Die Staats-Mllng^ Harriöbnrg, Pa. onaer st a g, Man. >, 1808. Demokratisches Ttaats-Ticket. Achtb. Shas. <5-. Boyle, von Zavette Count. Für General>Landmsser! Gen. Wellington H. Cnt, Neuer Asteut. Da unser seitheriger Agent (Hr. W. Mangold) in Jvhnstown von dort nach Pittsburg gezogen ist, so haben wir Hrn. B. Kohl e r von JohnS town, ein thätiger und geachteter Bür ger jener Stadt als Agent daselbst er nannt. Hr. Kohler ist bevollmächtigt, Abonnenten für un zn sammeln, Gel der zu kollcltiren und dafür zu guittiren. Wir empfehlen Hrn. K. unser Freun den in und um lohnstow. Staate - Schatzmeister.— Hr. Irwin von Beavcr Eountv, der neu erwählte Staats- Schatzmeister, hat sein Amt im Laufe dieser Woche übernommen. Wir und mehr von einem Gentleman sein werd, als sein Borgängsr. Hungerenoth in kamcron kounttz.Pa. Von Eamcro Eounty kommt uns die traurige Nachricht, daß unkcr ungefähr dreißig Faueilüui an, dkn dortige Mi nen die MvßtV Hiigersoth herrscht. Das ist die Frucht der radikalen Regie rung, weil durch sie der Geschäftsverkehr im Norden wie im Süden gehemmt ist. Wären diese Leute Neger, so hätte das Freedmans Bureau schon längst für sie Schuhnästel für dir Radikalem Hst las Recht. A-B-E Büchern steht: „Was du nicht willst, das man dir thu', das füg' auch keinem Andern zu." In ganz Michigan sind keine tausend Neger, während im Süden sich Tausende und aber Tausen de derselben befinde. Die New Aorker „Tribune" (radikal) sagte vor der Wahl, sie hoffe, ihre Gesinnungsgenossen in Michigan würde nicht so infam sein, ihnen das Stimmrecht zu verweigern. Wird sie un behaupten, daß sie in fam sind? Hrrz, mein Herz, worum so traurig? Da Thad. Stevens zu schwach war, am letzten Mittwoch seine Rede bei dem Jmpeachmentprozeß zum Schlüsse zu bringen, übernahm es Ben Butler, den Rest der Rede abzulesen. Man bemerkte aber, daß Butler während des Lesens sehr niedergeschlagen und traurig aussah. Allgemeine Neugierde über den Grund dieser Niedergeschlagenheit machte sich sowohl bei dem „hohen" Ge richtshof wie auf den Gallerien bemerk bar, und man befürchteie schon, daß sich der „Haupt-Jmpeacher" als Invaliden erkläre würde, als plötzlich ein Men schenkenner den eigentlichen Zustand des Ben mit der Zeitung in der Hand er klärte—Gott sei Dank zur größten Be ruhigung des Publikums. Die Engländer habe ach der Ka bcldcpesche Magdala in Abyssinien ge nomine und bei der allgemeinen Plün derung fiele vier massiv goldene Kro nen, 820,000 in Silber, Tausende von silbernen Tellern nd Schüssel, Dia nianten uud Perlen in die Hände der barbarischen Engländer. Die Zahl der silbernen Löffel mutz nach Maßgabe der Anzahl der Tellern ans Unglaubliche gegrenzt haben—und Alles haben nun Unsere Regierung schickte McDowell und McClellan nach der Krim, warum nicht Butler nach Abyssinien ? Dieser ist doch auch ein verdienstvoller Offiner. Kein Wunder, wenn Butler wegen Zu rücksetzung niedergeschlagen ist. Wag ist New-Orleans gegen Magdala ? Doch läßt es sich nicht durchführe, daß man in Washington „impeachen" und zu gleicher Zeit in Magdala goldene Kro nen, Silber, Diamanten und Perlen für die Eigenthümer in Gewahrsam nehmen kann. Armer Butler, wie scha de ist eS, daß man nicht im Stande ist, sich für verschiedene Weltthcile zu vielfältigen. Dcinokraiischer De mokraten vonHagcrstow, Md., erwähl, ten ihr ganzes City Ticket lehie Woche, mit einem Gewinn von 121 Stimmen gegen letztes Jahr. Wo das weiße Volk stimmen darf, kann der Nadikalis muS auf keinen grünen Zweig kommen, da die Radikalen zn viel „schwarzen Dreck am Stecken" haben. Der Jmpeachment-Prozeß. Wir hatten gehofft, den Schluß des Jmpcachment-Professes i dieser Num mer unsern Lesern vorlege zu könne, sind aber in unser Erwartungen ge täuscht, indem weder die Consnienien des Präsidenten noch die „Impeachers" mit ihren Reden zu Ente gekommen sind. Mehrere der Impeachers haben jedoch bereits ertlärt, sich von der Sache zurückziehen zu wollen! Sie sehen wohl jetzt ei, daß die ganze Jmpeach menlgeschlcht! ein reiner Schwindel ist. „Ratten verlassen das sinkende Schiff!" des Präsidenten Johnson. Die Rede ist wirklich erhaben, nobel und patrio tisch, end kann nickt verfehlen, einen unauslöschliche Eindruck auf jeden un parteiischen Leser zu machen. Herr Stanbcry sprach am Schlüsse srinerßetc folgende herzliche Worte: „Und jetzt, meine Herren Senatoren, Köre Sie einige Minuten auf Eine, der Andrew Johnson vielleicht besser erstellt als die meisten von Ihnen, da Kenten bekannt als mit Mr. Stanton, mit dem ich seit vielen Jahre befreundet war. Bon dem Augenblick an, wo ich consultiren, wurde kein Wort gesprochen das mir entging. Unablässig hab ich den Präsivcnlen beobachtet, aber nie mals babe ich i Andrew Johnson—sei es in Worten, Thaten, Gedanken oder tät gegen die Constitution nd Gesetze entdeckt. Fest und unerschütterlich sah er in Gefahren und Versuchungen jeder Art unverwandt auf die Constitution seines Landes nd das Volk. Ich habe diesen Mann prüfen sehe, wie Keinevgepnist wurde; ich habe sein Vertrauen mißbrauchen sehen i ich habe ihn Tag für Tag Provokationen etra gen scben, wie sie vor ilim wohl Keiner zu erleiden halte. Niemand hätte sie mit größerer Geduld ertragen können. Früher oder später, wußte ich, mußte die Erplosion erfolgen und als sie kam, wun derte ich mich nur, daß sie so spät kam. Ja, meine Herrn Senatoren, bei all sei nen Schwäche ist niehr gegen den Prä sidenten gesündigt worden, als er selbst sündigte. Fürchten Sie deshalb nicht ihn frei zu spreche! die Eousttlution ist den!" dieses Capitvls aus, wohin niemals das helle Licht de TageS dringt! Dort er richte Sie de Altar und schlachten Sie das Opfer!" Die Radikalen sagen sich einander die Wahrheit. Die neuesten Nachrichten au Wa shington melden, daß sich zwei radikalen Mitglieder des Congresses—die Herren Waschburne von Illinois und Donnelly von Wisconsin, einander derb die Wahrheit sagen. In unserer nächsten Nummer werden wir das Nähere über diese Scandalgeschichte brisige. Die Turner als radikale Muk- kcr. Kurz vor der letzten Wahl in Michi gen faßte die Turner von Detroit ei nen Beschluß ab, worin es hieß, daß diejenigen Mitglieder ausgestoßen wer den sollten, welche nicht für die Neger stinimrechtS-Eonstitution stimmten, und dieser Beschluß sollte dadurch gerechtfer tigt werden, daß er sich nach de Statu ten und Zwecken der Turnvereine von selbst verstehe. Es scheint jedoch, als ob sich eine gro ße Anzahl Turner sich nicht um diesen verrückten Beschluß ihrer Gesinnungs genossen bekümmerten, da ja die Neger stimmrcchlsfrage mit mehr denn 30,000 Stimmen im Staate Michigan geschla gen wurde. Wahrscheinlich haben man che von ihnen Bedenke, ob es rathsam sei, den eben aus der Sklaverei enllas seile Negern jetzt schon das Stimmrecht zu verleihen, und stimmten deßhalb da gegen. Jenen verrückter Fanatikern aber, den Anstiftern dieses Beschlusse möchten wir den Rath ertheilen, beson ders da ihre Ausstoßt,ngsdrohung keine Früchte getragen hat. sich die Statuten der schwarzen Loyal LeagncS in Geor gia zum Muster zu nehmen, welche ein wirksameres Mittel haben, ihre Mitglie der zu bewegen, nicht aiiders als radi kal zu stimmen. Die Augusta (Georgia) Sentinel be richtet nämlich: Die Loyal League Agenten in diesem Staate sagten den Negern, daß: Jeder, welcher sich nicht registriren ließe, 39 Peitschenhiebe erhalten würde. Jedem, der niche stimmt, IVO Peit schenhiebe auf den bloßen Rücken aufge zählt würden. Jeder, der das demokratische Ticket stimmt, getödtet werden würde. Ein gewisses, radikales Blatt sagte ja zur Entschuldigung obenerwähnten Be schlusseS, daß jeder Verein beliebige Ge setze für sich machen kann, und wem die- selben nicht gefallen, braucht kein Mit glied des VereiiG zu werde oder zu bleiben. Wie wäre es, wenn die Turn-Vereine überall solche Veroednungen einführen würden? Gerüchte über Grn. Sherman. In Washington erzählt man sich, daß Grn. Sherman außerordentlich aufge bracht sei über die Art uud Weise, wie man den Prozeß gegen den Präsidenten führt; er hat als Entlastungszeuge die se unbillige Behandlung der wichtigen Angelegenheit gründlich kennen zu ler nen Gelegenheit gehabt, und soll mittle fem Widerwillen dagegen erfüllt sei. Ein Washingtoner Correspondcnt der Chicago Times berichtet unier Ande rem ! „ES ist allgemein bekannt, daß Gen. Sherman über die Aussicht aufgebracht ist, daß der Präsident durch einen unge rechten und parteiisch geführten Prozeß verurtheilt werden soll. Er sagt, daß wenn Johnson rechtmäßigerweise schuldig erklärt werden solle, er selbst ge gen den Urtheilsspruch des Senates an das Volk der Ver. Staaten Appell ein legen wolle; daß er fernerhin selbst, falls es nothwendig sei sollte, der Standartenträgcr derjenige Partei sein wolle, welche Einspruch gegen eine solche Abnrtheilung einlegen würde, ganz einerlei, wer der Bannerträger auf der andern Seite wäre. Er würde sich im ganzen Lande herumzureisen und die erforderlichen Reden zn halten. Diese Drohung, welche der General in seiner gewöhnlichen und wohlbekannten hefti gen Manier ausstieß, hat die Radikalen gewaltig in Angst und Harnisch versetzt und in Folge dessen herrscht im radika len Lager eine ziemliche Verwirrung." Die Stadtwahl in Chicago. Ueber die Wahl nulche i Chicago ab gebalten wurde, und in welcher die Dx mokratcn den Sieg davon trugen, (wie in letzter Nummer gemeldet,) macht der „Fortschritts Freund" von Chicago, ein unpartheiischeS Blatt, folgende treffende Bemerkung: „Es ist gan'z natürlich, daß die im letzten Wahlkampf unterlegene Partei ihre Niederlage so viel als möglich zu beschönigen sucht. Höchst lächerlich aber muß es erscheine, wenn Zeitungen, die vor einer Wahl derselben eine ungeheu er große Bedeutung beigelegt und be- Daß man sich weigert zuzugeben, daß der Wahl ein Beweis für die Aenderung der Gedankcnrichtung des Volkes ist, beweist eben, daß solche i?cute das Volk als gedankenloses Cin ächter Radikaler. er für mich stimmen wollte." Man sieht, so ein ächter Aakee-Ra dikale kann fast eben so pikant schimp fcn und fluchen, wie die „deutsche Jn- Daß Komplott, den Präsidenten zu stürzen. der Hand des Mörders getroffen, mit dem Tode rang. Was würde die Welt dazu gesagt ha ben, wenn Präsident Johnson einen solchen Alt Zu diesem Ende mußte KriegSsekretär Edwin nun mit aller Macht. Die Butlerische Ca. Wahlrecht aufzuzwingen, und Butler sollte als Kriegsminister da Werk vollführen. Aber Herr Johnson bedankte sich schönsten vor der l der achtbare Lcwiö D. Eampbcll, ehemalig ame de Generals Butler, erhalten dat. Washington, 19. April 1805. und betrachte Sie mich als Ihren getreuen I. K. Herdcrt. A den achtb. D. Campbell >c. z Millc rSv ille, 25. Apiil 1808. nach Washington gezogen, und hätten die radi- > kale Lügnerdrut zum Teufel gejagt, daß sie da l Wiederkehren sollten bleiben lassen. s Nun ich hoffe, die nächste Herbstwahl wird c z fem (früher so glücktichen) Lande liegt. Wenn h eine Wahl geben wie In 1852, und der in Juli g gebe es, und wenn jeder Bürger im Verhältniß so seine Schuldigkeit thut p Sie, wackerer Nipper, so brcchen wir gewiß da Joch. E. F. R e e S. Rw.?lrk, 25. April 1808. summe soll sich auf 8120,000 belaufte und so> macht wird, wle in unserm frommen sein wol? Lenden New-Aork. Daß die Ballettänzerinnen nicht mit lange Kleidern erscheinen können, Schreihälse gegen derartige Vorstellungen im Geheime die größten und leidenschaftlichen Bewunderer der sich dort prodnzirenden Scene. Die nächste Woche abreisende EircuS-Gesell schaft hat einer anderen viel glänzenderen Platz gemacht, welche ihre Vorstellungen am Ecke der 81sten Straße und Broadway giebt, und schon mehreremale Umzüge in der Stadt veranstaltet ! hat, die Costüme sind elegant, die Pferde selbst , in den Augen kritischer Kenner von hohem Werthe und die Reiler haben zur Stunde noch keine Gelegenheit genug gehabt, ihre Künste zu , zeigen, ihre bisherigen Leistungen jedoch erspre- I N c w- P ort, Mai 4, 1808. Der erste Mai in unserer Stadt ist an einen der Gebräuche welche Amerika charakterisirt. In Europa pflegt de-- Reiche wie der Arme jahrelang auf dcr- Gewohnbeit lieb geworden ist und zu der er eine gewisse Anhänglichkeit gesaßt hat; liier ist dies keineswegs der Fall; wir All/mehr oder weniger in böherem Grate ausgesetzt sind als in Deutsch land, trägt natürlich zu diesem Umstän de und Ucbelstande wesentlich bei; der welcher von Glück begünstigt worden ist, begnügt sich nicht länger mit seiner be scheidenen Wobnnng i er muß ei gro ßes Haus miethen, Effekt machen, und glaubt dadurch seine Credit, und sich selbst in der Achtung seiner Mitbürger zu erhöhen. Der Mann dagegen der Ver dabei erzielten Preise waren der Art, baß man staune muß, daß sich Leute in diesem materiellen Lande finden, welche vou 820 bis 8200 sur einen kaum leser liche Oktavbaiid von 00 der 80 Sei werde, für welchen sie sich dieselben er schafft habe. Musik scheint mit dem Beginne des Frühjahrs aufgehört zu knm hervorzurufen, welches zur kalten Jahreszeit nicht verfehlt, die Eoncertsäle und Opernhäuser zu fülle. Die mei stcn musikalischen Unterhaltungen sind nur spärlich besucht und sogar die vor aussichtliche nahe Abreise der „schönen Helena" vom französischen Theater ließ en Woche im Verhältnisse"/ mäßig besucht. Der in den Ver. Staaten wohlbekannte Jmpressario Grau soll das französische Theater für die Dauer von fünf Jahren gemiethet habe iznd es wäre in diesem Falle zu wünschen, daß der bisherige Inhaber desselben, Herr Batema , die Leitung der Vor stellungen in einem unserer beiden gro ßen Opernhäuser übernehmen möge. Letzterer hat bewiesen, daß er es versteht, Unternehmungen dieser Art zu leiten Helena" noch irgend eine andere Eom position von Offenbach gehört. Z. Älls Europa. Teutschland. Darmstadt. Der Grofiherkog heim wegen' Naubmordes zaerkannte Todesstrafe in lebenslängliche Zucht hausstrafe verwandelt. Frankfurt a. M. Eine Art Monsterprozeß wurde am 20. März vor der hiesigen Strafkammer verhandelt. In den lahren 1360 und 1807 wur den auf der Main-Necker und Hanauer Bahn nicht weniger als zusammen 57 mal aus theils verschlossenen Waggons Koffer, BailotS >c. gestohlen, bis es end lich gelang, die Thäter zu entdecken. Angeklagt der verschiedenen Diebstähle sind ein früherer Güterarbeitcr auf der Neckarbahn, Eolot aus Junikow, ei Zimmermann Ditzel aus Unterwcvd heim. Als Hehler sitzen auf der Ankla gebank ein Trödlee Mannheimer aus Birkenau und eine Dienstmagd M. Weil aus Albisheim. Gegen die drei Erstgenannten lautete die Anklage Ver- Übung der Diebstähle nach vorheriger Verabredung (Cvmplott). Mannhei mer kaufte die durch die Beklagten ge stohlencn Gegenstände zu einem Spott preis, z. B. für einen Schmuck von mehreren Hundert Gulden Werth gab er 8 fl., für 20 seidene Halstücher 7 st. —Meistens wurde Koffer 'gestvhlcu und solche, nachdem sie ihres wcrthvoll sten Inhalts beraubt waren, theils in das Feld geworfen, theils in den Mel- steckt. Der Präsident des Gerichtshofes rügte es ernstlich, daß die Babnverwal tung, obscho vorher, ehr die Angeklag ten ihr Handwerk begannen, bereits eine Reihe von Diebstählen vorgekommen waren, bei der unbegreiflichen Nachläs sigkeit verlieb, werthvvlle Sachen in offe nen Waggons unbewacht tm offenen Felde über Nacht stehen zu lassen. Die den Hehler wie gegen die Diebe aus Grund des K. 212 des Strafgesetzbu ches-je 5 Jahre Zuchthaus, gegen Weil einen Monat Gefängniß. Der Ge richtshof verurtheiltc die drei Erstge nannten in eine Zuchthausstrafe von 2 Jahre 5 Monate bis zu 2 Jahre 3 Mo nate, Mannheimer wegen gewohnheits mäßiger Hehlerei zu 2 Jahre Zuchthaus und Landesverweisung und Weil zu ei ner Woche Gefängniß. Brückenau, (Batern). —Bor eini gen Tagen wurde aus dem Wege von Ricdenberg nach Neußenberg (Landge richts Brückenau) ein Mord verübt. Der Ermordete ist ein verheiratheier Mann von 00 Jahren, der Thäter ein 29jähriger, ebenfalls verheiratheier Steinleug Händler, Namens Pius Hof ckann, nach Beibringung von mehreren tödtltchen Stich und Hiebwunden, in den Sinnfluß warf, ist bereits verhaftet und geständig. Der Beweggrund zu diesem schrecklichen Verbrechen soll Bos heit und Nachsucht gewesen sein. AugSburg, 29. März. Die Allg.. Zeitung bringt über die gestrigen Exces se folgenden ergänzenden Bericht aus Traunstein: „Die zur ControU-Ver sammlung beorderten Leute zogen schon in der Frühe unter lautem Geschrei und gegenseitigem Klopfen an die Gehstöcke in der Stadt ein und sammelten sich vor dem Nathhause. Ihr zweites Lebens zeichen war, daß sie den eben zum be zirksgerichtlichen Sitzungssaale gehen den Brigadier mit Schneeballe bom bardirtirten. Gleich darauf ging der Spektakel im Nathhaufe selbst los. Un preustsche Könige, wir wollen keine Preußen werden", drangen sie auf den wie eine Mauer feststehenden Commandan ten Major Reuth ein. Vergeblich cr mahnte derselbe und der im Dienste an wesende Bezirks Assessor Aigner die Leu te zur Ruhe. Die Burschen schlugen zunächst den Ofen und etliche Bureau- Mahnung zur Ruhe nicht fruchtete, die Aufruhrakte vorlesen ließ. Auch dies half nicht nur nichts, sondern gerade jetzt ging es erst recht los. Offiziere und Beamte wurden gewaltsam fortge- kein Stuhl, keine Thür, kein Stiegengeländer blleb ganz, Alles wur de vollständig zerstört. Inzwischen wurde ans der Straße Generalmarsch die Tumultantcn, als für die Bürger wehr. Letztere verdient ollste Tadel, denn nur einige Landwehroffizierc an ses eingeschlagen worden sind und jetzt ihr Nalhhans einer' Ruine gleicht.— Der dem Rathhause zugefügte Schaden wird eher mehr als blos 1000 fl. betra- S t u tt gart, 2l>.März. Eßlingen besitzt unzweifelhaft den ältesten Raths diener im Lande. Er heißt Schwarz und ist bereits seit dem 17. März 1818 in Amte; zu seinem Jubiläum wurden ihm die 50 Dienstjahre mit 50 Flaschen guten Weines vergütet, die dem Vetera nen wohl thun möge. Der Bau einer Kaserne wird wieder nach längcrem Stocken, in Angriff ge nommen. Vor dem Schwurgericht stan den der 29jäbrige Schreiner Zaiser, beb te von Stuttgart, des Betrugs im Eom plot angeklagt. Sie hatten einzeln und gmeinsam in 125 Fällen sich Gelder er schwindelt oder es wenigstens versucht. Zage und endeten mitdeL Verurtheilung BierdämpselS zu 5 Jahren Zuchthaus und ZaiserS zu 1 Jahr 8 Monaten Ar- des Mechanikers G- W. Ulrich, hatte der jüngste, ein Knabe von II bis 12 lah ren, seinen beiden ältere Brüdern, wel che eine Sammlung von Briefmarken haben, einige derselben weggenommen und vertauscht, auch ein Briefmarke, angeblich für zwei Schillinge verkauft. Als dies entdeckt war und die Brüder sich über den ihnen zugefügten Verlust sehr ungehalten zeigten, entfernte sich der Knabe vom Hause, vielleicht aus Furcht vor Strafe, und kehrte Abends nicht wieder zurück. In Folge dessen machte der Vater von Kein Vcrschwin de seines Sohnes Anzeige bei der Po lizei und erfuhr hier zu seinem Schrek ken, daß kurz zuvor die Leiche eines Knaben zwischen dem Millern- und Hvlstenthor im Sjadtgraben gefunden und nach der Todtenkammer des Kur- Hauses gebracht sei, wo dann der betrüb te Vater dieselbe leider ql diejenige sei nes Sohnes reeognoScirte. Eine Mutter, die ihr Kind verkauft. Eine ergreifende Scene I menschlichen Elends hat sich dieser Tage in Klausenburg abgespielt. Sie ist in wenigen Worten erzählt. Auf dem jüngsten Wochenmarkte bot dort eine ar me Frau ein einjähriges Kind, das sie auf dem Rücken trug, zum Verkaufe au —für Einen Gulden. Die arme grau hatte seit drei Tagen keinen Bissen ge gessen und ihr Muiterhcrz griff zu d>-- fem verzweifelten Mittel, um wenigstens das Kind vor dem Hungertodtc zu rei ten ' Der Kol. Kölz., welcher diesen Fall erzählt, stellt a den dortigen Frau cnverein die Frage, ob sich denn seine Aufmerksamkeit nicht auf die ärmsten Volksklassen erstrecke L Bezüglich der diesjähri gen Ernte in E n ropa ergjebt sich, daß sehr rcich gcerntet haben: Un gar, die grtrctdcreichste Kronländer Oesterreichs, die Donausürstenthiimer, die Türkei die meiste Gouvernements Rußlands, Pvlen, Nvid-Amerika und Ealifornie. Alle die; Länder haben bedeutende Massen Getreide zur Aus fubr übrig. Dagegen haben sehr ge ring geerntet! grankieich, Spanien, Portugal, England, die Schweiz, Bel gien. Was Deutschland betrifft, so stehen die südliche Länder weit hinter den Staate des Norddeutsche Bundes zurück, so dast jene nicht unbedeutende Einfuhr erheischen. Aber auch im Nord- Bunde findet ein nicht unbe deutender Ausfall in 'Roggen, der Hauptbrodfrncht, statt, — Im Ganzen hat sich die Ernte so gestaltet, daß nir gends Mangel eintreten wird, denn die jenige Länder, welche gering geerntet habe, werten ausreichend von dem lie belst ß derjenige Länder unterstützt, die über ihren eigene Bedarf erzeugt habe. j.'ocale Neuigkeiten. Lacaster, Pa. Donnerstag, Mai, 7, 1808. Tie Wahl in Lankaster. Letzten Freitag fand die Wahl für städtische Beamte in Lankaste statt. Erst vorgestern erhielten wir da genaue Resultat der Wahl wie folgt: Als Ci ty Auditor, das einzige Amt, für wel ches in alle Wards gestimmt wurde, erhielt Hr. Slaymakcr, Demokrat, eine Mehrheit von 339 Stimmen. In der ersten Ward siegten die Radikalen, mit Ausnahme des Eonstablers,Hrn. Kraus, welcher erwählt wurde; in der zweiten erwählte die Demokraten Hrn. Bruba ker in den Stadtrath; in der dritten siegten die Radikale ; in der vierten erwählten die Demokraten Hrn. Brin ton >n de Stadtrath, und unsern Freund Mattern als Eonstabler; in der fünften erwählten die Demokraten ihren Assessor, Hrn. Strine, und Hrn. Gundaker als Eonstabler; in der sechsten und siebenten Ward siegten die Demo i der achten Ward waren zwei (vor geblich) demokratische Tickets im Felde; die Folge davon war, daß die Herren Heybranv und Wall auf dem regulären Ticket durchfiele, die übrigen Dcmokra- Ward erwählten die Demokraten Herrn Eoonley in den Stadtrath, Hrn. Bli ckenderfer als Assessor, und Hrn. Lutz als Im Eity Eouucil stehen sich die Par teien bei vereinter Abstimmung gleich. Wir gestehen, uns hat dieses Resul tat nicht besonders überrascht, da wir schon vor der Mahl merkten, daß eini ge der Demokraten den Samen der Zwielracbt in ihren Reihen ausgestreut hatte ; und so lange sie solche kleinli che Winkclkrämereien irgend welchen Raum schenke, brauchen sie sich nicht zu wunder, wenn ihnen die Radikalen ein Schnippchen spielen, und sich dann in'S Fäustchen lache. So z. B. hatten sich die Demokraten der Bieu Ward, eine der stärksten demo kratische Ward der Stadt,,, gesplitt;" die Radikalen, Viesen günstigen Augen blick bemerkend, und immer bereit, wie hungrige Wölfe ihre Opfer zn überfal len, schloffen sich den Unzufriedenen an, und erwählten einige ihrer Candivaten. So ging es auch in anderen Wards. von Nutzen sein wird, bezweifeln wir sehr. Einer der Erwählten ist ein ein gefleischter Know-Notbing, für den kein deutscher Demokrat hätte stimmen sol len, den gerade durch die Unterstützung solcher ertappter „Fremdenhasser" ver lieren die Deutschen die Achtung aller rechtlich denkender Amerikaner. elbstverständlich posaunen die Radi kaien diese als einen großen Sieg aus, und meinen schon die demokratische Burg Lankaster in einen ravikalen Schutthaufen verwandelt zu haben, ob schon sie wissen, daß sie ihren Sieg blos der Unzufriedenheit einiger Demokraten wegen örtlicher Angelegenheiten unv der Tbeilnahmloflgkeit vieler An derer zu verdanken haben. Der siebenten WardMbührt der Dank aller Demokraten M die große ' Mehrheit, die sie bei der Wahl abgab. Gine hübsche Wirthschaft. Un ser alter Freund, Hr. Gottlicb Schwilkp, recht nette und geschmackeollc Wirthschaft ein- Donnerstag Nach- Rasiermesser die Gurgel durchschnitt. Bank-Präsident. Jakob Bansin,n wurde letzte Woche von der Board der Direkto rin. Court-Berhandlnng.-Nachträglich Levi Marschall, von Franklin To., Pa., be- James A. Hamilton, ein Mulatte, au