Zahrga,, 6. Dir Ptnusylvanischr StaatSztituug, ck. htrovort tii?rrn, vox ift, eischeint jeden Donnerstag, und kostet HS.vtk er Jahr, zadldar innerhalb deSlahreS. und HA.Sit ach Verstust des'.sahrg.inzs. ckiiizeine ibrempUirn. öi p Stück. N man Pas Blatt abbestellen, bis alleßück fiä ide bezahlt sind. Die größte Verbreitung. ckirculatlon der„Pr sp^v a ni sche tjt großer irgend lintr andcrr in Har rlburga,kdruckten drntschrn oder englischen Zei tung. Sje bieiel drsbaib dir beste Gelegenheit, Germania Ran- und herein. Daniel Dickel, Präsident. E. F. S.ie li er, Sekretär. Horrisdurg, Mär, 17, I7N.—IZ. Harrisbnrg Arbeiter Spar - Verrin. No. -i. Dieser ncne d.nlschr Verein ersamine sich i'- den Dienstag Atcnd un> Uhr im rolaie de Hrn. Daniel W.'gn.r, i„Aanst°n-Hau">, C-le Wm. ß, Sckeil, Haei-Has, Mari ort, Pa., ' <.l>riste'pl!,r Hauer, ckigenihuaur. 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Ayer s Haar-Mittel, UM grauem Haare seine natürliche Vi talität und Farbe wiederzugeben. s cl> e der Jugend, bald wieder. , TüiineS Haar wächst dichter, dem Ausfallen wird eine Schranke gesetzt und Äalillieit wird est, wenn auch nicht immer, durch den Ge brauch dieses Mittels geheilt. Nichts kann das Haar wieder herstellen, wenn einmal die HaarbläSchen zerstört oder deren Drüse er sterben sind: aber die noch vorhandenen , werden durch Anwendung des Mittels er hallen und wiederum thätig gemacht, so daß ein neuer Haarwuchs hervorgerufen wird. Statt die Haare mit einem tcigichten Nieder- ! schlagezn verunreinigen, wird es dieselben in und kräsiiq erhalten. Sein gelegentlicher Ge- , brauch wird das Haar vor dem Ergraue oder Ausfallen bewahren und daher vor , Kabikcil schätzen. Die Wiederherstellung der ' Lcbcnstkätigkeit in der Kopshaut verbindert und verhütet die Bildung von Kops-Grind, , welcher vst so unreinlich und widerlich dieses Mittel von allen den schädliche Stös sen, welche solche Präparate für das Haar gefährlich und ungesund machen, frei ist, so taun cs demselben nur wohlthun und es nie schädigen. AIS ein Haartoilettennnttel ist es inibcrtresslich. Da cS weder Oes noch ir gend einen Farbcstosj enthält, so beschmutzt es weißes Linnen nicht und doch hastet cs lange am Haar und gibt demselben ei üp piges glänzendes Aussehen und ein ange nehmes Parfüme. Bereitet von Dr. I. C. Ayer K Co., owel l . Nass. Koymann's Kkmst-Mch; Mug verborgener Keunü, KH FH euch? grhcimnißvellc und erprobte LH 11 Keilmittel und Künste, uu Gegen Einsendung von öl) Cents senden vir postfrei ein Exemplar in deutscher der englischer Sprach an irgend eine Person.— Mau bittet, Namen, Post-Office, Eountp, nnd Staat deutlich zu schreiben, um unfehlbaren Empfang zu sichern. . Tyes.l.Schtff^. Ein krästigrS Alter oder ein früh zeitiger Tod. Der Jugendfptegel, PotÄi'. die >dr ig-id siir angepriesene Mr dizin verwendet haben, vhm sieht M ,cc Irin,sich nichi ai>di-rcchlLchmi'Uu>> li bad>n, da verartige Leide" ohne elektrische Minri nicht gehrM suss.'ndmia vonAia-niPM-ww-nU'd' N">>m I, iNichiNi, ->> bi-°n°, zu. ,I d-msiibi'n S-ss°ss-r ist in dimsilin P"ssc ,n „Geheime Winke sür Mädchr nd Krauen," oder! Dl' rr-nIH-iL!" SIS,NN,'N du ilchlechidicmst. tionen de Weibe, und deren Heilung. Poesie. Vergesst die deutsch Sprach nicht Such, tie die diuilchen HrimathSride Euch bitte ich 01l Zuversicht: „Laßt Eich nichi Euer Deulschiand raube Vrrgrßl tie deulsche Sprache nicht!" Wie DeuischlandS Heiden einst gesochirn, Was t'ulschir lühner Geist vollbracht. Was Freiheit, Eintgkeii ermochten, Sinti nie in des Vergesse Rachl; Und wieder Wied, was einst gewesen. Vergißt Ihr veuischland'S Sprache nichi! D'rnm, Vater! den nach Tage Mühen Vergiß nicht, deuisch ihn anszuziiben, Wach', daß er deutsche Lieder fingt Lehr' ihn in Deutsch Vir zehn Gebotr, Nnd sag' ihm, daß ein elstrS spricht: Bleib' Deutschland ru, treu bi zum Tode, Bergiß rEltern Sprache nicht! Und Ihr, Ihr ackern deutsch graner, Die Ihr en Säugling liebend nährt, O, leitet schon im Morgengrauen In Eure Hände ist gegeben, Od Ihr die Pflanze neigt zum Licht; Vertrauend lenkt da junge Leben Womit Ihr durch dir Scheidcpforie „Aus Wiedersehn!—vergißt uns nicht!"— Und Ihr, die Ihr mit kräsl'grn Händen Dr Geistes helle Fackel schwingt. Laßt Euch nicht von dem Irrlicht lenden. Da gautelnd, hüpfend Euch umspringt. Bleibt deutsch!—da sei de Herzen Mahnen, Euch machte Gott e selbst zur Pflicht; Den weist mit Schimpf und Schande fort! Das Drutschthum hegt nicht eitle Gissen, Frei au dem Herzen soll sich rin gen D.iS Lied im heimathlichen Laut! Da Sebönr, Edle. Ernst, Große. Und Treue, Wahrheit, Tugend, Wenn wir die Trlcolore tragen, So weit sich Gottes Himmel webt, Dann wird de Enkel Herz erglühe „Heil, Eltern, Euch durch Euer Mühen nicht!" Herzlos od Herzensgut. Eine Erzählung sür vir Jugrnd. Erstes Kapitel. Die arme Wittwe. , g,esset,-I grau Guimann bewohnte in kleine Häuschen in einer nicht eben großen, aber recht freundlichen und heiteren Stadt, welche stch am Fuße de Thürin ger Walde ausbreitet. Diese Häus chen, mit Stube, Küche und ein paar Kammern, nebst einem kleinen Garten hinter demselben, war der ganze Reich- Ihum, den sie von den Güter der Erde besaß, und man konnte, leider nur ei nen geringen Reichthum nennen. Ob gleich in möchlichft sauberem Zustand erhallen, zeigtt da klein Hau doch mannigfach Spuren von Aller und Brrfall. Dir genster glänzten spiegel blank, aber an den Rahmen ntdeckle man nur noch einzelne Reste von e früheren aftrlch mit Oelfarbe, und au viel Stellen war da Holz verwittert und zerbröckelte allmählig an der Lust. Da mit Moo und Haulauch über wuchert Ziegeldach war sehr einer gründlichen utesseruag bedürftig, wie nicht minder auch die wände eine neu Anputze und Anstriche. Da messingene Schloß ander Haubür fun kelte wie Gold, aber dt Thür selber hat te groß Riff und Spalte. Der Flur war mit feine weißen Sande sander bestreut, jtdoch der San: vermochte lei der nicht gänzlich te vielen Unebenheiten, Mängel und Schaden de Boden zu verhüten, welche den Unbekannten der Unvorsichtigen leicht zum Straucheln bringen konnten. Und wie da äußer Ansehen, so auch die inneren beschränkten Räume, welche Jenem in jeder Beziehung glichen. Ueberall Herrschi die größte Reinlich keit daneben, aber fand stch auch we nig mehr vor, al ein paar einfach Hvlistüdle, tn Tisch, ein aller Schrank, und über der Stubenlhür tn Brett, aus schaffen. halte wenigsten „och nie mit ihrem Sohne hungrig zu Bette gehen müssen, obgleich sie sretltch manchmal des Abends nicht weiter als ein paar Kartoffeln mit Salz und Brod zu verzehren ge habt. Aber eS kam eine Zeit, wo auch diese einfachen Bedürfnissen schwer her beizuschaffen waren. Die Ernte hatt nur geringen Ertrag grlteseet, das Kor war zu unerhörten Preisen gestiegen und die Kartoffejn waren fast gänzlich mißraihen. In früheren lahren hatte das Gärtchen hinter dem Hause dea ge wöhnlichen Bedarf der Wtttwe immer gedeckt, aber in diesem Winter mußte sie zum ersten Male di traurige Erfahrung mach, n, daß ihr kleiner Boiratd lange nicht bis zur nächsten Ernte ausreichen würde. Dte Kartoffeln verfaulten tm Keller, und keine Sorgfalt retchte au, diesen schweren Uebelstand zu besetttgen. Da war's denn kein Wunder, daß dte arme grau Gutmann mit banger, schmerzlicher Besorgniß in die Zukunft blickte. Sie saß am Fenster ihre klei nen Slübchen, nachdem sie eben the Borräthe im Keller gemustert und so ungefähr überschlagen hatte, wie lang sie wohl noch zur Noth ausreichen wür den. Dte sonst immer fleißigen Hände lagen unthätig tm Schovße, ihre Wim pern zeigten Spuren vergossener Thrä nen und ihre Augen blickten trübe durch die kleinen Fensterscheiben auf die Straße hinaus, wo der Schnee tn dich ten Flocken wirbelte und eine wetß De cke über dte Dächer und Wege breitet. „O, mein Gott, wein Gott, wa soll daraus werden?" seufzte sie tn bitterem Schmerze halblaut vor flch hin. „Wenn du nicht hilfst und deine segensreiche Hand sür uns öffnest, so kehr tch de j Jammers und Elendes kein Ende ab. . Kanin och vier Wochen reichen die Kar- ' toffeln au und dann—dann ist Alle > vorbei nd ich weiß nicht, womit Ich den ! Hunger meine armen Sohne befrtedt- i gen soll. O, mein Gott, du Vater der ' Wittwen und Waisen, erbarme dt un- ' ser und verlaß uns nicht in de Tagen der Trübsal l" ! Noch flössen di Thränen, als draußen dir Hausthür rasch geöffnet und wteder geschlossen wurde,—aus dem Borflur stampft Jemand hart mit den Füßen auf, um de Schnee von de Füßen ah zuschütteln,—und gleich darauf rat ein hübscher, gesunder Bursche von fünfzehn oder sechzehn lahrdn in die Stube und begrüßte die gebeugte Wtttw mit Heller, frischer Stimme. „Guten Abend, liebe Mntjer!" rieser. „Da bin Ich wieder, und eine große Hu- I cke Holz liegt draußen im Stalle, die ich au dem Walde mit heimgebracht habe E war ine häßliche Arbeit heule bei der Kälte und dem Schneegestöber, aber aber nun ist's gethan und sür die ganze nächste Woa> brauchen wir keine Sorge zu haben, daß wir frieren müßten." Er rieb stch bet diesen Worten die vom Froste gerötheten Hände, stellte stch an den warmen Ofen, um seine feuchten Kleider zu trocknen, und sprach dabei immer fröhlich weiier, ohne genau die Mutter anzusehen, welche ihr Gesicht ganz nach dem Fenster gewendet hatte, um ihrem Sohn die verweinten Augen , verbergen. „Weißt du, Mütterchen, wa mir der Herr Förster heut, al tch de Erlaub ntßschein zum Holzlesen bei ihm holte, sür in Borschlag gemacht hat?" fuhr er fort. „Ich solle zu ihm in die Lehre kommen, meinte er, dann würde tch ein tüchilger Jägersmann erden und in der Zukunft auf rechtschaffene Weise mein Brod verdttnen können. Was sagst du dazu Die Mutter seufzte. „Ich glaube wohl, daß e der Herr Förster gut im Sinne hat," erwiderte sie mit gedrückter Stimme, „aber e geht ja nicht! Wir find so arm ! Wovon sollten wir da Lehrgelt bezahl ? Wir haben ja kaum so viel, um nur nothdürftig da Leben zu friste!" „O, Lehrgeld sollte es nicht kosten," fiel der Knabe lebhaft eln. „Der Herr Förster will unentgeltlich lernen lassen, nur sür die Kleidung müßte ich Sorge tragen," sagt er. ~E geht nicht, Ernst, e kostet -zu viel!" entgegnete dt arm Mutler, und mußte stch recht fest zusammennehmen, um die Thränen zurückzupressen, die ! wteder heiß au dem Herzen empor in > ihre Augen quollen. „Ja, wenn dein , Bater noch lebt, dann würde wohl Rath . geschafft werden können, aber so—e ist r ganz, ganz unmöglich, mein lieber Sohn! > Ich weiß nicht einmal, wovon ich tu die sem Jahre unsere geringe tägliche Kost j bestretten soll, und da kannst du dir wohl e denken, daß ich zu anderen Ausgaben . auch nicht einen Pfennig habe!" Ihr Stimme brach bet den letzten . Worten, ihre Thränen strömten unauf r haktsam hervor. Boller Bestürzung . ,ilt. Trost aus sie zu. umschlang sie mit s beiden Armen und bedeck,e tbre bleichen ' Wangen mit hetßen üss.n. > „Weine nicht, Mutter! Lted. Itedr - Mutirr, wetnr nicht bat ir zärtlich, ' während thm selbst die hellen Thränen l tn den Augen stand, „Ich denke gar ntch, mehr anden Boeschtag de Förste,-! Ich bleibe hei dir, ich erlasse dich nicht, und um da- Btsche Essen mache dir keine Sorge! Sieh', tch bin groß und stark sür mein Alter, größer und stärker, al- dte meiste Kameraten von mir ! Nächstens komm' ich aus der Schule ! Dann hab' tch den ganzen Tag Zelt und kann für dich arbeiten. Da- wird mir tue Freude sein, Mütterchen, wenn tch dir vergelten kann, wa du an mir gethan hast ! O, glaube nur, tch weiß recht gut, wie oft du dt lies tn die sslacht hinein bet dem trüben Lichte der Lampe gesessen und geaebetlet hast, um unser tägliches Brod zu verdiene. Ich sah e- wohl, obgleich du dachtest, tch schltese fest, wett tch mit geschlossenen Augen tm Bette lag ! Da immer schon sehnte tch mich darnach nur erst groß und kräftig zu werden, um deine Stütz sein zu kön nen wie tu immer die metntge gewesen bist. Nun ist dte Zelt schon nahe heran gerückt—ln entgen Wochen kommt das Osterfest, und dann wirst du sehen, Mütterchen, was ich zu leisten vermag!" „Armes Kind, armes Kind, was kannst du thun?" entgegnete tie Mutier mit leisem Kopfschütteln und eiiiei!, schwa chen Lächeln aus den Lippen. „Du bildest dir viel zu große Dinge ei, wenn du meinst, daß lu jetzt schon schwe re Artett verrichten könntest!" „Gott behüt, Mütterchen !" erwider te Ei st voller Eifer. . Ich kann sägen und Holz spalten im Winter, und bet dir Ernte helfen tm Sommer ! Auch den Dreschflegel zu führen bin tch schon stark genug, denn erst neulich habe ich mit Nachbars Paul nur zum Spaß ein halbe Schock Garben ausgedroschen! Und tm Frühjahre, da gibt' allerlei Gartenarbeit auf dem Riltergulc zu errtchten, und kostet mich nuretn nimmt er mich an und bezahlt mir eln gute Tagelohn. Im Herbst aber fehl e vollend nlcht! Der Herr Förster mag mich wohl leiden, und wenn ich ihn darum bitt, so gibt er mir ebenfall Beschäftigung vollauf, denn in de wei ten Wäldern da herum fehlt s nie an Arbeit, und vollend im Herbst nicht. So ist also sür all labreSzeiten gesorgt, mein gute Mütterchen, und du brauchst dir gar keine traurige Gedanken weiter Die Mutter seufzte und lächelte zu gleich. Es dauerte sie, daß ihr armer Sohn zu den gewöhnlichsten und nie- ! drtgsten Geschäften greisen mußte, und doch rührte und erfreute sie zugleich sei- ! ne kindlich Lieb. „Daß bi dahin mit uu kommen mußte!" sagtest schmerzlich. „Dein Bater wollt immer, daß einmal etwa Rechte au dir werden sollte, und er hätte es gewiß möglich gemacht, dich studtren zu lassen, wenn er länger am Leben geblieben wäre. Und nun —mußt du Holzhacker und Taglöhner werden ! Das ist hart!" „Aber, lieb Mutter," entgegnete Ernst, „der Bater bezog doch als ein Registrator keinen so hohen Gehalt, daß er davon viel hätte sparen können l" „Freilich nicht, Kindaber er besaß in kleine Kapital von in paar tausend Thalern, da r vor zwanzig lahren einmal von einem entfernten Verwand' teu geerbt hatt, und von diesem Kapi tälchen rührte er nie einen Heller an und verwendet selbst die paar Thaler Zinsen, die e trug, nur dann, wenn ihn die dringendste Noth dazu zwang. Da Kapital soll sür unseren Ernst blei ben," sagte er wohl hundert Mal zu mir. Wenn er sparsam damit wirthschaftet, kann er die Schulein der Residenz be suchen, kann aus der beste Universität studiren, und auch noch in paar Jahr ohne Gehalt davon leben. Dann braucht er stch nicht, wie sein Vater al armer Subalternbeamler sauer wer den und stch von groben Borgesetzten hu deln und pendeln zu lassen, sondern ein mal im Steigen, steigt er höher und hö her, und mit den höheren Posten steigt auch er Gehalt, und zuletzt, wenn ihm sonst da Glück günstig ist, kann er wohl gar einmal Minister werden ! Darum soll und muß da Kapitälchen sür ihn ausgehoben bleiben und müßt' ich selber die dreihundert und süusundsechzig Tag de Jahre von Brod und Wasser le ben und dürfte mir nur all zehn Jahr inen neuen Rock kaufen !" So sprach er oft, der gut, selig Bater, und eil er sein ganze Hoffaungen aus da klein Kapital baute, so brach ihm auch nachher da Herz, al e un erwartet verloren ging." „Und wie geschah die, Mütterchen " fragte Ernst neugierig, denn er kannte dies Geschichten und Verhältnisse nicht, weil er no ein Kind gewesen war, al er seinen Vater verloren hatte. ~E geschah nicht durch seine schuld, und er hätt stch' darum nicht so zu - Herze nehmen sollen," erwiderte die Mutter. „Es wohnte damals hier im > Orte in Schulkamerad vom Bater, auf - den er große Stütze hielt und lhn immer 1 seineu besten Freund nannte. Frobe- A".. 28. so büß de. Mann. b.,rt.b einen sehr au-g.deitt.ien Handel mit Leinen- Waare... die r weit 50.,, selbst tzi „gch Spanten schickte, und lederman hielt ihn für außerordentlich reich. Der va >'r setzi volles Beitraiirn ln ihn, und giaudir, sein kleines Kopital nicht besser "d sich... um.,bringen können, als >rei> er es bei dem reichen Handelsherrn °"inlich anlegte. Da ans einmal dieß ,s ein, Tages,grobentus habest bei Nach! und Ntb:l davon gxmacht und mit seinem vi,„rime„ großen Reich, thume s.tntchis als et,., Schaum und Dunst. Zum Unglück bestätigte st dte- bet eiu.r genauen Unle,suchung ganz vollkommen, und die zahlreichen Gläubiger tr- flüchtig Mannes sahen kclnrii Heller von ihrem Geld, wieder. Drr Bater ertrug den Schlag nicht, der ih sv ganz unerwar tet getroffen, in paar Tage schlich er umher, blaß und stumm, dann legleer st, 'in schweie Nervenfi.ber verzehrie den Rest seiner Kias, und sechs Wochen nach der Flucht selnrs Freunde ruhte er aus dem Kirchhofe. Ach. mein Sohn. Gottbehüte dich vor solchen Schmerzen, wie tch dazumal habe erleiden müssen ! Da stand ich am Grabe deines Bater, eine arme Wittwe, und weinte die bit tersten Thränen, weit tch ja nicht wußte wie ick, sür dich, mein Kind, da tägliche Brod erwtlben sollt,. Dann aber trö stete mtssi der Ausblick „im lieben Go. dem bimmlisssien Baier der Wittwen und Waisen, ich raffte mich zusammen, ich suchte und fand Arbeit, und stehe der Herr segnete meinen gleiß, so daß tck> dt wenigstens nähren ud kletden konnte, dt nun jetzt die große Theurung mein Herz wieder mit schwerer Sorge erfüllt. Wenn Gott un jetzt nicht Hilst, so sehe ich de Elendes kein End !" Ernst streichelte liebevoll die kummer blasse Wange der Mutter. ..Ruhig, ruhig, mein gutes, liebe Mütterchen." sagte er zärtlich. „Gott hat geholfen, Gott wird helfen! War um sollten wir zweifeln an seiner ewigen und uueischöpslichen Naterliebe? Der die jungen Nabe nähret, wird auch uns nichi erlasse. Aber standest du denn immer so ganz und gar allein in der Weil? Haben wir den gar kein Ver wandte, die dir beistehe und unter stütze konnte t Oder wenn wir deren haben, sind sie vielleicht ebenso arm, als wir?" Frau Gulmann blickte nachdenkltch vor stch hin, ud erst nach einem Wetl chen sagte sie: „Ja, wir haben Ver. wandte, sogar vornehme, nd, so viel ich weiß, wohlhabende Verwandte, und es ist vielleicht nicht recht von mir, daß tch mich tn meiner Noth nicht au sie gewen det habe. Aber es widerstrebt mir, um Unterstützung ,u bitten, so lange ich durch Fleiß und Thätigkett mir allein Helsen konnte. Und doch, Benjamin war immer ein guter Junge, obgleich er von der allzu zärtlichen Mutter nicht wenig verzogen wurde und Lutse,—nun freilich, dt sah mich nicht mehr an, al tch wider ihren Rath deinen seligen Ba ier hetrathete, dessen Stand ihr zu ge ring erschien. Wie mag es ihnen Bei den tn drr langen Zeit ergangen sein ?" „Benjamin ! Luise!" rief Ernst au. „Wxr sind den die, Mütterchen ? Du hast ja nte von ihnen gesprochen ; sind es Verwandte von un ?" „Ja, ja doch, Kind, mein leiblichen' Geschwister sind rS," antwortete die Mutter. Seit vielen Jahren habe tch nicht von ihnen Beiden gehört und kann nicht einmal sagen, ob sie noch am Leben sind. Ich mochte mich nicht an sie wen den, weil ich arm bin, und sie—nun, e ist ja so der Welt Laus, daß der Glückt, che nur zu leicht de Armen und Unglück lichen vergiß. Darum kank tch ihnen keinen Vorwurf machen." „Aber wo wohnrn'ste, liebe Mutter?'' seagle Ernst, dessen Neugierde rege ge worden war, lebhaft. „Irgend etwa wirst du ja von ihnen wissen !" Hie Mutter schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht welter, al daß mein Bru der Benjamin in der großen Handels stadt Bremen ein kaufmännische Ge schäft begründete, und daß e ihm gehen soll, wie mir einmal grobeniu gelegent lich mittheilte. Luise aber erheirathe le stch mit einem Assessor Freising in mit ihrem Manne nach Berlin gezogen sein. Darauf beschränkt sich Alle, wa ich über Beide gehört h abe." ~Nun denn, liebe Mutter," sagt Ernst nach kurzem Nachdenken, „ich sehe nicht in, warum du nicht wenigsten einmal an den Onkel Benjamin schrei ben solltest, da du leider von so schwe ren Sorgen bedrückt bist. Er ist ja doch dein Bruder, und wenn er stch in guten Umständen befindet, so muß S ihn ja freuen, wenn er seiner armen Schwester eine hülsreiche Hand bieten kann. Jedenfalls, wa schadete, wenn u ihm >an Brief hinschickst k Da Schlimmste, was darauf erfolgen kann, ist, daß er dir nicht antwortet, und dann bletfit eben birr All,, wie e war und ist. Geseht aber, er ist dir in guter, braver Bruder, welch' große Glück dann für dich, und auch sür mich, denn meine größte Freude würde doch sein, wenn ich dein kummervolle Gesicht wie der hell und sonnig sähe. Also schreite an den Onkel, Mütterchen l Schreibe