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Nun fehl eine Krone von Edelgrschmrid Der Banen aus sein struppiges Haupt. o>cgeüßt, Ihr silbernen Giöckchen, Viegiüßt viel tausend Mai! Die Schill mit klingenden viiintchen Durchfliegen nun Berg nnd Tdai. Nun hüllen Felder, Busch und Waid In glihirndt Mänlei sich ein. Nun wird auch diübcn am Hügel bald Die prächtigste Eisbahn sein! Nun Wied auch, lispelt erschrocken Die Mutter im schwarzen Kletd, Nun wird on den fallenden Flocken Ein liebes Grab auch beschneit. Nun schtummeit mein Kind auch, die E.de de- drckt, Bon schimmernder Decke umhüllt, BIS wieder dem Schnee ch,vom Lenzhonch ge weilt Die Hoffnung grünlnospend entquillt! /e uillelon. Gerettete Ghre. Novelle von Kdmund HLfcr. 2 (Fortsrhung.) Der alte Herr Halle die Begrüßung des Andern stehend und auf das artigste ntgegengero nmen. Er nahm bei den folgende verbindlichen Worten Lam bert' auch seinen Siff nicht wieder ein, sondern hielt sich ausrecht und musterte mit forschenden, jeden Zug prüfenden Blicken da Gesicht desselben und nach einer Weile sprach er- „Deuten Sie die Anstarren nicht als unhöflich, mein Herr. Sie haben eine Ähnlichkeit mit einem meiner früheren Bekannten, wel che mich von Blick z Blick mehr erstar nen läßt und mir unglaublich sein wür de, falls ich Sie ihm völlig fremd finden müßte. Hallen Sie'S mir zu gut, mein Herr: Ihr Name und Ihre Heimalh sprechen gegen meine Vermuthung. Al lein—" „Bitte, Heer Roihmann," unterbrach der Fremdling ihn mitzuvorkommendem Ausdruck und chöflichem Lächeln. „Sie haden wirklich Recht und obendrein überrascht mich Ihre Frage nicht, diese Ähnlichkeit ist mir wohl bekannt. Denn ich bin daa Ebenbild meine Vaters, und es Ist sehr wohl möglich, daß derselbe aus seinen Kriegszügen vordem mit Ih nen zusammengetroffen ist." ~Ihr Vater? Und der stammte aus dem Coburg'schen und hieß Lambert? fragte der Alte zweifelnd. „Mein Vater wckr ein geborener Fran zose, der im ersten Jahre unseres Jahr hundert meine Mutter, ein Coburg'- schcS Landeskind, helraihelk und aus den Wunsch meiner Großeltern fortan ihren Namen neben dem seinen führte. Er hieß Laroche und war zulefft Oberst des sünfnndstebzigstenßeglmentS. Nach seiner Verwundung in Spanien nahm er t8I(> den Abschied und lebte fortan auf den Gütern, die Ihm meine Mutter zugebracht halte. Der Name Lambert war den Leuten dort seit langer Zelt geläufig und veriraut, nnd ich habe den ursprünglichen Namen Laroche gar nicht mehr geführt." Der alle Herr halte dieser Mittheilung wen auch mit lebhaftem Interesse, doch äußerlich anscheinend ruhig zugehört. Allein Frau Fite, die ihre Augen nicht von ihm verwandte, eniging das fast krampshAsie Zucke nicht, daa bei dem genannten rechten Namen durch sein Gesicht glitt, und zugleich bemerkte st auch den raschen, ernstnl Blick, den Mar tin und Charlotte austauschten. „Ich danke Ihnen vtelmal, mein Heer", sagte jefft Heer Clemens mit höflicher Neigung de Haupte. „So hatte ich denn wirklich Recht. Ihr Herr Bater stand Anno Sieben längere Zelt bei uns und war wohl bekannt und ge litten. Erlebt noch, Herr Lambert?" „Nein, Herr Rothmann, er starb schon vor fünf Jahren." „Das bedauere ich! Sie sind ihm wie au den Augen geschnitten, zumal für Jemand, der ihn, wie ich, etwa in Ihrem jefflgen Alter gekannthat! Aber ich muß mich wahrhastig setzen/ brach er ab, „die Beine thun' nicht mehr." Und nachdem er die That den Worten halte folgen lassen und nun wieder einen Blick an dem Fenster warf sprach er zu dem neben ihm stehenden Schwiegersohne mit Kopsschüttela „Das ist ja eine Art Wolkenbruch Berg, und steht aus, als wolle e heule gar nicht aufhören!" „Ja, ich hoffe, e soll dem armen Heinze zu Vinte kommen." versetzte der Hausherr, „das Ist besser, als ei paar Spittzen. Ich will jetzt übrigens hin übe, schicke, das Gewitter scheint zu Eule." Er eilte au der Thür. Heir Clemens sprang plötzlich aus. „Marie!" rief er mit rlnrm Ausdruck des Schreckens, „was säll! mir ein! Ich habe daheim ja die Fenster er Biblis thek ausgelassen und den Schlüssel mit genommen! Wir müssen heim, sobald er Regen nachläßt, Klnd! Das wird eine scbbne Besch,,einig sein!" 3. Ter plötzliche Enischluh des alten Herrn war trotz dr Wtrrrstande, drn er von Srttrn drr Seinen fand, dennoch, wie Immer In solchen gälleck, mit all' der Hartnäckigkeit durch und durch aus geführt worden, die einen, wenn auch nur srllrn hrrvorirelrndtu Grund,ug vo Clrmrn's Charaktrr blldrte. Er halte sich, wie er ganz launig versicherte, um all' den R.densarlen nd Lamenia lionen zu entgehen, und auch weil er müde sei, bald nach der plötzlichen Er klärung wieder in srin Zimmer zurückge zogen und seinen Enkel, den Ott, da. hin mit sich genommen. Der junge Mensch mußte auch über das Mlliags rffeii bei ihm bleiben, da der Großvater den ganelttrntisch doch sür zu aufregend und unruhig erklärte, und konnte nach her nicht genug rühmen, wie freundlich und theiln,hmend der Alle sich nach sei nen Arbeiltn und Fortschritten erkundigt und wie heiirr er geworden sei, als der Knabr so manche kleine lustige Anekdote aus dem Complokrleben erzählt, und von dem allen Eomptolrdlener Samuel Bullinger und diesem oder jenem andern Hausgenossen berichtet habe. Er habe wie in Schüler gelacht, meinte Otto, nnd mehr als einmal vre sichert, er müsse demnächst den Samuel wieder heraus kommen lassen, um sich an und mit dem selben zu amüstren. Nach Tisch, da Herr Clemens wir ge ivöhnlich eine Stunde ruhte und Marie ihm dazu, auch wie immer, die Sopha kissen zurechtrückte und dir Decke über ihn breitrir, hatte auch sie sich nicht über dir Launr des VatrrS zu beklagen. Von der Mißstimmung drs Morgens, dir das ohnehin erschütterte Mädchen so rmpsin ltch berührt hatte, war keine Rede mehr. Er trieb sie dann fort zu den Andern— lner Hüterin bedürfe er nicht, er sri ganz wohl. Nach riner Stunde solle sie ihn wecke, dann wollt er Kaffee trinken und daraus nach Haust fahren. Cr sehne sich heim. Und so geschah eS auch. Nach einer Stunde fand sich der Alte im Familienzimmrr ein, längeres ge schäftliches Gespräch mit seinem Sohn und stieg endlich, zur festgesetzten Zeit, ganz kräftig nd ohne Hülfe in den Wa gen. „Na, Kinder, laßt Euch bald bei uns sehen," sagie er zum Abschied, seines Schwiegersohnes Hand schüttelnd, „und 'tragt dem Alien die Störung und da Mißbehagen nicht nach, die er Euch diesmal mitbrachte. Es wird schon wie der besser werden." Damit nickte und grüßte er In die Runde, gegen Lambert aus ras Höflich ste, und der Wagen rollte davon. Der Tag verging auf Mildensee in verhältnißmäßiger Ruhe und Zufrieden heit; der zurückkehrende Wagen brachte von RoihmannSruhe dl besten Nachrich ten mit; der Alte war gut angelangt und munter geblieben; er hatte, wie Marie ichrieb, die Folgen de Unfall völlig überwunden und sich unterwegs selber mit einer Art von Verdruß über seine gestörte Stimmung und mit herz licher Liebe über die Geduld der Seinen geäußert. Er war gleich In die gesähr dele Bibliothek zu seinen geliebten und in der That kostbaren Bücherschähen ge eilt und Halle, wenn auch nicht den vol len, gefürchtet Schaden, dennoch ge nng gefunden, was augenblickliche Hülse verlangte und sein Eingreifen nöthig machte. Dabei war er nun, da Mae! dies Zeilen schrieb, in voller Arbeit. Den von ihm sür den nächsten Tag ge wünschten Besuch der Seinen solle man lieber noch verschieben, fügte da Mäd chen hinzu. Die stille, häusliche Thä tigkeit uud die volle geistige Ruhe sei sür den Vater, troff seiner anscheinenden Wiederherstellung, sicherlich nicht nur er wünscht, sondern ein wirkliches Bedürf niß. Der Bisach kam aber auch zu Mil densee am folgenden Tage gar nicht in Frage. Es zog am späten Abend noch ein neue Gewtiier über das Thal, und am Morgen lag die ganze Gegend in den dichten Schleiern des Landregen, die alle Aussicht abschnitten und jeden Ausflug unbehaglich erscheinen ließen. Selbst Herr Martin bestieg neben seiner Galtin mit unverhehlter Unlust den Wagen, der ihn zur Stadt und in sein Haus zurückbringen sollte, und wünschte Lambert und dem Neffen, dem er noch ein paar Tag Ferien gab, Glück, daß sie die langweilige Fahrt nicht mitzuma chen hätten. Er hatt seiner Galtin, gleich den Uebrlgen, herzlich zugeredet, ebenfalls noch zurückzubleiben. Allein sie wie das mit der Ihr eigene sanften Bestimmtheit zurück, die aus ha ruhig ste nd freundlichste jeden Widerspruch abschnitt. „Es Ist auch besser so," meinte Berg, da sie abgefahren waren und seine Gat- Itn gegen ihn noch einmal ihr Bedauern äußert,. ..Deinem Bender ist die Ein samkeit nicht gut, und gerade Fidesist die Begleiterin, di, ich ihm wünschen m,,ß.-Lasse uns bald Frühstück habcn," brach er ab. „Ich will brrnach gleich zur Mühle hinüber." „Bii dem Weiter ?" saglr str bittend. „Und willst uns so lange allein lassen?" „Bio Mittag bin ich sedenfalls wieder zurück; ich bin es dem armen Manne schuldig, lind im Uebrlgen, dächte ich, sollte Dir meine Abwesenheit recht sein. Du gewinnst dadurch mehr Gelegenheit und Zelt, mit Lambert zu reden tn richtiger und obendrein nglückltcher Verliebter Wied sehnsüchtig genug da ach verlangen," fügte er lächelnd Hinz. „Ach, Gustav, ich ängstige mich da vor!" sprach sie und lehnte sich, seine Hand fassend, a ihn, als ob sie auch körperlich einer Stütze bedürfe. Ruhig mtlnKind erwidert deeMann liebend, S wird sich Alle hoffentlich noch zum Gulen wenden; Lambert ist ein Ehrenmann. So kam wie Berg vorausgesehen hat te. Die erste Stunden nach seiner Enisernung aus dem Hause, vergingen In allgemeiner Geschäftigkeit, denn anch Lambert führte seinen Vorsatz aus und durchging mlt dem Verwalter de Gnies Stille und Scheunen, beredend, prüfend nd vergleichend, und streifte endlich in Begleitung de artigen Mannes auch in's Dorf hinüber, um durch eigenen Augenschein die Häuoltchkett und das Leben der Gutsangehörtgen kennen zu lerne. Dann aber kam der Augenblick, wo er, nachdem er zurückgekehrt war und sich umgekleidet hatte, tn'S Wohnzimmer tretend, dort die Hausfrau fand, welche gleichfalls ihre Geschäfte beendigt hatte Fenster saß. „Wie glücklich sich das sür mich trifft!" sagte ee lebhaft; „er lauben Sie mir, meine gnädige Frau, daß ich hier bleiben und Ihnen berich ten darf? Mein Herz ist so voll! Es schein, als solle die Trauer und Noth den!' Alle!" erwiderte Charlotte sehr ergrif fen, nicht nnr durch all' die eigenen Ge fühle und Gedanken, die sie erfüllten, sondern auch durch de Ausdruck, mit dem er seine Worte begleitet hatte; Alle, was sie bisher von Lambert gese hen nnd erfahren, hatte sie für ihn ein genommen, und sie fühlte ihre Theilnah me für ihn immer lebhafter erwachen. Allein sie sagte sich auch, wie nöthig sür sie gerare jefft eine ruhige, ja gewisser maßen kühle Auffassung und Anschau ung der Lage sein müsse, und zwang sich zu einer stillen und ersten Aufmerksam keit aus seine Mittheilungen, nd end lich zu einer nicht minder ruhigen, klaren und offenen Erwiderung. Sie konnte nicht umhin, ihn auf Ma riens Stellung zu dem allen und ein samen Vater, auf die möglicheAbneignng und den wahrschelnlichtnWiderspruch de Leffteren, mit einem Wort auf die Hin dernisse aufmerksam zu machen, die sich von mehr als einer Seite, vielleicht so gar von der Geliebten selbst, seinen Wünschen entgegenstellen dürsten. Aber sie that e In einer Weise, welche seine Hoffnung nicht niederschlug, und zwar um so weniger, als sie selber, se offener sie sich aussprach und klarer st sich da Ausgesprochene machte, je tiefer sie end lich In den Mann, der vor ihr stand, in sein Wesen und seinen Charakter hin einblickte, Alles in einem sreunditcheren Licht zu schauen begann, und die Hoff nungen nicht länger als verlorene an zusehen vermochte. Und da Beide das Gespräch beim Eintritt der Kinder ab brechen mußten, fand Lambert sich nicht nur in seinen Ansichten und Wünschen gestärkt, sondern auch voll gesteigerter Hoffnung und Vertrauens zu der güti gen Frau, und diese fühlte sür Ihn eine Achtung hier und eine Theilnahme da, die ihr die beste Garantie für Mariens Glück zu bieten schienen, so daß sie sich selber das Versprechen gab, nach Kräften für die Liebenden zu wirken. Aber der kurze Sonnenblick, der In ihre tiübe und gedrückte Stimmung ge fallen war, sollte leider nur allzu bald hinter neuen, schwer aussteigenden Wol ken verschwinden. Berg, der, wie er versprochen hatte, richtig zum Mittag essen nach Hause kam, erschien in einem Ernst und einer Verschlossenheit, welche der Gattin keinen Zweifel übrig ließen, daß er auf seinem Ausfluge Unannehm lichkeiten der widrigsten Art gehabt ha ben müsse. Denn Berg war keine Na tur, die sich leicht verstimmen ließ, und wo dergleichen dennoch einmal zu be merken war, konnte Frau Charlotte zum wenigsten mit Bestimmtheit annehmen, daß er sich nicht sowohl selber, al viel mehr in den Seinen, in irgend einem Freunde verlefft wisse. Was ihn per sönlich traf, trug er nicht erst lange mit sich herum, sondern schüttelte e so oder so augenblicklich ab. Ihre leisen und vorstchltgen Versuche, ihn zu Speechen zu bringen, mißlangen und die Sache mußte Ihr aUmäiig im wer bedenklicher eeschelnen, da auch die Kinder und zumal Beatrix, der Liebling ihn nicht auszuhettern vermochten, und Arn. s. sogar dir Geg.nivarl des Gaste und die Pflichten des Wirth ihn nicht Iu -sagen wir freiere und umgänglicher, Stimmung tniöck,rüstn schienen. Es blieb der stets ängstlicher werdenden gra nur och eine Ausflchl, Der Gatte halte nämlich die Gr. wohndeli, nach Tische flch zu eiuer kur zen, bei seinen vom frühen Morgen an b.'gtnnende G.- chästen sür ihn noth wendigen Ruhe in sein Zimmer zurück zuz'eh.n, und Eh-rlotle Halle es seit dem eesten Eb-tage sich ntch, nehm, lassen, ihn zur bestimmten Zeil stiber wecken und Ihm die Tasst Kasse zu brin gen. Sie setzte sich dann zu ihm ans den Raud des Svphas, auf dem er ge wöhnlich „och recht behaglich ruhlr, und plauderte mit Ihm und beredete, was gerade vorlag. E gs Stunde des offensten und herzlichsten Vertrauen zwischen denGaile. Ueber allerhand klein, Irrungen kam man nun leichter zur Ausgleichung; macher Ver druß. den der Morgen tn den Wirth schast, tn der gamlltr gebracht, war tn der Ruhezeit überwunden oder wnide mit anderen Augen angesehen, und wo wirklich einmal schwere Zelten sür dlr Gatten erschienen, g.-wannrn sie In I, str Stunde die rechte Einsicht und dir Kraft, thnrn treu vereint, mit frischem Muthe Stand zu halten. St hielten daher auch Bride mit gan,rm Herzen an der lieben Gewohnheit fest und lie ßen flch diese Stunde nie ohne Noth nehmen. Als Frau Charlotte heute, schon mit klopfendem Herzen, in da Gemach trat, fand sie schlimmer als sie irgendwie be fürchtet, den Gatten gar nicht mehr auf dem Sopha, sondern bereits aufgestan den, und am Fenster, durch welches er anscheinend nach dem sich einigermaßen aufhellenden Meiler ausschaute. Ja er halte, wie sie augenblicklich sah, schon Rock und Stiesel gewechselt um alsbald Sie septe das Tablett mit der Tasse aus de Tis, trat zu Ihm nnd legte leise den Arm um ihn— er ließ das ge scheheu, ohne sich zu ihr zu wenden, und ohne daß sein Auge, daß seine Stirn sich erhellt hätten. „Gustav," sagte sie, mit einem Ver such zu scherzen, „dies geht nicht an ! Du weißt, es ist mein Recht, Alle mit Dir zu theile und zu tragen, und ch lass' e mir nicht nehmen. Was um des Himmels willen kann Dich so ver stimmten oder erzürnen, Dich so ganz aus Deiner gewohnten weise bringen ' Das muß und will Ich wissen." Er beugte sich jefft zu ihr und iireisi, mit seinen Lippen leicht ihr noch dun kle Haar. „Dein Recht soll Dlc nicht verkümmert werden,liebe Alte," verseff te er milde, , und ich seh' auch selber ein, daß es besser ist, zu spreche, als den Aerger mlt mir herumzutragen. Denn ich fühl', daß es mich immer mehr veesllmmt, obgleich ich mir selbst sagen muß, daß es dessen gar nicht werth ist. Du weißt ja aber, die reine Unge zogenheit nnd obendrein Undankbarkeit machen mich, zumal da, wo ich das gera de Gegentheil erwarten und verlangen kann, stets recht eigentlich grimmig. „Du ahnst wohl schon, daß ich von Heinze spreche", fuhr er fort. „Wir haben einem Menschen nie im Leben mehr Wohlwollen erwiesen; dem Vater und uns verdankt er nicht nur seine Er ziehung und Ausbildung, sondern auch daß er die Mühle übernehmen >md hal len konnte, nd zur selbstständigea Stel lung, in die depen Berhälinlsse gelang te. Ich geb' e zu, sein alter Vater ist viele Jahre lang Euer treuer nd red licher Diener gewesen und hat e ver dient, daß wir ihm das, wenn nicht an ders, an seinem Kinde danken nnd loh nen. Das haben wir indessen auch und ich denke mehr, als Vaier und Sohn irgend erwarten konnten, gethan. Meine Art ist s sonst nicht, dergleichen herzurechnen und in Anschlag zu dein gen, wenn Heinz uns auch niemals eine besonbere Dankbarkeit bewies solche Lcut verstehen das häufig nicht I—so hat er sich im Ganzen doch stets schicklich be nommen, unb wir sind damit zusrieden gewesen. „Nun weißt Du, wie ich ihn gestern bedauerte und ihm Hülfe schickt, sobald es unsere eigene Sicherheit eelaubte," redete er nach kurzem Schweigen och einmal weiter; „heule wollte ich mich selber umsehen und nach dem Befunde, Weiteres airblelen—es ist mir zu Ohren gekommen, daß er neuerdings leider et was In der Klemme sein soll; le und wodurch, verstand ich bisher freilich nicht recht. Da ich hinkam, fand ich ihn nicht daheim; er sei nach Rothmanns ruhe hinüber, hirß es. Ich sah mir In zwischen den Schaden an, der nicht ge rade bedenlend ist; der Regen hat, wie wir hoffen, die Gewalt es geners bald gebrochen. Dann, da ich aus ihn war tete, sprach ich ein wenig mlt der grau und fand sie zu meiner Ueberraschung gegen ihren Mann eingenommen. Do kennst sie, st ist brav und bescheidttl. Sie sprach sich nicht Sffen au, aber sie ließ s durchblicken, was sie aa ihm seit einige Zeit zu beklagen habe. Davon brauch'ich nicht Weiler z rede; t wissen' ja, daß der Wiilhshausbesuch Immer mehr im Dorfe einreißt und dl Leute langsam rnintrt. (Foelsetinng folgt.)