Die Staats-Zntnng^ Zoh. Georg Nipper, Herausgeber und Eigenthümer. Harrisbnrg, Pa. Donnerstag, Mai 9, 18K7. Anzeige Agenten. Folgende Herren sind unsere authorisirten Agenten um Anzeigen und Subskriptionen für die „Pennsylvanische Staat - Zeitung" in Empfang zu nehmen: F. T. LoeS, 244 Nord Fünfte Straße, Phi ladelphia, Pa. ° " Dr. F. Mierson, „Demokrat" Office. Philadelphia, Pa. C. Mcyen, No. 37 Park Now, New- Aork. Für Nichter der Supreme-Court: Georg Sharswood, von Philadelphia, der Entscheidung der Demokratischen Staats- Convention unterworfen. Militärpflicht von Deutsch-Amerika nern. Da viele Deutsch-Amerikancr, welche im Laufe dieses Jahre die Pariser In dustric-AuSstelluiig und auch ihr Ge burtsland zu besuchen gedenken, ihrer Militärpflicht nicht Genüge geleistet ha ben, so dürfte es, wie das New-Aorker Journal bemerkt, an der Zeit sein, Sol che daran zu erinnern, daß ein derartiges Vergnügen ihrer persönlichen Freiheit gefährlich werden könnte. Angesichts der drohenden Lage Europa'S ist die Gefahr um so größer. Leider sind alle Versuche der amerikanischen Negierung, die deutschen Regierungen zu veranlas sen, ihre Ansprüche auf ehemalige Un terthanen, die amcrikanischc Bürger ge worden, bezüglich der Militärpflicht auf zugeben, bis dahin ohne Erfolg geblie ben. Wer ohne Erfüllung der bestehen de gesetzlichen Vorschriften ausgewan dct ist ud seine Militärpflicht im Heimathlande nicht erfüllt hat, läuft Ge fahr, in'o Militär gesteckt zu werden. War er zur Zeit seiner Auswanderung noch jung (nicht mehr als 17 Jahee alt) so wird er wahrscheinlich nach ge höriger Schererei durch diplomatische Verniittluug frei werden, vielleicht aber am Vorabend eines Krieges anch nicht. Wie stark bei Manchem daher auch der Herzenswunsch sein mag, das Land seiner Kindheit noch ciiimal wieder zu sehen, so ist es doch besser, sich von seinem Lau deShcrrn nicht „betreten" zu lassen. Erst vor Kurzem wandte sich Herr Maidhoff, Oberst vom 11. Milizregi mente, au den Staatssekretär Seward mit der Anfrage, ob er auf seiner beab sichtigten Reise nach Europa wohl seine Hcimath besuchen könne, ohne daß er die genannte Unanchmlichkcitcn zu erwar ten habe. Seward, dem cS vielleicht sonderbar vorgekommen sein mM daß ei Mann von solch militärischem pou olmnt, wie Cvl. Maidhoff, seiner Mill tärpflicht nicht nachgekommen sei sollte, antwortete, daß er, der Oberst, besser thun würde, solchen Unannehmlichkeiten nicht entgegen zu gehen, da die in der letzten Jahresbotschaft des Präsidenten angeregte Angelegenheit noch zu keinem Abschluß gekommen sei. Demnach sind selbst Miliz-Offiziere, nicht einmal Co loncls vor Militärdienst sicher! Die nackte Wahrheit. Rev. Henry Ward Beccher, bekannt lich einer der Leiter und Führer der Ra dikalen Partei, hielt am vorletzten Son ntag eine Predigt in seiner Kirche in Brooklyn (bei New-Aork), worin dersel be sehr scharfe sabcr wahre) Anspielun gen auf die Corruption nd Käuflichkeit seiner eigenen politischen GlaubenSge nossen in Washington und anderswo machte. Was er sagt, ist keineswegs schmeichelhaft für die Herren Radikalen und Republikaner, aber darum nicht weniger wahr. Wir citirc das Fol gende : „Die Manner zu Washington haben ihr Land verkauft; sie haben ihre Menschlichkeit ihre Ehre und das von ihren ConstiiurnUn in sie gelegte Vertrauen verscherzt; sie sind die Verfuhrer und Verderber unserer Ju gend; sie waren die Verräther, schlimmer als je e, die das Schwert gegen uns erhoben ; sie sind es. die das alte Bauer besudeln und unter die Fuße treten. Jene, welche auf das Banner der Ver. Staaten feuerte, waren nicht halb so lümmle Verrather, wie dieses Gewürme, die Grundlagen der Regierung aufwühlt und durch Eorruvuon und Nichtswürdigkeit de ren Einsturz in Aussicht stellt." Hoffentlich werden diecorrupten loya len Leaguistc eine solche Züchtigung, von solcher Hand kommend, sich zn Her ,en nehmen und in Zukunft ein wenig Rechtschaffenheit und ein gutes Theil weniger Lug; Trug nd Heuchelei sich befleißigen, was sie bis daher unter einer patriotischen Maske praktiztrten. Ncuer Trubel im Radikalen Lager. Politiker, die mit den Zustanden und der Stimmung im Süden vollkommen vertraut sein wolle, sind der Ueberzeugung, daß die Ne gcr, welche durch das Rcconstruklionsgesetz das Stimmrecht erhalten haben in sämmtlichen Rcbellcnstaate das „Rebcllen-T.cket" stimmen werden. Das wäre ein gewaltiger Strich durch die Rechnung uusrrer Radikalen und die„lya- I-n farbigen Brüder" mögen sich in Acht neh nie, denn wenn'.sic sich nicht „beHäven" so kann und wird ihnen der Eongreß das Stimmrech, ge. Rade so schnell entziehen, wie er e ihnen gegeben hat. Spaßhaft wäre es übrigens doch, wenn das von den Radikalen mit so vieler Mühe dem Süden aufgezwungene Ncgcrstimuirecht jetzt nur dazu diente, um ihre Niederlage im Süden desto glänzender zu machen. glorreicher sieg! Die Demokratie triumphirentü Thad Stevens „gekillt"! Di RadiLale werd heimge geigt l Mayor Sanderson wieder er wählt !!! Seine Mehrheit ist bll Stimmen; ein Gewinn von 336 seit letztes Jahr! 7 Mitglieder vom Selekt Council au 9, und 19 au 27 vom Common Council erwählt !!! Wir kommen, Bater Abraham! Drei HochS für die Demokratie ! Letzten Freitag fand die Wahl für Mayor, Stadtrath, u. f. w. in Lanca ster statt. Trotzdem daß die Radikalen die Stadt in neun Ward (anstatt vier wie früher) eingetheilt, trotzdem daß sie nach dieser Eintheilung ganz fest auf ei nen glorreichen Sieg rechneten, haben sie dennoch eine schmähliche Niederlage erlitten, eine Niederlage die um so empfindlicher ist, weil es die erste un ter der neuen Ward-Eintheilung war. Keine Mittel, schlecht wie sie auch sein mochten, wurden gescheut, um ihren Zweck zu erreichen. Ihre besten Män ner hatten sie als Candidaten aufgestellt, und unter der Ruthe von Thad Stevens zum Kampfe angefeuert; allein das Volk, die freien weißen Bürger von Lancaster Demokraten wie Con servativen, sprachen Halt! zu diesen Ra dikalen Umstürzlern. DaS Volk hat in Donnertoneu sein Verdammungsurtheil gegen Thad Stevens und seine Cichor ien ausgesprochen; die Bürger von Lan caster kennen ihre Pappenheimer, sie kennen Thad Stevens, der in ihrer Mit te wohnt; sie kennen diesen elenden Menschen, der die freien Rechte eines freien Volkes zu untergraben sucht, um die Rechte der unwissenden Neger auf den Ruinen ihrer Rechte aufzupflanzen. Alle Ehre den Bürgern von Lancaster City. Wir gratuliren ihnen zu ihrem glorreichen Siege, und reichen ihnen die Bruderhand. In der Wahl am letzten Freitag haben die Demokraten ihren Mayor mit einer Mehrheit von gll Stimmen wiedercrwählt—33o mehr als er im letzten Jahre erhielt. Sie haben von den neun Mitgliedern des Selekt Councils sieben, und von den 27 Mitgliedern des Common Councils 19 erwählt zusammen also 26au3v! oder eine Mehrheit von 16 bet gemein samer Abstimmung! Letzte Jahr hatten die Demokraten eine Mehrheit von blos vier im Stadtrath jetzt 16! Dieß ist wahrlich ein glorreicher Sieg! Glor reicher, als wir selbst erwarteten. Wir können jedoch nicht unberührt lassen auch zu erwähnen, daß unsere deutschen Mitbürger nicht wenig zu die sem freudigen Resultate beigetragen haben. Die alte demokratische Festung die 7te und Bte Ward —hat muthig gegen ihren radikalen Feind gekämpft, und ihn total aus dem Felde geschlagen. Wir waren selbst Augenzeuge, als die unerschrockene Colonne festen Schrittes zur Wahlurne schritt, und in Donner tonen ihr Verdikt abgab. Dieß geschah in der größten Ordnung und mit einer Entschlossenheit, die ihnen zur größten Ehre gereicht. Aber auch die übrigen Wards kämpften brav, wie das Resul tat nur zu klar beweist. Besonder freut uns die Erwählung unserer geschätzten Freunde, der Herren Schober, Frank, Deaner, Senn, Scheu renbrand, Miller, Darmstetter und Mat tern, —Männer, auf die unsere Mitbür ger gewiß stolz sein dürfen. Nächste hend geben wir da Resultat der Wahl und rufen nochmals: . Drei Hochs für die noble Demokratie von Lancaster City! , Erste Ward. Demokraten. Radikal. Selekt Council - Smanuel Schober, 190 s John R. Bitner, 178 Common Council: Jacob Li Fre, 178 > Benj Reinhold, 189 William Dillcr, 18l l Jakob G. Getz, 18V Henrp Frank. 199 Dan. Erisman 178 I. McElligott, 196 >A. B. Kaufman, 168 Constabler - Leonard Kraus, 186 > John H. Laucks, 182 Assessor - Henry GibbS, 182 s Jame PottS, 190 Wahl-Nichter - John R. Watkin, 173 sB. E. Kready, 195 Inspektor: John A. Schober, 178 I B. . Smith, T 93 > Zweite Ward. Selekt Council - Michael Malone, 17 sR. A. Evans, 191 Common Council: Jame Stewart, 183 t The. Miller, litt Simon P. Ebp, 157 l Geo. A. Reed, Peter Riley, 153 j W.M.WH,tesi de,l W Constabler: Geo. Hambright 152 > Phil. S. Bater, 22k Assessor - Wm. A. Lewars, 190 > A.R.Barr, 191 Wahl-Richter: E.H. Sund, 1541.8.är, 19S Inspektor: . Z. Ringwal, 182 s E.E. Reed, 199 Dritte ward. Selekt Council: Jahn Deaner, 170 s Jakod Gable, 169 Common Couucil: E. Widmeyer, 170 l Horace Rah,n,l73 I. H.HWeer,stu., 170 Conrad Gtlviu,l7o M. McCullo, 169 I Wm. H. Gable, 166 Constabler: Wm. R. Burn, 163 > Sam. L. Fischer, 189 Assessor - G. F. Schindle, 179 s Jame H. Hau, 171 Wahl-Richter t al. F. S. Pyftr, 1 j . F. eeaeman,lBo Inspektor: R.. Smith, IM I Walter. Evan,l7B Vierte Ward. Selekt Council: Henry .Carpenter,l9s jG. S. Spencer, 130 Common Council: Philipp gitzpatrick, 185 I G. w. rnslh, 133 Wm.P. .in,, 188 .K.vei, 138 J.A.GchcurendraHl9l s Am raff 131 Constabler: John Mattern, 198 I Geo. Lawrence, 128 Assessor: James M.Safferty, 190 > Capt. G.usser,l37 Wahl-Richter: Aler. Harri, 189 I I. W. Johnson, 137 Inspektor: Wm. Wilson, 1911 C. C. Snybee, 136 Fünfte Ward. Selekt Council: Georg AeiSley, 109 > Gcorg Brubaker, 121 Common Council: Georg Gundaker, 115 IC. T. Gould, 116 Francis Pfeiffer, 113 > Georg Martin, 115 Constabler: Jakob Gundaker, 139 j Adam Snyder, 93 Assessor: Wm. V. Strlnc, 121 j Henry T. EanS,lll Wahl-Richter: Levi JefferieS, 114 > Geo. Ackermann,! 18 Inspektor: G,o. H. Wehrly, 113 > John H. Shirk, 119 Sechste Ward. Selekt Council: ShaS.H. Kryder, 191 j H.vumgarduer,lo2 Common Connctl: Thomas I. Wen, 195 > J.D.Marshban 102 John Wilhelm. 186 S. H. Levan. 100 Daniel Okesan, 198 I. P. Lebzelter, 103 Alderman: Loui Zecher, 196 s I. E. Sarpenter,lo3 Constabler: John glory, Keine Opposition. Assessor - William Cor, 197 >S. H. Zahm, 103 Wahl-Richter: MH. Mercer, 187 > JHBaumgardnerl 13 Inspektor: Luke Suydam 196 s Henry GuSley, 95 Siebente Ward. Selekt Council Wm. A.Morton, 220 >I. S. BurSk, 43 Common Council; Henry Fischer, 214 l Joseph Clarksvn, 51 Geo. Darmstetter, 212 Archiv. Warren, 50 Henry Aoung, 213 > E. I. Plitt, 51 Constabler: Samuel Shroad, 191 > Reed A. Fischer, 76 Assessor: James R. Garvin, 217 s D. . Schiffer, 51 Wahl-Richter - JoS. C. JeffrieS, 216 > Peter B. gordney, 51 Inspektor: B. gitzpatrick, 216 s W. W. Hopkins, 53 Achte Ward. Selekt Council: John A. Sheaff, 228 sH. S. Locher, 55 Common Council: Felir Senn, 223 l Jakob Barnhardt, 50 Gabriel Kautz, 22t Elia Eby, 76 Georg Wall, 212 s Jere. Campbell, t 8 Alderman: H. I. MeMahon, 226 s Daniel RhoadS, 53 Constabler: Samuel Huber, 233 s Jakob Broch, t 9 Assessor - Joseph Geiß, 210 sC. H. Mayer, t 8 Wahl-Richter: Aler. St. Clair, 220 > Samuel Erisman, 6l Inspektor: John I. Hartley, 222 j Henry Gast, sen., 51 Neunte Ward. Selekt Council: H. W Harberger, 176 j Jsaac Mishler, 172 Common Council: Henry Nagle, 176 sC. A. Bitner, 167 Herman Miller, 180 I Dana Graham, 171 Fred W. Eoonley, 172 I John Kahl, 159 Constabler: Peter Lutz. 179 s B. W. Huffnagel,l73 Assessor: H Blickenberfer sr., 192 s W.F.H. Amwake,ls7 Wabl-Rlchter: Georg Musser, 190 s Wm. Buckiu, 160 Inspektor: Fred Nirdorf, 190 s Adam Dellet, 160 Hurrah für Baltimore! Noch ein glänzender de mokratischer Sieg! Baltimore, 1 Mai. —Derßtch ter und Schreiber des neuen Stadtge richts find heute gewählt worden. Die Herren Scott und George, Demokraten, erhielten 11,317 ! Kelly und Kennard, Radikale, erhielten 4,889, Johnson und Lynch, Conservattve, I,SSO Stimmen. Großer Jubel herrscht unter de De mokraten über diesen glorreiche Steg. Hur-r-r-r-r-räh für die Demokratie von Baltimore! Low ro /ou, fVool!/- Großer Sieg i Kentucky! Auch in Kentucky haben die Demo kraten einen glorreichen Steg errungen, indem sie all ihre Staatsbe amten, Gouverneur, Congreßmit glieder, u. s. w. erwählten ! Hurruh, für "Olck ileotuolc!" Die Radikalen haben auSg'spielt. Laßt da Volk ju beln ? Radikale Heachelei. Die Time" lieft den West lichen .Mpubltkanischen" Legislaturen, welche i ichrer eigenen Mitte dem Ne ger die Bürgerrechte nicht unyerkürzt einräume ollen, den Text und fragt am Schlüsse ihre Artikel : „Wenn die Schwarzen on Georgia zum Stimmen berechtigt sind nd zur Ausübung dieses Rechtes nicht der geringsten Oualtfika tton dcdürfen, mit welchem Rechte solle die Schwarzen on Ohio, Illinois und Michigan mit politischer Inferiorität geb randmarkt bleiben k" (Corrrspondenz der„Pa. StaatS-Zeitung".) Di ritzikslen Führer der öslitie iße. Die Abolitionisten, Schrie' st seit frühster Zeit Nicht, al Secessioniften —: ?!>, „iot tko Volon oUcko" ? Die „Höllenbündntß" nannte Dle Constitution, Da SchlimmstWort erfanden, Für sie zum Spott und Hohn. Dl woll'n sie gar nicht habe. Die große Union z DesHaid sie untergrabe Di Reeonftruktion. Ob sie drum Krieg führe. Das Volk zum Waffen zwang'. Jeden sie conscrlbiret, Ist ihn nicht vom Belang. ' Der Krieg war nur da Mittel, Zum Reichthum und zur Mach z Wozu sie sich den Tittel: „Für Union", erdacht. Die„BoyS"in blauen Röcken War' Spielzeug nur für sie, Dle Schlacht mit ihren Schrecken, Di kümm'ret sie doch nie; Denn fern vom KriegSgetöfi, Verübtet Ihr Verrath, In seiner gangen Größe, Am Volk die greveltha: „Zum Bruderkampf zu zwingen „Den freien Bürgersmann, „Um sich zur Macht zu schwingen, „Da Volt zu knechten dann.' Wohl Mancher denkt! „Den Süden „Betrifft die Knechtschaft dl, „Der Norden wird sich Huten „Vor solchem schlimmen Loo' Wo je in Glied war leidend. Der ganze Körper litt. Die Krankheit ist erbreitend. Theilt bi auf's Herz sich mit: So muß der Norden leiden Des Südens Knechtschaft mit. Die Radikalen schreiten Zur Knechtung Schritt für Schritt. Noch muß der Neger dienen Zur Agitation, Li sie gelegt die Mienen, Der Constitution —: Die dem Republikaner Sein Heiligste soll sein, Sonst nie und nimmer kann er Ein Patriot je sein.— Dann stürzt da Prachtgebäude Der großen Republik, Und in die Klus der Weite, Versinkt der Freiheit Glück! Herr Editor! Vorstehende Gedicht ist selbstsprechend und braucht keiner weiteren Erläuterung; es läßt sich nur uoch die Frage stellen, ob unser re publikanische Volk so weit im Geiste der Frei hei und im Sinne für Recht und Wahrheit gesunken ist, daß es zumeist nur noch au Feig lingen besteht, und sich demnach jede Entrechtung und Erniedrigung gefallen läßt, al ein willen lose Werkzeug der Despotie, zitternd or der angemaßten Gewalt unserer kleinen Tyrannen, der radikalen Führer der Abolitionisten; der ob unsere Patrioten zwar gern die Republik mit allen Rechten und Freiheiten, welche die Bun deS-Constitution den Bürgern und Staaten ga rantirt. aufrecht zu erhalten wünschen, und mit Schmerz und Entrüstung erkennen, wie ihr Sturz jähe herbei geführt wird, von dem Heere jener kleinen Tyrannen, die schon doppelt mein eidig geworden an der Constitution, sowie an der Union. Erstere haben sie beschworen nach ihren Wortlaute zu erfüllen, und die letztere ha den sie feierlich als "perpswal" erklärt, welche Erklärung sie mit dem Blute des Volkes im „Kriege für die Union" besiegelten. Aber, wie auch immer unsere Patrioten einsehen, daß je ne Häuflein der radikalen Parteiführer, mit ihren despotischen Willkür-Verordnungen, die dem Wortlaute der BundeSconstitution und der Perpetualität der Union Hohnsprechen, die Re publik zum Falle bringen, sie dennoch zu muth lo und kopflos dastehen, und nicht wissen wie sie der Constitution olle Achtung wieder er schaffen und die Perpetualiät der Union, als ein Factum zur Geltung bringen sollen?! Nun, wir wollen diese Frage in keiner der beiden Richtungen beantworten ; aber wir wol len unserem Volke sagen, wenn es nicht aus Feiglingen besteht, und wollen ebenso unseren Patrioten sagen, wenn sie noch den Muth ha den und sich der großen Männer würdig zei gen wollen, welche die Republik unter den schwierigsten Verhältnissen begründeten, was zunächst geschehen muß, um der BundeS-Con stitution olle Achtung zu verschaffen und die Union als "porpotual" faktisch zur Geltung zu bringen: Es muß ohne Säumen überall in Volksversammlungen erklärt erden, daß der Wortlaut der BundeS-Constitution die einzige und wahre Plattform bilde und daß zu der Partei alle Constitution- und Unionsfreunde, in der That alle Patrioten und wahrhaften Re publikaner gehören; daß die Constitution noch ebenso wie zuvor die Gupremac, un, dem Volke der edelsten weißenßace, garantirt, dagegen der niedersten Rare der Neger keineswegs gleiche Freiheit und gleiche Rechte erlaubt, ob auch da Institut unfreiwilliger Dienstbarkeit, genannt das Gelaveninstitu, nicht mehr besteh; daß ebenso Monopole in irgend welcher Weises un constitutionell und unrepublikanisch bleiben, die auf Kosten der Majorität eine Minorität be orzugen, daß ferner in Betreff der Union er klärt erde: „Nachdem der Tongreß zu Wa „shington 1861 feierlich als Grundsatz procla „mirte, daß die Union "porpotual" sei, daher „die SecessionSordinanzen der südlichen Staa „ten niemals anerkannt werden könnten, und „der Krieg gegen diese Staaten den alleinigen „Zweck habe, die Union mit allen ihren Staa „ten aufrecht zu erhalten; so hat die Union niemals aufgehört zu eristiren, und „es kann in Wahrheit von einem Re „cnftiuktinS.Przesse keine Rede sein; sobald „die südlichen Bürger ihre Waffen fiir ihre „Unabhängigkeit niederlegten, die SecessionS „ordinanzen widerriefen und sich zu dem Grund satz der Perpetualität der Union bekannten, so „gar als Opfer der Eintracht und de Frieden „zwischen den Nord- und Südstaaten die Ne „ger freigaben, um al Freistaaten den Bund „zu besiegeln, so war einfach die Verwaltung „der Zölle und der Posten in den Südstaaten, „von der Ver. Staaten Regierung zu überneh „men, da südliche Volk hatte seine Repräsen tanten in den National Songreß zu Washing ton zu senden, und die Perpetualität der Union „mußte ein Faktum sein" l Dagegen ist e ein neuer Frevel, von der Majorität eine nconftitutionelle Gonder bundS-Congreße, der beispiellos in der Ge schichte eine republikanischen Volke, der Nach welt grell or Angen stehen wird, in dem Hoh ne, die Entrechtung und Entwürdigung repub likanischer Staaten, durch Militär - Despotie, Reconstruction der Union zu nennen, die in der That nur Deconstruction bezweckt und ein Hoch verrath an der Republik selbst bleibt! Gleichzeitig müssep Addressen an den Präfi denten in den Ansammlungen erlesen erden, die seinen Vetobotschaften, gegen alle Willkür akte der radikalen Majorität im SonderbundS- Cdngreß, al patriotisch, republikanische Docu weuten. Zollen olleAnerkennuug, und die eben so gleich dem Präsidenten jede energische Unter stützung der unttrzeichneten Bürger ersichern sollte er ihrer dedürfen, um seinem AmtSeide z enisprechen ; ./den Wortlaut der Constitution zn erfüllen nd der Perpetualität der Union Gel ting zu erzwingen" l Auf diese weift kann der Präsident die Stärke der Patrioten mtteffe nd kein Wahldettng kann eine Tanfchnng üder die Gesinnung de Volkes werfen, wenn die Patrioten in jedem County und jeder Ward die Addresse an den Präsidenten unterzeickmen, um die ehemals größte und beste Republik vor dem Falle zu retten. An die Patrioten. Auf, auf, Ihr Patrioten, Denn e ist hohe Zeitz Laßt Eurernlcht mehr spotten, Znr Rothwehr steh derei! Ihr müsset Euch ermannen Der Freiheit nur zu Ehr'n, Eh' uns're Nein Tyrannen Die Republik zerstör n! Zeigt Euch im Kampf der Wahlen, Daß Ihr der Väter werth. Noch eh' von Radikalen Ihr Meisterwerk zerstör. Und ruft'S mit Donnerworten, Da mächt'ge „Haltet ein"! „Wir woll nicht auch im Norden, „Von Euch geknechtet sein! „Wo höher un gestellt, „Der Schöpfung Stufenreih'n, „Woll'n wir nicht gleich geftellet „Der Negerrace sein. „Von Euch, die frech erlogen „Den Titel von dem Krieg; „Ihr habt da Volk betrogen, „Nach dem olldrachtenSieg! „Verräther, so erhöhnen „Läßt sich kein Patriot, „Daß er Euch wollt' noch stöhnen Im stechen Trug und Spot! Die tapfer' Demokraten Verlang n die Union, Für ihre Heldenthaten AI deu erheißnea Lohn. Kein Herrscher dürft' riskiren. Noch unter solchem Trug, Ein' großen Krieg zu führen; Da war' jed' Volk zu klug!— Republikaner, nähret Nicht selbst die Herrscher Brut, Bis sie das Land verheeret. Mißachtend Gut und Blut. Die Heiligüe nicht scheuen Um Vortheil b rau zu zieh', Ja ihren Tyranneien Muß selbst die Freiheit dien'n. Sollt' nicht der Freiheit gelten Der Krieg ? Welch ein Verrath: Den tapfersten der Helden— Gönn'n Sie kein Am im Staa! So war der Krieg geführet Nur unter Lug und Trug, Was dabei ruiniret Spricht schweigend seinen Fluch. Auf wen der Fluch wird fallen Muß seine Schuld dezahl'n, Sag: „Merkt'S nur Euch vor Allen, Blutdürst'ge Radikal'"! F. H Wilmington, Del.,Mais.'67. Wird Surratt prozessirt werden ? ES herrscht unter den eingeweiht sein Wol enden ein sehr weit gehende Me'nungSabwei chung in der Beantwortung der Frage: ob man Surratt zum Prozeß bringen wird, oder nicht. Die einen hallen dafür, daß dieß jedenfalls ge schehen werde, weil die Regierung e nicht um gehen könne; dir Andern behaupten, daß man in RegierungSkreisen starken Zweifel über da Politische einer Prozessirung de Surratt hege. Die Letztern stützen ihre Behauptung auf die Annahme, daß eine Ueberfllhrung des Genossen de Mörder Booth vor einem Eiviltribunal kei neswegs gewiß, und daß außerdem zu befürch ten stehe, es möchten ganz unangenehme Ent hüllungen bezüglich de an seiner Mutter began genen „Justizmords" zum Vorschein kommen. Die, welche zur ersten Ansicht sich bekennen, stützen ihre Meinung auf den Umstand, daß Surratt nicht sowohl in de Händen der Execu tive als in denen der Supreme - Court sich be finde, wobei sie jedoch übersehen, daß die Di strikt-Anwälte Beamte der Regierung sind, und daß der General-Anwalt ebenfalls ein Wort in der Sache mitzureden hat. Die Supreme-Court kann den Mann nicht prozesstren, bevor derselbe nicht on der Verfolgung in Anklagestand er setzt worden. Der Distrikt-Anwalt Carrington in Washington darf sonach im Sinverftändniß mit seinen Vorgesetzten nur einen Auttag auf in uoll prosogui stelle, so wird aller Wahrschein lichkeit nach der Prozeß vereitelt sein, weil et Protest gegen dieses uoll pröooczu nur den Ver theidigern de Surratt zukäme, von denen er nicht zu erwarten. Wir müssen gestehen, daß wir nicht darob er wundert sein würden, wenn die Admiuistration zu dem Entschluß kommen sollte, den Prozeß ge gen Surratt niederschlagen zu lassen. Die Re gierung muß nachgrabe fühlen, daß sie von An beginn diese Geschäft der Verfolgung und Pro zessirung der Präsidentenmörder keineswegs zu ihrem eigenen Credit und zur Ehre der Justiz der Republis geführt hat. Von der Verfolgung der eigentlichen Präsidentenmörder und dem schreiben de Steckbriefe gegen Jefferson Davis und Consorteu an, bis zur Prozessirung nd Hinrichtung de Wirz, der schimpfiichen Entlas sung de Oberspitzel Baker und der Entlarvung de von Veneralauditor Holt gedrungenen mei neidigen llonover und seiner Spießgesellen, ha die Regierung gegenüber einer abhängigen öffentlichen Meinnug ine demüthigedde Blos stellung um die andere erleiden müsse, und ist mit Unehren au dem vielverschlungenen Gewe be der on Stanton, Holt und Ander unter ra dikaler Eingebung angezettelten Jnkiguen her vorgegangen. Sine Prozessirung de Surratt, der, anlangend seine Vertheidiger, in gute und geschickten Händen (Bradley nd Merrickj sich befinde, denen man nicht mehr wie zur Zeit der Prozessirung der Frau Surratt und de Capt. Wirz die Mittel zur Vertheidigung nehme und den Mund erschließen kann, dürste Dinge an' Licht bringen, die man lieber mit de Schleier de Geheimnisse erhüllt oder mit dem Man tel der Vergessenheit bedeckt. Wir neigen n< darum zu der Ansicht, daß wenn e irgend thun lich ist, Surratt nicht prozessirt erden wird. Wird e sich aber machen lassen, ohne zu Ver muthungen, Insinuationen und Angriffen her auszufordern, welche die regierenden Herrn in Washington fast ebenso zu fürchten haben, als die durch ein Prozeßverhandlnng au Licht kommenden weitern comprimireaden Thatsa chen? (N.S.StZ Gin dreifache Hinrichtung in Ein cinnati. Am 30. April war Cincinaatt der Schauplatz einer dreifache Hinrichtung, welch an de Mördern Alex. AulguS, Be. Geh und einem Jungen, Namen Sase, vollzogen wurde. E wird noch in Erinnerung sein, daß die vorge nannten drei jungen Strolche am 7. Februar einen in der Nähe von Cincinnati ohnenden Clerk eine Kohlengeschäft, Namen Jame Hughe, in brutaler Weise und ohne alle Provokation ermordeten ! Da ganze Motiv für diesen Mord war, wie die Vuben sich selbst ausgedrückt hatten "to rnia wo/." Drei liederliche Jungen fanden sich hur Geld für die Befriedigung ihrer schlimmen Neigungen nd deschlosstn eben, daß der kürzeste Weg, sol ch zu erlangen, in hsr Cnnorduug de ersten beftwt, ihnen in den Weg kommenden Manne deAe. Da erkorene Opfer war in Folge des sen der vorgenannt Clerk Jame Hughe, de sie ans offener Straße erschossen, während er in seinem Wagen nach seiner außerhalb der Stadt gelegenen Wohnung fuhr. Der 19jährige Sam. Cafi war der erste, welcher den Verdacht der DeteetiveS erregte und darauf hin verhaftet wurde. Schon während des ersten, im Gefäng nisse mit ihm orgenommenen Verhör gestand der Knabe seine Betheiligung an dem Morde und gab auch seine Genossen an, die darauf edenfall verhaftet wurde. Sie suchten an fänglich da Bekenntniß de Cafi gänzlich in Abrede zu stellen und sogar so Welt zu gehen, fast jede nähere Bekanntschast mit diesem abzu läugnen. Schließlich legten jedoch anch sie in mehr der weniger ollständiges Bekenntniß ad, he e noch zu ihrer Prozessirung gekommen. Auf dfise Bekenntniß und andere von den ver folgenden Anwälten beigebrachten Zeugnisse wurde de Mördern unmittelbar darauf ihr Prozeß gemacht, dieselben von der Jury schul dig gefunden und vom Gerichtshöfe erurthellt, am 30. April gehängt zn werden. Dieses U'- theil wurde dann auch vorgestern an den Mör dern vollzogen. Sam. Cafi war ein fast mädchenhaft aus sehender zarter Knabe. Wenn seine Leiden schaften nicht erregt waren, sah er au wie die Unschuld selbst. Nichtsdestoweniger hatte die ser Junge schon seit mehreren Jahren einem locker Lebenswandel sich hingegeben und war wiederholt mit der Polizei in Conflikt gerathen. Seine Schwestern suchten ihren Bruder dadurch zu retten, daß sie schwuren, er sei im Jahre t 852 geboren, wa bei seinem Aussehen sehr glanbbar erschien. Es wurde aber nachgewie sen, daß der Knabe bereit da 8. Lebensjahr zurückgelegt. Wär er nämlich blos t 5 Jahre alt gewesen, so hätte man nach den Gesetzen de Staate Ohio die Todesstrafe über ihn nicht erhangen können. Aler. AulguS, 24 Jahre alt und in Hanno, er in Deutschland geboren, und seit 6 Jahren in den Vereinigten Staaten. Er war ein Tag löhner und niemals naluralisirt. Zwei Jahre diente er in dem 22. Kentucky Volontär Regi ment, wurde aber wegen Untauglichkeit entlas sen. George Götz, ein Elsasser, gleichfalls unver heirathet, wohl aussehend, intelligent und sehr erschlagen. Er wurde t 845 zu Straßburg ge boren. In einem Alter on 9 Jahren wan derte er mit seinen Eltern nach den Vereinigten Staaten au. Er erlernte für einigt Zeit da Maschinengeschäft und dient während de Kriege im 5. Ohio Regiment. Dieser Geo. Götz scheint der verwegenste und kaltblütigste unter den drei Früchtchen gewesen zu sein. Eine Tage hing er an der Thüre seiner Zelle einen Zettel auf mit den in französisch und englisch geschriebenen Worten: „Die, welche George Götz zu besuchen komme, sind ersucht, Eigarren mitzubringen." Die Entrüstung de Publikums gegen diese leichtfertigen Mörder war sowohl zur Zeit ih re Prozesse als wie vorgestern, am Tage ihrer Hinrichtung so groß, daß e einer bedeutenden Militarwache bedurfte, um da Volk abzuhal ten, sich an ihnen zu vergreifen. Tausende von Menschen, trotzdem ihnen nicht gestattet war, die Hinrichtung mit anzusehen, rieben sich auf den Straßen umher, bis die Katastrophe vorüber war. So wenig Urberwindung c den drei Bursche gekostet, mit kaltem Blute eine nichts ahnenden, ihnen gänzlich unbekannten Menschen hinzumorden, so nah ging ihnen doch ihre Lage, als die Stunde der Erekution heran nahte. Doch als sie alle drei unter dem Gal gen standen und der verhängnißvolle Strick in der um ihren Hals gelegten Schleife befestigt wurde, suchten sie sich im Style ächter BravoS gegenseitig Muth zu machen, ihr Geschick in männlicher und gefaßter Weise zu erfüllen. Götz sagt! „Köpfe empor, Jungen, laßt uns wie Männer sterben." AulguS erwiederte „Das wollen wir ihn, George." und Ease fügte hinzu : „Ich wünsche gerade m 2 Uhr zu sterben, zur rechte Zeit für de Train." Die Mörder hatte einen Fall von 7 Fuß, und so hl waren die Vorbereitungen für die Hinrich tung getroffen daß der Nacken von jedem Einen gebrochen gefunden wurde. Aus Europa. Depeschen mit dem tlantischen Telegraphen. Be rlin, 3. Mai. Ein Allianzver trag ist zwischen Preußen und dem Großherzogthum Hessen abgeschlossen worden. Berlin, 3. Mal, Abends. Inder preußischen Kammer erklärte heute der Premier-Minister Bismarck, daß die Regierung den Vorschlag zur Neutrali sation von Luxemburg angenommen habe. Verltn, 3. Mai, Abends. Sach sen genehmigte die neue Constitution für den norddeutschen Bund. Paris, 3. Mai, Abends. Baron Moastier, der Minister des Auswärti gen, erklärte heute im gesetzgebenden Körper, daß die Basis, über welche man sich bezüglich der Abhaltnng einer Frie denS-Conferenz verständigt habe, Euro pa den Frieden sichere. Luxemburg, 14. April. Adressen an den König-Großherzog, welche die Erhaltung der Selbstständigkeit des Großherzogthums unter dem Hau Oranien verlangen, sind in Umlauf und werden von Tausenden von Unterschrif ten bedeckt. Die Angehörigen der Dorfgemeinden beten Abends nach der Arbeit in den Kirchen für ihren Landes herrn und ihr Vaterland. Au Koblenz wird berichtet : Nachdem vorgestern an dem Ehrenbreit stein ein fein gekleideter Herr, welcher sich eifrig mit der Aufnahme der Fest ungswerke beschäftigte, arretirt, (dersel be soll sich später als ein französischer Offizier legttimtrt haben), wurde heute ein zweiter Fremde bei der Zeichnung der Werke auf dem Fort Alexander überrascht und zur Wache abgeführt. Aus Wien, 15. April, wird un von zwei Seiten geschrieben, daß Frhr. v. Brust sich entschossen habe, den bei den Mächten welche um Luxemburg in Consltkt zu gerathen drohen, seine gu ten Dienste zur Verfügung zu stellen, und daß er darauf rechne, die übrigen neutralen Mächte werden seine Bemü hungen unterstützen. Schweiz. Bern, 17. April, Auf Antrag sei nes politischen Departements hat sich der Bundesrath für die sofortige Ab sendung eines außerrrdcntlichen Ge sandten nach Berlin entschieden. Die allgemeinen Motive dieses Beschlusses sind in der Neugestaltung Deutschland und dt speciellen in der gegenwärtigen politischen Lage zu suche. Dä näm lich der Ausbruch eine KtHe zwt schen Deutschland und Frankreich von Augenblick, Augentltck zu befürchten ist, so glaubt der Bundesrath sich mit der Abfindung eines Vertreters der Schweiz nach Berlin beeilen zu müssen, um später nicht Mißdeutungen ausge fitzt zu sein. Nachrichte Per Dampfer. Deutschland. Die luxemburger Angelegenheit, el che eine Zeit lang in Geschäftskreisen wieder eine friedlichere Auffassung erfuhr, bewirkte abermals lebhafte Beunruhig, ungen. Der nächste Anlaß scheint in den sich häufenden Nachrtchtrn über die sran zöflschen Rüstungen zu liegen. Die Pa riser Blätter läugnen nicht, daß Frank reich rüstet; die halbamtliche Patrie gibt dies ausdrucklich zu. E scheint gleichzet tig auf Erhöhung de Armeestande und auf Armirung der östlichen Festungen abgesehen zu sein. I Metz nd Straß bürg sind Erweiterungsbauten seit län gerer Zeit im Zuge, und wird jetzt allem Anscheine nach rastlos dahin gearbeitet, die Werke zu armiren; das Gleiche fin det, wie aus Thionville berichtet wird in allen Festungen an der Mosel und Maas Statt, und endlose Wagenzüge befördern das Mbterial nach diese Plätzen. Frankreich. Ein Pariser Correspondent schreibt: „Die kriegerischen Vorbereitungen wer den mit Energie fortgesetzt, und die Truppenbewegungen, welche jede Jahr um VieseZeit wegen des GarnisonSwech sels stattfinden, werden so eingerichtet, daß der größte Theil der französischen Militärmacht sich nach dem Osten vor schiebt. In den westlichen Provinzen verbleibt nur eine geringe Anzahl von Truppen; falls es zum Kriege kommen sollte, wird Frankreich schnell 2-300,- 000 Mann seiner besten Truppen an seiner Ostgrenze concentrirt haben, so daß es im Stande ist, mit Ungestüm in das (so glaubt man hier) unvorbereitete Deutschland einfallen zu können. Die Aerzte de „Bal de Grace", de Hospi tals, welches zugleich als Militär-Arz neischüle dient, haben Weisung rhal ten, ihre Feld-Equtpirung für alle Fälle vorzubereiten. Norddeutsches Parlament. Rede des Königs on Preußen.— Schluß der Sitzung. . Telegramme au Berlin, welche vom Nach mittag des 17. April datirt sind, besagen, daß der König von Preußen in Uebereinstimmung mitfiiner darauf bezüglichen Ankündigung, am Nachmittag des genannten Tage im weißen Saal des königlichen Schlosses die Sitzungen des norddeutschen Reichstages in eigener Per son für geschlossen erklärte. Sine große Anzahl Deputirle waren zugegen und unter denselben auch Prinz Friedrich Karl. Als der König eintrat, rief Herr Simpson, der Präsident de Parlamente, mit lauter Stim me : „Lang' lebe der König, der Beschützer de deutschen Bundes!" Der König hielt folgende Thronrede: „Erlauchte, edle und getreue Mitglieder de Parlamente des nsrddeutschen Bunde! Ich sehe Sie nach Beendigung Ihrer wichti gen Arbeiten mit dem Gefühle aufrichtiger Genugthung wieder um mich ersammelt. Die Hoffnungen, welche ich vor nicht sehr langer Zeit von dieser Stelle aus im Namen der ver bündeten Regierungen aussprach, haben sich unter Ihrem Beistande erfüllt. Sie haben die Größe Ihrer Aufgabe mit patriotischem Ernste erfaßt und unseren gemeinsamen Zweck mit freiwilliger persönlicher Mäßigung im Auge behalten. Aus diesem Grunde ist es uns ge lungen. auf einer sicheren Basis ine Verfassung aufzustellen, deren Entwickelnng wir mit Zu versicht der Zukunft überlassen können. Die Bundesbehörde ist mit den Attributen ausgestattet, welche für sie unentbehrlich sind, undwelche für die.ProSperitäl und die Macht de Bundes ausreichen. Während für die Zukunft durch den Bund als Ganze Garantiern ge schaffen worden sind, behalten die einzelnen Staaten ihre Freiheit bei, in alle Departe ment, in welchen eine divergenz nd Weiter- Entwickelungzulässig und heilsam ist, nach im gem Gutdünken zu handeln. Die Vertretung de Volks ist durch die Cooperation bei der Ver wirklichung der großen nationalen Zwecke ge sichert, die mit dem Geiste der Errungenschaf ten der (betheiligten Länder) und mit der den Regierungen auferlegten Nothwendigkeit cor respondiren, ihre Handlungen durch die Zu stimmung de deutschen Volkes gebillig zu sehen. Wir Alle, die bei der Lösung der na tionalen Ausgabt mitgewirkt, die verbündeten Regierungen sowohl als dt Vertreter de Volts, haben bereitwillig unser persönlichen Ansichten und Wünsche geopfert; wir artn in den Stand gesetzt, die zu thun eil kr vh der Ueber zeugung durchdrungen waren, daß wir jene Opfer für Deutschland brachten und daß unsere Einigkeit derselben werth sei. Durch jene Be reitwilligkeit, die sich allgemein kund gab, ver bunden mit der versöhnlichen Vereinigung von widerstreitenden Anschauungen und durch den Sieg über letztere ist zugleich ein Garantie für die künftige fruchtbare Entwickelung de Bun des geschaffen worden, und mit de Abschlüsse de letzteren sind auch jene Hoffnungen, die wir gemeinsam mit unsern Brüdern in Süd deutschland hegen, ihrer Erfüllung näher ge rückt. Di Zeit ist gekommen, in welcher n -ser deutsches Vaterland vermöge seiner eigenen Gesammtstärke im Stande ist, seinen Frieden, seine Rechte und seine Würd aufrecht zu erhal ten. Das nationale Selbstbewußtsein ist in allen Gauen Deutschland mit Allgewalt rwacht - darum sind alle Regierungen und ist da deut sche Volk nicht weniger fest dan überzeugt, daß der wieder erlangten Macht der Nation vor Allem die Aufgabe gestellt ist, ihre Bedeutung dadurch aufrecht zu halten, daß sie (dem Lande) die Segnungen de Frieden sichert. Getreue Herren! Das große Werk, bei wel chem mitzuwirken wir on der Vorsehung lir dig erfunden worden sind, ist seiner Vollendung nahe. Die Volksvertretungen der einzelnen Staaten werden sich nicht weigern, Das als ver fassungsmäßig anzuerkennen, va Sie im Ein erständniß mit den betr. Regierungen geschaf fen haben. Derselbe Geist, der die glückliche Lösung der Aufgabe, die Ihnen hier gestellt war, ermöglich hat, wird anch über den Bera- Hungen jener Volksvertreter walten. So kann denn das erste Parlament des norddeutschen Bun des seine Arbeiten mit dem erhebenden Bewußt sein schließen, daß e sich den Dank de Vater landes verdient hat, und daß da Werk, welche e mit Hülfe der Vorsehung vollendet, sich se gensreich entwickeln irh -- s lang wir leben sowohl als unter kiinftigen Generationen, Mö- ge Gott uns und unserem theuern Baterlande seinen Segen verleihen." Nachdem der König seine Rede beendig hat te, erklärt Graf Bismark Namens der Bun desregierungen die Sitzung für geschloffen. Hierauf wurden auf Anregung de sächsi sten Gesandten on der Versammlung dre, Hoch auf den König ausgebracht. Locale Reuigkeiten. Lancaster, Pa. Donnerstag, Mai 9. 18S7 Aa die Demokraten inLankaßer. Gemäß einer Aufforderung de Bor fltzrrs der County Committe, Hrn. I. Ai- Steinmann, find die Demokraten der, Stadt und des County Lankaster auf-< gefordert, sich in ihren resp. Wahldistrik- . ten am Samstag, den Ilten Ma i zu versammeln, um nicht weniger al 3 noch mehr als 5 Delegaten zu erwählen, um einer County Convention brtzuwob nen, welche sich am Mittwoch, den ISten Mai in der Fuftpn Halle in Lankaster sammelt. Besagte Convention hat sechs Delegaten zu ernennen, um dieses County bei der Staats-Convention in Harrisburg am 2ten Dirnstag im Juni zu repräsenttren, und zugleich auch zwölf Delegaten zu ernennen, um der brabsich ttgten Massen-Convention in Harris burg beizuwohnen. Demokratischer Zubel. Als am Abend der letzten Wahl das Resultat bekannt wurde, strömten die Bürger von Lancaster schaa renwrlse zusammen, um ihre Freude über den glorreichen Sieg auszusprechen. Mit der City Cornet Musikbande an der Spitz marschlrten die Bürger an die Wohnung de erwählten Mayor Sanderson, welcher ein sehr belgeifter t und zweckmäßige Red hielt. Der Mayor dankte dem Volke für die ihm wiederholte Ehre und meinte, die Radikalen erden mit ihrer neuen Maßregel (die Eintheilung der Stadt in neun Ward) so sehr befriedigt sein, daß sie wahrscheinlich bei der nächsten Gesetzgebung da rum ansuchen werden, die Stadt in 18 der 20 Ward einzutheilen ; thun sie da, so würden sie nächsten Mai noch viel schlimmer geschlagen. Auch den Herren Harberger, Frank und Scho ber wurden Beglückwünschungen abgestattet, wel che von den betreffenden Herren in kurzen, ge diegenen Worten erwiedert wurden. Zu einer späten Stunde ertagte sich da Volk, wohlbe friedigt über den Ausgang der Wahl. Wichtigkeit einer Stimme. Di Wichtigkeit einer Stimme geht klar au dem Resultate der letzten Wahl hervor. In der 3. Ward stehen zwei Demokraten und einßadtkaler gleich; in der fünften ist ein ähnlicher Fall. Hoffentlich werden sich unsere demokratischen Freunde bei der nächsten Wahl dieses merken, und Keiner zu Hause bleiben. Beraubung der Marietta Post- Office. Vorletzte Montag Nacht wurde in die Post Office zu Marietta eingebrochen und dieselbe fast aller Briefe beraubt, welche sie ent hielt. Das Gebäude in welchem die Office ge halten wird, gehört Abraham Cassel, dem Post meister. Die Räuber brachen zuerst in da Zimmer im Hintergründe der Post Office. Hier tranken sie eine Quantität Wein, welche die Episcopal Gemeinde für AbendmahlSzwecke bestimmt hatte. In diesem Zimmer befand sich auch eine Anzahl silberplattirter Gefäße, welche derselben Gemeinde zugehören, die aber unberührt gelassen wurden. Von diesem Zimmeraus wurde der Eingang in die Post- Office bewerkstelligt. Einbruch. Letzte Freitag Nacht wurde in denGrocerie-Laden des Hrn. Philipp Ginder, Ecke der King und Plum Straße eingebrochen, und 860 an Geld nebst mehreren Boxen lade wurde am nächsten Morgen on Hrn. Zoh. Schönberger auf seiner Lote gefunden. Auch wurde in der Wohnung der Frau Reed in Süd Prince Straße eingebrochen, un die selbe um mehrere erthvollen Sachen, nebst 87.00 an Geld beraubt. hatten vor einigen Tagen Gele genheit, der eleganten Putzwaaren - Handlung on Fräulein Weber, Nro. 38 Nord-Queen Straße, Lancaster, einen Besuch abzustatten. Die große und prachtvolle Auswahl von Da menhüten, Bänder, Blumen, u. dgl. die wir dort trafen, überraschte uns förmlich. Wir möchten besonders die Damenwelt auf die herr lichen Putzwaaren von Frl. Weber aufmerksam machen, und zugleich bemerken, daß sie nirgend reeller und freundlicher behandelt, noch billigere und schönere Waaren kaufen können, als eben in obengenannter Putz - Waaren - Handlung. Man gehe und überzeuge sich selbst. Ein Wechselblat sagt: „Herr Buch a nan, dessen Vermögen auf 8200,000 geschätzt wird, ist der reichste u serer überlebenden Ex- Präsidenten." Ernte-Aussichten —Von allen Thei len deS Landes lauten die Bericht über die Ernteaussichten günstig, und da da Saatkorn von der Strenge de Winters unberührt unp unbeschädigt geblieben ist, so ist es nicht voreilig Rechnung auf eine reiche Ernte zu mache DaS ist immer eine erfreuliche Aussicht, den das ganze Gemeinwesen ist in hohem Grade betheiligt in dem Gesammtertrag der verschie denen Getreidesorten im ganzen Lande. Selbstmord— Eatharine Grube, Wittwe de verstorbenen Levi Grube, 65 Jahre alt, er henkte sich am vorletzten Dienstag in der Dach kammer ihrer Wohnung, in Marwick Taunschip Die Verstorbene war reichlich mit irdischen Gü tern gesegnet.— Für die unbesonnene That ist keine Ursache angegeben, außer daß sie seit int ge Zeit an Niedergeschlagenheit des Gemüth zu leiden hatte. Geschenk. —Hr. A.D. Eoleman von Lebanon hat für die Errichtung eine „Solda ten - und Matrosen-MonumenteS" in jenem Eountydie Summe on 81,030.10, den Be trag, welchen er als Staatssenator für Gehalt und Meilengelder während der letzten Sitzung bezog, hergegeben. Er kann'S „äfforden." Verschoben. Der Fall von Loui Suter, worüber wir schon früher berichtete, wurde auf den nächsten Eourt-Termtn erscho ben, weil der Anwalt für den Beklagten die Abwesenheit mehrerer Zeugen vorschützte, ohne deren Anwesenheit sein Client nicht sicher zum Verhör gehen könne. Ein Sonntags - Eisenbahnzug wird bald auf die Rrading und Columbia Eisenbahn ge- , stellt erden. Der Pennsylvanische Lanal on Colum bia bis HollidapSdurg, wurde an die Pennsyl anische Land Eompagnie erkaust. Thoma T. Wierman, von Harrisburg, ist der Hauptin ginieur. Ein olle Zubehör von Einbrecher- Werkzeugen wurde vorletzten Sonntag unter de, Stufen im Hintergrunde der Post Office in Columbia gefunden.