Die Allst, .Zeilui ) Zh Georg Ltpper, Herausgeber nnd Eigenthümer. HsttriSwfirg, V. Donnerstag, April 11, 1867. zeite Azete. Herren find unsere anthorißrte Agenten um uzige uud Snbscriptione für tt „Peuuftivuuische Staat - Zeitung" in Nrd Fünfte Straße, Phi labelphi, Pa. ve. F. Miers, „Demokrat" Office, Philadelphia, Pu <. Me 7e , N. 37 Park Row, New- Am. Eie ee Brücke. In einer anderen Spalte finden n -ftre Leftr die Proklamation de Mapor, ori ein Wahl auf nächste Dienstag de 16te April anbe raumt wird, um für oder gegen ine freie Brücke zu stimmen. Eine anfmtrksame Prüfung de in der Proklamation enthaltenen Gesetze wird sofort Jedem öftrer Leser die Ueber zeugung anfdrängtn, daß die die freie Brücke nicht ist, die nn Roth thut; Isten, weil der Stadt eine Schulden last aufgebürdet wird, welche auf die drei Conntie (Dauphin, Cumberland nnd Kork) von Rechtswegen zu verthei len wäre. 2trS, eil eine so theure Brücke hie Marktsach nicht billiger machen bürste. 3ten, eil der zur Miethe wohnende Arbeiter ud der kleine Hausbesitzer die Suppe bezahlen müßte. SteaS, eil da ganze Gesetz zu Gun sten einiger Capitaltsten und Grundbe sitzer gemacht ist, welche theil ihre Bru cken-Obligationen gut verkaufen, theils mit ihre Lande auf der andern Seite gut spekuliren möchten. strS, weil die Besorgung der Sache durch die vorgeschlagenen, bis auf einen republikanischen Commiffäre eine unver diente Ohrfeige für unsern Stadtrath ist. Wir ersuchen deßhalb unsere hiesigen Leftr, nicht an dem Köder anzubeißen, sondera wie ein Mann da gegen zu stimmen. Sl-ry ! Hente, am Ilten April, hat sich die Gesetzgebung von 1867 sine ckis vertagt. Sanft ruhe ihre Asche! Sie war ein willfährige Werkzeug in den Händen der Pennsylvania Eisenbahn-Monopol- Geftllschaft; in den Händen Simon's, de großen „Wiunebago"; in den Häa' de Georg Berguer's, des uneigennützi gen Schacherer; tu den Händen Gou verneur Geary's, de schlachtlosen Hel den; in den Händen der Negromanisten. Mucker, Temperenzler, Fabrikanten, Ca pttalistra, Tagdieben—kurz, sie war Al le, a sie nicht sein sollte. (Wir re de natürlich immer von der radikalen Majorität.) „Alle für un, Nicht für da Volk," war ihr Motto. Es läßt sich nicht einmal von ihr sagen, daß ihr Ruf besser war als ihre Thaten; dagegen war ihre Geldgier größer al ihre Treue gegen ihre Constituente. Unsere Repräsentanten von Dauphin Eonntp habe sich in so weit auSgezeich et, daß sie sich in wenig mehr blamtrt habe, al die andern. Hoffentlich wird in Zukunft der Anspruch unserer Stadt ans einen Rerräftntanten nicht mehr bet Seite gesetzt werden. De kleinen Häuflein der unerschrocke nen Demokraten gebührt aller Ruhm nnd Prri; Einzelne hervorzuheben, wo Jeder seine Schuldigkeit that, wäre ri Unrecht. Hoffentlich finden sie in der Gesetzgebung von '6B eine Majo rität! er iß der Fremd des are Wir habe von jeher behauptet, daß die wahre Absicht der Radikalen die sei, die Recht de arme Mannes zu schmä ler. Da Wühle und Treiben der selbe geben un täglich die besten Be weift hierfür. U diese zu beweisen, brauchen wir die Anfmerksamkeit nftrrr Leser blos aus folgend zwei Sesetzvorschläge , richten, wie sie von der gegenwärtigen Gesetzgebung unsere Staate bereits pasfirt worden sind, nämlich auf da RegtßrtrnngS-Gefttz und auf das Gesetz bezüglich de Fahre der Pferde-Etsen bahuwage a de Sonntagen. Da im Senat soeben passirte Regi strirg-Gefttz bestimmt, daß der As ftsssr oder Registrtrer ine jeden Wahl- Distrikt eine Liste der stimmberechtigten Bürger aufzustellen ad dieselben am Wahltage anzuschlagt hat. Zwölf Tag sr der Wahl verssmmeln sich dann (von S Uhr Bormittag bt 6 Uhr Abend) die Wahlbeamten, um Anträge auf Streich der Hiuzufügung von Name auznhSre und darüber zu entscheide. Rur die auf solchen Listen ermerkten Bürger dürft stj. men, müssen aber dabei dennoch, wenn e erlangt wird, ihre Büogerscheine, Taxpapier, n. s. w. vorzeigen ! Al dt Bill unter Berathung war, wurde von den ein Borschlag gemacht, de fünfte Tag vor der Wahl zu diesem Zweck festzusetzen; dieses wur de von de Radikalen iedergestimmt! Herr McCGdleß (Demokrat) machte sodann den Lorschsäg, die Zeit der Ver sammlung dieser Wahlbehörde von 0 Uhr Bormittags bis 9 Uhr Abends fest zusetzen,um den Arbeitern eine Gelegenheit zu geben sich registriren zu lassen, ohne daß sie Zeit zu verlieren brauchtea; für diesen gerechten Vor schlag stimmte alle Demokraten und blos ein Radikaler, —l3; und da gegen alle übrige Radikalen, —19; wurde also verworfen ! Die Absicht ist, um den Arbeitern, die von Morgen 7 Uhr bis Abends 6 arbeitt müssen, ket n e Gelegenheit zu geben, sich registri ren z lassen! Hr. McCandleß machte ebenfalls den Vorschlag, die Stimmkästen an den Wahltagen von 8 Uhr Morgen bis 8 Uhr Abends offen zu lassen. Dieses wurde gleichfalls niedergrstimmt 12 Demokraten dafür, 20 Radikale dage gen. Das andere Gesetz bezieht sich auf das Fahren der Eisenbahn-Wagen an den Sonntagen in Philadelphia. Bekanntlich ist das Fahren der Eisen bahnwagen an den Sonntagen in Phi ladelphia verboten. Zahlreiche Bitt schriften zu Gunstendes Führens sowohl als auch dagegen wurden eingereicht. Ei Borschlag, da Volk von Philadel phia selbst über diese Frage abstimmen zu lassen, wurde gemacht, aber ver worfen! Wir sind keiner von denjenigen, wel che den Sonntag unnöthigerweise ent heiligt zu sehen wünschen; allein ist denn das Fahren der Eisenbahnwagen an den Sonntagen eine größere Sünde (im Fall das Fahren über haupt als eine Sünde betrachtet wird) als das Fahren mit Fuhrwerken? Wa dem Einen recht ist, ist dem andern billig. Wenn man den Eisenbahn- Compagnien da Fahren verbieten will, warum nicht auch den Reichen oder Aristokraten verbieten, mit ihren Fahrzeugen zu fahren? Hat der arme Mann, der unvermögend ist, ein Pferd oder Fahrzeug zu eignen, nicht ein eben so gutes Recht, am Sonn tage in die Kirche oder gar auf Besuche zu fahren als sein reicherer Nachbar? Ist es mehr Sünde für einen Eisen bahn-Condukteur den Sonntag zu ent heiligen, als für einen Knecht, der die Pferde seines Herrn zu „treiben" hat? Müssen nicht auch die Pferde am Sonntage recht fein säuberlich ge putzt werden, wenn der „Herr vom Hau se" und seine Mattreffe „spaziren" fah ren wollen? Hinweg mit solchem pharisäischen Unsinn. Nein, nein! nieder mit dem armen Manne! Er hat keine Rechte zu genießen ; das i st, was die Radika len wollen. Deßhalb wollen sie auch das Volk nicht darüber abstimmen las sen, ob sie am Sonntage fahren dürfen oder nicht. Wenn dem Volke durch solche Thatsachen nicht d>e Augen aufge hen, dann verdient es, geknech tet zu werden ! Der Siez i Connecticut. Der Steg im Staate Connecticut hat im demokratischen Lager de größten Jubel hervorgerufen. Es ist, wie das N. Jork Journal in folgenden Worten richtig bemerkt: wieder ein Hoffnungs strahl, der durch das trübe Gewölk der politischen Zukunft bricht! Der Sieg in Connecticut gleicht dem ersten Wiedervordringen einer geschlagenen Armee, die schon in jener hastigen, re gellosen Retirade begriffen schien, wel cher wild Flucht und Auflösung zu fol gen pflegt. > Dieser Sieg bietet eine Garantie, daß die demokratische Armee, wie hart auch bedrängt, noch nicht demoraliflrt, er schöpft und entmuthigt ist. Schritt für Schritt hat sie dem Feinde den Boden streitig gemacht, bis e ihr endlich an einem der wichtigsten strategischen Punk te grlungen, die Verfolger wieder zurück, zutreiben. Wenn irgend ein Landes theil unwiederbringlich im Besitze der „radikalen" Knechtungspartei schien, so waren e die Neuengland - Staaten; und doch ist e gerade da, wo zuerst ei ne politische Gegenströmung bemerkbar wird. Und was mehr als Alle sagen will: der Erfolg in Connecticut ist ein Tri umph nicht jene verschwommenen „Eon servatiSmuS", der nur im allgemeinen Regiren und Denunztren de „Radika lismus" und den schimpflichsten prinzi pielle Zugeständnissen besteht, sondern der reinen, wirklichen, unverfälfchten Demokratie, die unerschütterlich zur al ten Fahne hält und furchtlos die wah ren Grundsätze bekennt! Wie beschämt müssen jetzt jene demo kratische Hasenherzen und conservati ven Fuchsschwänzer fühlen, welche vor zwei Monaten die Demokraten Connec ticut zu bereden suchten, ihre „extreme" Platform uud ihren „Ultra" - Copper head - Candidaten Englisch fallen zu lassen, dem höheren „Zeitgeist" zu hul dige uud sich den moderntflrten Ver hältntffen anzübequemen; welche ihnen riethen, „Negerstimmrecht" aufda dem okratische Banner zu schreiben und es einem gesinnungslosen Seiltänzer in die Hand zu geben, der sie auf knegsltstigen Schleichwegen zum sichern Ziele führen werd I Die wackern Connecticuter aber verlachten den Popanz „Zeitgeist" und überließen e Ander, sich an die Rock schöße Onkel Tom's z klammer. Sie zogen es vor, ein ehrliche Schlacht zu schlagen und ihr Muth ist belohnt wor den. Wir wollen an diesem Freudentage nicht mit denen rechten, deren feige oder schlau-sein-sollendt Rathschläge der De mokratie im Norden schon so viele Nie derlagen gekostet, sondern sie nur drin gend ermahnen, aus den „vollendeten Thatsachen" eine Lehre zu ziehen und au dem glänzenden Siege in Connec ttrnt zu erkennen, daß die BerfaffungS partet de Lande am Besten fährt, tsdnn sie am Unerschrocktnsten ihrer ursprüng lichen prinzipiellen Richtung folgt. Man ist auf demokratischer Seite viel leicht geneigt, die Bedeutung dieses WahleretgnisseS zu übertreiben; —allein wenn überhaupt eine Genesung von dem epidemischenWahnstnn de nördlich en Pseudo - Radikalismus für möglich gehalten wird, he derselbe zur radika len Zerstörung des UnionSgebäudrS und zum radikale Verluste der Frei heiten dieses Volkes geführt hat, so er scheint es nur rationell, den auffallen den Triumph der Demokratie in einem der am meisten ergriffenen LandeStheile als ein günstiges Symptom zurückkeh renden gesunden Menschenverstände zu begrüßen. Jedenfalls wird die ermuth igendt Wirkung auf die Freunde amer ikanischer Freiheit überall eine unschätz bare sein. Was die nächsten praktischen Vorthei le betrifft, so tröstet die „N. .N. Trib une" ihre „republikanischen" Leser un ter andern damit, daß die gewonnenen drei demokratischen Congreßmitglieder beider enormen „republikanischen" Ma jorität im Repräsentantenhause der Demokratie nichts helfen können und sammt ihren demokratischen College der großen Uebermacht gegenüber ganz verschwinden werden. Hierauf ist zu er widern, daß seitdem die Spaltnngen un ter den radikalen Umstürzlern in Be zug auf Tarif, Impsnokmont ,c. be gönnen, jede einzelne demokratische Stimme eine nicht zu erachtende Wich tigst erlangt, ja eventualiter, z. B. wenn es sich um Zweidrtttel-Majoritä ten handelt, den Schicksalen der Union eine andere Wendung geben kann. Ga ben doch schon bet der Abstimmung über Vertagung die Demokraten den Aus schlag! Zu bedauern ist bet der ganzen Ge schichte nur, daß der unsterbliche P. T. Bornum um den gehofften Sitz im Con gresse geprellt wurde, wo er nebcnßout well, Bingham, Butler ,c. als ergän zende Zierde hatte prangen sollen. Statt seiner geht sein Namensvetter der Demokrat W. H. Bornum, nach Washington. Die Supreme Court als Rettungs anker. Die Bürger der zu ertilgenden zehu südli chen Republiken haben die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, daß ihnen von jenem „sosilen' Ueberbleibsel einer glücklichen Vergangenheit, derSupreme Sourt der Ver. Staa ten, noch Rettung kommen möge. Während sie, auf das Schlimmste sich vorbereitend, durch Bearbeitung der Neger dafür sorgen, daß Neger-Stimmrecht nicht sogleich als Waffe gegen sie benutzt werden könne, unter lassen sie nicht da Möglichste zu ersuchen, um durch konstitutionelle Mittel die drohende Entwürdigung und Versklavung von sich abzu wenden. Man vernimmt von Washington, daß her vorragende Südländer dort in Berathung sind, um einen Weg zu finden, wie die in dieser Woche wieder zusammentretende Supreme Eourt zum sofortigen Einschreiten gebrach wer den kann. Natürlich hängt Alles davon ab, daß die Hülfe schnell komme, ehe die legitimen südlichen Staatsbehörden hinausgeworfen der erdrängt wordrn sind. Um Kläger sein zu können, müssen sie noch eine Art Eristenz besi tzen. Ein leitendes Organ de Südens, die Montgomerp (Alabama) M a i l", sprich sich sehr sanguinisch au. Die Blatt mein, daß nach altem englischen Rechte, wie es in den Ver. Staaten adoptirt worden, der „Sou verän" inen direkten Einhaltsbefehl gegen Personen, die irgend ein dem Souverän ge bührende Amt, Privilegium ir. usurpiren, von dem bersten Gerichtshof des Lande erwirken könne; der „Souverän" wäre in diesem Falle entweder da Volk der Ver. Staa ten oder da Volk jedes betreffen den Staate- so daß entweder der Gene ral-Anwalt der Ver. Staaten der der Gene ral-Anwalt des betreffenden Staates gegen den Präsidenten (als verantwortlichen Vollstrecker des Militär-Dekrete) Klage einleiten könne. Stach dem Gesetze von 1789 zur Regulirung de Gerichtswesens in den Ver. Staaten habe das Oberbundesgericht zweifelsohne da Rech, einm solchen EinhaltSbefthl zu erlassen. Der General-Anwalt Stanberrp und andere bervorragende Juristen dagegen sollen der An sicht sein, daß es unumgänglich wäre, erst einen Fall vor einen der niederen Bundesgerichtshöfe zu bringen, von wo er dann durch Appellation, gleichviel wie die Entscheidung ausfalle, an die Supreme Tour gelangen könne. Vermuthlich werden mehrere Wege zugleich ersucht wcrden. Es soll bereits eine Petition an die Supreme Eourt abgefaßt und unterzeichnet worden sein, wrlche gegen die verfassungswtdrigen Schritt des General Pope, „Eommandanteu eine der südlichen Militär-Distrikte" und gegen Andrew Johnson, „einen Bürger von Tennessee und Präfidenten der Ver. Staaten" gerichtet ist. — (Siehe telegraphische Nachrichten.) Die Zustimmung aller südlichen Staatsre gierungen, mit Ausnahm von dreien, ebenso wie die Zustimmung de Präsidenten soll für dies Vertheidigung -Projekt gewon nen sein; ja e heißt, daß der Präsident nicht nur herzlich damit einverstanden, sondern selbst bei der Bewegung betheillgt ist. Da wäre am Ende nicht mehr, al sich von Andrew Johnson nach allen seinen Protesten erwarten ließe. Hat aber die Sache irgend welche Aussicht auf Erfolg ? Jedenfalls wird noch die Mög lichkeit eines Widerstandes, eines Aufschubes der Vollstreckung de Todesurtheil gegen zehn Republiken geboten, fall der Präsident sich zu rücksichtslos ver f a ssuu4m >g Han deln entschließen und— mit General Geant ver ständigen kann. Da Auseinandergehen de Songresse? war, vom ,,radikal"-revluti- Seen Standpunkte und für „radikal"-refr matorische Zwecke, ei großer gehler, den die Verschwörer gewiß nicht begangen hätten, wenn nicht Streit unter ihnen seltst ausgebro chen wäre. Weun es sich bestätigt, was über die Thätig keit deS-Präsidenten bei dem Projekte verlautet, so ist gewiß, daß die impoaolrmomt.Agitation dadurch einen nenen mächtige Anstoß erhalten und der Wiederzusammenttitt des Songresse im Juli behufs weiterer revolutionärer Maßre geln nicht ausbleiben wird.—N. F. I. Die Temperenzler in Massachu setts. Am ergangenen Montag wurde in Boston nur Eider, Ale und Lagerbier erscheukt; die Polizisten haben ein Razzia auf alle stärkeren Spirituosen, un nicht ohne Erfolg gemacht. Im größten Theil de Staate haben die Branntwein-Verkäufer ihre Läde schließen müssen. Man fürchtete in Boston, daß Auf stände ausbrechen würden, jedoch ging Alles ruhig vorüber; einige wenige Schenkzimmer waren geöffnet, die Liquorläden jedoch alle ge schlossen. Die Gasthofbesitzer wollen ihre Häu ser ganz schließen, wenn ihnen nicht erlaubt wird, Liquor an ihre Aäste zu erkaufen. Ueber 2999 Menschen sind durch da Schließen so vieler Schenkzlmmer außer Nahrung gesetzt worden. Mindestens an 599 Läden in der Stadt und Oft- und Süd Boston sieh man Zettel mit „to let" heraushängen. Natürlich wird durch solche barbarische Gesetze da Trin ken von Branntwein nicht verhindert. Ir stren ger da Gesetz gehandhabt wird, desto erfinde rischer wird man im Umgehe desselben. Die Groß- und Alein-Verkäüfer haben in der letzten Woche ein sehr große Geschäft im- Korb- und Packet Verkauf gemacht, und mancher Famili enkeller ist mit guten alten Weinen und Li queren ersehen worden. Sine große Anzahl von Clubs sind gegründet worden und wird da natürlich wo möglich noch mehr gezecht, als früher in den öffentlichen Schenken. Gibt drn Soldaten einen Fußtritt. Die „New Zjork Tribune" beklagt sich bitter über die Freigebigkeit mit elcher gewisse Songreßleute da Geld au der Rationalkasse den Soldaten, die im vorigen Kriege gedient, zuwerfen möchten. Die „Tribune" sag: „Wird denn diese Ausgleichung der Bountie jemals ein Ende nehmen? Mr. Wil liam von Indiana introduzirte im Hause neu lich ei n e Bountpbill; Mr. Schenck von Ohio eine andere; Mr. Prrham von Maine fügte eine dritte hinzu und außerdem waren noch zwei Bill da, um Geld aus dem Staatsschatze zu nehmen und e in die Taschen der Soldaten zu thun. Mr. Schenck sagte in der letzten Sitzung, die Bill, die er durchzumanövrirrn suchte, sei ein guter Anfang. Es wurde berechnet, daß sie 5499,999,999 aus dem Scha ni ?hm"sehr°gleich, ob'sie 5499.99?99t/'oder 5899,999,999 nehme—er sei dafür, die Thü ren zu öffen und die Soldaten zugrei fen zu lasse u. Die natürliche Frucht die ses erlravaganden Geredes ist das gegenwärtige Aufsprießen neuer Bills. Wir setzen voraus, der Enthusiasmus dieser Gentlemen wird i r - gendwo einhalten, aber wir fürchten nicht eher, als bis sie den Boden von Onkel Sam'S Geldkiste sehn." Die ist von Seiten der Tribune ein „illopales" Gerede. Sollen denn die „Unionshelden" nur mit leeren Lobeserhebun gen abgespeist und nicht für da große Werk, welches sie vollbrach, substantiell belohnt wer den ? Wenn auch das meiste de etwa bewil ligten Geldes nicht an die Soldaten, sondern an dießount p-M äkler und Wucherer gehen würde, welchen die Ansprüche um einen Spottpreis übertragen worden sind, so ist diese nützliche und jedenfalls gesinnungstüch tige Menschensorte doch auch einer freundli chen Berücksichtigung Werth. Man kann es ja haben ; „unsere Mittel erlauben es uns." Seit wann ist denn die Tribune so ökonomisch geworden? Schwebt ihr das Schreckgespenst der Repudiation, des National bankerottes vor? Vielen ihrer Partei genossen im Songresse macht diese Sorge keine Schmerzen. Auf etwa mehr oder weniger kommt e jetzt nicht mehr an, denken sie; Papier ist billig, ein demagogischer Antrag billiger und eine Schuld, die man nie zu bezahlen meint, am billigsten. Abermals ein schreckliches Ver brechen. Die „Chicago Tribune" erzählt folgenden gräßlichen Vorfall: Am Sonntag Nachmittag wurde der Soro ner benachrichtigt, daß in dem Hause No. 297 Morgan Str. die Leiche eines Mädchens, Toch ter eine gewissen BarkhanS, liege. Er begab sich an Ort und Stelle und hörte, daß Bark- Hans und Frau jeitig am Morgen das Hau verlassen, nachdem sie Vorbereitungen zur Be erdigung der Leiche gemacht hatten, und seit dem nicht wiedergekehrt seien. Man führte den Eoroner in die Wohnung der Familie, und hier fand er in dem Schlafzimmer drn leblosen Körper eines ungefähr 11 Jahre alten Mäd chens mit dem Gesicht auf dem Bette liegend. Nach Entfernung der dürftigen Nachtkleider bot sich ein schrecklicher Anblick dar; der Rücken war vollständig zerfetzt und das Fleisch hing in Lappen herab; vor Blut und Schwielen konnte man kaum die Körperformen erkennen. Noch gräßlicher war da Aussehen der Leiche, nachdem man sie umgedreht; am Halse sah man deutlich die Spuren von Fingern, die sich um ihn ge schlungen, um ihn zusammenzupressen; die Brust war in ähnlicher Weise wie der Rücken zerfetzt, und der Uuterleib war mit Schwielen bedeckt, als ob er mit einem Stück Kuhhau t ge schlagen worden sei. Den furchtbarsten An blick gewährten die offenen Augen der Todten, die den größten Schrecken und den qualvollsten Todeskampf erriethen. Eine grau im Hause erzählte, Barkhans, der ein Zimmermann ist, sei mit Frau und Kind im vergangenen Som mer aus Holland eingewandert und habe vom ersten Tage an sein Kind sehr schlecht behan delt. Am Sonnabend hab sie schon frühzei tig das Kind wimmern gehört, sei an die Thü re der Leute geschlichen und habe ganz deutlich die niederfallenden Schläge vernommen; der Mann habe da Kind so über ine Stunde fortwährend geschlagen, dann sei Alle ruhig ge worden und seitdem habe sie da Kind auch nicht mehr gesehen.-ES gelang der Polizei noch an demselben Tage, den Unmenschen zu arrett reu. ! ThadeusSteven ist seit letztem Mittwoch an das Krankenbett gefesselt. Er leidet an allgemeiner Schwäche und an einem Herzübel. Secretär Seward machte ihm heute Abend einen Besuch, aber Herr Stevens war so krank, daß er den StaatSsecretär nicht empfangen konnte. Der alte Sünder wird am Ende doch noch ab marschieren müssen. Aus Europa. Nachricht Per D Achser. Berlin, 29. März. Die beiden Schutz ud Trutzbünbniff eiche Preuße mit apeni und mit Bade abgeschlossen hat, und welche der „StaatS-Anz." gleichzeitig mit den Amts blättern von München und Karlsruhe eröffent lichst, sind völlig gleichlautend. Wie die Son rahenten sich im Fall de Kriege ihre olle Kriegsmacht „einander zur Verfügung" stellen, während der Oberbefehl über die bayerischen wie badischen Truppen für diesen Fall unbedingt an dm König von Preußen übergeh, erben i hoffentlich noch erfahren. Uebrr die Matliui soll Graf Bismarck der „Slberf. Ztg." zufolg kürzlich geäußert haben: „Ich. betrachte die Mainlinie ie ein Gitter in einem Bach; da Gitter soll nicht weggenommen werden, aber e wird freilich da Wasser nicht verhindern hin durch zu fließen." In der That ist da Wasser schon stark im Fließen. Offenburg, 18. März. Die Park! der Großdeutscheu Demokraten in Baden hielt ge stern hier eine von etwa 399 Personen besuchte Versammlung, in welcher als Redner austraten der Rechtsanwalt v. Feder, die Professoren Geh. R. Welcker und Roeder au Heidelberg, Dr- Grün ebendaher, Venedep und Ä. Es wurden ohne Widerspruch eine Anzahl Resolutionen von mehr der minder preußenfeindlichem Cha rakter angenommen, man erklärte sich gegm die Norddeutsche Bundesverfassung (der man die alte Reichsverfassung mit den Grundrechten ge genüberstell) für ein Süddeutsche Parlament Fortbestand der Südstaatm, namentlich Badens in oller Unabhängigkeit vom Norddeutschen Bunde c. Namentlich lebhast im antipreußischen Sinne sprach der alteWelcker, elcher (der Karls ruher Zeitung zufolge) die „Schmach und Ge fahr" vorstellte, worin nach seiner Meinung Deutchland gegenwärtig liege; dasselbe sei zer rissen in drei Theile, Süddeutschland sei schutz los, blosgestellt gegenüber Frankeich, Rußland u. s. w. Der Redner beklagt sodann die gegen wärtige prenßmfeindliche Stimmung im(Badi schen) Volke und die politischen Wandlungen de Nationalvereins uud beantwortet die Frage ob wir eintreten sollen in den Bund, mit „Nein'! an der Spitze stehe ein Feldherr mit diktatori scher Gewalt. Baden verlöre die Einnahmen aus den Zöllen, den Posten und Eisenbahnen, der indirekten Steuern aus Zucker, Bier, Salz, Branntwein; all da fließe in die Bundeskasse, und es zahle sechs Millionen für sein Militär. —Venedep sprach in andern Worten dasselbe aus; er wünsch schließlich „umhüllt von der schwarz-roth-goldenen Fahne zu sterben." Stuttgart, 17. März. Gestern starb dahier einer der bedeutendsten Industriellen unseres Lande, der Direktor der Eßltnger Ma schinenfabrik v. Keßler. Das Bremer Handelsblatt schreibt: „Der Anschluß der vier einflußreichsten hanseatischen Abgeordneten an die national-liberale Fractian ist ein Erelgniß, dessen man sich im Interesse der Hansestädte noch besonders freuen darf. Weiter rechts würde ihre Stellung den Wählerschaften wenig zusagen; weiter links könnte sie die preu ßische Regierung verstimmen, was die Abson deruug des Herr Dr. Ree wohl noch nicht ge rade thun wird.'. Vom 29. März wird dem N. A. Journal aus Frankfurt a. M. geschrieben: Morgen ist Frühlingsanfang und die Natur, die vor wenigen Tagen noch ein winterliches Aussehen hatte, durchweht ein lauer Lenzhauch: —wollt' es in der Politik auch nur einmal Frühling werden, und hörte man nicht stet von Armee-Reorganisationen, von neuen Verbes serungen der Schußwaffen und ähnlichen trau rigen Anzeichen einer bewegten Zeit! Die Nachricht aus Berlik,daß der preußische Staat sanzeiger die bisher geheim gehaltenen identi schen Schutz- und Trutzbündnisse zwischen Preu ßen und Bayern und zwischen Preußen und Baden veröffentlicht, läßt sich allerdings als ei ne friedenverheißende deuten, weil diese Verträ ge einen etwaigen Angriffskrieg Frankreichs ge gen Prmßen bedeutend erschweren—allein in allen Gemüthern lebt eine gewiße Unruhe, ei ne unbestimmte Besorgniß wegen der Zuknnft, die keine rechte Freude aufkommen läßt und so viele Kräfte und Mittel lahm legt, die sich sonst frei entfalteten. Diese heimliche Besorgniß spiegelt sich noch fortwährend an der Frankfurter Börse, wo seit einiger Zeit ein matte Stimmung herrscht, welche selbst günstige Nachrichten nur vorüber gehend zu beleben vermögen. Schweiz. Bern, 18. März. Soeben sind die Offer ten für die 12 Millionen-Anleihe zur Durchfüh rung des Bundesbeschlusses bezüglich der Be waffnung der schweizerischen Arme mit Hin terladern in Anwesenheit der Bundesräthe Sha le-Venel und Schenk und de eidgenössischen Kanzlers Schieß eröffnet ordeu. Wie zu er warten, übersteigen die Angebote die erlangte Summe bedeutend: es sind nahezu 19 Millio nen gezeichnet, von deam über 11 Millionen nicht unter 98 und über 6 Millionen al pari osftrirt sind. Daß aber der Bundesrath die ganze Summe von 12 Millionen sofort neh men werde, wie angedeutet wurde, bestätigt sich nicht; In seiner heutigen Sitzung gefaßtem Be schluß zufolge wird er vielmehr augenblichlich nur die al pari offerirten 6 Millionen anneh men uud die andern 6 Millionen in einer zwei ten Serie zur öffentlichen Ausschreibung drin gen, welche hoffentlich dann auch al pari gedrck, werden. Unter den Offerten der ersten Serie nimmt Genf die erste Stelle ein, dem dann die Kantone Reuenburg und Waadt folgen. Was die deutscht Schweiz betrifft, so haben die Kan tone Graubünde und Glarus die meiste Theil nahm gezeigt, flauer waren Bern und Zürich, am flauest aber Basel, was hoffentlich bei der zweiten Serie anders sein wird. Bern, 13. März. Inden letzten Tagen ist bekanntlich durch alle möglichen Blätter die Kunde von dem Tod de Philhellenen Gene rals Hahn gelaufen. Die Zeitungen trachten Nekrolog und die illustrirten Blätter mehr der minder gelungene Porttäte, alles wie es sich für einen so wackern Veteran geziemt. Auch Gene ral Hahn hat mit Interesse die Nachricht gele sen, daß er gestorben sei uud hat jenen ehrenden Kundgebungen nur da oiue beizufügen, daß er noch lebe und sich den Umständen uach wohl be finde. Letzteres meldet er in einem eigenhändi gen Schreiben vom 9. d. an die Redactton des „Bund". Auch ir revociren unsern Antheiz an der Verbreitung des falsche Gerücht und wünschen dem edlen Herrn, daß der jetzt so er freulich hergestellte Sachverhal noch manches Jahr in Kraft bleiben möge. Frankreich. I Pa ri S, 19. März. Wie wir mit Bedau ern vernehmen, ist in dem Befinden de kaiser lichen Prinzen eine nicht unbedenkliche Verschlim merung eingetreten. Herr Relatoa mußte erst heute wieder eine neu Operation vornehm, und da Leiden des Prinzen scheint sich zu ei nem sehr langwierige? gestalten. Manbe' hauptet sogar, daß nach dem Gutachten der Merzte da Rückenmark de jungen Prinzen af. fiettt sei. wir wissen, welche Borsicht ud Zu rflckhaltuug ir iuvezug auf Nachrichten dteser Kategorie zu beobachten habe, aber ir glau ben nicht verschweige zu sollen, wa man sich heute in Pari erzählte und a aus den Schluß der heutigen Börse einen unverkennbaren Ein fluß übte. Höchst Wichtig! London, 8. April, Abends. Die Ungewißheit in Bezug auf die zukünfti ! ge Politik des Kaisers Napoleon und die Befürchtungen, daß er kriegerische ! Absichten im Schilde führt, verursachen - ein allgemeines Mißtrauen in geschäft- lichen und finanziellen Kreisen sowohl hier als in Paris. Londo n, 8. April. JmUnterhau- se berichtete heute Abend Herr Low, daß in Berlin beunruhigende Nachrichten ' au Pari eingetroffen seien nnd, daß . der König von Preußen am Sonntag > Morgen um 2 Uhr nach dem Grafen - Bismarck gesandt habe. Deutschland. Das norddeutsche Parlament wird sich am 15. April schon vertagen.—Die preußische Regierung soll eine Anleihe von 30 Millionen Thaler machen wol len. Die Revolution in Hayti, Nach Berichten, die in Havana eingetroffen, ist die Revolution, welche unlängst in Hapti ausgebrochen ist, eine der blutigsten gewesen, die noch je dort stattgefunden hat. Der Ver lust auf der Seite der Insurgenten war ein sehr bedeutender und die Straßen waren buch stäblich mit Leichen bedeckt. Es ist die der fünfte Versuch gewesen, die Regierung de Präsidenten Geffrard zu beseitigen, und so weit wie Geffrard in Betracht kommt, ist der Ver such gelungen. Ueber den Beginn der Revolution enthält der Pariser Moniteur die folgend Mitlhet lung: „Am 23. Februar fand in Port au Prince eine Jnsurrection gegen die Autorität des Präsidenten Geffrard statt. In der Nacht vom 22. auf den 23.griff eine Schaar Insur genten den nationalen Palast an. Von der Wache zurückgetrieben eilte die Schaar nach dem Gefängniß, brach die Thüren desselben auf und bemächtigte sich dann eines der Forts der Stadt. Die Truppen, welche die Garnison von Port au Prince bilden, versammelten sich rasch und die Rebellen erfolgend unterdrückten sie die Jnsurrection gegen Morgen. Die Stadt ist in Belagerungszustand ersetzt und Ruhe ist wieder hergestellt worden." Die näheren Einzelheiten über den weiteren Fortgang der Bewegung, die schließlich die Flucht Geffrard'S zur Folge gehabt hat, sind noch nicht eingetroffen. Telegraphisches. Von Washington. Washington, D. S., 5. April. Die Militärsatrapenbill vor der Supreme-Eourt. Richter Sharkep und Hon. Rob. I. Walker erschienen heute Morgen im Namen des Staates Mississippi vor der Supreme Eourt der Ver. Staaten. Der Erstere erhob sich, nm dem Gerichtshof eine Beschwerdeschrift vorzulegen, welche zu gleich die Bitte enthält, daß dem Präsidenten Johnson, seinem Beamten und Agenten und besonder dem General Ord für immer aufge geben und befohlen verde, von der Ausfürung der Militärsattapenbill und des derselben an gehängten Supplementar-DekreteS abzustehen; ferner wird in der Bejchwerdeschrift das Er zuchen gestellt, daß de oben bezeichneten Per sonenEinhaltSbefehleund gerichtliche Vorladun gen zugestellt werden, und ferner, daß der Ge richtshof den in Rede stehenden südlichen Staa en auch in anderer Weise Hülfe verfchaffen Richter Scharkep bemerkte bei Ueberreich, ung des Dokumente, daß die „Beschwerdebill" gedruckt sei. Generalanwalt Stanberrp antwortete, er glaube, es sei Usus, zuerst von dem Gerichts hof die Erlaubniß zu erwirken, eine-Bill zur Reaistrirung unterbreite zu dürfen. Die Bill sei gegen die Ver. Staaten gerich et und er beabsichtige bei erster Gelegenheit seine Einwendungen gegen dieselbe vorzubrin gen. Cr müsse darauf bestehen, e müsse zu erst ein Antrag gestellt werden, daß die Bill dem Herkommen gemäß zur Registrirung dem Ge richtshof unterbreitet werde. Richter Sharkep erwiederte, diesen Antrag zu stellen, das sei eg-ja, wa er zu thun im Begriff sei. Er sei sich der großen Wichtigkeit de Gegenstandes, um den es sich handle, wohl bewußt, ein Gegenstand, elcher die gewichtige und delikate Frage der Verfassungsmäßigkeit elne vom Songreß erlassenen Gesetzes invol vire. ES sei von höchster Bedeutung, daß der Gerichtshof in dieser Sache eine baldige Ent scheidung abgebe, indem ein saumselige Ver fahren in der Sache viel Unheil stiften könne. Oberrichter Ehase zu Richter Sharkep.— Sie können in diesem Augenblick blos bean tragen, daß die Bill registrirt erde; nach den Ordnungsregeln hat die Discussion darüber an dem nächsten für „Anträge" festgesetzten Tage stattzufinden. General-Staatsanwalt Stanberrp. Ich beantrage, daß die Ertheilung einer solchen Er laubniß nicht stattfinde. Obberrichter Shase. Der Gerichtshof be absichtigt nicht, über den Antrag Argumente anzuhören, welche auf Grund der gewöhnlichen Ordnungsregeln nicht zulässig sind. Der An trag wird registrirt werden. Richter Sharkep. Ich wünsche jetzt, die Applikation zur Vormerkung anzumelden. Sharkep that die und die Frage wird am nächsten Motions-Tage (am Freitag) wieder zur Verhandlung kommen. Die Nomination von Rousseau bestätigt. Der Senat hat die Nominatio des Gene ral Rousseau zum Brigadegeneral für die reguläre Armee bestätigt. Die Militärsatrapenbill. Man glaubt, daß die Haltung des General- BundeSanwalteS in der Supreme Court be züglich er im Namen des Staates Mississippi anhängig gemachten Streitfrage ob die Mili ärsatrapeubenbill erfassungsmäßig sei, keinen Zweifel über den Erfolg diese Proteste gegen das „ReconstructionSgesetz" läßt. Es wird zu gegeben, daß die Supreme Sourt entscheiden wird, daß sie in der Sache keine Jurisdiktion habe. (?) Der vor der Supreme-Eourt gemachte Ver such, hie Militärbill umzuwerfen, hat die Vut- heißuag de Präsideuten nicht. Er ist von südliche Poliern AS Werk gesetzt wordea . uff wird ans ble eignft HLimWttMHkelt der Der ttb ie Mi tärbill vor de Gerichtshof vertretet und der ! Präsident ttb mit der Ausführung der letzteren so lange fortfahren, bt diestlbe von dem ober- , sten Bundesgericht für verfassungswidrig er- j slärt worden ist. , Die Absetzung der Sivilbehörden in New- . Orleans durch General Sheridan wird heute im Sabine zur Sprache kommen, allein e steht zu erwarten, datz Sheridan' Verfahren nicht mißbilligt wirb. Die Untersuchung gegen Surratt. Der Tag, an welchem die Untersuchung ge gen Surratt beginnen soll, ist noch nicht feftge setz. Die Angabe, daß derftlb in seimenz Gefäagniss schonungslos behandelt werde, ist ohne alle Begründung. Er hat eine luftig, nnd geräumige Zelle, und darf bei schönem Weiter unter Aufsicht eine Wärter inner halb de Gefängnißhsfe spazieren gehen. Er trägt keine Fessel und ist elegant gekleidet; seine Freunde überhäufen ihn mit Allem va er wünscht. Seine Schwester besucht ihn jede Woche drei Mal. An Lektüre läßt man S ihm nicht fehlen. E ist äußerst schweigsam und sprich kein Wort über da Verbrechen, dessen ee beschuldigt ist; e scheint ihm Vergnügen zu machen, andere Leute über sein Thun und Treiben während der letzten zwei Jahre im Dunkeln zu erhalten. Er behauptet, daß er als er den Vereinigten Staaten Valet gesagt hatte, Canada ohne Verkleidung und bei Tag erließ, und daß mehrere Personen mit ihm reisten, die er ganz genau kannte. Er be hauptet ferner, daß er von Allem genau unter richtet war, wasSt.Marp gegen ihn unternahm, u. daß er, wenn seineVerhaftung-wie er erwarte hatte, sich noch um einen einzige Tag er zögert hätte, der Gefangenschaft ganz gewiß entgangen sein würde. Surratt scheint sich geistig und körperlich wohl zu befinden; die gegen ihn bevorstehende Untersuchung scheint ' ihm wenig Sorge zu machen. Da Justiz - S mmittee de Hau se s ha vorläufig die wettere Untersuchung der Jmpeachmenlfrage eingestellt, und die Mitglie der desselben sind nach Hau gegangen. Die Vertheidiger Surratt hat darauf an- getragen, daß Richter Holt angehalten erde, das Tagebuch Booth vorzulegeu. Die Militär-Commandanten im Süden ha r ben die Weisung erhalten, die Gtaat-Gouver > neure nicht abzusetzen. Rachrichten aus Washington. Washington 2. April. Die Eonnecticut Wahlen. Der Präsident und seine Freunde, und besonder Marinesekretär Welle, sind hocherfreut über den Ausgang der Wahlen in Sonnekttcut. Die Demokratie wird heute Abend dem Präsidenten eine Serenade bringen. Booth'S Tagebuch. Der Oberst- Lieutenant Eonger, der dem Booth sein Tage buch abgenommen und es dem Kriegsdeparte ment überliefert hat, ist vorgeladen worden. Er wird ohne Zweifel aussagen, daß die fehlenden Blätter schon herausgeschnitten waren, al er das Buch von der Leiche des Booth wegnahm. Stadtwahl in Hartford. Hartford, Sonn., 8. April. Die Demo kraten siegten beider letzten Wahl mit 699 M ajorität, ein Gewinn von 135 seit letztem Mon tag. Sie erwählten 4 von 6 Aldermänner nnd 16 von 21 Touncilmännern. Wahl in Treuton. Trenton, N. 1., 8. April. In heutiger Stadtwahl wurde der Demokrat Reed zum Mapor und überhaupt da ganze demokratische Ticket gewählt. Die Demokraten haben im Stadtrath eine Majorität von sieben. Erwählung eines demokratischen Mayor in LouiSoill. Louis ill, Kp , 7 April. Gestern ist Philipp Tompper, der demokratisch Eandidat, mit einer Majorität von 2913 Stimmen zum Mapor erwählt worden. Das Totalvotum de lief sich auf 9972 Stimmen. Demokratischer Sieg in Eleveland, Ohio. Eleland, 0hi0,2. April. Jnderge stern abgehaltenen Stadtwahl wurde der de mokratische Eandidat Buhrer mit 599 Majori tät zum Mapor gewähl. Die Demokraten ge wannen beider letzten Wahl an 1399 Stimmen. Dies ist der erste demokrat. Mapor, der sei sechs Jahren gewählt wurde. Von Madison. Madison, Wisc., 2. Aprll. In der heutigen Municipal - Wahl wurde da demo kratisch Ticket mit 259 Majorität gewählt. Herr . S. Lanboru ist zum Mapor gewählt orde?. Von Milwaukee. Mi lwa ukee, 2. April. Die heutige Mu nicipal-Wahl hatte die Erwähluug de demo kratischen Tickets mit 599 Majorität zum Re sultat. Herr E. O. Neil ist zum Mapor erwählt worden. Entsetzliche Unglück in Virginia. Vorgestern ereignete sich in den Elover Hill- Kohlengruben in Ehesterfitld, Va., eine Er plosion, wobei fünfundzwanzig weise und fünf zig farbige Kohlengräber getb'dte wurden. In den Graben wüthet eine Feuersbrunft; die Eingänge in dieselbtn mußten rschloffen er den um da Feuer zu ersticken z in Folge des sen können die Leichen der Verunglückten nicht erlangt erden. ES wurde ein Versuch gemacht, in dm Ein gangSschacht hinabzusteigen, da indessen die Flammeu fast bis zur Oberfläche heraufschlugen, so mußte der Versuch aufgegeben werden. Von Dem wa in de Grube vor und nach der schrecklichen Katastrophe geschah, weiß man Nichts. Von Menephi. Memphis, Ten., 2. April. DerMapor hat eine Belohnung von 0509 für die Sinfan gung de Mörder de General vankhead und denselben Bettag für die de Mörder von Fer guson ausgesetzt. Drohender fiinanzieller Krach. Die N. I. Handelszeitung, die bisher fast immer Partei für den Congreß nahm, ist jetzt überzeugt, daß die allgemeine Geschäftslosigkeit größtenth'ilS den finanzielle Maßnahmen des Eongress. zuzuschreiben ist, und daß jeder Ver such zur Verbesserung der Valuta „an der Korruption de Tongresses schei tern wird, dessen hervorragendste Mitglieder direkt oder indirekt bei den Schwindel-Operationen in Wallstreet etheiltgt sind." Von demselben Gesichtspunkt aus bettachtet sie da Strebe de ongreffeS,die Einfuhr,iillr nochmehr, erhöhen. Locale Neuigkeiten. ZLcater,Pa. Don er st l 11.Ä67 Bersammlnngder demoVrnttschen Gounty-Eommittce. Di demoka tische Sountp-Committe ersammelt sich am nächsten Montag den 15. April, Vormittag nm 11 Uhr in der Elub Halle. Rominationen.—Svl. Ppfer und Sapt. Bär sind vom Präsidenten als Kollektor und Assessor der inländischen Steuern ernannt wor den. Beide sind tapfere Soldaten, und erwar ben sich während der letzten Rebellion einen eh renhasten Ruhm. Friedensrichter. Personen, die bei der Frühjahrswahl als Friedensrichter erwählt urdca, müssen einem bestehenden Gesetz ge mäß, innerhalb dreißig Tagen dem Protonotar schriftlich anzeigen, daßsiedasAmtanneb men ollen. Bei dieser schriftlichen Benach richtigung ist es auch sehr räthlich anzugebrn, ob sie erwählt worden, um eine erledlgte Stelle auszufüllen, und wenn das der Fall ist, wie diese Erledigung eranlaßt wurde, indem die sehr wichtig ist, um die Ausstellung der neuen Commission zu beschleunigen. Jury-Liste. > Folgende Personen wurden für die am Mon tag den 26. Mai 1867, in Laneaster stattfinden den Eourt of Ouarter Session als Jurors ge zogen : David Bender, West Earl; F. L. Baker, Marietta; Elia Bomberger, West Earl; A. Bortzfield, Eonestoga; Levi P. Brown, Dru more; JameS P. Barder, Columbia; Thos. E. EollinS, Eolerain; Abraham Dindore, Upper Leacock; John Denlinger, Paradise; Jahn Doner; Manor; Jacob Espenshadc, Manheim Twp.; Thos. Greift, SadSburp; L. W. Gross, West Earl; John Gingerich, East Hempfield; Levi Groff, Upper Leacock; M. Haberdush, Stadt; Penrp Heller, East Eocali co; Henrp Hiestand, Donrgal; Jacob Hacker, Elap; Peter John, East Lampeter; E. M. Kline, Stadt; Abraham Kurtz, West Socalico; Abraham Kendig, Eonestoga; John Moonep, Mount Jop Borough; JoaaS Miller, Sla,; Joseph McGowan, SadSburp; Ephraim Riß- Ip, East Donegal; Henrp S. Nißlp, East Do negal; Elias Nolt, Earl; Jacob Ohmee, jr., Washington Borough; Hugh M. Pennp, Dru more: Jonathan Pickerina, Little Britat; Robert S. Pott, Martic; John Perkins, Ma nor ; Dan. Rank, Leacock; George Seldom ridae, Leacock Daniel Sener, East Hempfield; J.J. Sprenger, Stadt; David Shirk, Ear narvon; Wm. M. Slapmaker, Paradise; F. Smith, Sonop; Henrp S. Shenk, East Hemp field ; William Stahl, Eonestoga; Charles Wettig, Eitp; Brinton Waller, SadSburp; Ezra Wißler, Slap; Jame Wilson, Elisabeth low Borough; Henrp Von Neida, Brecknock. Soldaten - Heimath. Senator White, von der Committee über Militär-Ange legenheiten, berichtete, wie angewiesen, eine Akte, welche den Gouverneur autorisirt, Eigenthum für eine Heimath für dienstunfähige Soldaten anzukaufen, nebst einem Beschlusse, welcher die Eommitte anweißt zu untersuchen, ob es zweck mäßig sei, Ephrata Spring, in Lancaster Eountp, für diesen Zweck auszuwählen. Der Beschluß wurde genehmig. Keine bessere Oertlichkeit könnte es geben für ine Soldaten-Heimah als Ephrata Mountain Springs, und wenn das Eigenthum zu einer billigen Veranschlagung gekauft werden kann, so hoffen ir daß es angekauft werden wird. Abgelieferte Briefe. Während der letzten drei Monate haben die in unserer Stadt angestellte Briefträger 32,354 Briefe, und 4,948 mit der Post gesendete Zeltungen abgeliefert. Die Anzahl der aus dm Kästen entnommenen Briefe war 6,292. In Ausrtch tung ihrer Arbeit hatten die Briefträger we nigstens 2,599 Meilen zu gehen. Das Cental-System. Das Cental- Gpstem, worunter man jene versteht, Getrei de nach hundert Pfund zu kaufen und zu der kaufen, wurde zuerst von der Albanp Handels kammer empfohlen und ist nunmehr auf allen großen Getreidemärktcn eingeführt. Das ist am Isten März in Kraft getreten. In der Rotirung der Preise mag für einige Zeit noch etwas Verwirrung sein, die sich aber bald ver lieren wird, je vertrauter man sich mit dem neu en Spsteme macht. Einige Blätter haben lan ge Tabellen veröffentlicht, mit Angabe der Prei se per Büschel und zu derselben Rate nach dem Sental-Fuße. Da man aber solche Tabellen nicht immer zur Hand haben kann, so ollen wir eine Regel geben, wonach Käufer und Ver käufer ihre eigene Berechnung machen kön nen. Vor allen Dingen muß man das gesetzliche, das Normalgewicht kennen, das die erschiede nen Getreidesorten, Sämereien u. s. . beim Büschel haben. Dasselbe ist Folgende: Weizen 65 Pfund, Welschkorn 56 Pfd. Roggen 56 Pfd., Gerste 48 Pfd., Buchweizen 48 Pfd., Kleesamen 69 Pfd., Hafer 29 Pfd., Timothpsamen 45 Pfd., Bohnen 69 Pfd., ge trocknete Pfirsiche 32 Pfd., getrocknete Aepfel 22 Pfd., Flachssamen 56 Pfund. Ist nun der Preis beim Büschel gegeben und man will den Preis nach dem Cental-Spftem finden, so multiplizire man den Preis per Bü schel mit 199, und dividire da Produkt durch die Anzahl der Pfunde im Büschel der betreffen den Getreidesorten u. s. w. Zum Beispiel! Wenn Weizen 51.59 per Büschel kostet, wa koste er nach dem Eentalspstem? Muß als gerechnet werden, wie folgt: 159 X 199 —15,- 999, dividirt durch 69 (gesetzliche Gewicht des Weizens) 259. Somit würde der Preis de Weizen nach dem Eentalspstem 52,59 sein. Will man aber den Preis per Busche! finden wenn der Preis nach dem Eentalspstem gege den ist, so multiplizire man den Preis de Eentalspstem mit der Anzahl der Pfunde im Büschel und dividire durch 199. Zum Beispiel: Wenn der Weizen 52,59 nach dem Eentalspstem kostet, was kostet er beim Büschel zu 69 Pfund ? 259 x 69---15,999, dividirt durch 199 ----- 159. Somit kostet der Büschel zu 69 Pfund 51.59. Unsere Bauern und Gktreidehändler werde gut daran thun, sich diese Notiz auszuschneiden und sorgfältig auszuheben, um ihre Berechnun gen immer fir und fertig machen zu können. Gräßlicher Unglücksfall. Vorletzten Mittwoch Abend ging der Fleischer Heinrich Lange, in Philadelphia, mit seinen zwei Knaben in den Keller, um nach dem gro ßen, dort an einem Haken hängenden Kessel ,u sehen, in welchem eine groß Quantität Fleisch focht. Es scheint, daß im Augenblick, als Lan ge mit den Kindern sich dem Heerde näherte, der Henkel de Kessels brach und die ganz Masse de kochenden Wassers über die Unglückliche! herabstürzte. Ein fürchterliche Geschrei der gräßlich Verbrühten rief alle Hausgenossen zur Stelle. Doch war Hülfe außer Bereich der Möglichkeit und binnen Kurzem schon endete der Tod die Qualm der Dulder. Heinrich Lange war erst etwa vor sechs Monaten au Ehurhessrn hier eingewandert; die mit ihm vom Schicksal hingerafften Knaben waren 5 und 3 Jahr alt und er hinterläßt eine Frau und ein neugebore nes Kind.