Mmsyltmnischt Ä.l>Us-7titnll. Zahrgma 1.. Di Peunsylvauische StiatSzeitg, Herausgegeben von Job. Georg Ripper. jeden Donnerstag, und koftet G2.VO / pn Jahr, zahlbar innerhalb brSJahre, und 2.SV nach Verfluß de Jahrgangs. Einzelne Sremplare, S Cent Per Stück. Keine Subscrlptionen werben für euign al sechs Monaten angenommen; auch kann Niemand das Blatt abbestelle, bis alle Rück stände bezahlt sind. Anzeigen wcrden zu den gewöhnlichen Prei se inserirt. Office! in der „Patriot und Union" Druckerei, Dritten Straße, Harrisbarg, und in der „Jnlelligenrer" Druckerei, am Eentre Square, Lancaster. Wohnung: Nr. 4(8 SheSnutstraße, zwi schen der 4ten und sten Straße. Anzeigen. Dr. Hossmaim 5 weltberühmte Medizinen, welche in Deutschland jahrelang mit dem besten Erfolg verordnet wurden. 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Wir Bäume, wir nehmen ein neu Gewand, Wir Blumen, wir schmücken des WegeS Rand; Wir Saaten entsteh , Mit freudigen Blicken ihn anzuseh'n. Willkommen, o König, in deinem Land ! Dich haben mit Jauchzen die Leinen erkannt. Erst waren so stumm wir, so todtenblrich, Run strömt von dir Auf alle dir Deinen Segen und Zier." -feuitlelon. I den Casematte Magdeburgs. Bon Leoin Schücking. 8 . In kurzer Zeit, schon nach eine Hai be Stunde, kehrte der Major mit sei nem Adjutanten und begleitet von dem Commandanten, dem Platzmajor und einem dritten Stabsofficier in die Case matte zurück. „Wir bringe Ihnen eine Botschaft vom Herzog, Trenck", sagte er; „Seine Durchlaucht läßt Ihnen mittheilen, wenn Sie Ihre Worte wahr machen, so wolle er Ihre Bitte gewähren; er sichert Ihnen s.ine nachdrückliche Pro tection und auch die Gnade des Königs zu; auch sollten Ihnen dann sofort alle Fesseln abgenommen werden." „Ich danke Seiner Durchlaucht", versetzte Trenck, „und verlasse mich auf sein fürstliches Wort. Wann befiehlt er, daß ich morgen ausführen soll, was ich versprochen habe ?" Der Commandant batte sich nterdeß mit scharfen Blicken umherspähend in dem Kerker umgesehen. „Glauben Sie uns denn wirklich zu Narren halten zu können?" fiel er jetzt ein. „Durchaus nicht!" versetzte Trenck stolz und kalt z „ich bin weder ein Narr, noch halte ich Sie dafür „Machen Sie anderen Leute weiß, daß Sie mit dem Teufel im Bunde stehen", sagte der Platzmajor lachend. „Es handelt sich hier nicht um den Teufel, sondern um den Befehl des Herzogs, um welche Stunde morgen ich auf dem GlaciS spazieren gehen soll." „Nun, wohl", sagte der Commandant, „der Herzog läßt Ihnen sagen, e be dürfe dessen nicht es reiche hin, wenn Sie uns nur genau angäben, wie Sie es bewerkstelligen wollen, und wir die Möglichkeit einräumen müssen." Trenck blickte forschend in die Gesich ter derer, die ihn umstanden. Es lag ein Ausdruck darin, der ihm nicht gefiel und der ihn hätte zum Mißtrauen füh ren müssen. Aber er war zu sehr in Aufregung bet dieser ganzen Scene, er dürstete zu nach dem Triumphe von Staunen und Bewunderung, den ihm der nächste Augenblick bringen konnte, als daß er besonnen geblieben wäre. „Hat der Herzog das in der That ge sagt?" Zweifeln Sie an unsern Worten?" „Er sichert mir die Gnade de Königs zu, auch wenn ich Ihnen blos den Be weis führe, das ich frei und ungehin dert davon gehen kann, ohne, wie der Herr Platzmajor glaubt, die Hülfe de Teufel in Anspruch zu nehmen?" Ja!" „Nun wohl, meine Herren," rief jetzt Trenck laut ans—„so geben Sie Acht!" Damit begann er den rechten Fuß an seiner Fessel zu lösen, dann die Kette, die an seinem HalSringe hing, dem Commandanten trotzig vor die Fü ße zu werfen nnd die Handschellen mit der Stange dazwischen ebenfalls ; da rauf schleuderte er das Halseisen dem Uebrigen ach, und dann trater stolz und aufgerichtet ein paar Schritte vor, daß dir Ofpcierr bestürzt zurückwichen. Er wandte sich nun der Ecke zwischen seinem Lager und der Wand zu, hob hier etwa vom Boden auf und zog einen mit Gold gefüllten Beutel, ein Pistol, ein paar Schlüssel, Pulver und Blei und mehre re Feile hervor, die er auf seinen Tisch legte; dann ahm er die zwischen seine Handschellen befindliche Stange vom Bo den ans, löste sie von den Fesseln lo nnd Harrisburg, Pa., Donnerstag, Mai S, 18V7. schritt nun auf die andere Seite der Zelle, wo er vorsichtig in große Stück de Boden au den geschickt mit Brod krummen zugeftrichenen Fugen hob. Dann hob er ein zweite darunter lie gendes und endlich ein dtitte auf. Aus der Tieft darunter zog er zwei klei ne Sandsäcke hervor und sagte nun, die Arme wie e>n Triumphator über der breiten und kräftigen Brust verschlin gend: „Sie sehe, meine Herren OfficierS, daß ich die Wahrheit gesagt. Meine Ketten hab ich de Herren vor die Füße geworfen ; dort liegt Ine Waffe, um mich auf drr Flucht vor dem Wie dereifangen zu schützen, und Geld, um mir weiter zu helfen; hier ist der Ein gang zu dem Wege, der mich aus mei nem Kerker führt. Ueberzeugen Sie sich selbst. Untersuchen Sie den Gang; Sie wer den finde, daß er siebenunddreißig Fuß lang ist. Er mündet in der Casematte drüben. Die österreichischen Gefange nen, welche dort eingesperrt sind, wer den meine Flucht nicht hindern; das Thor der Casematte wird S auch nicht, denn dort liegen die Schlüssel, welche es von innen öffnen. Höchstens würde die ganze dort eingesperrte Mannschaft mich als Escorte begie'ten. Die Leute haben mir schon jetzt ihren guien Willen gezeigt, denn sie haben mir schon jetzt ihren guten Willen gezeigt, denn sie ha ben das End meines Ganges in ihrer Casematte entdeckt und mich dennoch nicht verrathen. Und was, wenn ich einmal draußen bin, meine weitere Flucht angehn, so istdafür gesorgt. Der Ort, wo ein vertrauter sicherer Mann mit zwei gesattelten Pferden auf mich wartet, ist mir genau bekannt. Bin ich aber einmal im Sattel, ein zuverlässi ges Pistol in der Faust, dann fangt Ihr Herrn mit allen Euer Deserteur, Cordonlinien den Trenck nicht wieder ein, weit eher den Teufel mit einer Leim ruthe auf flachem Felde." Die Offiziere sahen sich allerdings ganz wie der Gefangene es erwartet hatte, mit stummer Verwunderung an. Die ganze Scene war so überraschend, namentlich für den Commandanten, der zunächst für seinen Gefangenen verant wortlich war, daß er mehrmals die Farbe wechselte nnd kaum wußte, was er er wiedern sollte. Der Platzmajor richtete nterdeß seine Aufmerksamkeit auf den Minengang Trenck's, er sprang in die Tiefe Hinali und verschmähte es auch nicht, um sich zu überzeugen, in den Gang hineinzukriechen. Als er sich wiederaufrichtete, versicherte er: „Es ist wirtlich und wahrhaftig ein tiefer Gang unter der Erde her so weit ich den Arm vorgestreckt habe ist kein En de zu finden I" „Er ist sieben und dreißig Schuh lang !" fiel Trenck ein. „Jetzt (st wieder die Kunst herauszu kommen," sagte der Pkatzmajor, der we der so groß gewachsen, noch ein so guter Voltigeur war, wie Frohn, um sich mit einem Sprung auf den Rand des Lo che schwingen zu können. Zwei Lie. tenant faßten ihn unter die Arme und schroteten ihn in die Höhe. „Da sollte man ja rein des Teufels werden,", brach jetzt der Commandant au, der schaudernd überdachte, welche zahlreichen Mitwisser Trenck gehabt ha ben müsse, um sich all die Gegen stände zu verschaffen, die er jetzt offen vorzeigte. ... . . „es scheint, man hat mir die ganze Garnison bestochen und verführt!" „Niemanden, der in ihrer Gewalt wä re, Herr Commandant, versetzte Trenck. „Ich habe ihnen nicht dazu meine Karten offen gelegt, daß Sie jetzt eine Inquisition beginnen und Unschuldige als Verdächtige chicaniren. Der elnzi ge Schuldige ist mein Witz, der stär ker war, al der Witz, derer, die alles thaten, m mir da Entkommen unmög lich zu machen. Der König hat mich hier ohne Urtheil und Recht, ohne daß ich nur ei einziges Mal verhört wäre, ohne daß mir nur angegeben wäre, wes sen ich beschuldig, bin, in der unmensch lichsten und grausamsten Haft gehalten. Mich ihr zu entziehen, wie ich kann, da ist mein unveräußerliche Menschen recht !" „Kommen Sie jetzt mit uns," sagte der Commandant. „Ich nehme Sie mit mir in meine Wohnung. Ich wer de vondyrt au dem Herzoge die Sache melden, und pir werben seine weiteren Befehle abwarten."... Trenck war natürlich sehr bereit da zu. Er schritt zwischen den Offizieren ans seinem Kerker heran nnd dann der Wohnung de Commandanten zu die nicht in der Sternschanze, sondern in der Stadt lag. In zuversichtlicher Stimmung, voll sanguinischer Hoffnun gen, sog er die für ihn fast berauschende frisch, frei Luft ein, die er seit neun Jahren nicht mehr gelostet. Wir wenig ließ er sich träumen, daß von Allem, was vorgegangen, der Her zog von Braunschweig leine Ahnung hatte; daß er ach acht Tagen wieder in seinen neubefestigten Kerker zurückge bracht, daß sein Fuß mit einer doppelt so schweren Kette an die Mauer geschlos sen sein würde !* S. Es mochte halb elf sein. Frohn hatte Esther heute nicht gesehen, denn wenn die Gefangenen nicht draußen arbeite ten, so wagte sie sich nicht zu ihm, durch die Menge von Männern, welche die Casematte füllten. Ein Laufbursche hatte Frohn das Frühstück gebracht. Er hatte dieses kaum verzehrt, der Lauf bursche war kaum gegangen, als zur Ueberraschung der Gefangenen sich das Thor der Cassematte noch einmal öffne te und ein Offizier eintrat, dem drei oder vier Handwerker mit Schaufeln und Schiebkarren versehen, folgten. Sechs Mann Wache besetzten das of fen bleibende Thor. Frohn trat dem Offizier entgegen. „Wozu kommen der Herr Camerad ?" fragte er ihn. „Man fragt noch lange?" versetzte dieser barsch und von Diensteifer erregt. „Man hat sich in ein Complott einge lassen ! Man wird die Folgen schon zu fühlen haben. Wo ist der Eingang zu dem Loch, durch welches man mit dem Trenck conipirirt hat?" Der Offizier war offenbar vortrefflich orieniirt, denn er schritt, ohne eine Ant wort abzuwarten, dem obersten Ende der Casematte zu, wohin die Arbeiter ihm folgten. Bei dem Erscheinen des Offiziers war cö natürlich Frohn'S er ster Gedanke, daß er verrathen sei. Bei den Worten desselben, bei dem Borwurf, daß er sich in ein „Complott" eingelas sen, durchzucktees ihn wie ein Blitzschlag. Es war gewiß, Trenck hatte den Ver räther gespielt ! Was war zu thun ? War das große Unternehmen aufzugeben, in der Furcht, daß die Festiingsbehörden bereits alle Maßregeln ergriffen, um es scheitern zu machen ? Dazu war es zu wohl über legt, dazu sicherte die unvcrhältnißmäßi ge llebebzahl der Gefangenen über die Besatzung zu sehr den Erfolg ! Nein der Streich mußte geführt werden aber auch sofort! Eö war jetzt keine Zeit mehr zu verlieren. Jeder weitere vre lorene Augenblick war für die sich ge gen einen Angriff der Gefangenen rü stende Besatzung ein Gewinn. Frohn war bald entschlossen. Der Offizier halte unter Frohn's Matratze das Loch, welches in Trencks Kerker führte, bald aufgefunden. Er gab jetzt de Arbeiter, die herantretend ihn um gaben nnd das aufgewühlte Loch betrach teten, seine Befehle. Frohn benutzte diesen Augenblick. Er winkte seinen Leuten drängte sich an den Offizier, riß ihm mit Blitzesschnelle den Degen aus der Scheide, faßte ihn im selben Augenblick am Kragen und warf ihn in das Loch hinunter. Zu gleich rief er mit einer donnernden Stimme! „Es lebe die Kaiserin^"' Es war ein entsetzliches Gebrüll und und Gejauchz', was diesem Rufe folgte und die niedrige Casemattr mit einem Getöse erfüllte, welches allein hinreich end schien, die kleine, sofort hereinstür zende Escorte des Offiziers zu überwäl tigen. In der That war dies halbe Dutzend ziemlich harmloser Landmiliz ohne alle Schwierigkeit zu Boden ge worfen, und sechs Musketen und ebenso viele Patrontaschen und Seitengewehre waren in den Händen der Gefangenen. Frohn, den blanken Degen in die Faust, stürzte nun zur Casemattr hinan die zwei davor aufgestellten Schildwachen konnten nicht daran denken, dem Men schenstrom, der sich hinter ihm her da. raus ergoß, Widerleisten; sie waren entwaffnet, ehe sie zur Besinnung über das, was vorging, gekommen. Der entzügelte Hanfe rannte nun über den inneren Hof der Sternschanze fort, der Hauptwache zu. Diese war mit einer so geringen Mannschaft besetzt, daß Frohn über den Ausgang nicht zweifel haft sein konnte; er hielt es deshalb nicht für nöthig, den Angriff zu leiten, sondern trennte sich von der Schaar und lief quer über den Platz de Wällen Zu. Vierzig Mann der Schaar hatten sich ihm zunächst gehalten; diese folgten ihm jetzt. Durch sein Plan orkentirt, fand er cS nicht schwer, sein Ziel zu erreichen, nämlich die Alarmkanoue auf dem Wall der Sternschanze. Zwei schwere Ge schütze stet geladen, um jeden Augen blick, so bald die Meldung kam, daß ei Deserteur entsprungen, abgefeuert wer den zu können und die Landbevölkerung in der Umgegend der Festung auf ihre * Er erzählt wenigsten in seiner LebenSge schichte (Wien l 787) - „Nach meiner erlangten Freiheit reifte ich selbst nach raunschweig und erfuhr vom Herzoge selbst, daß die damals über mich bestellten Majors demselben nicht die Wahrheit raporlirt und um eine erweis we gen nachlässigen VisitirenS zu vermeiden, dem selben gemeldet, sie haben mich bei der Arbeit ertappt, und bei genauer Untersuchung gesun den, daß ich ohne ihre Wachsamkeit entflohen wäre. Einige Zeit nachher habe aber der Her zog die Wahrheit erfahren, dem König den Vorfall gemeldet, und von dieser Zeit an habe der Monarch nur auf Gelegenheit gewartet, um mir die Freiheit wieder zu geben." Posten zum Schließen eine doppelten Cordons zu rufen. >1 Ein rtillertst schtttt als Wache ne ben den Geschützen auf und ab; als er die herbetstürzenden Gefangenen erblick te, deren laute Zurufe ihm an's Ohr schlugen, ohne daß er sie verstand, blieb er wie vor schrecken regungslos stehen und ließ sich ohne Widerstand entwaff nen. Frohn fand augenblicklich in ei nem der Protzkästen da nöthige Pulver, schüttete es aus da Zündloch der zwei Geschütze, schlug mit dem Stahl und Stein, den er bei sich führte, Feuer, ent zündete die Lunte, die er an ihrem rich tigen Platze neben der Lafette fand, und einen Augenblick nachher flammte ein Heller Blitz auf ein weithin krachen der Schuß donnerte über die Festungs werke, die Stadt und die Elbe fort; ein zweiter Blitz ein zweiter Donner folgte, und aufgeregt von seiner ei genen That schrie Frohn, die Mütze schwenkend: „Vivat Maria Theresia ! Der Tanz beginnt! Jetzt vorwärts, Ihr Mannen ! Ein Bombardier und sechs Mann blei ben hier und halten die Batterie besetzt. Die Andern folgen mir!" Er eilte fort, von seinen Artilleristen gefolgt, die brennende Lunte in der Hand. Als er den Hof inmitten der Sternschanze wieder erreicht hatte, sah er, daß seine früheren Anordnungen be folgt und hereitS ausgeführt waren. Die Wach war von seinen Leuten be setzt, das Thor der Sternschanze war in ihren Händen ; viele von ihnen wa ren schon bewaffnet sie hatten von dem kleinen Häuflein, welches die Be satzung des Forts bildete, nirgends Wi derstand gefunden. Vor der Wache standen zwei kleine Kanonen, sogenannte BataillonSgeschütze wie sie damals den einzelnen Regimentern zugetheilt waren, aufgefahren. Sie waren wegen den zahlreichen in der Festung aufgenomme uen Kriegsgefangenen geladen und stan den auch gegen den Eingang in die Ca sematte gerichtet den sie freilich zu bewahren, sich heute wenig dienlich ge zeigt hatten. Frohn erkannte augen blicklich ihre Wichtigkeit für ihn. „Kommt her, Ihr Burschen," rief er seinen Leuten zu „die Geschütze müs sen mit spannt Euch davor und dann mir nach!" Die Leute griffen augeblicklich zu, und indem an jeden der beiden Vierpfünder sich etwa fünfzehn der Artilleristen spann ten, wurden sie ohne große Schwierig keit in Bewegung gebracht. Frohn schritt auf das Thor zu ; in der Nähe desselben ließ er Halt machen und den beiden Geschützen eine Wendung nach rechts geben. So richtete sind ihre Mündungen wider ein niedriges aber festes Bvlcntor, welches den Eingang in ein kleines blockhausartiges Gebäude verschloß. Eine Cartouche wurde zer rissen und gab Pulver für die Zünd löcher her. Frohn selbst vislrte dann, trat zu Seite, legte die Lunte au, das Ge schütz krachte los und als der Dampf sich verzogen hatte, sah man, wie das Thor zerplittert aufkrachte. Der Eingang zu dem Pulverhaus, z den Munitions vorrräthe, war gewonnen. Ein Eljen- nd Pivatschreic der Leute folgte. Alles stürzte dem Gebäu de zu, auch die Mannschaft, welche nach seinem früheren Befehl das Thor besetzt hatte, lies herbei, in sich mit Munition zu versehen. Frohn rief mit seiner weit hinschallenden Stimme die Leute zurück, aber erst nach einigen Minuten hatte er soviel Mannschaft wieder um sich, um mit seinen Geschützen vorgehen zu kön nen. Er verließ die Sternschanze und rückte durch das Sudenburger Thor vor. Bald hatte er vor sich ein noch von den ältesten Befestigungen übriges zweites Stadtthor. Durch dasselbe blickte er in die Gaffe hinein, welche in das Innere der Stadt führte. Er sah, wie dort an der Straße die Menschen, erschrocken über den Tumult, zusammenliefen, und zu gleicher Zeit, wie die Straße herun ter ein Haufen Soldaten von der Be satzung, unter der Anführung eines Of fiziers, herbeigeeilt kam. Im ersten Augenblick dachte er, daß dieselben kä men, um der Sternschanze zu Hülfe zu eilen, und lachend rief er aus ! „Vortrefflich, sie kommen, um uns ihre Gewehre zu bringen —" Dann aber durchblitzte ihn der Ge danke, daß sie beabsichtigen könnten, das alte Stadtthor zu schließen. In diesem Falle war Froh mit einem großen Zeit verlust bedroht wenn er nämlich ge nöthigt war, da Thor zn forcircn. Augenblicklich gefaßt, sprang er deshalb an da noch geladene BatqzllonSgeschütz, faßt den Schwanz der Lafette, warf ihn mit Riesenkraft herum, so daß er gerade in die Straß hineingerichtet stand, dem drüben herbeistürzenden Haufea entge gen, dann griff er nach der brennenden Lunte, visirte noch einmal drüben leuchtete etwas wie ein weißes, hochgeschwungencö Tuch vor seinem Auge auf aber nur einen Moment; als er von dem Geschützrohr aufsah er blickte er nur die setzt dem Thore ganz nahegekommenen Leinde, während der Hnnfen Bürger rschxhcken zur Seite stürzte. Frohn legte bin Zünder an. und (ine Kartätschenladung schlug in bey Zrnp ein, deh aagenblickltch ans etnander floh. Zu gleicher Zeit kamen die noch im Pulverhau Zurückgrblirbenen mit ihrer gemachten Beute herangestürzt. Frohn rief sie um sich: „Alle, die Musketen haben, (n die ersten Glieder hinter mir !" rief er ihnen zu. „Die Artilleristen laden die Geschütze wieder; sobald da geschehen, folgen sie damit. Vorwärts!" (Fortsetzung folgt.) (Ans der Zellschrist der „Odd Fell".) Mitgliederzahl der vdd Fellow Logen in den Ver. Staaten. Während der letzten Sitzung der Groß Loge der Ver. Staaten haben alle Großlogen welche in unserm Orden bestehen, wieder Berichte ein gereicht, viele derselben zum ersten Mal selt 188 t. In der folgenden Tabelle haben wir die Mitgliederzahl in den verschiedene Staaten, wie sie seit (885 und (868 angegeben waren, zusammen gestellt; die dritte Zahlreiht zeigt die Vennehrung der Mitgliederzahl während des Jahres und die vierten wieviel Prozent dieselbe in (888 größer war al in (885. Mitgliederzahl. Z Staaten. Marpland (8,782 tt.448 884 6.(6 Massa'chsetlS 4,9 5,786 788 (4.(6 New-Aork (2,672 (4,1>?8 (.356 (8.78 Pennivlvania 43,992 5t,797 7,885 (7.74 Dist.Eolumbia (.698 2,(56 (58 7.6 t Delaware (.889 2,t89 388 ( 5.88 Ohio 28,212 22,694 2,482 ( 2.28 Louisiana (,535 (,887 72 4.89 New-Jerse, 5,822 B(5 (8.22 Kentuckp 4.424 5,(6t 737 ( 6.66 Indiana 2,738 ((.283 (.553 ( 5.96 Missouri 3,8(5 4.852 (,837 3t.88 Illinois 8,553 48,512 (.9(2 22.86 Eonnrcticu (.362 (.655 293 2t.k>( Tennessee (.837 (.243 2l (9.86 Georgia t,172 (.987 ( 5 1.39 Maine (.188 (.287 27 2.29 St. Hampshire 2,855 2,388 248 ( 2.86 Michigan 3,865 3,562 673 24.15 Wisconsin 2,8(1 2.38 l 578 3.(4 lowa 3,682 4,597 995 27.62 Rhodc Island 534 686 72 13.48 Minnesota 313 365 55 17.74 California 6.876 7,559 623 9.93 Canada West 539 787 243 46.88 Oregon 649 726 77 1t.86 Nebraska 31>6 36t 53 (8.95 Kansas 422 871 349 82.78 Eolorado 4! (8? 83(69.88 New-Mmco 49 43 Grrblr Loge* 49 Arkansas § 258 258 Florida § kW (88 Vermont j 195 Z 95 Nord Carolina 547 547 Alabamas 583 583 TeraSS 294 294 Mississippis - (.337 1.337 - Virginias 2.418 2,4(8 W. Virginia (.6(8 (,6(8 1,6(8 SUdEarolinaS k,w2 1,882 Utah 36 36 L. ProvinceS S (54 154 Im Ganzen (53,594 (87,8(233,842 21.79 Diese Tabelle zeigt, daß sich der Orden im Ganzen um 21.79 Prozent, als beinahe um ein Viertel vergrößert hat. Eolorado, Canada West, Kansas, Missouri, lowa, Michigan, und Illinois haben verhältnißmäßig am stärksten zu genommen und zwar in der Rethenfolge wie sie hier angeführt sind. * Gehört jetzt zur Großlogt von Birglnim. S Hat für 1885 keinen Berich gemach. f- Im Jahre (888 oeganisirl. Der drohende Jndianerkrieg. Nach den neuesten von den westlichen Ebenen erhaltenen Nachrichten zur Folge, bürste der Ausbruch eine allgemeinen Zndianerkrieges icht unvermeidlich sein. Es ist allerdings wahr, (wie auch die New-Zsorker StaatSzeituag richtig bemerkt,) daß in Krieg mit den India ner nicht jene Gefahren in seinem Gefolge führt, die bei einem feindlichen Zusammenstoß mit einer bedeutenden auswärtigen Macht zu befürchten sind ; aber was die dadurch mögli cher Weife verursachten Ausgaben, was die Opfer nnd was die Störung detrifft, welche einzelne Unternehmungen von nationaler Be deutung erleiden würden, so dürsten dieselben nicht unbedeutender sein, als die sind, die in einem ernstlichen Kriege mit elner fremden Mach zu befürchten ständen. Die Erfahrun gen, welche die Vereinigten Staaten in dem Seminolen Kriege gesammelt, liefern den Be weis dafür und würden zweifellos von Renem in einem Jndianerkriege bestätigt werden, des sen Schauplatz die gesummten weit ausgedehn ten westlichen Ebenen wären. Wohl ermögen die Indianer keine organisirte Armee in'S Feld zu stellen, wobt sind ihre Hülfsquellen zum An griffe wie zur Vertheidigung sehr unvollkommen, der ihr Vortheil besteht eben darin, daß sie als in Naturvolk von den meiste der der Bedürf nisse, die civilirsirten Nationen zu ihrer Existenz unentbehrlich sind, unabhängig bleiben. Ueber ein ungeheures Terrain zerstreu, werden sie unseren Truppen niemals in großen Massen begegnen, u Widerstand zu leisten, sondern sich auf kleine Angriffe und Neckereien beschrän ken, und wo sich ine Gelegenheit bietet, durch Grausamkeit die Niederlagen zu rächen suchen, die sie bei etwaigem Zusammenstoß mit unseren Truppen erlitten. Sie können trotz ihrer Ver wahrlosung in dieser Weise den Krieg Jahre lang fortsetzen und unser Soldaten, trotz al len Anstrengungen und Aufopferungen, vermö gen dieselben nicht zum Aufgeden des Wider standes zn bringen, weil dies so lange blos Te walt angewendet wird, nur durch die vollständi ge Ausrottung der Jndianerstämme möglich wäre. Die Kosten, die durch die Führung ei nes solchen Krieges im entfernten Westen er ursacht werden, würden außer allem Verhält niß zur Bedeutung de Kriege selbst stehen, und der für die Entwickelung unserer Zukunft so bedeutende Bau der Pacific Eisenbahn, könn te dadurch für längere Zeit sistirt und die be reits in Angriff genommenen oder vollendeten Strecke derselben erwüstet werden. Unsere Indianer - Angelegeneeilen sind rineS der schwierigsten und zugleich eine am wenig ste beachteten Probleme, welch unsrre Regier ung zu lösen hat. Der Eongreß, er sich mit allem Möglichen beschäftigt und Wochenlang mit Parteijänkereien zugebracht, hat Hiesee ich- Nro. igen Frage kaum eine vorübergehende Aufmerk samkeit geschenkt. Eorruptton und Betrug, die in allen Zweigen unserer nationalen Regierung zu finden, wucherten am üppigsten unter den Beamten, welche mit der Leitung de Verkehrs mit den Indianern betraut waren, und es ist dekannt, daß ein großer Theil de felndseligen Geiste, der tele der Jndianerstämme beseelt, den Betrügerelen zuzuschreiben ist, welche die von der Regierung angestellten der licensirte Jndianer-Agenten sich in ihrem Verkehr mit diesem wilden Naturvolk erlaubt haben. In Washington wußte man von diesen Uebelstän den, aber anstatt eine gründliche Reform vor zubereiten, entschloß man sich, die ganze Leitung der Indianer - Angelegenheiten der Armer zu Wir zweifeln icht, daß dadurch den bisher vorherrschenden Betrügereien ein Ziel gesetzt erden wird; sehr ernstlich tezlvcifetn wir adrr, ob unsere Armee - Offiziere diejenigen Fähigkeiten besitzen, welche bei der Behandlung der Indianer unerläßlich sind, wen nicht aus serordentlich kostspielige und endlose Zwistigkei ten das Resultat sein sollen. Die Indianer müssen wie Kinder dehandelt werden; bald muß ihnen Ernst und Strenge, bald müssen Milde und Güte verwendet werden. Um den richti gen Zeitpunkt zu ermitteln, wann diese oder jene Methode in Anwendung gebracht werden soll, erfordert ine genaue Kenntniß des Ehar acterS der Wilden, einen durch Erfahrung er höhten Scharfblick und Taft. Vereint sind die se Eigenschaften selten bei einem Armee - Offi zier zu finden, der durch Erziehung und Ge- wvhnheit bestimmt wird, nur Strenge und En ergie vorwalten zu lassen. Wir zweifeln daher, daß die Erpedition des Gen. Hancock be! allen ausgezeichneten Eigen schaften, die dieser Offizier als solcher desitzt, von günstigem Erfolge begleitet sein wird; wir fürch ten vielmehr, daß sie die Einleitung zu einem Jndianerkrieg sei wird, dessen Ausdehnung und Opfer Wenige jetzt ahnen. Bald wird der Ruf nach Verstärkungen der Truppen in den Ebenen laut werden und se mehr man dahin schicken wird, desto mehr wird man zu der Ueberzeugung gelangen, daß alle Truppen, über die wir bei unserem gegenwärtigen Militär-Etat zn erfü gen haben, eben so wenig ausreichend sind, bei der ungeheuren Ausdehnung der Indianer-Ter ritorien den Widerstand nicderzubrrchtn und den Frieden wiederherzustellen, als überhaupt die Organisation unserer Armee in ihrer gegenwär tigen Verfassung wenig geeignet ist zur Führung eine ausgedehnten Jndianerkriege. Romantisches aus Indiana. EntführungSgeschichten sind heutzutage sehr häufig in Indiana. Zuweilen enden sie sehr kläglich, wie das Abenteuer de jungen Schul meisters von R., der die Tochter eines reichen Grundeigen thumerS dem väterlichen Hause ent führen und sich dann in der Stadt trauen las sen wollte, zeigt. Alle war schon für das ro mantische Abenteuer vorbereitet. Nachts um die zwölfte Stunde wartete der schmachtende Seladon unter dem Fenster seiner Tulcinea Nicht weit davon stand ein Wagen, der die bei den schleunigst aus dem Bereiche des erzürnten Papa'S bringen sollte. Seladon setzte eine Lei ter an Fenster, gab seiner Zukünftigen ein Sig nal z sie öffiicti das Fenster und stieg auf die er ste SpreWrder Leiter z aber ihre Erinoline ver wickelte sich in eine Range am Fenster; die Un glückliche konnte weder vorwärts och rückwärts; sie rief den unten auf Kohlen stehenden Gcliebe ten kläglich um Hülfe a ; schon wollte er di- Lelter hinanklimmen, als plötzlich am Fenster da rächende Verhängniß in Gestalt der dicken Mama sichtbar wurde. Mit einem Ausruft der Indignation und des Erstaunens packte sie ihre Tochter und zog sie ins Fenster hinein, wäh rend der unglückliche Liebhaber sich das Haar zerraufte und schleunigst das Weile suchte. Ueber diese Geschichte hat man in Indiana viel gelacht; etwa ernstere Folgen hatte jedoch die folgende, bei der es sich auch um eine, der richtiger um zwei Entführungen handelte. In der lebhaftesten Stadt am mittleren Wabash hat ein reicher Mann zwei Zwillingstöchter, die recht passadel aussahen und auf eine Mitgift von P 58.888 rechnen können, was ihnen natür lich viele Bewerber zuführte. Sie hatten, als sie sich schließlich für zwei derselben entschieden, da Unglück, gerade zwci junge Männer zu wäh len, von denen ihr Papa durchaus nicht wis sen wollte. Um das väterliche Veto zu annul liren, nahm man seine Zuflucht zu der ultima r8o einer Entführung. Beide wollten sich in derselden Nacht an einer bestimmten Stelle ein finden, wo ihre Geliebten sie mit zwei Wagen erwarten sollten. Um dann de Herrn Papa, wenn er an eine Verfolgung denken sollte irre zu leiten, sollte drr Wagen mit dem einen Lie bespaar nach der nächsten Eisenbahnstation un terhalb der Stadt fahren, und der mit dem an deren nach der nächsten Eisenbahnstation ober halb derselben. Unstern, der böse Junge, füg te rS nun, daß die beiden Schwestern in den unrechten Wagen geriethen, und der Irrthum wurde erst entdeckt, als man zwei oder der! Mei len von der Stadt entfernt war. Es mußte al so umgekehrt werden und als der eine der Wa gen in der Nähe der Stadt ankam, fielen zwei Polizisten, die der wüthende Vater den Flücht lingen nachgesandt hatte, üder denselben her und verhasteten Bräutigam No. ( mit Braut No. 2. Der jungeMann war so unvernünftig, Widerstand zu leistr, und so wurden mehrere Leute an Ort und Stelle gelockt, die sich nicht wenig wunderten, als sie das junge Mädchen inGesellschaft deSJünglingS sahen. Nach eini ger Zeit langte auch die zweite Entführte sehr letnmiithig wieder im Elternhause an. Am nächsten Tage wußte die ganze Stadt in die Geschichte, und die beiden junge Mädchen ha ben mit ihrem romantischen Plane einfach ih rem guten Ruf geschade. Weckte die Schläfer. In der gu ten alten Zeit ging in MassachussettS während de Gottesdienste in der Kirche ein Mann um her um die Schläfer aufzuwecken. Er trug ei nen Stab, an Hessen einem Ende eine Kugel befestigt war, während sich am andern ein Fuchs schwanz befand. Entdeckte er einen schlafenden Mann im Kirchenstuhle, so fuhr er ihm mit der Kugel über den Kopf! warS eine Frau, so strich er ihr den Fuchsschwanz über Gesicht. Damals waren die Eiße nicht gepolstert, aber die Leute hatten gutes Gewissen und schliefen lest. Ob wohl gegenwärtig zuweilen solche ein Wäcker nöthig wäre ?