Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, August 01, 1867, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Hemsylbmusche tzlNb MMts-Zeitmlg.
Jahrgann 2.
Die
Pennsyltmnische Staatszeitunst,
loh. Georg Slipper,
erscheint jeden Donnerstag, und loslcl Hri.iX)
per Jahr, zahlbar innerhalb desJahrcs, und
S.SO nach Verzins, des Jahrgangs.
Einzelne Ercmplaren, 1 (scntS per Stück.
Keine Subftriplioncn werden für weniger
IS sechs Monaten angenommen; auch kann
Niemand das Blatl abbrslcliciff bis alle Rück
stände bezahlt sind.
Anzeigen werden zu den gewöhnliche Prci
sen inscnrl.
Offiren! in der „Palriot und Union"
Druckerei, Dritte Strasic, Harrisdnrg, und
in der „Jnteiligenccr" Druckerei, am Eeittrc
Square, Laneaster.
Wohnung- Nro. 410 CbcSinttstrasie, ,w>
schrn der llen und sten Sirasie.
—0
Agenten
der
Pennsylvanischen StaatsZeitttng.
Altoona. -Georg Brunne r, Gen. Agent.
Allcghrnv Citp: Friedensrichter Srrida.
Birmingham. I o b P. Hei sei.
Breakneck. Jarob Heid.
Butler. — Jakob Keck.
><!arliSle. Louis Weidnia .
Chambersburg. Peter Gruß.
Columbia AndreaS Zel! r
DravoSburg und Eoalßaiiev. —A. Schütz.
Harmonp. CaSper Herzog.
-Hunlingdo. Jakob Leonhard.
ZohnSlow. E. M angold-
Kreamer. R. Daubcrinan .
c I. M. Westhäffc r.
Lankaster. A. Jökc.
( C. K r a u S.
Lawrenrevüle. Jakob Waidlrr.
Lock Häven. Friedrich Dietz.
Marictta. Friedrich Haas.
MillerSville. E. F. Rees.
Middietown. Ehrist. Baue r.
MountviUe. Martin Seidel.
e F. Kaiser, Nro. 20t > Pa. Av,
PittSburg. < Fr. Sck> in idl, 02 Sniilhsirld
Rochester. R. Albin Schmidt.
Saronburg. —A. L. Kraus c.
Sharpsburg. Franz A. K Ici n.
Tamaqua. Xaver Bender.
WieoniSro. Eduard SO jedem an.
Williamsport. g ctir Stopper.
?lork. Friedrich A. Stie g.
Zelicnople. Philip Ri PPcr, sen.
Obio -
Bucvruö. Georg Retlig.
Caitton. Jakob Heingärtner.
East-LewiStown. —David Wunderlin g.
New Waicrford. Wm. Da ba rt.
Springfieid. I v h. Georg Rippcr.
Indiana:
Fort Wavne.—P etcr Hotu ba S, Gen. Agt
Georg Viestcr,
Bcrfcrti gcr
von
Gold-, Nnsrnholz A? Niis;lmillnlz-
R u h in e n
Spiegel, Bilder und Photographien,
Bicrcckigu d Oval.
Waliiut, zwischen 4. und 5. Strasic,
HarriSburg, Pa.,
LÄ" Alte Nahmen werden dau
ernd vergoldet.^?)!
HarriSbura, April 25. '67.
Seife- und Lichter-Tabrit
C. /. Aiclicr,
Sechste Straße, zwischen der Walnut
und South Straße,
HarriSburg, Penn'a.
Ein großes Assortcmcnt Seife und Lichter
ets aus Hand.
HS?' Der höchste Preis wird' bezahlt
für Unschlit.
Georg Earnest,
Ecke der Otcn und Walnut Straße.
(Unter dem Mansion-HanS.)
HarriSburg, Pa.
Empfiehlt sich einem geehrten Publikum znr
Gas- nndWasser-Nöhren,
sowie zur Anfertigung aller
Dreh-Arbeiten
in Messing, Kupfer u. s. w.
Harrlsdurg, geb. 21.
F. W. Haas,
Alderina u,
Empfiehlt sich dem deutschen Publikum in und
außerhalb Harrisburg'S zur Ausstellung von
Vollmachten,
Kaufbriefen (loock),
Hypotheken <iiiort^nZ>>.i),
SchiffScontrakte
Durch Verbindung mit dem bekannten Ge
schäftshaus Hilter u. Eo. in Ncw-?lork bin ich
in den Stand gesetzt, die Versendung von
fördern g von Geldern nach allen
Theilen Deutschlands, und endlich die Einzie
hung von
Erbschaften und Vermögen
in Deutschland prompt und in kürzester Zeit zu
besorgen.
Office: Walnutstraße, 1 Thüre
oberhalb der Exchange.
HarriSburg, April 4. 1867.-tf.
General - Agentur
für Philadelphia,
A. T. LveS,
Nro. 244 Nord Fünfte Straße.
Der Unterzeichnete empfiehlt sich allen Ge
schäftsleuten zur Besorgung von
Austragen und Bestellungen
an hisiege Fabrikanten, Großhändler, Drogni
ften, Eisenbahn- und Dampfschiff Compagnien,
Feuer- und Lebens -Versicherungs-Ge
sellschaftcn, u. s. WZ
und ist bereit, auf alle geschäftlichen Anfragen !
Auskunft zu ertheilen und Collektionen zu be
sorgen.
F. T. LöeS,
Sil Nord !>te Straße, Philadelphia.
Carpets, Carpets!
Oel-Tücher, zc.,
eine sehr große Auswahl stets vorräthig und
billig zu verkaufen bet
E. Schnävely,
Zweite Straße, oberhalb Lokuststraßel
HarriSburg, März 21. '67.
Dr. Hossmalm's
weltberühmte Medizinen,
wclcbe in Deutschland jahrelang mit dem
besten Erfolg verordnet wurden.
DolUiir Hlissmmm'B
Nervöses Kopsweb, Rose, Blutandrang
zum Kopfe, heftiges Herzklopfen,
schwache Eirculation des Blutes
Schmerzen im ganzen Körper,
Schmerzen im Rucken und der
Brust, Magen-Entzündun
gen, 'Unvcrdaulichkeit,
Harilcibigkeit, Ohn
machten, Erbrechen,
Blähungen, schwcreTräume,Schlaflosig
keit, Melancholie, Wcchsclficbcr, ic.
Doktor Hoffmann'S
universal LevensPulber
Mcdizi grgc alle Ma,icnübcl, wie z. B.
Dyspcpsia, fühlbar durch eine Schwere
nd Drücken im Magen, Zittern und
Beklemmungen, Blähungen, Säu
re des Magens, unregelmäßiges
Herzklopfen, Uebclkeit, Sod
brennen u. s. w.
Tieft Svmptvme Habels einen gcsähiiichen
Für Damcn
Dr. Hoffmfinn'sSoothinlj S>>rup
für zahnende K index.
Dieser Sprnp ist ei vorlrrfsiichcs Mitirl zur
zu finden sind.
USX" Hütet Euch per Verfälschungen, und
sehn genau darauf, daß die eigenhändige Un-
Begrtablischc Nerven Pillci/die 'Bor 50 Eis.
Soothmg Syrup „ „ 25 Eis.
N. B. —Alle Orders im Einzeln wcr
ini Haupt-Depot
Brehm k Norßler.
N o ch e st c r,
(April t 8.1867.) Braver Eountv. Pa.
Niley O'Donnell,
Ecke von Elder und Förster Straße
(gegenüber Dan. Wagner'S Fünfte Ward Haus)
HarriSburg, P g.
Empfiehlt sich zur Legung von
Wasser mdGaS-Röhrcn,
>ur von allen in'S Fach einschlagenden Artikeln
als Kupfer u. Blei-Arbeiten,
Vier- und Wasscrkrahncn, :c.
Bestellungen können Nro 42 Markt-
Riley O' Donnell.
Harrisburg, April 25. 1867-BM.
Wm. Drady,
No. (ncittNummer) Markt Str.,
2te Thüre unter der Dritten,
Vqi-i'lsblli'st, ?q-
Macht dem Publikum die ergebene Anzeige,
aß seine neue
Uhren- und Jnwclen-
Handlung
auninchr vollständig eingerichtet ist, und ladet
er zu einer Besichtigung seines reichhaltigen As
sortementS, des besten in der Stadt, ergcbenst
ei, worin sich die schönste
LZ? Goldene und Silberne
französische Standuhren, Bronze-
Statuen, Vasen, .
Ferner, silberne und platirte
Thee - Services,
Urnen, Eierbecher, Kuchen- und Zuckerkörbchcn,
Buttertcller, Suppenschüssel, Abendinahlskelchc,
Pokale, silberne Messer, Gabeln und Löffeln;
ferner, Juwelen aller Art, als
Amethyst, Karfunkel, Korallen,
Rubinen und Perlen;
Diamant-, Topas-, Onvr- und einfache gol
dene Ringe von 18 Karat ; goldene Ketten,
Lavaschmuck, Aermelknöpfchcn, Fingerhüte, Me
Stöcke mit Gold- odrrSilber-Knöpsen
sowie ein ausgewähltes Lager von Dawson'
Warrc S: Hnde'S und I. Folev'S berühmte
Goldfedern, Nippsachen, Kalcnder-Rrg.
iatoren und eine Menge anderer in s Fach ein
schlagender Artikel.
Wm. Brady,
002 Markt Straße.
VRkhrcn und Schmucksachen werden
sorgfältig reparirt.
Harrisburg, Aug. 28, '66.
Haushaltungs Waaren.
A. C. Flinn,
Noi 11, Nord-Qurcn Straßr,
Laneaster, Pa.
HaushMuugsmamen,
Oese, Herde und Feuerroste;
Kupfer-, Eisen- und Blcchgcschtrre;
Brau- und Destilltr-Kessel.
Dachlraufen?sowic Ausbesserungen von Blrch
ge schirr bestens besvrgt.^ZZ
GelbstiefiereiS-Gasröhrensalirik!
Alir Arte von Wasser- und GaSröhren, von
Blei, gatvanisiricm Eiscn, Guß-und Schniicdc-
HvdrantS,
Badewanne,
Waschschüssel,
Apartcment mit Wasscrzufluß
P umpe n
für Gisternkn und tiefe Brunnen,
Dämpfer,
Ventilators,
Hydraulische Pumpen,
Jce-Cream-Znberciter,
Wasscrkühler,
RcfrigeratorS.
Zu haben bei
A. C. Fliliii,
Mlhtlm Gastriick,
Ecke der Vierten und Waliiut Straße,
Harrisburg, P a.,
Frühjahrs- und Sommer
.Mlilcr - Stosse.
Tuch,
Französische Ensimirb,
Wrstenzrngr
riglcn fortgesetzte Zuspruch umrr Zusicherung
Harris! >na, April 25, tdtt>7.
Die nühtlchste Etsliidtiliss
unseres Zeitalters!
Die
L n inb Familie n
Strick - Maschine!
Jede Maschine wird garanlirt.
Sirumpf und andere Strulwaare imGrosi
>< Marktsirasze, nahe Fronisiraße,
Harrisburg, P a.
F.'S.Ficld,
Mail. '67 11. Agent.
N cue
Frühjahrs- und Sommer-
Mister - Stosse!
soeben vom Osten mit einer reichen Auswahl
importirtcr und einheimischer
Kleider - Stoffe
Anzüge jeder Art
Halsbinden, Krügen, Taschentücher,
I. Fröhlich,
Dritte Straße, oberhalb North Straße,
HarriSburg, Pa.
April It, 1867.
John Bender s
.Mder-HaMung
Highstraßc, (A. JSke'S frühere Werkstälte,)
L a n c a st e r, Pa.
Eine gute Auswahl von
bilien für Parlor, Spei-VWNMWK
Küche
k4sl Schlafzimmer stets an Hand zu billigen
Preisen.
A. JSke'S patcntirtc AuSzugtischr wcr-
Särge
liefert.
Jobn Bender.
Laneaster, April 25. 1867.-lf.
Ülein- und Aqncrren-
Handlung.
Gvttlieb Miller,
Wholcsalc und Ret il Händler in
Weinen, Brandys, Gins,
Whisky, Champagner, SyrupS, ic.
Schweizer- und Limburger Käse,
Senf, Lagerbier-Gläser, Flaschen,
Gottl. Miller,
Dritte Straße, zwischen Verbekc
und Eon Oer Straße,
ZsqN'iSbtlh.q,
April tt. 1867.
Dr. P. Held,
Hydropathtscher Arzt,
PittSburg, Pa.
Chronisch Kranke, besonders Lungen-
und UnterleibSleidcnde können aus
sichere Heilung rechnen.
Man wende sich brieflich an den Doktor.
Juni 18,'67.—6m
I. C. Kemmerer,
Friseur und Barbier,
Strawberry Alley, nahe der Dritten Str.,
(gegenüber der „Patriot und Union Druckerei,)
Harrisburg.
Februar 11,1867,
Harrisburg, Pa., Donnerstag, August 1, IBS7.
Poesie.
(Aus der „Elev. Germania".)
Das Geld ist so rar.
Daß niemals so traurige Zeiten gewesen.
Braucht man nicht crst lang in drr Zeitung zu
lesen,
Ei jeder empfindet cS deutlich und klar
Im eigenen Beutel! das Geld ist so rar!
ES stocken Grwerbc im Großen und Kleinen
Trotz allen Versuchen und allen Bereinen;
Man kauft Nichts, man braucht Nichts, es ist
nur zu wahr:
DaS Geld ist dran schuld: das Geld ist so rar!
Da liegen dir Stoffe von Sammet und Seide!
Baumwollen und Leinen nur wollen dir Lcute,
Da heißt es: ich kauf' nur inländische Waar,
Nur billig auf Rechnung: das Geld ist so rar!
Der Mann ftlntt sich Abends in'S Freie znm
Schoppen,
Bald merkt dies dir Hansfrau, dann hört man
sie foppen :
Was hast du im Sinne? Warum denn nicht
gar?
Bleib lieber zu Hause: das Geld ist so rar!
Madam möcht' sechs Woche in'S Bad sich be
geben,
lim sich zu erholen und länger zu leben
Der Gattc erklärt: rS hat keine Gefahr!
Ach, bade zu Hause: das Geld ist so rar!
Dir Tochter hat Mnstrr von Hüten gesehen,
Solch' Hütchen, das würde ihr wundcrnet stehen,
Die Mutter meint: warte noch bis über'S Jahr,
Drr alic thuto auch och: das Geld ist so rar!
Wenn bittend das Kind kommt zur Mutter gc
lausen.
So hcißt'S einen Grnsi a den Hrn. Aktuar,
Ich bin nicht bei Kasse: das Geld ist i rar!
Schickt einer zum Schuldner und lässet ihm sa
gen.
So sagt er: ich kann nicht, so sehr ich auch spar',
Geduld ist euch Noth: denn das Geld ist so rar!
-fe li l l l e l o il.
Der
Aestunß-CommlludlMt.
E rimina l - Erz ä h lung
von
I. D H. Tciiime.
'l.
Der FcstlinsiS-komiiiandant.
(Fortsetzung.)
HörenSte—, der General wollte wie
der ausführen.
Waren Sie schon in Sybtrien Gene
ral ? unterbrach ihn der Gefangene.
Was geht mich Sybillen an?
Biel vielleicht. Wenn Sie durch das
traurige Land reisten, so würden Sie
durch manche menschenleere Haide and
durch manches arme Dorf kommen, aber
Sie würden dort überall etwas finden,
worüber Ihnen, ja, auch Ihnen, selbst
Ihnen, das Herz aufginge. In den ar
men Dörfern kämen Sie manchem Hau
se vorbei, an dem draußen auf der Fen
sterbank offen große Brode liegen.
Und wenn Sic des Nachts durch die
menschenleeren Haiden führen, so wür
den Sie darin alle viertel Meile wett
auf eine einsame niedrige, dunkle
MooShütte stoßen. Wenn Sie aber
heranträten und eine schmale, niedri
ge Thür öffneten, so würden Sie in
dem Inneren der Hütte eine brennende
Kerze, ein warmes Bad und ein paar
frischt, reine Hemden finden. —Und wo
für ist das Alles da, Herr General?
Jenes in den Dörfern, dieses in den
Haiden? Ich will es Ihnen sagen.
In den Wäldern, die rings umher lie
gen, halten sich bei Tage jene Unglück
lichen, denen es gelungen ist, aus den
unterirdischen Bergwerken, oder wo sie
sonst zu entsetzlichen Arbeiten gefangen
gehalten wurden, zu entfliehen, vor ih
ren Verfolgern verborgen. Nur bei
Nacht können sie die Flucht in die Hei
math fortsetzen, und da finden sie denn
in den Dörfern Brod und in den Hai
den Erquickung. Und das Volk giebt es
ihnen, das Volk das Sie, Herr General
nichts angeht.
Der General hatte ruhig seine Ta
bakswolken vor sich htngeblasen.
Er stand auf, ging an die Thür, öffne
te sie und rief hinaus :
Unteroffizier Krummbein !
Herr General!
Der Gefangene von Heidenheim wird
morgen früh krumm geschlossen.
Zu Befehl, Herr General!
Der General kehrte auf seinen Platz
zurück.
Der Gefangene setzte das Gespräch mit
ihm fort.
Sie waren Beide vollkommen ruhig
geblieben. Sie kannten sich. Sie ka
men seit zwölf Jahren jeden Abend,
wenn der General Zeit hatte, denn mit
dem Gefangenen sich zu unterhalten,
war ihm zur Gewohnheit, zum Bedürf
ntß geworden; auch ihn zu ärgern, zu
quälen; freilich auch von ihm geärgert
zu werden.
Früher hatte er seine Zeit zwischen
dem Gefangenen Hetdenheim und den
anderen Staatsgefangenen, deren er
nicht wenige tn der Festung zu verwah
ren hatte, so getheilt. Die Anderen
waren aber sämmtlich fort; sie waren,
wie schon die Wirthin tn der Schlucht
erzählt hatte, zum Theil entlassen, znm
Theil gestorben.
Der Baron Heidenheim war allein
übrig geblieben. An ihm hielt der Ge
neral um so zäher fest.
Der Gefangene wußte auch, daß er
am andern Morgen werde krumm ge
schlossen werden.
Der General hatte es einmal befoh
len, und einen einmal gegebenen Befehl
hatte er noch nie zurückgenommen. -
Zudem war es nichts Angenehmes,
krumm geschlossen zu sein, und wo der
General Toll srtncm Gefangenen etwas
Unangenehmes bereiten konnte, da un
terließ er es nicht.
Warum aber der Gefangene das pro
vocirt hatte ? Er mußte doch wohl seine
Gründe haben; denn unabsichtlich hat
te er es nicht gethan.
War doch mit der Ertheilung des Be
fehls das Gesicht des Generals sehr ver
gnügt geworden, und wer vergnügt ist,
fühlt sich sicher und blickt nicht nach
durch gesägten Balken hinauf und denkt
nicht an mitternächtliches Ausbrechen.
Der Gefangene halte wohl auch noch
mehr vor, und dazu sing er die Unter
Haltung wieder an.
Vielmehr, er wollte cS. Er wurde
ntcrbrockicn, und er erblaßte über das,
was ihn unterbrach.
Unmittelbar über der Zeile wurden
auf einmal Tritte laut. Gleich dar
auf glaubte er zu hören, wie dort Me
scheu mit einander sprachen.
ES war freilich Alles dumpf und un
bestimmt genug. Aber cö war etwas
Ungewöhnliches. Der Gefangene
konnte sich nicht erinnern, seit Jahren
des geringste Geräusch da oben vernom
men zu haben. Wer war jetzt da?
Was wollte man dort? Und wie, wenn
die Menschen die ganze Nacht da oben
blieben? In der Nacht wollte und
mußte der Gefangene fort. —Wenn sie
gar das durchsägte und zersprengte Brct
entdeckten?
Oder wenn das Geräusch den eben
erst sicher gemachten General veranlaßte,
nur einen einzigen Blick nach der Decke
hinauf zu werfen?
Und der General hatte sowohl Tritte
wie Stimmcn sehr wohl vernommen.
Er hatte aber nur einen Mome nl da
auf geachtet.
Dann zeigte seine Miene, daß er wuß
te, was es war. Er rauchte ruhtg fort,
ohne aufzublicken.
Auch der Gefangene wurde wieder
ruhig. Um das Geräusch da oben
kümmerte er sich, dem Anscheine nach,
gar nicht weiter.
Er hatte freilich auch jenes Andere
noch auf dem Herzen. Er knüpfte das
Gespräch da wieder an wo cS unterbro
chen war.
Aus wie lange soll ich krumm geschlos
sen werden, Herr General 7.
So lange es mir gefällt.
Das ist ein Willkürakt, Herr Gene
ral.
Ich bln hier Herr.
General, kennen Sie die drei Teufel
der Gefangenen?
Ich will nicht hoffen, Herr —
Die drei Teufel des Gefangenen sind
erstens und zu allererst sein Gewissen.
Hm!
Zweitens der Gcfängnißpastor.
Hm, hm !
Drittens, Herr General—
Nehmen Sie sich in Acht!
Drittens, die Langeweile.
Ja so!
Und da die Langeweile durch die Ein
förmigkeit entsteht, krumm geschlossen zu
werden aber immer eine Veränderung
ist, so nehmen Sie mir wenigstens auf
einige Zeit den einzigen Teufel fort, der
mich hier in meinem Gefängnisse ver
folgt.—Denn daß ich ein gutes Gewis
sen habe, das wissen Sie. Und die
P—n hassen Sie Gottlob noch mehr,
als mich.
Wissen Sie das gewiß? fragte der
General, als wenn auf einmal ein neu
er Gedanke in ihm wach werde.
Ja, sagte der Gefangene, denn etwas
ist Ihnen auch an meiner Dankbarkeit
gelegen.
Was? fuhr der General von Toll
wieder auf.
Gewlß, Herr General. Das Blatt
kann sich auch wieder einmal wenden,
ich meine das politische Blatt. Dann
würde ich Ihr Herr.
Der General war dunkelroth vor
Zorn geworden.
Herr, in aller Millionen Teufel Na
men. Sie sind der nichtswürdigste Hoch
verräter, den die Welt kennt. Sitzt
der Mensch hier schon seine zwölf Jah-
re, war zum Tode verurthcilt —füfilirt
sollte er nur werden, das Hängen wäre
für ihm zu gut gewesen-die Gnade
seines Monarchen schenkte ihm das Le
ben, vcrurtheilte ihn nur zu lebensläng
licher Festung, nicht einmal zum Zucht
hause, und zwölf Jahre lang gebe ich
mir Tag für Tag die Mühe, aus dem
Burschen, den ich hier beinahe als ein
Kind vor fand, einen ordentlichen Men
schen zu machen, und was hat das Alles
geholfen?
Aller Mühe zum Dank für alle
Wohlthaten, sinnt der Mensch nur ans
neue schwarze Thaten des Hochvcr
raths!
Das Blatt kann sich wenden! Sehe
Einer. Ich glaube, Sic wären im
Stande, Herr, wenn das Blatt sich wen
dete und Sie mich in Ihre Gewalt be
kämen, mich todtschicßcn zu lassen. Hm,
—Wie Herr?
Nicht gleich, Herr General? Zuerst
ließe ich Sie in diese nämliche Zelle
einsperre, in der ich nun seit 12 lah
ren sitze, u. schickte Ihnen tagtäglich die
beiden frömmsten (?) Pastoren, die ich
im Lande auftreiben könnte, sie müßten
jeden Vor- und Nachmittag sich bei Ih
nen abwechseln.
Himmeldonncr Krcuzmillionen
Sehe Einer diese ausgesuchte Bosheit. —
Und dann, Herr? Weiter?
Wenn Sie das ein Jahr lang ausge
halten hatte, dann ließe ich Sic hän
ge.
Der General war aufgesprungen.
Er polterte, aus seinen Stock gestützt,
heftig in dem Gemache umher. Seine
Pfeife war ihm ausgegangen.
Hängen? rief er. lind vorher ein
Jahr lang beten? Himmelkrenzmiiliv
neu
Er blieb vor dem Gefangenen stehen.
'Aber noch hat sich das Blatt nicht ge
wendet. Noch bin ich Herr, und —und
ich will die ganze Nacht kein Auge zu
machen, um darüber nachzusinnen, was
eine solche exemplarische Bosheit ver
dient.
Unzweifelhaft eine eremplarischeAhn
dung, Herr General. Aber ich mache
Ihnen doch einen Vorschlag zur Gute.
Ich will von nichts wissen.
Sic sind Familienvater?
Habe Sic sich darnm zn kümmern?
Sie haben zwar, so viel ich weiß, kei
nen Sohn.
Der General antwortete nicht. Aber
er verneinte wie unwillkürlich mit einem
Kopfschüttcln.
Und nun haben Sic den schönen und
alten Namen von Toll. Sie haben ihn
sogar berühmt gemacht.
Der General nickte für sich mit dem
Kopfe, eben so unwillkürlich.
Er muß dennoch mit Ihnen ausster
ben.
Ja, sagte der General, aber wieder
nur für sich.
Da sollte Sie mich adoptire, Herr
General.
Was Herr ? Einen Hochverrätber?
Ich schriebe mich von Heidenhcim, ge
nannt von Toll.
Sie der mich hier einsperren und mir
täglich zwei Pfaffen auf den Hals schi
cken will?
Auch, wenn Ihnen das lieber wäre,
vsn Toll-Heidenbeim.
Und dann mich hängen lassen wollte ?
Ich ließ Sie dann nicht hängen.
Zum Teufel, ich wäre auch noch da
bei.
Sie wollen mich also nicht adoptircn ?
Lieber
Ho habe ich noch einen anderen Vor
schlag. Sie haben eine Tochter.
Der General sah auf einmal hoch
auf.
Was wissen Sie von meiner Tochter ?
Daß sie Ihr einziges Kind ist.
Hm, ja.
Und schön!
Wer hat Ihnen das gesagt?
Ich denke cS mir, nach dem Bilde
des Vaters.
Herr —!
Und liebenswürdig, und wenn ich
nicht irre, gerade achtzehn Jahre alt.
Bald neunzehn.
Oder bald neunzehn. Und ich wer
de bald dreißig alt. Sic müssen es ja
wissen.
Ein junger Verbrecher.
Und nun, Herr General, wenn Sie
mich nicht adoptircn wollen, so machen
Sie mich zu Ihrem Schwiegersohn.
Herr, haben Sie heute den Teufel im
Leibe 7
Ich habe nur meinen guten Tag, wie
Sie ihn haben. — Nun? Haben Sie
keine Antwort für mich 7
Daß Sie ein Verbrecher sind, der den
Galgen verdient hätte.
Aber ich bin ihm entkommen, Herr
General
Leider.
Und bin von gutem, altem Adel, und
habe bedeutende Güter, die mlr rcstitn
irt werden müssen, wenn eine Amnestie
kommt.
Für Sie kann dienimmerkommen.
Ich füge Ihren Namen dem mcini
gcn bei.
. Den Namen eines Verbrechens!
Und endlich, Herr General, die Wahr
heit zn sagen, Sie können ohne mich
nickt mehr leben. Als Ihr Schwicger
söhn bleibe ich bei Ihnen, und Sie sol
len mich ärgern und qnählcn, so viel
Sie wollen, einen um den andern Tag
ans Wasser und Brod setzen oder krumm
schließen lassen.
Sonst aber gebe ich Ihnen bei erster
Gelegenheit durch, oder in Jahr und
Tag haben wir eine Amnestie.
Der General war nachdenklich ge
worden. Seine Augen leuchteten so
sonderbar. Sonderbare Gedanken
mußten in seinem Kopse hin und her
geben. Er trat zu dem Tische, um an
dem Lichte seine Pfeife wieder anzuzün
den. Es gelang ihm nicht ; es war zu
wenig Tabak mehr darin. Der Ge
fangene hielt klim das Licht. Nun ging
es.
Nun war er aber auch mit sich im
Klaren. Die Gedanken mochte ihm
vorher wohl so geschwinde im Kopfe hin
und her gegangen sein, daß er sie nicht
reck't hatte fassen können. Der brave
alte General hatte oft und muthig ge
nug in seinem Leben Pulver gerochen,
aber erfunden schien er cS nicht zn ha
ben.
Herr, sagte er, vor dem Entkommen
werde ich Sie hüten ; ich lasse Sie mor
gen an die Mauer schmieden. Und eine
Amnestie darf für Sic nicht kommen
ich werde dagegen protestiren ; ich zer
bräche meinen Degen und würfe ihn
dem Könige vor die Füße. Gate Nacht.
Ihr Fräulein Tochter ist seit acht sa
gen hier, Herr General?
Sie werden morgen an die Mauer
geschmiedet.
Und nicht krumm geschlossen 7
Und krumm geschlossen.
Und wie heisst Ihre Tochter, Herr
General?
Unteroffizier Krnmmbein!
Befehlen, Herr General?
Das Licht!
Zu Befehl, Herr General.
Der General schritt zur Thür hin
aus.
Der Unteroffizier Krnmmbcin ahm
die Wachskerze, löschte sie aus und folg
te seinem Commandanten. Von außen
wurde die Thür fest abgeschlossen.
Der General halte seinem Gefange
nen einen der Besuche abgestauet, die er
ihm fast täglich zn machen pflegte. Sie
hatten nur heute über Einiges geredet,
was früher zwischen ihnen nicht zur
Sprache gekommen war. Der General
hatte sich daher auch wohl mit einigen
anderen Gedanken entfernt als sonst.
Und der Gefangene war, in tiefe
Gedanken versenkt, zurück geblieben.
(Fortsetzung folgt.)
Eine Fran vom Lande verirrt sich
in Rciv-?iork.
Eine Frau auS Ellwvod in New Jer
sey wurde dieser Tage von ihrem Schwie
gersohn nach New-Ziork geholt, um ihrer
Tochter bei deren bevorstehenden Entbin
dung abzuwarten. Am Tag nach ihrer
Ankunft ging sie ans, um Medizin zu
holen. Ihre Tochter rief ihr noch nach
sie möge sich nicht verirren, worauf sie
etwas wie „Dummheitcn" brummte und
wegtrollte. Sie fand die Apolhle, aber
auf dem Heimwege hatte sie sich in dem
StraßeN'Gcwirr bald so verirrt, daß sie
in Verzweiflung gerieth. Sie wußte
weder Straße noch Nummer, hatte kei
nenHnt auf und war im gröbsten Haus
anzug. Nachdem sie in Gesellschaft ei
nes Polizisten PchS Stunde lang ver
geblich gesucht hatte, bekam sie einen An
fall von Sonnenstich und hatte nun ge
nug. Zum Glück hatte sie etwas Geld
in der Tasche; sie ließ sich daher von der
Polizei auf den Bahnhof bringen und
fuhr heim nach Elwood. Als sie dort in
dem erwähnten-Anzug ankam, hicltman
sie erst für verrückt, und als sie die Sache
erklärt hatte, wollte das Gelächter kein
Ende nehmen. Ihre Tochter in New
Uork war inzwischen nicht wenig in Angst
um sie, und diese legte sich erst, als ein
Brief sie von demAbcnteucr in Kenntniß
setzte.
Tod hervorragender Männer.
James M. Wayn e, einer der
Richter der Supreme Eourt der Ver.
Staaten starb zu Washington am 5. d.
M., im hohen Alter. Er war Mitglied
des Eongrcsses von 1820 bis 1805 ;
Präs. Jackson, zu dessen warmen Unter
stützen! er gehörte, ernannte ihn zum
Richter der Supreme Eourt. Fälle des
Scerechts waren es hauptsächlich, mit
denen er sich beschäftigte und in denen
er große Erfahrung nd ein gediegenes
Urtheil besaß. Die durch seinen Tod
erledigte Stelle wird nicht wieder besetzt
werden, denn nach einem Congrcß-Ge
sctzc soll die Zahl der Supreme Eourt
Richter, die bisher neun betrug, auf sie
ben hcrabgcbracht werden.
Von Virginia City wird unterm 5. d.
M. mitgetheilt, daß General Thomas
Francis Meagher, Sekretär und fungi
rendcr Gouvernör des Territoriums
Montana, am Abend des 1. Juli vom
Deck des Dampfers Thompson zu Fort
Bcnton fiel und ertrank. Er war seit
14 Tagen in öffentlichen Geschäfte ab
wesend und man erwartete, daß er für
die Truppen des Territoriums Waffen
znr Vertheidigung des Gebiets gegen
die Indianer herbeischaffen werde.
Sein Tod wird allgemein betrauert.
Nach den neuesten Berichten hat man
seinen Leichnam noch nicht gesunde.
Nro. .
Die neue Planke drr radikalen Plat
form.
Nachdem Boutwcll, sowie Butler die
EonfiscationS-Politik adoptirt und sich
für die Gütcr-Vcrtheilnng im Süden
ausgesprochen, nachdem selbst der Se
natspräsident Wade vor einem Hotel tn
Kansas, überselig von den Herrlichkeiten
welche die „Pacific Eisenbahn-Compag
nie" den congressionellen Ercurstonisten
aufgetischt hatte, sich für den Cvmmii
ismus erklärt hatte, da mußte Wcndell
Pbillips für seinen bisherigen Ruf, als
„Gehirn der radikalen Partei" zu gel
len, ernstlich besorgt werden, und cS ist
daher erklärlich, daß er das nächste Er
scheinen den „Anti-Slavcry Standard"
benutzte, um seine Concurrcntcn in den
Schatten zn stellen und Confiscation
und Gütergemeinschaft zu Gunsten der
Neger im Süden mit einer Vehemenz
zu verlangen, welche Boutwcll und But
lcr als harmlose Kinder und Ben Wade -
als einen lallenden einfältigen Schwätzer
erscheinen läßt.
Es wird genügen, die Schlußsätze die
ses Manifestes anzuführen, um unsere
Leser in den Stand zu setzen, sich ein
richtiges Urtbeil über den Charakter des
Ganzen zu bilden. Sie lauten :
„Confiskation ist nichts als nackte
Gerechtigkeit dem frühern Sklaven ge
genüber. Wer hatdas Land unter Cul
tur gebracht? Wessen Schweiß und Ar
beit ist mit derselben verwachsen? Wer
hat die Wälder gelichtet, wer die Wege
gebaut ? Wessen Hände haben die Hän
ser aufgerichtet? Wessen Verdienst hat
diese Städte erbaut? Natürlich das
des Negers. Nennt man das Gerech
tigkeit, ihn setz! nackt und unwissend in
die Welt hinauszustoßen? Warum soll
er nicht seinen 'Antheil an seinem Erb
tkeile haben ? —Vergütet den Sklaven!
Theilt mit ihm, was die letzte Genera
tion von Weißen und Schwarzen ange
häuft hat. Das Verdienst des Herrn,
das Bedürfniß der Nation, die Sicher
heit der Zukunft, Gerechtigkeit gegen
den Neger, 'Alles verlangt Evnfiska
tion."
Wir haben bis jetzt Wcndcll Phillips
für einen enthusiastischen u. geistreichen
Fanatiker gehalten, der in seine For
derungen den bestehenden Verhältnisse
und ZwcckmäsiigkeitSrücksichten zwar
keine Rechnung trägt, aber trotz alledem
von dem den AankccS eigenthümlichen
praktischen Instinkte geleitet wird, der
ihn verhindert, sich durch Befürwortung
wahnsinniger Theorien, die weder in
der Moral noch in der Politik verthei
digt werden kennen, lächerlich zn mache.
Die oben angeführten Stellen aus
dem jüngsten Pronnnciamento des Hrn.
Phillips beweisen, daß wir uns darin
getäuscht hatten. Es gibt keinen siche
ren Weg, diesen Mann unschädlich zu
machen, als ihn ausrasen zu lassen.
Wenn er auf der jetzt betretenen Bah
noch eine Weile fortwirthschasiet, so
wird er sich und seinen Anhang zur
Zielscheibe des allgemeinen Spottes ge
macht haben.
Dir Kriegsmacht Deutschlands.
Durch dem Gebietszuwachs Preußens
im vorige Jahre von >00 Ouadrat
meilen mit 5,28,00 Einwohnern
wurde auch dessen Streitkräfte ent
sprechend vermehrt.
Durch die Gründung des norddeutschen
Bundes wurde die Truppenmacht der
sämmtliche Bundesstaaten, mit Aus
nahme des Königreichs Sachse, dem
preußischen Heere einverleibt, die säch
sische 'Armee als sclbstständigcS zwölftes
Bundcsarmeecorps formirt. In Fol
ge der Schutz-und Trutzbündnisse mit
Baiern, Würtemberg, Baden und
Darmstadt werden auch die Eontingen
tc dieser Staaten im Kriegsfalle gleich
jenen des Nordbundes dem preuß.
Oberbefehl unterstellt, so daß Deutsch
lands gcsammtc Wehrkraft unter preu
ßischer Führung vereinigt ist.
Die Armee wird in das Garde- Corps,
welches sich aus der ganzen preußischen
Monarchie rekrulirr, und in 11 nach
den Provinzen gebildete Armcccorps
eingetheilt. Jedes Corps zerfällt in 2
Divisionen Die unter Garde und Linie
angeführten Trnppcnthcilc bilden die
Feldtrnppcn. Deren KricgSstäikc be
tragt 41>,17 Mann. Die zur Per
stärkung der Feldtrnppcn auch im Felde
bestimmte Landwehr und die übrigen
Bcsatzungstruppcn beziffern sich auf
liis, 543 'Mann. Die Ersatztruppc
zählen 155, 885 Mann. Hierzu kom
me noch 12 Offiziere, und können
außerdem noch formirt werden 15 Ba
taillone Landwehr zweiten Aufgebots,
wonach die Starke der gesammten preu
ßischen Streitmacht sich zu 014,10
Mann ergiebt (225 Gensdarmc ein
gerechnet). Die preußische Marine
zählt 84 Kriegsschiffe mit 488 Geschü
tzen.
Die kleineren norddeutsche Staaten
stellen zusammen 45,5 Mann. Die
se sind den verschiedenen preußischen
Armcccorps zugetheilt.
Das Königreich Sachsen, welches das
zwölfte norddeutsche Bundcsarmeecorps
formirt, stellt 50,(00) Mann.
Die bayrische Armee zählt 100,
Mann.
Das wnrttcmbcrgischc Eontingent
stellt über 8, Man.
Badens Armcccorps ist 25,Mann
stark.
Hcssen-Darmstadt stellte im Ganzen
1, Mann.
Preußens, Nord-nnd Süd-Dcutsch
landS gcsanimtc Streitmacht beläustsich
sonach auf 1,180,UV Mann.