Die Staats-Zcitnng. Harrisbing, Pa. Dc' n licr st a >z. I li 11, 18>,. Angine Agcnteu. Folgende Herren sind unsere authorisirtcn Agenten um Anzeigen und Subscriptivnen für die „Pennsplvanische Staats - Zeitung" in Empfang zu nehmen: F. T. L 0e5,214 Nord Fünfte Straße, Phi ladelphia, Pa. I>o. F. Mierson, „Demokrat" Office, Philadelphia, Pa. C. Mcye n, No. 37 Park Row, New plork. Für Richter der Supremc-Eourt: Oieorq Elimswood, Ntncr Astent. Herr Apotheker E r n st Mangold von der Firma: Mangold sc Bro. in Johnstown, Pa., hatte die Güte, die Agentur für die „Pennsylvan. StaatS zcitung" zu übernehmen. Hr. Mangold ist authvrisirt, Abon nenten für unser Blatt zu sammeln, Gel der cinzukassircn und für uns zu qnit tircn. Wir empfehlen Hrn. M. unsern zablrcichcn Freunde in Johnstown u. Umgegend ans' Beste. Will ncbru Ncqcrtt lieffvalitn werden. Der alte Thad Stevens ist ein son derbarer Kauz. Jetzt, da er spürt, daß es schnellen Schrittes „bergab" mit ihm geht, und daß er bald in's Gras beiße muß, ist er auf die Idee gekommen, nur auf einen solchen Gottesacker be graben zu werden, wo kein Unterschied in der Farbe gemacht wird, d. h. wo Ne ger und Weiße gleiche Rechte haben. Wie wir aus dem Lancaster "Intel!!- vcnichiuen, so kaufte nämlich Stevens vor einige Jahre zwei (!) Lotten (natürlich, eine für sich selbst, und die andere für seine Haushälterin, resp, schwarzes Wcible,) auf dem Lancaster Cemetery. Später erfuhr aber Stevens, daß die Jucorporations-Aktc dieses Bc gräbnißplatzcs das Beerdigen von Ne ger auf demselben verbietet. Was thut der alte Sünder ? er ging und ver kaufte seine Lotten wieder an die Com pagnie des Cemetery zurück! Neulich kaufte Stevens wieder zwei Lotten, und zwar ans dem Woodward Hill Cemetery. Als man ihm aber den Doock (Kaufbrief) überreichte, und er ein ähnliches Verbot darin fand, gab er de Kaufbrief mit der Bemerkung zu rück, daß er auf keinem Cemetery begra ben zu werden wünsche, auf welchem ir gend welche von „Gottes Kindern" aus geschlossen wären! Erst vor einigen Tagen kaufte er ein Stück Grund auf Shriuers Cemetery, in dessen Jnkorporatious-Akte keine der artigeil Bestimmungen enthalten sind. Dort wünscht er begraben zu werden (Unser vovil meint, der alte Kerl soll erst warten bis er todt ist, ehe er begra ben wird.) Tast Stevens für seine liebenswür dige schwarze Lebensgefährtin, die von seinen eigenen Parteifreunden in Lau kastcr „Airs." Stevens titulirt wird, sorgt, ist dem zürnenden alten Manne gar nicht z verarge. Das ist Ge schmackssache für ihn! Wenn aber Ste vens mit aller Gewalt neben den schwar zen „Gottes Kindern" beerdigt zu wer den wünscht, warum kaufte er sich denn nicht zwei Lotten auf dem Neger-Kirch hof nahe der Stadt? Dort könnte er ganz gemüthlich ehe seiner schwarzen Haushälterin ruhen, ohne zu befürchten, von irgend J-mandcn gestört zu werde, es müßte ihm denn gerade der T l selbst keine Ruhe lassen, da er mit die sem schon längst einen Bund der Rache geschlossen hat! Dir sterbende Republik. Bei der Fraucn-Ncchls-Eonvcniio, welche zu New-Aork stattfand, hielt der bekannte Abolitionist Parker Piliobury eine Rede, worin er den Zustand unse rer Republik schilderte und unter Ande ren sich folgendermaßen ausdrückte: Staaten Clristcnltnimc als Glaube und mit dem Rc publilanisninsals Rrgicrungs-Form, überleb ic eine frühreife stylen dann es weniger daran gelegen ist, den Patienten zu kurircn, als dessen vermöge unter sich zu thei len". Unter der Behandlung ihrer gegen wärtige Aerzte ist sicher das Schicksal unserer Republik entschieden und besie gelt. Die Quacksalber in dem Con gressc der Bundeshauptstadt und deren asfistirende Pfuscher in den Staatsge skpgcbungcn und in anderen öffcnllt chcn Aemter bekümmern sich nicht um ihre Wiederherstellung, sondern richten einzig und allein den Blick auf ihren Tod, um in den Besitz der Hinterlassen schaft zu gelangen. Hr. P-llsbury sagt die Wahrheit, die volle Wahrheit, und seine Worte ver diene die Berücksichtigung des Volkes./ Vernünftige Ansichten. Vor einigen Tagen fand tn Cincin ati eine Versammlung englischer Pre diger statt. Der Zweck dieser Ver sammlung war die Berathung der Mit tel gegen die Entweihung des Sabbaths worunter auch da Lesen der Sonntags, Heransgegebenen Zeitungen gehört, und es wurde ganz besonder hervorgehoben daß es sogar Prediger gebe, die eS „nicht unter ihrer Würde finden," Zei tungen, welche Sonntags ausgegeben werden, zu lesen. Ein Eommlttee wurde ernannt, wel che dem Mayor der Stadt, E.E. Wil stach, seine Aufwartung machte und ihm die folgenden sechs Punlte, die von dem Vereine als Sabbathschändung betrach tet werden, vorlegten, mit dem Gesuche, seine Autorität als Mayor zur Unter drückung der Ursachen dieser Entwei hung anzuwenden, nämlich : 1) Verkauf geistiger Getränkt. 2) Offenhalte der Spielhäuser. 2) Umzüge mit Musik durch die Stra ßen. 4)Sacred Concerte, welche nur so genannt werden, aber keine "ncrost sind. 5) Herausgeben, Ausrufen und Ver lausen von Zeitungen in den Straßen. 9) Offenhalten der Leihställe und das Fahren und Reiten. Alles am Sonntag. Der Mayor bemerkt in seiner Ant wort Folgendes: nck 1 glaubte ex, daß die Beschrän kung im Genuß geistiger Getränke durch die Aufmunterung zur Moralität der jenigen, welche die Trinklokale besuchen und begünstigen, eher erzielt werden könne, als durch strenge und Entrüstung hervorrufende Bestrafung der Verkäu fer der Getränke. nck 2 sei er vollständig mit dem Com mittee einverstanden und werde alle ihm von dem Gesetze verliehene Gewalt an wenden, um Spielhäuser Sonntags und a Wochentagen zu schließen und zu unterdrücken. uck 3 kenne er keine legale Autorität, welche Prozessionen mit Musik Sonn tags verbieten könnte, wenn diese, ohne Störungen zu veranlassen, durch die Straßen ziehen. Bezüglich des 4. Punktes kennt der Mapox kein Gesetz, das ihn oder irgend einen andern Bürger berechtigt, die Sa cred-Concerte Sonntag, gleichviel ob sie wirklich "Moroll" oder nur so ge nannt sind, zu stören. Was den 5. Punkt betrifft, so glaube er, daß das aus der Circulation von SonntagSblättern erwachsende Gute die Uebel, welche dadurch veranlaßt werden können, bedeutend überwiege, besonders da die Blätter Nachts gedruckt werden, wenn der größte Theil der Bevölkerung in tiefem Schlafe liegt. . In Bezug auf den 9 Punkt ist der Mapox ganz anderer Ansicht als das Committee. Er glaubt, daß weder die Moral noch die Religion gefördert wer de können, wenn das Volk physisch lei det, und geeignete Erholung von den täglichen Geschäften, Pflichten, Arbeiten und Sorgen, sowie der zettweise Genuß frischer, freier Luft mit dem christlichen Leben nicht unverträglich, sonder im Gegentheil für die Existenz und dle Ent wickelung nothwendig seien. Das Ver lasse, einmal wöchentlich, der Stadt, welche fortwährend im Rauch bedeckt und mehr oder weniger mit unreiner Lust gefüllt ist, um an den herrlichen Feldern, Wiese nund Gärten in der Umgegend das Auge zu weiden und et ile gesunde, wohlduflende Luft einzuath nicii, würde er nie stören, sondern lm Gegentheil zn solchen Recreationen das Volk mit aller ihm zu Gebote stehen den Macht aufmuntern und er würde sich freuen, wcun er die Mittel zu solchen Genüssen jedem Manne, je der Frau und jedem Kinde in der Stadt verschaffen könnte. Ein großer Park mit guter Musik darin würde, meint der Mayor, viele Leute von den Prostitutionshäusern, Spielhäusern und Zechgelagen fern halten und zur Förderung der Moral mehr beitragen, als alle ZwangSgesetze. VorsichtSmastregeln der Brauer. In Neading hielten die Brauer vori ge Woche eine Versammlung, um Maß regeln zu berathen, durch die sie sich ge gen die wachsende Verfolgungssucht der Temperenzler schützen könnten. Sle nahmen die vor einiger Zeit mitgetheil ten Beschlüsse des Chicago Brauer CongresseS an, und fügten denselben noch folgende hinzn. „Beschlossen, daß keine Malzgetränke an so- erden sol „Bcschlossen, daß eö der Wunsch und die Ab lag, sowohl wie der Sonntag, in jeder Bezie hung gehörig beobachtet wrden sollte; daß den religiöse Ansichten Aller die schuldige Achtung gezollt, und Ordnung und Anstand zu allen Zeilen erzwungen werden sollte; daß Trunken- Plan der gänzlichen Enthaltsamkeit Partei nicht berechnet ist, das gewünschte Resultat der Wie bergeburt herbeizuführen. Ferner ist es ihre tel- und Salon-Haltcr hinreichendenSchutz gc währen würden, ei großer Theil der jetzt so gewöbnlichc Trunkenheit verhütet, wenn nicht das Uebel ganz ausgerottet werden würde. Laßt das Gesetz den Trunkenbold, anstatt des Wirthe bestrafen, und der Zweck der mäßi gen Leute wird sofort erreicht, aber bi das ge schieht, kann man keine befriedigende Lösung er warten." Die republikanische Platfarm. Der Mensch, welcher zuerst Nsvellen schrieb, war der griechische Schriftsteller Lucia. Er liebte aber die erzählende Form nicht, welche heutzutage üblich ist, sondern wählte vielmehr die Form de Dialogs (Zwiegesprächs,) welche auch in dem Theile seiner Schriften, welche noch auf unsere Zeit gekommen sind, ge braucht ist: in seinen „Todtengesprä chen." Unter diesen ist ein, tn welchem ei griechischer Tyrann in der Unter welt ankömmt. Als er über den Styx sden Fluß, über welchen die Seelen der Abgeschiedenen fahren sollten, um in das Schattenreich einzugehen) hinüber setzen will, sagt ihm der Fährmann Cha ron : „Laß Alle zurück, wa du nicht brauchst: deinen Jähzorn, deine Rach sucht, deine Grausamkeit und deine tücki sche Jntriguensucht—" „Was denn noch mehr?" fällt der Passagier ein; der Fährmann be steht dann auf Ablcgung der Herrsch sucht, der Habgier, der Trinksucht, der Wollust ic. Zuletzt sagt der Tyrann ganz kleinlaut: „Ja, wa willst du denn von mir hinüberführen ? Es bleibt am Ende gar nicht übrig." So wie diesem griechischen Tyrannen, so wird es auch der republikanischen Partei ergehen, denn sie besteht au : 1. Schutzzoll. 2. Negerstimmrecht. 3. SonntagSzwang. 4. Temperenz. 5. Centralisation. Wennenan nun einen Mann, der sonst nichts Verrücktes in setner äuße ren Erscheinung zeigt, sondern nur da rin krank ist, daß er sich als radikaler Republikaner bekennt, danach fragt, ob er diese fünf Glaubensartikel unter schreibt, so wird er einen davon nach dem andern etwa folgendermaßen be antworten : 1. Schutzzoll — ja wohl, wir wollen Schutzzoll l Aber damit meinen wir nicht, daß die Einfuhr der europäischen Waaren verhindert werden soll, wenn solche billiger sind als die Manufaktu ren d.r Neuengländer. Nein, wir meinen vielmehr daß die Fabrikation unserer Freunde in Neuengland zwar geschützt werden, aber gleichwohl Jeder von uns die wohlfeilsten Kleider habeu soll. Denn wir wollen dem Bären den Pelz waschen, aber dabei soll er nicht naß werden. Wie wir uns da eigent lich möglich denken, das soll erst später an den Tag kommen. Genug, Prohibi tivzoll wollen wir nicht. 2. Ncgerstimmrecht —darüber sind wir unter uns noch nicht einig ; im Süden und Norden gibt es viele Re publikaner, die dem Neger das Stimm recht entweder gar nicht oder wenigstens jetzt noch nicht einräumen wollen aber Wendell Phillips besteht darauf. Zur eigentlichen republikanischen Platform gehört das Negerstimmrecht aber gar nicht. 3. und 4. SonntagSzwang und Tem perenz ei, wer verlangt das! Es sind unter uns einige Mucker und blöd sinnige Finsterlinge, welche Derartiges betreiben, aber für diese kann man doch nicht die ganze Partei verantwortlich machen! Vielmehr duldet sie die Par tei aus purer Großmuth, aber tempe renzlich ist die Partei keineswegs. 5. Centralisation welcher Repu blikaner kann sie wollen ! Es ist pure Verleumdung, uns so Etwas nachzu sagen. Allerdings haben wlr zehn Staaten ihrer Rechte beraubt, aber das ist ja kein Eingriff in die Verfassung. Wir wollen diese Staaten auch wieder herstellen, sobald sie sich zu unserem po litischen Glauben bekehrt haben, und jedem Staate, der uns in Allem hul digt, erlauben wir ja gern zu thun, was uns gefällt. So vertheidigen sich die republikani schen Parteiorgane. Wie von jenem griechischen Tyrannen Nichts übrig blieb, nachdem seine Laster beseitigt wa ren so bleibt auch an der republikani schen Platform kein heile Stück Haut übrig, wenn man ihre einzelnen Postu late (Forderungen) zergliedert und kein Republikaner daran glauben will. Wenn ihr Punkt 1, 2, 3, 4 ,und 5 eu rer Platform nicht vertreten könnt, wa wollt ihr denn ausführen ? Günstige Aussichten. Dle Nomtnation des Richters SharS wood findet allgemeinen Anklang und wird überall auf die herzlichste Weise endosstrt. Die Demokratie des Staa tes rüstet sich bereits, um den ersten wei sen Schritt zu thun, das heißt, um zu vcrlässige Delegaten für ihre County- Tonventionen zu sichern. Präsident Johnson alSGeat terSmann. Präsident Johnson ist dieser Tage durch den deutschen evangelischen Pastor in New-Holstein, Wisconsin, ersucht worden, einer deutschen Familie seiner Gemeinde für ihren siebenten Sohn, der vor Kurzem geboren, wur de, zu Gevatter zu stehen. Der Pastor moti irte da Verlangen durch die Mittheilung, daß in einzelnen Gegenden Deutschland'S die Sitte herrsche, den souveränen Fürsten zu Gevatter zu bitten, wenn einer Familie 7 Knaben hinter einander, ohne Dazwischenkunft der Geburt ei ne Mädchens, geboren worden sind. Da nun der glückliche Baier in diesem Falle an keinen Souverän zu appelliren habe, wende er sich ver trauensvoll an den Präsidenten mit der Bitte, die Pathenstelle zn übernehmen. Herr John son erfüllte da Verlangen. Der Familienva ter heißt Jürgen Theede, die Mutter heißt Emi lie, geb. Born. Die sieben Jungen erblickten seit 1859 da Licht der Welt.-In acht Jahren sieben Kinder! Da Hat'S geschellt! Der Rumpf-Congxeß tagt gegenwär tig in Washington um die Union noch vollends zu trennen. (Eorrespondenz der „Pa. StaatSzeltung.") Wilmi gton, Del., 24. Juni 87. Geehrter Herr Ripper! Aus der Nummer Ihrer „StaatS- Zeitung", vom 29. d„ ist zu ersehen, daß die selbe ihr erste Lebensjahr zurückgelegt ha und in neue beginnt. Bringen wir nun beim Jahreswechsel unseren Freunden unsere Glückswünsche bar, so ist e ebenso passend, einer geschätzten Zeitung beim Jahreswechsel ihre Bestehen unsere GlückS wünsche zu bringen, denn sie gelten ebenso wohl dem Editor, und zwar nach seinem ersten über wundenen pferlreichenjschweren Lebensjahr. So nehmen Sie denn, Herr Ripper, die auf richtigsten GlückSwllnsche nicht nur für Ihr zwei te Lebens- und Wirkensjahr als Editor, sondern für alle Zeiten! Mögen Sie gesund und gute Muthe bleiben, und sich on Jahr zu Jahr größerer Ausbreitung Jbrer Zeitung erfreuen! Daß Sie schon beim ersten Jahre die besten Er folge erreichten, die Sie zur Hoffnung auf den glücklichsten Aufschwung Ihrer „StaatSzeltung" berechtigen, muß alle Ihre Abonnenten erfreuen. Dieser günstige Erfolg gereich Ihnen als Editor völlig zur Ehre; es ist der Lohn Ihrer furchtlo sen Vertheidigung der wahren demokratischen Prinzipien, auf denen die Republik beruht und denen sie ihr Wachsthum zur Macht und Größe erdankt, doch noch schneller kann die Repu blik verfallen und untergehen, sobald das Volk diesen Prinzipien untreu wird, wozu der An fang leider schon gemacht ist; und e giebt ältere und große Zeltungen, die den Titel der Demo kratie tragen, womit sie ihren Ruf erworben haben, die aber verdienten, daß sie von der Demokratie geächtet würden weil sie gefähr licher sind, als die schwärzesten radikalen Blät ter, und über die Negerverschwisterung und Amalgamirung, sowie über das Militärunter. jochungS-Gesetz das Volk in eine solche Sicher heit zu wiegen suchen, als hätten sie der Repu blik den Untergang u. diesem freien weißen Volke die Entartung und die Knechtschaft im vollen Ernste geschworen ! Darum fahren Sie fort, Herr Ripper, die wahren demokratischen Grundsätze der Begrün der dieser Republik zu erklären und thatsächlich zu begründen, und Sie werden sich mit jedem Monate und Jahre mehr und mehr der Aner kennung aller besseren Bürger erfreuen, welche im hochherzigen patriotischen Sinne da Ge deihen unserer Republik aufrichtig wünschen und befördern, und nur Jene können Sie sich zu Feinden machen, die um niederer Leiden schaften, de Bruder-NeideS und Hasse, sowie um der Gewinn- und Herrschsuchtwillen, er rätherisch dl Republik opfern können mit ihrem alten Ruhme unsterblicher Helden und Staats männer, und mit ihren großen Namen, als die Neue-Welt und Freistätte für alle Lebensmüden der alten Welt um ein neues Leben und eine neue Heimath hier zu begründen ! Diesem allen Ruhme, sowie den bewährten Lehren jener großen Staatsmänner der Rcpu blik dieser Neuen-Welt und Freistätte für die civilisirten Völker der alten Welt, drohet aber im vollen Ernste der Untergang: denn wo durch Militär-DeSpotiSinuS die edle weiße Race durch die niedrigste Race entwürdigt, entartet, mu lattosirt und verstümmelt werden soll und muß dahin erlangt kein civisirter Europäer mehr zu ziehen! Dapn blfiben die Ver. Staaten von der Einwanderung so verschont, als Mexico und nen wären, ehe sie nach Amerika wandern, denn so sündlich handeln die europäischen Tyrannen doch nicht, daß sie die weiße Rqce, das herrlichste Meisterwerk der Schöpfung, durch Amalgami rung mit der niedersten Race zu verstümmeln suchen! Also, vorwärts für Recht und Wahrheit, und für Veredlung unter wahrhafter Würdigung der Freiheit, trotz der wilden Herrscherwuth und dem Geschrei der Narren. Es begrüßt Sie mit Hochachtung F. H. Demokratische Nominationen. Dle Demokraten von Cambria Coun ty haben Eol. Joh. P. Linton, welcher jenes County während dem letz ten Winter so fähig repräsenttrt, wie derum für die Gesetzgebung ernannt. Die übrigen Kandidaten auf dem Coun ty Ticket sind: Für Scheriff,JohnA.Blair; Schatz meister, John Cor; Eommisstoner, I. A. Kennedy; Jury-Commissioner, Joh. Buck; Armenhaus-Direktor, John D. Thomas; Auditoren, Edward D. Evans und I. F. Allen ; Corvuer, I. A. Ha rold. Die Demokraten von Blalr County haben folgendes Wahlticket nominirt: Assembly, John White; WehülfS- Richter John Glaß; Prothonotary, R. D. Cooper; Schatzmeister, H. B. Anderson; Eommisstoner, A. I. Jol ly; Jury-Commisstoner, I. A. Caro therS ; Armenhaus-Direktor, JaS. Jack son ; Auditoren, I. McEarter: Trus tees der Academy, S. B. French, Da div A. Lowry. Gen. Grnnt'S Heimath. In Galena, Illinois, dep Heimath de Gen. Grant, erwähltest die Demokraten neulich ihr ganze Ticket mit einer Mehrheit von 259! Die Lte Ward ging Demokratisch, uud zwar zum ersten Mal seit der Gründung jener Stadt. Gut! Neger für den Kongreß. Die „Preß" in Philadelphia, (Forney's Blatt) ist zu Gunsten der Neger als Congreß-Mttglteder. Nun, "gleich und gleich gesellt sich gern". Noch eine Ordre de Generals! SickleS. General Sicktes hat eine Ordre erlassen, in elcher er die Schließung aller Lokale in Char leston anordnet, in welchen geistige Getränke erkauft werden; alle für den Verkauf on Spirituo>en ausgestellten Licenzen sind wider rufen worden. Eine der Wirkungen dieser Ordre war, daß die Preise der städtischen Obli gationen sofort um zehn Prozent fielen, da mit der Untersagung de Verkaufe von Spirituo sen u. s.. eine Haupteinkommensquelle der Stadt Eharleston verstopft wird. Die Blätter der Stadt Eharleston führen darüber Klage, daß durch die erwähnte Ordre eine sehr große An zahl Personen zu einer Zeit arbeitslos wird, in elcher e denselben unmöglich ist, in anderen Geschäftszweigen Arbeit zu finden. Eine an dere Wirkung der Ordre besteh darin, daß vir le Hauseigenthümer ihre Häuser leer stehen lassen müssen, weil der Geschäftszweig, für welchen sie ursprünglich ermiethet worden wa ren, für ungesetzlich erklärt worden ist. Auch die ist eine Segnung der im Süden errichtete ten Militärherrschaft. Der Surratt Vroceß. Endlich nach mehrwöchentlichen Verhandlun gen sind die öffentlichen AnNäger am Sams tag Mittag mit dem Verhöre der Belastungs zeugen in dem Sueratt-Prvcesse zum Abschluß gekommen und le Vertheidigung hat ihre Auf gabe begonnen. Alle wa die Ankläger mit dem Aufgebot all der reichen Mittel, die ihnen zu Gebote stan den, nachzuweisen ermochten, war die Anwe senheit Surratt in Washington, am Tage der Ermordung Lincolns. Dieser Punkt wurde durch mehrere Zeugen übereinstimmend be kräftiget nnd die Vertheidiger vermochten in dem mi! denselben angestellten Kreuzverhör kei nen Widerspruch au Licht zu bringen. Die Glaubwürdigkeit einzelner dieser Zeugen mag vielleicht verdächtigt werden können, doch wird der Gcsammteindruck, der durch ihre Aussagen auf die Geschworenen gemach wurde, sehr schwer zu erschüttern sei) auch wenn es der Vertheidigung, wie es heißt, gelungen, einen Zeugen aufzutreiben, dor Surratt am Tage der Ermordung Lincolns in Canada gesehen zu haben behauptet, was nicht möglich wäre, wenn die Aussagen der Belastungszeugen, daß er damals in Washington war, wahr sind. Ein einzelner Zeuge wird nicht ausreichen, dieses Alidi glaudtwürdig erscheinen zu lassen. Ob aber der Nachweis der Anwesenheit Surratt an jenem Tage in Washington ausreichend ist, ihn der Theilnahme an der Ermordung de Präsidenten schuldig zu finde, da ist eine an dere Frage, denn außer seiner Bekanntschaft und seinem innigen Verkehr mit Booth ist au den disherigen Verhandlungen nichts hervor gegangen, wa al ein Beweis für diese An ahine betrachtet werden könnte. vorhanden, wle die Brombeeren; diesen mag von einem Kriegsgerichte die nöthige überzeu gende Kraft beigelegt werden, ob sie dieselbe aber auch auf ein Geschwornen - Gericht aus üben werden, wäre voreilig zu behaupten. Nach der Eröffnungsrede de Vertheidiger Bradle zu urtheilen, beabsichtigen er und seine College in die on den Anklägern getretenen den öffentlichen Anklägern eingeschlagene Ver fahren, ist den Vertheidigern diese Taktik nicht zu verargen, aber ob sie dadurch ihrem Clieu länger zu verschleppen, oder ihrer Malice ge gen die Herren Holt und Stanton zu befriedi gen, ist sehr zweifelhaft. An großartigen Versprechungen läßt e Herr Brodle in seiner Eröffnungsrede jedenfalls nicht fehlen; wie weit er im Stande sein wird. Dle Erschießung Santa Anna's. Die Liberalen in Mexico räumen unter ihren Gegner auf. Pulver und Blei ist ihr Gesetz und wer ihnen in die Hände fällt, muß sterben. fährlich werden konnte. Santa Anna hat allerdings in seinem Leben genug Unthaten verübt, wofür er den Tod ver dient gehabt hätte, allein das gehörte der Ber- BefehlShaber des Ver. St. Kriegsschiffe „Ta- Liberalen gewaltsamer Weise dem Schutze der amerikanischen Flagge entrissen, aus Land ge brach, in Gefängniß geworfen, später vor ein Kriegsgericht gestellt, zum Tode verurtheilt und erschossen, obwohl nichts weiter gegen ihn sprach als der Verdacht, daß er die gegenwärtigen Ver hältnisse zu Umtrieben benutzt wollte, durch die er die Gewalt wieder >n seine Hände zu bringen hoffte. Unlaugbar ging er mit einem solchen Plane um; er, der an den 55 RegiernngSwechsela, die Mexiko seit 1823 beglückwünschten, so viel An theil nahm, daß er zehnmal selbst den Präsiden enstuhl einnahm, war von einem so maßlosen Ehrgeiz erfüll, daß er trotz seines Greisenalters noch immer nicht der Hoffnung zu entsagen er mochte, noch einmal die Gcschicke Mexiko'S zu lenken und seit Jahren hatte er jeder Partei sej ne Dienste angeboten, nnr um durch sie seine Gelegenheit zu finden, sich in die mexikanischen Angelegenheiten wieder einzumischen. Der un zuverlässige Charakter de alten Jntriguanten war jedoch zu wohl bekannt, als daß er für sei ne Anerbietuiigen hätte Gehör finden können; keine Partei traute ihm und so schein er zuletzt zu dem Entschlüsse gelang zu sein, zu versuchen ob er nicht auf eigene Hand etwa werde errei chen können. Er kam nach Vera Cruz, als jene Stadt schon eng on den Liberalen cernirt und nahe daran war, zu capituliren. Sein Erscheinen brachte inen Umschwung hervor; die bereits eingelei teten EapitulationS - Unterhandlungen wurden abgebrochen und die kaiserliche Garnison schein entschlossen zu sein, unter seiner Leitung den Widerstand fortzusetzen. Gerade aber, als er im Begriff zu landen stand, ward er vom Capi tal Roe, dem Befehlshaber de Ver. St. KriegS dampfer Taconp, daran gehindert und zur Rückkehr gezwungen. Wir wissen nicht, ob jener Savitän bei diesem Eingriff in höherem Auf trag gehandelt ha, allein die erzwungene Rst. kehr ist unstreitig die Ursache de Schicksals ge- Wesen, welche Santa Anna betroffen hat und unserer Meinung nach trifft jenen Capitän und mittelbar die Ver. Staaten eine schwere Lerant wortlichkeit. Santa Anna war am 7. Juni in Sisal er griffen worden und wenige Tage darauf schon mußte e den im Hafen von Vera Cruz liegen den amerikanischen Kriegsschiffen bekannt ge worden sein und es wäre offenbar ihre Pflicht gewesen, sofort nach Sisal zu eilen und die AuSlieferutz bestem Schutze der Ver. St. Flagge enlrissene/lMaimeS zu verlangen. We nigsten der ertlste Versuch hätte gemacht wer den, man hätte alle Mögliche aufbieten müf sen, um Santa Anna zu retten; wir glauben aber, dalflgar kein derartiger Schritt gethan müssen die sehr beklagen. San ta Anua ist, glauben wir, überhanp nur in ziemlich direkten Einladung de St. Thomas hierher ge- WUen; der amerikanische Staatssekretär be trachtete ihn früher als eine Karte, die sich mög licher Weise bei den künftigen Mischungen des mexikanischen Spiel recht gut würde verwenden lassen, er wird seitdem eingesehen haben, daß er eine werthlose Karte war, hoffentlich hat man ihn jedoch nicht absichtlich fallen lasse, weil er lästig geworden. Ueber der ganzen Bngelegen- heit schwebt in jedem Fall eine sehr unangeneh me Zweifelhaftigkei, die um des gte Ruft der Ver. Staaten willen nicht früh genug auf geklärt werden kann.—N. ZI. Stztg. Telegraphisches Mexico. Washington, 9. Juli. Der mexicanlsche Gesandte hat Hrn. Scward unterrichtet, daß der Tod Maximilians eine Nothwendigkeit für die Republik ge wesen sei. Juarez sei geneigt gewesen, demhohenGefangenenMilde widerfahren zu lassen, allein die Mitglieder seines Cabinets hätten mit Nachdruck geltend gemacht, daß tm Falle einer Begnadi gung die Banditen, welche der verlorenen Sache Ortegas anhängen, die Regier ung anklagen würden, daß sie zu schwach sei, einen fremden Flibustier zu strafen nnd dadurch müthmaßlich mit Erfolg dahin arbeiten könnten, den Bürger- Präsidenten abzusetzen. Anarchie wür de bann die nächste Folge gewesen und dem pardonirten Er-Kaiser auch die Möglichkeit zugestanden worden sei, an der Spitze fremder oder einheimischer Truppen zurückzukehren. Romero be hauptet, daß die Hinrichtung Maximili ans sowohl durch die Monroedoktri als durch die Grausamkeiten, deren Urhe ber Maximilian gewesen, vollständig ge rechtfertigt sei. Er theilt Herrn Se- Scward weiter mit, daß einige dr>' früheren Hauptrchcllen des Südens ge genwärtig in New-Aork damit beschäf tig seien, Flibustier im Interesse Frank reichs und Oesterreichs gegen Mexico zu organisircn und zwar unter dem Vorge ben, daß die Erccution Maximilians von Seiten der Ver. Staaten Rache verlange, u. daß die heimlichen Zusam mcnkünfte jener Südländer in einem gewissen Hvtel in New-Avrk stattgefun den. Die große Filbusticr-Expedition, sagt Herr Romero, soll von New-Orlcaus ab gehen, sobald eine hinlängliche Mann schaft vrganisirt sei. Von da würde sie sich nach Brownsville begebe, dort den Rio Grande überschreiten und nach Matamoras rücken, wo och immer vie le Anhänger des Kaiserthums verweilen. Napoleon würde für das Unternehmen die nöthigen Gelder durch die Freunde von Slidell in Paris, vorschießen. Das Schiff oder die Schiffe sollten wenn möglich im August abgehen. Von den zahlreichen Agenten der mericanischen Regierung in New-Aork, Philadelphia und New-OrleanS hat Hr. Romero die se Information erhalte, und hat der selbe nicht allein Jnarez von diesen Thatsachen unterrichtet, sondern auch die Intervention des Hrn. Scward an gesprochen, die Abreise solcber Expedi tionen in irgend einem Hafen der Ver. Staaten zu vereiteln. Es unterliegt keinem Zweifel, daß Expeditionen von derartigen Charakter verhindert und de ren Commandeure prompt verhaftet und wegen Verletzung de r Neutralitätsge setze verurtheilt werden würden. Verschiedene Berichte. Charlotte, die Frau des Kaisers Maxi milian, ist von ihren Aerzten aufgege ben worden und ihr Tod steht nahe be vor. Von den 524 amerikanischen Erhibi toren auf der Pariser Weltausstellung haben 294 Preise erhalten, worunter 4 große und 9t wurden ehrenvoll er wähnt. Das gelbe Fieber grassirt in New Orleans sehr heftig. In Tennessee besteht eine geheime „UnterstützungS- Gesellschaft" von Ne gern, deren Aufgabe die sein soll, alle Abtrünnigen und Feinde des (radika len) Gouverneurs Brownlow zu er morden. Aus Europa. Depesche mit dem atlantischen Telegraphen. England. London, 4. Juli. Die große mili tärische Revüe, welche heute in Hyde Park stattfinden sollte, ist wegen der Hin richtung des Maximilian auf höheren Befehl vertagt worden. Das Verhalten der mericanischen Re gierung in Bezug auf die Verurteilung Maximilians zum Tode und die Voll streckung dieses Urtheils hat hier und auf dem Contincnt graste Indignation erregt. Die zur Gefangenschast vcrurtheilten Fenier Burke, Doran, McEafserty und Mollure sind von Irland ach England tranSportirt worden. London, 5. Juli. Alle Höfe Europa's haben wegen des Todes Maximilians Trauer angelegt. Es ist höheren Orts die Zurückberu sung der britischen Gesandtschaft von der Stadt Mexiko und die Aufhebung der diplomatischen Verbindungen zwi schen Großbritanlen und der inerikaui schen Regierung vorgeschlagen worden. Frankreich. Pari S, 4. Juli. Lord Lyons ist in die Stelle des Lord Cowlcy als Gesand ter Ihrer brittischen Majestät am Hofe Napoleons 111. eingetreten. Paris, 5. Juli. Die französische Negierung hat der neuen Franco-Ame rikanischeu Telegraph-Compagnie die Concession verliehen, ein unterseeisches Kabel von Brest nach irgend einem Punkte der amerikanischen Küste zu le gen. Der heutige,,Moniteur" drückt sei nen Abscheu vor der Ermordung de Maximilian aus. In dem Senat und gesetzgebenden Körper wurden Reden gehalten, in welchen die Hinrichtung Maximilian's als ein Verbrechen gegen die Civilisatiou hingestellt wird. Es sind Befehle erlassen worden, in Folge deren alle französischen Consuln in der mexikanischen Republik von ihren Amtspflichten entbunden werden. Alle Festlichkeiten und alle Vorberei tungen sind wegen des Todes Maximi lians eingestellt. Paris,!). Juli. Man sagt, daß der Kaiser Napoleon beschlossen habe, die französische Armee um 35,999 Mann zu reduciren. Die ErnteauSstchten in Frankreich waren befriedigend, besonders in den nördlichen Departements, wo man ei nem sehr reichen Ertrag entgegensah. Das Reifen des Getreides hatte so ra sche Fortschritt gemacht, daß schon an mehreren Punkte Vorbereitungen zum Mähen getroffen wurden. Schweiz. Rath Heer, der Gesandte der Schweiz in Berlin, der auch bei den süddeutschen Staaten accredittrt ist, stand im Begriff, sich nach München zu begeben, um dem König von Baiern sein Beglaubigungs schreiben zu überreichen. Die Unterbandlungen für den Ab schluß eines HandeSvertrageS zwischen der Schweiz und dem Zollverein sollten binnen Kurzem wieder aufgenommen werden. Oesterreich. Wie, 4. Juli. Der kaiserliche Hof hat wegen des Todes Marimilian's Trauer angelegt. Nachrichten Per Dampfer. Oesterreich. In der Sitzung des Abgeordneten hauses des ReichSralheS theilte Herr von ComcrS, der Justizminister, dem Hause die Proklamation mit, welche der Kaiser am 29. Juni beschlossen hatte und kraft deren alle Personen, die seit dem 13. März 1848 wegen politischer Vergeben verurtheilt worden, völlig amnestirt worden sind. Die Amnestte nmfaßt auch alle Personen, die sich zwischen dem obigen Datum und der am 15. Dezem ber 1899 ertheilten Amnestie politischer Vergehen schuldig gemacht haben, gegen die aber kein gerichtliches Verfahren eingeleitet werden konnte, weil sle sich aus dem Kaiserstaat entfernt hatten. ES wird ihnen jetzt freie Rückkehr gestat tet, ohne daß sie irgend welchen legalen Nachtheilen ausgesetzt sind. Norddeutscher Bund. Graf Bismarck hat vom König Ur laub erhalten und sich auf selne neuen Güter in Pommern begeben. Die Neue Preußische Zeitung enthält einen Artikel, worin die jüngste Rede Stanley'S während der Debatte über die Luxemburger Frage einer scharfen Kritik unterzogen wtrd. In Berlin war da Gerücht verbrei tet, daß Oesterreich gegen die Militär conventton Preußens mit Hessen, insbe sondere gegen die Besetzung von Mainz, protestirt habe. Das preußische Strafrecht soll fortan in allen iieuerworbenen Ländern einge führt werden. Die Generalversammlung der Hain burg-AmerikanischenPacketfahrt-Actien- gcsellschaft hat beschlossen, ein neues Dampfschiff ersten Ranges zu beschaf fen. Der König von Preußen hielt am 24. Juni in Begleitung des Großfürsten Wladimir, der eigens zu diesem Zwecke von Warschau nach Berlin gekommen war, eine große Herrschau ab. Es hieß, daß die Königin von Preu ßen auf einige Tage Paris iucognito besuchen wolle. Die Neue Preußische Zeitung macht darauf aufmerksam, daß die französische Regierung auffallend große Korneinkäu fe mache; so würden binnen Kurzem ei ne halbe Million Centner Getreide per Eisenbahn von Ungarn nach Frankreich gesandt werben. Deutschland. Gießen. Die Schrift des Profes sor Leopold Schmid hicrselbst: „Ultra montan oder katholisch?" ist bereits in dritter Auflage erschienen. Die Jesui ten in Mainz freilich stellen sich an, als ob sie die Bedeutung der Schrift nicht verständen. Ihr Organ sagt: „Herr Schmld soll und muß uns sagen, welches denn eigentlich sein Christenthum ist. Er ist weder katholisch noch protestantisch, und er ist gleichzeitig sowohl katholisch als protestantisch. Er hat seinen Tempel in den Wolken gebaut." Aber die Be deutung der Schrift liegt gerade darin, daß sie sowohl katholisch als Protesten tisch ist. Schmid, ein ebenso theologisch und philosophisch gründlich durchgebil deter Mann, als ein eifriger Katholik will gleichwohl den „Anschluß der katho lische und evangelischen Christenheit aneinander" bis zur Abendmahlgemein schaft, während er andererseits auf die specifisch römische Kirchengemeinschaft so lange verzichtet, als sie den eigenthüm lichen Werth des IlvauMlism (des evan gelischrn Princips) anzuerkennen ablehnt „um katholisch zu bleiben." Es giebt darnach einen Katholicismus ohne Rom wie ja auch historisch um 799 die Kir chenherrschaft Rom'S noch beschränkt war auf die eigentliche Stadt - Dtöcese von Rom (Luourdionna), Sicilien und das neugewonnene England. Und die ser ächte Katholicismus steht nicht im Gegensatze zur evangelischen Kirche; im Gegentheil, sie ergänzen sich. Wer ah net nicht die Größe dieses Standpunk tes ? Friede und Vereinigung der Con fessioncn, dahin deuten, trotz aller jesui tischen Machinationen, die Zeichen der Zeit. Am 19. Juni hat in Berlin ein Ar tillerie-Lieutenant, Wilhelm von Sche ine, seinen Zimmervermiether, einen Schuhmacher Seifert im Streite erschos sen. Der Lieutenant hatte ein Verhält niß mit einem jungen Mädchen das Seifert in seiner Behausung nicht sehen wollte und als dasselbe trotz mehrfacher Vorstellungen Seifert' an jenem Tage noch wiedergekommen war, ging er auf das Zimmer des Lieutenants, um ihm zu erklären, daß er „solche Zucht nicht dulden werde." Der Lieutenant ward darüber erbittert, es entstand ein hefti ger Streit und der Lieutenant erklärte dem Seifert, daß er ihn niederschießen würde, wenn er nicht augenblicklich das Zimmer verlasse; dabei wollte er ihn htnausschleben, jener aber setzte sich zur Wehre und der Lieutenant griff darauf nach seinem Revolver und schoß zwei Schüsse ab, von denen der zweite dem unglücklichen Mann in die linke Brust durch Milz und Magen drang, so daß er nach einigen Minuten starb. Der Lieutenant ist natürlich verhaftet wor den. Die badische Regierung hat mit Jta lten, das für da erste HandelSgewäch Badens, den Tabak, ein sehr ergiebiger Markt geworden ist, einen Vertrag be treffs der Auslieferung von Verbrechern abgeschlossen; es ist aber darin aus drücklich festgestellt, daß wegen politi scher Vergehen oder eine Auslieferung in keinem Fall stattfinden darf. In Baiern beabsichtigt man die vielen Feiertage zu vermindern, worüber sich alle fleißigen Leute herzlich freuen. Locate Neuigkeiten. Lancaster, Pa. Donnerstag. Juli 11,1897. Bcrsammlung der Schulbehörde. Eine Versammlung der Schulbehörde fand letz- Donnerstag Abcnd statt. Mapox Sanberson fungirte als Präsiden, und H. S. Garaal Sekretär, bis die ncuen Beamten r.wählt wor den waren. Herr Wm. P. Vrinton wurde dann al Prä sident, und Eol. F. S. Ppfcr als Sekretär, und Peter McEonomp als Schatzmeister der Behörde erwählt. Dr. John L. Atlee, ein Mitglied der Schul behörde reichte seine Resignation ciu, welche an genommen wurde. Folgender Beschluß wurde angenommen: Daß für das Jabr !897, beginnend am I. Juni, eine Taxe von sechs Mills auf den Dol lar auf liegendes Eigenthum für Schulzwecke gelegt werde: aus alle anderen Gegenständen blaiden die Taren wie das Gesetz sie vorschreibt. Denjenigen, welche ihre Taxe vor dem 19len August bezahlt, werde 5 pro Cent nachgelas sen ; Tarc, die nach jenem Datum nnd vor dem 9le November dezahlt werde, haben den ollen Betrag zu zahlen; ach jenem Datum her werden 5 pro Cent hinzugerechnet. Der Gehalt der Lehrer bleib derselbe wie im oiigen Jahre. Schul-Cc'niinitteen. Hr. Wm. P. Wm. R. Wilson, Gen. Georg M. Sleinman, L. Richards, D. G. Baker, S. H. RepnoldS. ginanz-Eom mitte: Rodert A. EoanS, H. E. Slaymaker, Gottfried Zahm. Bücher-Eommittce: Simon P. Eb, Dr. I. A. Ehler, Dr. John McCalla. Schnl-Eigcnthu in Committee: Dr. John Lcvergood, H. E. Slapmaker, Gott fried Zahm, Dr. H. Earpenter, Ehrist. Zecher, Soldaten-Waisen Eon mittee: Geo. F. Brcnneman, Emanuel Sbober, Wm. A. Morton. Nord Ost Division.—H. A. Rockasteid, Hen rp W. Harberger, D. G. Swartz, E. G.Beale, Rev. D. P- Rosenmiller. Süd Ost Division.—Geo. F. Brennernan, E. F. Rengier, I. I. Cochran, John Metzgar, D. G. Baker. Süd West Division. —John R. Ruffel, Eapt. John Wise, John K. Recd, Anthonp Jke, I. W. Johnson. Nord West Division.—R. A. EvanS, David King, William Best, Dr. John Levergood, Ja me Prangltp. Anstellungen. Heinrich A. Zug on Lankaster, ist als Zoll-Inspektor in Philadelphia angestellt worden. Theodore Hiestand ist zum Gehülst - Assessor für den Marietla-Distrikt ernannt worden, an an die Stelle von S. Nagel, elcher resignirte. Eontrakt zuerkannt.— Der Eontrakt vor den Bau einer steinernen Brücke, nahe bei Grubb'S Mühke über die Eonewago Ereek, Grenzlinie zwischen Lancaster und Dauphin EountieS, wurde vorige Woche in Harrisburg, von den EommissionerS der zwei EountieS Herrn ZamcS Earpenter, on Lancaster, zuer kannt. Ein Hinkel, was ein Hinkelist. —Die Lankaster „Erpreß" erzählt folgende Hin kelgeschichte, welche wir zum Besten der Feder vieh- und Elerliebhaber mittheilen: Vor etwa zwei Monaten kaufte Herr Jona than SiperS, dahier, rin Hinkel, welche er bald darauf zum Brüten setzte, und in gehöriger Zeit machten die Jungen ihre Erscheinung. Letzte Woche fing die Glucke an ihre Zungen zu picken und wollte nichts mehr mit ihnen zu thun ha ben, worauf sie i.ren Keller gethan wurde. Am Freitag legte jl: ein große Ei. Am Sam stag legte sie drei Eier, Nachmittags zwischen halb vier vnd sieben Uhr. Am Sonntag kein. Am Montag vor sieben Uhr legte sie zwei Eier; am Dienstag Morgen zwei, und am Donnerstag Vormittag drei Eier. ES ist da einzige Huhn welche Herr StperS besitzt, es sind keine andere Hühner in der Nachbarschaft, noch könnten ir gend welche in den Hof und viel wenigcr in den Keller kommen. Die Eier sind alle vollkommen, und von schöner Größe. Ist auch kein Wunder. - Eine in Philadelphia wohnende Dame wurde vorige Woche von vier gesunden Kindern, nämlich drei Knaben und einem Mädchen entbunden. Der glückliche Vater soll ein gar bedenkliche Gesicht gemacht haben, als er sich plötzlich so mit Kinder segen überhäuft fand. Herr, halt ei mit dei nem Segen! Temperenz-PicnicS.—Die Tempe renzler von Peoria, JllS., haben neulich eine Ercursion nach Pekin gemacht und dort ein Pic nic gehalten, wobei so viele Fällt on Trunken heit vorgekommen sind, daß das Gefängniß nicht alle deshalb Verhafteten zu fassen er mochte. !)er Stadtrath on Pekin hat nun den Stadtrath von Peoria ersucht, er möge die Teinpcrenj-Gesellschaften veranlassen, nicht eher wieder PicnicS in Pekiu abzuhalten, bis da Gefängniß vergrößert sei. Blitzgctroffene wieder zum Leben zubringen. In Ezempin wurde am 21. Mai durch den Blitzschlag ein tSjährigeS Mäd troffen. Da Mädchen blieb trotz aller Bele bungsversuche bewußtlos. Endlich legte man dasselbe aus Anrathen eines AreiseS in eine frisch gegrabene Grube und bedeckte den Körper mit Erde, doch so, daß e nicht ersticken könnte. Nach Verlauf on einigen Stunden kehrte das Be wußtsein zurück, und die BedauerSwerthe dürfte wohl unter weiterer ärztlicher Pflege ihre Ge sundheit wieder erhalten. Bierkrieg.—ln Milwaukce ist ein Bier krieg ausgebrochen. Die Bierbrauer haben sich vereinigt, für das Lagerbier 12 Thaler per Bär rel zu verlangen. Nun haben sich die Salon halter auch vereinigt und in einem Manifest an die Brauer angekündigt, daß sie nicht mehr al 19 Thaler bezahlen wollten; sie begründeten ihr Ultimatum mit den Kosten, theueren Zei ten rc. Wenn'S nur nicht zur Revolution kommt! Ein großer Apfelbaum. —Auf den, Lande des Hrn. John Kohler, in Nord-White hall Township, Lecha Eountp, befindet sich ein Apfelbaum, welcher mehr als 199 Jahre alt ist, und welcher in dem letzten Jahre über 199 Bu shel Acpfel getragen hat. Die Höhe des Bau mes ist 3k Fuß und im Durchmesser zwei Fuß, oberhalb dem Grunde, KZ Fuß. Die ist der größte fruchttragende Baum, von dem wir noch je gehört haben. Die in Williamsport, Pa., am 2V. Juni abgehaltene republikanische Staat-Convention für die Nomination eines Eandldaien für Rich ter der Supreme Eourt, nominirte mit der neunten Abstimmung den Herrn Henrp W. William von Alleghanp Eountp für diese Stelle.