Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, April 18, 1872, Image 2

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    dlo die B-sürworler hoher Schutzzoll zu fra
gen- Wer eihiell die Vortheil- der hohen Zolle
die I Lause der letzte zehn lahe uuter dem
Vorgeben, bte ae?itatschen Aidciter dadurch
z beschützen, aller Einfuhr aufeel'gl wurden?
Ware es die Arbeiter oder war eS da Kapital?
Und Ist die Behauptung jener, welch' stets den
bohrn Zöllen cpponlilea, weil sie dle Taschen
teS Kapital auf llnloste der Aideiter süllr,
lbnr Rechtfertigung? Ich habe diese Vemee
langen gemacht, in zu zeigen, daß Hobe Zolle
a und siir sich nicht dle AideitSlohue erhöben
oder ben Aideiter begünstige ! daß sie durch
schnittlich die Erträgnisse de Kapital, aber
nicht die de, Arbeit verbessern und daß gegen
'wältig zwischen den Profiten des Kapital und
der Aldetl ein weiter Abstand ist, daß dahir
keine Zolleimästigung eintrete kann, ohne de
PieiS der Arbeit zu rühren. Ich din kein ab
strakter Freihändler; ich habe Verstand genug,
um einzusehen, baß wie große Einnahme er
zielen müsse, m den Errdit der Regierung
aufrecht zu erhallen, und daß der größte Theil
dieser Einnahmen durch Etnsuhezölle eihobrn
weidr muß. Ich gestrhe frrner zu, daß schürt
lc und bedeutende Aenderungen in den Zöllen
sehr achlhelllg wirken, aber ich gtaude, daß
die Zeit gelommen ist. ° 'ine stätige. gemäß
igte Reduetton der Zölle praktisch auSsiihrtae.
wiinschenSweith und durch die wahre Interes
se de Lande geboten sei.
Die Staats-Zeitung.
Z. lill'l'nn, 19
Herausgeber.
Harrlsbnrg, Pa.
Donnerstag, April 16, 1872
Tlr radikale Gsaats-(k-nsttntlon.
Vorigen Mittwoch versammelt, sich
die radikal StaatS-Conventloii Im Ca
pllol - Gebäude zu Harrlsburg, Dl
Eonvenllon bestand au Staat und
Bunde Beamten, Bummler und and,
rem Gesindel, wovon Philadelphia eln
nicht gerlngr Coniingent lirseiie.
Mustkbanden waren dazu
nämlich Beck' von Philadelphia, eine
vonScran t o n, und die hlrflge Neger
Band, welche dazu aiiSerlesen war, zun
dle Herren Delegalen ach ihren resp.
Quartiere zu kortiren. S war ,ie
Lust, die Hagestolze Aristokrat hinter
de Nrgern inarschlrei, z scheu.
Nebst den Delegaten hallen sich auch
eine große Anzahl Fira-ter all,r S-b-t
tlrungen hier eiugesuuden.deiiu "wo ein
Raa ist, da sammeln sich die Adlrr",
Hr. Rutau, Sprecher N Seaa'S,
wurde als Boisttzer der Eouveullon er
wählt. (Dir ist teiselbe Ruta. wel
cher für da Lccal Option Gesetz stimm
te) Nachdem dir Convention organi
flrl war, wurde zur Nomtiialton der ver
schiedenen Eanrldalen geschritten. Die
se war ganz nnöthlg, da die Candida.
t,n schon Wochen lang vorher vom
„Rlng" nvmlnlrt worden waren, und
bedurste deßhalb blo die Ratification
der anwesenden Delegalen. Da Gan
ze war lue schon längst abgedroschene
Sache.
Gen John F. Harlraust, welcher zwei
Mal al Auditor Geurral erwählt wor
trn war, und wirtlich jetzt da Amt
wieder bekleidet, wurde für die Gover
nörflelle nomintrt.
Countp, letzthin Staals-Senator, und
ebensallS ein Frrund der „Lccal Option-
Law'', erhielt dle Nomluatlon für Au
dllor-Geveral; und Ulysse (oder auch
1"elo!>) Merrur von SuSqu,Hanna
Dann wurden 2t! Elektor für jed.n
Distrikt Inen und zwei ut Inrxn ernannt,
sowie 2ü Delegaten und deren Slellver
lreter für die Phlladelphla Convention.
Hiernach wurde dl folgende Resolu
tion einstimmig angenommen:
Beschlossen, daß dl Delegation dieses
Staate htermlt instruirt lst, ihr Ge
sammlvolum zu Gunsten de G.n.Grarl
al den nächsten Präsidenten abzugeben
und in Betreff der Blze-Präfltenlschasi
soll sie Im Interrsse der republlkanlschen
Parlel handeln.
(Daß dle Eouvrullon Graut intosst.
Ren würd, wußte rin Jeder der sein
fürs gesunden Sinne hat. Wer al
BIz-Prfident nvmlnlrt wird, ist dr
rett vom „Ring" ausgemacht.)
Für Congreßmttglleder at wur
de Gen. Lemuel To d von Cumberland
und Gen. Harry White von Indiana
nomlnlrt und die Convention vertagte
sich dann.
Man ersteht au Obigem, daß alle
Candldalen sbi aus eine) mildem Ti
tel „General" beehrt stud. Klingt ganz
gut. Die meisten derselben sind jedoch
nur „Papier-Generäle", die etwa soviel
von der Kriegskunst verstehen, wie Ine
Kuh von Mustk.
In den abgesaßlen Beschlüssen erklär
te die Convention, daß da li'.te und 15>
Amendement der Ber. Staaten Constl
lulton nicht vollständig und allgemein
genug seien, m der, Fortdauer zu
sichern. -- (Das Iste Amendement nicht
vollständig grnug? Haben dl, Neger
nicht jetzt schon mehr Rechte nd Prt
lleglen, al sie haben sollten?)
In einem ander Beschluß erklärte
sich dle Convention zu Gunsten der ame
rikanischen ludustrle. Der Arbeiter
und sein guter Arbeitslohn müßten durch
die Regierung vermittelst dr Schutzzöl
le beschützt werd ; nur dieser stelle dle
Arbel und da Kapital sicher, gewähre
Beschäsllgnng und guten Loh, während
bet Freihandel unser Aedelter eulweder
zu niedrigere Löhnen arbeiten oder un
ser Fabriken geschloffen werden müßten
vor sre-ter Cor.rurrenz. Dl öffentli
chen Länderele gehören dem Volk und
sollten nicht weller an Co,porall,aen
erwllllgt, sondern den wirklichen An
siedlern offen gehalten werden.
Ganz gul gesprochen; aber wl komm
e denn, daß trotz de jetzigen hohen Zol
ie diel Arbeiter nicht den Lohn er.
ballen, den die Hobe Preise der Sebent
Mitteln erheischen? Um diese Frag
tarz abjnferiige, ve> weisen wir blos
auf die Rede de Hrn. Fintel, iburg, de
republikanischen Songreßmttgltede von
Missouri, welche sich in seit, heutt
gen Blatte desindet. Und was die ök>
senilichen Länder!, betrifft, so ist diese
Erklär., der Convention einer Hnm
bug und Heuchelei. Haben die Radlka
len nicht eine große Mehrheit im Eon
greß; und Hai nicht Dieser die ös
senliiche Läntereie beinahe alle an
Monopolisten verschachert?
Ein anderer Beschluß veiweißt init
Stolz aus die Leistungen des Präsiden
ten Graut (wahrscheinlich die reistungen
für Lieferung der Waffen au die Fran
zosen). Die inneren Steuer seien fast
gänzlich ausgehoben und "W Millionen
Dollar Schulte bezahlt, Iva man der
Ehrenhaftigkeit und Sparsamkeit ver
danke, reich von Grant in der Natio
nal-Verwaltung etngesühit rare
Daß dich doch da Mäul beiß'.
Millionen schulden bezahlt ? Alle die
der Ehienhastigkeit und Sparsam
keit de „Schmale,o ' z' rertanken?
Na, sitzt, Nalliarinchtn, ras willst du
noch mehr? Ei, wen Grant nicht
wäre, so wiiidi die Ber. Staaten schon
längst bankeroit, —total falsch s,in. tk r
Der ahte Beschluß hebt Grant bis an
dtierwählung, da er so nobil seine
Schlachten schlug! -- (Grant lag
beinahe zwei lahie vor Nichmond, und
läge vielleicht seht noch dort, wäre ihm
nicht Sberman zu Hülse gekommen.)
Schiilßlich belobte die Convention
auch noch den W.isserhanni. Nun,
da fehlte last och, besonders da r
(Grarp) die Lccal Option Bill unter'
zeichnete.
Während der Sitzung der Convention
kam es öfter zu hitzige Diballen, die
eine Bruch i der Partei tesünhie
ließen. Da aiisgestellte Ticket hat un
ter dein achtbaren Theil der Republika
ner große Unzufriedenheit hervorgrru
sen. Man hatte gehofft, den Hrn. Ket
cham von Luzerne Couni, oder Hrn.
Jordan von hier al GouvernörS-Can
ditat ominiit zu sehen. Allein diese
Männer kann man nicht gebrauchen ; sie
flad z i ehrlich, und lasse sich nicht als
diebisch Werkzeuge der Partei gebrau
chen. Die „Ring Partei" bat gesiegt;
sie Ist supreme.
Nur nicht zu hoch geschossen.
Der PcilSvllle ~Republikaner" vom
12te Dieses sagt -
thigkeil herrschte."
Nur nicht zu hoch geschossen. Wäre
unser College selbst hirr gewesen, so hüt
te er sehen und hören können, daß in
der Convention die größte Btiteeke
zwischen den veschiedenr Faktionen
herrschte ; und auch wie zwei hervorra
gente Radikalen im Locht! Hole! flch
einander „verkeulten", bis Andere her
beieilten, und sie vsn einander trennten-
Dann möchten wir unserm College auch
anralhen, die Artikel aus Forney'S
"I'xo,a" und Philadelphia "I>uz!wx''
in heuliger Nummer der „StaatSzei
lung" zu lesen. Also, nur ruhig
Blut, Andre, mlt seller „Eiumüthig
keil" ist'S nix.
Watz man von dem republikanischen
Tickrt sagt.
Um unseren Lesern zu zeigen, daß dle
Harmonie lm radikale Lager nicht wett
her lst, und daß die größte Unzufrieden,
hell über da am letzten Mittwoch aus
gestellte Ticket unter thue herrscht, las
lassen wir nachstehende Urtheile au ra
dikalen Blättern selbst folgen. Ein
weitere Commentar ist unnötig. For
Ney' Philadelphia "Dr.-S'" sogt über
die Nominaiioutn:
in Philadelphia zusammenkommt. Da Tom
mlttee Halle leinen Befehl dazu. Das war di
rekt gegen dle Peäcedeur der zwel letzten rrpu
nicht allein nicht vom Voll sanlloniit. sondern
hat seitdem einstttchen Tadel durch die Stimm
geder in mehreren Distrikte erfahren.
Die Hariisburg Eonvenllon, welcher dle
Rechte der Wäbler so wistlürltch übertragen
wurden, war dekanntiich Ring petn
enigßenS aS Philadelphia delrifft, war eine
Aefferei, dit welcher die Massen der Partei keine
Stimme hatle. Deshalb allrin schon, selbst
wenn die erwählten Rational Delegoten wür
dige und irklich die Partei veetrrlende Män
ner wären, würden die Repudiikanee aus den
e,schieden Distrikten vollständig gerechtfer
digi sein sich in ihren TownS oder Ward zu
ne sie verteeien zu sein wünschen. Aber wie
die Sache wirklich steht, find sie aus Seidstach
tung gezwungen, das ,n thun.
Die Staat - Eonvenllon eroaimte aegern
ein Bclellschast von Delegat, siir die Philo
deiphia Distrikte, von denen die meisten ohne
asten llharakter und ohne allen Einfluß sind
ausgenommen bei Rüpeln und Bummlern ih
re eigenen Belichtn. S gibt nur ? oder 3
achlungSivnihe Männer ln der ganzen Dele
gation. De, Rest Ist brnplsächltch von der
niedrigsten Sorte unserer kleinen Ward-Potiti
kee genommen. Wie rathen an, sofort Ber
sawmlttngin in allen ie. zu^halle^nud
ine teaurtge Eröffnung ein Wadlcampagne.
schwierig weiden wtth. Richt im Beist der
ganisallon im Staate chrannistrl, und zur un
ausbieidiichen Pditadelphia süh-
D'e Wahle von Delegaie zur Rational-
E°'Il° und der ronstituiiiudin Staats-
Souventlon find rdäimlich, mit wenigen Aus
nahmen. ..,
he ' Mercui R-imen statte Stühe
de?SerhandUingen de? Eonventl?entwuedigt
(Aus dem Philadelphia „Jnqulrir.")
„Was dt Handlungsweise der Eonvenllon
bezüglich der Wahl von Elekloren und Natio
nal-Delegal betrifft, so läßt sich leselde ich !
vertheidigen. Der Vorschlag ging dahin, sie
durch ei Commitiee von 3Z Wahlen zu lasse
aber das ganze Beschäft war schon im Borau
adgemacht un ein Coaimitte in 7 bekam dle
Ernennungen statt te Eommlttee. Alle
Da scheint dieelt gegen den Wille der ?-
ention geschehen zu sei, un e heißt, daß de
Vorsitzende jenes llommlliee in „ungehöriger
Hast" ernannte, indem jede Debatte -
schloß und siden Protest der intlgntrlen Ml>-
Die eiwaetetr Harmonie in der Eoiwenllo
'igte sich nicht und das Resuitrt ist, daß diel
nzusriedenheit unter den Delegaten selbst ent
stand. Die geeunde on Haitranfl und Art
chum sind uneinig, und Das zu einer Zeit wo
die republikanische und die demolralische Par
tei sich fast so gleich stehen, daß ein Tausend
Stimmen, weiche die erstere verlieet den Ean
didalen der letzleren den Sieg verleiht,
Hätte die Sonvcniion selbst für jede Amt
den besttn so w^ettr^Re
Svallung nicht bald geheilt wie, kann sie ver
nichtend werden."
Was sagt unser College vom „Repu
blikaner" zu obigen „Pillen?'
Lcrrr Blasen.
Die Radikalen haben die Gewohnheit,
jedesmal vor einer Wahl auSzupcsau
nen, daß sie so und so viele Millionen
der Siaalöschulte bezahlt hätte. Sol
che Prahlereien passe blos in ben Keam
solcher, deren Beistand nicht wetirr reicht
als der Schwanz riner Kuh. Ange
— da Geld daz her? Sicherlich er
langt Niemand, daß tie Herren Radika
len da Geld die vielen Millionen
welche jährlich an Taxen einbezahli wer
den, daß sie all' diese stehle, nd
ihre rlznc Säckel damit füllen ?
Drlcssstc zur Staats-Povriition.
Wm. B. Duulap und Schrriff
Gräbing von Braver County wurden
von den Demokraten jene Counly als
Delegaten z der demokratischen Slaal
Convention ln Ncading erwählt, und
lnstrulrt, für Col. W m.s M'Clel-
Col. M'Clelland wird unser nächster
be-üb.
llnconstitutionrl. Die Lccal Op
tion-Bill für die Stadl Schippensbnrg,
in diesem Staat, ist am vorletzten Diens
tag von Richter lunkin siir nnco -
stllutio ell erklärt worden und Li
kelne solche Bill existlrte. Ganz recht.
Da eben von EhippenSburg die Rede
lst, so haben wir hier noch zu erwäh
nen, daß In gewisses Subjekt, Namen
Nippey. ssrüher Scherlss von Cumber
land Eouniy,) ein Erz Lump, an der
Spitze der Temperenzler in jenem Start
che steht- Der Kerl soll jetzt noch zwl
schr S'stst und Lststst und „Sausschul
den" in Carltcle haben, die er dort hin
terließ. Wahrlich, ein saubrrer Tem
Dir Söahl dcr Schulsupcrinlkdeute.
Herr Wickersham, StaaiS-Superln
iendent der Zretschnlenvou Pennsvlva
nie, veröffentlicht ein Circular in Be
ireff der Wahl der Schul-Superlnle
deuten, dessen Inhalt wir um so bereit
williger mittheilen, al wir e für eine
der erste Pflichten der Pcesse ansehen,
nach Kräften zur Förderung de Unter
richts und Erziehnngswesen beizutra
gen.
direlloreu der verschiedenen CountieS
de Staates in, flch am ersten Diens
tag im Mal ln ihren betreffenden Eon
ty Hauptstädten zu versammeln, um dle
Wahl von Schulsuperinlrndenten für
dle Counlle auf dle Dauer von drel
Jahren, vom ersten Montag im Juni an
gerechnet, vorzunehmrn.
Zugleich sollen, wenn die betreffenden
Schuldlrekloren flch dafür entscheiden, ln
allen mehr als 7ost Einwohnerzahlen
die Slüdt und Borough
stallsinden nd zwar aus dieselbe Dauer
der Dienstzeit, für welche die Scherls
perlntendenten der Counties erwählt
werden.
Die Zahl der Schulsuperlnlrndenten
(für Counlie, Städte und Boroug) lm
ganzen Staate beträgt gegenwärtig bist,
die durch dle bevorstehenden Wahlen bis
aus 85 erhöht werden dürste. Die Zahl
der schulpflichtigen Ktuder Pennsylva
nlen wird flck für dt nächsten drei
llche Ausgabe im Durchschnitt von
zehn Millionen Dollars belaufen.
Od dieser Jugend elne gute Schulung
und Erziehung zu Theil werden soll oder
nicht, o'> die ungeheure Summe Gelde
zweckmäßig verwendet werden soll oder
nicht, da wird, wie der StaatSsuper
lntendent elndrlngllche au s Herz legt,
von der Wahl derjenigen Männer ab
häugen, welche für da Amt der Super
intendenten berufe werden sollen
wie der Superintendent, so der Lehrer;
die Schule, so auch großenthell dl
gesellschaftliche und polltische Lage de
Volke.
Darum verlangt der Staalssuperln
tendent dir Mitwirkung und den Einfluß
der Presse, so laß nur die tüchtigsten,
die fübigste und dt besten Männer für
Aemter erwählt werden, die mit den in
nersten Interessen des Volkes verknüpft
flnd. U d was sich für Pennsylvanle
bewähren und zur Geltung gebracht
werden soll—dle Crwählung der gedlc
gensten Männer siir da Schulaufstcht-
Amt da muß sich auch In anderen
Staaten bewähren und zur Geltung
kommen.
Präs. Grant war in New Ziork, al
die Leiche Gen. Anderson' beigesetzt
wurde, hatt aber nicht Zeit, der Fei
erlichkeit beizuwohnen, da er flch mit
Murphy zu schaffen machen wußte. Ein
New Zlorker Blatt be uerkt hierzu: Wä
re Anderson nicht gewesen, wurde Granl
wahrscheinlich heule noch in GalenaGer
ber sein.
Für P-ss nach dem nSland ist im
Staal.Deparlemnt zu Washington
große Nachfrage. Während der letz,
en Zeit wurden deien täglich im Durch
schnitt sechszig ausgestellt.
scheint e, daß die Zahl der Amerikaner,
welch diesen Sonimen Europa zum Ber
gnügen oder wegen Beschästen besuchen
wollen, außerordenilich groß sein wird.
vie Einteilung de Staat in <son
greß-Dißrilte.
Noch am Vorabend der Beriagung
er Gesetzgebung wurde nach lan
zem Zerren zwischen beiden Här seru el
e Bill angenommen, durch unser
Staat unter de Census von 1870 in
ZK Congreßdtstrtkte gethetlt wird- Daß
diese Ciniheilung eine höchst ugrechie
ist, geht daraus bovor, daß der Rech
nung der Politiker gemäß den Demo
kralen nur zehn und den Republikanern
sechszehn Distrikte zufallen weide, wie
wohl die Parteien in Pennsvlvanien fast
gleich stark sind. Aber von einer radi
kalen Gesetzgebung Gerechtigkeit z er
warien, wäre eben so möglich al
einen Ochsen zu einem Menschen zu ma
chen, Nur da Volk kann diese llnge
rechtigkeil der Radikale zernichte, wa,
wie wir zuveistchtllch dosten, auch bei
der nächsten Wahl geschehen wird.
Nach der jetzigen Elntheilung werden
den Radikalen IK Repräsentanten, und
den Demokraten Ik Repräsentanten im
Congreß zugestanden.
Die Ciniheilung ist wie folgt:
Erster Distiki. Dritter, Vierte, grinste,
Sechste, Etfte, Zwöisie und SechSzebnte Ward
Philadelphia,
Zroeitrr Distrikt.—Erste, Zweite Siebente und
SichSriirdztvanjigstt Ward, Philadelphia.
Dritter Distrikt. Achte, Neunte, Zehnte,
Straße, Philadelphia.
Vierter Distrikt, giinfzehnle, Zwanzigste
Vierrindjwanzlgstc, und Nernniudzwarizigste
Ward, Philadelphia,
grinste Distrikt. Achtzehnte, Niunzehnt-,
giinfundzwanjigste Ward, und t 7. Ward, öst
lich von 2. Str., Philadelphia.
Sechster Distrikt.—Ehester nd Delaware.
Sirdenter Distrikt.—d'ancaster Eo.
Achter Distrikt. Birk und der Theil vrn
Montgomeip nordwestlich von Norrlstovn.
Whltpain, Gwynedd und Moirtgomerp Tnsp.
Neunter Distrikt.—Burk und Nortbampton
Zrhntrr Distrikt.—Vehigh, Carton, Monroe,
Elster Distrikt.—Schuptli, Columbia nnt
Zwölfter Distrikt. Dauphin, prdanon und
Dreizehnter Distrikt.- d'uzcrue.
Vierzehnter Distrikt. Vradsord. ? ntgue.
Hanna, Sullivan und Wpoming.
grinfzehntrr Distrikt. Tioga, Polier, Mc-
Rean, Eameron und Lvroming.
SechSzehntcr Distrikt. nie, Snpder
Misflin, llrntre, Eleaifield und Etk.
Sitdzrhnlir Distrikt. Huntington, Blair
Achzebnter Distrikt. Vrdford, grairkli
grrllon, Zuniata und Adam.
Neunzehntrr Distrikt Wislrorit.ind, gaprt,
te und Green.
Zwanzigster Distrikt. Eambertarrt, Aork,
Zweiundjwanzigfler Distrikt. Pittsdurg
Birmingham, Ost - Birmingham, OrmSbp
Sü>-Pilldrirg, Monongrhela, Moant Wa
shington, Temprranceville, Wrst - Pittöburg
Union, Allentcw, St, Elair, Veroni, Vrad
dori und die Townjchip Pium, Wilkin, Penn
Di'lundzwaiijigsier Distrikt. Ganz Ailr
ghenp Sount, nicht in Oblgim eingeschlossen,
Vierundzwanzigster Distrikt. Washington,
Beavrr und Butler.
gtirrsuirdzwanjigstrr Distrikt, Onrrenrt,
Mercer und Erawford.
Sechoundzwanzigster Distrikt. -Erir, Ben
nango, Warrc und görest.
Noch nicht ganz so sicher.
Die Chicago "'l'rilniire", da leiiende
republikanische Blait de Staate Illi
noi, ist aufrichtig genug, einzugestehen,
daß ihre Partei nicht mit Sicherheit aus
die Durchsetzung ihre Ticket bei dem
herannahenden Präsidenten-Wahlkam
pse rechnen kann, wie dies viele radikale
Blätter zu glauben behaupten. Sie
giebt zu, daß wenn eine ehrliche Ab
stimmung dem Süden gestattet werde, der
Nomine der Philadelphia Convention
In großer Gefahr, ein Niederlage zu er
leiden, schweb, nd ccpirt al Bast
für ihre Bemerkungen da folgende Ver
zetchntß von Staaten, welche sicher
oder wahrscheinlich demokratisch
oder ripublikanisch gehen werden:
(Die mit einem Eiern bezeichneten
Staate, werden als wahrsch e i n-
Demokratisch. Republikanisch.
New lersep 8 Maine U
Maryland 7 Massachusetts kl
Kentucky lk Rhode Island 3
Missouri ll Süd-Carotlna k
Oregon 3 Misstsstppi 7
West-Virginia 5 Ohio lg
G-orgta 10 Illinois 18
Nord Carolina g Michigan g
Virginia 1k lowa Ik
Alabama 8 Wisconsin 9
Tennessee Ik Minnesota k
Arkansas ü Kansas 4
Texas 7 Pennsylvania 24
New Aork 30 Indiana 13
California *k New Hampshire 4
Nevada *3
Nebraska 53 Tolal 15,2
glorida 3
Total - IKK
IK2
Dem. Mehrh. 13
Die "3'ribur.-" glaubt, daß alle in
der vorstehende Lisi als „demokratisch"
verzeichnete Staaten sicher sind, mit
Ausnahme von Calisornien, Nebraska
und Connecticut, welche für da republi
kanische Tlcke gehen möchten. Die
würde eine Differenz von 14 Stimmen
ausmachen und der radikalen Partei ei
ne Mehrheit von Ik verleihen, voraus
gesetzt, daß die in dem Verzeichnisse, al
„repubiikantsch" angeführten Staaten
sicher sind, was jedoch als zweiselhast ist.
Die "'tribune'' meint, daß Indiana
wahrscheinlich demokraiisch gehe wird,
und bemerkt über New Vork: „Bet der
neulich StaatSwahl erwle sich New
Bork, unter dem Ctnsluss de Zusam
menbruche von Tammany, wohl re
publikanisch, aber wir bezweifeln, ob die
Mehrheit der Siimmgeber von New-
Vork ans die Dauer. republikanisch
bleibt."
Vorstehende Bemerkung ist bezeich
nend, da sie au einer guten Ouesse
kömmt, und gewinnt an Bedeutung und
Wichtigkeit durch den Rath, welchen dt-
"Teibuno" zum Schlüsse den kelternder
radikalen Partei mlt folgenden Worten
theilt
„Da Resultat ist ein zivitselhasleSz
wie kann dasselbe zu einer Sicherheit
gestaltet iverden? Offenbar nicht da
durch, daß man blind zu Werke geht,
dadurch, dass man dl Republikaner in
die Rethen peitscht, was mit ihrer Trei
bung au der Partei gleichbedeutend
wäre, nicht dadurch, daß man die Stim
men der südlichen Staaten, nachdem sie
einmal abgegeben stnd, auszählt.
Wir sagen warnend unserem congics
stonellen Laucus, welcher sich anmaßt,
den Kampf vor seinem Beginne z ge
stalten, daß das ReconstruktionS-Ge
schüft sein Ende erreicht bat. Man las
se nichts vv einer Verweisung der
Staats-Voten bet der nächste Wahl
dem Volum (Georgia' geschah. Wen
einmal das Volk der Sta.ricn seine
Stimmen abgegeben hat, dann würde
der Versuch, jenes Verdilt abzuweisen,
inen gewaltigen wturm heransbeschwö
ren, welchen keine gewöhnliche Macht
mehr beschwichtigen könnte."
Große Massen-Versammlung der
Deutschen in Philadelphia.
Wie derPhilatelphia „Demokrat' mel
det, fand am vorlepten Montag Abend
eine große Massen-Versammlung der
Deutschen in der Concoidia Hake t
jener Stadt statt, m ihre Indignation
übr die Temperrnzbestiebungrii und
Beschränkung.- der persönlichen nnt
Gewerbesrethett anSziisprechen.
Hr. O. Höpfner prästvlile, asstiirl
von riner große Anzahl der beste
Männer der Stadt, als Vize Präsiden
ten und Sekretäre.
Die Herren Fried,. Dtltmann n>
Theodor Oehlschläger birlten mrtfler
haste Rrde, die östeis mit stürmischen
Applaus unterbrochen wurden, linier
and-rem sprach Hr. Dttlman etwa wii
folgt
Ertlich Besse
Deutschen sollien nicht fürcineParlel stimme
iichen
llnNugbeit habe die redudlilanische Legi/tatu
in den Wahllagen bte Wirlhschasiin 'geschios
e sein sollen. Dadurch seien ihre erdiilerlstei
rrdette'n."
Folgende Einleitungen und Leschlüs
se wurden von der Versammlung ein
stimmig angenommen r
beliebn
In ein Blasphemie ist
Und in Anbetracht schließlich, daß tu aller
erboten wurden, fast alle Angeliagien Adoptiv
Deßdalb se! beschlossen:
l) Daß wie den Erlaß aller sumpinarlschcr
der roastitulionellen Rechte der Biieger de
gedlich religiöse Zweelc zu fördern, die schlimm
sten geint er Religion stnd -,
1 Daß wir mit Bedauern demerkt Haien
daß eine glwiffe religiöse Gesellschaft es sich zn>
Anfgade gestellt hat. ihre besondere Ansicht übn
die Beobachtung des Sonntag durchzuführen
wodurch er erste Schritt geschieht, elnr Staats
religio etnzusühren;
S) wir nS^geginseiiig^virpstichnn
hätt, für keinen Sandidatei? für?in politische
Amt zu stimmen, welcher mit der Temperenz
bewegung ideniifizir ist z
ü) Und daß jede Diskrimination zwischer
eingeborenen und Adoptiv - Bürgern bei dee
(Die zwei! Einleitung bezieht steh
aus einen gewlssin Daniel Thea, wel
cher wegen Todtschlags erst kürzlich au
dem Zuchthaus ullass.-u wurde.—Anm
d. HerauSg.
Komme zur Besinnung.
Der New ?>ork „Demokrat", tu erz
radtkalrS Blatt, spricht sich über die po
litische Bewegung der jeplgen Zeit sol
gentermaßen aus >
„Was auch die Ochste viabischiu Ergibnsist
blldnr läßt, so ist doch jetzNchon gewiß, daß'sie
die Massen nicht^underübN^s,^
weicher nsrre Institutionen
geschaffeu und disher erhallen hat, nicht völlig
erloschen ist, muß und wird das Voll zu der
Erkenntniß lommrn, daß kriegerische Verdienste
nicht an sich etilen berechtigten Anspruch auf
die höchste AinlSwiiide einer Nation grwähren,
deren Freiheit und Gedeihen ein,ig und allein
aus den besten Eigenschaften des Vürgeithums
beruhen soll und beruhen tan.
Zn dieser Eikenntniß zu kommen, scheint es
un hohe Zeit zu sein, und zu segnen sind dle
Institutionen, welche e einem setbstdenlenden
und filbsthandelnden Volle möglich machen,
seldst lanaveejährt Irrthümer mit einem
Schlage atzuversen und sich aus eigener Kraf-
f-n."
Der „Wächter am Erle", ebenso ein
radikales Blatt, schreibt mit Bezug aus
die Enthüllungen tn dem Wasfenscha
che:
daß cS rinr^hrerlsache
lclcn untere Tinnen, die uns trn Mann errl
feenrtcn, tiefe clncnPunlt eillein sihen sür bin
reichend, ihn, entgegenzutreleir."
Friedlich Hrcker spricht.
Friedrich Herker, der alte Patriot, hat
eine Ausrufsür dltßcs.di.kririg der Ctn
cinnaller Couveirtlo erlassen. Wir
wollt die folgende Kerirstille ans der,
selben hervorhebe:
„Die Giöße nd der Wohifiand der lli
Seldstregieruna der einzelnen
auch Frankreich erfahrend
„So lange die Fraae der Sklaverei ich!
entschiede war, diente die Parteien einem
Principe, der Sllaveret oder Adoliiicn. Heute
dienen sie einer gnatenspendendcn Person. De,
Prtneipleildienst ist den, Personendienst ewi
che, der Bedienteiigetst trlit a die Stelle des
RalionalgesühleS.
„Die Ltation wird wie ein Hairptguartiei
im Lager angisehe und dchandil. tn welchem
die Sltsulanlrn wie der berste Vesehlöb-ib-i
a,,tri. Auch Roms Freiheit ging auf dteseibi
Weise verloren. Hede Aufdeckung, jeder An
griff auf eoriupie Handlungen wurde als ein
Angriff aus lerr naiser verschrieen nd die Pa-
Nachdem Hr. Herker nachgewiesen, das
zwischen de resormsieuirdlichen Demo,
kralen und liberalen N-publikanerri kein
wesentlicher MeiiiungSurt.'ischled vor
herrscht, fährt er fort:
nicht die wohlmeinenden Männer deidl ,Ger
Parteien, die gleiche Zwecke oiiffrcben?
„Das ist seh' einsach : Wie in der Oper
furchtet sich der Mohr vor dem Papageno um
der Pap.rgrno vor drm Mohren. Die Neprrb
likanee fürchten sich, von den Denrotialcn über
listit zu weiden. Die Demokraten adcr sagen
Wir große Partei wolle nicht a der Schlepp
der kleinen von Liberal Nepudlllarrirn nachge
zogen weiden. Ader hier bandelt es sich sc
nicht um Repnblitancr und Demokraten alter
Slvis, es hantelt sich nur um Bereinigung dr
patriotischen, ehelichen, honetten Leute bett
alten Parteien zu rinem gemeinschaftlicher
Ziele, dem Wohle des Landes. „Gläubig
schuld." ruft mir ei geriebener Pollliter zu
Wie wirst tu irber's Ohr gelrancn und rrrt
täuscht werden. Fa, der Glaube an PatriotiS
MUS und ehrliche Leute ist och nicht bankrup
geworden. „Fch wag'S," rief Hutten. Besse
als ehrlicher Mau betrogen zu werden, al>
„HintrelistchinS" mitzrrsplele. Bcsser eir
Wagniß zum Muten als die Schlauheit zun
Schlechte.
„Gehen wir über den Rubiron aus der Cor
ruplion rn'S Palriotenlager! Rufen wir aller
Patrioten ohne Unterschied der Denominalio
nc z r Kommt, laßt uns die llcbelstiiiide vrr
eint desrltigen, laßt uns dem Batrrlandr, dc
Ripublik Ire dienen."
Der Schluss des AnsrusrS lautet r
nach dee eucn Partei, mit drm hintern Gesich
Mutb der "elbstständigkelt ter ergcrren Mel
g.^dr r EHUr^. ke. kann noch an^et n
Völker ei RcirrigurigSprozest einer herrsche,
den Parket innerhalb derselben stattgefunden,
weder in Kirche noch im Staate.
„CS ist hicr nicht der Plah. die einzelnen
Theil, der Piarsorirr zu discurirrn, welche in
gegsragc, die Zeiiseagcn sind vor Federmanns
Augen des Vccil, und Tirfcn salisam bespro
chen. so dass es strh nur nr die Veraidung und
durch die irr Ciririnnall lagrn
„Eins muß jedem denkenden Manne klai
sein, nämlich r daß wenn das Schiff dieser
Nrprrblil auf dem Course, auf wrlchem eS sich
befindet, fortsteueri, diese Nipublil drm Schick
sale anderer Republiken nicht enigrhr kann,
zu Grunde geben muß, sie, die bisher das re.
tende Afp! d,S freien MenschenihumS war.
„So laßt uns drurr aller Orten im Lande
Versammlungen abhalten und Männer, wür
dig des Vertrauens und der großen Aufgabe,
auswäbien, daß sie am I. Mai in Ciricinnaii
das wahre, rhrlichr Volk nd wahrhaft frei,
staatliche Grunds,ihr zur Geltung dringrii,
Friedrich Hecke r."
Man muss gestehe, dass Hr. Herker
offen und ehrlich von der Leber spricht
und sich in diesem Punkte orthcilhast
vor manchen sogenannten liberalen Re
publikaner auSjeichnet, die immer noch
an den alt, Ficlchtöpscn Hänger nd
eine wirtlich kindische Furcht vor den
Demokraten a den Tag legen. Hecker
kennt diese Furcht nicht, den er weiß,
daß die Demokraten so gnt Bürger des
Landes sind wie die Republikaner und
et ebenso grcßiS Interesse an dem Be
staute der Republik haben w>e jene.
Wahl ocr Posinilistrr.
Das Haus - Comite sür Etvildienst-
Nesorm, das vom Repräsentantenhaus
angewiesen worden war, zu untersuchen,
od cS zweckmäßig sei, die Postmeister der
Wahl des Volkes ter betreffenden Plähe
z überlassen, hat jept et Amendement
zur 'ironstllution unler Berathung, wel
cheö Postmeister und andere geringere
Local-Beamte vom Volke wählbar macht
Das Comite soll die Sache sehr günstig
betrachten nd auch im Repräsentanten-
Hause soll ein solches Amendement viel
Befürworter habe. Dasselbe würdt
eine der zweckmäßigste Maßregeln zur
Nisormlering des EivrldiensteS sei, In
dem es namentlich den Vorzug hätte
daß es die Palionage der Regierung ir
eine ganze Armee v-rrtngern würde.
FiirchNtarts strbbrbtu.
Dir Stadt Antiochia nrsiört.- Ucbci
sünszehn hundert Personen um
gekommen.
Lo do, 8, Axrll, Morgens.—Nach
hier eingetroffenen Nachrichten hat an
llten April in Sorten In snrchibareS
Eidbede staltgesunden, durch welches
die alle Stadt Anllcchia fast gänzlich
zerstört wure. Dir Verlust an Men
schenleben Ist sehr groß.—Ueber süns
zehn hundert Personen wurden unlei
den zusammenstürzenden Mauern be
grabe, und viele Tausende wurden
schwer verlesn und ebdachloS gemacht.
Fast kein einziges Gebäude blieb unvtr
sehr. Schauplah des Scher cken ist
fast ganz vo Menschen vcrlassrn wsr
den, da eine Wiederkehr der schrecklich.
Katastrophe gefurchte wurde. Das
Erdbeben wurde Im ganz-n La, de ge
spürt.
Dampfer Explosion bei Kairo, Jll.
Furchtbarer Verlust an Menscher.
Sechzig Passagiere nd die Offiziere de
Dampfer veeanu verunglückt.
Der cssel de Dampfer „Ocean" rrplv
dlite am l lten Diese ans der Reise von Rcd
River nach St. Lonis Zi) Millen obrrhald
Taieo, Illinois, wobei Ll> Passagiere und viele
der Ossicier verunglückt sein sollen, llnler den
Passagieren defanden sich viele grauen und Kin
der, welche natürlich beinahe alle umkäme,
Harr Tripp, bei ausWache befindliche Lootsr,
utid üiapt. Reeder wurtrn unter den Trümmern
begras. Manhorteihre verzweis-ItenHülfe
rufr. adef da Feuer Patte schon so Welt um sich
gegrlssens dafi man sie nicht erreichen könnt!
Sie find! in den Flammen umgekommen.
GrorsivS Feuer inDiffln, Ohls.-
Lipien iAamstag wnrdcn lcht weniger denn
till Häuser !>l>Tjssia, 0., innerhalb zwei Slun
den durch FeucrMt^- Der Verlust soll sehr
groß sein.
Europäisches^
Der König von Bairrn will sich vcr
heiralhen.
Der Telegraph meldete, daß Ludwig
von Baiern sich mit der ältesten Tochter
de Pilnzen Friedrich Carl von Preu
ßen verlobt hat. König Ludwig 11.
Vater, de Königs Maximilian 11, im
I März 1 Kilt den baierischen Thron be
stieg und durch seine Voiltebe für die
Wagner'sche ZrrkrrnstSmustl, sowie durch
sein phantastisch poetische Wesen im
Allgemeinen schon Veranlassung zu vie
lerlei Geredr gegeben Hai, steht gegen
wärtig i seinem 27ster> Lebensjahre nd
ist einer der schönsten Männer Europa',
dessen Hand seither schon manche Pein
zessin vergeblich zu gewinnen suchte.
Man nahm daher bereit an, er habt
eine Abneigung gegen da weibliche Ge
schlecht, und verzweifelte daran, Ihn s
mit Hvnren' Vanten umschlingen ;v
können, da er alle HetralhSp ojekte, tb
man Ihn, in Vorschlag brachte und derer
t nicht wenig gewesen sein sollen, vor
sich wie und Schuh davor i der Ein
samkeit suchte, Wenn sich die Wahr
h:lt der obigen Depesche bestätigt, s>
habe. Die junge Dame, die er zu
Königin von Baieru erkoren habe soll
ist Prinzessin Maria Elisabeths Louis
Frederile, die älteste Tochter dc betaun
ten und berühmten denlschen Feldmar
schall Friedrich Karl von Preußen unt
der Prinzessin Maria Anna von An
Hait-Deffru, und wurde im Jahre Isüi
grüne
Ein uiibcsidgkarkr Feind.
Da Pserd eine Artillerist- irat näm
lich anset in der Eroe besindliche We
pennest, woraus die WeSpen wüthenl
Krieger hätten g-ivtß g-gen jeden an
deren Feind Stand gehallt, allein die
sein hetinliicktsche Gegner, gegen wel
dem Säbel dao Geringste auoznrlchter
war, räumten sie schleunigst dos Feld
Sie lies über Hai und Kops davon
Ein in der Nähe befindlicher Ossieier
welcher wohl die ptöhtiche Flucht sah
ohne jedoch die llrsache zu kennen, eiltr
Im Galopp herbei, m die Flüchtlings
zum Stehen zu bringen, und mochtr
wohl ierschledltche Donnerwetter tr
Bereitschaft halten. Aber, o weh ! kaum
war er i den Bereich der stachelbewaff
neten Feinde gekomm, al auch er vor
ihnen angegriffen wurde und sich ich
anders zu retten wußte, als daß ei
zleichsall Reißau nahm. Ein derar
iiger Rückzug soll in der KriegSgeschlchti
noch richt vorgekommen sei.
Sondrrbar? Äcrwcchslniig.
Eine alte Frau in der Ehampagn
starb kürzlich in rem Hospitale gleichzei
lig mit einem im jüngsten Kriege ver
wandelt Soldaten vom >. Ehässeur
reglnent. Nun fand ei sonderbarer
Mißverständnis statt. Die Tadtenlad
der Fra ward mit der de Soldatei
verwechselt; Ihre Utberreste wurdti
durch eine Theil de Regimentes zr
Grab geleitet; jene durch die Freund
Nird Verwandten der nlten Urgroßmut
ter. Der Säbel und die Epauletten der
Soldaten waren auf dem Sarge der
Frau angeheftet nnd eine Salve warl
dem Lelchnam de Chasseur ine Ir
Thränen zerfließende Familie folgte, vor
der er während seine ganzen Lebeni
auch nicht eine Seele gekannt hatte.
Au Btrnheim a. d. Berg
straße, 22. März, theilt man ter Fr
Z. folgenden Vorfall mit r „Heute Mor
gen erhielt Herr R., Fabrikant vor
künstlichem Dünger, ein Paket am
Frankfurt von ter Größe eine Cigar
renkistqen. Belm Eröffnen erfolgt
eine heftige Erplosion und mehrere Kn
gel durchbohrten Möbel und Wände
eine dringt Herrn R In Auge, eine an
der in da Seitenwantbin In: Ge
sicht nnd Kopf de Verlehten sind furcht
bar verbrannt und sein Zustand leben
gesährlich. Da ganze Zimmer Ist de
molirt, so daß die eine Wand sofort ab
gesprießt werden mußte. Ts fanden
sich sechs vier Zoll lang schmiedeeiserne
Läuse, eine Vorrichtung zum Entzün
den, au zwei Spannfedern mit zwei
Zündnadeln bestehend, vor, die durch
zwei Spiralfedern in Bewegung gesehi
wurden. Da Ganze ist mit äußerste,
Geschicklichkeit verfertigt. BI jeht sind
sechs Kugeln ausgesunden worden.
Hoffentlich gelingt s, den Absender zu
ermitlrln."
Berl t n, lt>. April. -l7,<M Frauen
von Elsaß und Lothringen haben an
den Fürst Bismarck eine Petition ge
sandt, tn welcher sie bitten, daß ihr
Väter und Söhne für ein paar Jahr
vom deutschen Militärdienst befreit blei
ben mögen.
Berlin, 8. April. Die Sitzung
de deutschen Parlament wurde heule
eröffnet. Der Kaiser war nicht zuge
gen und die Thronrede wurde vom
Reichkanzler Fürst Bismarck verlesen.
Zu der Thronrede sind die verschiedene
Gegenständ der Gesetzgebung, wtlch
dem Parlament zur Regelung und Eni
saliung der National Institutionen vor
gelegi werde sollen, aiisgesühit. Un
ter diesen befinden sich - neue Mtlitär-
und Strafgesetze, Einführung vongletch
mäßigen Bier? nndMalzsteuern und die
Ratificationen de Handelsvertrag
mit Portugal, der Consular Conven
tion mit den Ver. Staate von Amerika
und de Postvertrages mit Frankreich.
Die Ausdehnung de deutschen Han
del gestaltet der Regierung ihre Vor
anschläge der Revenuen zu erhöhen, und
die Besteiiernngs-Rati angemessen zu
-yMsjdrlgen. Maßregeln tehus Ver
Uberschuß von
1871 und die für die
enlschädlgrrng ingegangenen Gelder
wertem dem Parlament in Vorschlag
gebracht werde.
Elsaß und Lothringen erholen sich
von den Erschütterungen de letzten
Kriege nd die Grundlagen deutscher
Verwaltung find in diesen beiden Pro
vinze gelegt. Die neue Universität zu
Slraßbnrg Wied am l. Mai eröffnet und
werden Dotationen für die mit diesem
Institut in Verbindung stehenden wis
senschaftliche Anstalte erforderlich
sein.
Die Rede schließt wie folgt! Sie wer
den die Genugthuung theilen, welche
die Bundesregierung bei den Resulta
ten de ersten Jahre de Kaiserreich
empfindet, und freudenvoll weiteren
Entfaltungen entgegensehen. Sie wer
te ebenso mit Genugthuung die Ver
flcherung hinnehmen, daß die von der
Regierung befolgte Politik sich auch In
der Erhaltung und Kräftigung de Ver
trauen aller auswärtigen Mächte er
folgreich erwies,. Die durch Erschaf
fung de Kaiserreichs errungene Kraft
ist da Bollwerk de Vaterland und
die Garantie des europäischen Frie
dens."
L o-n do n, l. April. Telegramme,
die von Berlin in London eingetroffen
sind, besagen, daß man In dortigen mi
litärischen Kreise allgemein die Ab
findung sehr starker Teuppennachfin
dungen nach den besetzten Provinzen
Frankreich erwartet, sowie daß eine be
trächtliche Truppeiimasse bereit Befehl
zeit bereit zu halten. Diese Vorgehen
seitens der kaiserlichen Kriegsoerwal
tung soll dadurch begründet sei, daß
der Verdacht rege geworden ist, diefran
östsche Regierung fit auf baldige Er
neuerung der Feindseligkeiten gegen
Deutschland bedacht, in der Absicht, die
verlorenen Provinzen wiederzugewin
nen, ein Entschluß, wodurch auch da
bel den Franzosen so mächtig hervor
tretende Rachegesühl befriedigt werden
würde.
E wird allgemein angenommen, daß
durch eine Verstärkung der Besetzungs
truppen Deutschland bei der gegenwär
tigen Sachlage die kriegerischen Absich
ten Frankreich wirkungsvoll durchkreu
zen würde.
Schweiz.
Pfahlbau am Genfer See.
In der Bucht vo Eundre bei Thonon
am Genfer See hat man einen bedeu
tenden Pfahlbau entdeckt, welcher ine
sehr reiche Auchbeule liefert. Im
Lause eine einzigen Tage fand man
sieben Beile, zwei Messer, zwei Sensen,
Ine Harpune, eine Lanze, fünf Arm
spange und eine Mengt Nadeln, alle
von Bronze.
Eine Schweizer Colonie. —
Von der Atlantic Golf und West Jndta
Company sind, wie der „A. A. Z." au
der Schweiz gemeldet wird, dem Bun
desrath durch einen ihrer Vice-Präst
denten z Handen der Eidgenossenschaft
80,000 Acre Land, da Im Staat Flo
rita, unmittelbar an der Florida Rail-
Road liegt, unentgeldlich angeboten
worden, um daselbst eine schweizerische
Colonie zu gründen. Außerdem will
die genannte Gesellschaft, damit sich der
Bundesrath von der Vortrefstichkett st
ires Landes überzeug, die Kosten einer
von ihm zu veranstaltenden Expertise
tragen. Der BundeSrath hat da An
erbieten dem politischen Departement
zur Berichterstattung übergeben.
Bern, 10. April. Mr Gier, der
russische Gesaadle für die Schweiz legte
heute dem Präsidenten de Bunde sein
Abberufung - Schreiben vor. Sein
Nachfolger wird Fürst Gortschakoff, jetzt
erster Sekretär der Russischen Gesandt
schaft zu Berlin, sein.
Frankreich.
London, 10. April. Ein Pariser
Telegramm der heutigen „Times" be
sagt. Präsident Thier habe amtlich er
klärt, daß das Gesetz, wonach Pässe zum
Betreten französischen Boden vonnv
then seien, ausgehoben sei. Von jetzt
an werden daher Reisende an de Gren
ze bloß mit ihren Namen eingetragen
und keine Taxe wird dafür erhoben wer
den. Während de Ausenthalie im
Innern soll kein Fremder durch Civllbe
amte durchsucht werden dürft.
England.
London, 11. April. Der Prozeß
gegen O'Connor kam heute Nachmittag
plötzlich zu Ende. Die Jury, welche
eingefitzt war, um über den Geisteszu
stand des Gefangenen zu entscheiden,
berichtete, nachdem sie eine Anzahl Zeu
gen vernommen, daß der Angeklagte
vollständig bet gesundem Versiande sei,
obgleich eln Sxpert, Dr. Harrtngton,
welcher die GetsteSlrankhetten seit 2
lahren studirt, bezeugte, daß er den Ge
sangenen für Irrsinnig und der Aussicht
benölhtgt halte. Der Angeklagte ward
dann in Gemäßheit seine Bekenntnis
se für schuldig erklärt und zu 12 Mo
nat Gesängutß bet harter Arbeit und
20 Hieben verurlhet.