Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, September 21, 1871, Image 2

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    '„Du bist ein treuer Diener, und wahr
lich, deine Treu soll ihren Lohn emp
fangen. Folge mir und wiederhole
de! Anklage dem Graft Fougere
ia's ngestchi. Gott. I°d - bat
der Schuft mich heloge. so soll er wie
ein Hund von dem Schlosse Monisort
Lucia, Sire 7 Der Knabe?"
frag Lriquel. „Wollen Ew. Maje
stäl ihn nicht sehen?"
„Wo ist er 7" fragte der König ,as.
„Ist er uns so nahe ? Hole ihn herbei!
Auch er wäre ia gefallen, sagte mir Fou
zp-res' Der Schurke! Hole den Kna
ben, ich will ihn dem Buben vor die A
ugen stelle!"
Bciquet eilte in den unterirdischen
Gang und holte Lucia herbei, der sich
dem König zu Füßen warf, weinend sei
ne Hände küßte nnd um Gnade für den
Vater bat. .
„Sei ruhig Kind!" sagte den Konig.
„Ja, du bist e! Ich erinnere mich ei
nee wohl, und e freut mich, daß dn dem
Blutbade entronnen bist! Ach, diese
Nacht, die Nacht! Wie sie mein Herz
mit Reue foltert! Aber genug! Ich
will gutmachen, so viel ich kann l Folgt
wir, folgt mir! Heute noch sollst du in
da Schloß eines BalerS einziehen.
Knabe! Ja. das sollst du, ich will es. u.
wärest zu zehn Mal ein Hugenoit! Ich
sehe wobl, die Treue ist auch tri euch zu
Hause, und dein Recht soll dir werten!
Fort! fort l"
Der König schwang sich auf sein Roß.
da sich mittlerweile von dem Sturze er
doli hatte, winkle Brlqnet nnd Lucia
sich an den Steinbügeln festzuhalten, u.
in der Mitte des treuen Greift und de
Knabe ritt er langsam der Forsthütte zu,
welche die Beiden erst vor wenigen
Stunden fast hoffnungslos und in ban
ger Brsorgniß verlassen hatten. Und
jetzt Briquel'S treue Auge strahlte
vor Freude, Lucia' Herz hüpfte hoch
vor Wonne! Ste standen im Schutze de
König, und der König hatte geschworen,
daß Recht—Recht bleiben und der Ver
rath seinen Lohn empfangen solle. So
nährten ste der Forsthütte die Hörner
erschallten durch den Wald und laut
schmetterten auf Befehl de König die
Fanfaren, welche den Jägern da Zei
chen gaben, daß ste von der Jagd ablas
sen und an den Versammlungsort zu
rückkehren sollten. Briquet und Lncian
mußten sich in da Forsthäuschen bege
be, wo ste sich verborgen hallen, soll
len, bis der König ste rufen würde.
Der König selbst erwartete aus dem
Platze vor dzr Hütte geduldig dir Jäger,
welche allmählig, eiligst aus dem Wal
de zurückkehrend, sich um ihn versam
* wtlien,
lFvttsrtzung folgt.)
Die Dtste Lieferung deS dculsch
amerttkanischrn t?onversationS^
listtsche Darstellung d,S 1817 gegründet, und
jetzt in 286 Logt mil29,o>9Milgliedrrn durch
die gänzr deutscheu Ordens
HaselNne. Hart Heade undHeal!
einen juristischen Aittlrl über Hard Labor,
sche Verhältnisse smdcn sich u. a. in drn Arli
ere vielen Artikeln über
Slädle, -
über die Dichter Moritz Hart mann und
Heinrich Heine; der Bischof He feie
dn Rdttenburg; den Historiler Ludwig Haus
se; über Hril. Geist, Heiteld^rgrr
Eonntü-Fatr.—So weit bis jetzt dir
Srplrmbrr
28^nd°29,^°""^'
Burks Eounip, in Newton, September 26,
27 und 23.
Buller Eouittv, in Buller, iveplember 26,
27 und 28.
Ehester Evunip, in West Ehrst, Seplembrr
und W. , Ok d 2 1
1 Okttche,
Franklin Eounip, in EhambeiSburg, Okiober
2, 8,1, 6 und 6.
21, 22' und " Sepie
Ä-2.'
26. 27^281rn"d'29. Seplembrr
derAi"27. 28u!w Sepirur
-3.l,°6unb 6°"
' Snpder Eounip, in Srltngre, Oktdder 2,
8 und 1,
Schuplkill Eouniv, Rinatown, Oktvder 8,
1,6 und 6.
Wasitlnglon Erunip, in Waschlngion, Sep
temdir 27 und 28.
lrmder A?," 7m>
Die Hopsen Nrirte.—Ehieag 8.
drulrnde Aufregung unter den Hopfenpstanzern
herrscht. Der dohe Preis von 69 Cents per
Pfund ist dort für uro Hopfen und 29 Ernt
iiiä ist eine ersdälele. Die mnihnioßliche
Ernte delrägl nur dvtltl Vollen.
Etwa für rranea. - Man hört ftdr
st grauen den Wunsch ausschrecheu, daß fie
gern wisse niöchirg, wie mau diu Glauz in
den Krage und Busen von Hrmden und ande
rem Leinen, enge beibringen könne, nd da wir
de virehrle Leserinnin usrrr Blattes da
über genauc Auslunfi g.d tönneu, so Iheilen
I brretlwillig den lüden Hausfrauen folgen
de einfsch Recept mit;
Man nebme zwei lluzc vo seinem weißen
arabischen.Gummi puloerisirt, lhüe dieSZu ei
nen Tops per sonstigen Behälter und gieße ein
halte Oua'l kochiudrS Wasser ttter dasseldr.
dedick da Grsaß und lasse es ü Nacht iider
stehe. Den folgenden Morgen schütte man
sehe sorgjäijig die klare Fllssigkeil nute oll
ständiger Zneücklassung des Bodensatz in in
reine Flasche. lerke dirs, fest zu und dewahre sie
dann auf siie Gebrauch. Ei Eßlöffel 01l on
dirsrm Gummi-Wasser, gemischt in In Pint
Uärtt, von drr grwödniichrn er
sWasaelst? rnn der'st^^rttV'g^a?chen
B-
Die Staals-Mung.
I. du llii'i'kn, linx 19,
Harrtsburg, Pa.
Donnerstag, Sept. 2l 1871.
Demokratisches Staais-Ticket.
Für General-Auditor:
Geu.Wm.MrCleß.
Für General-Landmesser:
Capt. James H.Covper
Demokratisches Coanty Ticket.'
gür GehülfS-Slichter,
Samuel Singer von HsrriSdmg
Samuel Buck von MillStov.
giir Assembl,:
W. St. Jone onWiconlSco,
H. Stewart Wilson von Hi'Mptre.
gür Distel lt-Anwalt!
Robert L. Mueneb von HarriSbnrg.
giir Sonnlp-Eominissloner:
Georg Reel von Dauphin.
gür ilountp-Schatzmeistc:
Tha. H. Ziegler von Mivbletown.
, Für Armenhaus-Direktor
John ?l. Gramm von Harrtsturg. >
gür llountp-Snrsepori
F. B. Acrre- °n Waschingw.
-Für Eouutb-Auditori
Michael Bernhart von Upper Swatara.
Demokratische Executive - Committcr.
Philadelphia. Juli SS, IS7I.
Die von der Demokratischen Staat - Eon
enlioa von Pennsvlvanien outhorikrt Errcu
tive-Eommittee ist nun organisiri, und Irftrht
Wallace, von Elcarsirld, Borsch.
Win. Mnichler, von Noribampton iionnip,
EbarlcS I. Biddlc, „ „
Louw S. Eassid,
L. A. Macke, von Elinion „
Wm. M'Slcllan, von Lawrincc, Sekrelär,
Im Austrug,
Wl11lin A. W a ce.
Gen. MkCandlrß, der demkrati
sche Caiidldat für SiaatS-Auditor, hat
Ihm zu besprechen- Wer aber nicht Ha
bel erscheinen wird, ist Dr. Slanton.
Wird gut genug wisse warum, s
Ast da wieder ein Jubel ln de radi
kalen Mühleiprtsse über das Resultat
die Herren Radikalen selbst in Maine
seit der Eiwählung Grant einen Ver
lust von neunzehn ausend Stimmen
erlitten haben, nlcht recht klar. Die
Leulch'en' sangen eben an, bescheiden zu
erden und sind auch dankbar für kleine
Gaben.
v, ihr Heuchler!
Die politische Heuchelet der ganzen
radikalen Schwindelwtrthschast spricht
au keiner Thalsache deutlicher, als aus
der Welse wir der Rebellen-Etenerül
Wm. McCandlest ans der anderen Seite
von Ihnen behandelt-werden. !
Longftieet hatte in Wrstpoint studiri
und verließ den Dienst der Vre. Staa
ten, um sich der Sache der Rebellion an
tuschließen. Bei Getlysdisrg that sein
gut ingebbie Corps den UnionStrup-
Pen großen Schaden, währezid Geuetal
Mcilandleß sein Brigade peuuspivani
scher Rrservea überall in' dichteste Feu
er führt und nicht wenig zum Siege an
senem Tag beitrug. ....
Geu. Mcitandleß wird setzt von den
schvddv - radikalen Lügrnblältern ver
leumdet, während Gen. Longsteeet eine
der feliestrn Ver. Staaie Aemter in
New Orlian Inn hat. MeCandleH
ist ein Vvliamann nnd Lvogstreet ist in
Verwandter des Gen. Grant I Die
echten, wahren Uaionshelde verdumm
die Radikalen, während ste den Rebellen,
wenn dieselbe nur radrkal sind,, Aem
tern erHelsen ! Pfui, ihr Heuchler !
Radikale Schreihälse! ,
Die Radikal Blätter und Stump
redner sage i
„Die korrupte Wirthschaft von New
Zjork wird die politische Regierung er
er Stadt ändern."
Nun, nur ich! so schnell gefahren,
ihr Herrn Radikalen. Wenn Corrup
lion eine Regierung ändeii, so wrrdrn
wir nie wieder eirze repudltkanlsche Ad
ministration haben, und wenn Korrup
tion bei den Republikanern als etwas
Unrechtes gellen würde, so hätte wir
nie mehr, als Ine republikanische Ar
mtnistrallon gehatt.
Erklärte doch in (ehrlicher) radikaler
Ver. Staaten-Senalor In ossener Se?
naissttzung.daß indem ersten Habre
publikanischer Herrschaft mehr gestohlen
worden ist, als in allen vorchrrg,Heyden
lahren zusammen seit der Gründung
der Union. > s -
Kann i>gnd eine Iber' radikalen
Schreihälse, weich sö ptei übet die Cot
rupllon i von Tammanh zw sagen haben,
n sagen,, was n den sech b i s
sieben Hunde rlMtlli ane nDsl-e
> a r -gewoehem l'iftz-laelche nach den,
Krieg,d h verßanf von Sigenißtm
des Marine und Krieg Departement
.dlwgingtch-ch>on aber ickch--wicht ein-'
m>!inadolt< in Rechnung gebracht
würd ? -h - >
Die Nntrrsnchung er angeblichen
Uaterschleife ln der New-Aorlrr Stahls
Verwaltung lst jetzt tm ollen Gange.
Uayor Hall legt ohne Bvebehalt
Dokumente vor und giebt jede gewünsch
te Auskunft. Dl Lffenlllche Meinung
spricht lhn on jeder Schuld srrl. We
niger rein stehlwer Gstmpteoller'ConNvl
l da, ln dessen Office kürzlich eingebro
chen und tigk. große Zahl schriftlicher
Bel.gr gestohlen wurde. Einige behaup
ten nun, selne Feinde hätte diesen Dieb
stahl eraostaltel, um lhn d-r B-wetse
für sein Unschuld zu-brrauben, wahrend
ander lhn beschuldigen, darum gewußt
zuhaben. MayorHall hat Connollp
aufgesordert, zu restgntren.
Hr. Eonnollv hat daraus erwiedert
daß cr rs gerade jetzt für selne Pflicht
halte, auf seinem Posten zu bleiben, und
da Resultat der schwebenden Unter
suchung abzuwarten. Von den gestoh
lenen Belegen seien Abschriften vvi
handen, und könnte deshalb jeder erssr
derliche Nachweis gelteser werden.
Republikaner und Demokraten.
Riag-Hereschast und Volttherrschasi.
In keinem Land der Well lst da
Wort „Republtkanrr" wohl mehr ge
mißbraucht worden, als gerade In der
Republik Amerlka. Man macht einen
Unterschied zwischen „Republikanern"
und „Demokraten" und dennoch Ist kein
Demokrat in diesem Lande denkbar, der
nicht ein Rrpubltkaner wäre. Wir wis
sen sehr wohl, daß wir damit nicht Neu
es sagen, wollen uns die Sache aber doch
einmal etwas bei Lichte b-trachie.
Demokratie ist ein griechische Wort
und heißt zu Deutsch „801 l herr
sch oft," wie wohl jedermännltch be
kannt sein durste. Nur die Bolksberr
schast wollen die Demokraten in diesem
Lande die .Republikaner aber wollen die
Herrschaft eines gewissen Ringes, sie
wollen, um auch ine oligriechtscke Bi
chl oder, wap dasselbe ist, eine Oltgvkra
tie, daß heißt vine Herrschaft von Wrni
gen.
Hand in Hand. Wo, wie z. B. in Nuß-
Macht in den Händen eines Einzigen
ist, da herrscht auch drr Despotismus.
Wo, wie es früher unter demokratischer
Regierung in diesem Lande der Fall nxir,
die möglichst größte Dicentralisalion
best.bt, hrirsckt auch die meiste Volts
sreihelt.
Die Wahl in valisarnia.
In Bezug der Wadi in Calisornitn
bemerkt das New Aork „Journal"!
Die letzte StaaiSwahl in Caltfornien
ist zu Gnnjitn der Republikaner ausge
fallen. Wir waren ans diese Risnliaj
während des denisch französischen Krie
ges find die Deutschen hier beinahe alle
Republikaner geworden, und sä sürckle
ich, wird niisere nächste Staatswahl re
publikanisch anssällen..... Ich habe in
der lftzlen demokratische Legislatur für
die Deutschen Alles durchgesetzt, was
diese wünschten Wir baben hier keine
SvnntagSgesetze, die venlsch Sprache
ist in allen Schulen de Staates der
englische gleichgestellt, wa in keinem
andren Staate der Union der Fall ist;
aber die Abneiguilg der Deutschen gegen
die Irländer ist zu groß, alg daß erstere
zu überreden wären, für' demokratische
„Ticket" zu stimmen". — Das freund
lich Benehmen vieler Irländer ge,xen
die Drulsche während des letztsn Krie
ges war eine politische Taktlosigkeit, für
welche erstere an manchen Orten beide
Wahlen werden büßen müssen, und die
Irländer werden wohl daran thun, in
der nächsten Zelt bei der temokratlscheii
Partel sich weniger in de Vorlergrund
zu dränge als es bisher geschehen lst.
Wohl wissen wir, daß Antipathie und
Svmpalhie, welch lm deutsch französi
schen Kriege sich zu erkennen gaben, die
pollllschkii Ansichte und Handlungen
anierikaaischer Bürger nicht bestimmen
sollten. Aber wann hätten die Wah
,le sich jemals nach den abstrakten Be
griffen von Stecht und Unrecht gerichtet ?
Daß auch für uns Deutsche von Nach
theil seln kann, wrnn wlr uns von p.
serer National Antipathie zu sehr beein
stuffea lassen, fleht zu erwarten, Di
Deutschen iu Calisoruit hqben Allce,
wa ihr Hgrz .. begehrt. Di deut
sche Sprache in den Schulen, Couzert
und Tbealxr an.Sonntagen, Rheinwein
uud „Lager" so viel wie st wollen, und
Alles das durch dir Demokraten. Elne
elnjlge npublikaiilschrGtsetzgrbung känn
es ihnen wjeter rauben. Doch „deo
Menschen Wille lst seln Himmelrsich."
Administralioiis-Slüllr.
Für selne oiersüßlgen Crraluren läßt
sHrir Grant nicht an nölhlgen Stal
lungen seblen. Man lese folgendes
Telegramm „ffln schöner Platz neben
dem neuen Gebäude des StaatS-De
parlemeni ist die neuen Stallun
gen des Präsidenten ausgewählt wor-
den. Der Plan ist bereit entworfen
und man beginnt mft dem legen des
Grundes, Dieser Ban wird zwei
Stockwerke hoch werden nnd'ele sehr
legant, Front haben. Zwei Flügel
werden als Wagenremisen angebant
werden. Dgl ' Ganze wird mit allen
modernen Einrichjnngen siie Pferde nnd
Dienerschaft eingerichiet s.ln.
Daran sollte man einnehmen, daß
ted Präsident lies durchdrungen ist von
der Ueberzeugung, noch länger als zwei
Jahre Bewohner d,S Meißen Hanfes
und „radikaler" Beherrscher der Union
zu bleiben. In öder anderhälb
Jährchen, welche nach Vollendung des
Erwähnten BageS tkilst noch bis zum
Schlüsse de ersten Antts-Ttrmtnr
bleiben, liöch ettken neuen Pferdestalast
ausführen zulassen, würden sich kaum
der Msshe lvhnrit! '
Laß der Präsident seine Gäule gleich
eben ba Staat Departement In-
quartiri, schein übrigen anzndenien,
daß er doch noch mit dzm Pläne um
gpht, gleich dem rSmWe Kaiser Ca
.klgula ln seiner Pftrde zum Tonsnl
zu machen. Di Eleven bezieh
Wohnung I unmittelbarer Näh d,S
dlglvmattsche Eolleglnm. Der zwei
te AdmintßealtvnS-Termin Herrn
Grant verspricht somit, nachdem der
erste die Aera der Schwäger gewesen,
die Aera der Lelbpserd, zu werden.
Wer Premier werden will, verleg sich
rssch aus die Thlerarziiellnade oder
erde Hufschmied. Elp edles Lesäroß
de Präsidenten von Bauchgrimmen ge
hellt zu haben, wlrd den Weg zu den
höchsten Stellungen bahnen. Und wer
Im Beschlagen Meister ist, wlrd z den
einflußreichsten Personen im Staate ge
hören. Auf der Perlode der „i-qual
riz.-bi.-i" wird die der „oizuo-ckrini >-i-Z>tn"
kommen.
Wo trriben wir hin?
Ware je zuvor Mordthaten, Ein
brüche Brandstiftungen, Dlebstähl und
Betrügereien aller Arten in unserem
Lande so vorherrschend, so allgemein,
wie gegenwärtig ? Die Geschichte un
sere Lande sagte nein, und dt Frage
ist natürlich : Wt kommt es, daß e so
ist? Hat das Volk, statt den Weg der
sorlschritenden Besserung, den der Ver
schlimmerung angetreten? Unsere Fort
schritiSniännerkgeben letzteres nicht zu,
sie sagen uns: mit der Menschheit wild
e Immer besser,—dt Sonne der Wissen
schaft und Aufklärung sendet ihre ltcht
bringenden Strahlen ln alle dunkeln
Oerter und vertrelbt die Finsterniß de
uninachteten Menschcngelstes, neue
Entdeckungen auf jedem Gebiete de
menschlichen Wlss-nS werden gemacht,
—da Bell schreitet von Jabr zu Jajr
vorwärts ausden Bahnende Wissens
und Erkennen, —r wird daher immer
besser ud bisse. Auch von vielen
Kanzeln herab werde wir grtröstet und
belehrt, daß es beständig besser werde, —
Moral und Religion, diese ZwilltngS
schwestern, seien t stetem Wachsthum,
—dle zahl der Klrchenglieder inehde sich
und die SoniilagSschult und andere
eeligiöse Anstallen seien ln etilem ver
sprechenden, blühenden Zustande und
tm Volle täglich zu. Dieses Alle ist
—wenn es wahr ist, wenn Thatsachen
eS bestätige.—Bel solche paradiesischen
Zuständen sollte man aber den Jour
nalisten las Handweil legen, roh aller
aller Preßsretbeit; diese Leute vergäl
len etilem die Frenke über den wachsen
den Forlschriii zum Bessern. Jeden
Tag eine Liste von nciirn Verbrech n,
erschlägt ln kaltem Bliue seine Kinder,
Noibziick'l und viehische Brutalitäten
unter lii Jahren. Sind dieses die Be
weise für den Fortschritt der gepriesenen
Bildung, Moral und Rrllglon? Män-
Pfllchten und betrügen das Volt um
sein Geld, Männer der Gesetzgebung
flnd käuflich und der Bestechung zugäng
der Gesellschaft. Das Stimmrecht, da
edelste Vorrecht elne freien Manne,
wird um schnöder Zwecke willen geschä
nend Trotz geboten und Gemeinheit und
Niederlracht führt das Regiment, lnd
dlrs die Kenn zeichen, daß unsere Nätion
Religion Fortschreitet? Fragen wir
nicht Recht; Wo treiben wir hin?
nlcht unbekannt, doch nicht so häufig vor
kamen, und wenn sie begangen wurden,
da ganze Volk mit Entsetzen ergriffen
wure. Heutzutage lst man verhärtet
und gleichgültig.. Man lst durch die
tägliche Wiederholung derselbe darav
gewöhnt. Da Menschenleben jchelnt
seinen Werth verloren zu haben. Da
Jagen nach Reichthum und Genuß hat
die edleren Gefühle abgestumpft So
ciale und politische Tugenden und
Rechlschaffenheit sind die Sünde und
dem Last? in die Arme gesunken. Und
gewiß hat zum moralischen Versall un
seres Volles vieles dazu beigetragen,
daß gegenwärtig die Leiter und Führer
hrtt verloren haben, welche einsten un
sere Väter so ehrenhaft und nachah
mungowerih auszeichneten. Sine mo
ralische und politische Reformation thut
dringend Nolh. Wenn st nicht statt
findet, wird die Nation schweren Züch
ligungen nickt entnehmen und für ihre
Sünden büßen müssen.
Schuß für TabickSfabritanten. In
Erwiederung auf zahlreiche Beschwer
den von Tabackasahrikanten, welche sich
beklagen, daß Haustrer und Andere ih
nen zum Schaden dgs Gesetz überlrelen,
hat der Sommisstoner der Inlandstenren
a dl Beschwerdeführer das Ersuchen
gestellt, mil de Behörden gemeinsam
zu willen, um sowohl die Regierung als
auch die Fabrikanten zu beschützen, und
er hak vrrsprochrn, in jedem Falle, wo
dem Bneeau Thatsachen geliefert wer
den, die Delinquenten, soviel er seine
Anzlabefugniß gestalte, zu erfolgen.
DI, Hnngersnoih In Perstea soll
soll fast MtS In der Art schon Dage
wesen, überschreiten, und soll der In
Jerusalem zur Zelt der Belagerung her
schenden Hugersnoth jaft gleichkommen.
Es wird behanpis, daß sogar mensch
liche Leichname gegessen sein Men.
Schrecklich, wenn wahr!
ine schlimme Prophezeiung für
Frankreich.
Aus den traurigen Entdeckungen,
gen, welche Dr. Larnep in Part mit
Hülse zweiler magnetisirter Personen
gemacht hat, theilen wir Folgende mit.
„Das großr Unglück, ivelckrS Frankreich
betroff, Hai, Ist och nlcht da letzte.
Tbl wird in sechs Monate ganz
plötzlich an einer Herzkrankheit sterbest.
Groß Verwirrung tu Part; die
schreckliche Internationale, von Preußen
und England bezahl, wlrd sich wle Tin
Mann erheben. Dle Metzelet wlrd
schrecklich seln. Paris wirb verbrannt
werden. Ungllckltche Ardelter, durch
gottlose Agenten zu dirsem Verbrechen
ausgrrelzt, werden in' Elend gerathen
und nach Amerlka gegehen, um dort
Arbeit zu suchen; berste werden dort
190, MG Deutschen finden, welche sie
ftelnlgen und aus den Städten trelben
werden. Sle und dle lhrigen werde
vor Hunger, nachdem sie durch dle Wäl
der aruen Welt gewandert sind. Daun
werden sich dle Provinzen erheben; die
Monarchie wird lm Namen der helligen
Grundsätze der Gesellschaft proklamtrt
werden." Dr. Larnrp schll ßt mit dem
Rathe,, den Grafen Chambord als
König von Frankreich zu krönen, ehe
dieses Unglück elnlrllt.
Die Bevölkerung der Bereinigten
Staaten.
Während das Erscheinen des Berichtes über
Alabama 96.992 s Missouri 1,721,296
Arizona. 9,668 Montona 29,596
ArlansaS 181,171 j Nebraska 122.9,9
Salifornien 669.217 j Nroata 1L,19i
Colorado 89,861 I N-Hampshire 818,8i>9
Eonnecttcut 687,161 s New-lersep 996,996
Dakota tl.iBl i New.Mrriko 91,871
Delaware 126.926 Rrw-g-r 1.882.769
D.E°>umbialBl,79 > N Carolina >.97>,8ttl
Florida 187,718 I Odi 2.665.269
Grorgia 1,181,199 s Oregon 99,928
Idaho 11,999 > MnivlaniaB,62l,79l
Illinois 2.589,891 Rhode Island 217.868
Indiana 1.689,<i89 jS. Earolina 796,696
lowa 1,191,792 j Tcnnrssrr 1.268,629
Kansas 8ti,899 TrraS 8l8.67!
K-Ittuck t,82i,91> Utah 86,78!
Louisiana 726,916 j Vermont 889,869
Maine 626,916 ! Virginia 1,226,16 l
Marvland 789,891 Wald. Trrriwr. 28,9.<6
MaffaBettSl,l67,Bil s Wrst Virginia >12,911
Michigan 1,181.t>69 l Wisronsi 1,1t1i1,679
Mimretota 189.7W j Wooming 2.118
Missiisippi, 82,722 j
Zusammen 88.665.988
Weiße 816,881 Weiße t.698,116
farbige 175,619 Farbige 1i8,9?I
Wriße^'^"^'9,6Bt
Farbige 26 Weiße 18,896
Indian, 81 Fardlge ZBlt
EhiNiteu 2t Indianer 167
Arkansas. Ehllirseii k,!>B
W-'ßr 86.'.1i6 Skebraska.
garbige >22,i<!9 Weiße 122,117
Indianer 89 Farbige 789
Ehinilcn 98 Indiaurr 87
Ealifornjen. Nevada.
Weiße 199,1211 Weiße . 88.969
Fardige 1,272 Farlage 876
Indianer 7,21 t Indianer 28
EHlnelen 19.819 Ehinesrn 8,i6.'
v mschließli h 19 Ja- Nr Hanipshiie.
pamsen, Weiße 817,697
Weiße 89,221 latianer 28
Ehinesen 7 Weiße 876,1?
Weiße 127,119 Indianer 16
Faidige 9.669 Ehinesen <6
Indianer 289 Einschließlich 16 Ja-
Ehinesen 22 panrsen.
Dakota. Ncw-Mrrieo.
Weißt 12,887 Weiße W.898
Fardige 91 Fardige 172
Indianer 1,29! Indianer 1,869
Delaware. Nrw-gork.
Weiße 19,221 Weiße 1,8i>,219
Fardige 22,99 t Farbige 62, Vi
Wttße"' ' 88/278 Ehinesen 29
Fardige 16,196 Nord-Earolina.
Indianer 16 Weiße 679,179
Ehinesen 8 Farbige 891,669
Florida. Indianer 1,211
Weiße 96,967 Ohio.
Fardige 91,689 s Weiße ?,691,116
Weiße Ehinesen 1
Farbige 616,112 Oregon.
Indianer 1 Wriße 86,829
Ehinesen I Fardige 816
Weiße 'l0,I8 Chinesin 8.889
Uiklitoe ' ' 69 PenNftldanien.
Indianer 17 Weiße 8,166,119
Ehinesen 1,271 Farbige 66,291
Illinois. Indianer 81
Weiße 2,51i,996 Ehinesen 11
Fardige 28,762 Rhode Island,
Indianer 32 Wriße 112.21
Ehinesen 1 Fartigc 1,989
Weiß 1,665,887 Süd Earolina.
Farbige 5,762 Weiße 289,669
Indianer 18 Farbige 116,811
Kansas. Indianer 129
Weiß 316.877 hißesen l
Fardige 17,tt8 ' Trnnrssie.
Indianer 911 Weiße 986,1 lv
Kenluck. Saidige 822.88
Weiß- 1.968.692 Indianer 79
Farbige 222,219 Tera.
Indianer 198 Weiße 561,7,9
Ehinesen 1 Farbige 268 176
Louisiana. Indianer 879
Weiße 862,966 Ehinesen 28
Fardige 861,219 Ulah.
Indianer 669 Weiße 86,918
Ehinesen 713 Faidige 111
Maine. Indianer 171
Weiße 62.189 Ehinesen. 119
Farbige IM Vermont.
Indianer 199 Weiße 829,618
Ehinesen 1 Fardige 921
Marvland. Indianer II
Weißt 696,197 Vlrginlen.
Faidige 196,89 l wrlßr 712,989
Indianer 1 Fardige 512,811
Ehinesrn 2 Indianir 229
Massachusetts. Ehinesrn ! 1
Weiße 1.118,166 Washington Trrei-
Fardige 18,917 torium. >
Indianer 16i Weiße 22,196
Ehinesen 97 Farbige 297
Einschließlich 19 Ja- Indianer 1,819
panei-a Ehlnefti, >2Bl
Michigan. Weft-Virginien.
Wriße t,1b7,282 Farbigc 19.989
Faidige t 1,819 Indianer I-
Indianer . 1,926 Wisconsin.
Ehinelen . 2 Wriße i.961.85l '
Minnrsai.i. Fardige 2,118
Wriße 188,257 Indianer, 1,29!
Farbige 769 iivvvming.
Indianer 691 Weiße 8,726
Mississippi. Farbig, 188
Weiße 882,696 Indianer 66
Farbigc 111,291 Ehlnrse 118
Indianer 899
Ehinejen 16
Interessante Rotizen.—Ja Zndiana
Eon, wiege dl Damen schwer z er horl
nicht 172 Ib. legi, wird "59/' genannt.
* Gestirn war er nrunlr Jahrestag der
Schlitchl o Anttelettn.
Anch in Armstrong E-unttz sind die 85,9-
zwei BlaNeensälle or.
* Vie Selbstmorde werden pstcmisch. s
- Gchnappssanft macht die.Lente nrücki. i
ÄNS Europa.
Deutschland..
Berlin, !-!. Sept. Man glaubt,
daß die Volkszählung, welche setzt ln
Berlin stattfindet, answelsen, wlrd, daß
dle Stadt jetzt lwo.üiia Einwohner hat.
Dle Forts der an Deutschland ab
getretene französische Festungen werden
stall der blsberigen sranzöflsckrn Namen
ln Kurzem deutsche (nach den Namen
der berühmten deutsche Heeifühier) er
halten.
Ber li a, 15, Sept. In Königsberg
find am 11. d. M, 93 neue Cholerasälle
und 63 Todesfälle eingetreten. Am )3,
kamen 68 neue Fälle und 15 Todesfälle
or. In Da,ig ist die Krankheit er-
Berltn, ll!. Sep. Kaiser Wil-
Helm hat den Kaiser von Oestreich ein
geladen, ihn im Okiober in Coblenz zu
besuchen. Man erwartet, daß diese
neue Zusammenkunft zwischen den beb
ten Monarchen die freundschaftlichen
Beziehungen und die Allianz zwischen
Deutschland nd Oestreich noch mehr he
festigen Wied.
Ft'cknkrcich.
Parts, 15, Sept. Gerüchtweise
verlautet daß In der diplomatischen Ver
tretung Frankreich bei den Regierungen
der Schweiz, der Ver. Slaaten, lla
liens und Deiiischlands abermals Per
ändcrungeii bevorstehen. Cs heißi.daß
Pierre Taufrcp zum Gesandlea in Bern,
an Slelle vo Cbaleaureiiaud ernannt
und Lrtzierer nach Washington versetzt
werden wjzd. Der Duc d'Harcourt soll
wie est beißt zum Gesandten in Florenz
au Stelle des Comie de Ehvlftnl, dieser
aber zum Gesandten in Berlin ernannt
werden.
Die jitzl in Versailles im Gange be
findliche ilaierhandlungen zwischen
dem Grase Remnsat und Herrn von
Arnim beziehen sich angeblich auch aus
territoriale Veränderungen, welche eine
Grenzreettfication zwischen Deutschland
und Frsiikreich tnvolvlren.
Vcrsat I le s, 16. Sept. Die Na
tionalversammlung hat soeben mit 533
gegen 3l Stimmen den Zollverlrag an
gciioirzmen. welcher vom Grafen Remn
sat und Mr. Pouqer Ouertter Seitens
Frankreichs und Hrn vn Arnim und
dem Grafen Herzberg Seilen Deutsch
land abgeschlossen wurde. Elsaß und
Lothringen sind in drn Vertrag mit ein
geschlossn, und in Folge dessen werden
die Departements Atsne, Aube, Eoie
d'Or und Jura sofort geräumt und in
de anderen DepartemenS die teutsche
Armee aus 59,096 Mann reduzirt.
Lv, 16 Sept. Heule ist lue
Prvtlamalion veröffentlicht worden, wel
che die Entwaffnung'der Nationalgar
de befindliche Waffen müssen innerhalb
zwei Tagen abgeliefert weiden ; Zuwi
deri-andelnde werden mit Gefängniß,
straft und Geldbußen belegt. Sobald
die N.Uionalgarde entwaffnet ist, wird
dieselbe durch reguläre Truppen ersetzt
werde.
Marstill e, IL, Sept. Da
Kriegsgericht hat heule den Agenten er
iniernationalen Gesellschaft, Pavy, zu
Gesäiignißstrast, Payvi gewisse
Soldaten, welchi am 1. April zu den
Insurgenten übergingen, zum Tode
durch Pulver und Blei verurtheilt.
Oestreich.
Wie, 11. Sept. Die Peovlnzial
Landtage des Kaiserreichs bahrn ihre
Sitzungen begonnen. In drm höhmi
scheu Landtag wurde ,i Reftript de
Kaisers verlesen, welches mit großen
Enihustaßmus ausgenommen wurde.
Der Kaiser drückt seinen Wunsch aus,
eine Regelung der böhmischen Zustände
herbeizuführen nd erklärt sich bereit,
die Rechte Böhmens durch sei? Krön
ung In Prag und die Zustimmung zu
neue Wahl- und Naltonal-Gesetzen
England.
L ond 0 li, 15. Sept. Es wir mlt
geiheilt, daß die türkische Regierung
beschlossen hat, sich an der Conserrnz zu
betheiiigen, welche am 25 d, M, in
Bern zum Zwecke der Verbesserung deS
Telegraphen Vpstcms nd Dienstes in
Europa abgehalten wird. Im Dezem
ber soll in Rom eine andrre Eonserenz
zu einem ähnlichen Zwecke abgehalten
werden.
z In London ist eine Bewegung im
Gange, katholischen Begräbnisse an
Sonntage zu verhindern. Es sollen
wahrscheinlich Aaiiaile getroffen wer
de, daß die Katholiken a solchen Ta
ge sterben, daß sie mitten in der Loche
begraben werde können.
Spanien.
Madrid, lii. Sept. Die offizielle
Zeitung veröffentlicht die Instructionen,
welche die R,zierung dzn Vokalbehörten
in ganz Spanien gegeben hat, um das
Amn-stirdekret, welches König Amadeus
eriasstn, in Bollzug zu sehen.
Türkei.
C o nsta nt>n o pe l, 15. Sept. Der
Sultan hat den Großvezir beaustragt,
Reformen einzuführen, wodurch die
Vtrchtiipslege fähigen und würdige Män-
Algier, 15. Sept. Die große
S'adr Lehiska ist zerstört worden. Die
reoviutianären Fuhrer in der Nachbar
schaft o urden gefangen genommen und
erschoßen.
Frldmarscholl von der Tan.— Der
deutsche Katspr hat aus Antrag des deut
scheu Kronprinzen dem General von der
Tann die Feidmarschallswürde in der
deutschen Armee verliehen.
Grenze zwischen Teiitsch-Lathrinstrn
uiiii Frankreich.
Aus Metz wird vom Bten August fol
gendes inleiissanle Fakta mtigctheiit,
nämltch.daß bei Feststellung der jetzigen
Grenzen zwischen Deutsch-Lothringen
und Frankreich aus der Strecke zwischen
Gftivekotte und Doncourt sich ein alter
Grenzstein vorfand, welcher, abgesehen
von seiner der Jetztzeit nicht entsprechen
den Form, aus der nach Metz gerichteten
Seite die Inschrift trägt: llVno lo
um nämlich nach der in Frank
reich .'ühiicheii Weise der Greuzsteinbe
schrtivung dem gegen die Vorderseite des
Steines Anschceilenden anzuzeigen, daß
das hintzr demselben beginnende Land
,/kerra >io l'rniio.", s,i. Dieser Stein
steht nach Ausweis der bei Kkepert er
schienene historischen Karte von Elsaß-
LothrlNgen ans er früheren Grenze
zwischen dem Btsihui Metz und Frank
reich. und irecheu all Merkmale dafür,
daß dersetbt ans der .Zeit vor >552, also
der früherem deutschen Zeit von Metz,
herrühre. Dieser Stein steht auch ge
rade aus der heute sizirten Grenzlinie
und ist demnach ein Wahrzeichen, daß
Deutschland heute tasfentge Land wie
dererhalten, welches ihm von Alters her
gehört ES würde sehr ivünschenS
werlh sein, wenn der Stein als interes- i
sanie historisches Merkmal erhallen !
und geschützt erde.
Metz als Reichssestung. In
den Verathungen, welche <n neuefter
Zelt von militärischen Autoritäten über
dir selten Plätze de Reiches gehalten
wurden, Ist auch dl eitere Befestigung
vir Metz Gegenstand der Beschlüsse ge
wesen. Co wird dort ms eine Aus
wand gewalilge-Kräfle riseig gearbeitet,
und namentlich die Umwandlung der
Erdweike in feste geinauerte Positionen
gefördert. Mehr als lllM Arbeiter flnd
täglich dabei beschäftigt.
Mit der Einnahme der alten deutschen
Reichsstadt Metz haben die Deutschen sich
auch wieder ihren ältesten deutschen Kat
serinantel, nxlcher in den Jahren von
7VB bis 81 i für Karl den Großen ange
fertigt und in der großen Sakristei der
Kathedrale in einem dazu angefertigten
Kasten ausbewahr wnrde, zurückerobert.
Der Mantel war ursprünglich ein Acht
eck und ist das Oberzeug ein Gewebe
aus purpurrother Seihe mit Conto-
Stickerei und Heiltgenblldrrn und l
deutschen infachen Adlern, welche in
abzeichen hallen. Die Stickerei besteht
au Goldfäden, gelber, grauer, weißer,
und rother Seide, welche aus Borden
gestickt am Mantel befestigt wurde. Fünf
Jahrhunderte später, nach Beendigung
der Kreuzjüge, wurden ihm die Ecken
abgenommen und er bekam seine jetzige
Form die elne Halbkreises. Gefüttert
ist derselbe mlt blauer Leinwand.
Wie in Ungurn Brttrlkiiioer hcrgr
rilytet werden,—unglaubliche
Gränrl.
Die Crimtual-Abtheilung des Ober
sten Gericht In Pesth hat dieser Tage
lnen Prozeß beendet, der sich mit den
schrecklichster seiner Art meffen kann. P.
R. gibt folgende Skizze von der betres
senden Angelegenheit: Im April ver
gangenen Jahres verschwand auf dem
Wege von Mada nach Gyöiigpvs der l l
jährige Sohn der armen Wittwe Eliza
beth Laezlo. Die Behörden begannen
sofort Nachforschungen anzustellen, je.
doch erfolglos, und nur der Zufall säur
te auf die Spur des Vermißten. Die
Tatrt de Knaben war nach Gvönog
yö gegangen und nachdem st- in er
Kirche ihre Andacht verrichtet hatte, trat
sie ausden Platz und spendete allen Bett
lern der Reihe nach Almosr. Plötzlich
erblickte sie elne Knaben, bissen Gcstchl
ohne Zweifel dasjenlge dco ermißten,
kleinen Johann war, aber seine Hände
nem Rücken war ein Hücker sichtbar.
Die grau nannt ihren Reffen bei sei
nem Namen, aber der Knaben blickte
seitwärts und murmelte sein Gebet wei
ter. Die grau sprach das K>nd noch
mals an, fragt, ob es nicht der Sohn
der Wittwe Laszlo wäre, woraus der
Knabe Nicht weiter, als „Pst! Pst!",
wie zur Warnung rief; als er ausstrh
n wollte, trugen ihn seine ausgerenlien
Glieder nicht und er sank zusammen.
, „grau Tante," sagte er endlich, „so, wie
Sie mich jetzt sehen, bat mich ine Hirc
besprochen und wenn ich nicht bei diesen
Menschen bleibe, so holt mich der leib
haftige Teufel." Die grau Tante
fürchtete sich aber trotz des Teufels vor
diesen Menschen nicht und rief einige
Stadtpanduren herbei, welchr die ganz
' Betilerbande, bestehend aus dem Krüp
pel Josepe Kaierz, seiner Frau und och
etwa lit bis 11l verstümmelten Kindern
festnahmen. Diegerlchlli.be Untersuch
ung ergab, daß die erwähnten Bettler
den kleinen Knaben ans dem Wege
zwischen Mada und Gpöngyös afge
halte, ihn mit Süßigkeiten in ihre
Hütte gelockt und dort mit Irgend einem
süßen Tranke berauscht hatirn Als
der Knabe auswachte, war das Verbre
che der Verstümmelung an ihm voll
da Alles Herenwerk sei und schüchterte
ihn mit Drohungen ein. Gleiche Aus
sagen aus sich bezüglich thaten anch die
übrigen verstümmelten Kinder, und es
ergab sich, daß, die brzüchligten Bettler
diese Schandgewerbe schon seit Jahren
treiben, so daß ihrr unglückchen Opfer
nicht zu zählen sind. So hatten sie ei
nem Mädchen die Augen ausgestochen,
das aber unter Ihren Händen starb, >
nein anderen Kinde die Beine abgehackt-
Es trafen sich auch enimenschte Mütter,
dt ihre verkrüppelten Kinder um einige
Gulden an diese Bettler losschlugen.
Joseph Kmecz und seine grau, die ei
gentliche Missethäter!, leugneten im
Anfange, gestanden jedoch später Alle.
Die Frau starb während der Untersuch
ungshast. Jos. Kmecz wurde zu fünf
zehnjährigem schwerem Kerker verur-
Iheilt.
Truppen nach dem Suden. Im
KrlegSdepartemeniist beschlossen worden,
die in den südlichen Staaten stationir
len Compagnien bis zu ihrer Maximal
stärke aufzufüllen, besonders in den Ge
genden, wo übrr Ruhestörungen am
häufigsten geklagt wird. Obgleich die
Armee gemäß der Congreßakte reduzirt
worden ist, so wird doch drr größere
Theil der Infanterie nach dem Süden
geschickt werden, indem man, was den
Diezist an der Grenze betriff, sich auf
die Cavallerie erläßt.
Die südlichen Staaten sollen also von
den Soldaten beherschi werden! Leben
wir in einer Republick? Wie lange
wird's wohl dauern, bis auch der Nor.
> den von Soldaten beherschi wird?
Cetruil er Schweiz
Die Anzahl de, LrvSlkeiung der Schweiz.
1879 ist jetzt amillch, wie folgt, festgestellt.
Zürich 281,786
Bern 696.165
Luzern IZ2.ZZB
Uri Z6.i07
Schwytz 17,705
Unirnvalden ob dem Wald 11,115
nid „ k1,7l
GiaruS 86,i6i
Zug 29,988
eeiburg 119,i82
Solothurn 71,718
Basel Stadl 17,761
Basel-Landschast 61,127
Schaffhausen 87,721
Appenj'U a, Rh. Ig 728
.. i.Nb. 11, WS
S,. Gallen 191,V15
Graudünien - 91,782
Aargau 198.878
Thnrgau 93,399
Tesfin 119,629
Waadt 281,799
Wallis 96.867
Neuenburg 97,287
Gens 98,t95
2F69.995
Kein Volk der Erde kann es ll den
len.
Die elf größten amerikanische
Städte (New Liork, Philadelphia, Brookizm,
St. Louis, Epirago, Baltimore, Boston, Ein
clnnati, Nrw Orleans, PittSburg, und San
gronriSc) hade nach der Zählnng von >B7O
zusammengenommen 8,919,775 Einwohne, d.
h. nur mehr als die einzige Stadt Lon
I New Mezika haben dl Demo
kraten bei der lttzlen Wahl gesiegt.
Sin Californier welcher ein Vermö
gen von L 279.999 besitz,, erllebte sich n So
lumbuS. Ohio, in eine Dame auf der Elsen-!
ahn, und heirath,e sie ohne iI gederirsrn.
Locnle Neuigkeiten.
Lancaster, Pa.
Donnerstag, Sept. Kl, 1871.
Kein Eonnty-TicLrt. Demo
kraten von Vancastrr Eounlp Nahen beschlossr"
kein Eandidale lii, die v,schieden Aemter
äbicnd des nächsten Wahllanihtz anfzustelle,
sondern eö Hedem selbst zu überlassen, für ir
gend Jemanden zu stimmen, der sich als nab- '
hängigeeEandldat melde mag. Dadirßepub
likanrr sowie dl,„Reformer" lmeisten's eben-
Versuchter Einbruch. In vorig
nehmen.
Fair. --- Dle gair zum Beste der St,
Panl'S M. C. Kirche beginnt nächsten Ronlag
zierlicher Wagen für eine Arzt, ein prächtig
Arbeits Armstuhl für einen Geistlichen, ine
piächiige Regalia für eine Odd gello Loge
Aus der Eisenbahn gelobtet. Tin
traurig.S Unglück ereignete sich am lehten
Tod in, fungrn Warwe, NantenS I. Franl
lln Aänisch zur Folge hatte. Sr muß sich auf
die Schiene gelegt baden und in dlese, Posi
tion elnzeschlafe sein. Seine bei Beine
letzlr Mal, daß stlänisch lebcndig gesehe wor
den ist.
Scheuer abgebrannt. Borigen
Drei gute Pferde und ei Kalb kamen in den
ebenfalls !>i> Tonnen Heu, Ll Busche! Haser.
Lust ist etwa ssitMt aus welchem eiar Versiche
rung von Pii.vilv in der Doc Run Versiche-
und dem >
König Schieften.—Des balbjährlich:
Königschießen des Geem>znla Schllßen-BereinS
fand am orlehlen Mittwoch auf Test'S Haln,
Tages, daß bei der interessanten Belegenheit
nicht so viel Zuschauer wie gewöhnlich zugegen
waren.
Die Schießübungen im Ganzen genammei,
waren ausgezeichnet gut. . Folgende Herren
zeichnet- sich aber besonders bei d PrelS
schießen aus und wurden ihnen die Preise wir
folgt zugetheilt.
Erster PrriS Wm. Mater.
Zweiter " Georg Kirch.,.
Lriltsr " Georg Heiß.
Viierte " PH. Lobzrlter.
Fünfter " . Mehroih.
Die Preise bestehen im go'denen Medaillon
mit passenden Inschriften ersehen,
Geld-Preise wurden wie folgt auSgethellt:
Erster Preis Martin Settel. ,
Zweiter " gg. RSm.
Dritter " Henr, Breide,.
Vlerter E. F. Ree.
Fünfter " John Kegel. .
Excurfion von Zeuerlent.—Dl
griendschip-geuer Compagnie machte heute vor
8 Tage einenAbstccher nach Wilmington, Dek.
etwa 7t> Mann stark, mit Clemens Muflkcorp
an der Spitze und in Begleitung des Ehef-In
genieur I. H. Baumgartner. St haben sich
dem Vernehmen nach in dem schönen Pßrsich
staat köstlich amilsir. - r '
fessore Biester und Keotaeki am Donnerstag
Abend in gnlion Halle eranstalteten, war t
seder Beziehung orzüglich, t der fthrung,
wir in der Betheiligung unserer Bürger. Die
geräumige Halle war überfüllt, und die Leistun
gen der Herren Wenzel Kopta, S. S. Mills,
Gleffer, Graf, Frl. Maria Brätnerd und Ke
zu veranstalten.
Unfälle. Am Montag origer Woche
wurde Frau Ritter in der Nähe des Wohnung
de Hrn. B. F. Taplor, schulst, (ljtchr-Bri
tain Towaschipj durch das Durchgehe de
Pferdes aus ihrem Wagen geworfen, zerbrach
da Schlüsselbein und erhielt och mndeie
chmerzende Verletzungen.
Gestern sMittwoch) vor acht Tagen nrnte
Willi Avwees in seines Vaters Garte South
Queen ürtraße, a einer Leiter, fiel herunter
and brach beide Knochen seine rechten Border
/ssi die zerbrochenen Ende ganz
>ch da Fleisch drangen.
Mörder vcrliaftet.—Am letzte von
rerftag Morgen wurde Thomas E. viddie in
los. Drubar's Haus an Walnutstraße tn Co
umbia von den DeieftiveS Luckens und Miller
ruf die Anklage htn verhaftet, am tt. d. Ms.
benrp Gainble tn Philadelphia durch einen
Schuß ermordet zu haben, ver Mißethäter
etzie sclnir Gefangennahme lelnerlet Wider
tand culgege, sondern ichien ieimehr eine
trletchlerung tn dem Gedanken zu finden,
>aß der Arm der Gerechllgkrt, ihn ereilt dai>
Zu Philadelphia angelangt, lautete der
vruch drr lu,p drs Eorouers dahin, dass ea. den,
benrp Gamble g-waltthättg erschosftiL hab,
,nd daß S. Wlnso.d nnd H. I, Helft? Mll,.
chulblge seien.