Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, November 23, 1871, Image 1

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/ e u i l l e l o il.
Alexander Menchikoffi
(Line Erzählung sür dir Jugend.
Drittes Kaprtel.
Ein Freund.
gen und Totesangst gewartet haben, da
endlich wurde er wieder zum Zaren be
schirden. Blaß und betend betrat er
das Gemach, aber seine ganze Seele
jauchz! auf, als er, de scheuen Blick
zum Zaren erhebend, in gutiges Lä
che! auf seinem Antlitze glänzen sah.
In Thränen ausbrechend stürzte er ihm
zu Füßen.
„Warum lv'inst tu. Alexet?" sagte
der Zar freundlich. „Ich -reiß ja nun,
dass du mir die Wahrheit gesagt hast'
Ich ließ den Juwelier lamme, er be
stätigte n.lr deine Aussage und nun ist
Alle gut. Hier nimm deine Uhr wie
der ! Ich habe sie ausgelöst und schenke
sie dlr nach einmal. Nu denn, was
weinst du noch l"
„O, mel gütigster Herr !" stammelte
Alexei. „Mir war so angst, weil ich
fürchtete, Ew. Majestät würde mir zür
nen, und nun-weine lm greudenthrä
nen. da mir verziehen wird."
„Es ist gut l Steh' nun aus! ' be
fahl der Zar. „Allerdings hast du ei
nen Hehler begangen, und die augestaa
dene Angst mag deine Strafe sein. Urb
rlgen nicht darüber zürne ich, daß lu
die Uhr versetzt hast, um einem Unglück
lichen beizustehen, sondern darüber, daß
du nicht Vertrauen genug zumir hat
test, und nicht zu mtr kämest, um Hllfe
zu suchen. Meln Unterthanen sind
meine Inder, und ich werde sie schützen
wenn ihnen Uurecht geschient. Merke
dir da für die Zukunft. Und jetzt er
kläre mir woher kennst du den jungen
Menschen, dem du halfest?'
Alexei erzählte von dem alten Iwan,
der Prophezeiung desselben, und wie er
ihm einst da Versprechen gegeben, sich
seine Sohne anzunehmen, wenn er
wirklich einmal in die Lage käme, e zu
können.
„Nun du hast dein Versprechen red
lich gehalten, und ich erziehe dir jetzt
auch, daß tu e ohne mein Varmissen
gethan hast." sagte der Zar. „Da du
indeß doch nicht viel sür den armen
Burschen thun kannst, so muß ich selber
wohl deine Veipflichlungen etulösen
vorausgesetzt, daß Paul Jwanowitsch
i würdig ist. Wie heißt da Dorf, iv°
. sein Vater wohnt <"
Alexe! halte glücklicherweise den Na
men behalten ud nannteihn.
„Gut!' sprach der Zar. „Wir wer-
Aleret dankt dem Hlmmel, daß tao
drohende Gewrtter ohne Schaden über
sein Haupt hingezogen war, und glaub
te ach einigen Tagen, ra nicht w ler
g-ichab, re ga> ze v"g ff-t-.
de in t'ssri! Gcgeuwait den alle Jiva
viid lwanowiNch zu finde, wel
che ihn mlt liuchtendr Äugen anschau
te.
„Sich' hier delne alten Freunde,
Airx-i," sagte der Zar. „Begrüße fiel
Jh habe nur Gutes über Beide ver
nommen, und es freut mich, dak ich sie
durch dich kennen gelernt habe. Der
alte Iwan ist frei und wird nichts mehr
von dem Verwalter zu leiden haben, da
er als Verwalter auf eine meiner eige
nen Güter geht. Paul Jwanowitsch
aber wird in deiner Nähe bleiben und
in mein Garte - Negtmeat eintreten.
Ich brau de gute Soldaten, und wenn
er brav ist, soll er bald Offizier werten.
Jetzt geht und plaudert mit einander
General Le gort wird da Uebrtge be
sorgen. Du aber, Alcxri, merke dir,
man verseht nicht seine Uhr, um einem
Freunde zu Helsen, sondern man sucht
Schutzes bedarf. Du stehst, ich weiß
Herz und sein Lippen.
„Gospodtn Alerei," sagte er mit tie
fem Gefühl, „du hast meinen Vater au
dem Elende gerettet nnd mir eine Lauf-
Herz für dich fühlt. Aber höre mich,
bedarfst, der jeden Augenblick bereit ist,
dir sein Leben zu opfern und jeden Blut
tropfen in seinen Adern für dich zu ver
spritzen, so denke an Paul Jwanowitsch.
Keinen treueren Freund wirst du je unter
der Sonne finden."
„Und zähle auch du auf mich, Paul,"
antwortete Alexet herzlich. „Bis jetzt
wie es die Zukunft un bringen mag."
„Ja verspreche e!" sagte Paul
Jwanowitsch, und die beiden jungen
Leute sanken einander in die Arme. Der
alte Iwan streckte seine zitternden Hän
den au und legte sie sanft auf Alexet'
und seine Sohnes Haupt.
„Gott segne euch und euren Bund,"
sagte er feierlich. „Freundschaft ist ein
edles und hohe Gut, und glücklich ist
zu preisen, der es befitzt als eine köstliche
Htmmelsgabe auf Erden."
Viertes Kapitel.
Steigende Gunst.
Asse geschah, wie der Zar befohlen
hatte. Der alt Iwan blieb in der
Nähe von Moskau als Verwalter eine
wurde in die Poteschnijgarde eingereiht,
welche fast täglich die Wachen im In
nern de Kreml zu beziehen hatte. Hier
traf Alixei häufig mit seinem Freunde
zusammen, und immer freute es ihn,
daß c ihm gut Wie Alrxei, so
wendete auch Paul seine freien Stun
den fleißig zur Ausbildung seines Gel
sie und zum Erwerben nützlicher Kennt
im Dienst war, so konnte es nicht seh
len, daß er bald die Gunst seiner Vor
gesetzten gewann und sogar vom Zaren,
persönlich kannte, zuweilen durch ein
freundliche Wort ausgezeichnet wur
de. Trotzdem rückte Paul nur langsam
zu einem höheren Grade auf, und nach
Verlauf einiger Jahre hatte er e noch
nicht weiter als bis zum Unteroffizier
gebracht, während Alexet in dieser Zeit
wesentliche Fortschritte gemacht und
schon längst die Pagenkleidung abge
legt hatt und durch den Zaren zum
Obersten eine Regimentes ernannt
worden war.
Diese Erhöhung störte indeß keine
weg die Freundschaft zwischen ihm und
Paul Jwanowttsch, und wenn ste eta
ander auch weniger oft sahen, al frü
her, so bewahrte doch Jeder die btheri
ge Herzlichkeit und Zuneigung für den
Anderen. Auch wartete Alexet nur
auf eine günstige Gelegenheit, um den
Zaren, dessen unverminderter Gunst er
sich fortwährend erfreute, auf seinen
Freund aufmerksam zu machen und ihm
dadurch ein- raschere Beförderung zu
verschaffen. Nur ließ stch die eben
nicht zwingen, sondern e mußte etu ge
igneter Zeitpuukt abgepaßt erde,
und Aleret ermahnte deshalb den Freuud
immer zur Geduld. E bedurfte dessen
bei Paul kaum.
„Glaube doch nicht, daß ich über
mäßig ehrgeizig bin," sagte er manch-
mal zu Alerei, wenn ihn dieser auf d e
Zukunft vertrSst-tr, „so langt deine
Freundschaft mir bleibt, erd ich mich
nicht unglütklich stthlen, rvle tief ich auch
uiiter dir stehe. Ich diu zufrieden, und
Zufriedenheit ist medr werth, al Rang
und Würden. Mache du nur deine
Weg ! Ich freue mich über deine Erfolge
ebenso, ale ob e die metnigen wären
Die Bescheidenheit de Freunde rühr i
te Nlxei, und er versuchte medr.nal,
zier.
Es war im Winirr. Starrer Frost
halte dte Erde tn eisige Fesseln geschla
gen, der Schnee lag fußhoch auf den
weilen Ebenen und die Wölfe, welche
keine Nabrung mehr in den Wälder
fanden, brachen, von Hunger getiirben,
in ganzen Schaaken aus de Wildnissen
hervor auf die Dörfer bi in die nächste
und mordeten und ringum di Siraßen
unsicher machten. Die Klagen der ar
me Vanrr, drren Ställe von den wü
thendea Raubihieren entvölkert wurden,
kamen dem Zaren zu Gehör und er gab
augenblicklich Befehl, möglichst dem Un
wesen zu steuern und die Wölfe zu erle
gen oder sie doch in dir Wildnisse nllt
legener Wälder zurückzuicheuchen. Gan
ze Regimenter wurden gegen dte Bestien
auegeschickt, und den Zaren selber wan
delie eine Tage die Lust an, ewige
Kugeln gegen dte Ungethüm abzufeu
ern. Eine Jagd wurde versnstallet, u.
Alrxei erhielt den Befehl, derselben bei-
Mit zahlreichem Gefolge ritt der Zar.
mit schwerer Kugelbüchse und Hirschfän
ger bewaffne, in die schneebedecklenEbe
nen und Wälder hinaus. E dauert
nicht lange, so wurden einige Rudel
Wölfe aufgescheucht, Schüsse krachten
von allen Seilen und, bald zerstreut,
suchten die heulendenßrstien da Weite.
Die Begleiter de Zaren jagten ihnen
nach, und der Zar selber spornte seln
Roß hinter einem Rodel her, in da er
von Zeit zu Zeit ine tödtliche Kugel
fliegen ließ. Ein Wolf nachdem andern
stürzte und färbt verendend den Schnee
mit seinem Blut. Nur Eiuer blieb zu
letzt noch übrig, gerade der stärkste und
wildeste von allen. Der Zar wollte lhn
durchaus nicht entrlnnen lassen, obgleich
er zwei, drei Kugeln ohn Erfolg auf
ihn abfeuerte, und dt wilde Flucht de
Thier reizt ihn zu allereifrigster Ver
folgung. Er merkte e nicht, daß er sich
weiter und weiter von seiner Begleitung
entfernte, bis er sie endlich ganz au dem
Gesicht verlor. Niemand folgte auch
dem Zaren, außer ein einziger Reiter,
dessen Pferd indessen viel weniger kräftig
un schien, al das edle Roß de Herr
scher, denn er blieb eine große Strecke
weit hinter demselben zurück, di er ihn
gänzlich in einem dichten, wild erworre
nen Waldesdickicht au den Augen ver
lor.
Hierher hatte der Wo's seine Zuflucht
genommen, um sich in dem schützenden
Gehölze einen Schlupfwinkel zu suchen ;
aber uneischrocken und keln Hinderniß
achtend, jagte auch hier der Zar ihm
nach, di er endlich da keuchende Thier
in einer ring von Felsen umgebenen
Schlucht stellte, wo e keinen Ausweg
weiter hatte, als umzukehren und der
Kugel seines Verfolgers gerade entge
gen zu laufen.
Di Bestie blieb stehen, drehte sich um,
fletschte ihre langen, scharfen Zähne ge
gen den Zaren und starrte ihn mit ih
ren glühenden, wild funkelnden Augen
drohend an. Gelassen zielte der Zar
und drückte ab. In demselben Augen
blicke aber sprang der Wolf vorwärts
die Kugel flog unschädlich über ihn weg,
und in nächsten Momente hing die Be
stie am Halse de edlen Rosse, wo sie
tief ihr Zähne eingebiffen hat. Da
Pferd, wüihend vor Aagfl und Schmerz,
suchte sich von dem Wolfe zu befreien,
schnaubte, schüttelte sich, bäumte ln wil
den Sätzen hoch auf, und stürzte zuletzt
unter seine Retter zusammen.
Bei den Sprüngen de armen Thie
re war e dem Zaren unmöglich gewe
sen, von seinem Hirschfänger Gebrauch
zu machen, und jetzt lag da Roß mit sei
ner ganze Wacht auf ihm, so daß er di
Waffe nicht zu ziehen vermocht. Der
Wolf ließ von dem Pferde ab, richtete
seine rothen Augen wuthblitzend auf dem
Zaren, der de heißen Athem der Bestie
in seinem Antlitze spürte, und hob sich
zum Sprunge, um über den wehrlosen
Gegner herzufallen. Der Zar schien
verloren.
Da, in diesem Augenblicke äußerster
G-sahr, krachte ein Schuß,—der Wolf
stieß einen heiseren Schrei au, und
anstatt orwärt zu stürze, taumeli er
zur Seite, schnappt i paar Mal grim
mig in die Luft, ad brach auf
Schnee zusammen. Au einer Wunde
dicht über de eben noch so ild frühen
den, setzt erloschen Aug, strömte sein
Blut auf den Schnee.
Nr. 21.
k ~A!-r'>, tu !" rief der Zar au, al
! er sich nach seinem Retter umwandt,
> „Dao war ei braver Schuß und zu
rechler Zeit abgefeuert! Hilf mir jetzt
unler dem Pferde hervor !"
Alexet sprang bn ttg von seinem Ros
se, und durch eine kräfiige Anstrengung
gelang es ihn, s-tnen Herrn von der
schweren Last des Pferde zu beseelen.
Oer Zar stand an und reichte thm dle
Hand.
las war gemacht. Alexet," sagte
sg -" ,Nar ein Augenblick spätre-,
-> >d iio ,>.ia,, !>, die Bestie hätte mich
m l 'Veen Zäunen zerfleischt. Ich bin
der Dank jchuldtg. Bitte tlr eine Gna
„Ob, uiett, Herr," rrwtberte Alexei
hrsveiden, Ich habe ja nicht al
iqxinc Schuldigkeit getban, und wenn
nchb Pferd nur nur ein wrntg kräftiger
gewesen wär, würde ich schon früher
zur Stelle gewesen sein!"
„Du sollst rin anderes, ein besserer
Pferd aus meinein Marktstalle haben, ich
überlasse dir dir Wahl !" sprach er
Zar. „Abrr geschwind, was kann Ich
noch Gnies erzeigen? Sprich frei!"
„Ew. Majestät, nenn ich denn bitten
darf," saglr Alexei, Indem er sich zur
günstigen Stunde seines Freunde Paul
erinnerte,—„wenn ich e wagen darf,
Ine Bitte zusprechen, so bitte ich für
Paul Jwanowilsch um ein Ofstzier-
Patent! Er verdient e, gnädigster
Herr! Ew. Majestät haben litnen treu
eren Unterthanen tn den Rethen Ihrer
Garden!"
Der Zar lächelte. „Also selbst srtzt,
selbst ln elnem Angenblicke, wo du sü e
dich Alle erlangen konntest, gedenkst
du de Frruiite ?" sprach er. „Da
freut mtch, Alexet ! E freut und rührt
mich tiefe Anhängitlbkett die on deinem
guten Herzen Zeugniß giebt. So magst
du denn nur wissen, daß ich Pank
Iwanowltsch bisher absichtlich nicht be
fördert habe, um deine Anhänglichkeit
und so mag sie jetzt aufhören. Wer
einem arme Freunde getreu ist,
wird e auch stet seinem Herrn
und Gebieter sein. Ich kann
darauf rechnen, nicht wahr, Alexei ?"
„Bls tn den Tod, Ew. Majestät l"
rief Alexet glühend an. ~E rollt
kein falscher Blutstropfen in meinen
Adern.
„Ich glaube dir, Alexet!" sprach der
Zar gütig. „Deiner verstcherungen
bedarf e nicht. Niemand al du ist mir
geslgt. Niemand al du stand im Au
genblicke der Gefahr an metner Seite!
Genug davon, ich kenne dein Herz.
Deine Bitte für Iwanowiisch ik bewil
ligt. Do kannst ih mittheilen, daß
ich ihn zum Obersten meiner Potesckintj-
Garde ernannt habe."
(Fortsetzung folgt.)
Literarische.
von Schtl ler's Sä mIN I lich e nWr
-v-rr Ig,
Philadriphta. ist uns vcr cht Band un die
Lieferung No. 10 unv lt in Broß-Orlav gor
„Geschtchte de Abfall der Vereinig Nieder
lande on der Ipanlschin Regierung." Die
u si
Herausgeber offciirt t> rückgängige Nummern,
8l>—!>0 Pircen ausgesuchte ueuc Musik enthal
tend, sür Pt.lst) zu senden.
Adresse- I. L. Peter. ä2g Broadway, New
Jork, Denke daran! M lvll Piere gute
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Die NewAorker Musik- Zettung isi w
De. L'" Mttn^ckc.^""''
Ein berühmter wurde in^an ge
konnte er damit nicht zu Stande kommen and.
seine Uhr einsteckend, murmelte er, sich selbst
Vorwürfe machend, in den Bart, „Wahrhasttg
richtig detrunken!" Dann erordnete er der
der Tage iede/vorlprecht'ii. Ader schon am
andern Morgen erhielt er ein eigenhändig zu
eröffnende Schreiben von der Dame: „Lieder
Doktor, Sie halten Rech,, ich kann' nicht läng
nen. Ader, ich bitte Sie, sagen Sie keine
Menschen ein Sterbenswort, in welchem Zu
stände Sie ich getroffen, und nehmm Sie g.
fälligst einliegende Honorar (eine tv Pfund
Note) sür Ihren Besuch.
daß lsre Mitbürger dieselbe unterstützen.
Während der lebten Woche hielt ble
Pennsytvanische derEpiteo^til
chc ohn/en di Sitzungen bei.
Tol. v. K. McTlure stllher von Tham
berdurg, der^ad^kalenKandidaten für
MeT. fein, eßdalb es zweifelhaft ist/,d er le
Nominatlon erhält.
Di Blattern solle in Newdille, um
berland Tonnt,, Pa., gebrachen sein.
In unserm Nachbarstädtchen Mechaaii
burg, und dessen ben in lester Woche
Admiral Porter eleg
Stehlen für die Radikalen.
In New-Taftle erursachte zwei geuer
brllnste einen Schaden on ?2!>,<X><>.
t,77o,il<X> Saß Lumber lBauholz) wur
den l lehter Woche on Lock Haen auf di
anal und Eisenbahn erschickt.