlcr ihm die Presse saust;
Ihr Rad in solchem Lauf dort um sich schwedt,
Daß durch das Haus ein Donnrr drauSt,
Das Echo Antwort sich rilauschl.
So setzt er emsig Typen durch die Nach!
Und reiht aufmerksam Note dann an Noi';
So hat er den einen Kran, olldracht
Um einen Name, den der Tod
Lefreil 00 aller Ecdennoth.
Da den und s.ich, der alte, dag're Mann
(Venn Alles, was er srtzt, er üderlegl) :
~O heiße Thränen trichrn jept sich Bahn,
Auö einem grauenaug' eereg,
Um ihn, der sich ;ur Ruh' gelegt."
nd schwach und schwacher drennl die Lampe all
Und grauer, duntlcr hin der Schalten schleicht,
ES todt der Sturm, die Musik lauter schallt
herüder vom Theater feuchl,
Wo nun das Spiel sein End' erreicht.
ES wischt der Setzer sich die Augrn aus.
Die schwach und müd'-er hat sein Weit oll
bracht
Und lächelnd den er, schreitend nun nach Hau, r
..Den Name, ten In Druck ich drachl',
Schon Engrl hadcn nachgemacht."
I>e T. Hn i g.
-f e u i i l e t o il.
Des Domprobjls Mündet.
Eine historisch-rooiankischr lrrziihlung
au der
Mirte des dierzehnien lahrk>ur,deeis,
von
W. O. Don Horn.
2.
(Sortsipung.)
Früh am andern Morgen begab stch
Heinz Krazz von Scharsenstein nach
Franksurl im Austrage des Kaiser. Er
war an ten edlen Schultheiß Neipel
von Holzbausen gewiesen, welchem er
auch ein Schreiben des Dowprobstr
Kund und einen desoutern Gruß Herrn
Ulrich' an die ltrbliche Agnes von Fat
kenstein zu bringen hatte, mit dem Wun
sche, sie selber zu sprechen, damit er
cherr Kunde könne zurückbringen.
Obwohl die Stadt gewissermaßen als
ein feindlich Gebtrt zu delrachien war,
da fle ihr Thorr dem Kaiser vrrschlos
srn, so war och in der Wirklichkeit die
Spannung nicht vorhanden. Drinnen
hielt man fest auf altem guten Recht,
und draußen hrle man da. Ueberdte
waren in der Stadt die Meisten auf
Seilen Günther' von Schwarzburg,
was sich bei seiner Wahl schon beurkun
det hall, und Carl, der stch in flcherer
Ferne hielt, zählte nur Wenige In ihr,
die e mit ihm hielten, und diese Weni
gen hatten ten Muth nicht, stch auszu
werfen.
So war Irnn der Verkehr zwischen
de Kaiftilager und der Stadt eigenillch
gar nicht sonderlich gestört, und Alle,
wa einen feindlichen Eharatier trug,
war kaum mehr ai eine leere Form.
E hatte dahrr auch nicht den mindeste
Anstand, daß, al Scharsenstein am Thor
erschien, dir auf sein erlangen geöff
urt und er tngelassen wurde. Ein
Stadtwächter gelettrrte ihn zu drm Hau
se de Schultheißen Geipel von Holz
haust.
Leichtstnaig und sorglo hüpfte er die
breileSitlnstlrge hinauf, grschmück, wir
nur In Faut senrr Zeit, mit Baad
und allrrlel goldene Zierath. Sein
Gewaud war an Sammt, zierlich mit
helleren Einsähen von Atta in den
Einschnitten der Arme und eine er
sehen. Um den Hai hing ine golden
Kette on hohem Werlhr, welche ihm
der Domvrobst verehrt hatte. Froh in
stch. weil er, kennend den Plan, gewist
daraus zählte das Herz te liedlick
ihm zugesagt war, nahle er stch er Tü
er, dnrch die er zu ihr gelangen sollte.
Noch einmal warf er die Locken zurück,
ließ seine Blicke über seine Anzug giei
le, und als er nicht Unstatthafte be
merk,,, öffnete er rasch dt, Thür und
trat ein.
E war ei stattlich Gr aach, in wel
che der junge Ritter tntrat. Alle
Bilder hingen i reichgezierten Rahme
an de Wänden umher, die Ahn der
Holzhäuser, darstellead. Denn die
Tracht war ftilsam, und bald geistlich
von höherer und tedrigerer Würde.
Flüchtig glitt sei Blick über die statt,
liche Reihe so eruster uud edier Gestal
ten hin, deren Blicke mit unheimlichem
Ausdruck auf ihm zu ruhen schienen.
Sein Auge suchte Inen Diener; aber
Alle blieb stille. Ungeduldig ging er
aus nd „i.tee, daß fts„ Tritt auf dem
harten Estrich laut dröhnten uud die
Sporen rasselten ; aber erst nach einig.
Zeit trat ein aller Diener ela, der ihn
mit fragenden Blicken maß. Als ihm
ärgerlich über diese Eitlle und Leere im
Hause des Schul,Helsen, endlich der
Diener auf ein Thüre deutet, wo er
den Herrn Schultheißen finden würde,
trat er ohne alle Wettere ein. An ei
nem Tisch, ans dem viel alte vergilbte
Pergamente lagen, saß Im pelzgefütter
ten, Witten HauSrocke, die Turnkappe
über die Ohren gezogen, ein Mann, der
nahe an den Sechziger, sein konnte.
Die Gestalt war stark und groß, und
da Alter hatte an ihr, wie hoch e auch
war, seine Macht kaum geübt. Nur
das Antlitz war ilesgisurcht und das
Haar war weiß geworden wir Schnee.
Ein scharfer, durchdringender Blick flog
drm kecken Ankömmling entgegen, der
von einer mtßbehaglichen Mi ne beglei
tet war.
„Wer seid Ihr?' fragte der Greis
in einem Tone, der jener Miene ganz
enisprach, und hob stch langsam au
dem Pslsterstuhle, den bezeichnend die
alte Zeit den Sorgstuhl nannte.
„Mein Name ist Scharsenstein," ent
gegnrte etwa gereizt und schnippisch der
Junker, „und dermalen bin ich ein Ab
gesandter kaiserlicher Majestät."
Ihr wollt sagen de König", verbes
serte ter Schultheiß, „denn noch ist
Günther von Schwarzburg nicht Kaiser
tr deutschen Rrich. Trtd mir indeß
als solcher willkommen, und sag an,
welche Botschaft Ihr dem Schultheiß
der sreienSladt zu dingen habet i"
In Scharsenstein' Gesicht war die
Gluth de Aergers über die meisternde
Rede de Alten emporgestiegen und aus
seinen Lippen zuckieelne scharfe Antwort;
doch beherrschte er stch so viel er ver
mochte.
„Noch weiß ich nicht," sagte er ge
messen, „ob ihr ein Recht habet, mich
also zu sengen. Meine Seadbotschast
lautet an den Schultheißen dieser
Stadt, Herr Geipel von Holzhaus."
„Mildem redet Ihr, junger Heer!"
entgegnete einfallend der Greis. „Ihr
hättet da wohl Euch denken können,
weil Ich, wär ich rin Anderer, wohl hier
nicht sthen und Euch nicht als sragen
„Gui dann," sprach lrepig der Jan
ker, „so nehmet die Schreiben von dem
Kaiser und dir von dem Dompeobste
vonMainz, Außerdem bringe ich einen
FrenndeSgruß von dem Ritter on gal
kenstein.
Der Schultheiß nahm dride Schreiben
nd sagte alsdann -
„Ich weiß nicht, ob ich Euch danken
darf für den Gruß. Ihr wisse, Herr
Philipps on gankensttin ist der Stadt
und Günther's von Schwarzburg grtm
wer Frind. Ist aber der Gruß von
Ulrich, so danke ich de Besten."
„Herr Philipps ist aus seiner Burg
Münzenberg, Herr Schultheiß, oder
drüben am DonnerSberg aus seiner Burg
wenn er nicht gar im Lager de feigen
Böhmen ist. Ulrich läßt Such grüßen
und bitten, mir zu gestatt, da gräu
lein zu sprechen, das in Euerer Behau
sung weilet; denn er möchte Kunde ha
den on einem Augenzeugen, wie es sei
nem Kind ergehet."
Als er Junker Kail' IV. mit so
unehrerdteiiger Rede gedacht, runzelte
tiefer och der Greis sein Stirne, der
Mund verzog stch bitter, aber er schwieg
und enifaliel dl Schreiben, dt er
schnell überflog. Aiu längsten weil er
bei drm Schreiben de Dompeobste.
E mußte sehr wichtige Mltlhetlunge
nihalien, denn der Grrt la r mehr
mal, allein seine Züge änderten ihren
Autrurk nicht im Mindesten.
„Ich dank Such für da Uederbrach
le." sprach er endlich zu em Sendbo
ten. „Ihr sollt Aniwsrt mitbringen,
wie ich seh; allein da geht schon so
schnell nicht. Ueber da Erste dr
Schreiben muß ich den bochetlen Rath
zuvörderst hören, und über don Inhalt
de Zweiten bin ich außer Stande, Such
vor dem morgenden Tage Bescheid zu
geben. Ihr müsset Such daher gedul
den. wo gedenkt Ihr Einlage zu hat
ten?'
Tcharsenstetn besann sich. „Ich ken
ne die Frosche," sagte er dann. „Dort
deut' ich zu weilen.'
„Gut," enigegnet Holzhausen; „io
folg, mir setz,, dast Ich Such in las
F auengemach g.,.„ >o Ihr Agne,
meine Pstegdisohienc, fttz,„ d ip'echeu
Der Schuttbeiß legi die Briese aus
seinen Tisch, und wiukl dem Junker t
-wa sieuiidttcher den ,uoe, indem rr
eine Ihne öffnete.
Nach er Art und Weise, wie der
Schuiiheiß den N ile, empfangen, ließ
sich der Schluß machen, daß er leine,
weg einen günstigen Eindruck ans id
gemacht hatte. Indessen, al der ami
Itch Theil er Unterhandtung vorüber,
und Schaeseirsteiu mehr als Gast seine
Hauses angesehen war. enlsallele der
Greis lue greundiichieil, an die der
Junker kaum gedacht, ter ihn für einen
bärbeißigen Alle zu nehme geneigl
war. Die Schultheiß gillei ih ln
et prachivolles Prunkgemach, wo stch
der ganze Reichthum seines Hanse in
dem Geräihe und Inder Ausschmückung
kund machlc. Hier uölhigie er ih,
Platz z nehmen und gad dann in Zei
chen
Diener kamen mit silberne Pokalen
von kunstreicher Arbeit, weiche allerlei
Scenen der biblischen Geschichi d-rstell
te. Der goldene Rüdesheimer perlte,
und Scharsenstein mußte der Wahrheit
Zeugniß geben, daß er selbst ein Rhein
gauer, und erzogen in dem Hau eine
Prälaten, dessen schwelgerische Tafel de
Köstlichste zu ragen pflegte, was die
Nähe und Ferne bot, n'emal inen
köstlicheren Wein au den redenrelrteu,
telberühmten Höhen RädeSheim geaos
s.u.
De Tchulthetße Heiterkett ahm zu
während de Morgeuimdiß, den die Di
ener in selteneeLeckerhaftigkeit aus dieTa.
sei Hindrei,eleu, AuchTchaesensteiu ließ
e stch wohl sein, und terWunsch.dle schö
neAgne zu sehen,trat mehr und mehr in
den Hintergrund. während er dieHenltch
keitdeskageiieben aufdem Kaiftrwohl
platze mtt üdersprudelndrr Laune au,
mall. Wenn auch Manches in er
Ait und Weis der Erzählung und in
der Wahl des mitzuihetlenden Stoffe
dem Greise mtsfirl, so lieh er doch mit
seltener Geduld ten leichtfertigen Reden
sein Ohr. Scharsenstein bestand, ohne
es zu ahnen, eine scharf Prüfung vor
rem Weit und Menschenkuuvlgen, den
eben seine vorlaute Zunge tiefe Blicke
in da Wesen ine Menschen thun ließ,
der ihm nur von einer Seile de veo.
bachlen werth schien. Insofern er näm
lich zum Gatten der lirblichen Agne de
stimmt war. die Herr Geipel ebenso lieb
gewönne, als sein wackere Hausfrau
und beider Tochter, Hildegard. Die
Prüfung fiel aber keineswegs zu Gun
sten de Geprüften au. Die Rückstch
ieu jedoch, welche Herr Geipel In diese
Augenblick dem Abgesandten de Kai
ser. de Mündel de mächtigen Dom
probst und Stiftsverweser und seinrm
Waffenbruder Ulrich von Zalteustein
schuldig war, ließen e ich! zu, ohue
Rücksicht da zu äußern, wa er eben
sühlle und dachte, sonst würde freilich
der los Junker in seiner allmählich
schwindenden Meinung von de Schult
heißen Bärbeißigkeit stch zu bestärken
Gelegenheit in Fülle gehabt haben.
Der Moegenimbiß hatte ziemlich lau
ge gewähr. E,st al Herr Geipel sah,
baß sein Gast nicht mehr zulangen
konnte, stand er auf. um ih zu den
Frauen zu geleiten.
Agne saß am Stickrahmen bei ihrer
Freundin Hildegard, und die grau vor,
Holzpausen war ebenfalls mtt liier
weiblichen rdelt beschäftigt, die ihr
ganze Aufmerksamkeit in Anspruch
nah n. Al stch die Thür öffaeie und
die beiden Herren elniraten, erhoben
stch die grauen zum sittsamen Gruß und
schwiegen dann, bis Herr Geipel seinen
Begleiter vorstellte.
Scharsensttli,' Blicke verschlang,'
fast die schöne Agne, Auch ei weniger
geübte Auge al, da de Schultheißen
müßte e augenblicklich bemerkt haben,
wie mächtig der Eindruck war, den die
Liebliche aus ihn machte. Ceaandt
wußle der Junker schnell ein Gesprich
anzuknüpfen, da anzirhend für die bet
den Jungfrauen war; besonder glänz'
da schöne blaue Auge der Falkenstel
nrrin, al r von >4r Versöhnung
sprach, dir drs Kaiser Milde und Sin
digkett zwischen den feindselig so lange
getrennten Brüdern zu Stand gebracht.
Agne Blickt füllten sich mtt Thränen,
und ahehaft lührend erhob str dantend
ihr Auge zum Himmel.
Die Art und weise, le slchSchais..
stein benahm, bewirkte von eiien des
weiblichen Theil dieser Familie in
sehr freundliche Venehmen gegen ihn.
Er hielt stch strenge innerhalb der Gren
zen te allergemeffenstea Anstand,, und
ai er schied, htalrrließ r tue gute
Meinung. Er Halle stch die Erlaubniß
erbeten, de andern Tag ledrrkomme
zu dürfen, wa man >i> Begnügen zu
gestand.
wir gern hätt gi>,s etwas
Rüdiger',, hören mögen; Hein der
Junker erwähnte setner gar nicht. Ihr
schloß dl' Sit! die Lippen, te mußte
fle aber von der heitere Hildegard ket.
den. die wohl die besondere Aufmerksam
kett de Ritter g.g. fle emerk, dir
ihr der Arglosen, ganz ntemerkbar ge
geblieben.
Der alle Schultheiß ftrach nicht
Rr. z.
über Ihn uud zuckte, a, thu seine t-.u.
Hausivtrihin frag,., l, p„
g-f-ll., dir Achs., .tw.s drtz.,, ?."
Seen.das B.ashme beiden 5.
es vtttint war und..
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derer. Armu.'h s^'
" solch... sab„,p,„
d i,nötige Z,tt,,.ch,
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mäch! eh'b.nn
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aen n . " """ sein" Bur.
an herab jt, und stahl
Vee Zwiespai, de. Kaise.wahi gab wir
de Heine sammeii. Sari IV. H.I
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Schmor " °n.h.r on
von Frunkfurt. und pi.
Siad, ftlbst. dl. im Kais.rstr.lle k.iu
p-"'.' zu nehmen für ih. v.st. ..kau.
' b'turft bei manckem gährenbrn Ele
mentr des Zuustw.s.n tu ihrem.lg,u
"j.n .ine. Schutzwhr. die ,
Rathes Gebot unihr.thSnlg und ih
ergebe war.
So hatten nun manch, dieser adeligen
chnapphahK. dieser wappen- uud tue
'..fähigen G-udi.de. stch .h
lttden'r. n" S'ö"> -nfthn
l che Loha, um die Bürge, mit ihrer
vielprobt... nd bewährten Kampf,
kunst zu unterstützen.
Daß st aber ihren Si„n uud Geist
? "-B'n. da rr
fuhr der Rath durch manchrrlfi Sträuße,
blr laglich vorfielen.
Uuerwartet traf dann hier Scharfen
stein manchen Bekaunten vom Rhein,
manche Genossen loser Sttriche, drs,
UNsttiwill.g. Z,.g.n
Mainz warru, und deren Gegenständ,
ihre reizeudeu Töchter zu si„ stch f,,.
''für Glück und Fr.. ach..t,n.
Ein lauter Ind., empfing den Freund,
ss-n glänzende und vollwichtige T,n
osen man kannte vom Würfelspiele
zu Mainz he, dessen leichtfertige Gefln
nung so wenig, als seine Lust nach Aben
theuer nach ihrem Geschmack Ihnen au
dem Gedächlaiffe g,wichen war.
Schnell rasselirn die Würfel la de
Bechern und schäumte der Wein t Po
kalr. Dabei gab . dann Erzählungen
von den schönen Dirnen der Stadt nd
Kunde von mancher Kurzwell, dir hier
ihre Abende zu erheitern pflegten.
Scharsenstein war selig in diesem
verein. Er vergaß Kaiser und Dom
probst, Schultheiß und Braut, schwelgte
mit ten Gesellen seiner Mainzer Schwel
gerei.n; erlustigi. sich
nagen an Streiche, die bittere Thräne
den zarten Opfern ihrer Verworfenheit
erpreßt, und spielte da gefährliche Wür
felspiel mit jener Rückflchtlostgkett gegen
Geld und w.ldesir.rih. die ihm on jr
her eigen gewesen. So stieg die Lust, so
stieg der Taumel. Schon halte er früh
de Schultheißen edlem Rüdehetmer dl
größte Gerechtigkeit widerfahren lassen,
welche einem verwöhnten Gaumen ad
durstiger Leder nur immer möglich st;
i't s'jttt er da fori. An in Mtt
agsmahl wurde kaum gedacht, eil die
Kumpane stch weder im Spiel noch.tm
Zechen mochten stören lassen, und der
mondbelle gebrnarabrnd sank herab und
fand fle noch am Spiel und a Zech
tisch. linier allen aber zelchnete stch in
Ritter von Heppeuhest al treuer Part
de Schaifinfl,in,r, an. Sr hatt,
diesem in grs, Summe im Spiel
abgenommen und war dadurch zu ei
ner schrankenlosen Fröhlichkeit spornt.
Belker Köpfe waren schwer bi zu Tau
meln. al fle den Ort d Bacchanal
erließen, um Heppenbes,' Wohnung zu
suchen. Ue i v.r Näh, , ist lag,
wo damal dl meisten Juden Ihn Woh
nungen hatten.
tSorlsevung sola.)
Wa die hohen und höchste
Herrschaften' trinffeu.-Kaiser wil
beim trintt nur Kenig Wein, sein Reff,, er
Kaiser von Rußland, ist dagegen in starte
Wulkl Trinker, Präsident Thier eiireidt stch
dir Sorg.n mtt einer glas, Shamtertt, Kd
lg Amadeus lirdt de süßen lies,e-W,irr,
wohl da ein,ig Süße, a er I seht in sei
-em neuen Valeria gelöste, hat, Königin
Victoria hat dem Portwein Treue geschworen,
der Sultan und der Khedt Ileden außer
franzosischen Tanjeelnnen auch den feanMchrn
Borteaue und er Kaiser on Oesterreich ttM
AuSgleichpoiiii mittrist einer lasche Tokaper.
-Präsiden Geant tri seine Whist „Tod
dtz."
Di Wtlschkoro Erat. Di
Welschkorneenle Im Westen fiel ietzien Herdst
gas, üderaus reichlich au. Noch sind tSOO
Millionen Bushel rächt?. Englaud raucht
7S Million Busche! Wetzen ud 200,000 Tsn
en Schwei,fleisch, ,nn es , nicht au
S hisse fehlte, nm diese Produkte higssts z
dringen.