Jahrgang 1., Die Pennsylvanische S^-atSzeitnng, Herausgegeben von Joh. Georg Ripper. erscheint jeden Donnerstag und kostet G2.OV <2.AK nach Vcrfluß de Jahrgangs. Einzelne Exemplaren, S Cent per Stück. Keine Subscriptionen werden für weniger als sechs Monaten angenommen; auch kann Niemand da Blatt abbestellen, bi alle Rück stände dezahlt sind. Anzeigen werden zu den gewöhnlichen Prei- Officen: in der „Patriot und Union" Druckerei, Dritten Straße, HarriSburg, unb in der „Jntelligrncer" Druckerei, am Eentre Square, Lancaster. Wohn un g: Nro. 4loEheSnutstraße, zwi schen der 4tn und sen Straße. Anzeigen. Wm. 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Ich lobe mir den deutsch Mann, Der für die Freiheit frisch voran Da Banner durch die Feinde trägt, Und, wenn es sein muß, drein auch schlägt Den Kämpfer auf des Fortschritts Bahn, Ich lobe mir den deutschen Mann. Doch lob' ich nicht den deutschen Mann Bei dem ein Jeder ist im Bann, Der nicht wie er wohnt, iß't und trinkt Und Gott im Himmel Lieder singt. Der Selbstsucht Skia' und Unterthan Möcht wissen, wer drn loben kann! Ich lobe mir den deulschen Mann Der auch sein Zöpflein tragen kann, Zu rechter Zeit mit Luther spricht Lieb', Sang' und Trank', sie schaden nicht. Der heiter schaut das Leben an Ich lobe mir den drulschcn Mann. Doch lob' ich nicht den deutschen Mann Der Schlund und Bauch nur betet an, Der Arbeit, Wcib und Kind vergiß Und Tag für Tag im Dusel ist. Solch' einen saubern Urian, Möcht' wissen, wer den loben kann ? Ich lobe mir den deutschen Mann Der grad' drein schau'n und reden kann. Der feige nimmt kein Blatt vor' Maul, Mag'S hören Peter der Paul. Der Unrecht Recht nicht nennen kann, Ich lobe mir den deutschen Mann. Doch lob' ich nicht den deutschen Mann Dcr mit dem Maul stet vorne dran Und „Schuft" und „Esel", „Schürt und „Tropf" Wirft wüthend Jedem an den Kopf. Solch' einen wüsten Grobian, Möcht'wissen, wer den loben kann. Ich lobe mir den deutschen Mann Der hündisch nicht schweifwedeln kann, Wenn ihm der Hochmuth trotzig naht, Denguß nicht küßt, der ihn zertrat, Der den Beleid'gcr zücht'gen kann. Ich lobe mir den deutschen Mann. Doch lob' ich nicht den deutschen Mann, Der keine Schranke ehren kann, Die Menschlichkeit der Rache setzt,— Selbst wenn er blutig ward verletzt. Der mehr verlangt, als Zahn um Zahn; Möcht' wissen wer den loben kann ? Ich lobe mir den deutschen Mann, Ter fröhlich sein und schaffen kann, Der Andrer Rech wie seine ehrt Und mit dem Recht dem Unrecht wehrt. Sei mäßig, menschlich, männlich, dann Bist du der ächte deutsche Mann! -leuissrlon. An den Casematten Magdeburgs. Von L e o i n S ch ü ck t g. — 5. (Schluß.) Die Bedingungen derselben wurden denn endlich in einem der nächsten an sehnlichen Bürgerhäuser schriftlich auf gesetzt; sie lauteten: „Der Gouverneur von Magdeburg läßt sofort sämmtliche noch in der Cita delle befindlichen kaiserlich königlichen Kriegsgefangenen in Freiheit setzen. „Die durch ihr gegebenes Ehrenwort gebundenen kaiserlichen Officiere wer den diese Ehrenworts entlassen. „Die kaiserlichen Truppen quartieren sich bis morgen in der Stadt ein und werden von der Bürgerschaft verpflegt. „Sie halten so lange sämmtliche von ihnen eingenommenen Posten und Werke besetzt. „Sie ziehen mit den von ihnen ge nommenen Waffen ungehindert am morgigen Tage nach der sächsischen Gren ze ab. „Es werden ihnen die Bestände der FestungScasse abgeliefert und unter sie als Reisezehrung vertheilt. Dagegen werden sie alles andere königliche nnd Privatetgenthum respectiren. „Die Gefangenen Freiherr von der Trenck und Wechsler Isaak Heymann werden sofort in Freiheit gesetzt und nehmen ihren Weg nach Oesterreich un ter dem Schutz der Colon. „Das königliche Gouvernement der Festung Magdeburg verspricht auf Eh renwort, daß keine Untersuchung und Verfolgung derjenigen Einwohner statt finden soll, welche bei der stattgefunden en Befreiung der kaiserlich königliche Kriegsgefangenen etwa mitgewirkt ha ben könnten." Der gefangene Major du jour wnrde mit diesem Entwurf in die Citadelle ge sandt. Ein österreichischer Officter wurde beauftragt, ihn zu begleiten. Bis zur Rückkehr der beiden Herren wurden Anstalten getroffen, die Trup pen zu verpflegen. Ein Theil erhielt die Erlaubniß, sich selbst in die Bü„r -häuser einzuquarttren; ein anderer sollte auf einigen stete Plätzen btvou akiren. Ein Offieier wurde mit einem Detachement auf das Rathhaus gesandt, um die nöthigen Requisitionen zu machen. Nach einer halben Stunde kamen die beiden Parlamentäre zurück. Die Bedingungen der Capitulation waren angenommen, bis aufzwet Artikel. Die l Geldbestände der GouvernementScaffe auszuliefern wurde entschieden abge- HarriSburg, Pa., Donnerstag, Mai SS, RBS7. lehnt. Die Befreiung des Freiherr von Trenck wurde ebenfalls abgelehnt. Es wurde dagegen angeführt, daß Trenck auf einem andern Wege seine Freiheit und die Gnade de König zu gewin nen beschlossen habe, und daß er sich allbe reitS tn einer milderen Haft auf der Ci tadelle befinde. Frohn hatte nicht gerade Gründe, sich um des Fretherrn willen zu ereifern, und beruhigte sich bei dieser Erklärung. Die Debatte über den anderen Punkt wurde in dem KrtegSrathe lebhafter geführt; aber da man einmal am Nach geben war, that man es auch hierin und begnügt sich mit der Forderung, daß morgen vor dem Abmarsch und nach Uebergabe der eingenommenen Wachen und Posten jedem abziehenden Oester reicher ein Thaler Reisegeld ausbezahlt werde. Die letztere Bedingung wurde von den Festungsbehördcn genehmigt. Als Rekapitulation abgeschlossen war, unterzeichnete Frohn fle zuerst—dann bat er den ältesten Gen.-Major, statt seiner das Kommando zu übernehmen; der alte Herr willigte begierig ein, um einen so rcglementwidrigen Stand der Dinge, daß ein Oberlieutenant über StabSof ficiere commandtre und tn Gegenwart hoher Vorgesetzter die Präcrogative de Verdienstes habe, nicht länger fortdau ern zu lassen. Die Verpflegung nnd Ablösung der Truppen auf den ein zelnen besetzten Posten, die Bestimmung der Marschroute für die Heimreise am andern Tage, die natürlich in getrenn ten Colonnen angetreten werden muß te alle das überließ jetzt Frohn den Uebrigen. Er selbst hatte an Anderes zu den ken. Er begab sich mit denen, welche die unterschriebene Capitulation in die Citadelle brachten, tn diese letztere. Am Thor wartete er, bis nach einer Viertel stunde Harrens eine jubelnde, jauchzen de, wilde Menge von Männern daran hervorstromte, ein buntes Durcheinan der von den verschiedensten Uniform trachten, Physiognomien und Gestalten, der blonde, kräftige Tyroler neben dem schmalen, zigeunerhaften Serbier und Bosniaken, der rumänische Retter neben dem bärtigen, von den letzten Fetzen seines rothen Mantels bedeckten slavoni schen Panduren. Es waren die Ge fangenen dcr Citadelle, die nach dem Inhalt dcr Capitulation in Freiheit gesetzt wurden. Frohn ließ fle an sich vorüberziehen; er drückte sich zur Seite, statt sich in den Zug derer zu mischen, welche ihm ihre Freiheit verdankten, und die ihn auf den Händen getragen hätten. Es verlang te ihn nicht, von ihnen zu erfahren, wie sie am Morgen seine Anweisungen be folgt, wodurch ihre Versuche loszubrechen gescheitert seien .... er sah nur voll Ungeduld, daß der lange Zug nicht en den wollte. Endlich waren die Letzten vorüber z ein einzelner Mann, der nicht zu ihnen gehörte, der sie offenbar scheu vermied und einen weiten Raum zwischen sich und dem letzten gelassen hatte, ein Mann, dessen großer dreieckiger Hut eine jüdische Physiognomie beschattete, folgte ihnen. Zu ihm trat Frohn. „Isaak Hey manu !" sagte er. Der Jude hob sein blasses, abgezehr tes Gesicht auf. „Wer ruft Isaak Hey mann ? Was soll geschehen mit dem armen Isaak, der ist errettet auf seinem Kerker, aus den Händen der Gojtm, und weiß nicht, ob es ist ein Traum wie der Traum Jakods, oder ob es ist die Wahrheit und die Wirklichkett?" „Kommt mit mir, Isaak", versetzte Frohn, „ich will für Euch sorgen!" „Der Herr will für mich sorgen? Wer ist der Herr, daß er will sorgen einen armen Juden, den er nicht kennt, und den die Mizratmiten haben ge brandmarkt mit Schande, obwohl er ist unschuldig wie Joseph, da seine Brü der ihn verkauften . . „Laßt Euer alte Testament jetzt und kommt mit mir, Heymann, ich habe zu reden mit Euch." „Ich will nffcht kommen mit irgend Jemand," sagte Isaak, „ich will gehen zu . . ." Erendete nicht und erschluckte das letzte Wort, indem er einen furcht baren Seitenblick auf Frohn warf. „Ihr wollt gehen zu Eurer Tochter," sagte dieser „gerade von ihr wollte ich mit Euch reden!" Damit ahm Frohn den Altm unter den Arm und schritt mit ihm durch da Thor der Ci tadelle über die Elbbrücke der Stadt zu. Was der österreichische Lieutenant auf diesem Wege zu dem armen Judenge ret —brauchen wir es zu erzählen? Es reicht hin, wenn wir dem Leser ein dun kles und ergreifendes Bild zeigen, in welchem wir die beiden Männer nach wenig Stunden wiederfinden. Eine groß, niedrige, dürftig meubltrte Kam mer eine Judenhauses der Stadt Mag deburg bildet den Rahmen desselben. In der Mette,unter einer angezündeten dreiarmigen Hängelampe von blankem Messing, auf Kissen, die auf den flachen Boden gelegt sind, ruht ein Frauenbild, die Züge wachsbleich, die Hände gefaltet. Zu ihren Füßen kniet ein Mann mit grauem Haar, Gebete murmelnd, dann leise mit sich selber sprechend, dann plötzlich laut aufschluchzend und sich niederwerfend, daß seine Stirn den Boden berührt, seine Arme die Füße der Leiche umschlingen. Ihm gegenüber, zu Häupten der Todten, steht ine hohe, breite Männergestalt, die Arme üder der Brust verschränkt, aber das Gesicht zu Boden gewendet, so daß der Strahl der Lampe sie nicht berühren und den Aus druck tödtltchen Schmerzes nicht zeigen, nicht in dcr Thräne glänzen kann, die an den Wimpern des Mannes hängt. Beide Männer sind am andern Tage, in der Frühe des Morgens, Reisege fährten. Sie schreiten zusammen der Grenze Sachsens zu, wo sie sich trennen wollen, Isaak Heymann, um Verwandte inPolen aufzusuchen, Joseph von Frohn, um zu seinem Regimente in Böhmen zurückzukehren. Beide schreiten den dichten Haufen voraus, welche nach we nig Stunden durch dieselbe Gegend marschireu werden, cn getrennten Schwärmen, die Einen nach links, die Andern nach rechts hinaus durch die Gegend fouragirend und marodirend, ein Schrecken der Dörfer, durch welche ihr Weg führt. Und so schwinden fle aus unseren Augen .... hinter den Wäldern und Hügeln de Sachsenlan des, sowie das Gedächtniß an sie, an Frohn, den muthlgen Befreier seiner ge fangenen Cameraden, aus den Büchern dcr Geschichte geschwunden ist.* * In einzelnen historischen Werken finden sich nur flüchtige Andeutungen an die erzählten Thatsachen. So i. B. in Trents Lebensbe schreibung, dessen Nnzuverlässigkel schon aus seinen Zalilciiangaben erhellt. Er giebt die Anzahl der Gefangenen auf 16,000. der Be satzung bald auf 1500. bald auf 300 Mann an und behauptet, da Unternehmen Frohn'S sel gescheitert, ohne recht zu motiviern, weshalb. Ueber den Erfolg Frohn S vergleiche v. Stram berg, Rhein. Ann. 2. t. S. 534. wo auch da Schweigen der eidgenössischen Geschichtsquellen erklärt wird. Die Kleinen zahlen die Zeche. „Die Kleinen zahlen die „Zeche" das Ist ein altes, wohlbekanntes, deutsches Sprichwort. Preußen und Oesterreich führten Krieg, d. h. wohlbemerkt, der König von Preußen und der Kaiser von Oesterreich und die Fürsten von Han nover, Hessen und Nassau bezahlten die Zeche. Die Völker beider Großstaaten mußten bluten für ihre Fürsten, denn wie ein anderes, ein griechisches Sprich wort lautet: „Wenn die Könige sich strei ten, müssen die Völker leiden", aber das preußische Volk und die ehemaligen Un thanen jener entthronten Fürsten hatten doch noch einen Gewinn, sie erreichten ein schon lange angestrebte Ziel, die Einheit Deutschlands. Jetzt aber wird der Ausfall des Ha ders zwischen Napoleon und König Wil helm vielleicht für gewisse Parteien sehr überraschend und unerwünscht sein, wel che glauben, gar nichts mit dem Streit zu thun zu haben. Da ist Holland, wel ches sich in größter Gemüthlichkeit für ganz unbctheiligt zu halten scheint. Da ist Belgien, dessen Volk sich vielleicht gar nicht träumen läßt, daß es direkt durch den Zwiespalt bedroht ist. Luxemburg, das kleine Land von 200,- 000 Einwohnern wird genannt, wird als Streitgegenstand in den Bordergrund geschoben, aber Belgien und Holland sind gemeint. Luxemburg, das man als eine Waare betrachtet, welche durch Auf lösung des alten deutschen Bundes feil wurde, muß als Vorwand dienen, um die alten französischen Gelüste auf Bel gien und die neuen preußischen auf Hol land zu verdecken. Weder Belgien noch Holland konnten Veranlassung zum Krieg geben, es gab keinen Schatten von Recht, um da eine oder das andere zu bedro hen, oder sich in deren Besitz zu theilen. Man macht also Streit wegen irgend ei nes Streitgegenstände an der Grenze beider Staaten. Können diese neutral bleiben? Thun sie es, so giebt die Grund für beide Kriegsmächte, sie als Feinde zu behandeln. Erklären sie sich für eine von bilden, so werden sie on der anderen als Feinde betrachtet und der Vorwand sie zu besetzen, ist auf alle Fälle gegeben. Daraus folgt da Recht auf Entschädigungsansprüche und das Ziel ist erreicht entweder die Annek tlrung, wenn es sich ebenso leicht machen läßt, wie in Savoyen, oder durch Mtli tärbündniß, wie zwischen den süddeut schen Staaten und Preuße. Das Erste läßt sich Seitens Frankreich bei Belgien, das Zweite Seitens Preußen mit Holland durchsetzen. Daß solche Pläne dem Streit über über Luxemburg zu Grunde liegen, wird in der Presse Englands vermuthet. Dabei braucht das Säbelgerassel nicht blos Spiegelfechterei zu sein. Denn Jeder der Eroberungssüchtigen muß mit aller Macht rüsten, damit der An dere nicht mehr erbeutet, als er ge rade haben soll. Da die Spieler, wie schon früher bemerkt, mit Betrügen spielen, kann es jeden Augenblick an et ,, Schädelspalten gehen." Auf die Frage, was zu solchen An nahmen rechtferttgt, diene Folgendes als Antwort. Es ist Thatsache, daß Napoleon seit dem Dezember-Staats streich tn Belgien für einen Anschluß an Frankreich intriguirt hat.. Es hat seitdem dort eine kaiserliche französische Par et gegeben, die offen den Anschluß predigte und an ihre Spitze stand die hohe und niedere Geistlichkeit. Erst seitdem Napoleon tn Hader mit dem Papst gerieth, wandte sich die belgische Geistlichkeit von ihm ab. Aber die be sagte Partei in Belgien besteht nach wie vor. Thatsache ist es ferner, daß die französische Diplomatie stets behauptete, Brigiens Krone sei nicht durch Volks abstimmung an Leopold von Coburg Gotha gekommen, sondern nur durch tn Dekret der belgischen Kammer, und nach seinem Tod müsse das Volk ab stimmen über dessen Nachfolger; Leo pold'S Sohn sei kein Erbfürst. Dabei blieb der Gedanke im Hintergrund, zu gleich über Anschluß an Frankreich ab stimmen zu lassen. Der plötzliche Tod Leopold's überraschte; man hatte gera de zwei Eisen in Rom und in Mexiko im Feuer und mochte nicht in Brüssel ein Drittes tn Operation setzen. Jetzt ist vielleicht der günstige Moment ge kommen. Napoleon hat zwar Leopold 11. anerkannt und ihm seinen Schutz verheißen, aber dieser hat sich geweigert sein Militär Vasall zu werden, t der Weise, wle die süddeutschen Staaten Vasallen on Preußen wurden. Die Pläne Preußens auf Holland sind etwa neueren Datums. Seitdem Preußen wirkliche Großmacht geworden ist, muß es schleunigst eine große See macht werden. Dazu aber könnte ihm Holland mit seinen trefflichen Häfen, seiner tüchtigen Flotte, seinen großen Kolonien verhelfen. Auf eine Annek tirung gehen begreiflicherweise die Pläne weniger au, al auf einen Zutritt Hollands zum norddeutschen Bund, wo durch dessen Flotte Bestandtheile der BundtSflotte würde. Der König von Holland könnte alsdann Reichs-Admt ral werden. Einstweilen freilich hadert man nur über Luxemburg. Aber der Kladdera datsch mag vollauf Recht behalten, wenn er folgendes Zwiegespräch erfindet. Preußen: Nimmst du Savoyen und Nizza, nehme ich Deutschland! Frankreich : Nimmst du Deutschland, nehme ich Luxemburg! Preußen: Nimmst du Luxemburg, nehme ich Holland ! Frankreich: Nimmst du Holland, nehme ich Belgien! Preußen: Nun, es scheint, daß wir uns Beiden nichts nehmen! Frankreich: Aber—den Anderen ! Die Armeen Preußens und Frank reichs. Jetzt, wo ernstliche Verwickelungen Preußen und Frankreich al Gegner einander gegenüber gestellt haben, dürfte e nicht ohne Interesse sein die Kräfte der beiden Staaten mit einander zu vergleichen. Nach dem Erasu on 1800 zählt Frankreich 38,007,034 Einwohner. Die Volkszählung von 1804 gibt hie Bewohnerzahl Preußen, mit Einschluß der jetzt annectirten Länder, auf 23,- 521,000 an; die 21 Staaten, welche mit Preu ßen den Norddeutschen Bund bilden, Hinzuge, rechnet, wächst diese Zahl auf 30,261,031 z Siid deuikchland eingeschlossen auf 39,000,000. Wenn wir das dem gesetzgebenden Körper im vorigen Jahre vorgelegte Budget zur Grundlage unserer Berechanugen wachen, so sehen wir, daß die.frauzösische Armee 389,604 Soldaten zählt, von denen 50,920 in Algier sich befinden, für Europa als noch ungefähr 332,000 Mann üb rig blribrn. Allerdings wird in der Regel an gegeben, da stehende Heer zähl 400,000 Mann und mit Einschluß der Reserve, die auf 251,- 000 Mann eranschlagt wird, 651,000 Solda ten. Diese Angaben sind jedoch nicht ganz richtig und die Zahl 383,000 dürfte genauer sein, als 400,000. Aber selbst von diesen 389,000 sind noch bedeutend Abgänge in Abzug zu bringen; so gehören die 15,000 BenSd'armen, die 4000 Etat-Major und die 9000 Militär-Beamte zu den Richt-lombattanten; zieht man dann noch die in den Depot und zur Besatzung der Fest ungen zurückbleibenden Truppen ab, so dürfte die stehende Arme auf wenig mehr al 200,000 Mann zu tariren sein, rechnet man hierzu 200/ ZOO Mann Reserven, so erhält man 400,- 000 Soldaten, die Frankreich in Feld schicken kann. Die Rational-Garde wird sich ans poli zeiliche Wirksamkeit in den Städten beschränken müssen, mit Freiwllligen-EorpS würde Frank reich nicht viel ausrichten, auch keine nennen werthen Truppenmasseu aufbringen können, wie jede Land, wo die Eonscription eingeführt ist; Frankreich müßte schon arg bedroht sein, wenn es 40M) der 50,000 Freiwillige lieferte. Preußen hat jetzt seine Ara..e in ein Varde- und elf Armee-Torp getheilt z da mobilisirte Carde-Erp zählt 40,000, jede der elf Armee. Erp 35,000 Man wa ine Total-Summ von 435,000 Soldaten erglebt. Hierbei ist die Landwehr nicht mit einbegriffen, welche für den Festung- und Garnison-Wacht-Dienst errech net erden mag Die Zahl der dazu erforder liche Truppen beträgt gegen 100,000; außer dem würden auch noch 145,000 Mann für die Depots zurückbleiben. Zu jenen 435,000 Preu. Ben kommen noch die da 12. Armee-Eorps bil denden 30,000 Sachsen und 100,000 Süddeut sche, so die faktisch von Deutschland in' Feld zu pellenden Truppen auf 571,000 Mann brin gend. Dagegen besitzt Frankreich allerdings eine mächtig Flette, während die Preußen erst im Entstehen begriffen ist, und 50,0V0 Mann wiir de man wohl auf die Bewachung der Küste ab rechnen müsse; jedoch ist die Gefahr, die den Operationen deutscher Armeen durch Landung französischer Truppen erwachsen könnte, nicht groß; ist da gelandete Herr Nein, so kann es sich, von der Flotte getrennt, nicht halten, ist e groß, so würde S, abgesehen davon, baß Frank der Verpflegung finden. Jedoch Zahlen deweisen Nicht ; e kommen noch andere gactoren in Spiel, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Zunächst der Geist der Armee, dann dle Bewaffnng, die Führung und die Eisendahn-Verbindungen. Wen man die Preußische und französische Armee vergleicht, so wird es Einein schwer, zu entscheiden, welche vom besseren Geiste beseelt >st. Die französische Armee schwelgt in dcr Er innerung vieler Siege: aber die in diesen geern tele Lorbeeren sind schon längst ertrocknet (nur ein kleiner Theil der jetzigen Armee hat bei Ma. genta und Solferino mitgefochten), während noch frische Reiser die fieggekrönte Stirne der Helden von Sadowa mgibt, und dies ist höchst wichtig. Ferner ist wohl zu bedenken, daß, obwohl die Franzosen nach einem Kampfe mit den Preußen lüstern sind, weil sie keinen Rivalen neben sich dulden wollen, der französische Soldat doch im mer nur für seinen „xlorir" kämpft, während die Deutschen für den eigenen Herd ins Feld ziehen würden. Es ist wohl kein Zweifel, daß Patriotismus stärker und ausdauernder ist, als Ruhmsucht. Patriotismus wird eine Niederla ge eher überstehen und bringt im Falle dcr Noth Opfer, bei denen nicht im Entferntesten an ein, Gegenleistung gedacht wird. Wa die Eisenbahn-Verbindungen betrifft, so ist zwischen Deutschland und granlreich so ziem, lich ein Gleichgewicht vorhanden. Die Franz osen sowohl wie die Deutschen haben mehrere mit den Grenzen parallel laufende Eisenbahnli nien zur Verfügung. Die Verbindungen nach rückwärts sind auf beiden Seiten sehr gut, sämmtliche Wagen sind mit Rücksicht aufKricgS zwecke gebaut. Sommer ine so glänzende Feuerprobe bestan den hat, bewaffnet. Die preußische Artillerien berühmt wegen ihrer ausgezeichneten Dressur preußische Artilleiie im vorigen Jahre gegen die österreichische Artillerie nicht viel zur Geltung gekommen ist, lag daran, daß diese stets und be- Distanze, Schußmarkirungrn:c. schein Vor theil gesetzte Defensiv-Slcllungen einnahm. Die Preußisch Eavallerie ist, wie der vorjährige geld zug gezeigt, ausgezeichnet; die ältesten und be rühmtesten Reiterregimenter des Kaiserreiche vergangenen Feldzugi bewährt. Die Franzose werden dagegen bis zum Som mer noch nicht den dritten Theil ihrer Infant, xie mit dem neuen Ehaffepot-HinterladungS-Gc wehren, dercngeldtüchligkeit immer noch fraglich eine ausgemacht Sache ist, ersehen haben Ihre alten Gewehre taugen gar Nicht, wie schon der Umstand beweist, daß die französische Regie rung sich an die der Ver. Staaten wegen An kaufs von Handfeuerwaffen gewandt hat; wenn der Bäcker sich beim Schuster Mehl holt, muß es doch recht schlecht mit ihm stehen. Die franzö fische Artillerie dürfte die preußische, sowohl was Güte de Material als Ausbildung des Osfi zier-Eorp und der Mannschaften betrifft, bei weitem nicht erreichen. Die Franzosen sind, da ist weltbekannt, keine Reiter; sie werden sich wohl auch hüten, ihre Kavallerie mit dcr preu ßischen zusammenstoßen zu lassen, und sie haupt sächlich zum Vorposten- und Patrouillen-Dienst verwenden. Da französische Ingenieur-Corps ist dem preußischen ebenbürtig. Die Verpflegung wird ans beiden Seiten gleich gut sein, wiewohl wir glauben, daß Preußen für seine Soldaten besser und liebevoller sorgt. In der Bekleidung steht Frankreich Preußen be deutend nach; der mexikanische Krieg hat unge heure Klcider-Vorrä'the verschlungen und wird Frankreich kaum im Stande sein, die bedeu tenden Lücken bis zum lommer wieder zu fül len. Die finanzielle Lage, jedenfalls ein schr wich tiger Punkt im Kriege, stellt sich für Deutschland bedeutend günstiger, als für Frankreich. Das Schuldenkapltal FrankrelchS beläuft sich anf 13,- 000 Millionen Thaler; das der deutschen Staa ten aus noch nicht 3000 Millionen. Deutschland hat in Folge dessen mehr Credit als Frankreich. Da französische Budget weist stet ein Deficit nach, während die deutschen Staaten immer ei nen Ueberschuß haben, der in die StaatS-Kassc stießt. Was speziell Preußen betrifft, so kann man ihm eine schlechte Finanzwirthschaft gewiß nicht zum Vorwurf machen,, her hie nd da ei ne zu große Knauserei. Da Endresultat dieser Vergleichnngen ist, daß Deutschland Frankreich zur Zeit in fast jeder Beziehung überlegen ist und e fragt sich nur, welches Land bessere Generäle in'S Feld stellen wird. Die Heerführer beider Nationen haben anerkannten Ruf und ob die Generäle an der Spree oder die an der Seine die fähigeren sind, läßt sich, bevor sie sich nicht gemessen, nicht fest stellen. Jedenfalls würde ein Krieg zwischen Deutschland und Frankreich ein so blutiger und erderblicher werden, wie ihn der Griffel Klio'S kaum je in die Annalen der Geschichte eingetra gen hat. Andere Nationen können einen aus brechenden Eonfiikt dazu denützen, ihre speziellen Gelüste und Feindseligkeiten zur Geltung zu bringen, und der einmal entzündete Funke könn te Minen erplodiren lassen, von deren Vorhand densein Niemand Etwa geahnt. So lange je doch Lebe pulsirt, ist auch noch Hoffnung vor handen ; so lange noch keine der Armeen sich in Bewegung gesetzt, darf die daß Friedensbestrebunzen Erfolg haben werden, nicht vergeblich erscheinen. Landrutsch an der Pennsylvanier Eisenbahn. Letzte Dienflag Nach, ereig nete sich nahe Witmore an der „Pennsylvanier Eisenbahn'' ein Landrutsch, wodurch der Pitts burger Schnellzug vom Geleise gerieth. Dem Erpreß-Boten Jacob Astmann ward ein Bein gebrochen und sonstige Verletzungen zugefügt. Nro. Da neue Jury Gesetz. Eine Akte für bessere und unparteiischere Auswählung von Personen, welche tn jedem der CvuntieS dieses Staates als Jurors die nen sollen. Abschnitt 1- Sei verfügt,c. Daß bei der am Zweiien Dienstag im Oclobcr Anno Lomllli 1807 zu hallenden allgemeinen SiaatS wahl, und alle drei Jahre darnach bei solcher Wahl, die qualisizirlc Siiinmgcber der ver schiedenen Eouniics dieses St.mics in derselben Weise,wie dies für Erwählung .„iprrr Eounlp- Bramtrn jetzt durch das Gesetz vorgeschrieben wird, zwei nüchterne, intelligente und versiändi ge Per>onen erwählen sollen, um in einem je den der besagten Eouniics für die auf ihre Wahl folgenden drei Jahre als Jurp Eommis sionerS zu diene, allein dieselbe Person soll in ncrhalb einer Periode von sechs Jahre nur ei nen Termin von drei Jahrc dicur dürfe; Mit dem Vorbehnl l, Daß jeder der bc jagtc qualisizirien Erwählcr nur für eine Per lon für Jurp Eommissioncr stimme soll, und diejenigen beiden Personen, welche die grötzic Stimmenzahl für Jurp Eommissionrrs erhalle, solle gehörig wählt sein als Jurp Eommij sioners für solches Eountp. Absch ilt 2. Es soll die Pflicht dcr be sagten Jurp EommissionerS, des Richter-Prap. denten oder zusätzlichen, juristisch gebildete Richters (Law-Judge) sein, wenigstrns dreißig Tage vor dem ersten Termin der GcrichtSsitzc de respekt. Counips zu ersniiimel und dann mit gehörigem Gcjchaflscifer abwechselnd aus dcr Geiammizahl der qualisizirlc Erwähler der respekiiven Counips überhaupt, eine solche Anzahl intelligenter und verpättdiger Personen, wle sie bei dem nächst vorhergegangenen Der min der CommonplcaS von besagter Eonri be stimmt worden, auswählen, die als Jurors in den verschiedenen Eouric solcher Eoniilics während dem Jahre dienen sollen; nd die be sagten Jurp EoiumlisionerS, Richierprasitritt, der eine Mehrheit derselben, sollen ans die jetzt durch das Gesetz vorgeschriebene Weise, die nuscrwählten Namen in das Jur^- Verwahr des ScheriffS des bcsaglcn EonnlpS bleiben. Abschnitt 3. Die erjagte Jury Com missioners und der Scheu de rcipcliiocn ConntpS, ttg^n^ Eounties/i der gegenwärtig üblichen und gr staiicie Weste ziehen ; allein ehe die bcsaglcn Jurp-Eommissioners und der Scheust i verdc sagter Weise zum Ziehen oder Auswähle der Jurors schreite, soll ein jeder dcrsrldcn de Eid oder die Bekräftigung ablege, wie jetzt durch s Gesetz dem scheust nnd den Eounlp EommissionerS vor der Auswählnng und Zieh ung der Jurors vorgeschrieben wird. Abschnitt i. Daß soviel irgend einer Asscmblv-Akte diese >taa>cs als es dem Scheust und den Eounlp EommissionerS dcr besagten CountieS zu Pflicht mach, Jurors ans zuwählen und zu zirhcn, von und nach drin er sten Tag in, nächsten December, Anno Doniini 1867 widerrufen sein, nnd keine Kraft und Wirkungmchr haben soll: Milde in Po r behalt, daß alle Alien und Theile von Akten dcr Nssemblv, die jrtzl In .Kraft sind, in Bezug auf die Verwahrung, Vcrsigclung, Sicaelcr brechnng, Schließung und Orgnung des Jury- Rades der betreffenden CouniieS, und alle Ak ten und Theile von Akten der Asscinblv. die jetzt in Kraft sind, dem Schcriff und den Eonnlp- EommissionerS oder irgcnd einem derselben Bußen oder Strafen auflegen in Bezug auf ir gend ein Vergehen oder Versäumniß Betreffs der Verwahrung, Schließung, Ocffnung, Vcr sigclung oder Erbrechiing des Siegels irgcnd eines Jurv-RadcS, oder mit Bczng auf die Auswählung oder Zirhnng der Jurors, so an geschen, betrachtet und befolgt werden fallen, als bezögen sie sich auf besagte Jurp Eommis sionerS und den Schcriff. Abschnitt 5. Jedem der besagten Jury EommissionerS sollen aus der respekiiven Eountp-Kasse zwei Thaler und fünfzig Cents per Tag und vier Erms per Meile hin und her von der Wohnung des ComniissioncrS bis zum Eourthausc erlaubt und ausbezahlt werden. Abschnitt 2. Ein jeder der besagten Jury EommissionerS soll grhaltcu sein, die Pflichten des besagten Amtes zu übernehmen und zu erfülle unter der träfe on ein hun dert Thaler für jede und jegliche Vcrsäumiiisi oder Weigerung der Erfüllung derselben, die eingeklagt und erwirkt werden lönncn vor irgend einem Friedensrichter de rrspcklivrn Eonnlv, wie Schulde eines gleiche VetragcS jetzt drin Gesetz nach eingetrieben werden, und sollen zehn Thaler hiervon an die klagende Person ge hen und das Uebrige von besagtem Friedens richter an den Schatzmeister de respekiiven Edlintp zum besten re Eounlp bezahlt wer den. Abschnitt 7. Im Falle der Dienst fähigkeit irgend eines oder aller der bcsaglcn Jurp-Commissioner durch Krankheit, Tod od er andere unvermeidliche Ursachen oder im Fal le der Versäumniß oder Verweigerung de Dienstes, soll c die Pflicht de Richter-Präsi denten in solchem Eountv sein, in welchen, sol che Vacanz vorkommen dürfte, je nach Elser derniß eine oder mehrere schickliche Personen anzustellen, nm die Pflichten de besagten Am tes während solcher Baranz zn füllen, und sol che Personen, nachdem sie d.n Versitzungen de Dritten Abschnitte.! dieser Akte entsprechen, sol len die Erfüllung der Pflichte de besagte Amtes während dem Reste der so vacant wer denden Zeit übernehmen: Mit dem Vor behalt, daß die Verfügungen dieser Akte nicht auf die Citp Philadelphia Anwendung finden sollen. Verbrechen eingestanden. In Blandville, Ballard County, Ky., ist ein furcht bare Verbrechen an den Tag gekommen. Bor ungefähr (4 Jahren traf daselbst .in Man, Namens Hudson, ein, welcher in Süd-Earelina ein Familie zurückgelassen hatte. Es gelang ihm, ein Mädchen, Namen Bclcher, unlc dem Versprechen einer Heirath, zn verführen i als aber die Verführte guf Erfüllung dieses Versprechens bestand, gestand er, daß er bereit eine Frau mit Familie habe. Darüber wurde diese so empört, daß sie denselben mit Beihülfe ihrer Schwester und eine Manne, Namen McNabb, dadurch iödtetc, daß sie ihm die eise ne Spindel eines Spinnrades in ein Ohr stieß. Die Leiche von Hudson wurde sodann in seiner Wohnung aufgehängt und als sie gefunden wurde, nahm man an, er habe Selbstmord be gange. Die Mödcrin hciralhele darauf ihren Eonsorten McNabb ; aber ihr Gewissen ließ ihr keine Rnbe, bi sie jetzt den Mord bekannte. Dieselbe ist jetzt mit ihrem Manne verhaftet worden. Offeneßebellion gegen dieT cmpc renzler.—ln der Tempcrenzstadt Boston sind die Liquörhcmdler und Trinker in offener Rc bcllion gegen das Gesetz ausgebrochen, welche Bier unvEider ebenfalls vcrb.eiel.—DcnWlns kp ließen sie sich noch geduldig nes mcn, aber die Erklärung vonTider und Bier al hat ihren Geduldfaden zerrissen. D tr-qm ijlen von den Salons, welche geschlossen warcn>Esnd wieder geöffnet worden und machen gute schäfte. Ferner sind viele Trinker-Elubs gegrün det worden und die Constadler sind zu schwach um dem Eonsum Einhalt zn thun, welche ge genwärtig bedeutend größer ist als je vorher.