Die Stasi -Zeitung. Zoh. Cicorg Nipper, Herausgeber und Eigenthümer. Harrisburg, Pa. Donnerst g, Mai 16, 1867. " Anzeige Agenten. Folgende Herren sind unsere authorisirten Agenten um Anzeigen und Subscrlptionen für die „Pennsylvanische Staat - Zeitung" m Empfang zu nehmen! F. T. LoeS, 211 Nord Fünfte Straße, Phi ladelphia, Pa. Hr. F. Miersvn, „Demokrat" Office, Philadelphia, Pa. C. Meye n, No. 37 Park Row, New- Aork. Für Richter der Supreme-Court- Georg Sharswood, von Philadelphia, der Entscheidung der Demokratischen StaatS- Conventio unterworfen. Aligemeines „Müssen". Die Ncgerstimmrechtsfrage fängt jetzt ordentlich an „national" zu werden. Bisher war sie nur zu sehr lokaler Na tur, zu sehr die Ruthe mit welcher auf den Süden losgeschlagen wurde. Se nator Wilson gebührt das Verdienst, für das gehörige Weitcrtragen dieser Frage in einer Gestalt, die kein Auf schieben mehr duldet-gesorgt zu haben. Er hatte amSchluß desSenats eine Bill eingebracht, wodurch Etwas, wicOctro irung des NegerstimmrechtS für alle Nordstaaten beabsichtigt wird. Diese Bill verfügt nämlich oder kündigt viel mehr an, daß —da der Artikel 14 des Amendements zur Verfassung ange nommen worden sei, —nirgends im Be reiche der Union irgend einem männli chen Bewohner in Folge seiner Farbe oder Race das Stimmrecht vorenthal ten werden dürfe. Einige Nordstaaten sind bekanntlich, obgleich sie „republikanische Majoritä ten" aufweisen, anderer Ansicht und weigern sich, den Negern das Stimm recht zu geben. Wenn nun der Con grcß auf Wilson's Antrag sagt: „Igr müßt!" dann kann's losgehen im Norden; dann ist die Zeit da, daß auch einige Nvrdstaaten erfahren, was „Müsssen" heifit. Der Hut des Landvogts Geßler und Gen. Sicktes Flagge. Es gibt nichts Neues unter der Son ,w. Die Geschichte bewegt sich im Kreislauf, wie die hölzernen Pferde im Carroussel. Wer einige Jahrtausende durchlebte, müßte die Welt höchst lang weilig finden, da in gewissen Zwischen räumeu dieselben Figuren und dieselben Erscheinungen an ihm vorüber ziehen. Ter Landvogt Geßler steckte einen Hut mit seinem Wappen auf den Pfahl als Sinnbild seiner Autorität und gab Be fehl, daß Jeder, der vorbeigehe, in die sem Hute die Obrigkeit begrüßen solle. Dies geschah vor einigen Jahrhunder ten in der Schtveiz und gab Veranlas sung zu den romantischen Sagen von Wilhelm Tell, gab Stoff zu Romanen und Heldengedichten, zu Tragödie nnd Opern. Aber obgleich unser Schiller in seinem Wilhelm Tell von jener Zeit der lächerlichen Vorurtheile und Tyrannei Abschied nimmt, indem er ausruft: „Das Alte fällt, es ändert sich dle Zeit Und neues Leben blüht aus den Ruinen;" obgleich unser Dichter sich vielleicht nicht träumen ließ, daß in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts die Tyrannei in solch' lächerlichen und schroffen Formen wiederkehren werde, so ist doch dieselbe Form vor Kurzem im sonnigen Süden der „freien" ameri kanischen Union vorgekommen. Wir haben zwar den Befehl des Militär- Satrapen Sicktes an seinen Unterknäse in Charlcston mitgetheilt; aber wir hal ten es der Mühe werth, darauf zurückzu kommen, damit das Volk diese Vorfall desto besser im Gedächtniß behalte und nach Verlauf von einigen Jahren die ganze Geschichte nicht für eine Erfindung erkläre. Die Löschmannschaften in Charleston, Süd-Carolina, wollten neulich einen Umzug durch die Straßen jener Stadt halten. General Sicktes wollte erfah ren haben, daß sie keine Bundesflagge an der Spitze ihres Zuges führen würden. Er gab daher den Befehl, daß eine solche herbeigeschafft und dem Zuge vorange tragen werde. Hiergegen war am En de nichts einzuwenden. Die Ordre blieb aber dabei nicht stehen, sondern verlangte ferner, daß jeder Mann im Zuge an der Flagge vorbeigehe und, wenn er sich auf drei Schritte derselben nähere, den Hut abnehme und dieselbe begrüße! Es gibt Leute, die jede Thorheit be schönigen ; es wird auch uicht an solchen fehlen, welche diese „Ordre" ganz in der Ordnung finden, da die Flagge das Emblem der Bundesautorität und der Befehl erlassen sei, nm den Trotz der Charlestoner zu brechen und sie zu de müthigen. Dies ändert aber nichts an der Aehnlichkcit dieser Affair in Südca rolina mit jener alten Geschichte in der Schweiz. Auch Geßler gab Befehl, sei nen Hut zu grüßen, weil er den Trotz der Schweizer brechen wollte. . Der Fe- tzen Seide, woraus die Flagge besteht, gilt nicht wehr als der Fetzen Filz jene Hute. Sie hat nnr Bedeutung als Em blem einer Authorität, und als solche wollte Geßler mit demselben Rechte sei nen Hut anerkannt wissen. Die Par allele ist richtig. Nur hat Süd-Caro lina noch keinen Tell gefunden. Aber die Menschen sind heut gebildeter alsdamals und folglich geduldiger. Das weiß auch unser Ne w-I orker StckleS, für den noch kein Tell sich ge funden. Da sind scharfe, aber wahre Worte unseres geehrten College des New Jor ker JonrnalS, au dem wir Obiges ent nehmen. Reisebericht. EinAuSflug nach Williamsport, Unsere elebten Abenteuer im „Schwarz wald" zc. Letzten Donnerstag hatten wir da Vergnü gen, unsere schon längst beabsichtigte Reise nach Sunbury, WilltamSport und Lock Häven zu unternehmen. Nachmittags um etwa 1 Uhr bestiegen wir die CarS der Northern Central Eisenbahn am hiesigen Bahnhof; kaum hatten wirSitz genommen, als wir unsern alten Freund, Col. Jacob Ziegler von Butler County, einer der besten und kernfesten Demokraten die se Staate, erblickten, der auf seiner Heimreise begriffen war. In Sunbury angelangt, wurde ausgestiegen, da wir dort etwa zwei Stunden verweilen konn ten bi der spätere Zug kam, der un an jenem Abend noch nach WilliamSpor bringen sollte. Diese Gelegenheit wurde benutzt, und suchten wir deßhalb unsern Freund Bacher auf, der am oberen Ende der Stadt eine bedeutende Brauerei besitzt. Leider trafen wir Hrn. Ba cher nicht zu Hause an. Nachdem wir e GläS le seines wohlschmeckenden Gerstensaftes, wel che un seine freundliche Gattin darreichte, hinter die Binde gegossen hatten, ging's im Sturmschritt wieder nach dem Bahnhofe zu. Die Lage von Sunbury ist recht hübsch; nur liegt e theilweise etwa zu tief, weßhalb e auch zur Zeit an vielen Stellen überschwemmt war. E besitzt mehrere große Maschinen - Werkstätte der Eisenbahn-Compagnie, und scheint ein recht betriebsames Städtchen zu sein. Mit dem sechs Uhr Zug ging's dann nach Williamsport, wo wir um etwa 8 Uhr Abend ankamen. Dort bestiegen wir den Pferde-Ei senbahnwagen, der un bis beinahe an die Wohnung unsere geschätzten Freundes, Hrn. Felix Stopper, brachte. Wir wollten soeben vorbei gehen, als wir an dem über uns hängenden Schilde die Worte lasen; „Concert Salon Stopper'S Schwanen Hotel". Da ist der Platz, dachten wir, und traten ein. Aber welche Ueberraschung! Der große Saal war oller Gäste, während am oberen Ende eine Musikbande gerade einen Herz- und Füße erhe benden „Walzer" aufspielte! Es wurde nicht getanzt, sondern blos mehrere Stücke Musik ge spielt ; dabei herrschte aber die größte Ordnung. Wir traten an den Schenktisch, und frugen den freundlichen Auswärter: „Ist die Hrn. Stop per'S Hotel k" „Ja wohl," war die Antwort. „Ist Hr. Stopper zu Hau", frugen wir weiter; „ja, dort sitzt er, er spielt soeben", erwiederte der galante junge Mann. Nach beendigter Musik trat Hr. Stopper vor, und als er erfuhr, daß wir (mit der „Stovepipe" natürlich) vor ihm standen, da hätte man die Freude sehen sotten, die da herrscht; die übrigen Brüder de Hrn. Stopper wurden herbeigerufen, und der zärtliche Händedruck bekundete nur zu deutlich die inneren freudigen Gefühlen des Herzen. Für un war die ein solch' angenehmer Will komm, daß wir ihn nie und nimmer er gessen können. Sollte je einer der der an dere unserer Leser nach Williamsport kommen, so kann er sich versichert halten, daß er nirgends einen genußreicheren Abend oder reellere und freundlichere Bedienung findet, als eben in „Stopper'S Concert Saison". WilliamSpor hat sich seit wenigen Jahren ungeheuer emporgehoben. Die Lage der Stadt ist herrlich; sie liegt am sogenannten West- Zweig de SuSquehannah Flusse, hat Pracht olle Gebäude, und einen höchst lobenSwerthen Geschäftsbetrieb. Eine große Anzahl Säge mühle befinden sich hier, worunter eine einzige nicht weniger als etliche siebzig Tausend Fuß Board täglich sägt! sechs bis sieben Meilen läng dem Flusse hinauf, liegen mehrere Mii lionen Baumstämme, die hier gesägt, und dann weiter verschiff, oder dort selbst verbraucht wer den. Kurz, an muß die Masse de Holze sehen die hier vorhanden ist, ehe man eine Idee von der Großartigkeit de Geschäftsverkehr haben kann. E befinden sich auch mehrere Fabriken hier, die inen großen Handel treiben. Nun soll auch noch eine Fabrik erbaut erden, um Ackerbau - Geräthschafteu zu verfertigen. Diese alle wird und muß dazu dienen, um Williamsport zu einer der blühendsten und nahrungsreichsten Städten de Lande zu ma chen. Die Stadt enthält ungefähr 15,000 Ein wohner, worunter mehrere Tausend Deutsche. Die Deutschen haben drei Kirchen, mehrere wohlthätige Gesellschaften, eine Schule mit nahezu hundert Schülern, im besten Zustande; eine hübsche deutsch Apotheke (die de Hrn. vr. Letter), eine vortreffliche Musikbande (die der Gebrüder Stopper), zwei deutsche Drucke reien, worunter der „National Demokrat", von unserem Freund Stephan (früher in Har risburg wohnhaft) herausgeben. Auch giebt e mehrere Brauerelen, die einen ausgezeichneten Gerstensaft liefern. Eine prachtvolle Brücke überspannt den SuSquehannah hier. Doch, wir müssen weiter. Nach abgemachten Beschästzn, worin Freund Stopper a kräftig zur Seite stund, reisten wir am Freitag Abend nach dem 28 Meilen ent serntgelegenen Lock Häven ab. E mag halb neun Uhr gewesen sein, al wir dort ankamen. Als wir un nach der Woh nung unsere alten Freunde, Hrn. Bierbrauer Fabel erkundigten, hörten wir zu unserem Er staune, daß er etwa ein Meile von der Stadt ohne! Na, da wird'S schön gehen, dachten wir; bei der Nacht auch noch eine Meile in den „Busch" zu laufen! Da kann unmöglich sein; er muß in der Stadt wohnen. Wir frugen einen andern jungen Mann, welcher uns mit theilte,daß er droben am Court-Hau ohne. Bei dieser Nachricht, wurde e un etwa leichter auf der Brust. „Wo ist denn das Cour Haus frugen wir: „et, es ist über' Ka nal !" also über'm Sanal! „Und wo is denn der Lanal" ? „Der ist nahe der Straße!" Jetzt haben wir'; als am Courthause, über'm Canal an der Straße, wohn Herr Fabel! AI Fremdling war die keine besonder ange nehme Einladung für un. Doch, wir faßten Muth, und nach längerem Nachfragen fanden wir wirklich dt Wohnung de gesuchten Freun de; allein inen Mona zuvor war der „Bo gel ausgeflogen", aber an dessen Stelle fanden wir einen höchst,kommenden, freundlichen jungen Manne, Hrn. Arie r ich CZ i tz, der die Wirthschaft de Hrn. Fabel käupich über nommen hat. Wir wurde von Hr. D. recht freundlich empfange, nnd können ihn al ei nen braven, tüchtigen Wirth auf best empfeh len. Am folgenden Morgen hatten kr auch das Vergnügen, Hrn. Fabel persönlich kennen zu lernen, der un herzlich bewillkomm. Lock Häven liegt in einer höchst romantische Lage, und hat hngefähr 5-6,000 Einwohner, worunter sehr viele Deutsche sind. Die Stadt ist gleichsam wie eine Insel, indem sie auf drei Seilen von Wasser umgeben ist. Sie hat mehrere recht ansehnliche Gebäude und andere bedeutende Geschäftshäuser. E befindet sich ebenfalls eine deutsche Apotheke daselbst —Hrn. Doktor Pries'. Auch Lock Häven hat seit einigen Jahren bedeutend zugenommen, und wenn e noch eine Zeitlang so fortwächst, so erden ihm die Höschen zu klein. Der größere Theil der Bevölkerung von Lock Häven und Williamsport scheint au Wiirtem bergern zu bestehen, und hätte diese munter und biedere Völkchen keine schönere und passen dere Gegend zu einer Heimath wählen können, als eben jene romantische Gegend, die man auch ganz reffend den „Schwarzwald" nennt. Da gesellige und friedliche Leben der Deutschen in beide obigen Städten hat un s hrgut gefallen; und e wäre zu wünschen, daß über all dieselbe herzliche, gegenseitige Freundschaft und Liebe herrschte, wie hier. Im Sammeln von Abonnenten hatten wir besonder Glück, und danken wir all den lieben Freunden recht herzlich für die warme Theil nahme die wir bei ihnen fanden. Wir können diese Zeilen jedoch nicht schließen, ohne zuvor noch besonder den Herren Felix Stopper, Philipp Fabel und Friedrich Dietz un sern innigsten Dank für deren gastfruendliche Aufnahme und geleisteten Dienste abzustatten. Eine solche freundliche Zuvorkommenheit haben wir nicht erwartet; und nie werden wir die treuen Freunde vergessen, die un so nobel zur Seite standen. Wohlbefriedigt über unsere Reis kehrten wir am Samstag Nacht wieder in unsere liebe Hei math zurück, und rufen am Schlüsse den vielen lieben Freunden ein herzliches Lebewohl und baldiges Wiedersehen zu. Der Herausgeber. Senator Wilson. ES ist ein interessante Faktum, daß die ra dikalen Redner, welche jetzt im Süden „fechten gehen", um ihrer Partei, wenn möglich, die Stimmen der Neger zu erschwindeln, sämmtlich zu jener Klasse von Individuen gehören, die sich fürchtete, nach dem Süden zu eilen, als man einer „greiheitSarmee" bedurfte, um die Rebellion,, zu unterdrücken. Senator Wilson ist auch „Einer davon". Er trommelte zwar ein Regiment zusammen, aber unbegreiflicher der ielmehl natürlicher Weise gelang es ihm nie, mit seinem „FreiheitScontingent" dle „Front" zu erreichen und sich durch persönliche Erfahrung darüber zu verlässigen, wie da Pul ver riecht—wenn in größeren Quantitäten ge gen „Rebellen" verpufft. TetegrapWhes. ConstitutionS-Couvention in Ma ryland. Baltimore, 8. Mai. Die Convention zur Entwersung einer neuen Constitution für de Staat Maryland ist heute in Annapolis zu sammengetreten. Der Stadtrath entschied heuje gegen das Ge such um einen EinhaltSbefehl, durch welchen den Straßen - Eisenbahn - Gesellschaften untersagt werden soll, an Sonntagen ihre Wagen laufen zu lassen. Selbstmord des Achtb. Elijah Hise. Louisville, 8. Mai. Eine Special- Depesche von Russelleville an den „Courier'' meldet, daß der Achtb. Elijah Hise, der soeben vom 3. Distrikt beinahe einstimmig über seinen radikalen Opponenten in den Congreß gewählt worden ist, heute Nammittag Selbstmord be ging, indem er sich eine Kugel durch den Kopf jagte. Er hinterließ eine Note, in welcher er sagt: In dem gegenwärtigen Zustande des Lan des und bei seinem hohen Alter könne er von keinem Nutzen sein, und er suche deshalb Erlö sung im Tode. Lynch-lustiz. L uiSville, 8. Mai. Etwa 30 Männer ahmen am Montag gewaltsamer Weise einen gewissen Thomas Gebhart au dem Taylor Tonnt Gefängniß und hängten ihn an einen Baum. Al Ursache de Aufhängen de Geb hart gaben sie an, baß er ein Mörder und die Pestilenz der Gesellschaft sei, und daß wahrschein, lich im gerichtlichen Prozeß der Verbrecher straf los entwischt sein würde. Ueberschwemmung uud Roth in Pennessse. Memphis, 8. Mai. Der größte Theil der Plantagen am Flusse, südlich von hier, ist überschwemmt und die Pflanzer find dem Ver hunzern nahe. tEiner der tn Eincinnati executir ten Mörder noch am Leben. Der LouiSvtlle Eourier schreibt am. d.M.: Am Dienstag Abend ging durch Eovington, Kp., da Gerücht, daß der Körper de Samuel Ease, der nach der Hinrichung in Eincinnati in jene Stadt gebracht worden war, wieder zu sich gekommen sei. Eine seiner Hände soll sich bewegt haben, wie man erzählt; seine Familie die ihn in Folge dessen noch am Leben wähnte, ließ sofort einen Arzt kommen, der ihn ermit telst einer galvanischen Batterie vollständig in' Leben zurückrief. I dS Hau seiner Muttei arder Körper de jugendlichen Verbrecher ir. einem prachtvoll ausgestatteten Sarg gebracht worden, um bestatte zu werten. Sein Schwestern, welche die Leiche von Eincinnati geholt hatten, sagen aus, daß diese während der Reise kein Lebenszeichen von sich gegeben habe. Demokratisch Siegein Indiana. New - Alban, 8. Mai. Beider Wahl der Stadtbeamten wurde da ganze demokrati sch Ticket mit großer Majorität gewählt.— Sanders, der MaporS-Eandidat, hat mehr als OVO Stimmen Majorität erhalten. Nur ein einziger radikaler Eouncilman wurde er wählt. V iurenn e, Ind., 7. Waj. Da ganze demokratische Munizipalticket wurde Hegtete mit einer großen Majorität erwählt. Richmond, Ind. erwählt seinen denofra ischen Mapor. Terre Haute, Ind. Da ganze demokati. sch Ticket wurde mit 300 Majorität erwählt. Unser Raum gestattet es nicht, für heute alle die Einzelheiten der demokratischen Siege aller Orten aufzuzählen. Wir mache unsere repu blikanischen Mitbürger auf diese Wechsel der bff-ntlichen Meinung aufmerksam; sie werden ab vernünftige Männer einsehen, was er bedeu ett > Mord in Gleveland. Am letzten Dienstag Morgen, zwischen 5 und k Uhr, wurde die grontthiir der Grocery Ist- doee Ailringer, an der nordwestlichen Ecke von Per.- und Garden Str. erbrochen, und der Be sitzer hinter dem Sounter liegend rrmordet ge funden. Neben ihm lag ein blutiger Revolver von welchem vier Läufe abgeschossen waren. Es befanden sich in seinem Körper zwei tiefe Wun den, die eine im linken Schnlterblatte, die ande re in der Magengegend. Da linke Bein war bedeutend gequetscht und der mit Blut bedeckte Körper gewährte einen entsetzlichen Anblick. Er hatte dje Nacht in einem kleinen an den Store stoßenden Zimmer zu dessen Bewachung zuge brach. Sowohl diese wie der Store jeigten die Spuren eine verzweiftlten Kampfe, und ein Spiegel an der Mauer des Schlafzimmer war zerbrochen. Man glaubt, daß Herr Ailrin ger beim Aufwachen den Dieb sah und ihn mit dem Revolver in der Hand angriff, daß e zu ei nem Faustkampfe kam, während dessen der Ein breche ihm den Revolver entriß und ihn erschoß- Der Getödtete hatte G3OO in seinem Taschenbu cht, die ermißt werten und ohne Zweifel ge stohlen sind. Herr Ailringer war 28 Jahre alt und hinterläßt eine Frau nebst zwei Nein Kin dern. Er hatte über 11 Jahr in Eleveland gewohnt und erfreute sich der allgemeinen Ach tung. No Memphis. Der Platzcommandnnt in Memphis, Tenn., hat angevrdnet, daß bei der Eröffn.. de „Elmwood-KirchhofeS", bei welcher Veran lassung die Gräber gefallener Conföderirter mit Blumen geschmückt erden sollten, weder Reden gehalten werde, noch Prozessionen stattfinden dürfen. Es sei passender—so meint der Platzcommandant—wenn die Leidtragen den ihre „Demonstrationen" auf das gewöhn liche Maß der Trauer für erstorbene Verwand ten beschränken wollten. Die Strasten-Car-Frage in Rich mond. Richmond, 8. Mai. Ein Neger versuchte heute in einem für die Weißen bestimmten Ei senbahnwagen zu fahren, wurde aber abgewie sen. Er klagte gegen die Compahnie und liegt der Fall der „Grand Jury" der Ver. Staaten vor. Die Soldaten - Gräber.—DieGene ral-Bdjudantur kündigt durch specielle Ordre No. 235 au, daß eine Commission, bestehend aus Gen. U. S. Grant, Gen.-MajorMeigS, Gen.- Major A. B. Dyer, Gen.-Major HumphreyS und Generalarzt Barne am 9. d. M. zusam mentreten zoll, um über den Vollzug de Gesetz es vom 22. Februar 1867 zur Errichtung und zum Schutz der National-Friedhofe, Berathung zu pflegen. Die Commission hat über folgende Punkte zu berichten. Ersten, über das beste dauerhafteste und wohlfeilste Material für die Grabdenkzeichen. Zweiten, über die angemes senste Form der Grabsteine oder Blöcke, und Drittens, über die Kosten eine jeden Steins- und den Gesammtkostenbetrag aller erforderli chen Grabsteine in allen National-Friedhöfen. Der Neger-Aufruhr in Richmond. Richmond, Va., 9. Mai. Ein sehr ernster Aufruhr ist heute Abend in hiesiger Stadt losgebrochen. Ein gro ßer Hanfe von Negern hatte sich in Car ry Street versammelt, um der Probe ei ner der Spritzen des Richmonder Feuer- Departements und der aus Delaware gekommenen Wilmingtoncr Feuer-Com pagnie beizuwohnen. Es entstand eine Rauferei und ein Neger wurde arrettrt. Der Negerpöbtl entriß ihn der Poli zei, er wurde aber nachher wieder ergrif. fen. Als der Gefangene am oberen Stationshaus ankam, entrissen die Ne ger abermals den Gefangenen den Hän den der Polizei und sie schleuderten Pfla stersteine auf den Poltzei-Eapitain Jen kinS. Zwei Polizei-Sergeanten und ein Polizeidiener wurden gefährlich verletzt. Um jene Zeit war der Pöbelhaufe bis auf 1000 Neger aufgewachsen. General Schofield schickte die Compag nie E des 11. Regiments und erschien selbst an Ort und Stelle. Er redere den Pöbel an und befahl ihm, auseinander zu gehen, aber die Neger gehorchten sei nem Befehle nicht. Die Soldaten fäll ten das Bajonett und trieben die Neger auseinander. Nach einbrechender Nacht wurden noch mehr Soldaten in das Sta tionshaus geschickt und es ist nicht wahr scheinlich, daß sich der Aufruhr erneuert. Als der Aufruhr im Gange war, um zingelte der Pöbel ein Haus, in welches sich ein weißer Junge versteckt hatte, und die Neger schrieen nach ihm, bis er her aus kam. Indessen war die Polizei bei der Hand, die den Jungen sogleich un ter ihre Obhut nahm. Die Neger be schuldigten ihn, daß er eine Bleischlingc bei sich trage. Noch ein Neger-Aufstand in Richmond Richmond (Va.) war am Donnerstag abermals von einem „Riol" zwischen Weißen und Schwarzen bedroht. Wäh rend nämlich die Feuerleute damit be fchäfttgt waren, zwei Spritzen zu probt ren, erlaubte sich einer der anwesenden Neger eine mißliebige Bemerkung; ein Feuermann gerteth darüber in Zorn und schlug den Neger nieder; der Letztere stand wieder auf uud gab den Schlag zurück, worauf beide Kämpfenden verhaftet wur den. Gleich darauf fiel eine Schaar Ne ger über den Polizisten her und befreite denverhafteten Neger; der verhaftete Weise war schon vorher aus freien Stü cken von dem Polizisten freigegeben wor den. Schließlich mußte, um die Ruhe aufrecht zu erhalten, eine Abtheilung Soldaten requirirt werden; die Volks massen wurden ausetnander gesprengt, die Polizei wurde concentrtrt, und die weißen Einwohner erhielten dle Ordre, sich innerhalb ihrer Wohnungen zu hal ten. Der befreite Neger konnte nicht wieder verhaftet werden. Abend schaar te sich eine große Menge Neger vor der Stadt zusammen, um sich im Gebrauch der Waffen zu üben. Ein neuer Aufruhr inßich. m o n d. Richmond, 12. Mai. Gestern Abend fand im unteren Stadttheil ein neuer Aufruhr Staat. Die Neger ver suchten einen betrunkenen Farbigen aus dp Händen der Polizei zu befreien und machtpy dabpj von Backsteinen, Knüppeln und Pistolen Gebrauch. Pier Polizisten wurden arg zugerichtet ynd Einer schwer verwundet. Eine Compagnie Soldaten welche das Libbp-Gefängniß bewachten wurden requirirt und nahm IS der Auf rührer gefangen. Während dieser Vorfälle kam eine an dere Aufregung in der ersten Straße vor, aber sie wurde durch die Zuspräche eines farbigen Jurpmann gedämpft. Heute patrouillirtr Kavallerie zur Auf rechthaltung der Ordnung durch dt Straßen und Abtheilungen von Polizei find in allen Kirchen posttrt, da gedroht wurde, daß die Neger sich gewaltsam zwischen die Weißen drängen wollte. Eine große Prozession von einer Ne gergesellschaft, begleitet von einer un bewaffneten Compagnie Miliz von Far bigen, deren Offiziere Säbel trugen, be theiligte sich an einem Letchenbegäng niß. Es kam dabei keine Störung vor. Richmond, Ba., 12. Mai. Heute Abend um 10 Uhr hielten Horace Gree ley und Richter Underwood Anreden an die Neger, und ermahnten dieselben, kei nen Aufruhr anzustiften. Greeley sag te, er habe von General Schofield gehört, daß die Neger heute Nacht einen Aufruhr machen wollen; wenn das geschieht, dann werde er Kanonen in allen Straßen auf fahren und die Aufrührer mit Kartät schen niedermähen lassen. Richter Un derwood rieth den Negern, sich nicht in Haufen zu versammeln sondern ihren Geschäften nachzugehen. Da sieht schön au; allein wer ist Schuld an all diesen Aufruhren? Nie mand anders als unsere eigenen ver rückte radikalen Fanatiker. Richmond, Va.,l2.Mai. Jedekiah K. Hayward von Massachusetts ist in vo riger Nacht arretirt worden, weil er in einer Neger-VersammlungFreitagNachtS aufreizende Reden gehalten hat. Er hat unter anderen gesagt: „Wenn Richter Underwood fortgeht, dann könnt Ihr Euch aufführen wie Ihr wollt. Ich brauche Euch keinen Rath zu geben, wie ihr Euch verhalten sollt, denn große Massen thun gerade da, was ih nen gefällt." Er wurde auf einen vom Mayor aus gestellten Haftsbefehl arretirt und gegen K3OVV Bürgschaft entlassen, um sich mor gen zu verantworten. Die Bürger waren den ganzen Tag hindurch in der Furcht vor einem Auf ruhr. Ashley und Sandford Conover. Sandford Conover, der überführt ist, vordem Justlz-Comtte einen Meineid geschworen zu haben und zu 10 Jahren Gefängniß verurthetlt ist, sollte vorige Woche nach der Strafanstalt gebracht werden. Der Gefängnißwärter erhielt indessen eine Depesche von dem berüchtig ten Congrcßmttglied Ashley von Ohio, worin er gebeten wurde, den Verurtheil ten nicht eher nach der Strafanstalt zu bringen, bis Ashley in Washington ein getroffen sei. Noch an demselben Abend traf Ashley ein und hatte im Gefängniß eine lange Unterredung mit Conover. Seitdem hat Ashley seine Besuche bei dem Gefangenen häufig wiederholt. Wassel Zweck ist, liegt auf der Hand ; Ashley verspricht sich ohne Zweifel interessante Ausschlüsse, die sich für „Jmpeachment zwecke" verwenden lassen. Es muß in der That sehr schlimm um die Jmpeach ment-Angelegenheit stehen, wenn dießa dikalen cinenMeineidigen und allbekann ten Schurken, wie Conover, um Hülfe angehen müsse. No Philadelphia. Philadelphia, 10. Mai. Georg W. Winnemore wurde heute des Mordes ersten Grades schuldig befunden, wegen dem von ihm vor einigen Tagen an der Frau Magilton verübten Mordes. Eisenbahn - Unfalk. Clcvel a n d, 0., 9. Mai. Auf der Bcllefontaine und Indianapolis Eisen bahn bei De Graffiti Ohio ereignete sich in voriger Nachtein Zusammenstoß zwei er Bahnzüge, in Folge dessen die beiden Ingenieure und ein Feuermann getöd tet wurden. Von Canada. Toronto, C.-W-, 1. Mai. Pat rick McGrath, derjenige der genier der in den Winte'-Asstsen zuletzt schuldig befunden worden ist, hat durch seinen Anwalt zwar auf Urtheilsstundung an tragen lassen, ist aber gestern dazu ver urtheilt worden, am 11. Juni gehängt zu werden. Man glaubt, daß das Ur theil nicht vollzogen werden wird. Verschiedene Rachrichten. JndianapliS, 1. Mai. Ge stern Abend ist John S. Jones, ein Telegraphistin GoSport, Indiana, im Telegraphenbureau dortselbst ermordet worden. Chicago, 1. Mai. Das Achstun den-Gesetz tritt heute in Kraft. Die Arbeiter halten einen Umzug mit Musik, Bannern, Flaggen, Emblemen ihrer Gewerbe ci. und begehen das Ereigniß in festlicher Weise. Die Arbeit in den Werkstätten ist allgemein suspendirt. Die Arbeitgeber sind fest tn ihrer Forde rung auf 10 Stunden Arbptt, während die Arbeiter auf der Einführung des ge setzlichen Achtstunden Systems bestehen. Richter Lynch tn Indiana. Seymour, Ind., 29. April. —Es herrschte diesen Nachmittag eine große Aufregung im Städchen als zwischen Sund 4 Uhr etwa 200 Mann in die Stadt kamen, einen Neger, Namens Mitchell ergriffen, in den Wald nah men und erhängten. Vor Inigen Tagen wurde ein Store tn Houston, im nördlichen Theile des Countys, beraubt, und dieser Neger und zwei Weiße, Namens Stewart, waren die Diebe. Ehe der Pöbelhaufen hierherkam, be suchte er das Haus der Stewarts und fand einen großen Theil der gestohle nen Waaren. Die „Lynchers" brachten die Stewarts mit sich hierher und schleppten sie mit dem Neger zusammen in den Wald. Nachdem sie den Neger gehängt hatten, sprachen sieden Entschluß aus, die beiden Weißen auch vor Mit ternacht zu hängen. Im ganzen Coun t? herrscht große Aufregung, und das Volk ist entschlossen, sich alle schlechten Subjecte vom Halse zu schaffen. Die Obsternte wurde bereits von verschiedenen Seiten her als sehr beschädigt an gegeben; es ist dies ein großer Irrthum. Pfirftchdäame haben im Allgemeinen etwas, in gewissen, mehr auSgefttzteu Lagen sogar sehr viel gelitten, jedoch wie die Sache jetzt steht, dürften wir noch auf einen mittelmäßigen Ertrag rechnen. Kirschen-, Birnen-, Aepfelbqüme und Reb stocke find unversihrt und darf au, wenn nichts Anderes vorfällt, auf eine olle Ernte rechnen. Bully für Pottsdille! Die Stadtwahl in VottSville am orletzten Montag. viilliFt Niederlage de radikalen Tickets !!! Eine derbe Lektion für die Aristokraten und Mucker! Der „Jefferson Demokrat" schreibt über die Wahl: Das Resultat der Wahl am vorletzter 'Montag war höchst erfreu lich für die Frtunde der Freiheit und Volksrechte. —John C.Harper, der Can didat der Aristokraten und Mucker, für Bürgermeister, wurde von seinem unab hängigen Gegner M. B. Bell mit einer Mehrheit von 383 Stimmen geschlagen; während John Bindley, der Schoßhund der Bannan Clique, gegen B. Barr für Hoch Constable sogar mit 600 Stimmen in der Minderheit blieb. Für die radt len Fanatiker unserer Stadl ist dies ein höchst unerwarteter Schlag. Sie hatten ihre Vorbereitungen auf diese Wahl schon seit mindestens zwei Monaten getroffen Es gelang ihnen, Harper und Bindley die einstimmige Nomtnation der republi kanischen Delegaten der verschiedenen WardS zu verschaffen. Mußten sie da ihres Erfolges nicht sicher sei in einer Stadt, dle in der Regel 4—500 repub likanische Mehrheit aufweist? Freilich gab sich im eigenen Lager vor der Wahl große Mißstimmung kund ; aber sie hat ten ja Jim Bowen und Consorten, die Jeden, der sich gegen das „reguläre" Tik ket auflehnte, als einen „Rebellen" und „Copperhead" ausschrieen. Jefferson Davis. R ich m ond, 11. Mai. Der Dam pfer Joh. Sylvester mit Jefferson Davis an Bord kam heute Abend um halb sechs Uhr hier an. Lange vor seiner Ankunft waren von General Schofield militäri sche Vorkehrungen getroffen worden. Ein Detachement des 59. Regiments war anwesend und der Landungsplatz war mit Schildwachen umstellt; außer halb diese Kreises hatten sich viele Ne ger und einige Weiße versammelt. Die umliegenden Hügel waren mit Zuschau ern dicht besetzt. Major Vance von Gen. Schofields Stab, der commandir te, hatte 5V Mann vom 5. Artillerie- Kegiment zur Bewachung der Wagen aufgestellt. Als der Dampfer mit der flatternden Natianalflagge in Sicht kam, suchte die Menge näher heranzukommen, doch setz te es keine Demonstration, und es wur de weder Hurrah gerufen noch gezischt. Als der Dampfer aokerte, begab sich I. Lynns an Bord, holte Mrs. Davis ab und geleitete sie in einen Wagen. Kurz darauf stieg Davis an's Land, be gleitet von General Burton und Dr. Cvoper. Er sah gegen früher verändert, viel älter, abgemagert und schwach aus. Er bestleg mit seinen Begleitern einen Wagen, und fuhr, von einer berittenen Wache geleitet, rasch durch eine Seiten straße nach dem Spottswood Hotel. Eine Dame, Namens Davis, von Richmond, die in Norfolk dasselbe Boot bestieg auf dem Jefferson Davis fuhr, starb kurz vor der Ankunft in Richmond in der Damenkajüte. Von dem Spottswood Hause befand sich eine neugierige Menge, welche dar auf wartet, den Gefangenen zu seben. Er bleibt in der Obhut des Gen. Bur ton bis Montag, woauf er dem Gerichte vorgeführt, wird. Den Wünschen der Behörden ent sprechend hatten sich die Bürger meisterS von den Docks fern gehalten, doch war teten viele an den Thüren und Fenstern in Mainestr., um den Gefangeuen vor beifahren zu sehen. Er bewohnt dieselbe Gemächer im Spottswoods Hotel, die er kviil be wohnte. Einer der Anwählte des Mr. Davis glaubt, daß, wenn keine Bürg schaft angenommen wird, die Erecutive sich einmischen werde, um seine weitere Einsperrung bis zu seinem Prozesse zu verhindern. Viele Freunde des Mr. Davis wer den ihn heute und morgen besuchen. Jefferson Davis' Abreise vou Fort Monroe. Fort Monroe, 11. Mai. Ei ne große Masse Menschen versammelte sich heute am Landungsplatze des DampfbooteS, um Jeff. Davis nach Richmond abreisen zu sehen. Sehr lebhaft ging es schon in aller Frühe in Carroll Hall her, wo Mr. Davis und seine Familie Vorbereitungen trafen, um sich von ihren vielen hiesigen Be kannten zu verabschieden. Während sich Davis mit setner Familie und Gen. Burton auf den Dampfer John Sylvester begab, wurde er von vielen Freunden besucht, die von Norfolk ge kommen waren, um ihn noch einmal zusehen. Die Marshalls Underwood und Duncan begleiteten den Gefange nen nach Richmond, der, falls er von Richter Underwood freigelassen wird, von Gen. Burton ans die Anklage auf Hochverrath sogleich wieder verhaftet werden wird. Zeff. Davis unter Bürgschaft! Washington, Mai 13. Diesen Morgen wurde Jefferson Davis in den Gerichtssaal gebracht. Hr. O'Connor trug darauf an, den Gefangenen unter Bürgschaft zu stellen. Richter Underwood sagte, er werde den Gefangenen auf KILO,OOO Bürg schaft freigeben. ' Diese Summe wurde dann gesichert durch die Herren Horace Greelp und August Schell, beide von New-lork, und Gen. Jackman und A. Welsch von Phi ladelphia. Jeder versicherte sich für ,25.000. Achtb. W. B. Reed sagte, daß, wenn das nicht genug sei, er sich für weitere,loo,ooo verpflichte. Richter Underwood erklärte die Bürg schaft für hinreichend, worauf Hr. Da vis freigelassen wurde; er trat frei aus dem G e r i ch tS h o fe, wäh rend seine Freunde ihn beglückwünsch ten. Jeff. Davis reiste noch am nämlichen Tage nach New Jork ab, von wo er zu seiner Familie nach Canada geht. Wie werden sich die Kinder freuen, den so langersehnten Vater wieder zu umar men ? Als Davis in eine für ihn bereitste hende Kutsche eingestiegen war, wurden ihm von der anwesenden Menge, wor unter sehr viele Neger waren, viele Hur ruhs zugerufen; etliche fünfzig Neger traten vor, und schüttelten Davis tüch tig die Hunde. Locale Neuigkeiten. Laueaster, Pa. Donnerstag, spat IS. 1867 Der neue Stadtrath ersammelte sich am letzten Mittwoch in seinem Lokal. Im Selekt Council wurde Dr. Henry Carpenter als Präsident, und JameS Carpenter als Schreiber erwählt. Im Common Council wurde Wm. P. Brinton al Präsident, und Geo. W. Kendrick al Schreiber ernannt. Im Selekt Council waren die erste Geschäfte, um in Gemäßhett de neuen Wahlgesetzes Loosen kür dle Dienstzeit der verschiedentn Mitglieder zu ziehen. Da Ziehen ergab folgende Resultat! John Deaner, Emanuel Schober und Dr. Henry Carpenter 3 Jahre Dienst zeit. Robert A. EvanS, Chas. H. Kryder und John A. Sheaff 2 Jahren. Wm. A. Morton, H. W. Harberger und Georg Brubaker 1 Jahr. Hierauf wurde Mayor Sanderson ein geschworen, welcher dann seine Jnau gural-Rede hielt. Hr. Sanderson dank te für das in ihn gesetzte Zutrauen und verspricht, die Stadtverwaltung so zu führen, daß keine Schmach auf die guten Bürgern der Stadt fallen möge. Für Stadt - Beamten wurden dann folgende Personen erwählt: Für Schatz meister, Chas. C.Wentz; für Solicttor, Geo. Nauman; für Superintendent der Wasserwerke, Ja. L. Messenkop ; für Straßen-Commissär, Geo. Gundaker; fürPrinzipal-Regulator, Geo. Albright; John Rose, Gehülfe; und als Bote, John Nixdorf. Die Wahl für Gtadträthe. Wie aus den statistischen Wahlnachrichten unserer letzten Nummer zu ersehen war, so stand die Stimmenzahl drei der Can didaten für den Stadtrath in der Drift ten Ward, nämlich der Herren Hegener, Widmeyer und Silvius, gleich. Ein ähnlicher Fall kam in der fünften Ward zwischen den Herren Gundaker und Mar tin vor. In der Dritten Ward mußten also zwei, und in der fünften noch ein Mitglied in den Stadtrath erwählt wer den. Die Sache wurde nun am letzten Mittwoch Abend durch Loosen entschie den. Die Loose fielen auf die Herren I. H. Hegeuer und C- Widmeyer von der dritten, und Hrn. Geo. Gundaker von der fünften Ward, und wurden so mit als erwählt erklärt. Alle drei sind wackere Demokraten, so daß den Radika len nur noch ein Stückchen vom Schwanz übrig bleibt! Anstatt 19, haben wir jetzt 22 Mitglieder im Stadtrath, und die Radikalen s—kaum eine CorporalS- Garde! Eine neue deutsche Odd Fellow Lo ge.— Vorletzten Dienstag wurde die . neue deutsche Odd-Fellow Loge in un ! serer Stadt unter der Aufsicht des Hrn. I. M. Westhäffcr eröffnet. Die Loge ' führt den Namen „Hebel Loge, Nro. 599. Trotz der ungünstigen Witterung , war dennoch eine große Anzahl Brüder aus anderen Logen gegenwärtig, die an der Wahl und Jnstallirung der Beamten " großes Interesse zu nehmen schienen. Der Odd Fellow Orden ist in unserer ! Stadt im starken Wachsen begriffen, und ? verspricht ein bedeutender Hebel zur Be ' förderung dessen nobler Zwecke zu wer " den. Wir gratuliren die neue Loge zu der Wahl ihrer Beamten, und wünschen, daßwahre „Freundschaft, Liebe und . Wahrheit" stets in ihrer Mitte walte. Folgende Glieder wurden al Beam > ten erwählt: Capt Adam Schuh, N. G.; Ge o. V ogt, V. G.; Wm. Gab erdiel, Sekretär; und John ! A. Scheurenbrand, Schatzmeister. Nach Beendigung ihrer Geschäften, ! erging eine Einladung an die Loge, Hrn. > Effinger's Salon einen Besuch abzu- statten. Die Einladung wurde ange nommen. Alle wurden auf's freund schaftlichste von dem jovialen Wirthe be willkommt, der für seine Gäste ein vor treffliches Mahl bereitet hatte. Wie uns der „Intelligenter" berichtet, ging es kreuzfidel za ; Heiterkeit, Frohsinn und Friede herrschte unter den Anwesenden, und lange noch wird dieses Fest den Theilnehniern im Gedächtniß bleiben. Frecher Raub.—Letzte Freitag Nacht wurde tn die Wohnung des Hrn. D. G. Schwartz in Nord Duke Straße einge brochen. Die Diebe nahmen einen Rock der etwa 840 werth sein mag, das Ta schenbuch mit ohngefähr 840 an Geld, eine Taschenuhr, im Werthe von 830, eine Brille, 83.00 werth PoststämpS,und etwa 84.00, welche man als Marktgeld für den nächsten Tag zurückgelegt hatte. Bis jetzt hat man noch keine Spur von den sauberen Burschen erlangen können. Coroner'S Untersuchungen. Vorigen Samstag, hielt Sapt. Leonarb, Soro ner von biesem Eaunt, eine Leichenschau über den Körper eine unbekannten Mannes, wel' her in der Scheuer von Georg Buchwalter, von Ost Lampeter Townschip, gefunden wurde. Di Eoroner'S - Jury gab ei Berdikt des To de in Folge von Unmäßigkeit und Blosstel lung. Am Abend des nämlichen Tage hielt er auch eine Leichenschau über den Körper von Georg D. Dillon, einen vormaligen Schullehrer, wel cher in gitzpatrick'S Hotel auf einem Stuhle sitz end, todt gefunden wurde. Er hatte 5592.98 bei sich, als er in diesem Zustande gesunden wurde. Verdikt: Tod in Folge von Engbrü stigkeit und Herzkrankheit. Wird gehängt. Gouverneur Gcar hat das Todesurtheil de G. Williams bestä tigt und der Letztere wirb am 4. Juni hlngerich tet erden. PZtlliam hat im letzten Spätjah re Frau Miller, eiise'greise Dame ermordet. Juror für die Court o Com mon Plea, anfangend, Montag, den ZtenJunt, 1867. Sera vurkholder. sq., West Earl. Israel Ballon, Ober Leaeock, Ezra Baker, West Cocalico. Cornelius Colli, Colerain. Calvin Carter, Sadsbury. Rüben Cook, Littl Britain. Adam Dörstler, Manor. E. E. Demuth, Stadt. Daniel L. Forrv, Manor. Thomas Ferguson, Colerair. Adam Geist, Earl. Samuel Geyer, Mountjoy, A. H. Good, Mountjoy. AmoS S. Henderson, labt. Jeremiah Hosting, Coleraln. Georg Heckroth, Marietta Boro. Jacob Keßler, Clay. David P. Locher, Stadt. I. K. Lamburn, Sadsbury. John S. Mellinger, Manor. Franklin Musselman, Pequea. Henry Musser, Ost Lampeter. Thomas R. Äeal, Drumore. Davld Pfautz, Clay. Jobn H. Pearsol, Stadt. John S. Rodger, Ost Earl. John Roth, jun., Marwick. B. F. Rowe, Providence. John Smith, Paradise. Jacob Stehman, Waschington Boro. John H. Schirl, Stadt. W. F. C. Scheer, Stadt. Samuel Styer, Ephrata. John Umble, alisburg. Waschinaton Whitaker, Fulton. Levi Weiler, Ost Earl. Tod durch Wasserscheu. —Am 2ten April wurde ein Sohn de Herrn John Flickinger, in West Cocalico Townschip, die sem Counly, wohnhast, von einem tollen Hunde in das Gesicht gebissen. Die Wunde war tief und scharf, allein da Kind (wie es in den meisten Fällen von Wasserscheu zu gesche hen pflegt) klagte nicht über Uebelbefinden, und schien in der That nicht sehr der Wund zu achken. Man wußte daß der Hund toll war, und deshalb wurden alle erdenkllche Mittel in Anwendung gebracht. Gewöhnlich wird der Patient in solche Fällen am neunten Tage, oder bald nachher, von der Wasserscheu befal len ; allein in diesem Falle wurden keine An zeichen von Wasserscheu bemerkt bis Samfiag den 2 7 sien April, an welchem Tage da Kind von Krämpfen und heftiger nerviöserßeiz barkeit befallen wurde, so daß ein schäumen der Speichel ihm vor dem Mund stand. E wurde nach Aerzten geschickt, allein ihr Beistand und ärztliche Hülfe blieb fruchtlos. Das Kind schmachtete für drei Tage in dieser Weise hin bis endlich der Tod seinen Leiden in Ziel setz te. Da Kind war ein aufgeweckter und hoff nungsvoller Junge, dessen Verlast von seinen Eltern und deren Nachbarn tief betrauert wird. Der Hund wurde nachgehendS getödte, nach dem er mehrere Hunde in jener Nachbarschaft gebissen hatte, die ebenfalls alle getödtet wur den. Aus dem Armenhaus entsprun gen—Am vorletzten Mittwoch Morgen er schien ein Man auf dem Centre Squäre, der Alles was ihm vor Auge kam, als sein Eigen thum beanspruchte. Von einem Baumzüchter verlangte er dessen Bäume, und als dies ver weigert wurde, packte er ihn an und entfernte er wurde Hinausgejagt, worauf er vor dem Mayor über schlechte Behandlung klagte. Er urde in das Armenhaus gebracht, aus dem Coe'S DySpepsia Cure. Es ist eine Thatsache, daß mehr Leiden, Krankheit und Unglück durch Coe'S DySpepsia Cure beseitigt wird, wie durch irgend ein anderes medizini sches Mittel. Bei der DySpepsia, allgemeiner Schwäche, Trägheit, Appetitlosigkeit nnd Un verdaulichkeit ist sie unfehlbar und ein sichere Mittel gegen jede Krankheit des Magens und der Gedärme. Wir möchten in dieser Verbindung noch sa gen, daß Eoe's Hustenbalsam, der von derselben Firma präparirt wird, unschätzbar in allen Fäl len von Croup, Halsschmerzen, Keuchhusten und bei allen Hals und Lungenleiden ist. Sehr getauscht finden sich diejenigen, welche erwarteten, es werde um diese Zeit ein große Masse Amerikaner nach Europa strömen, um die Pariser Welt-AuSstellung zu besichtigen. Wir haben schon erwähnt, daß der „Great Ta stern" vorige Woche mit t9l Passagieren ab fuhr, statt mit mehreren Tausenden, wie die Berechnung war. Ein andere Dampfschiff, welches speziell für den Zweck dienen sollte, Reisende von New Aork nach Frankreich zu bringen, und das man glänzend ausgestattet hatte, eine Mufikbande am Bord haben sollte hat die Fahrt gar nicht angetreten, da sich zu wenige Passagiere meldeten. EineStheilS mag dies daran liegen, daß man befürchtet, ein ausbrechender Krieg werde die Ausstellung ganz vereitelt. AnderntheilS erkennt man dar in eine Wirkung der schlechten Zeiten, welche die Leute jwingen, sich einzuschränken. BeachtungSwerth. Beim Pflaqzen von Baumgärtcn oder Pflanzen einzelner Bau me wird als eine sehr wesentliche Bedingung zum gesunden Gedeihen empfohlen, ehe man einen Banm aus dem Grund nimmt, mit Kö thel, oder auf irgend andere Weise, die Nord seit de Stammes zu merken, und dann beim Einstanzenden Bäume wieder dieselbe Rich tung mit der Nordseite gegen Norden zn geben. Vernachlässigung dieses Naturgesetzes wird als Ursache angegeben, warum viele umgepflanzt Bäume nicht gedeihen. Wenn die Rordseite gegep Süden zu stehen kommt, so ist bei vielen Bäumen die Hitzeder Sonne zu stark für diese Seite, und sie trocknen aus und sterben ab. Ist eS möglich?—ln dem Getreide geschäft ist die überraschende Erscheinung einge treten, daß Weizen jetzt in beträchtlichen Quan täten von England nach Amerika geschickt wird Die beiden linnann Dampfer, welche am K. und 9. April von Liverpool abfuhren, brachten 8330 Büschel Weizen nach New Aork; der Dampfer Eitp of Baltimore, welcher am letzten Mittwoch in New Aork ankam, hatte W.OOO Büschel, und der Dampfer Queen, welcher am lv. Mai von Liverpool nach New Jork abfuhr, hatte 22,291 Büschel Weizen als Fracht. Und dennoch ist da Mehl so theuer! Ein großer Ochse. Der Newark Ad- Vocale sagt; Ehrist. Aoungman'S 3,t00 Pfund wiegender Ochse wurde am Dienstag zur Stadt gebracht und feierte am folgenden Tage seinen. Triumphzug. Seine Hoheit, mit bunten Bän dern verziert, wurde unter dem Vortritt einer Blechmusik-Band und durch Hunderte von Männer und Knaben gefolgt, durch die Stadt spaziere geführt. Das „brntv" schien keines weg über die ihm gezollte Aufmerksamkeit ver wundert. Er hatte ohne Zweifel von den Ehren bezeugungen gehört, die im vorigen Herbste Ben. Butler zu Theil wurden und erschloß da rau, daß dir einem „deut ' bewiesene Ehren bezeugnug auch dem anderen nicht vorenthal ten erden würden. Stecht so l —ln Puffalo soll jetzt da fflu chen mit PA) der Einsperrung bestraft werden.