zhrgss DI- Ptsylaische Statzeitß, Job. rorg Skippsr, erscheint jeden Donnerstag, nd koste UZ.VV der Jahr, zahlba innerhalb deSJ-hre, und OP.SV nach Verstoß des Jahrgangs. Einzelne Eremplaren, S Ernt per Stück. Armand da Blatt abbestellen, b?S all?Rück flände bezahlt sind. Offtcen: in der „Patriot und Union" Druckerei, Dritten Straße, HarriSburg, und t der „Intelligent,," Drucke!, am Tente Gqitare, Lanraster. Wohnung: Nro. Sil) SheSnntstraße, zwi schen der äten und bim Straße. Nachrichte aus Trtschlad ud ser Schweiz. Agenten nd Reisende für blse lelcht absetz, bare Zeitung werben zu den günstigsten Vetin gungen gesucht von E. Steiger. in New tzlork. Steuer Hrocerie ck Eonfeclionary neu rocerie Tonfektionary Gti der Rare Straße eröffne ha. Er hält stet auf Hand elne groß Auswabl al ler Sorte Grocerie. welche er, dm billigsten Preisen Unter andere Feine und grobe Salz, N. O. 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Al les in schöne Ausgaben nd eleganten Einbände. „Was doch die Candida ten heutzutage alles lernen und treiben", sprach er bei sich: „gebe nur Gott, daß es ikm bei nS gefallen möge!" Als er da Zimmer verließ, stieß er plötzlich auf die beide Mädchen, die erschrocken zurückprallten. „Ich habe nachgesehen, ob ihr ihm auch alles ordentlich einge richtet habt", sagte er, ohne seine würdi ge Ruhe zu verlieren. „Wir wollten sehen, ob er auch Handtücher hat, ich glaube, die habe wir vergessen, stotter te Bertha, die feuerroth geworden war. Der Rector entfernte sich, die Mädchen traten ein, Bertha voran, während Fränzli a der Thür stehen blieb. Was ist denn das t Ach, ein Tin- Gegenstände ungcmustert, weder ein paar Handschuhe „von echtem Ziegcnleder", noch einen Spazierstock „mit wunder schönem Griff" und ei Doichmesser mit Silberbeschlag. „Der muß viel Geld haben!" rief Bertha staunend und mach te sich dann an Durchforschung de Al kovens. „Komm' doch ! bedenke, wenn er zurückkehrte!" mahnte Fränzli, aber vergebens. „Sieh' nur", rief Bertha aus dem Nebenzimmer, „hier ist der große braune Tisch ganz bedeckt mit Fläschchen und Krausen und Bürsten und Kämmen und alles ist ganz schön geordnet und sieht so schön und wie neu aus! Ach, wie das schön riecht! Aber was ist denn da? Sieh' nur, Fränzchcn, ein Handschuh, der auf einer Seite eine Bürste hat! Und hier ein große Tuch, das ist so rauh wie unsere Scheuerflecke." So ging es in endlo sem Strom, während Fränzlt immer dringender zur Rückkehr mahnte. „Sieh' nur, hier liegen ein Paar Socken von der feinsten Wolle; er hat sie auSgezo gen, aber sie sind noch blendend weiß; und denke nur! —2B steht darauf gezeichnet! Der zählt wohl gar seine Wäsche nach halben Schocken!" „Er kommt!" rief Fränzche ängst lich. Blitzschnell warf Bertha die be eilte hinan. Als die Mädchen die Thür schloffen, betrat gleichzeitig der Candidat von der entgegengesetzten Sei te den Schlafsaal. „Ihre Thür stand aus", sagte Bertha, indem sie versuchte, unbefangen zu er scheinen. Wildhofen lächelte und sprach ein paar gleichgültige Worte zu den Mädchen, dann ging er in seine Stube. Nachdem er sich überzeugt hatte, daß er nirgends einen Schlüssel hatte stecken lassen, zündete er fich eine Cigarre an und legte sich in das geöffnete Fenster. Im Garten pronGiirte Bertha mit gränzchen, vom Vorplätze ertönten die HarriSburg, Pa., Donnerstag, Oktober t, RBS7. Stimmen der spielenden Knaben. Hin ter dem Garten dehnten fich weite Fel der am Horizont durch Waldungen und ein paar zerstreute Dörfchen begrenzt. Hier und da sah man einen Bauer oder eine Bäuerin de Weg gehen, sonst war es überall still nd menschenleer. „Nach was ich mich seit lahren sehnte", sagt Wildhofen zu stch, „habe ich hier gefun den : einen prunklosen, aber segensrei chen Beruf, Abgeschiedenheit von dem Treiben der Welt, ruhige Stillleben, das mir Muße zum Studiren gewählt, schlichte, unverdorbene Menschen zum Zusammenleben." Er verhehlte stch nicht, daß ihm viele fehl, an das er stch gewöhnt, daß insbesondere sein aus gebildeter Sinn für Eleganz der Form vieles vermisse. Die pedantische Mo notonie des SchullehrerlebeitS hatte et wa beinahe Beängstigendes für ihn, daz fühlte er schon nach diesem einen Tage. Auch die Rectorin mit ihrer Würde und ihrer Brille und ihrer stet salbungsvollen Rede machte einen mehr komischen als wohlthuenden Eindruck auf ihn. „Vollkommen ist nichts auf Erden", dachteer; „alles, was mich jetzt unangenehm und störend berührt, werd ich in einigen Monaten nicht mehr be merken, so wenig als ich bis jetzt die hun dert Annehmlichkeiten einer verfeinerten Lebensweise bemerkt hatte. Das ist dt Macht der Eiewohnheit, die uns allmäh lich alle Aeußerlichkeiten vergessen läßt. Heute in sechs Wochen werde ich nicht mehr wissen, daß die Rectorin den Da tiv und den Accusativ verwechselt, daß ihr Mann abscheulichen Tabak raucht, und daß es im Hausflur stets nach grü ner Seife riecht. Dann werde ich mich völlig wohl in dieser einfachen, unver doibenen Welt fühlen und werde mir dies naturgemäße Dasein idealer aus bauen könne, als ich e mit meinem bis herigen Treiben in der großen Welt je mals vermocht hätte. Ich glaube, ich werde mich hier noch recht glücklich füh len." Ein ihm schon wohlbekannter Hel ler Ton traf sein Ohr, das herzige, fri sche Lachen Frgnzli'S. So wohlthuend war ihm noch nie der Klang einer Men schenstilniiie gewesen. So lachen kann nur, wer noch am Eingang de Lebens steht. Jetzt kam die Magd und rief die Mäd chen hinein ; daß Essen werde aufgetra gen. Auch Wildhofen begab sich hin unter. So verging Tag auf Tag, ohne Er eigniß und ohne Abwechselung. Der Kandidat war jetzt allen eine bekannte Erscheinung, aber das Franz hatte schon recht, so ganz bekannt wie mit seinen Vorgängern oder mit Hermann wurde man doch nie mit ihm. Er sprach freund lich nd unbefangen mit allen, aber die Familie des Rector fühlte sich in seiner Gegenwart stets etwas genlrt. Früher hatte die Rectorin die Herren Candtda len immer etwas bemuttert, hatte ihnen ihr Herz aufgeschloffen, sich von ihnen ihre LebenSgeschtchte und ihre Zukunfts pläne mittheilen lassen, ihnen auch gu ten Rath ertheilt und manches an ihrer Erziehung nachgeholt, denn sie war, da sagte sie oft, stets in durchaus anständt. gen Kreisen gewesen und wußte sehr gut, was sich paßt. Da alle aber war, wie die Rectorin sehr bald empfand, det Wildhofen durchaus nicht angebracht. Sie wollte es sich zwar nicht gestehen, aber dieser jung Mann, so einfach und anspruchslos er austrat, tmpouirte ihr gewaltig. Auch der Rector konnte fich einem ähnlichen Einflüsse nicht entzie hen und Bertha hatte in Gegenwart de Candidaten ihre sonstige Redseligkeit be deutend eingebüßt. Wenn fle fich un bemerkt glaubte, waren ihre Blick neu gierig auf ihn gehestet; streifte sein Au ge sie dann zufällig, so wurde fie feuer roth. Da Fränzlt blieb ruhig auch in Gegenwart des Candidaten, aber sie war stiller und zeigte eine Scheu, die man früher nie an ihr bemrrkt hatte. Der junge Mann beschäftigte sich übri gens sehr wenig mit ihr; eine Woche war vergangen, und beide hatten, außer an jenem ersten Montage, och nicht zwei Worte miteinander gesprochen. Neberhaupt lebte er etwas zurückgezo gen, brachte seine Freistunden meist mit studtren oder auf einsamen Spaziergän gen in die Umgegend zu. Und allzu vie le Freistunden hatte der junge Mann nicht. Besonders lieblich war die Umgegend nicht, meist Felder, hier und da eine Baumgruppe oder eine vereinzelte An siedelung, weiterhin etwas Waldung und ein paar Dörfer. Aber der Früh ling schmückt die bescheidenste Landschaft mit süßen Reizen, so wie der Frühling des Herzen auch da häßlichste Men schenantlitz verklärt. Wtldhofen kam von einem Spaziergang zurück.das Au ge leuchtend, dir Wangen geröthet, die Brust geschwellt. Der Lenz, der viel geliebte, mit seinem erwachenden frischen Leben, mit seinem Vogelgesang und sei ner Knospenpracht war eingezogen in seine Seele und hatte alle Erinnerun gen daraus verbannt und sie ganz er füllt mlt Frühlingslust. Er hatte die ersten zarten Blümchen gepflückt und zum Strauße gewunden, den er an seiner Mütze befestigt. Als er in den Gartrn trat, erblickte er Fränzche, die mit einem Buche in der Hand in der Laube saß, an welcher er vorübergehen mußte. Sie hatte die Hand mit dem Buche tn den Schoo sinken lassen und blickte nach denklich vor stch hin. „Ein so ernste Gesicht an einem so heitern Abend?" rief lachend der junge Mann; „Sie werden ihren Augen schaden, der Abend dämmert schon heran." „Ich lese auch nicht mehr", entgegne te Fränzlt, aber S ist so schön hier tm Garten, daß ich mich noch nicht entschlie ßen konnte, in Haus zurückzugehen." „Sie hätten sollen einen Spaziergang machen, wie ich." „Wo waren Sie?" „Da weiß ich Ihnen wirklich nicht zusagen; überall, wo es keine Men schen und keine Menschenwohnungen gab, nur Vögel, Bäume und Blumen. Da konnle ich ganz ungestört wieder wie ein Knabe mich aufs Gras werfen und singen und Sträuße flechten. Den ei nen hing ich an den nächsten Baum, da mit er doch auch etwas Frühlingspuß trage er sah noch gar kahl und win terlich aus, den andern brachte ich mit. Darf ich ihn Ihnen geben ?" „Sehe ich Ihnen anch och so win terlich aus ?" fragte mit schelmischem Lächeln das Mädchen, indem sie die Blumen am Kleide befestigte. „Mit diesem Lächeln sicherlich nicht, aber vorhin machte Sie ein so ernstes Gesicht, als dächten Sie a die griechi schen Verba. War es etwa der Nach klang Jbrer Lectüre L Hab Sie viel leicht Zumpl'S lateinische Grammatik oder den ehrwürdigen Euklid stndirt? Er griff nach dem Buche, welches sie auf de Tisch gelegt hatte, „l'nul ot Vir „lch habe mich überzeuge wolle, ob ich noch ein wenig Französisch behal ten habe." nicht, daß wir alle sein Schicksal theilen : das Leben zeigt uns das höchste Glück, wir glauben es fassen zu können, und me danach ausstrecken, da schwebt das leuchtende Bild in den Himmel zurück und wir kniecn auf Erden vor dem Abendhimnel, als verfolgte er dort die Bahn eines schwindenden Traumbildes. „Nun, Herr Candidat, wenn es Ih nen gefällig ist, da Essen ist fertig", sagte in überaus freundlichem Tone die Frau Rectorin, welche unbemerkt päher gekommen war! Das Zusammensein der beiden erschien ihr nicht ganz unver fänglich. Seit jenem Abend und jener Unter redung war Fränzli noch scheuer, als vorher gegen Wildhofen geworden; es schien fast, als meide fle seine Nähe, sodaß es der Mutter ausfiel. Auch manche andere Veränderung an der Tochter machte sie besorgt. Das Mädchen war auffallend ernst geworden und dabei war eint Unruhe über sie ge kommen, welche die Rectorin sich gar nicht erklären tonnte. Da Lachen schien Fränzli ganz verlernt z haben und rechte Freude schien sie an nichts zu fin den - am liebsten war sie ganz allein. „In dem Kinde steckt eine Krankheit", meinte die ängstliche Mutter. „Sie hat zu wenig Abwechselung", sagte der Bater, „in ihrem Alter verträgt man das Stillleben noch nicht so gut wie später. Nächsten Sonntag kann sie ein mal auf einen Nachmittag zur Auguste fahren." Das geschah denn auch. Für die Knaben war e immer ein Eretgniß, wenn der alte Schimmel, was selten ge nug vorkam, auch einmal Kutschpferd spielen mußte, obgleich er eins so willig that wie das andere. Bald nach dem Essen versammelten sich sämmtliche Schü ler auf dem Hofe und sobald der Rector da Zeichen gab, entwickelte sich eine all gemeine Thätigkeit. Stall wurde ge öffnet, zwei führten das Pferd heran, vier andere zogen den Wagen vor die Thür. Nun wollte jeder helfen, jeder den andern verdrängen. Der größte der Knaben steckte dem Schimmel das Kummet über den Kopf, ein zweiter zog den Schwanz durch den Schwanzriemen, ein dritter sackte die Sturzstücke ein, ein vierter schnallte den Sprenggurt zu. Emil, ein aufgeweckter Knabe von 13 Jahren, der Sohn eine reichen Gut, befltzer, holte, weil er jede andere Ver richtung schon besetzt fand, die Peitsche au dem Stall und sein Bruder Brun fragte, ob er den Fußsack herunter brin gen solle, was ihm ein beschämende Gelächter seilen seiner Kameraden zu zog. Der Rector stand, wie ein Feld herr alle überwachend, in der Haus thür. Als endlich die Tragriemen an den Detchselspitzen befestigt wurden, ging er nach seinem Zimmer, um sich reisefertig zu machen'; einer der Kna ben erhielt den Austrag, Fränzlt zu benachrichtigen. Wildhofen stand in der Nähe de Wagens unter den Knaben, als die Tochter des Rector heraustrat. Ehe fie einstieg, vrrabschtedete sie sich von ih ren Schützlingen, indem sie jedem die Hand reichte. „Leb' wohl, Fränzlt! Amustre dich gut! Komm' gesund wie der l" scholl e von allen Seiten. Sie duzte sich tt alle Penstonären. „Du hast dem Herrn Wildhofen noch nicht die Hand gegeben!" rief Emil, Fränzlt' Liebling, al diese schon Miene machte, einzusteigen. Sie that, als höre sie die Bemerkung nicht und wandte sich nach dem Wagen. Der Candidat trat einen Schritt näher, um ihr beim Einsteigen bthülfflich zu fein; aber ehe er ihren Arm noch berühren konnte, saß sie schon auf de Kiffen, die vorsorglich über die hölzernen Sitze de schlichten Einspän er gelegt waren. Jetzt trat auch der Rector au dem Hause, der sich gleichfalls von jedem be sonders verabschiedete, indem er mit dem Candidaten den Anfang machte. Dan stieg er auf, setzt sich neben die Tochter, ergriff Peitsch und Zügel „Guten Tag, Herr Rector !" erscholl es plötzlich „Sie fahren spazieren?" „Ich will mit Fränzli aus ein paar Stunden zu unserer Auguste." Sie haben schö nes Weiser! Glückliche Reis und Ver gnügen!" Der Eandtdat Hedmann reichte dem Vater Hand ; auch Fränzli streckte ach alter Gewohnheit die ihrige dem jungen Mann entgegen, der sie kräf tig schüttelt. Dann ertönte der mun lernde Zuruf desPieetor an sein Pferd und nach Kurzem Ueberlegen setzte sich der würdige Schimmel in ine seine besonnenen Jährn angemessene Bewe wegung. Wohl fünf Minuten lang konnte man den Wagen auf der Straße erblicken und ebenso lange standen die Knaben, Hermann, die Rectorin nd Bertha, die sich gleichfalls vor der Ab fahrt eingefunden hatten, nebst Wildho fen, der nicht allein in das Haus zurück treten wollte, vor dem Thore und sahe den Abreisenden nach. Alle hundert Mädchen sich um und machte grüßen de Bewegungen und die Zurückgeblie benen schwenkten Tücher und Mützen, Kraft ihrer Lungen in einem weitschal lenden AhschiedSruf. Die Reise, welche Vater und Tochter angetreten hatten, erstreckte sich auf die Entfernung von einer guten Mette und zum Abendessen wollten fie wieder zu rück sein. Wildhofen konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Dann aber dachte er wieder an Fränzli und an die sichtbare Abneigung, welche das Mädchen gegen ihn zeigte. „Wie wäre es, wenn wir einmal ei nen Spaziergang nach der Stadt mach ten ? Zum Abendessen können wir be quem wieder zurück sein." (Fortsetzung folgt.) Die Geheimnisse der Maurerei. leider soviel giebt) sagt das „Eincin. Volks ein Mitglied de Freimaurer-OrreS ist. Ei- Buchsladen geschrieden stand. Unmöglich dem Drange der Neugierde zu widerstehen, öffnete sie das Packet und, wer schildert ihr Erstaunen, ihren Schrecken, al sie in demselben verschiede ne „Body" Kleidungsstücke, als Handen, Win deln Tücher, Hemde >c. endeckl. Der furcht i krassen Bildern or ihrer erhitzten Einbil dungslrast und ihr Entschluß war gesaßt, dem Verrath, koste e, was es wollte, auf die Spur zu kommen. Der Gatt kam nach Hau, und grau. Da sah sie, ie er zuerst an einem Hau se in Walnut-Straße anklopfte. Ei Herr trat heraus, der in ähnliche Packet trug. Bel auf den Ferse folgte. Die Entrüstn der grau fti'g on Minute zu Minute. Mein Gott! sprach sie zu sich selbst, sind die Männer all- Berräther, und er Gedanke an ein unbekannt Leidensgefährtin bestärkt st in ihrem Borhaden, die Nieder trächtigkeit der Männerwelt blos zu lege. Plötzlich hielten die Herren vor einem höchst unscheinbaren, haidverfallenen Häuschen, Hops ten an und wurde eingelassen. Lau pochte das Heez, und der schön gewöldt Busen hod sich in ssederhafter Aufregung. Krampfhaft legt st die rechte Hand auf's Her, und die link an die brennend Stirn. Au ihrem Busen zog fie ein dort erdorge ge hatten Stil, öffnete die Thür und trat, einer Furie gleich in da Zimmer. Da Schauspiel welche stch ihr hier dot, gad che jedoch augen blicklich ihre Befinnung wieder. Vor ihr, auf einem ärmlichen Gtrohsack, lag ein abgemager te krankes Weid und neben ihr zwei leine Kinder, Haid od. Der Besuch der Herren wurde ihr Nar, und sie wollte fich deschämt au gendllckllch wieder entferne; allein ihr Galt, der ihre Gedanken zu errathe schien, ersuchte sie, zu weilen. Sle sprach tt der Unglückli che, und aus de Heimweg- sagte ihr der Ge mahl: Heute haft Du errelcht, was Du schon laüge gerne erfahren hättest die Geheimnisse der Maurerei! Von diesem Tage an soll Madame nicht mehr ifeistichtig gewest sein. Sie besuchte die arme Familie fast täglich, interesfirte ihre es gelang den gemrinfchaftlichen Kräften, die Krauten bald herzustellen und andereilig fiir sie zu sorgen. Es hat der Frau nie getreu den nächtlichen Spaziergang gemach zu ha bin. Auf Reis. - Sine groß- --zahl Ne gee find gegenwärtig anf Reise nach dem Nor den begriffen. Sie sind in ine elenden Zu stande, und lebe in dm meisten Fallen von der Freigebig! ohlthätiger Personen. Wir ha den bereit je, schon eine iidersiiisstge Zahl Neger, und wie ird e im Winter gehen, wenn noch mehr e's-lben hierher, Z Aufruf. de Verein dcr deutschen Presse in Pennsylvanien. mit er nicht blos diesem, sondern dem ganzen Gemeinwesen Dienste zu leiste geben. Da dci wird in erster Rclhc die Verbesserung drs UnlenichiSwesenS im Staate stcden. Da der öffentlichen Schulen ist ein großer Segen für Alle, aber es Icide noch an manchen Män gel, welche durchaus entfernt werden muffe, um es so fruchtbringend zu mache, ie es sein sollte. Sei erster Hanptfehlcr ist der, daß es in einem tt bis 9jährige Lehrcuesus zu wenig wirkliches Wisse lehrt, fast gar keine Geschichte, Geographie, Naturwissenschaft, und dloS da Mechanische drr rnglischcn Sprache, nicht zur Genüge ihren Geist nd die Kcnnlniß ihrer rei chen Literatur. Die Folge davon ist, daß die jenigen, welche wirklich eine gründliche Bildung erreichen wollen, sie in Privat NnlerrichlS-An stallen suchen müsse, und daß die groß- Masse unserer Jugend nicht so ausgebildet wird, wie man mlt den reiche zur Verfügung strhendcn Geldmitteln, welche durch die Schnltarc gelie fert erden, das erziele könnte. Der zweite Hauptscbler unsere öffentlichen ErziebungSwestNS ist der, daß es der deutschen Sprache fast gar keine eingc- Die Folge davon ist, daß die deutschen Bür gcr im Staat viele deutsch- Privatschulen aus Privatinitteln erhalten müsse, nur des Unter richt in der deutschen Sprache Halver, während sie doch ebenso wie alle andern Bürger ihren Das letztere nllcin schon gibt ibneu das Recht j erlange, daß dcr llmrrricht im Deutschen überall iu de öffcnUichcu Schule eingeführt werde, wo eine Anzahl Bürger Da wünsch. Da über die Hälfte drr Einwohncr im Staate Dentsch reden oder verstehen, die ü<) tägliche und wöchentliche Zeitungen nnterdaltcu, und bnndrrtc von deutschen Kirchrngcmeinden ge gründ hadr, so wird das Bedürfniß nach deutschem Unterricht sich fast überall im Staate vorfinden, und überall hat rS ein volles Recht auf Berücksichtigung, llnsrrn engllsch redriidrn Mitbügcrn braucht da conslitntionellc und gc setzliche Recht ihrer deutschn, Mitbürger aus Einführung des deutschen Unterrichts In den öffentlichen Schule, für welche diese Stenern zahle, nicht weiter auseinandergesetzt zu wer den. Auch wo sich die Letzteren in einer Min derzahl brsinden, haden sie dirseS Recht und können sich dessen nicht begeben. Die deutsche Sprache ist ihnen unentbehrlich für Kirche und Hans, sie prcdigen.beten, singen, lesen u. spreche Denisch, und wollen und dürfen eine Mutter spräche nicht aufgedrn, wclchr dcr Schlüssel ist zur reichsten Lileraiur der Erde, und zu den er habensten Schätzen der Kunst und Wissenschaft. Das ist kein deutscher Nativismus. Die Bürger deutscher Abstammung in Pcnnsvlva nicn sind amerilanischr Bürger im vollsten Sinne des Wortes. Ihre Vorfahren haben mit Penn diesen Staat angesiedelt, sie waren die Pioniere der Eullur PcnnsplvaiiienS. Sie staiiden ln den vordersten Reihen im großen RcvolulionSkampf unter Waschington. Män ner wie Pastonus, der Freund PennS, ie die MühlenbergS, derühmte Prediger, Generäle und Gouveinöre, gingen aus ihrcn Reihm Her- Ackerban und Industrie, Kunst und Wissen schaft im Staat geleistet haben, wie viel ihnen Sitte und Religion, Schule und Kirche in Pennsylvanien verdankt, braucht nicht besonders der Muttersprache lehrt diese richtig begreifen? Dazu ist nicht mehr Schulzeit nöthig ie jetzt. Im Gegentheil wird die englische Sprache sich ergirbt sich aus Folgendem: t.) Die deutsche Sprache ist die Mutterspra che der englischen. Nur ihre Kenntniß lebn die Abstammung und Bedeutung der anglo-sächsi schen Worte der englischen Sprache kennen, welch den eigentliche Kern deren bilden. Bis jetzt lehrt man In den öffentlichen Schulen nur die Bedculnng der französischen, lateinischen und grlechlsch-n Worte der engllschen Sprache, Masse ursprünglich germanischen oder deutschen (anglo-sächsischen) Wort dleidl dis jetzt um klärt, und damit da eigentliche Wesen der englischen Sprache. 2) Die deulfch- Sprache ist die reichste und tildsamste aller neuen Sprachen. Mit ihrer Literatur kann sich k-lne andere messen. Sie Ilefert Werk- in allen Zweigen der Kunst und Wissenschaft, welche allen Nationen der Welt zum Muster, zur Belehrung und Nachahmung gedien haden, und fortwährend dienen. In der Geschichtsschreibung. Geographie, Chemie, Nro. s. Phpst', Astronom.., Med.,in, Technologie und Poesie liefert st- Werk, ersten Range. Schlos ser. Ranke, GervmuS, Rltter Hnmdold, Liedlg MUS und dt, Glandensdekenntnisse der deutsch. scheu '"i>"l-p""ston.i. schen RellglonSgemelnschasten vom höchsten Gewlch. und stet Muster und Vorbild gewesen und ihr Emfluß ist und war stet sehr g.oß' Ihre genaue Kenntniß ist deßwegen für sende voin größten Werth. 1) Die deutsche Sprache ist von allen moder en Sprachen ach Geeignetste zu Uebersetzun gen aus allen andern Sprachen der Welt Es g>dl in ihr die vorzüglichsten Uede.setznnge'n al ttr wichtigen Werke aller lonen drr Erde. Sie ermittelt somllchie Kenntniß der Litera- 2) Sie wird von iit>-70 Millionen Men sch-n gesprochen und ist üder die ganze Welt verdreite. Mit ihrer Hülfe kann man sich in manchem Lande ebenso heimisch machen wie mit der englischen. D'' deutsche Sprache wird von nah., z Millionen Bürgern in den Ver. Stamm ge sprachen. Im Westen sind mehre Staaten und einige groß- Städte vorwiegend von Deut schen dewohnt. Im Staat Pennsylvanien sp.e che an lj Millionen Einwohner Druisch in Ph'ladrlphia über lttNM,: manche Couniir sind fast ganz deutsch. Hieraus fosgt, daß die Erlernung der deutschen Sprache für Jeden vom gr0ß,, Vortheil sein muß, in sozialer poi.l.scher und geschäftlicher Beziehung. Kein andere Sprache wird außer der englischen in solcher Ausdehnung in den Vre. Staaten ge sprachen wie die deutsche. .) Keine andere Sprache ist zufolge ihrer in igen Verwandschaft mit der englischen Spra che so leicht zu erlernen und im Umgang prak sich zu übe. 8) Durch die Pflege der deutschen Spracht in unsern öffentlichen Schulen würden wir die Einwanderung aus Deutschland, welche sich jetzt hauptsächlich p,m Westen zuwendet, wieder nach unserm Staat lenken, welcher früher ihr Hauptasvl war, und ln dessen Innern noch so viele Eounlies unbedaitt sind, und damit wür den wir für Pennsylvanien neue Quellen des Wohlstandes und Aufschwungs öffnen. Wen die englisch redenden Bürger von Pennsylvanien Obiges würdigen wollen, so werden sie dereitwillig die gerechte Forderung ihrer deulschrn Mitbürger auf Einführung drs Unterrichts der dentfchen Sprach- in den öffritt lichen Schulen unterstützen und Lderall durch dir chuldirektoren darauf hinwirken lassen.- Indem sie Das thun, handeln sie nur zu ihren eigenem Besten und zum Besten des Ganzen. Die Einführung des Unterrichts in deutscher Sprache in den StaatS-Normalschulen muß damit Hand in Hand gehen, um tüchtige Leh rer für diesen Unterricht zu erzieht. Alle deutschredenden Bürger fordern wir hiermit auf. sich überall ohnr Unterschied der Partei zur Wahl von Schuldircklorcn zu einen, welche die Einführung des deutschen UnterrlchlS in den öffentlichen Schulen geloben, und sol che Männer ihre Stimmen zu geden z vor ausgesetzt, daß nur in den öffentlichen Schulen dieser Unterricht eingeführt wird, in welch, m ei ne bestimmte Anzahl von Eller denselben ver langen. Allen deutsche Bürgern muß es am Herzen liegen, mit der deutschen Sprache zugleich die guten Sitten und Tugenden der Bäler, lhren Kinder zu erhallen. Indem sie mit Slol, auf ihre Abstammung sehen und ihrer stets einge denk dl-idr, werden sie zu gleicher Zell dessere Bürger sein, und höhere Achtung verdienen, als wenn sie sich derselden zu schämen und dle Bor jüge zu verlang? scheinen, welch, ihnen die selbe gewährt, und unter denen Biederkeit, Sittsamkeit, Treue, Wahrheitsliebe, und un -rschütlerliche Ausdauer nedst gleiß obenan sie hm. Allen wohlmeinende und einsichtsvollen Bürgern im Staat, namentlich allen Lehrer, Predigern, Schnl-Superiniendmien, Direkto ren und Vorstände und dem Gen. Schul-Su p-riiitendenten, de Mitgliedern der SiaalS- Gesetzgebung und dem Gouvernör empfehlen wir dringend und hochachtungsvoll die Würdig nng dieser Auseinandersetzung und diese Auf rufs, den wir hiermit an alle Bürger des Im Namen de Vereins der deutschen Presse von Pennsplva- S. K. Brobst, Präsident. W. Rosenthal, Z I, W. Schräder, j Sekretär. Falsche Busen und ihr Folgen.— Die Ne Zlorl Time erzählt: Letzten Samstag erschien eine funge Dame von sehr gutem AuS die Eleganz und die Mode. Sie bestellte sich ein neue Kleid bei Madame Latour und gab derselben zu diesem Zweckt ihr Maß, welche ih ren natürlichen Proportionen vollkommen ent sprach. Da Kleid kam an und war sehr schön gemacht, der Rock siel vortrefflich und die Schlep pe war lang genug, um sich damit in Long Brauch, Newport und Saratoga sehen zulas sen. Leider war es um die Brust zu enge und wollt sich durchaus nicht dazu bequemen, den falschen Busen der Miß Flora Sinclair zu de decken. Die entrüstete Dame erlangte daher von ihrer Schneiderin Schadenersatz, weil durch ihre Ungeschicklichleit die profanen Blicke der Welt ihre Kunstreize entweiht hätten. Madame Latour führ dagegen an, sie habe da Maß nach dem anderm Busenpaar genom men, welches die junge Dame unter dem fal daß Miß Flora ihre von Natur nicht unerheb lichen Reize noch zu erhöhen wünsche. Seine Ehren der Richter sagt-, er erstehe sich nicht auf die Mistereien der Toilette, er olle aber die Sache einer competenten Person vorlegen, um den Thatbestand zu untersuchen. Über den Ausgang diese interessanten Prozes st ist noch nicht bekannt. Gift statt Schnap. —Am Donner stag letzter Woche, ging eine grau NamrnS Mooren, wohnhaft in Branchdale, Schupllill Sonnt, in ei Hau in der Nachbarschaft anf Besuch. Als sie ln die Küche eintrat, gewahrte sie auf dem Kamt eine Flasche, in welcher sie Brandy vermuthete; sie nahm die Flasche und that mehrere tüchtige Züge daran. Die grau vom Haus war zur Zeit beschäftigt, und be merlte erst als die Unglückliche schon davon ge trunken hatte. Sie wurde gleich nachher von heftigen Zuckungen ergriffen, nd trotz der ärzt lichen Hülse, gab sie eine Stunde nachher ihren Geist auf. Sie war etwa St Jahre alt und erheirathk.