HemWlbtlmsche MI KtMS'Ztiwng. Jahrgang 2. Die Pennsylvanische StaatSzeitnug, loh. Georg Ripper, erschein jede Donnerstag, und kostet K2.(U per Jahr, zahlbar innerhalb deSJahreS, um S.S .ich Berfluß des Jahrgangs. Einzelne Eremplaren, Z (Lcntö per Stück Keine Sudscriptioncn werden für wenige Niemand das Blatt abbestellen, bis alle Rück stände bezahlt sind. Anzeigen werden z den gewöhnlichen Prei sen inserirt. Office! in der „Patriot und Union' Druckerei, Dritten Strasie. Harrisburg, unt in der „Jntelligencer" Druckerei, am Ecnlr, Square, dancastcr. Wohnung: Nro. tlO EbeSnulstrasie, zwi schcn der iten und sen Strasie. Bekanntmachnng. An dir Besitzer Anleihe des Staates Prnnsvlvanic, Fällig nach Juli 1, 1850 und vor Juli 2,180'. lung von Kapital und Zinsen in der Farmers b> Mechanic'S Rational Bankvon Philadelphia zu melden. AnleihevonMärz2>. 18t,fäUigMärz, 1. 1850. „ „ Hebruar 10.1822, fälligJnli 1.1858. „ „ März 27. 1822, fällig Juli l. 1858. „ „ Januar 28.18,!!, fällig Jnli l. 185!. „ „ Jnni 7.18!!!, fällig August l. 185!. „ „ März 21. 1812, fällig Juli 1. 18i>>. „ „ April 5, 1822, fällig Juli 1.18li>. Desgleichen alle Bant Elia rtrr An leihen fällig vor Juli 1. 18lil. Nach dem 15. Angnst 18l>7 zirkr die obigen Anleihen leine Zinsen mehr. John W. Geary, John F. Hartranft, Williain H. Kemble, Staats Schatzmeister. Juli 25,1807. Harrisburg, Juni 2!, 1887. An dir Besitzer An!til)tN des Staates Pennstilvauien faUig Inlt, I, Ibltibl. Die Commissäre des Tilgungsfonds nehmen Angebote bis Sept. 3, 1807 entgegen für die Einlösung von Einer Million Dollars von den Anleihe des Staates, fallig Juli I, INtiU. Pennsplvanie, adressircn, mit der Ausschrift: „Angebote für die Einlösung von An leihen von 1808." Francis Jordan, Staatssekretär. John F. Hartranft, General Auditor. William H. Kemble, Staats-Schahmeister. Juli 25, 18i!7. In dir Drslher Nebersiillige Anleihen des Staates Pennsnlvanicn. ' Besitzer der nachvcrzcichncten Anleihen dcS Staates Pennsplvanien könne den Betrag (Kapital und Zinsen) an und nach dem 20sten Mai 1807 in der Farmers Li Mechanic'S Banks in Philadelphia ziehen. Anleihe von März 2!). 1828, fällig Dezember 1.1852 Anleihe von April 22.182!, fällig Dezember 1.1851. Anleihe von April 10. 1815, fällig August 1. 1855. Anleihe von März 21. 1821, fällig Julp 1. 1850. Nach dem Isten August 1807 hört die Zah- John M. Gcary, John F. Hartranft, General-Auditor. William H. Kemble, Staats - Schatzmeister. Juli 25, 1807. Bericht Finanz-Cvmmittee , des Locci'il ob Occlitrccl des öffentlichen > Schulen von Harrisburg, Pa., für das mit dem 3. Juni 1807 endende Jahr. Anibrosc Tnvlor, Schaffnicister, in Rechnung mit dem cschnlbo.ird! Vt. Erhalten als StaatSzuschuß H 1,201.78 hcü" Trünke phi Deposit Bank 1,500.00 Erhalten von Collcktor 0). F. Wca ver 1805—'00 1,108.32 Erhalten von Collcktor G. F.Wca ver 1800—'07 7,002.23 0°" Zusammen 527,311.33 (3. Laut richtig bcfiindencii Ouittun -H24.875.12 Der Schahmcistcr schuldig H 2,100.21 Anibrosc Taylor, Schahmeister des Hoch ! schulrnfonds, in Rechnung mit dem Schul board ! Vt. ' Erhalte von Collcktor0). F. Wea ver -H2.221.18 Erhalte vonCollcktorM.B.Mont goinery 1,000.00 Zusammen 0,821.58 Bezahlt an vr. Fagcr, Schatzmei ster des 2tcn Distrikt Boards, laut Beschluß vom 21. Mai'o7 -H 1000.00 Schuldig dem Schulboard -H2,821.18 B. Stroh, Vvischer. WN Förster, Sekretär. D. D. 0a S, Präsident. W allapc D> cWi t t, I m Bcrlag von 2. liolilkr. No. 202 Nord Vierte Strafe, Philadelphia, Pa., ist soeben erschienen: Eine grosse neue Pracht- Auöflllbr der Heiligen Schrift, in groß Quartformat. Der Preis per Eremplar ist festgescht wie folgt:, No.O. Billige Ausgabe, mit 2 Stahlstichen Goldschnitt, i>laiii. 12 00 Nv. I>>. In Maroeco, Goldschnitt, Dck zclcccn. IHM Schließen? 12 00 No. 2a. In Maroeco gebunden, mit Goldschnitt, einfach 15 Ol) No. 2b. In Maroeco, mit Goldschnitt, piain 2 0 FünfStahlstichcund eine prachtvollen Mit Photograph-Karten für lt! Bilder Erc^pla^ Bolkö?B^ und mit Volks-Bilderbibel, kleine, schön in gepreßtes Leder gebun den H 3 00 —0 00 Arndt'S, 1., sechs Bücher vom wah re Christenthum. Ganz in Leder ge bunden, schön gepreßt, mit Doppel schließen, Quart 5 00 Hofacker, wohlfeile Ausgabe, ganz gepreßter Lcderband, Toppelschließcn, 350 Solider gepreßter Ledcrband mit ge sprengtem Schnitt ohne Schließen 3 00 Sckinolkcn'ö.B., himmlisches Ver gnügen in Gott. Gepreßter Leder band, mit Schließen 3 00 Stark, loh. Fr., tägliches Hand- Toppelschließen I 75 Ganz Ledcrband, ohne Schließen t 50 L'l'uVlbli, JVciiu b'rockoriok, Uccil^ Hübncr'S biblische Historien. In ganz gepreßtem Lederband, mit Dop pklschließen 1 50 Do. ohne Schließen 1 25 Billige Schulausgabe, gebunden 00 Goßner's Johannes, Schahkästchen. Solider gepreßter Lederband mit Dop pelschlleßen, 1 75 Do. ohne Schließen 1 50 Neues Testament unseres Herrn und Heilande. Gut gebunden tOO Jngraham. Das Leben Jesu, der Fürst aus David'S Haus. Schön in Muslin gebunden. t 50 Schöner solider Lederband 2 00 Der Sänger am Grabe. Schöner Muslinband mit Goldtitel 50 Habirmann, Dr. Johann, christliche Morgen- und Abendgebete. Schön gepreßter Mußlinbaud, Goldtitel, 25 Do. mit Goldschnitt 30 Choral-Buch, von G.F. Landen berger. Gut gebunden 150 Schulharmonte, von I. S. Haas. Gebunden 40 Stunden der Andacht, zur Beför derung des wahren Christenthums, von Heinrich Zschotke, Prachtausgabe in vier großen Oktav-Bänden, jeder Band 000 bis 020 Seiten stark, mit dem Portrait des Verfassers in Stahl stich, neuer Schrift und großem, schö nen Druck, von HlO 00—24 0) Sktll.i.Nli'B ooäll'i.kli'k! zvotiizs.^ ll<> Scherr, Johannes, Schiller und seine Zeit. Halb Maroeco gebunden 2GI In Muslin gebunden 1 50 Allgemeine Vvl kösch ri fte n: Erzählungen W. O. v. Horn, voll- Schmicd Jakobs Geschichten, mit vir- Icn Illustrationen von Pfrofcssor L. Richter. Jeder Band von 30) bis 310 Seite stark, schön gebunden in : No. 1. In Muslin gebunden Hl 00 No. 2. Je 2Läde zusammen inMnSlin 1 75 No. 3. Je 2 „ „ in halbMar. 200 No. 4. Einzelne Bände, brochirt, 75 Jeder Band bildet für sich ei Ganzes, und können einzelne Bände, oder 2 Bände zusam men gebunden, für oben angegebenen Preis be zogen werden. Das ganze Werk enthält 05 Erzählungen, und zwar der erste Band 5, der zweite Band 5, der dritte Band 5, der vierte Band 0 der fünfte Band 4, der sechste Band 0, der siebente Band 0, der achte Band 7, der neunte Band 4, der Band 7 Erzählungen. Von Schniicd-Jakob'S Geschichten enthält der erste Band 13 ud der zweite Band 15 Erzäh- Wcrk den 13. und 11. Band. Franz Erzählungen, Bier Erzählungen zusammen, schön in Muslin geHunden, mit Goldtitel Ein zelne Erzählungen, in Muslin gedunden 30 I Schulcinband 25 uiutn'rsiäk. > Ltorzc ldr in) lrioiicln Robinson Crusoe, von Dan'! de Foe, nach Karl Böttger'S deutscher Bearbei tung. ur erzählt von O. L. Hcubiier, mit vielen Jllstrationc, gut geb. 50 Hey, W., Fünfzig Fabeln für Kinder. Neue Ausgabe, mit Holzschnitte nach Bilderbücher für die Jugend. Blirkncr's, H., große Bilder-Fibel. Bilde/ABC- iil?Lcscbi>ch 20 Pracht Bilder Fibel, mit vielen Erzählun gen und Gedichten 30 teil und drollige Bilder 75 Wörterbücher, Grammatiken, Schul- Bücher, u. s. w. Applcton'S Grammatik, gebunden 1 5) (ZUlb!!!, <3>r. b'„ Vietinncci-)', in Iccclf Ver. Staaten Briefsteller, deutsch engli scher, Bvo., gebunden 1 k>o Ver. Staaten Briefsteller, deutscher 80 Erstes Rcchnenbuch für deutschen Schul- und Privat-llnlcrricht, von G. Gramm 20 Do. do. Farit-Buch 10 Lcübuch No. 1, von I. C. Orhlschlägcr, 25 Lesebuch No. 2. Zweites Lesebuch, von I. C. Ochlschlägcr. Neue Ausgabe, 280 Seiten 50 Dasselbe, 'No. 3. Drittes Lesebuch, von I. C. Ochlschlägcr I 25 Warrcn's Schulgcographie für Anfänger 75 Verschiedenes. Heine'S, H., sämmtliche Werke, 7 Bänd^ Complet gebundene Ercmplare Hi t—lB 00 Frost. Interessante Abenteuer unter den Indianern. -118 Seiten groß octav, 200 Clarncr, Fr., Amerikanisches Gartenbuch mit Holzschnitte. Gebund. in Mus lin mit Lederrückcn 1 0 Leib', Isaak, Wohlerfahrener Pscrdearz. Muslinband mit Goldtitel I 00 Rapp, W., Jllustrirtc Geographie Ameri ka'S, 100 Seiten octav, geb. in Muslin 1 t>o Solide Agenten werde verlang,, welchen ein liberaler Rabatt bewilligt wird. I. K v h l e r, 202 Nord Vierte Str., Philadelphia. August 1. 07-lj. ' Soeben erhalten! Eine andere Sendung von Parlorstühl - Gestellen. Zuverkaufen in ZZeard St VoMner 8 Polster -Mhüst. Wir haben die beste Auswahl von Divan- Sopha- undStuhl-GestcUen (verschiedene Sor ten) in unserer Stadt, welche wir zu einem bil ligrre Preise polstern und verkaufen, als cS irgendwo sonst geschehen kann. Wer bei uS gepolsterte Möbel kauft, bekommt den ollen Werth des Einkaufspreises. Aalouflrn, Fciistcrvorhiinge und Sopha-Urbcrzilge zu dem billigsten Preise. Haar- und Spring fcd ern- Matrazen werden auf Bestellung angefertigt und zwar zur vollständigen Zufriedenheit der Auftraggeber. DaS Anpassen und Legen von Teppichen, so nzic das Aufhängen von Fcnstcrvorhängen und jede Art von Polsterarbeit wird in der besten Weise besorgt durch Beard ck Vollmer, litt Marktstraße, 2e Thüre von Frontstraße, April 18. 'O7. Harrisburg, Pa. Schuhmacher aufgepaßt! Reue Leder - Handlung in ZlMer's Btare. Walnnt Straße, zwischen der 3. und 4. Harrisburg, Pa. Große Preisermäßigung! Schuhmacher! Ihr könnt von 5 bis 10 Pro zent ersparen, wenn Ihr Euer Leder in obigem Store kauft. Preise billig, Bedienung prompt und Zahlungsbedingungen leicht. HarriSburg, Jan. 17, 1807. Harrisburg, Pa., Donnerstag, Augnst 8, 87. Poesie. Hoch die Frauen! I grüner Rebenlaube Zu Bacharah, am Rhein, „ES leb Lied und Wein!" „Und dieses Hoch den Frauen!" , Doch jeder von den Fremden , Nur still z Boden schaut. Der Eine lächelt bitter lind stößt das Glas zurück, „Behalt' für Dich Dein Glück!" Der Erste schaut betroffen I Die Beide angewandt, Voll Wchmuth ihre Hand. „Habt Ihr nicht eine Mutter?! Sie trug Euch auf dem Arm, Sie hielt das junge Leben Am Busen lieb und warm! Wer kennt, wie viele Seufzer, Welch' sorgenvollen Schmerz, Wie viele bange Nächte Durchlebt ein Mullerherz! Betrog Euch Jugendliebe, Die Mutterliebe nie! D'rum sag' ich : Hoch die Frauen, Was sind wir ohne sie!" Ter ruft'S, und ihm in'S Auge Bewegt die Andern schau', Dan klingen hell die Gläser, Und „Hoch", erschallt'S, „die Frau'n!" .ft'ililliü o. Der Aestttnsis-(sommillldlmt. C riiina l - Erz ähl u n g I D H. Tenime eD. Der Feldwebel Bohnentaiiip und dir Todtrnkaminrr. (Fortsetzung.) Der Offizier mit dem kränklichen Ge ficht—der Herr von Eichenberg Halle ist für de Plahinajor gestalten, der vvn dem tollen Hunde verfolgt werde —halte die drei Reisenden in die Festung hin eingeführt. Sie mußten och mehrere Thore, Brücken, Durchgänge zwischen hohen, dicken Mauern passircn. Die Heiden Handluugsrciscndcn wurden im mer stiller; der riesige Herr August Laub mcier wurde zusehends kleiner, wogegen die Furcht de kleinen Herrn Tobias Haustcusack manchmal plöhlich in die Höhe schnellte. Selbst dem Herrn vvn. Eichenberg, oder wie er stier nur heißen wollte, dem Cominissionär Joachim Lin dcnbcrg, schien es zuweilen gar nicht ge heuer werden zu wollen. Sie hatten das eigentliche bewohnte Innere der Festung erreicht. Sie be fanden sich anf einem großen, länglich runden, freien Plaste, der rings umher von Gebäuden umgeben war. Der Plast war dunkel, nur vor drei oder vier Gebäuden brannten trübe Laternen; in einzelnen Häuser sah man Licht an den Fenstern. Zu einer der Laternen führte der Of fizier die Reisenden. Die Laterne brann te vor einem großen, hoben Hause. An dem offenen Thore des Hauses gingen zwei Schildwachcn auf und ab. Ein Soldat in Uniform und mit Orden, schon ein alter Mann, trat aus dem Thore hervor, den Ankommenden entge gen. Hier scheint Alles Soldat zu sein, flü sterte der Herr von Eichenberg dem Herrn Laubnicicr z, der neben ihm ging. Ich bin nur auf die Frauenzim mer neugierig. Wahrscheinlich werden wir von lauter Marketenderinnen be dient werden. Der Herr Laubmeicr erwiderte kein Wort; er hatte kaum gewagt, zuzuhö ren. Wie man nur Soldaten sah, so herrsch te auch eine soldatische Strenge und Ord nung. Auf dem weiten Plape hörte man keinen Laut. Feldwebel Bohncnkamp! redete der Offizier den vortretenden alten Solda ten an. Herr Hauptmann ! Der General schickt Ihnen die Frem den. Es sind drei. Sie sollen für sie sorgen. Zu Befehl, Herr Hauptmann. Sol len sie alle drei beisammen bleiben? Der Herr General hat nichts davon gesagt. Der Hauptmann ging. Er wünschte höflichst den drei Reisenden eine gute Nacht. Er war wirklich ein höflicher Mann. Musketier Ncumann! rief der Feld webel Bohnenkamp dem Soldaten in der Stalljacke zu. Herr Feldwebel. Nehme er die Pferde der beiden Her ren in Empfang. Zu Befehl, Herr Feldwebel ! Der Herr Laubmeier und der Herr Haubensack hatten ihre Pferde an der Hand geführt. Der Musketier Neu mann nahm sie von ihnen in Empfang, Folgen die Herren mir, sagte der Feld webel zu den Reisenden. Er führte sie in das große, hohe Ge bäude. Der Herr Laubmeicr hatte vorher sei nen ungeheueren Mantelsack abgeschnallt. Er nahm ihn auf seinen Schultern mit. Der alte Feldwebel machte keine Miene, ihm zu helfen. Der Herr Haubensack hatte seine Pi stolenholfter initgenommmen. Der Herr von Eichenberg hatte sich untcrdeß in der Nähe umgesehen. Von dem hohen, dreistöckigen Gebäude war sein Blick rasch nach dessen rechte? Seite hingeschwcift. Hier schloß sich an das Gebäude unmittelbar ein langes, nied riges HauS an. Es hatte nur eine ein zige Thür, in der Mitte. Sic war ver schlossen. Zwei Schildwachen bewach ten sie. An der langen Front dehnten sich über einander zwei Reihen kleiner, enger Fenster aus. Vor jedem Fenster war ein großer Korb angebracht. Das ganze Haus lag stockdunkel und todten still da. Dies ist die Wohnung des Herrn Ge ncrals ? fragte der Herr vvn Eichenberg den alten Feldwebel, während dieser sie in das hohe Gebäude führte. Ja, war die kurze Antwort. Also das Commandanturgebäudc? Ja. Und wer wohnt in dem niedrigen Hause rechts nebenan. Da müssen Sie den Herrn General fragen. Der Feldwebel Bohncnkamp ist ei großer Gesell, flüsterte Herr von Eichen berg dem Herrn Laubmeicr zu. Ich bitte Sie um Gotteswillen, schwei gen Sic, bat Herr Laubmeicr. Sic folgten schweigend dem Feldwebel weiter. Das Conimandantur Gebäude statte unten einen große Flur. In des sen Mille erhob sich eine breite Treppe, die ach oben hin führte. Der Fcldwe bcl führte an der Treppe vorbei, durch den ganzen Flur. An dessen Ende ge langten sie an ein offenes Pförtchen. Sie durchschritte es. Sie befanden sich in einem vom Häu fern eingefaßten Hose. Der Feldwebel führte sie nach dessen rechte Seite. Das HauS, das dort lag, schloß sich wie der unmittelbar an das Comniandantur gebäude an; es war niedrig, zweistöckig. Der Herr von Eichenberg sah prüfend den zwei Reihen der Fenster stinauf. Sic glichen zwar nicht den Fenstern des langen niedrigen Hauses, das vorn an dem freien Plahe rechts von der Com mandantur lag, sie waren etwas größer als diese, hatten auch keine Körbe. Der Herr von Eichenberg schien den noch seine besonderen Betrachtungen an zustellen z er sprach aber ichl wieder da rüber. Der Feldwebel führte sie aus ein, dem Comniandanturgebäude ganz nahe ge legenes Hau zu, dasselbe hatte wieder nur eine Thür, die verschlossen war. Der Feldwebel öffnete sie. Sic traten in einen dunklen Raum. Es war auch draußen in dem Hose finster gewesen ; nirgends hatte man ein Licht gesehen, auch die Gebäude links herum hatten dunkel da gelegen; nur in dem Eommandanturgcbäude waren ein paar helle Fenster. Nehmen Sie sich hier in Acht, sagte der Feldwebel in dem dunklen Raume, und halten Sie sich immer dicht hinter mir. Gcnau seine Vorschrift befolgend, gin gen sie nach einigen Schritten eine schma >e und steile, aber nur kurze Treppe hin auf, kamen dann durch einen Gang zu einer zweiten Treppe, der ersten ganz gleich und so wieder in einen schmalen Gang. Hier gingen sie noch ungefähr zehn Schritte; dann schloß der Feldwe bel eine Thür auf. Treten die Herren hier ein, ich komme gleich wieder und bringe Ihnen Licht. Der Feldwebel verschloß dann wieder die Thüre hinter ihnen. Sie hörten ihn in dem Gange zurückgehen, die Trep pen hinunter schreiten. Zum Teufel, sagte der Herr von Ei chenberg, wohin hat der Kerl uns hier gebracht? Um GotteSwillcn, sprechen Sie nicht so laut, bot der Herr Laubmeicr. Die Wände können hier Ohren haben. Meinetwegen. Wenn ich nur erst wüßte, zwischen welchen Wänden wir hier sind. Wir sind im Eommandanturgcbäude, denke ich. Mancher Mensch denkt Mancherlei. Ich habe meine eigenen Gedanken. So viel weiß ich, daß wir hinter der Com mandcuitur sind, und neben und hinter der Commandantur liegen die Staats- Gefängnissc. Ich wüßte nicht Haben Sie sich nie einer hochvcrrä therischen Handlung schuldig gemacht, meine Herren? Niemals, versicherten hoch und theuer die beiden HandlungSreisenden. Meine Herren, schwören Sie nicht.— Auch Worte sind vor dem Strafgesehe Handlungen, und wie leicht spricht Ei ncr ein unbedachtes und unbewachtes Wort, und wie schon der Cardinal Ri- chelicu sagte, daß man jede Menschen auf das Schaffst Illingen könne, von dem man nur eine geschriebene Zelle sder zehn gesprochene Worte hahe, so, glau ben Sie inir, meine Herren, hatten auch manche von den Hochverräther, die in dieser Festung verstorben und verdorben sind, nichts gethan, als daß ihren flip pen ein paar unüberlegte Worte entflo gen waren, eine Majestätsbeleidigung, vielleicht nur eine Aeußerung, die einem Minister nicht gefiel. Ein Gottiiiger Doctor, ich habe den Name des Man es vergessen, mußte 18 Jahre im Zucht- Hause sipen, weil er einmal gesagt hatte, der Graf Wünstcr in Hannover sei eben kein besonderer Minister. Die beiden Handlungörciscndcn wa ren nun stiller geworden. Der Herr von Eichenstcrg aber mußte wissen, wo sie sich befanden. Er durch maß das dunkle Zimmer und ging an das Fenster. In eine enge Zelle hat man uns nicht gebracht. Man konnte eine halbe Evm pany hier cinquartire, und ha, was fallt mir da ein ? Was fällt Ihnen ein, Herr von Ei chenberg ? Meine Herren, vorher ein für alle mal, der Name, den Sie da eben aus sprachen, darf hier nicht mehr genannt werden. Hörte ihn ein einziges Mal Jemand, so wären Sic verloren. Wir, Herr ? Joachim Lindcnbcrg, wollen sie sa gen? Ja, Sic, meine Herren, indem Sic mich unter einem falschen Namen als Ihren Geschäftsführer hier einge bracht habe, haben Sie Ihr Schicksal unwiderruflich an das icinige ge cltet, und ich aber pah ! lind Sic ? wer sind Sic denn, Herr Lindenberg ? Ich bin —. Aber ich will Ihnen nicht einen zu großen Schreck einjage, und Sic wollten wissen, was mir ein fällt. Haben Sie schon vvn den Tod tenkamiiiern in den Gefängnissen ge hört ? Todtenlattimern, sagte Herr Laubmei cr, sind, wenn ich nicht irre, diejenige Kammern, in welche mau die zum Tode vcrurtheillcn Verbrecher am Abende vor ihrer Hinrichtung bringt. Sic irren sich nicht, Herr Laubmeicr. Und solche Kammcril pflege weit und groß zn sein, und es sind Sessel und be gucmc Betten darin, wie. zum Hohn für den armcn Sünder, der oft Jahre lang aus der harten Pritsche hat liegen müs sen, und dem man in der lesttcn Nacht, da alles Andere, nur nicht der Schlaf an ihn herankommen kann, ein weiches Bette anbietet. Und in dieser großen, geräumigen Kammer zähle ich wahrhaf tig drei Betten, drei, meine Herren, ob wohl man nur auf Sic zwei gerechnet hatte; aber freilich, wenn ich mich recht erinnere, so hat man och vor wenigen Woche in den Zeitungen, versteht sich, nur in den auswärtigen, gelesen, daß in dieser Festung drei Strafgefangene heim lich hingerichtet sind. Wir sind hier un zweifelhaft in der Todtcnkaminer der Unglückliche, in der ihre letzten Angst- und lammertönc verhallt sind, und ich frage Sie, wozu meine Herren, wozu meine Herren, wozu find wir hier hier ? Er erhielt keine Antwort. Seine beiden Reisegefährten standen wie fest gebannt anf ihren Plästcn; man hörte nur ihren schweren At stein. Und hier draußen unter dem Fenster ? Wahrhaftig, das Fenster führt un mittelbar auf einen Kirchhof; ich sehe die Gräber. Ja, ja, der Kirchhof muß nastc bei der Tvdtcnkammer sein. Aber auch hier wieder, welche Ironie! Ist nicht diese traurige Ruhestätte der ar me Teufel, die man um einen Kopf kür zer gemacht, oder denen man mit den be kannten sieben Kugeln das Herz aus dem Leibe geschossen hat, ist sie nicht wie der reizendste, lustigste Blumengarten ein gerichtet 1 Ich sehe selbst durch die Fin sterniß rothen Oleander, gelbe Akazien, bunte Georginen darin. Freilich, da hinten sind die hohen, grauen Kirchhofs mauern. Und nun dieser Commandant, der zur VollmondSzcit verrückt wird, und dabei sein Adjutant, der die Was serscheu hat, und . Da kommt der Feldwebel mit dem Lichte zurück. Der Mensch sieht auch sonderbar genug aus. Aber still, meine Herren, sprechen Sic kein Wort. Zeigen Sie aber auch keine Furcht. Nur Selbstvertrauen kann uns retten. Sic, Herr August Laubmeicr, können so unnachahmlich muthvoll Ihre Augcn rollen lassen; lassen Sie sie rol len. Und Sie, Herr Tobias Haubcn sack, nehmen Sie Ihre großen Pistolen in die Hand, aber wie spielend; das giebt einen fabelhaften Relief. Der alte Feldwebel trat mit Licht ein. Man konnte sich in dem Zimmer um sehen. ES war in der That zwar sehr niedrig, aber groß und breit und cS standen drei aufgemachte Betten darin, und neben gewöhnlichen Stühlen einige bequeme Lehnsessel. Die beiden HandlungSreisenden schien eine Gänsehaut überlaufen zu wollen. Der Herr Laubmcier ließ seine Au gen nicht rollen. Der Herr Haubcnsack hatte freilich auch seine Hvlfter ruhig neben sich hin gelegt, aber ohne nur ein einziges Pi stvl hcransgeiiommeu ; habe. Der Feldwebel stellte das mitgebrach te Licht aus einen Tisch, der in der Mit te des Zimmers stand. Haben die Herren etwas besonderes zu wünschen ? fragte er dann. Die beiden HandlungSreisenden schwiegen. Hm, sagte aber der Herr von Eichen berg Lindenberg, ich hätte wohl eine Frage, Herr Feldwebel. Sie wolle noch heute Abend Ge schäfte machen? Auch das, aber davon nachher. Sie sind wohl schon lange hier? Ich bin mit dem Herrn General hier her gekommen. Ab, und sein Vertrauter. Ich kann eS mir denke. Aber, darf ich fragen, der Offizier, der uns an Sie abgab Sie nannten ihn Herr Hauptmann ist wohl der PI atz major der Festung ? So ist cS. Und auch der erste Adjutant desHcrr Generals? Auch das. Ter arme Hauptmann scheint nicht ganz gesund zu sein? Er kränkelt zuweilen. Ist er nicht einmal vvn einem tolle Hunde gebissen worden? Das bin i ch, mein Herr. Hm, in der That ? Die Herren Laubmeier und Hauben sacl standen kreideweiß,vom Schreck völ lig gelähmt da. Selbst der Herr Lindenberg war - Schon über nenn Jahre ? fragte der Herr Laubmeier. So lange nun noch nicht. Indeß ich fühle mich ganz wobl; nur jährlich an dem Tage, da ich gebissen wurde, ha- Halse. webcl? Der Feldwebel wollte die Frage bc antworten. Der Biß des Hundes war eine Haupt- und Staatsaction in sei nein Leben; die Erinnerung daran machte ihn redselig. Er wurde unter brochen. Ter Musketier Ncumann trat ein. Der Feldwebel wurde der strenge, schweigsame Vorgesehte, der in Gegen wart seines Untergebene sich nichts ver geben durfte. Der Musketier Ncumann hatte nur dem Feldwebel ein paar Worle in das Ohr zn sagen; dann entfernte er sich wieder. Die Herren, sagte der Feldwebel, sol len sich bereit halten, noch heute Abend ihre Sache dem Herrn General zu zei gen. Das Fräulein soll zwar erst morgen, an ihren, Geburtstage, sich von den Sachen aussuche; der Herr Gene ral wünscht diese vorher zu sehen. Ich werde Sie nachher zu ihm führen. Ei nen guten Rath möchte ich Ihnen aber jeht schon geben r fordern Sic nicht zn viel. Der Herr General ist nicht der Man, der mit sich spassen läßt. Er ging. Die beiden HandlungSreisenden sahen sich etwas vcrdnht an. Wir haben feste Preise, sagte der Herr Haubcnsack. Und feste Preise sind kein Spaß, mein te der Herr Laubmeicr. Ucbcrhaupt, was soll es heißen, er lasse nicht mit sich spassen? Was das heißen soll, meine Herren? sagte der Herr von Eichenberg. Ha ben Sic vergessen, daß heute Vollmond ist? Und dabei kennen wir den Tag nicht, an dem dieser Feldwebel Bohncn kamp wirklich von einem tollen Hunde gebissen ist; cS kann gerade heute vor neun Jahren gewesen sein, und binnen neun Jahren muß es losbrechen, wie Sie wissen. Und wenn nun noch gar der verrückte Hauptmann dabei sei wird, der sich einbildet, von einem tollen Hunde gebissen zu sein Gott behüte Einen vor einem solche Kleeblatt. Aber wollen Sic sich nicht fertig machen, mei ne Herren? Der Feldwebel kann jeden Augenblick zurückkommen und vornehme Herren darf man nicht warten lassen. (Fortsetzung folgt.) ' Das Gebiet der Vereinigten Staate. — Das Gebiet der Vereinigten Staaten umfaßte zur Zeit des Friedens von 17! die Fläche von 820,00 Quadratmeilcn. Jetzt steht ein Territorium von 3j Millionen Quadratmeilcn unter dem Sternenbanner. ES wird also noch auf längere Zeit hinaus an Raum zur Ausdehnung des Menschengeschlechts i den Ver. Staaten nicht fehlen. —A uch eine Laufbahn. Vor vielen Jahre kehrte ein kleiner Junge von 10 Jahre auf seinem Wege ach Vermont in einem Land Wirthshaus ein und zabltc für sei Bett und Frühstück, indem er dafür Holz sägte, statt es als ei Geschenk zn beanspruchen. Fünfzig Jahre später kam derselbe Knabe desselben Wegs und kehrte in dasselbe Wirthshaus ein als der Millionär George Pcabody. Nro. 7. Ginc krähende Frau. Der „Rich mond Eramincr" erzählt von einem jungen Ebcmannc, der am Morgen nach seiner Trau ung durch ei lautes Krähe a seiner Seite stoppend, ein lautes, dreimaliges Hahnengeschrei anosticsi, worauf sie in die Kissen zurürksanknnd fest einschlief. Als er sie am folgende Morgen wrgc dieses sonderbare Mcbahrcns befragte, erzählte sie ihm, daß ihre Mutter während ihrer Schwangerschaft von einem Hahne, der eines Morgens in einem iseustcr neben ihrem Bette gekräbt batte, erschreett wurde; in isoige davon hatte sie seit ihrer iäeburt jeden Morgen im Schlafe gekräht. i'chr Mali, dessen lKcschäft ein frühes Auf stehen nothwendig macht, findet, statt sich über diese seltsame Eigenheit zu ärgern, Gefallen da hatte sollte. „Governor Morien und die „Prima Donna" fuhren am l!. Februar b. I. zusammen aus dem Hafen von New Aork ab. Sie wurden eben einander außerhalb Sandp Hvvk hinaus bugscrt, und zwar so nahr aneinander, daß sich die Befehlshaber mit einander tcrhalicn kennte. Bedeutende Summe wurde von den Freunde dicscr Schisse anf ihren betref fende Günstling gewettet, daß er de Hafen zuerst erreichen werde. Die wctlfahrendcn Schisse kreuzten den Acguater im Atlantische Ozean an demselben Tage, ebsche nicht unter demselben Längengralc. Sic fuhren in die LcMainc Straße an demselben Tage aus jener Wasserstraße wieder heraus. Sie kreuzten den Aeguater im Stillen Meere an demselben Län gengrade. Beide Schisse kamen an dem ic.cm licbcn Tage in unsrem Hafen an, und zwar nicht ganz drei Stundcnvon einander nach einer Wettfahrt von 10,000 Meilen. Diese Thatsache sind Belege für die Genauig keit, welche die Tchifffahrtlundc erlangt hat, und beweisen gleichfalls die Zuverlässigkeit, welche de uuter der Leitung des Manne OsGicrS man Mauru angefertigten karten Winde und Strömungen der Meere schcnkcndarf." In dem „California Demokrat" finden wir folgende weitere interessante Angaben über die genannten beiden Clipper! „Der „Govcrnor Morton" kam nnr drei Stunden vor der „Prima Donna,, hier an. Diese Fahrzeuge Hube übrigens stets schncllc Reise hierher gemacht. Robert Blu m'S Leiche liegt in Fäulniß und im Grab und das Herrscherhaus Habs burg, dein er zum Opfer gebracht wurde, scheint auch der Fäulnis, und dem Krabe cn gegen zu gebe. ES hat entschieden Unglück. Die Prin zessin Charlotte, Frau Leopold'S, starb im Wo chenbett ; die Tochter Leopolds hcirathcte den Herzog von Orleans, der durch einen Sturz ge tödtct wurde; Erzherzogin Charlotte wurde wahnsinnig z Marie Antoinctlc wurde hinge richtet , Marie Louise wurde ans Frankreich ver trieben ; kürzlich kam die Erzherzogin Mathilde durch Brandwunden m'S Leben und Kaiser Marimilian fand in Mcriko dasselbe Loos, das Robert Blum in Wie gefunden. Der schwerste Sir,ich ist ihm aber durch den Grafen Bis marck in 1800 gespielt worden. Ob wohl Juli- US Fröbcl och östreichisch gesinnt ist ? . Einer unserer Freunde bemerkte dieser Tage: „Als Knabe hat man uns in der Schu >c gelehrt, daß eine Reise um die Welt drei volle Jahre in Anspruch nehme. Wie dachte ich mir die Erde so groß; drei Jahre—welche Zeit!" Nach der Vollendung der Pacisic-Bahn rei sc wir in 5 Wochen um die Erde und 3 Wo chen nach der Thee Ernte in China haben wir frischen Thee auf unserem Tische. Dieser Fortschritt wurde in 5) Jahren ge macht ; was werden die nächsten 50 Jahre bringe ?! Bei der Reinigung eines Reservoirs in St. LouiS fand man die Leichen von drei und dreißig Kinder! Das Bewußtsein, eine gerau me Zeitlang das Trinkwasser aus einem mit Waffer gefüllten Lcichcnhof bezogen zu habe, muß für die Betreffenden sehr beruhigend sein. —ln Nashvillc. Tcnn., hat eine Frau, deren Mann durch Anwendung einer zu starken Do sis Murphin gclödtct worden war, den Arzt auf Entschädigung verklagt. Sie verlangte HlO,- 000 und erhielt von der Jurp H 2530 zugespro chen.