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Mai S, '6B. Harrisburg, Pa., Donnerstag, November , IBS7. Poesie. (Aus dem „Bellete. Blätter.) Spätherbst. NachdemEngllschcnvonE. A. Zündt. De frost'gen Nebels TraumcSwcb'n erfüllt Der blätterlosen Wälder ernstes Reich, Dem müden sonngcdräüntcn Schnitter gleich. Die graue Scheune hat vom Hügelrand Hin über düstre Wasser in das Thal Den Gruß der Drescher mit der Flegel Fall Geschüttelt von den Schwingen süßen Schlaf, Und säumiger Mähder Ohr ihr Schmettern traf. Das ist jetzt Alle sonnlos, öde, todt. Wie ist drr Haag so dürr und blüthcnlrce. Die DistclwoUe selbst, der Blumen Geist, So still dahin, trieb leis ihr Rädchen an Und sah dem Deetz' des stüchl'grn Fadens nach. Die Schwergeprüfte! Einstens war'S lcinTranm Daß Er sie hier geküßt, zum Mahl gesllhrl i Horch, wie'S im dürren Laub sich eben rührt. Da sie geblüht in lugendglanz und Glück, Rief ihn sein Land; sie gab ihr Alles hin ; Zweimal hieß ihn der Krieg von dannen zieh'; Die für die Freiheit führte manche Hieb; Er lam nicht wieder, auf der Wahlstatl blieb Er in dem heil'gen Kampf sür's Vaterland. Lang, doch nur leise hat stch'S Rad gedreht, Wie Bienen summen in der Mittagszeit; Lang, doch nur leise klagte sie ihr Leid lffitt Llppcn zitternd, flüsternd im Gebet. Da reißt der Faden und sie senkt das Haupt, Getreue Nachbarn legen sie in'S Grad: Lang war ihr Spätherbst, den der Tod entlaubt. -feuitlelou. Schulmeisters -fränzli. Erzählung von Richard Kunisch. 3. (Fortsetzung.) Am folgenden Tage trat der Candi dat nach Beendigung der Schulstunden aus seinem Zimmer, um vor dem Abend essen noch einen Spaziergang zu ma chen. Im Schlafsaal erblickte er Fränz li, die nach der Vorrathskammer ging. Auf diesem Wege war er ihr sowie ihrer Cousine und der Rektorin schon oft be gegnet und mit flüchtigem Gruße vor übergegangen. Fränzli wurde roth, als sie ihn er blickte. Sie machte Miene, ihren Weg fortzusetzen, er aber ergriff ihre Hand. „Sind Sie so eilig?" „Ich muß Schinken für morgen her unterholen." „Und da duldet keine Minute Ver zug ?" scherzte Wildhofcn. Fränzli lachte ein wenig. Außer ein paar entfernt stehenden Schemeln gab e hier nur Betten. Der junge Mann setzte sich auf eins dersel den und zog das Mädchen neben sich. Dann schlang er seinen Arm um sie und bedeckte sie mit Küssen. Sie sträubte sich nicht, sie überließ sich erröthend, aber unbefangen seinen Liebkosungen. „Du böse Fränzli, warum hast Du mich bisher so geflohen?" „Das weiß ich ja selbst nicht! Ost, wenn Du mit mir sprachst und ich ant worten wollte, versagte mir die Stimme und ich brachte kein Wort heraus. Un zähligemal habe ich Dir nachgeschaut, aber tratest Du dann vor mich hin, dann konnte ich Dich nicht ansehen. Beachtetest Du mich nicht, so hätte ich weinen mögen vor Schmerz, und doch war ich nicht im Stande, Dir wie Her mann die Hand zu reichen." „Und fällt es Dir jetzt auch noch schwer?" fragte Wildhofen neckend. Statt der Antwort reicht fle ihm mit seligem Lächeln beide Hände. „Du böses, unartiges Kind!" sagte er, indem er sie küßte. „Jetzt kannst Du mich ja strafen für allr meine Unarten!" erwiderte sie leise und schmiegte sich erröthend an ihn. Der Abendwind, der durch die Bäu mr des Gartens strich, stieß eins der Fenster auf, wrlchr nicht geschloffen war. Das Mädchen blickte auf und bemerkte jetzt erst, daß es inzwischen dunkel ge worden war. Sie erhob sich. In diesem Augenblick ließ eine Nachti gall, welche auf den Zweigen der alten, dicht am Hause emporstrebenden Lind saß, ihren süßen, weichen Gesang er schallen. „Horch, wie schön !" flüsterte Fränzli. Die Lerche jubelt von Glück ad Se ligkeit, die Nachtigall Nagt tn schmel zender Sehnsucht. Aber tn den Her zen der beiden erweckte ihr Lied jetzt nur als Widerhall den Triumphgesang der Lerche. „Ich muß gehen!" Aber wie die Lippen Fränzli' so zögcnd und wider willig das Trennungswort sprachen ! „Aber Du kommst morgen wieder?" bat zärtlich der Mann. Ein heißer Kuß war ihre Antwort. Dann war sie seinem übervollen Herzen hinaus in Freie. Die Kinder de Osten, wo die Rose am herrlichsten duftet, wo die Nachtigall ihre hezauberndsten Lieder ertönen läßt, Stern konnte sich nicht Luft machen in der Sprache der andern, da erfand sie die Sprache der Tone. So entstand der erste Dichter. Und als er starb, da ver wandelte Gott ihn in einen Bogel und erhielt tn ihm die neue Sprache der Schöpfung. Und die Menschen lausch ten seinem Lied und wo tn Herz in Sehnsucht schwoll, da lernte es von der Nachtigall die Sprache der klagenden Liebe. Aber auch der schöne Stern des Himmels wurde mächtig angezogen von den Liedern der Erde und sank hernie der. Und als er de Boden berührte, blühte er als Rose empor und ließ sei nen Duft aufströmen zu den Zweigen, in denen der Sänger saß. So blüht die Rose, so klagt die Nachtigall fort und fort; sie find sich so nahe und doch für ewig geschieden, denn die schöne Blume sinkt entblättert zu Boden, wenn ihr Sänger sie berührt. Die Töchter von Schiras erbeben, wenn sie, tn den Armen de Geliebten ruhend, das schwermuthsvolle Lied der Nachtigall vernehmen. Sie ahnen das Schicksal der Rose. Weich und süß und klagend schwollen die Töne durch dste dunkeln Blätter der alten Linde. Dann verstummte der Ge sang. Durch das geöffnete Fenster wehte der Wind eine zarte Blüthe herein, die sich losgerissen hatte vom schützenden Zwei g'- Und in derselben Stunde blickte im Garten die Tochter des RectorS zum Himmel empor, dir Hände auf da Herz gepreßt, als sei e zu eng für so telSe ligleit, da Auge strahlend und keuch tend, als send S ein Dankgebet zn Gott für so nicht Glück. „Wir schön! flüsterte sie plötzlich, indem sie nach dem Abendhtmmel schau te. Ein Stern hatte sich vom dnnkeln Firmament gelöst und schoß glänzend und feurig hernieder. Wohin ist er geschwunden? Dir Tochter de RectorS ging in da Haus zurück. Kühl, still und dunkel senkte sich die Nacht herab- Der Candidat Hermann hatte am Sonntage wieder in drr Stadt gepre digt ; Nachmittags besucht er die Fa milie/ bet welcher er inen großen Theil seiner Freistunde zuzubringen gewöhnt war. Beim Eintreten fand er nur Ber tha. „Sit sind ganz allein?" „Der Onkel ist in die Stadt geritten, um ein Packet selbst abzuholen. S soll eine Ueberraschung für Fränzli wer den, zu ihrem Geburtstage. Herr Wild hofen ist mit den Knaben gegangen; aber die Tante ist z Hause. Wollen Sie nicht Plast nehmen, Herr Her mann?" Der Candidat sestte sich neben sie. „Immer so steißig, anch am Sonn tage ?" „Ach, ich sollte wohl heute nicht stil len, aber ich muß den Krage bt Mitt woch fertig machen!" „Auch eine Geburttagüberraschung für Fränzlt ?" „Ja wohl, deshalb duldet die Arbeit keine Aufschub! Dafür habe ich den Vormittag best besser zugebracht." „Sie waren tn der Kirch; ich hab Sie gesehen!" „Wirklich? Ach, Sie haben auch teder so schön gepredigt! Ich mag, seit ich Sie gehört habe, zu keinem an dern Geistlichen mehr gehen." Der Eandidat lächrlte geschmeichelt. Er würde unter andern Umständen über diese Schmeichelei, die durch Ausdruck und Blick noch auffallender wurde, auch gelächelt haben, aber in andererßezteh ung. Daß sie ihn selbst betraf, ent waffnete seine Kritik. Bertha war nicht besonders scharfsin nig, aber fir besaß jenen weiblichen In sttnct, zvelcher sicherer leitet al der Ber stand drr Verständigen. Ueberdieß war sie schon über zwanzig Jahren alt und ohne Vermögen. „Ich bin, ehe ich hierher kam, alle Sonntage in die Kirche gegangen, denn das ist mir Bedürfniß. Der Tag wür de mir nicht lieb sein, wenn ich nicht am Vormittage die Worte der Schrift ge hört hätte. Aber wie man von einer Predigt ergriffen und erschüttert we-den kann, das weiß ich erst, seit ich Ihre er ste Predigt gehört habt." Bertha bemühte sich, auch durch dir Erinnerung davon ergriffen zu werten. „Es freut mich, wenn meine Worte Eingang fanden in Ihr Herz", sagte wohlgefällig und nicht ohne Salbung der junge Theologe, „es ist dies der schönste Lohn, den der Verkünder der Schrift sich wünschen kann." „Ich habe noch jedes Wort daran behalten. Sie sprachen über den Text: „Lasset die Kinblein zu mir kommen", und dann setzten Sie auseinander, wie wir alle streben müssen, so unschuldig zu werden, wie wir als Kinder waren, und wir nicht sorgsam genug unser Herz wahren könnten vor allem Argen, vor Mißtrauen und bösen Gedanken. Ach, ich habe so weinen müsse wie noch nie bei einer Predigt!" Sie drückte das Taschentuch a die Augen. „Wohl Ihnen, daß die Worte der Schrift und ihre einfache, schlichte Aus legung noch so tiefen Eindruck auf Sie machen können I" sagte sehr wohlwol lend der Candidat; „solche Empfänglich keit ist gar ein herrlicher Beweis eines unverdorbenen, kindlichen Sinnes!" „Ich hätte eigentlich eine recht große Bitte an Sie, aber Sie dürfen nicht bö se werden!" „Das will ich gewiß nicht!" „Sie könnten mir eine recht, recht große Freude machen " „Nun?" fragte Hermann freundlich „Ihre Hand darauf, daß Sie nicht böse werden —" Der Eandidat reichte bejahend die Hand, welche Bertha ergriff und dann loszulassen vergaß. Sie versuchte, sehr furchtsam und zagbaft auszusehen, rück te dem junge Mann noch etwa näher, blickte bittend in sein Auge und sagte dann i „Sie haben doch gewiß noch ei nige Concepte Ihre Predigten! Ich wäre ganz glücklich, wenn Sie mir eini ge davon leihen wollten! So herrliche Worte kann man sich gar nicht oft ge nug einprägen! Wollen Sie?" „Ich werde Ihnen gern bringen, was ich etwa noch vorfinde. Ich halte mich zwar wenig an das geschriebene Wort und füge aus der Kanzel vieles hinzu, was der Augenblick mir eingicbt, aber die leitenden Gedanken finden Sie doch darin." „Da werden Sie mir eine sehr, sehr große Freude machen!" betheuerte Ber tha mit möglichst entzücktem Ausdruck. „Ich wollte Sie schon lange darum bit ten und ich hatte nie den Muth. Heu te aber, unter Ihrer Predigt, da faßte ich mir ein Herz I Sie sind so gut und freundlich, dachte ich, Sie werden es ge wiß nicht übel nehmen. Und überdies, einem Geistlichen darf man ja alles an vertrauen, wa man auf dem Herzen hat. Ich habe immer geschwärmt für den geistliche Stand wäre ich Kna be, ich möchte nicht andere werden. Aber wie segenreich ein Berkünder der Schrift wirken kann, da weiß ich erst, seit ich Sie kenne!" Ded Candidat drückte gerührt die Hand de Mädchen, welche noch immer vergessen hatte, die seinige loszulassen. Ermuthigt fuhr Bertha fort: „Zu keinem andern Menschen würde ich so sprechen, aber ein Geistlicher ist ja an der als alle andern. Er verkündet uns die Worte unsers himmlischen Vater und er selbst ist ja, mag er jung oder alt sein, ein Vater setner Gemeinde, dem wir durch kindlichen Gehorsam und durch kindliche Verehrung danken für alles Gute, da wir von ihm empfangen ha ben." Sie hatte die letzten Worte mit un verkennbarer Rührung gesprochen und erhob jetzt die och immer festgehalten Hand des Theologen, um sie in kind licher Verehrung— an ihr Lippen zu drücken. „Sie sind in gute, liebes Kind!" sagte Hermann, indem er sanft seine Hand zurückzog und, sich verbeugend, Bertha' Stirn mit flüchtigem Kuß de rührte. Draußen lärmte die Schaar der zu rückkrhreaden. „Ich werde diesen Sonntag nie ver gessen !" sagte Bertha leise, imdrm str die Hand des Candtdaten nochmals er griff und drückte. Bei Wildhofeii's Eintritt, der dem Mädchen noch nie so ungelegen erschienen war, ließ sie die Rechte de jungen Seelsorgers los, in dem sie nur noch mit eindringender In nigkeit die Worte flüsterte: „Die Con cepte bekomme ich doch?" „Ich wollte Sie eigentlich zum Spa ziergang abholen", rief Hermann dem College entgegen, „da aber der Herr Rector nicht da ist, müssen Sie wohl bei den Knoden bleiben." Die Rectorin, welch in diesem Au genblick gleichfall eintrat, hatte die letz ten Worte gehör. „Bittr, Herr Wild- Hofen", sagte sie freundlich, „wenn Sie ausgehen wollen, dann können sich ja die Knaben hier vor dem Hause herum tummeln und ich und Fränzli oder Ber tha, wir setzen uns mit dem Strickzeug vor die Thür und beaufsichtige sie. Es ist wieder so schönes Wetter, daß es unrecht wäre, zu Hause zu bleiben. Wildhofen versprach, bald herunter zukommrn, und ging aus sein Zimmer. „Ist denn Ihr Besuch noch da?" fragte die Rectorin. „Ja, aber er wird noch in dieser Wo che abreise. Ich komme wenig mit ihm zusammen und freue mich, daß er bald fortkommt. Er ist mit dem ältern Brudcr meines Zöglings befreundet, aber es läßt sich nicht vermeiden, daß auch mein Kurt viel in seiner Gesell schaft ist und da ist mir nicht lieb. Männer wie dieser können keine gün stigen Einfluß auf einen ftchSzehnjähri gen jungen Menschen ausüben." „Gefällt er Ihnen nicht?" „Er hat viele Anlage zum Hochmuth und scheint so leichtfertig in seinen Eit len zu sein, wie leider gar manche in den höheren Ständen. In der Kirche habe ich ihn noch nie gesehen, der Spieltisch scheint ihm lieber zu sein." „Da muß ja ein schrecklicher Mensch sein !" rief Bertha im Tone der tiefsten sittlichen Entrüstung. Sie hatte verge geben gehofft, dem Fremden einmal zu begegnen; jetzt, da seine Abreise bevor stand, war auch das letzte Interesse für ihn geschwunden. „Da hat unser Herr Wildhofen frei lich nicht viel an seiner Bekanntschaft verloren", meinte die Rectorin, „aber schrecklich ungezogen von ihm war cS doch" sie blickte sich ängstlich um, ob er auch och nicht zurückgekehrt sei „schrecklich ungezogen von ihm war es Grafen seine Aufwartung gemacht hat! Er ist nun bald drei Mansie hier, aber dazu konnte ich ihn nicht bewegen, so oft ich ihn auch erwähnte." „Ja, ich habe ihm auch gesagt, daß man es im Schlosse erwarte, aber es ließ sich in dieser Beziehung nichts mit ihm anfangen." Fränzli, welche eintrat, sagte lachend - „Das ist wohl wieder der alte Streit darüber, daß der Herr Wildhofen durch aus Schloß gehen soll? Hat er nicht seine Straft schon dadurch empfangen, daß er sich um das kostbare Diner ge bracht hat, zu dem ihn die gräfliche Fa milie sonst eingeladen hätte?" „Mit vier Gängen und zweierlei „Und zum Schluß warme Limonade ohne Zucker!" „Das muß ja abscheulich schmecken!" rief Bertha. „Kennst Du die Geschichte noch nicht?" rief Fränzli mnthwiiliger Laune; „dann muß ich sie Dir erzählen, wie ich sie ge hört habe. Im Schlosse wird nämlich nach dem Essen warme parsümirtes Waffer in GlaSschalrn herumgereicht und damit reinigt man sich den Mund und die Finger; da ist so Sitte bei den Vornehmen. Wir machen das Geschäft freilich etwa einfacher mit kaltem Was ser in unsere Küche ab, aber tn einem Schlosse können doch nicht alle nach der Mahlzeit in die Küche laufen! Als nun der Vorgänger meines Schwager hier ankam und nach seinem Besuch aufs Schloß gebeten wurde, wurden am En de der Mahlzeit diese Glasschalen in großen Unterschalen vor jrdrn Gast ge setzt. Die Gräfin dachte daran, daß er möglicherweise diese Sitte der Vorneh men nicht kenne, und machte r ihm vor; er aber denkt, sie spucke das Gctränk des halb aus, weil es ihrem verwöhnten Gaumen nicht zusage, und fühlt sich da durch doppelt verpflichtet, ftinerfttt den ganzen Becher bis auf den letzten Trop ftn auszutrinken. Aber er meinte nach her, diese warme Limonade ohne Zucker habe ihm Uebelkcit erregt, und daher stammt drr Name." „Ist da wahr?" fragte Bertha er staunt. „Die Frau Gräfin hat es mir auch so erzählt", bestätigte Hermann, „und sagt, sie habe, trotz ihre Mitleiden für den jungen Mann, Müh gehabt, da Lachen zurückzuhalten." Wildhofen trat wieder ein und mit ihm empfahl sich der Theologe. (Fortsetzung folgt.) Ep-Gou. Andrew von Mas sachusetts ist letzte Mittwoch gestorben; er war 4S Jahre alt. Nro. 2. in furchtbare Prairie.Feuer. Von gort Ramson, Daeota, wird vom 7. Ott. folgende Seme in Folge ine Prairie- Feuers gemeldet i Der Wind hatt längere Zelt gewehl und der Montag Mittag die Heftigkeit eines Or lau erreicht,. Ich (de. Eorrespondti) saß eben gegm elf Uhr in meinem Sidleyzelle, als ein Mann sich zu mir heeeindrängte und mir zurief, daß mein Küchenzell eben weggeweht werde. Ich trat gerade zeitig genug in'S Freie, um zu sehen, wie das Zelt in Fetzen zerrissen wurde, während da Kochgeschirr und andere Küchen-Aetitet or dem Sturme her über die Prairie geiriedm wurden. Ich war so sehr in Anspruch genommen mit der Jagd auf meine Küchenntensilien, daß ich die Rauchwolke nicht bemerkte, die übn den Höhenkamm getrieben wurde, dis dl erstickende Lust mich darauf auf merksam machte, und so befremdend es lauten mag, auch sonst Niemand hatte da Prairie- Feuer früher demerkt, was sich damit eellärt, daß sich unsere Lager in einer Bodenvertiefung Ein Blick ließ mich die Gefahr erkennen und in mein Zelt stürzen, die grauen herausholen und sie nach dem SntlerS Lagerhaus dem einzigen bedeckten Gedände bringen war da Wert eines Augenblicks. Da ich Ta gcSoffiziee war, so mußte ich zurückeilen, die Wache herausrufen und den Allarm. Das Feuer kam un mit intsetzlichcrGcschwindigkrit näher und war von dichtenßauchwolkenbegleilel, die uns zu ersticken drohten, och ehe das Feuer selbst nn erreichte. Geblendet und athemlos war jeder Versuch des Widerstandes gegen da Feuer vergeblich und unsere schwachen Versuche sein, denn der Sturm trieb da gener dis volle fünfzig Nard weit in einem Sprunge fort. Ich warf mich auf den Boden um meine Au gen zu beschützen und Athem holen zu können, als es mlr infiel, daß 66t)Psd. Pulver im Snl ler-Waarenhaus ans gespeichert waren. So fort sprang ich auf und eilte nach dem Lager- Haus, wo ich Major S. fand, der gleichfalls an da Pulver gedacht und die grauen nach dem Posten hinadgeschick hatte. Ich eilte jetzt nach dem Lager zurück und dassclde würde in diesem Augenblicke gänzlich zerstört worden sein, wenn nicht in plötzlicher Windwcchsel eingetreten Der Sturm trieb jetzt da Feuer s-iiwärts vom Lager, innerhalb fünf Narps an den Zel te vorüder, und den aufgepflügien Boden uni die Heuschober überspringend, setzte es diese, die über sechshundert Tonnen Heu enthielte, in Brand. DaS Feuer ergriff dann einige Außen gcdäüdc des Posten, die zeestörl wurden und flog dann die Hügelreihe hinauf und weiter fort über die Prairie, Männer, Frauen und Kinder, sowie das Bleh erdrannte, während wir selbst halberstickt durch Ranch und Feuer nd durch er an, um den Posten und das eigene Leden zu retten, und der Wind begünstigte unsere An strengungen. Auszulöschen was brannle, war unmöglich. Die Flamme crbreilelen ine entsetzliche Hitze, wurden aber durch de Sturm die Gefahr vorüber, und wir legten uns er schöpft zur Ruhe nieder. Alles war mit Ruß und Asche bedeckt und der Verlust war dedeu- der. Getreidewucher. Die Getreide ucherer sind schon wieder stark an der Arbeil, dem anten Volt der Ver. Staaten den Brod kord so hoch als möglich zu hängen. Die New- Aork „Times" sag,, daß sich dort und tn den Haupthafenplätzen der westlichen Staate Seen inneehald der letzten paar Wochen Ine Anzahl reicher Spekulanten zu dem Zwecke eröttndel hade, den neuen Watzen so stark als möglich auszukaufen und dann t großen Magazinen zu Vuffalo, Aldanp u. s. w. zu deponiern, um ihn vorderhand dem Vertehr zu entziehen. Mittlerweile sollen dar. durch da Geschrei über die Unzulänglichkeit der heurigen Ernte, das Fehlschlagen er Welschkornernie und die gäul nlß der Kartoffeln die Marktprelse auf eine Höhe getriebcu werden, welche es dm Wucher seelen möglich macht, ihre ausgespeicherten Vor räthe mit enormen Profi abzusetzen, gast scheint es also, als sollte selbst die reichste Ernte das Volk nicht mehr vor Hungerpreisen schützen können. ES ist in der That ein geduldige Volk, da Volk in diesem Lande de allmächti am Dollars? Wo anders würde man mit solchen Wucherern wenig Federlesens machen. Im Jahre 1788 wurde im Nord Waltham Theater zuNorfolk, Va., „Die schöne Büßerin" gegeben. Als im letzten Akte "Calista" die Hand auf denTodten schädel legt, befiel die jene Rolle spielen de Schauspielerin, Madam Berg, ein unwillkürlicher Schauder und sie stürzte ohnmächtig zu Boden. Sie wurde wäh rend der Nacht augenscheinlich tränker— am anderen Morgen beschied sie den Theaterdiener zu sich und frug ihn, woher er jenen Schädel habe. Er sagte, er hätte ihn von eine Todtrngräber erlangt und e stellte sich heran, daß S der Schädel eine gewissen Norrt, eine Schauspieler, der 12 Jahre vorher ge storben, war. Dieser Norrt war der erste Gemahl der Frau Berg; sie starb 6 Wochen nach jener Vorstellung.