Jahrgang 2. Pennsylvanische StaatSzeitung, Herausgegeben von loh. Georg Ripper, scheint jeden Donnerstag, und kostet OI.Yt GZ.AO nach Berfluß des Jahrgang. Niemand da Blatt abbestellen, di alle Rück A n z e i g e n - Be d i ng n g e. 3 Monat. t! Monat. I'.'Monat. Ein Viereck cht.titi P 7i X> -stt2X> Zwei Viereck ti.W tl.tbi Äl.IXt DreiWirrck Paten tn? e d iz i n, Biller und alle Eine ganze Spalte, jahrlich HIW.M Eine Halde Spalte t> M Eine drittel Spalte !ck t Eine viertel Spalte 3i> M Gerichts - Anzeige werden wie folgt Assignie'S- Anzeige !B?.s>t> AudstorS-Anzeigen Heirath-An zeigen mit Poesie PI.M. TodeS-Anzeigen üt Eent. ie., zehn Ernt die Zeile. A stellte Pennshlvanischen Staats Zeitung. Pennsylvania: Allegheny—Bai. Hoffman n, EheSuutStr. ltoona. Geo^r g B nne r. Gen. Agent. Butler. Jakob Heck. EarliSle. I! ouiS Wridinanu. EhamderSdurg. Peter ig ruh. Eolumbia. —An d rea Z eI le r. Kreamer. Lanlaster. < A. Jkr. L W — Georg Webcn Marieita. Friedrich Haas. MillerSville. E. F. Ree. 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Aber zu literiarische Forschungen Da Sträußchc ist fertig, sie eilt hinauf. Jetzt ist sie och ganz sicher, vor einer Stunde kehrt er nicht zurück. Und wenn er käme und wenn er sie überraschte—wäre denn der Schreck gar so groß, da Unglück so entsetzlich? Da Fränzli wurde purpurroth. Sie betritt da Zimmer de Candida, ten und nähert sich seinem Arbeitstisch. Dort liegt ein Bogen Papier, auf wel chem ein paar Zeilen geschrieben sind — legt sie ihre Blumen darauf, so muß er bald bemerken, wenn er nach Hause kommt und den angefangenen Brief fortsetzt. „Gewiß eine Eingabe an HM langweilige Consistorium I" Solche große, mitten gebrochene Bogen hatte sie auch manchmal beim Vater gesehen und wenn er darauf schrieb, war er im mer übler Laune. Unwillkürlich liest sie ein Wort sie stutzt sieltest wei ter— „aber wa kann denn da sein? Die Worte lauten: Hochgeborner Herr Gras! Hochgebietender nister! Da der von Ew. ge neigtest mir bewilligte drei monatliche worden. Graf! Minister! Dreimo natlicher Urlaub! Da sind lauter Räthsel, das versteht sie nicht, aber in ihrer Brust fühlt sie einen dumpfen Schmerz, der ihr sagt, daß diese wild fremden Worte mit ihrem Herzen, mit ihrem Glück, mit ihrem Leben in Ver bindung stehen. E wnrde dunkel vor ihren Augen,.sie mußte sich an der Leh ne de Stuhle anklammern, um nicht umzusinken. Ist denn die Sonne schon Untergängen? E ist so trübe ringsum her. Der Tag war so schön, so schön — weshalb kommt schon die Nacht ? Luft! Luft! Wie alle ringsum wir belt in tollem Tanz! Bunte Bilder sie nähern sich, neigen sich über sie, dann weichen sie spottend zurück der drei monatliche Urlaub läuft ab! Warum grellt dieser SchreckenSruf unaufhörlich durch ihre Seele? Dort, dort auf diesem weißen Papier steht e ja ge schrieben von seiner Hand! Aber wa haben diese Worte mit ihrem Glück zu schaffen? Sie weiß es nicht aber dieser brennende Schmerz tn ihrer Brust Ist er denn kein Kandidat ? Wie au einem Traum erwacht, blickt sie um sich um sich und schaut eine frem de Welt. Die Welt, tn der sie lebte, liebte unb selig war, ist todt und begraben. Aber wie können diese Worte so zau berhaft wirken? Lassen sie nicht hundert fache Deutung zu ? Sie rafft gewaltsam alle ihre Kräfte zusammen und verläßt mit schwankenden Schritten da Zimmer. Den Strauß nimmt sie mit sich. Der Vater schläft noch. Ganz leise öffnet sie die Thür seiner Stube; < hörbar, mit angehaltenem Athem schleicht sie nach seinem Büchertisch, nimmt einen Band und entfernt sich, wie sie gekom men. Der Vater ist nicht erwacht. Auf ihrem Zimmer öffnet sie da Buch. E ist ganz neu und enthält die Titulaturen der Behörden; der Rector hat e al Rathgeber für die seltenen Fälle, tn denen er eine solchen bedarf, erst kürzlich gekauft. Hier sind auch die Minister verzeichnet drei von ihnen sind Grafen aber der Minister für den Unterricht ist nicht darunter. Die Hand de Mädchen zitterte so heftig, daß sie da Buch auf den Tisch legen mußte. Ihr Auge blieb starr und trocken. Hätte sit weinen können, den brennen- Thränen vielleicht gelindert. Aber sie sah Jugend und Glück versinken; sie fühlte, daß sie von diesem Aufenblick an nicht mehr jung war, nur elend. Dafür hatte sie keine Thräne. Was lag auch an dem Schmerz die ser Stunde? Breitet sich doch da Leben noch so lang, so schrecklich lang vor ihr au ! Sie ist ja heute erst 17 Jahre alt geworden. Erst 17 Jahre und Jugend nd Glück schon für immer dahin ! Sie bedeckte da Gesicht niit beiden „Ja, Frau Rektorin! Der Herr Wild- AI er vorübersuhr, erkannte er ihn, ließ sogleich hallen und sprang heran. Er war ganz erstaunt, ihn hier zu finden, Zimmer de Vater trat und ihm wohl gefällig von der vornehmen Bekannt schast seine Hülfslchrer erzählte. Der arme Vater! Die arme Mutter! Sie verließ da Zimmer und suchte eine verborgene Laube im Garten auf. Hier konnte sie nach Fassung ringen, ehe sie ihren Aeltern vor die Augen trat. Als sie nach einer Stunde in da Hau zurückkehrte, war sie äußerlich ru- Bltck hätte freilich bemerkt, daß eine ge waltsame, bleibende Veränderung in ihr vorgegangen war. Aber ihre Aeltern aHuten ja nicht! Ehe sie die nächste Stubenthür öffne te, trat ein eleganter junger Mann in da Hau. „Wohnt hier der Herr Wildhofen der Herr Candida Wild- Hofen?" fragte er mit ironischem Lä cheln. „Hier oben!" erwiederte Fränz chen leise. „Sie sind wohl da Töch terchen vom Hause?" fuhr der Fremde in demselben nachlässigen Tone fort, in dem er sie durch da eingeklemmte Lorg non betrachtete und einen Schritt näher trat. Da Mädchen vermochte nichts zu erwiedern, sich nicht von der Stelle zu bewegen. Ihr Stolz, der sie früher stet die richtige Haltung finden ließ, war dahiu. Sie hätte tn die Erde sin ken mögen vor Scham über die Demü thigung, die in dem Benehmen de Fremden lag; aber diese Demüthigung zeigte ihr auch die Kluft, welche sich zwi schen ihr und ihrem Glücke aufthat. Ein schwache Zittern überlief sie. „So furchtsam, mein schöne Kind ?" scherz te der Fremde, trat aber zurück und sprang die Treppe hinauf. Dort oben, dort oben ! Wenn sie völlige Gewißheit haben will, dort kann st sie jetzt finden! Zweifelt sie denn noch? Nein, nein, e ist kein Zwei fel mehr übrig und dennoch Sie kann nicht widerstehen leise schleicht sie hinauf, nähert sich der Thür, hinter welcher die Stimme der Spre chenden ertönen. Daß e unwürdig sei, zu lauschen sie denkt nicht daran. Dort, hinter jener Thür, handelt e sich für sie um Seligkeit oder Verdammniß sie kann nicht ander, sie muß dort hin ! Sie sprechen französisch. Mit fieber hafter Spannung, mit Anstrengung al ler geistigen Kräfte lauscht die Tochter de Rector auf den schnellen Erguß der Rede. Erleichtert athmet sie auf, sie versteht die Worte, sie kann ihnen fol gen. „Jetzt verstehe Ich erst den tollen Streich! Weißt daß du für den nächsten Winter drr Löwe der Gesell schaft wirst, wenn dein Abenteuer be kanntwird? Wahrhaftig, ich könnte dich darum beneiden! Alle wiederholt sich, aber da ist sicherlich noch nicht dagewe sen! Das ist originell, da ist pikant, da ist der blühendsten Zeiten der Ro- mantik würdig! Und die Kleine wird berühmt werden, denn jetzt weiß ich, weshalb du au der Welt spurlo ver schwunden bist und hier, tn süßer Abge schiedenheit, den Schulmeister spielst! Ich habe Schulmeister Töchterlein, von dem du mr vorher nichts gesagt hast, gesehen. Die Kleine ist allerliebst! „Sprich nicht tn leichtfertigem Tone von ihr", entgegnete Wtidhosen ernst, „ich liebe sie!" Ein Strahl de Entzücken flog über da bleiche Antlitz de Mädchen. „Er liebt mich, er liebt mich !" flüstert sie. mit seligem Lächeln. „Du nimmst also die Sache ernhast ? Aber dann hast du jedenfall auch da ran gedacht, daß du da schöne Kind doch früher oder später verlassen mußt und daß deine Lage eine verwickelte werden kann, wenn du noch länger hier ver weist !" „Ich liebe sie und werde sie hetra lhen!" entgegnete Wtidhosen ruhig und bestimmt. „Heirathen? Aber da kann ja dein Ernst nicht sein ! Schulmeister Töchterlein heirathen ? Aber da wäre geradezu ei Selbstmord.' Freilich ein interessanter! Man würde vierzehn Tage lang überalle davon sprechen, die Frauen würden diese That interessant, originell, bewundernswürdig finden aber man würde diese Lobeserhebungen dem Verstorbene al Nachrufzollen, du wärst todt für die Gesellschaft und müß test doch vermöge deiner amtlichen Stel lung al Lebender unter ihr herumwan deln. Bedenke doch, ich beschwöre dich al Freund, die unerträgliche Situation, in welche d dich selbst, und nicht min der deine Frau bringen würdest! Du würdest die Häuser deiner Bekannten nicht mehr besuchen oder, fall du e einmal versuchtest, den Versuch nicht de wurden dir bleibe, aber du würdest mit peinlichen Gefühlen sehen, wie dei ner Frau jede Dame und jeder Herr der großen Welt imponirt, wie sie bald lin kisch erlegen, bald, wenn sie diese Ver legenheit verdecken will, mit bäurischem Stolz auftritt! Du würdest Mängel ihrer Erziehung, Mängel ihrer Bildung erblicke, die hier in diesem dörflichen Rahmen vielleicht ebenso viel Tugenden sind! Du würdest schließlich über deine Frau erröthen und die Erröthen wäre das Todesurtheil für deine Liebe zu ihr!" che; aber ich denke auch nicht daran. Dort liegt mein Abschjedgesuch, morgen früh sende ich es ab. Sind denn die Annehmlichkeiten, welche meine Stel lung mir bietet, im Stande, da Glück aufzuwiegen, welche die Liebe gewährt? Ich weiß, daß der Versuch sich heimisch zu machen in meinen Kreisen, peinlich wäre für sie und für mich ; wohlan, ich werde mich einbürgern in ihre Sphä re !" Dankgebet ikre gefalteten Hände auf die Brust, ihre Auge leuchteten. „Vielleicht Schulmeister werden? Und du glaubst, ein bloßer Vorsatz ge nüge, um dein ganze bisherige Leben wegzuwischen au deiner Erinnerung? Nein, wahrlich viel eher könntest du es durchsetzen, daß deine Frau al eben bürtig von den Frauen deiner Standes genossen betrachtet würde, al daß du dich als ebenbürtig ihren Kreisen fühl test ! Jetzt, wo die Welt dir offen steht, kannst du leicht sagen, ich will sie ver lassen ; wenn aber ihre Pforten dir für immer geschlossen sind, wenn du festge bannt bist in diese Kreise, wirst du dann nie mit Sehnsucht nach jenen Pforten blicken, hinter welchen jene Leben rauscht und pulsirt, dem du mit allen deinen Gewohnheiten, Erinnerungen, Neigun gen angehörst?" „Nicht mit meinen Neigungen ! Ich hasse die Treiben ich sehnte mich seit lange schon nach Rückkehr zur unver dorbenen Natur!" , Natur! Wo ist sie und wo ist sie nicht? Ist nur dies Wiese mit ihren wildwachsenden Maßliebchen Natur? Und ist der Garten, in welchem Jasmin und Rose duftet, nicht mehr Natur, weil die veredelnde, sorgende Hand de Gärt ner darin wirkte? Sind die Töchter der höhern Stände minder schön, al die Kinder de Volks, weil ihre Hände nicht rauh sind von der Arbeit, weil ihre Ar me nicht gebräunt sind von der Sonne? Ist nicht die weibliche Schönheit der Pflege bedürftig und deshalb in ihrer zartesten, veredeltsten Offenbarung nur anzutreffen bei jenen Frauen der großen Welt? Und gibt e inen Fehler die ser oft von sentimentalen Schriftstellern verschrieenen Frauen, der nicht ebenso heimisch, nur weniger durch Erziehung gemildert wäre bei den Töchtern de mittlern und untern Stande? Sind etwa die Comtessen neidischer, ge fallsüchtiger, eitler, ehrgeiziger, klatsch süchtiger al die Bürgermädchen? Wenn einmal eine Geheimrathtochter inen armen Referendar, der sie liebt, nicht heirathet und dafür ihre Hand ei nem Bankier reicht, dann schreit man freilich, daß wahre Liebt in den höher Ständen nicht zu finden sei. Aber für jede solche Gehetmrathstochter will ich dir hundert Töchter von Handwerks metstern finden, die auch den geliebtesten Gesellen ihre Vater jubelnd gegen ei nen Lieutenant eintauschen würden." „Auch wenn er sie nicht hetrathet? Du hast darin Erfahrungen—" „Eben deshalb ist mein Auge klar. Wa dich zu diesem tollen Einfall trieb, ist nicht andere al jene Krankheit, die so furchtbar unter uns Kindern diese Jahrhundert wüthet > die Jagd nach dem Unbekannten. Irgendwo muß es doch zu finden sein, welches dich mit un versiegbarer Liebe erfüllen wird. In den Salon war sie nicht, sie wird also in den Hütten sein. Suche immerhin, aber hur keinen Schritt, der dir nach der Enttäuschung die Rückkehr versperrt! Du willst in ihre Verhältnisse eintreten ! Jetzt hast du diese Verhältnisse noch im mer verklärt von, Zauber der erwachen den Neigung und mit den Augen eines völlig Freien betrachtet und doch, schon jetzt, da deine Liebe auf ihrem Höhe punkte ist, da das Gefühl des Gebunden seins noch nicht auf dir lastet, hast du dich in diesen zehn Wochen einmal ge fragt, ob du dich untrr deinen gegen wärtigen Verhältnissen dauernd glücklich fühlen könntest? Und hast du dir diese Frage mit ruhiger Uebcrlegnng be jaht?" Fränzli, welche unter den Worte de Fremde gezuckt hatte vor Weh, lauschte athemlos ans die Antwort des Gelieb ten. Eine lange Pause trat ein. Diese Pause war ein Todesurtheil. Die Tochter de Nectors ließ das Haupt auf die Brust sinken. „Ich kann nicht ja sagen", erwiederte endlich Wildhofen, „ich will auch nicht bestreiten, daß ich geschwankt und gezö gert habe mit meiner Entschließung. Aber jetzt habe ich gewählt und dieser Brief geht morgen früh an den Mini ster ab!" Fränzli schwankte fort. Was in ihr vorging, wa in ihrer Brust kämpf te, mußte sie jetzt ebenfalls zur Klar heit, zur Entscheidung bringen. Sie eilte auf ihr Zimmer und schloß sich dort ein. „Ich liebe sie!" Wie Engelsgrüße klangen die Worte tn ihrer Seele nach. Er liebt mich, in meiner beißen unsag baren Liebe wird er Ersatz finden für al le, wa er verläßt! Ich werde seine Gewohnheiten errathen, seine Neigun gen studiren; ich werde- alle au mir machen, wa er im Weibe sucht und braucht! So flüsterten lockende Stim men in ihrer Brust. Aber dazwischen ertönten erbarmungslos die kalten Worten jene Manne, den Fränzli haßte, weil sie ihn doch nicht zu wider legen vermochte. Kann er denn nim mer heimisch werden in meinem Kreise ? Und sie ließ angstvoll prüfend die Persönlichkeit de Geliebten aufsteigen vor ihrer Seele, schaute und verglich und grübelte. „Herr mein Gott!" rief sie inbrünstig, indem sie auf die Kniee sank, „laß mich da Rechte erkennen und gib mir Kraft. E ist ja nicht mein Glück, um da e sich handelt, aber da seinig! " lSchlnß folgt.) furchtbare Abwege der Aberglaube führen kann. Ein Mitglied der fanatischen Serie der Retter hat in der Meinung, daß ein solche Opfer dem Herrn angenehm sein würde, seinen einzigen Sohn getödtet. Der Slam de Fanatiker ist Kursin und er hat selbst die folgende Aussage der Gedanke, der on der rechten seile kommt, von der Linken ist die Einflüsterung de Teu fel. Nach einem langen Bebele kam mir drr Sohn an der Seite meine Weibe schlummer te. Da ich wußte, aß sie sich dem Opfer, wel che ich Bott darzubringrn wünscht, wiederse die gethan, legte ich ihn auf die Bant und stieß ihm da Messer mehrfach in den Bauch." Wie schein, halte sich da Kind dem schreck lichen Schicksal, da ihm dereilet ward, zu ent ziehe gestredt nnd in diesem Kampf war e ehrfach anf da Messer gefallen > al S ge funden ward, war r mit Wunden bedeckt. nenaufgang. Kursin sagt au, aß gerade al da Kind sei lehten Hauch athmet, die ersten Strahle der Sonne durch da Fenster j sielen und in einer Ar von Verzückung fiel er Rr. ss. dann auf seine Kni, und flehte Gott an, daß er die Opfer gnädig entgegennehmen möge, 'kursin schloß seine Aussage mit den folgenden Worten - „Gerade al ich mich or den heilt gen Blldern niedergeworfen hatte und aIS meln Sohn in seinem Blute lag, öffnet sich die Thll re und ein Gattin trat ein. Sie sah sofort, a sich ereignet hatt und om Grausen er griffen, sank sie ohnmächtig zu Boden. Ich hob sie auf und sagte lhr - „Geh zum Bürger meister und erzähl ihm Alles. Ich stehe lm Begriff, den Heiligen in gest, geben." Die russischen Zeitungen, die diesen Vorfall erzäh len, theilen mit, daß Knrfin, nachdem er in Gefängniß gebracht orden, unbedingt jede Art on Nahrung zuriiilmies und den Hunger tod starb, bwor da Urtheil an ihm ollstreckt Dievpium-Esser. „Bruder" Peterson, schreibt die „lowa Tri bune", von der „Tempere Plattform" gibt einen ausführlichen Berich über die Behand lunge der Großloge der „Guten Templer", in welcher Unter Anterm auch eine Reihe von Ge wiffenS-gragen gestellt, und zum Theil in recht inleressanter Weise heantwortel wurden. Wir heben heule blos ine davon hervor. „gragei Ist der regelmäßige Gebrauch Gebrauch on Opium als Reizmittel, wenn da durch Berauschung ranlaßt wird, eine Verlest ung unserer Verbindlichkeit? Antwort, Rein. Aufmerksamkeit ist je doch in einem solchen Falle am Plaste." Hier haben wir die ganze Tendenz nd Rich tung der Temperzlerei in einer Nußschale. Der Genuß von reinen, unschädlichen und heil samen Getränken, wie Wein, Bier und llioer, ist auch in den bescheidensten Ouantitäten, in den Augen dieser überschnappten Heuchler in großes Verbrechen. Die Opium-gresserri da gegen, das entnervendste alle bekannnten Laster wird nicht al ein Beuch ihres Enthaltsamkeit. Gelübdes bewachtet! Man sieht sestt au ihren eigenen Gestädnis sen, weßhald der Verbrauch von Opium sich in den Ber. Staaten in den lestten lahrzeheude über die Zunahme der Bevölkerung hinaus erdrei- oder eivlerfach hat. Die Temperenz ler fressen el Und diese Gesellschaft, die linaestandenerma ßen einem Laster stöhnt, welches seine Anhän ger gründlicher zu Sklaven macht, als irgend ein anderes, will der großen Majorität ihrer Nebenmenschen Sitten-Geseste vorschreiben und aufzwingen! Hat e jemals einen elenderen und verächtlicheren Humbug gegeben ? Kalte FüAe.—Kalte Füße sind nach medi zinischen Autoritäten die Verboten von Tod bei einer Menge on Menschen in jedem Jahr; es ifl ein Zeichen on mivolltoniminerCirtiilalion, Mangel an Kraft und sich nähernder Schwäche. Niemandkann gesund sein, dessen Füße gewobn lich kalt sind. Wenn das Blut gleichmäßig durch ten Körper vertheilt ist, so ist in allen Theilen des Körper Gesundheit vorbanden. Der Theil, in welchem weniger Blut ist, wird kalt, und da alsdann an einem andern Theile des Körper zu viel Blut ist, so leidet dieser an Fieberhitze dadurch. Im Falle die Füße kalt sind.ssammelt sich das dort fehlende Blut in d,r Regel am schwächsten Theile des Körper, wel cher den andringenden Feind am wenigsten ab hallt kann. Wenn B. die Lungen am schwächsten sind, so sammelt sich das üderflüssige liche Redner, Sänger >c. haben durch ihre Be schäftigung gewöhnlich eine schwachen Hals; sie erden daher durch kalte Füße heiser oder be kommen Beschwerden an der Gurgel; Trinker, Leuten, welche an kalten Füßen leiden, geben Man stecke beim Aufstehen des Morgen die Füße in kalte Wasser und zwar dl bi zu den heilen daran entstehen können. Die gußbe kleidung ist nach der Transpiration Seide, Wolle der Baumwolle und e ist natürlich nicht für Diese Rathschläge dürften desonders bei dem Wenn man heut zu Tage in Restaurationen oder dei Festessen die Speisekarte überblickt, so findet man gewiß manche sonderbare Namen den „Gebackene Brenndacks" nicht aus dem Speisezettel. Und doch hatte wir gestern Ge legenheit, ein derartige Gericht mit eigenen eichten Greendack konnten natürlich nicht zu dem üdrigen Gelde gelegt werben. Allein unser Bekannter wußte sich zu helfen; desselde noch die zum Trocknen erforderliche Hitze halte. Und da hinein wurden die nassen Bill gelegt und sorgfältig ausgebreitet. Die Idee war so ganz dumm eigentlich nicht, na mentlich da sich der Pfiffiku vorgenommen hat t, am ander Morgen der Erste dei der Hand zu fein. Allein es kam ander; e war un glücklicher Weise Waschtag, und hatte die Magd schon früh tei Tagesanbruch ein tüchli ge Feuer im Kücheuofe angemacht, welche den im Backofen befindlichen Grcenback zu Gute kam. Sie wurden trocken, ganz trocken und immer trockener, so daß, al unser beuge nannte Pfiffikus au bangen Träumen erwacht, mit verzweifelte, Haft tn die Küche hinabge sprungen und den Ofen offen gerissen hatte, er seine Greendack ganz raun.gebacken nd Zwieback ähnlich wieder fand.