PtnnsvldAMscht StMkZ-Zntmg, Ä-Hrgan . Die Pettustfidauische Staatszeituag, Z. ltll'l'UN, sj-ix 19, eetchelnl jeden Donneistag, und koste 3.0 t ptt Jahr, zahlbar innerhalb dr9ahrr, un> A.Stt nach Vcrstuß de Jahrgang. Einzelne Exemplaren, S LeiitS per Stück Riemaiid da Blall abdestcürn, di all?Rück> Die grüßte Aerbreitnug. Die Eiirulalion der „Penn sp l a nis ch Staat-Zeitung" in Danphin Eounly ist großer al die irgend einrr anderen in Har rigdurg'gedrucktr deutschen oder lnglischrn Zei tung. Si,bietet Äclrgenheit, Afte'ttten der Ptniisdlvanischen Staal-Zeitung. Aürghrnv.—Bai. Hossm an,l?bOhio Str. < Ebrift. Frldt.EarsonSt'r Birmingham. , 9 alod Dressrl. sEharle gor st er. Bullir. —9a> od jt eck. Areal,rl. — Hr. Uersting. Eoiuindia. Godcl. Danville.—Micha rl i>t o senile in. Dravoduig und Eoalßallev. A. Schütz. East-Liderl. 9 r a n z B o p p. Zobnttow. - Ehas. S. R ü I h. loyttSdnrg. -Dr. Ebarlea Orth. s 9. M. West h Ü's"f, >' lat'l, > Aiilbonv 9>r. Lantail. I G rorg Wall. Miller,,. E. 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Eine Bill für Erhöhung der Gehalte drr Bitrflrägrr, dtesrr nützlichen nd in groß, Siädün ganz unentdehrlichrr Diener de Pud- Ikum, st im Songrrß eingedracht worden. Diese Maßregel findet überall die Billigung de Pudltlum und an eeschietenen Orten hat man sich in Zeitungen und in öffentlichen Der sammlungen dafür auSgesprochrn. Die Miss-urt „SiaatSzeiiung" mach! Folgen dr Brmerlung darüber! Eine der nützlichsten Klassen unserer ffentti che Angestilllen ist dt er Briefträger. We nige Beamte haben eine schlechtere Besoldung al sie. Sisth nd spät müssen sie ln Thätigkeit sei und wenn auch da Wetter och so schlecht ist, sind sie auf der Straße, um den Kaufleuten nd den andern Bewohnern der Stadt die srtz angekoinmenen Posten prompt ,u üdrrtrlngen. Sin Beamter, der so ziwerlässig und so pünkt lich sei muß, wie der Briefträger, der sich in Ausübung seiner Pflichten große Strapaze aussetzen muß, dient auch eine gute Besol dung. Der ehalt er Briefträger ist gering I im VrrhSltnlßzuihrer rdei. poeffr. (Für die ,Pa. StaalSzeiiung".) An die Rose. Wie die Rose mit den Blatter Ein Bildniß treuer Freundschaft ist. So würd' sie on den Blumrngöllcr Umkränzt mit Liede, dnr Lift, Wie Lied' nd Unschuld ihre Farben Umgürl' zur Wehr mit ihren Doi'nen, Bestraft sie, wer der Slras' bedaes Dem Bild der Neuen Mulier nach Von dura Liede, sie entsprossen Ruchlos iheee Unschuld Pracht, Wie die atze ihre Kralleu, Wie die Biene ihren Stachel, Das beße Mittel, süßer Rache. -feuiklelo. Herzlos od Hnzeosgot. Eine Erzählung für vir Zugrnd. Fünfte Kapitel. Die beiden Neffen. est, HerrKraspelberger zog die Augbrauen zusammen und betrachtete den armen Ernst ntcht gerate mit großem Wohlge fallen. Freilich war sein Aeußeres auch nicht so beschaffen, um den besten Ein diuck htivorzubringt. Noch ganz be staubt von der Reise kam er an, da er tn seiner Besorgniß um de Koffer nicht da ran gedacht hatte, sich vor dem Eintritte in des Onkrls Haus est putzen und säu bern ,a lassen, eine Vorsicht, welche Ludwig klüglich gebraucht halte, denn er sah vom Kopf bis zu den Füßen frisch und saubre aus, wie aus dem Et ge schält. Herr Kraspelberger verglich Beide mit einander und der Erfolg konn te nicht zweifelhaft sein. Hier der ge schniegelte und gebügelte, frisch gewa schene Großstädter mit scinem'geschmri digen, Wachieihund-arligen, schmeichlr rischrn Wesen, dort die arme, verle gt, kaum auszublickea wagende, ziem lich einsäiitg dastehende, noch unkultivie te und mit Landstraßenstaub bedeckte Pflanze vom Lande, natürlich, daß dem Onkel der Neffe aus Berlin besser gefallen mußte, und daß er ihn mit freundlichen Auge ansah, während er für den kleinstädtisch Jungen aus Ihüringrn nur unzufrirdenr Blicke und abstoßende Mienen hatt. „Du kommst also ohne Koffer hier an, Ernst?" sagte rr in ziemlich baeschrin Tone. „Leider ja, Onkel", stammelte Ernst. „Es ist mir unerklärlich! Der Schaff ner sagte doch, r sei mit aufgepackt und nun ist er nicht zu finden." „Hättest du, wie sich' geziemt, selber nach deinen Sachen gesehen, wie es klüg lich dein Vetter Ludwig gemacht hat, so wär dir dir Unannehmlichkeit erspart grbtteden," entgrgiielc Herr Kraspelber gcr schais. „Grh' jetzt aus dein Zim mer, Katharina wird es dir anwei sen, wasch dich, bürste deine Kleider aus und säuberr dich, denn tn diesem Zustand da kannst du natürlich nicht mit zu Tische gehen und den übrigen Hausgenossen vorgestellt werden. Be eile dich aber. Jetzt ist es halb vier Uhr und Schlag vier wird gegessen." Ohne in freundliches Wort hinzu zu fügen, weudete sich Herr Krasprlberger wleder zu Ludwig, welcher mlt schaden frohem Blicke hinter dem armen Ernst hrr sah und in seinem herzlosen Gemü the trlumphlrend über ihn jubelle. „Dir habe ich eln Betn gestellt", dach te er, „und du bist so vollkommen darü ber gestolpert, daß du für's Erst nicht vom Falle wieder ausstehen wirst. Auch erde ich schon weiter dafür sorgen, dich tn Unschädlichkeit zu erhalten. Der Kampf ist lcht schwer; ich habe es ja nur mt einem tnsältigen Tölpel vom' Lande zu thun." Herr Krasprlberger ahntr natürlich nicht von diesen Gedanken, die sich hin ter der Stirn Ludwig kreuzten, und ltrß sich nur allzu lrtcht von dem glatten, ge wandirn, schmeichlerischen Wesen de obgleich noch jungen, doch schon welter sahrenen Neffen gewinnen. Ludwig wußte seine worle so gut zu setzen, dem Onkel s feln zu schwetqeln, sich so voll kommen den Schein zu geben als ob sein ganze Hrrz von Dankbarkeit gegen den Onkel erfüll wär, und so lebhaft den Wunsch auszusprechen, sich dem Onkel t Geschäft nützlich zu erweisen, daß Herr Krasprlberger lmmrr mehr und mrhr Wohlgefallen an lhm fand und an den armen Ernst fast gar ntcht mrhr acht. Ernst tndrffra war ziemltch trübselig davon geschlichen und von der Haushil trrtn Hrrrn Kraspelberger, der altrn Kathartn, auf srln Zimmer geführt worden. Hier, al er sich allein sah, brach sei ühsa erhaltener Schmerz ans; er warf sich aus einen Stuhl, de deckte sein Gesicht mit beiden Händen und weinte seine btttersten Thränen. So groß war seine Betrübniß über den Verlust des Koffers und den üblen Em- Pfand, der Ihm von Seiten de Onkels zu Theil geworden war, daß er ganz ver gaß, an das zu denken, was zu thun jetzt am nächsten lag. nämlich sich zu wakchen und zu säubern. Cest dir alte Katha rine, welche nach einem Weilchen wieder kam, mußte tbn daran erinnern, und jetzt verfuhr er wieder mit solcher Hast und Eile, daß er mlt nichts ordentlich zu Stande kommen konnte Als die Klin gel zum Essen ertönte, war er erst halb fertig und alle übrigen Hausbewohner saßen bereits fünf Minuten bet Tische, als er schüchtern, mit verweinten Augen und sehr mangelhaftem vlnzuge tu da Speisezimmer trat. Wiederum empsing ihn ein kalier, unfreundlicher Blick sei ne Onkels und ein kaum bemerkbare, recht höhnisches Lächeln seine Berliner Vetters. „Merke dir für dir Zukunft, Ernst, daß ich die Pünktlichkeit liebesagte Herr Kraspelderger tn scharfem Tone zu ihm, „Pünktlichkeit nicht nur im Ge schäft, sondern bei all' und jeder Gele genheit. Eln saumseliger und nachläs- Ernst suchte nach Worte, um sich zu entschuldigen, aber seine Verwirrung war so groß, daß er nur unvrrfländll che Zeug hervorbrachte. „Schon gut!" unterbrach ihn drr On kel ungeduldig. „Setze dich und sei tn Zukunft daraus bedacht, dich zu bessern und mehr Rücksicht aus meine Gewohn- Ende, dicht an der Seite de Onkel, saß so lustig zu plaudern, zu erzählen und allerlei Scherze und Witze in's Gespräch tinzusttchitn, daß er die ganze Tbeil >n Anspruch nahm und sein immer grö ßere Wohlgefallen gewann. Herr Krasprlberger gab sich gern und unbr sangrn dem Eindruck hin, welchen da lebendige muntere Wesen des geschwätzi ge Neffen auf ihn heivorbra bit, und lachte sogar manchmal recht herzlich über keine bunten Schilderungen und lustigen Einfälle. Es war Ihm da et was Neues. Bisher hatte immer große Stille und Schweigsamkeit bei Tische ge herrscht. Dir jungen Leute aus dem Geschäft, welch am Tische des Prinzi pals speisten, hatten schon aus Respekt vor dem Letzteren nicht gewagt, jemals ine Unierhaltung anzuknüpfen oder sich wohl gar tn munterem Gespräch ergeben zu lassen, und Hrer Kraspelberger sel ber war nur selten dazu ausgelegt gewe sen, seine jungen Leute au eigenem An triebe zum Piauder anzuregen. Es war daher immer sehr still und sehr ein förmig nd langweilig bei Tische zuge gangen. Die Art nd Weise Ludwigs, des Neffen, dr sich ohne alle Umstände als naher Verwandter des Hausherrn gab und benahm, war ihm daher etwas Neues nd machte eine ganz angeneh men Eindruck aus de alten Herrn. Er blieb länger, als gewöhnlich, bei Tafel sitze, und als er endlich ausstand, hatte Ludwig schon dermaßen seine Zuneigung gewonnen, daß er ihn aufforderle, ihn in sein Zimmer zu begleiten und eine Tasse Kaffee In seiner Gesellschaft zu trinken, eine Ehe, über welche alle Tischgäste erstaunten, da sie bisher sonst Niemanden, als nur allein dem ersten Buchhalter, dem allen Spielmeyer, und auch diesem nur tn selleiien Fällen zu Theil geworden war. Alle fingen an zu merken, daß ein neuer Stern im Hau se aufgegangen war, und dir Meisten fühlten sich sehr geneigt, vor diesem glSnzrnden Gestirne tirs stch zu beugen. Ernst aber? Ach, um den armen Jungen kümmer te stch Niemand und Niemand beachtete ihn. Still und gedrückt hatte r bet Tafel gesrssen und kaum gewagt, sein Auge zu erheben. Noch viel weniger war e ihm eingefallen, ein Gespräch mit seinen Nachbarn anzuknüpfen, die nur Augen und Ohren für seinen glänzen den Vetter zu haben schienen, und jetzt, als Onkel Kraspelberger den Saal ver lassen hatte, ohne ihn auch nnr eines Abschiedsblickes zu würdigen, stand er ganz demüthig von seinem Stuhle auf und schlich aus sein Zimmrr zurück, wo ,r noch manche Thrän vergoß, mit hei ßer Sehnsucht seiner lieben Mutler tn drr Irene gedachte und die btttrrstrn Zweisel hegte, sb es ihm wohl je gelin gen werde, durch gleiß. Ordnung und aufrichtige Treue inen kleinen Theil von jenem Wohlwolle de Onkels zu errin gen, das Ludwig durch Lirbrnswürdig krt und dreiste Zuverstcht bereit im vollsten Maße, wir im Sturme, grwon nrn hatt. Nur zu wohl fühlte rr, daß er stch weder im Aeußeren noch an glän zenden Eigenschaft mit dem Berlin Vrtter messrn könne. Auch brnetdetr rr Ihn ntcht um dirs Vorzüge; wohl aber sagte ihm eine dunkle Ahnung, daß r riu so auffallende Zurücksetzung und Nichtachtung, wir " erfahren müssen keineswegs verdiene, und dies machte ihm allmällg wieder Muth und tröstete ihn. ' „Im Grund genommen hat der On kel ganz recht", sagte er zu sich selbst. „Warum bin ich so nachlässig gewesen, mich nicht um mein Gepäck zu beküm- Versicherung Better Ludwigs zu verlas senk Der Onkel in ß mich sa für ei ne lctchlsinnigen Mensche hallen, und da Ist es kein Wunder, daß er nicht sehr ihm schon noch bewe se. daß nur der werben, wie gegen studwig. , Wir wol len doch sehen, wer im Geschäfte den meisten Eiser ud die größte Pünkilick keit zeigru wird. Hübsch plaudern und erzähle kann ich zwar nicht, aber fleißig arbeiten bad' ich schon in der Schule ge lernt nd werd' es seitdem nicht verges sen haben." Er saßt von Neuem die besten Vor sätze, bestärkt sich immer mehr in dem festen Willen, unter allen Umstände seine Pflicht und Schuldigkeit zu thu und rief sich immer und immer wieder den Beweis von Güte und Großmuth zurück, welchen der Onkel seiner armen Mutter gegeben hatte. „Mag er gegen mich sei, wie er will", dachte er weiter, „grgen die Mutter ist er sehr gut gewesen und daher bin ich ihm die größte Dankbarkett schuldig. In ijitr soll es nicht liege, wenn ich nicht redlich diese Schuld abtrage!" Bei solchen Gefühlen und Gesinnun gen tonnte es nicht fehle, daß endlich Ruhe und Zusrlrdenb-tt in sein Herz zurückkehrte, und als lldenbS die alte der alte Spielmeper befand. Ernst wurde ihm als Neffe und künstiger Hausbewohner vorgestellt, und obgleich er sich, an dergleichen Höslichkeitssormen nicht gewöhnt, dabei etwas linkisch be nahm, so daß Herr Kraspelberger wie der den Kopf über ihn schüttelte und Ludwig ein spöttische Lachen nicht ua über seine Verlegenheit hinweg. Der alte Buchhalter zog ihn neben sich auf einen Stuhl abseits in einer Ecke nieder, fragte ihn nach seinem früheren Leben, nach setner Mutter, nach seiner Hetmath, nnd siehe da, Ernst, der am MtttagSttsche vor lauter Verlegenheit nicht den Mund aufgrthan hatte, erzählte jetzt treuherzig und frisch von der Leber weg, wie e ihm bisher ergangen war, schilderte mit be redten Worten die Noth und Armuth seiner Mutter, die unsägliche Freude, die der Brief des Onkel ihnen daheim bereitet hatte, und die Gefühle tiefer Dankbarkeit, die sein Herz für den Ohetm beseelte. Herr Spielmeper hörte ihm recht wohlgefällig zu und nickte mehr mals zufrieden mit dem Kops. Als Ernst dann des Koffers erwähnte und wie es gekommen sei, daß er auf der letzten gepackt worden wäre, da warf der alle Spielmeper inen bedenklichen Blick auf Ludwig hinüber, runzelt ein wenig die Stirn nnd schüttelte leise, leise den Kopf. Dann tröstete er Ernst mit einigen freundlichen Worten über den kalten Empfang von Seiten Herrn Kraspel dergers und forderte ihn auf, deshalb den guten Muth nicht zu verlieren, denn sein Onkel habe da beste Herz von der Welt, und wenn er Ernst nur erst besser kennen gelernt habe, würde er bald freundlicher mit ihm werden. Ernst blickte den guten alten Mann mit hellen Augen an. „Denten Sie denn, lieber Herr Spiel meper, ich hätte dem Onkel übel genom men, caß er nicht so gut mit mir war und ist, wie mit Ludwig?" sagte er. „EI, Gott behüte! Freilich that S mit wohl wehe, daß er sich so gar nicht nach mir umsah, aber durste ich es denn an ders erwarten ? Er wußt ja nicht, wie die Geschichte mit dem Koffer zusammen hing, und mußte daher wohl annehmen, daß ich ein leichtsinniger und nachlässi ger Bursche sei. Später soll er wohl anders von mir denken lernen, und wenn er mir auch nicht so gut wird, wie dem Ludwig, so soll er doch ganz gewiß se hen, daß Ich wenigstens eben so dankbar bin, als Jener. Helsen Sie mir nur ein wenig, Herr Spielmeper, daß ich mich im Geschäft nützlich machen kann. Ich will ja gern arbeiten, so viel in meinen Krästen steht, um nur einigermaßen die groß Schuld der Dankbarkeit gegen den Onkel abzutragen. Wenn Sie mir da zu Anleitung geben und mir mit Rath und That zur Seite stehen, lieber Herr Spielmeper, dann wird gewiß noch Al les gut gehen und der Onkel zuletzt auch mit mir zufrieden sein." Ja, ja, ich zweifle daran gar nicht", erwidert der alt Spielmeper herzlich, — „und wa an mir liegt, mein lteber ra. Ernst, das soll geschehen, um Sie zu ei nem tüchtige Kausmannt zu machen. Es gehört nicht viel weiter dazu, als guter Wille, gleiß, Ordnung und P nkt lichkrit. Das sind die vier Grundpfei ler des Geschäft, und wer auf diesem Grunde baut, dem kann es zuletzt ntcht fehlen. Es wird schon Alles ganz gut geben! Nur nicht ängstlich ! Ich ken ne Herrn Kraspelberger, und wenn er auch jetzt ei kleines Voiurthetl gegen Sie hegt, so wird ras schon schwinden, wenn er siebt, daß er sich in Ihnen täuschte oder über Sie getäuscht wurde. Glattes Wesen und eine stinke, gewand te Zunge mögen gute Dinge sein, aber ich bin sechzig Jahre vbnr sie ausgekom men und kein Mensch kaun dem alten Sptelmever twao Böses nachsagen. Also nur Muth, lieber Ernst! Mit der Zeil pflückt man Rosen, und unser Wet zrn wird ausblühen und rrifen, wenn wir's nur geduldig asizuwarien verste hen." Unter solchen Gespräche verging der Abend im Fluge, und Ernst wunderte sich, als die schöne Stutzuhr an der Wand zehn schlug und damit ta Zei chen zum Ausbruche gab. Ernst wünsch te dem Onkel eine gute Nacht, empfing einen kühlen Gegengruß, ging aber druck ihm tröstend z Herzen drang. (Forlsetzung folgt.) Mic kann Graut geschlaften werden? Dies ist die große Frage, welche ge gewärtig die Gemüther beschäftigt. Es ist in der That augenblicklich die wich tigste Frage, denn wao nützen alle noch so stichhaltigen Argumente, wenn wir es nicht veihüirn können, daß Grant und seine Sippschaft auf weiter vier Jahre an'S Ruder kommen? Daß Grant von seiner Partei wieder ernannt wer den wird, das muß bereits als eine aus gemachte Sache betrachtet werden. Zu diesem Ende ist die republikanische Na tional Convention nach Philadelphia verlegt worden. Dänin, hat die Com- Grant skr die Vice Präsidentschaft aus- Bande ohne alle Rücksicht jede Mittel ausgeboten werden, um seine Wahl durchzusetzen. Wie lässt sich nun diese Unglück verhüten? Da ist die große Frage, und alle was aus ihre Lösung hinausläuft, muß für den Bürger, der es wohl meint mit dem Lande, interes sant sein. Eln Einsender im ColumbuS „States man" rückt mit fttnem Plane heran. Er erklärt, daß eine blos verneinrntc Opposition gar nichts nützen wird. Vor allen Dingen muß man alle Gegner Granl's aus e i n e Plattform und auf etnrn Candidaten zu vereinigen suchen. Die republikanische Opposition gegen Grant hat, außerhalb Missouri, nirgends festen Hall; es ist daher thö richt, wenn man der demokratischen Partei zumuthet, sich auszulösen, denn sie ist die einzig vrgantstrte Macht, dir in geschlossenen Reihen gegen Grant im Felde steht. Wenn sich zwei Her er einigen, um einen gemeinschaftlichen Feind zu schlagen, da könnte die Aus lösung ihrer Reihen am Vorabend der Schlacht nur zur Niederlage führen; sie müssen zusammen handeln und zusam men kämpfen. Zu diesem Zweck schlägt der Einsen der vor. daß sich die demokrattsche Par tei durch ihre Delegaten mit den Re präsentanten der AnII-Grant.Republt faner berathen und daß beide Delega tionen sich auf einer National Conven tion versammeln und aus einer gemetn schasiltchen Plattform ein „Natio nal Reform V olks ticket" er nennen sollen. Für jeden Staat können Erwähl Tickets ernannt werden, die dem demokratischen Staatsttcket, oder dem Ticket irgend einer andern Antl- Grant-Organisatton angehängt wer den können. Unter diesem Plane könn ten alle Gegner Grant ihre ganze Stimme für das National Reform Tick et In die Wagschale werfen, ohne ihre Local Stärke dadurch zu beeintrsichl! gen. Der Einsender meint, eck sei allge mein zugestanden, daß der Gegencandi tat Grant'o ein westlicher Mann sein müsse, und daß der Vice-Prästdent schasts-Candidat dem Staat Missouri angehört solle. Da aber die demokra tische Partei neun Zehniel aller Sim men ltrsern müsste, um Graut zu schla gen, so sei es am gerathcsten, einen ge mäßigten ud populären Demokraten für die Präsidentschaft zu ernennen. Alo den passendsten Mann schlägt der Einsender den Achlb. Wi. S. Groes beck von Ohio vor. Er würde nicht blos dir ganz demokrattsche Stimme bekommen, sondern auch alle Anli- Grant Republikaner, denen e wirklich Ernst mit der Sache ist, auf sich vereini gen. Soweit der Einsender. Sein Plan stützt sich auf den Grundgedanken einer Vrrriaigung aller Männer ohne Rück flchi aus frühere Parieiftellung, welche die Wtedererwählung Grant'o verhü ten und eine durchgreifende Reform zu erziehlen wünschen. Ueber die Neben punkte und über die Candidaten selbst mögen freilich verschiedene Meinungen vorherrschen. —Westb.