Jahrgang 1., Die Ptuusylvainsche StaatSzeitung, HerauSgegeöen von loh. Georg Ripper, erscheint jeden Donnerstag, und kostet 2.VV per Jahr, zahlbar innerhalb deSJahre, und ES.SV nach Verfluß des Jahrgang. Einzelne Exemplaren, S Cent per Stück. Keine Subscriptionen erden für weniger als sechs Monaten angenommen: auch kann Niemand das Blatt abbestellen, bis alle Rück stände bezahl sind. Anzeigen werden zu den gewöhnlichen Prei- Officen! in der „Patriot und Union" Druckerei, Dritten Straße, Harrisbarg, und in der „Jnlelligcncer" Druckerei, am Eeutre Square, Lancaster. Wohnung: EheSnutstraße, zwischen der 4ten und Sten Straße. Anzeigen. Theo. F. Scheffer, RuchhäildtenLlob-Dl ucker HarriS b u r g, hat stets auf Verlag schön colorirte Geburt- und Tausscheine. DaS Herz des Menschen; ein Tem pel Gottes, oder: die Werkstätte des Teu fels. Deutsch und Englisch. Habermann's Gebet-Büchlein.— Deutsch und Englisch. Genefeva.—Deutsch und Englisch. Heinrich von EichenfelS; oder: Das gestohlene Kind. Hohmann's lang verborgener Freund; eine Sammlung wunderbarer und werthvllen Mittel und Kuren. Buchhändler werden zum billig sten Preise bedient. März 7. 18t!7. Agenten verlangt! Geschichte der Großen amerikanischen Rebellion von ihrem Beginnt bis zu ihrem Schluß, enthaltend eine Darstellung ihres Ursprungs, der Secession der südlichen Staaten und der Bildung der Eonföderirten Regierung, der Conceiitration der militärischen und finanzielle Hülfsquellen der Bundesregierung, der Entfaltung ihrer ungeheuren Macht, der Bil dung, Organisation, der Aus rüstung der beiderseitigen Armeen und Flotten; klare, frische u. genaue Beschreibungen der Schlachte, Bombardements, Belagerungen und Ueber.,ade von Festungen u. s. w., sowie der umfassende Maßregeln der Regierung, insbesondere der Entfaltung ihr un geheuren finanziellen HülfSquellcn, der enihusiastischcnErhebung des Bolkes und dessen Opferfreu digkeit ; nebst Skizzen aller hervorragendcn Staats männer, Militär- und Flotten-BeftlShaber. Nach amtlichen Ouellen bearbeitet Thomas P. Settel. Ins Deutsche übertragen von Paul Löser Mitredalikur der „New-Aorkr Handels- Zeilung." Dir Annalen der Geschichte haben kein Sri tenstück zu dem riesige Kamps aufzuweisen, elcher jetzt auf diesem Sontinent zur Verthei digung einer Rcgirrung, Erhaltung der Union und Rettung des großen republikanischen Prin cipS der Selbst-Regierung geführt wird. Der Größe der auf dem Spiele stehenden Interessen entsprich, dir wunderbare Entsaltmng militari scher Macht, die Aufbietung aller Hülfsmittel der modernen KrirgSwissenschasten die uner hört rasche Beförderung von Armeen und Vo-, rathen zu Land zu Wasser durch Benutzung der Dampfkraft, Anwendung des Feld-Telegraphen, de Luftballons zu RecognoSclrungen, und die dadurch ermöglichteEoucenlration großerSkeit krästr mit nie gekannter Schnelligkeit. Dieses wunderbare Schauspiel der Schachzüge der Ar mren, die Wirkung des Krieges auf den Handel und die Industrie er Welt, während die Auf merksamkeit aller Nationen von dem Kampfe gegen die Institution republikanischer Freiheit, die letzte Hoffnung der Unterdrückten in allen Ländern und Zonen, absorbirt ist, Alles ver einigt sich, um jedes Kapitel mit spannenden Erzählungen, jeden Abschnitt mit wiUtommener Belehrung und jeden Satz mit wichtigen That sachen anzufüllen. Abgesehen von der nationalen Wichtigkeit hat die Sache ein eigenthümliches persönlichen Interesse. Wer Hai nicht einen Bater, einen Bruder, einen Berwandlen einen Freund oder einen Bekannten, der scin Leben um des Vater landes willen der Gefahr aussetzt und sich durch seine Theilnahme an glänzenden Siegen, küh nen Angriffen, heroischem Widerstande oder mühsamen Märschen Ansprüche aus die Dank darkrit seine Lande erwirbt c Bei der Wahl des Bearbeiters eine so wich tigen Stoffes hält cS der Verleger vor Allem für nöthig, daß er mit der Politik, Finanz-Wissrn- Maßregeln der Regierung des Lande vollstän vertraut sei, gründliche Kenntnisse der Militär- Wissenschaften habe und mit einem richtigen Takt und gesunden Urtheil eine gefällige, span nende und klare DarstellungSgabe vereinige. Alle diese Eigenschaften besitzt Hr. Kette! in einem ungewöhnlichen Grade. Die Ucbertragung des Werkes m dl deutsche Sprache hat der Herausgeber in solche Hände gelegt, daß dem deutschleftnden Publikum alle Vorzüge de englischen Originals ollständig ae fichert dlriben und die deutsche Uebersetzung je ne weder in der Form noch im Inhalt nach stehen wird. Witz- Den Leistungen der deutschen Truppen ist in dem Werke besondere Rechnung getragen. / Der erste Band enthält . A. eine Revue über da deutsche Eontingcnt der FreiwiUtarn- Armer, eingrhrnde Beschreibungen der Theil nahme der deutschen Truppen an den Schlachten bet Earthage, Wilson' Ereek, Bull Run, Mun fordSville u. s. ., eine vollständige Biographie de General-Major Sigel und biographische Skizzen der übrigen deutschen Genera,e, eine Geschichte der deutschen Division der Potomac- Armee ic, Bedingungen. Diese vollstänoige Geschichte der Rebellion wird ungefähr 1209 Seiten umfassen (ein schließlich Illustrationen), auf schöne Papier gedruckt und mit zahlreichen Stahlstichen nd gut ausgeführten, speziell für da Werk ange ferttgkn Karten tlluftrirt und dauerhaft in zwei Bänden gebunden. Subskribenten sind nicht verpflichtet, da Wert zu nehmen, wenn nicht die obigen Le- H. A. S t r t e t u. E., Bor 222 Harrisburg, Pa. WK- Hr. Sireet ist persönlich zu sprechen >- im „Pennsplvania Hotel", Ecke der 2teu rmd Locust Straße. Apr.11,'67-2m, Poesie. Wer ist der echte, rechte Man? Wer ist her echte, rechr Mann? Schaut euch die Leut' t Laude au! Ist'S er, s hin und her fich dreht Und schuüffelud späh, woher e weht? O nein, ein, Der ttchte Man uß ander sein. Wer ist der echt, rechte Manu? Der Mann, der Mann sich neunen kann? Ist'S, er sich duckt, den Nacken beugt. Sobald Gewalt die Stirne zeigt? O nein, nein. Der rechte Mann muß ander sein. Wer ist der echte, rechte Mann? De Vaterlands, de Volk Mann? Ist'S, der nur lebt für seinen Leib, Sein Gut und Blut, sein Kind und Weid ? O nein, nein. Der rechte Mann muß ander sein. Wer ist der echte, rechte Mann ? Der Männerlod und Ehr' gewann? Ist'S, er, verläügnend gute Rech, Sich bietet illenSloS als Knecht? O nein, nein. Der rechte Mann muß ander sein. Wer ist der echte, rechte Mann, Die Freiheit braver Partisan ? Ist'S, wer den eigenen Werth verhunz, u Menschenfurcht, für Fürstrngunst? O nein, nein. Der rechte Mau muß anders sein. Wer ist der echt, recht Mann, Trotz Fesseln stark und frei im Bann ? Ist'S, wer auf leisen Sohlen schleich, Bor math'gem Wort nd Werk erdleicht k O ueia, et. Der rechte Mann muß ander sein. Der rechte Mann, der echte Mann, Sag', wir rrkun' ich ihn, woran? Fest ist sein Sinn, sein Auge hell, Und Kopf und Herz an rrchter Stell, So soll er sein. Sin ungefälschter Edelstein. Der rechte Mann, der echte Mann, Ergeht die schlichte, grade Bahn, Was er für recht nd gut erkannt. Er faßt cS au mit Hey und Hand ; Der soll e sein. Der kämpft für Wahrheit gegen Schein. Der rechte Mann, der echte Mann, Er dringt durch Nacht zum Licht hinan; Und wa da hemmt dm flrtleu Pfad, Er räumt . StaatSzeitnng" : Der Rechts anwalt Herr Louis Schade in Washington, D E., bekanntlich der Vertheidiger des am tv.Nov. 18L5 Hingerichteten Sapitän Wirz, dessen Pro zeß allen unseren Lesern noch in Erinnerung sein wird, hat vor seiner Abreise nach Europa ein diesem unglücklichen Manne gegebene Verspre chen, seinen Eharakter und sein Andenken zu retten, durch eine auch uns zugegangene Addres se „An da amerikanische Volk" gelöst. Wir sind leider wegen Mangelan Raum nicht im Stande, die Adresse ihrem ganzen Inhalte nach mitzutheilen, und müssen uns darum begnügen, sie nach ihrem wesentlichen Inhalte anzufüh ren. Herr Schade sagt, daß nach Ermittlung der Richtigkeit angeblicher Beweise über die Bethel ligung de Jefferson Davis an der Ermordung von Präs. Lineoln, welche dessen und anderer Eonföderirten steckbriefliche Verfolgung nach sich zog, „die hohen und einflußreichste Feinde" de Jefferson Davis am Sipe der Regierung demselben dadurch beizukommen suchten, daß sie die Ursachen der schrecklichen Sterblichkeit der Unionsgefangenen im Süden durchsuchten. Dieser ueue Plan führte, wie allbekannt, zu nächst zur Verhaftung de Kerkermeisters von Andersonville und eine eonföderirten EapitänS Winder. Herr Schade ergeht sich dann in der Wieder anfiihrung der rücksichtslosen und despotischen Weise, in welcher der Prozeß gegen den kranken und verwundeten Wirz geführt wurde; wie un ter diesem Prozeßverfahren e kaum möglich geworden, Vertheidiger für den Angeklagten zu finden, und wie der Vertheidigung alle Hinder nisse in den Weg gelegt wurden, etwa Ersprieß liche für den Angeklagten zu thun. Herr Shade gedenkt dann einer von dem berüchtigten Gen. L. S. Baker am Vorabende der Hinrichtung de Wirz zu dem Ende noch angezettelten Eon spiration, den Jefferson Davis durch Wirz'S Mund für die an den Unionsgefangenen ver übten Unthaten verantwortlich zu machen. Wie erinnerlich, lief zur selben Zeit sogar ein Tele gramm durch die Presse, daß Wirz diesem be rüchtigten Geheimpolizisten de KriegSdeparte ment ein Geständniß bezüglich der Mitschuld des Jefferson Davis abgelegt habe. Herrn Schade gegenüber verneinte Wirz den Inhalt diese Telegramms in den folgenden Worten: „Sie wissen, Herr Shade, wie ich Ihnen stet gesagt habe, daß ich nicht von Jefferson Davis weiß. Er stand in keiner Verbinduug mit mir der mit dem, wa in Radersonville geschah. Wüßte ich auch etwas von ihm, würde ich kroß. dem weder an ihm uvch an Andere zum Ver räther werden, und könnte ich damtt seidft mek Leben retten." An Gm. Baier eine derartige Mittheilung gemacht zu habm, stellte Wirz po sitiv in Abrede. Dm anderm Tag wurde Wirz Hingerichirt nd starb mit der Erklärung seiner Unschuld auf den Lippen, an der auch Hr. Schade keinen Zweifel hat. Nachdem Herr Schade noch eine anderm in Umlauf gesetzten Telegramme erwähnt, näm lich, daß Frau Wirz am 27. OK. dm Versuch gemacht habe, ihren Mann zu rrgtfieu, während sie in Wirklichkeit zu jener Zeit 900 Meilen von Washington mtfernt gewesen, geht derselbe auf dießeweiSfiihrung für die Unschuld seine unglücklichen Elimlm iider. Die Ver urtheilung de Wirz stutzt sich demgemäß auf die Aussagen von 12 bis 15 Zeugen, dle gese hen hadm wollten, daß Wirz allem KrirgSge brauch u. allen Kriegsrechten zuwider einen Ge fangenen getödtet habe. Diefm Zeugen stehen die Aussagen von 145 anderm Zeugm gegen über, die gleichfalls unter Eid erklärt, daß Wirz niemals einen UnionSgefangmen getödtet habe oder habe tödtm lassen. Herr Shade erklärt die den Wirz implicirmdm Zeugen für Meineidi ge und fügt hinzu, daß hinreichendes Zeugniß für dir Wahrheit dieser Behauptung vorhanden sei. Herr Shade ist überzeugt, daß die Hände des Capitän Wirz rein vom Bluk der ihm an vertrauten KriegSgefangmm geblieben. Herr Schade führt fei ner an, wie einer der Hauptzeugm gegm Wirz ein gewisser Frlir de la Baume und angeblicher Großneffe de Ge neral La Faprtte gewesen, der für ftin Zmgniß eine Anstellung im Ministerium de Innern erhalten habe, ehe noch der Prozeß zu Ende war von welchem de la Baume e sich aber heraus stellte, daß sein Name Felix Orser und er ein Deserteur vom 7. R. Z>. (Steuden) Reg, und Sachse von Geburt sei, den man schon am 21. November als einen entlarvten Betrüger au dem Departement de Innern jagen mußte. Hr. Schade führt an, wie alle auch noch so un gereimten Zeugenaussagen gegen Wirz mit Be gierde ausgmommen, den Entlastungszeugen dagegen alle Schwierigkeiten in den Weg ge stellt und dieselben schließlich durch die Einker kerung eine derselben, eine gewissen Duncan, ganz und gar zurückgeschreckt wurden. Die große Sterblichkeit der Unionsgefangenen in Andersonville kann nach Herrn Schade'S Meinung nicht dem Eapt. Wirz zur Lgst gelegt werden, sondern hatte hauptsächlich in dem Mang-l an Medikamenten, stärkenden Mitteln und guter, hinreichender Nahrung ihren Grund. Für diese seine Angabe citri! Herr Schade lue Reihe von Belegen, wie er auch nicht erman gelt, auf die in der letzten Periode de Kriege im Süden fast allgemein Herrschendr Noth an Nahrungsmitteln hinzuweisen. Auch unterläßt er nicht KriegSsckretär Staaton einen Theil der Schuld vor die Thüre zu legen durch seine zeit weilige hartnäckige Verweigernng de Austau sches der Kriegsgefangenen. Mr. StantonS vorgebliche Worte, „daß er nicht Skelette gegen kräftige Männer einzutauschcn wünsche", wer den in Erinnerung gebracht, und nicht minder der vergeblichen Bemühungen gedacht, die der conföderirte AuStauschungS-Eommissär, Oberst Ould bei den Behörden In Washington machte. Herr Schade vergißt auch nicht, mittelst der An fllhrung offizieller Dokumente in Erinnerung zu bringen, wie auch im Norden die Sterblich- Kit der kriegSgefangenen RetekkeN, trotzdem e da weder an Arzeneien noch an Nahrung ge brach, eine außero.dentlich große gewesen. Herr Schade hofft von der Gerechtigkeit de geschichtlichen Urtheil, daß die puritanische Heuchelei, da Eigenlob und die Selbstüberhe bung der Feinde der Freiheit ihre gerechten Strafe nicht immer entgehen erden. Die Verwickelungen zwischen Frank reich und Deutschland. Die Luxemburger Angelegenheit verwickelt sich immer mehr und hat bereit ine panikar tige Stimmung auf den europäischen Geld märkten hervorgerufen. Der wirkliche Sach verhalt ist freilich auch jetzt noch nicht vollstän dig bekannt, allein aus de Aeußerungen, die in der französischen Kammer, in dm niederlän dischen Generalstaatm und im norddeutschen Reichstag gethan worden find, läßt sich bereit combtniren, um was e sich eigentlich bei den lebhaften Unterhandlungen, die dteserhald ge führt erden und zu den mannigfachsten Ge rüchten Anlaß geben, handelt. Bekanntlich gehörten Lurewburg und Lim burg bis zum Ausbruch de österreichisch preußischen Kriege dem deutschen Bunde an, doch nur da erstere stand in einem inneren Verhältniß zu Deutschland. Limburg ist ein uralter Besitz de Hause Oranien und kam nur zum deutschen Bund, eil ei Stück de zu demselben gehörenden Vroßherzogthum Luxemburg durch die belgische Revolution ab gerissen worden war und weil der Bund dafür die Ueberweisung eine anderen Stück Lande beanspruchte. Der König der Niederlande mußte der Pression nachgeben, allein die in dieser Beziehung aufgezwungen Gemeinschaft mit Deutschland ist stet von ihm und seinem Volk nur mit Unmuth ertragen worden und sie darf auch seit den Ereignissen de origen Som mer al definitiv gelöst betrachtet erde. Anders ist e dagegm mit Luxemburg. Die ist uralt deutsche Land > die Landessprache ist dort plattdeutsch; in der Kirch und er Ele mentarschule herrscht die deutsch Sprache und nur in die Justizpfiege hat sich die franzöfische Sprache eingedrängt, eil die Richter und Ad vokaten ihre Studien in Belgien machen. Da Land hat bis zum Jahre 1795 zur habsburgi schen Monarchie gehört und 1815 urde e für einige Länder am Rhein an dm König von Holland mit derselben Willkür verschenkt, mit welcher damals Lauenburg an Dänemark gege ben wurde. E ist aber niemal mit den ra nischen Stammlanden in eine Realverbindung getreten und bis vor Kurzem war auch in Hol land die vorherrschende Meinung, daß der König wohl thun würde, sich des Lande, da von den Niederlanden weit entfernt sei und da auch dem König selbst fremd sei und bleibe, zu entäußern, um dadurch allen ferneren Weit läufigkeiten zu entgehen. Preußen hat denn anch den Versuch gemacht, die Provinz zu erwerben und der König der Niederlande würde ohn Zweifel dl ihm ge machten Anerbietungen angenommen haben, mn nicht franzöfische Jntrigum sich in die Angelegenheit eingemischt hätten. Frankreich begehrt die Provinz für fich seldß, nd schon im ergangmen Sommer, als die Kaiser Napoleon an Preußen gerichtete Entschädig Nro. Hl gungsforderung einer so entschiedenen Weigr rung begegnet war, hatte der französische Bot schafter auf Luremburg hingedeutet und ge meint, daß Preußen ohl nicht dawider haben würde, wenn Frankreich diese Provinz erwerbe, da ja doch da Band, welches sie früher mit Drutfthland rrkünpft babe, seit der Spren gung de Bundes gerrissen sei. Preußen er klärte jedoch ebenso entschieden, das es ihm un möglich sei, zu einer solchen Transactton seine Zustimmung zu geben; Luxemburg sei rechtlich niemals ein anderer Staat oder ein Theil ei nes anderen Staates gewesen anßerhalb Deutschlands, und deßhalb bleibe es auch kl h der Auflösung dc Bundes an dasselbe geknüpft, und üderdks stehe kraft eines erst vor zwei Jahren neu geregelten VcrkagSverhaltuisseS der preußischen Regierung dort das Besatzung, recht zu, das sie nie aufgeben würde. Frankreich hat sich jedoch an diese Erklärung nicht gekehrt, sondern heimlich weiter operirt und nachdem es erst durch Emissäre, Flugschris. ten „deine erkaufte Presse in Holland eine Preuße feindliche Stimmuug und unter einem Theil der Luxemburger Bevölkerung eine der Einverleibung in Frankreich günstige Stim mung hervorgerufen, soll es schiietzlich wirklich mit der holländischen Regierung einen Kaufver trag abgeschlossen haben, womit, wie vermuthet wird, sich auch ein Bündniß verknüpft hat, da auf die Evrntulalität einer späteren Theilung Belgien Bezug hat. Sobald Graf Bismark hiervon Kenntniß erhalten, soll er zum französischen Gesandten geäußert haben, daß Preußen, solange e ein Gewehr und einen Soldaten habe, Luxemburg nicht aufgeben werde, cS sei dort in Garnison und bl-ib dort, und sollte Frankreich den Ver such machen wollen, den angeblichen Vertrag in Ausführung zu bringen, so würde ein preußi sches Herr sofort bis zur Zuydersee vordringen und ganz Holland besetze. Gleichzeitig ist an die niederländische Kcgicrung eine drohende Note gerichtet worden, die denn auch nicht ver fehlt hat, dieselbe so einzuschüchtern, daß sie den mit Frankreich abgeschlossenen Bertrag gcr ne rückgängig machen möchte, allein der Kaiser Napoleon weigert sich, sie von demselben zu entbinden. Preußen hat nun allerdings erklärt, daß c, um nicht einen europäischen Eonflikt hcrvorz. rufen, den Eintritt Luxemburg in den nord deutschen Bund nicht erzwingen könne, aNein eben so wenig wird es jemals eiiiwilli'gen, daß Luremburg französisch wird, und setzt Frankreich seine Bestrebungen in dieser Richtung fort, so wird Preußen sie als casus bclli betrachten müssen Die französische Blätter stellen ' freilich jetzt al eine Sache des höchsten Inte resse für Frankreich dar, Luxemburg nicht in die Hände des norddeutschen Bundes fallen zu lassen, denn es sei der Schlüssel Frankreichs, aber gerade um so nothwendiger ist es für Deutschland, zur Adwehr etwaiger künftiger französischer Ungebühr, es zu verhüten, daß dieser Schlüssel nicht seinen Händen entrissen wird. Strategische Rücksichten kommen übri gens nur in zweiter Linie in Betracht, die Hauptsache ist, daß die nationale Ehre Deutsch, land es verbietet, auch nur einen Fuß breit deutschem Bodens abzugeben. Wir halten es daher auch allerdings für sehr wahrscheinlich, daß diese Frage den Keim des Krieges in sich trägt, allein wir glauben dennoch, daß die de sonders in England sich kundgehenbcn Besorg nisse verfrüht sind, da Frankeich auf den Aus bruch des Eonflikt noch nicht vorbereitet ist. E defindet sich augenblicklich ohne einen Alliir ten und auch sein Heer würde sich in seinem ge genwärtigen Zustande dem am ersten April vollkommen schlagfertig gewordenen norddeut, schen BundeSheer, mit dem sich im Augenblick der Gefahr sofort die süddeutschen Truppen er dündeu würden, nicht gewachsen sein. Bet ei nem Krieg mit Deutschland würden Frankeich und sein Herrscher einen hohen Einsatz wagen . für da Erstere könnte es sich um Loteringen und das Elsaß, für den Napoleoniden um den Thron handeln und bei solchem Risico wird er sich nur dann zum Kriege entschließen, wenn ihm kein anderer Ausweg bleibt; bis jetzt de herrscht er jedoch die Lage in Frankreich noch immer. Leider wahr! Unser Tollege vom Baltimore „Corresponden ten" macht die folgenden trefflichen Betrachtun gen über die militärische ReconstruktionSbill, die der Eongreß, dem Veto des Präsidenten zum Trop, durch Zweidrittelmehrheit zum Gesetz er hoben hat i „Durch die Ausschließung des Sü den von der Regierung sichern sich die Radika len allerdings die nächste Präsident?, aber auf Unkosten de ganzen nördlichen Volke wi-d die ser Parteisieg erlangt. Schon jrtzi wägt der Norden fast allein die Last einer kolossalen Na tionalschuld; beinahe unerschwingliche Steuern find erforderlich, um die Zinsen zu decken. Die Errichtung militärischer Regierungen im Süden wird die Ausgaben der Regierung jährlich um Hunderte von Millionen erhöben und dem, aus der KriegSzrtt wohlbekannten Spsteme des Raube und der Plünderung neue Nahrung gegeben werden. Die Rückkehr des Süden in den Staatenverband würde sofort die in den Küheren aufständischen Gebieten zur Zeit herr schende Lähmung de Handel, Ackerbaues und Gewerbe aufgehoben und neue produzirende Kräfte zur Erleichterung der auf un ruhenden Last geschaffen haben. Aber diese patriotische Auffassung paßt nicht in den Kram der Par teigänger. Sie ziehen e vor, lieber dem Nor den neue Steuern aufzubürden und blicken wohl schließlich nach der bet ihnen so beliebten Sol dateuhrrrschaf, wenn gar die Arbeit, zur Ueber zeugung ihrer Lage gebracht, lauter murrte als bis dahin der Fall ist. Der Parteiwucher auf der einen und die maßlose Habsucht der Fabrik tnteressen der Neu-England Staaten auf der an dern Seite bilden den Keim zu zukünftigen Nr olutionen, und wa man heute unter der abge droschenen Phrase der allgemeinen Freiheit und Gleichheit dem Volke anpreist, wird sich noch vor Ablauf euiger Jahre bitter genug für nnS Alle in da Gegentheil verkehren. Mögen selbstsüch tige Parteigänger noch so sehr über die Maßrc gelung de Südens jubeln; ihre Freude kostet schwere Geld, wofür das Volk eines Tages sicherlich Abrechnung fordern wird." * Die deutsche Sprache in den Schulen von St. Louis. Der Schulrath der Stadt beschloß mit S gegen 7 Stimmen, die Einführung deut schen Unterricht in der dortigen Jeffersonschule. So erfreulich die ist, muß man sich nur tvun der, daß da mächtige Deutschthum von St. Louis die Ziel nicht schon langt erreicht hat.