Die Ktsals-Mmg. Harrisburg Pa. D v n e r st ck g. Mai 28, 1868^ Demokratisches StaatS-Ticket. Für General Auditor- Achtb. Chas. E Boyle, von gavctt County. Für General-Landmesser! Gen. Wellington H. Ent, von Columdla County. Nur ruhig Blut. Der Thermometer der Radikalen von Lankaster und Columbia hatte während der letzten Woche eine wahre Fieberhitze erreicht, welche durch da Verfahren der acht republikanischen Senatoren in Wa schlugt verursacht worden war. Jn dignationSversammlungen wurden ab gehalten, worin verschiedene Hitzköpfe ihren Bannstrahl gegen jene acht „Ab trünnigen" schleuderten, die zu Gunsten der Freisprechung des Präsidenten John son gestimmt hatten. Einer dieser bornirtcn Heuler wünschte sogar einen Beschluß passtrt zu haben, worin Booth, der Mörder von Präsident Lincoln, als kW noch weit besserer Mensch ge schildert war. als die Mtrünnigen! Dieser Beschluß war jedoch für einige der anwesenden Radikalen etwa „zu starker Tabak," und wurde derselbe nachgehend verworfen- Nur ruhig Blut, ihr Herren Radika lcn Keiner von euch ist würdig die Schuhriemen von einem Trumbull, ei nein Fcssenden, Grimes.Fowier und ih -rcr Mitkämpfer zu lösen; Männer, die zu patriotisch, zu erbaben sind, als daß sie durch euer Gift und Galle besudelt werden könnt, ange noch nachdem euer verruchte Gerippe bereits vermo dert ist, wird die Nachwelt die Name dieser Männer preisen, die in der Stun de der Gefahr unerschrocken und fest für die Unschuld eines verfolgte Mannes in die Schranken traten! Carlchen Schurz „blamort." Bei der radikalen Convention in Chi cago, wovon wir in einer andern Stelle einen gedrängten Abriß geben, wurde Carlchen Schurz als provisorischer Prä sident ernannt, welche Stellung er auch ach einer längeren Anspracht etwa 15 Minuten lang einnahm. Von dieser außerordentlichen Beehrung de deut schen Elements werden sich noch die Ur- Urenkel unserer Kindeskinder erzählen, und gelegentlich auch lachen über das grauenhafte Englisch, welches der deut sche Kossuth bei der Gelegenheit ver übte. Tie N. I. Tribune bringt malitiöser Weise die Rede genau so, wie der Dutz sreund BiSmark'S sie gehalten. Wenn man bedenkt, daß die intelligente Größe 21 Stunden vorher wußte, welche Aus zeichnung (?) ihr bevorstand, so möchte man, obwohl sein politischer Gegner, sich beinahe schämen über da stümper hafte Englisch, in dem er seine „großen moralischen Ideen" zu Tage förderte. Wer sich einen Genuß verschaffen will, der „spende" 5 Cents und lese in vkat Ii leid boliinck bim. Man merkt bei dem Ucbersetzen sofort, daß die Rede deutsch auSgarbcitet mar, und dann in das Englische übertagen nach dem ermessen, was er uns hinter übersetzt die N. D. StaalSzeitung : „Abraham Lincoln wurde im Voll schein seiner Glorie niedergestreckt, und uns bleibt nur och übrig, die " Nichtig in das Deutsche übersetzt, heißt aber das Schurz'schc Englisch: (Lincolns') Verlust nach dem zu ermes sen, was er hinter sich ließ! Bitte, man lasse die Radikalen diese Hinterlassenschaft des alten Abraham untrr sich selbst theilen. Umgetauft. Ein gewisser Van Zandt, einer der Delegaten der radikalen Convention in Chicago, machte den Vorschlag, den Na men „National Union Partei" .in d/b Namen „National Republikanische Par tei" umzuwandeln, woraus Loga, ei ner der Jmpeacher, ein Substitut an bot das auch angenommen wurde, daß hiernach der Name „N-a-t-i-o-n-a-l- U-n-t-o-n-R-e-p-u-b-l-i-k-a-n-i s-ch e P-a-r-t-e-t (herrjerum, welch' ein Na me !) angenommen werden soll. Alle nutzlos, ihr Herren Radikalen. Einen Esel heißt man zu Zeiten auch „Langohr", oder auch Lastthier z aber man mag ihn heißen was man will, so ist und bleibt er immer doch ein—Esel! Das sollten dies Leutchen bedenken, nnd stch keine solche Blöße geben! Klur wie Wurstbrühe. Die hiesige radikale Ltate Liuarck sagt: „Die Republikaner haben noch immer eine Erniedrigung der StaatStaren befürwortet." Klar wie Wurstbrüh! Niemand anders denn die Radikalen thun so etwa ! Jeder, der nur eine Bore Zündhölzer (hlatobe) kauft, und den Cent-Stempel darauf sieht, weiß das schon! Oder ist etwa der Cent-Stempel keine Taxe?! maustoiU!!! Präsident Johnson frei!!! Stanton hat resignirt!!! Den Nachrichten au Waschington zufolge hat sich da Jmpeachment - Ge richt lue üie ertagt, d. h. auf Nimmer wiedersehen zusammen zu kommen!!! Nachdem vorgestern Präsident Johnson de 2. und 3te Jmpeachment-Artikel als als „Nicht schuldig" erklärt worden war, ertagte sich der Senat iue 6io! Somit ist die ganze Jmpeachment-Faree n Rauch aufgegangen. Amen, Amen! Später!-Stanton hat abgedankt! greudenschüsse wurden durch Gen. Wtpc am Dienstag hier abgefeurrt. Glorreicher Sieg? Die Demokraten von Williamsport, Pa. haben bei der Maporsivahl am letz ten Mittwoch inen glänzenden Sieg er rungen, indem sie ihren Mapor und ei ne Mehrheit der städtischen Beamten er wählten. Di Mehrheit sürMapor Lo ga ist 256, ein Gewinn von 23g Stim men seit vorigen Herbst ! Bravo. Auch ersehen wir, daß unser geschätzter Freund, Hr. Gottfried Heß seinen poli tischen Gegner arg heimgeigte, und mit einer großen Mehrheit in den Ttadtrath erwählt worden ist. Wir gratuliren. Die Bürger von Williamsport haben zu viel gesunden Menschenverstand,um mit den Nigeranbetern etwa zu schaffen zu haben. Alle Ehre den Deutschen von Williamsport, die diesen glorreichen Sieg erringen halfen; sie kämpften Mann für Mann in den Reihen der De mokratie. Lange lebe da noble Volk chen! Eine Frage. Jetzt, nachdem e zur Thatsache ge worden ist, daß in der Convention der Radikalen zu Chicago in letzter Woche eine Anzahl wirklicher Neger au den südlichen Staaten als Delegaten zuge lassen wurden - jetzt, nachdem man den buob Wiggers Sitz, und Stimmrecht in der Convention gestattete: jetzt, da die Convention in ihrer Plattform da Ne gerftiminrecht im Süden (später soll'S auch im Norden eingeführt werden) ver theidigt, will e nach allen diesen That fachen jetz.t noch Jemand läugnen, daß die Radikalen nicht zu Guusten der Negergletchhett sind? Wa sa gen unsere deutschen Radikalen dazu? Sind sie bereit, mit dem Neger auf gleichen Fuß gestellt zu werden? Soldaten-Convention. Die GeneräleMntpe, Dana, Schweit zer, Ent, McCandleS und Obristen Liu ton, McCalmont und Maisch vonPen splvanien, haben einen Ausruf an ihr Waffenbrüder, die echten Lox !n Lluo" ergehen lassen, ine Soldaten- Convention am nächsten 4tn Juli in New-lork abzuhalten. (Zur nämlichen Zeit versammelt sich auch die Demokra tische National - Convention daselbst.) Wir haben keinen Zweifel daß die Con vention zahlreich besucht werden wird. Diese Soldaten find keine Heimgebackene Helden, sondern Männer, deren Ruhm als erprobte Veteranen unantastbar ist. Charakteristische Biographie von Thad. Stevens. Der „N. Jersey Demokrat" gibt fol gende charakertstische Biographie de Groß-Moguls und JmpeacherS von PennHpvanien, die wir unsern Lesern nicht vorenthalten können. Wir bethä tigen jede Wort welche unser College sagt, inhzm wir mit der politischen Lauf bahn Th. Stevens' während der letzten dreißig Jahren wir zu gut bekannt sind. Wohl erinnern wir uns noch de Jah re 1838, als Stevens den Versuch machte, die konstitutionellen Nechie de Voltes von Pennsylvanien mit Füßen zu treten, und wie er zur Zeit die Flucht durch da Hintere Fenster de Senat zimmerS in Harrisburg ergriff. lhnser Colleg sagt von ihm- Tkad. Stevens ist ohne alle Wider rede der Zuchtmeister der Radikalen im Congreß, nach dess-n Peitsche dieselben als geborsckme Affen tanzen, und es kann daher Allen, die in Stevens ihren Füh rcr erblicken, nur lieb sein, wenn wir ihnen einen Beitrag zur Biographie dieses großen Mannes liefern. Thad. Steven kam als Danke Hauflrer nach Pennsylvanien, spielte Anfangs den Schulmeister, fand aber bald au, daß sich mit der Jurisprudenz mehr „machen" läßt, als mil der Philo gie und ward deshalb so lange Aman uensia bet einem Advokaten, bi er die Advokaten-Kniffe und Ränke alle los hatte. Da man zu der Zeit sehr weni ge theoretische Kenntnisse von einem „Rechtsbestisseneu" verlangte, ward e ihm leicht, den Titel „Advokat" zu er werben ui.d dann einen Schritt weiter zu thun und „Politiker" zu werden. Er war „smart" genug, um ohne theo retisches Studium herauszufinden, daß es die „Politiker" find, welche da Land regieren. Und so ward er denn Politi ker, und sein erster „politischer" Streich war der, daß er dem borntrten deutschen Bauer und Whig, Rttner, zur Stelle des. Gouverneur erhalf und zwar da durch, daß er die zur damaligen Zeit herrschende feindselige Stimmung gegen den Freimaurerorden ausbeutete. Die Demokralen hatte damals zwei Candi daten aufgestellt, ten Freimaurer Georg Wolf und den Anti-Freimaurer Müh lenberg, und diese Spaltung in der Par tei machte es Steven leicht, sein Werk zeug, Rittner, durchzubrtnge. Sobald Ritner Governör war, muß te er Stevens zum Präsidenten der „Ca nal-Commissäre" machen und die Prä stdentenamt rentiSte stch so gut, daß Ste vens bald einsah, er könne nichts Besse re thun, als sein Werkzeug Ritner nochmals auf drei Jahre wieder er wählen zu lassen. Was ihn die Durch setzung dieser Wahl kostete, schlug er als „Präsident" der Canal-Commissäre zehn fach wieder heraus. So weiß man aus der damalige Periode von Stevens' Laufbahn, daß er Dämme, Schleuse u. s. w. an der Juniata-Abthrilung de pennsplvanischenSlaats-CanalS.der hei starken Regengüssen immer großen Beschädigungen ausgesetzt ist, in so schlechtem Zustande ließ, ja, wie man sagt, absichtlich anbohren ließ, daß hei dem Hochwasser jene Abtheilung größ tentheils zerstört wurde. Da Geld, ! welche zur Wiederherstellung nöthig war, ließ Stevens nicht durch die pen -l sylvanische Gesetzgebung bewilligen, o > nein, e' borgte dasselbe, nicht weniger - al 8800,000, von der durch de Herku les Jackson erschlagenen, aber durch > einen pennsylvanischcn Charter mit ei > nem neuen Kopf versehenen Hydra, der i „Ver. Staaten Bank", benutzte das ! Geld aber zu Wahlbctdügereien und k ließ die Juniata-Abtheilung des Caiials fast in der ganzen Schifffahrtszeit de Jahre 1838 unreparirt, natürlich zum größte Nachtheil des Staates und des Verkehrs überhaupt. Aber nicht nur die Canäie, auch die Eisenbahnen sah Stevens für ein profi tables Feld an. Die GetiySburg Ei senbahn, welche für Millionen Dollar auf Staaiskosttn, gebaut worden und von dem pennsylvanischcn Volk- „Ste vens' Bandwurm" genannt wird, gab dem Manne Gelegenheit, viele, meist eben eingewanderte Jriänder zu beschäf > tigen, welche im Oktober 1838 an allen > Wahlpiätzcn von Adam County stim ' men konnten, die Wahl-Urnen zerstörten ' und ihre eigenen Wahlbeamte einsetz. l ten. So brachte Steven in dem klei ganze County gesetzliche Wähler zähl te. In Bezug auf die Beschaffung von Whtgmajoritäten hat Stevens sogar Phiiadelphier Whig - Mayor, John 1838 eine Masse NowdieS nach New- Jork sandte, wo sie in allen Wahldi- Jsaac L. Varian, eine Niederlage bei brachte, eine Schandthat, welche einige Jahre später von de Hauptbetheiligten faule Wirthschaft de'Stevens bei dem GettySburger Eisenbahnhau hat seiner Zeit John Strohm, Senator für Lan- Worte enthält: „Die GetiySburg Ei de: Es handelte stch für die Whigs tel. Der stärkste demokratische Distrikt vou Philadelphia County wurde wegen angeblicher Formfehler bei den Wahlen ausgeschlossen und die achtZlepräsentan kretär Riiners, Burroughs, den in be deutender Mehrheit gebliebenen Whigs zugestanden. Diese „BoguSrepräscn -16 zu Gunsten der Whigs aus und ga ben diesen eine knappe Mehrheit von ei ner oder zwei Stimmen. Das Volk von Philadelphia war auf da Höchsie empört nd als am ersten Dienstag im Dezember 1838 die Gesetzgebung orga nistrt werden sollte, strömten die Freun de der entrfflhteten Repräsentanten, na mentlich des Metzger Pray, nach Har risburg, wo stch zwei Repräsentanten häuser organistrten, das Whig-BoguS- Hau unter Richter Cunmngham. Zum Glück für die Demokraten war der nachmalige Gouverneur, der wacke re Francis R. Schunk, damals Clerk de letzten Repräsentantenhauses, und hatte als solcher die Mitgliederliste zu erlesen. Natürlich erlas derselbe die acht Demokraten von Philadelphia County und nicht die untergeschobenen Whigs, worauf die Whigs aus dem Hause auSlraten und, wie bemerkt, un ter Cunniiigham als Sprecher, in einem Hotel eine selbstständige- Organisation bildeten. Nun handelte es stch darum, welche Körperschaft der Wbig-Senat unter seinem Präsidenten Charles B. Pcnrose, einem abtrünnigen Demokraten und von der Ver. Staate Bank ge kauft, anerkennen würde, und man be fürchtete mit Recht, eine Anerkennung des „Bogushauses". Bei Beginn der entscheidenden Sitzung hatte Penrose eben den Sprecherstuhl eingenommen, Thatdeu Stevens sich mithohnlächeln der Miene auf der einen und sein Werk zeug Bizrroughs auf der andern Seite de Stuhle posttrt, welchen John Han cock in der Congreßsttzüng des 4. Juli 1772 eingenommen, als plötzlich das erbitterte Volk von Philadelphia in den Senatssaal eindrang, um die beabstch ttgte Verletzung der Volkssouveränität u vereiteln. Als die innere Thüre tingesprengt war, sprang das erwähnte feig Kleeblatt au dem westlichen Fen ster hinter dem Sprecherstuhl hinaus. Diese Feigheit wurde nachher durch Se nator Parson tn einer Strafrede, wei- che derselbe dem Sprecher Penrose ln ei ner spätern Sitzung hielt, furchtbar ge grißelt. ehrliche Whigs, u A. zwei Repräsen- und die einzige unentschiedene Frage in der damaligen Geschichte Pennsylvant ens ist die, ob er stch nach seinem Fen ach Harrisburg berufen, dasselbe war aber so teinokratisch, daß es dem Rit ner bei einem ferneren Beharren auf sanier Absetzung drohte. In 1838 ward tn Pennsylvanien ei ne Constitution angenommen, welche die AemtervertheiiungSgewalt des Gou verneurs beschränkte und ihm nament > Amtszeit seines Werkzeugs Ritner zu l ten demokratischen GouverneurS-Canli > daten Dav. R. Porler in die Ferne zn i rücken. Doch diese Intrigue gegen den l klar ausgesprochenen Willen des Volke bewirkte, daß die Whigs Butler, Surt . want und Andere stch mit den Demokra , ten vereinigten und die neue Eonstitu > tion siegreich über die frevelhaften Ma . chination von Stevens zur Geltung i brachten. l tene, äußere, puritanische Gewohnheiten. Von dem Christenthume spricht er offen mit Verachtung, und die Bibel (das neue Testament) bezeichnete er jüngst als „die veraltete Geschickt? eines barbari sche Volkes, welche weiter keine Glaub würdigkeit besitze " Steven steht am Rande de Grabes und muß sich stündlich gesaßt halten,' vor seinen Schöpfer berufen zu werden. dert ist, so steht er vor der Welt als An- Die National Convention der Radi kalen. Eh i cag o, 20. Mai, Morgens. Die ein Aml mit einer Rebe antrat. Ehicag o, 21. Mai Mill. Das Commit tcc für Resolutionen hat siDUber einen Bericht soll. " ssnwcrden Die Resolutionen der N. A. Union Leag e beut. Platfvrm der Radikalen Partei. (Zn diesem Beschluß haben die Radikale wieber „ben Regel auf den Kopf getroffen." Die Steuern sollen crrlngeet erden, und wie Staatsschätze zog!> Die Ber. Staat? Regierung sollt mit der in Anlag, stand ( p ) ersetz, worden daranf einstimmig beschlossen, die Nomination „Kalle". ' Was Mrs. Lincoln vom Graut denkt. Ein neues SensationS-Buch ist er schiene. Eine MrS Kecklep, eine far bige Kleidermacherin der Mrs. Lincoln, als diese im Weiße Hans thronte, und frühere Sklavin von Jeff. Davis, hat ein Buch herausgegeben „Hinter den kann, so ist es ebenso gut wie ein Buch von MrS. Lincoln selbst. Ueber General Grant sagte sie: Antheiles au der politischen Besörde rung ihre Ehegatten völlig bewußt ist. Aus diesem stolzen Selbstbewußtsein er klären sich ihre gelegentlichen Ercentri- Hause geführt und die sie jetzt, da ihre Macht dahin ist, vernachlästigt und ver gessen haben. R. A. Die Jmpeachmkiit Intriguen. Washington, 23. Mai. Die man erwartet, daß die Conscrvativen am Montag im Senat seine AnSstoßung beantragen werde. Der Groß - Inquisitor Ben Butler haben, Messrs. Butler, Boutwell und Wilson wären offenbar Neulinge, sonst hätten sie nicht Frage gestellt und Ant worten zugelassen, welche das ganze Im peachmcnt über den Haufe würfen. Senator Fowler von Ten, registirte am Freitag ein 50 Seiten langes Ar gument gegen die II Jmpeachment Ar tikel, das von allen Seiten für sehr er schöpfend und fähig erklärt wird. Die Jmpeacher sind sehr kleinlaut und geben allgemein zu, daß auf die Artikel I—lo eine Verurtheilung unmöglich ist. Sie fürchten, daß im Gegentheil die Freisprechung auf die meisten derselben mit weit größerer Majorität erfolgen wird als sich für de Artikel II fand ihre Sache verdarb. Thad. Stevens will den Managers 3 neue Artikel vorlegen, auf die seine Erachtens eine Verurtheilung erfolgen muß. Verwirft das Inquisition Tri bunal die Artikel, so will er sie im Haus beaqsragen. Die Radikalen sind im Allgemeinen gegen das Prosrkt und fürchten, dasselbe werde ihrer Sache nur noch mehr schaden.—Aha! Ein anderes Projekt der Jmpeacher geht darauf hin, Chief Justice Chase Verletztes EiixlkeitSgesühl von MessrS/ Butler und Bingham wird allgemein als der Grund angegeben, dessentwegen die neuen AquisttionSverhöre vor den Managers verordnet wurden. Die vollständige und brutale Mißachtung aller Rechte von Bürgern seitens Ben Butler' hat eine furchtbare Erbitter ung gegen ihn hervorgerufen. Die Jmpeacher find zum größten Theil dagegen, daß die Abstimmung über Ar tikel I—lo am Dienstag vorgenommen werde und eine abermalige Verschiebung ist daher sehr wahrscheinlich. (Ist ge schehen.) Er herrscht hier allgemein die Absicht, den Managern Widerstand zu leisten, falls sie ihre illegalen Verhöre noch weiter fortsetzen wollen. Sollte But ler e wagen, im Repräsentantenhaus gen, wird ein allgemeiner Skandal be fürchtet. (Ein unfreiwilliger Spazier gang durch das Fenster— In Stevens New-?lor, 18. Mai Ist. nehme. Eine andere Frage, weiche edenfailS Ibun. Eine tieine Arme von 5—10,000 tvohl- scheu Packe,fahrt Aktien-Gesellschaft. Nachdem die edle Musik Kuilst einige Zeil Z. Aus Europa. Deutschland. Württemberg. Die sogenann tenleruselemS Freunde, die ihren Haupt sitz in Kirchenhardthvf in Württemberg haben, machen jetzt wirklich Ernst au ihrem Plan, nach dem heiligen Lande auszuwandern. In der Ausschuß und Acltesten Versammlung de „deutschen Tempels" wurde der Einmüthige und feierliche Beschluß gefaßt: ~E soll zu Nazareth in Galiläa für den Anfang ein Tempelposten errichtet und zwar zu nächst der bisherige Bischof des deutschen Tempels, Christoph Hoffmann (1818 Abgeordneter für' Frankfurter Parla ment), als Aellester dort ausgesielll wer den." Aus allgemeines dringendes Ver langen der Versammlung entschloß sich der Vorstand des Ausschusses de deut schen Tempels, G. D. Hardegg, eben falls in das heilige Land zu ziehen. Die Abreise findet ungefähr Mitte August statt. Es wurde eine Colonisations- Kasse errichtet zum Zweck, Gelder als Darlehen in Empfang zu nehmen, um den Tempel tn Palästina auszurichten: 1. durch Gründug von Tempel-Posten, 2. durch Coloiiisation. Für die einge legten Gelder hastet die Gesellschaft des Tempels, außerdem dienen als Sicher heit dir in Palästina auszuführenden Werl. Die Darlehncr habe Anspruch auf die zu erwerbenden Ländereien. Pa lästina war bekanntlich eines der frucht Harste Länder der alten Welt. Seine jetzige Unfruchtbarkeit entspringt au der Trägheit der Einwohner, welche entwe der von den Pilgern oder als Räuber leben. Immerhin ist dieser Auszug aus Schwaben nach dem gelobte Lande ein religiöser Ulk. Der Breslauer Zeitung wird von der polnischen Grenze geschrie ben : „In Kutno wohnt der israeli tische, höchst geachtete Kaufmann H., in dessen Laden kommt der dortige Bürger meister ein ehemaliger Militär. Zu der selben Zeit kommen die beiden 13 und 15 Jahre alten Söhne aus der Schule, treten in den Laden, und grüßen, indem sie die Mütze lüften, de gestrengen Herrn Bürgermeister. Da dieselben aber nicht mit der Mütze in der Hand durch den Laden gingen, ließ der Herr Bürgermeister die Knaben verhaften. Der Vater derselben war verreist und kam erst Nachmittags nach Hause, that indeß aber vorläufig noch nicht zur Entlassung seiner Kinder, weil er nicht annehmen konnte, daß man Kinder in dem oben angegeben Alter ernstlich be strafen würde. Als es aber Abends 8 Uhr wurde, ging er zu dem Bürgermei ster und hat um die Entlassung seiner Kinder; derselbe schlug indeß die Bitte rund ab. In seiner Herzensangst wandte sich H. schriftlich au den Kreis-Kriegschef mit dem Bemerken, daß er sich im Falle er nicht Neckt erhalte, höheren Ort be schweren müsse. Darauf erhält H. vom Kreis - Kriegschef folgende Decret: „Daß Du Deine Kinder schlecht erziehst ist nicht deren, sondern Deine Schuld ; die Kinder sollen demnach nur 3 Tage. Du H. aber 8 Tage Gefängniß erhalte, nachher steht es Dir frei, Dich höheren Orts zu beschweren." Diese Decret wurde wörtlich ausgeführt. Berl i n, 18. Mai. Bei Gelegen heit der Debatte über den Handelsver trag mit Oesterreich, bemerkte Graf Bis mark : Während Preußen sich in keiner Weise bindet, und ruhig den Zeitpunkt Nordens suchen werden, verdammt e gleichzeitig jede Beeinträchtigung der freien Beschlüsse des Zollparlaments. Berlin, 20. Mai. Das Zollpar- Wien, 20. Mai. Der Kaiser hat dem vo Reichsrath pasfirten Gesetz, welches gesetzliche Gleichstellung aller religiösen Secten anordnet, seine Sanc tion ertheilt. London, Is. Mai. Das Tele gramm der affocitrtcn Presse au New- Uork, welches die Freisprechung des Prä sidenten von dem 11. Artikel der An klage enthält, hat hier große Sensation gemacht. Fast alle Morgenblätter ha ben Leitartikel über das Ereigniß. Die London Times sagt: Der 11. Artikel war viel zu uniestimmt für eine wohl substanziirte Anklage, die Abstimmung über denselben aber widerlegte alle jene Befürchtungen, die man vor der Macht der Parteileidenschast hatte, und zeigt, daß die Sache allein nach ihrer Rechts lage beurtheilt wurde. Der Morping Telegraph sagt- Ein würdiges Decorum charakterisirte die Verhandlungen des Impeachmentgericht und in der Nicht abfetzung de Präsidenten ist ein sehr passender Schluß gefunden worden; selbst die Ultra-Radikalen werden sich über kurz oder lang genöthigt sehen, die zuzugeben. Standard sagt: Die radikale Verschwörung ist vernichtet und dem Land die Schande erspart geblieben seinen ersten Beamten abgesetzt zu ha ben, nur weil er sich geweigert, einem gesetzwidrigen Beschluß de Congresses Gehorsam zu leisten. Die Morning Post sieht in der Abstimmung über den 11. Artikel das Fiasco des Jmpeach ment Prozesse überhaupt. Das Re sultat dieses Prozesses, sagt da Blatt, ist ein Beweis von der Thorheit der ra dikalen Partei, denn die Gewißheit des Erfolges sollte die einzige Entschuld!- gung für in Jmpeachment-Unterneh. men abgeben. Daß das Recht sich Bah gebrochen, ist übrigens Alle in Allem gerechnet, doch nur einem Zufall zuzu schreiben. Daily News sieht die Sache in einen, ganz anderem Lichte und meint die Abstimmung über den 11. Artikel schlösse dcu Prozeß durchaus nicht. Frankreich. Paris, 20. Mai. Im Corps Le gislatif hielt Rouher heute eine Rcdc von großer Bedeutung; er erklärte, in Vertretung des Ircihandelssystrm, daß die commercielle Krisis, die vom Corps Legislatif heraufbeschworen worden, jetzt ihr Ende erreicht. Frankreich werde weder den Vertrag von 1860 (mit Groß britannien) fallen lassen, noch sich die Vortheile anderer ähnlicher Verträge entgehen lassen; auch wolle Frankreich nicht den guten Eindruck der Abstim mung de Hauses in Bezug auf com mercielle Reformen verwischen; denn die Absicht der Regierung sei die, alle Resormfragen der. Legislatur vorzule gen. Herr Rouher schloß seine Rede mit der Versicherung, überzeugt zu sein, daß Freihandel in Frankreich die Basis -zukünftiger Größe und commerciellen Gediehen bilde. Locale Lanc,ister, Pa. Donner,i a ZK. Geiländlicher Dicbttahl. - Gewiss senlose Menschen, die weder Gott vor Augen, noch ei menschliches G-sudl im Innern ba den, scheuten sich nicht, kürzlich die mit Blu men und Gesträuchen geschmückten Gr.iker aus dem Woodward Hill Eemetar, zu berau -den! Zu diesem Lande ist es so weit getom men, daß selbst die Araber unserer Todte vor Freolershand nicht mebr sicher sind ? Wie her . lS die That, die Ruhestätte der Entschlafen, ihres Schmuckes zu berauben, wrlchrr von lie ben Verwandten zum Andcnlcn gepstanzt wuc de! Wahrlich, es zrlgt eine Tiefe der Verdor ter dieser Schandthat entdeckt, und sümmarlsch Kreudellscktsse. —Letzten T ienstag feu erten die Demokraten von vankaster Eiiy 37 Kanonenschüsse (einen für jeden Staat) zu Ehren der Freisprechung des Präsidenten Föhn son. Eine Eompagnie Soldaten, unter dem der Gelegenheit verbrauchte Pulver dasselbe ish das die Radikalen für das Jmpeachment de Präsidenten aus Hand halten oder nicht, nur so viel wissen wir, daß der Tonner der Kanonen Gefährlich erkrankt.—Er Präsident Luchanan liegt gegenwärtig i seiner Wohnung zu Wbcatland, nahe diejgg Stadt, gefährlich er- Die Columbia Brücke. -- Wie wir vernehme, ist die erste Spanne der neuen Brücke über den Susguehanna Fluß zwischen Eolumbia und WrightSoitle bereits aufgestellt. dem Durchfahren der E sendahnzüge keine Fuhrwerke nf derselben fahre können: Die Eisenbahnschiene werben längs der Mitte der Brücke gelegt, während auf beiden Seilen eine hofft bis zum tften Januar 130!) die Brücke zum Fahren fertig-zu haben. Sie wird b.lglj Fuß laug werden, also 2llj Fuß länger als ei nc Meile. Zum Bau der Brücke erfordert S 720, Mi Fuß Eichenholz; 2,783.727 Fuß Pine- oder Tannenholz; 2,M>,000 Schindel; 516,- 225 Fuß Bretter z 150 Tonnen gezogene Ei sen ; 182 Tonnen Gußeisen, nd 100 Tonnen Eiscudahnschiene. Das Ganze Wert ist auf 5300,000 veranschlagt. Ein Ball in Marietta. Unsern Mnzluftigcii Lescrn und veseriuiiern in Marie, ta steht rin gemüthliches Vergnüge bevor, da Hr. Jacob Bischcl auf nächsten Pfingst montag Abend einen Ball daselbst abhalten wird. Wir habrn lcmen Zweifel, daß derselbe stark besucht wird, da Hr. Vischel grrade per Mann ist, der solche Vergnügungen aufs beste zu arrangircn weiß. Vergesse also keiner sich an dem Ball zu bcthriligen, und für sich und sein Wcidlcin (oder, im Fall er keines hat, sein „Schäpchen".) einen vergnügte Abend zu bereite. Siehe die Anzeige. Neuer Postmeister. Franklin G. Hoalc ist zum Postmrisirr i MartinSville, dic- Wieder am Schnüffeln. —Vor eini ge Tage legte Jnspchor A, E, Leonard, 2,300 wrlchrr bereit stand, aS blcsci Eoumy ach den. Lb der Herr Jnspcktor diesen Whiskey Verwegene Einbrüche ud Dieb stähle.-Vorletzte Mittwoch Nacht besuchten Todt gefunden. --Als am wwletzten