Die Staat-Zeit!. lah. Georg Nipper, Heransgeber und Eigenthümer. Harrisbnrg, Pa. Donnerstag, A pril 4, 1867. Anzeige Agenten. Folgende Herren sind unsere authorisirten Agenten um Anzeigen und Subscriptionen für die „Pennsylvanische Staat - Zeitung" in Empfang zu nehmen: F. I. Loe, 211 Nord Fünfte Straße, Phi ladelphia, Pa. Dr. F. Mierson, „Demokrat" Office, Philadelphia, Pa. E. Meye n, No. 37 Park Row, New- Zlork. Bitten um Nachsicht. Unsere geehrten Leser wollen den Aus fall des gehörigen Lesestoffs in dieser Nro. gütigst entschuldigen, indem da Umziehen unserer Familie cS unmöglich machte, dem Blatte die gehörige Auf merksamkeit zu schenken. Nebst diesem haben uns die glorreichen Nachrichten vom Staate Connekticut so elektrisirt, daß wir vor lauter Freude unsre Feder in die Ecke warfen und ein stammelndes Danklied anstimmten, weil endlich doch dem Volke die Augen aufgehen! Füllen ihre Taschen. Das Haus der Repräsentanten von Pcnnsylvanien passirte am letzten Frei tag die Bill, durch welche jedes Mitglied der Gesetzgebung 81350 —sage dreizehn hundert und fünfzig Dollars—für die Sitzung erhalten soll ! Von 8700 sind also die Herren Gcsetzverdrehcr aus bei nahe das Doppelte gestiegen! Taxbe zahler, merkt Euch dieses. Seht Ihr, wie sich diese Herren mit Eure Taxen mästen? Doch, Ihr habt sie erwählt, und um zu zeige wc r diese saubere Vogel sind, lassen wir hier ihre Namen folgen. Für diese Bill stimmten die Herren: Adaire, Barrington, Breen, Brennan, Brown, Chadwick, Chase, CvllinS, Col ville, De Häven, Frceborn, Chegan, Gre gory, Headman, Hood, Hunt, Josephs, KcrnS, Kovn, Lcech, Linton, Long, McKee, McCrcary, McPherri, Marks, Mech ling, Meyers, Mullin, Peter, Robin son, Shnma, Stambaugh, Suberö, Tharp, Wilson, Wovdward, Worrall und Glaß. —30. Dagegen, die Herren! Allen, Barton, Bond, Boylc, Came rv, Craig, Day, Deise, Donvbugh, Es py, Ewing, Fogel, Gordon, Harbisvn, Harner, Hvffman, Kimmcll, Klein, Kin ncy, Maisch, Mann. Markley, Penny packer, Phcla, Pillvw, Quay, RhoadS, Roath.Rousch, Satterthwait, Stchman, Seiler, Waddell, Weiler, Webb, West brook, Whann und Wright. —38. Wie viele der Obengenannten werden wohl wieder erwählt? Ter Congreß hat sich glücklicherweise vertagt, nur der Senat wird noch einige Sitzungen hal ten, kann aber nicht viel mehr schaden. Die Geschäftswelt kann einstweilen wie der leicht ausathmen. Kurz vor der Vertagung kündigte der Negromane Suinner aus Massachusetts an, daß er am ersten Mittwoch im Juli die Bill zur Einführung des allgemeinen Stimm rechts im ganzen Gebiete der Ver. Staate zur Berathung bringen werde. Er machte dabei die Bemerkung, daß er Grund habe, zu glauben, es werde an jenem Tage ein Quorum vorhanden sein. Wir sind sehr zu der Annahme geneigt, daß bis zur Wiederversammlung des Eongrcsseö die Negermanie nicht mehr epidemisch sein, Hr. Suinner mit seiner Bill bis dahin we nig Anklang finden werde. —Das Haus gab vor seiner Vertagung seiuemJusttz- Eomite Vollmacht, während der Eon greß-Fcricn Sitzungen zu halten. Die Folgen von Temperenzsiksetzen. WenndcnPharisäern, welche sich hier zulande als die auSerwählten Rüstzeug der Sache der Mäßigkeit geberden, über haupt mit Lernunftgründen und That sachen beizukommen wäre, so müßten sie durch Nachweise bekehrt werden, wie sie in Folgendem enthalten sind: In Massachusetts besteht bekanntlich ein absolutes Verbot gegen de Berkauf geistiger Getränke. Die letzteren gelten vor dem Staatsgesetze gar nichts alsEi genthum. Neulich wurden einige katho lische Geistliche von Boston vor dem Le gislative-Comite in Betreff dieser Frage verhö/t. Sie bezeugten, daß die Trunk sucht im Wachsen sei, und dieses Uebel durch das Temperenzgesetz vermehrt, statt vermindert werde. Der protestantische Geistliche Wells, welcher als Prediger der inneren Mission unter den Armen inßoston wirkt, bestätigte die Erklärung seiner katholischen Amtsbrüder und fügte noch bei: Das Temperenzgesetz hat die Wirkung, daß viele Leute ganz abscheu lichen Schnapps in großen Quantitäten einlegen und mehr trinken, als wenn sie den Liquor im Wirthshause deich Gla haben könnten. Nicht nur das, sondern bei derGelcgenheit gewöhnen sich auch die Frauen und Kinder das Trinken an. Ja, sie trinken aus purem Zorn über das Ge setz, welches sie als einen schmachvollen Eingriff in ihre natürlichen Rechte be- Irachten. Der Unitariergeistliche Bo wel bestätigte die und fügte bei, daß da Gesetz in jeder Hinsicht verderblich wirke. Morreicher Bieg! Die Wahl in Connekticut! Keine Regersleichheit! Der weiße Mann regiert! Es Wird Tag! Der demokratische Stern im Osten!! -0- Heil, Connekticut! Letzten Montag fand die Staatswahl in Connekticut statt. Mit inniger Freu de verkündigen wir heute den triumphi renden Sieg der Dimokratie!! Das Volk hat gesprochen! English, der demokratische Gouver neurS-Candtdat, ist mit einer Majori tät von wenigstens 1300 Stimmen er wählt worden. Die Demokraten haben außerdem drei Congreß-Mitglieder und zwölf Staats- Senatoren erwählt. Im ersten Kongreß Distrikt hat der demokratische Candida R. D. Hubbard den republikanischen Gegen-Candidaten H. C. Deining mit einer ansehnlichen Majorität geschlagen. Im zweiten Kongreß Distrikt ist der Demokrat I. Hotchkiß erwählt. Im vierten Congreß-Distrikt ist das „Woolly-Horse-Ticket" dem demokrati schen Candidaten W. H. Barnum erle gen. Blos im dritten Distrikt ist der radi kalt Candida Starkwcather erwählt worden. Die Wahl von zwei StaatS-Senato ren war zur Zeit, als wir zur Presse ge hen mußten, noch nicht entschieden. Die Stadt New-Haven hat eine Ma jorität von 1707 Stimmen für English abgegeben. Hartford County hat eine Majorität von 800 Stimmen für Englisch abgege ben und dreiundzwanzig demokratische Repräsentanten in die Assembly ge wählt. Der republikanische Candida Hawley verliert iu Windham County im Ver gleich zu dem Votum vom origen Jahr 400 (vierhundert) Stimmen. Windham County galt bekanntlich bisher für da Bollwerk des Radikalismus. Ehre den wackeren Demokraten Con necticut's I' Hur-r-r-r-r-r-r-räh! Zur Ehre des Sieges wurden letzten Dienstag 36 Kanonschüsse hier in Har risburg abgefeuert! Nächste Woche da Nähere. Noch ein glorreicher Sieg ! Soeben vernehmen wir, daß die De mokraten von Birmingham, Allegheny County, ebenfalls einen glorreichen Sieg errungen haben, indem sie das ganze demokratische Ticket erwählten! Unser alter Freund Heise! erhielt 402 Stim men ans 700, und wurde somit als Friedensrichter erwählt! Herr Hetsel ist einer der besten Männer im Staate, und macht einen unpitnl „Squire." Wir gratuliren. Alle Ehre den wacke ren Demokraten. Das Volk erwacht! Das eue Lieez - Gesetz. In einer früheren Nummer brachten wir eine Skizze de beabsichtigten neuen Gesehe. Dasselbe hat mittlerweile ei ne kleine Umgestaltung erfahren und ist alsdann in beiden Zweigen unserer Ge setz(?)gebung passtrt und vom Tempe renz-General-Gouverneur Geary unter zeichnet worden, somit jetzt Gesetz. Alle Diejenigen unserer Leser, welche durch da Gesetz berührt werden, werden wohl thun, in der April Court den Bestimm ungen de Gesetze gemäß zu handeln. Da Gesetz lautet wörtlich, wie folgt: Ein weitere Supplement zu einer Akte vom 31. März 1856, die Erthei lung von Licenzen an Hotels und Speisehäuser besser zu regeln. Sektion 1. Sei e verordnet durch den Senat und da Repräsentantenhau de Staate Pennsylvanten, versammelt in Gene ral-Assembly, und wird hiermit erordnet durch die Autorität derselben, daß, wenn ine An meldung an irgend ein vierteljährige Court diese Staate für eine Licenz Behuf de Verkaufe derauschender Getränke gemacht wird, e für besagte Tour gesetzlich sein soll, außer der Petition de Ansucher noch andere für und gegen anzuhören, und in allen Fällen ein solche Gesuch zu erweigern, wo, ach der Ansicht genannter Court, mit gebührender Be rücksichtigung der Zahl und de Charakter der Petenten für und gegen eine solch Anmeldung, eine solche Licenz nicht aothwendig ist für dl Bequemlichkeit de Publikum und er Beher bergung von Fremden und Reisenden, und nach Erbringung genügender Ursachen soll besagte Court die Gewalt habe, irgend eine von ihr dewilligte Lirenz zu widerrufen, und alle mit dieser Sektion nicht übereinstia ,ende Gesetze sind hiermit widerrufe; mit der Besttm mung, daß die auf dem BürgschaftSdoku ment befindlichen Bürgen auch die Petition un terzeichnen muffen. Sektion 2. Anmeldungen für Licenz, ein Speifehau, Bicrhau der eine Restaura tion zu halten welch den Verkauf von inländi scheu Weinen und Ptalzgeträukrn gestattet, sol len in Zukunft in derselben Weise und an die selbe Behörde eingereicht erden, wie eine An- Meldung für eine Hotel-Licenz, <1 ber Le. Kimmung, aß dt Vorschrift bezüglich der Bettzimmer und Betten Bch nicht auf Petenten um eine Speisthau-, Bierhaus- und Restau ration-Licenz beziehen soll, und die zehnte Sek lion der Akte vom 20. April 1858, welch Coun ty Schatzmeister ermächtigt, eine Speisehau, oder Retail-Brauer-Licenz auszugeben, ist hier mit widerrufen. Sektion 3. Eine Licenz für da Halten eine Rpeisehause, Bierhause oder einer Re stauration, nach den Bestimmungen der 2ten Sektion dieser Akte, soll in einer incorporirte City nicht für weniger als fünfzig und an an deren Orten nicht für weniger als zwanzig Tha ler bewilligt werden. Sektion 1. Wenn nach der Passirung dieser Akte irgend Jemand Spirituosen, aus ländische oder inländische Weine oder Malzge tränke ohne vorherige Erlangung einer betref fenden Liren, erkauft, so soll er nach Ueber führung in der vierteljährigen Court für das erste Vergehen um nicht mehr als zwei hundert und nicht weniaer al fünfzig Dollar gestraft werden; und fiir da zweite, sowie jede späte re Vergehen soll der Uebertretcr de Gesetzes um nicht weniger al ein hundert Dollar ge- Kraft und, nach dem Gutdünken besagter Eourt, in dem Countygefängniß nicht weniger al drei ßig Tage und nicht länger al neunzig Tage eingesperrt werden; mit derßestimmung, daß Nicht in dieser Akte so ausgelegt werden soll, al ob e die Bestimmungen der am 31. März 1856 passirten Akte bezüglich der Verkält fe durch Apotheker und Druggisten aufhöbe. Sektion 5. Daß die Bestimmungen der ersten Sektion dieser Akte sich nicht auf die Stadt Philadelphia noch auf da County Alle gheny beziehen sollen ; mit der Bestim mung, daß Nichts in dieser Akte die Bewilli gung on Licenzen an Hotel- und Gasthallcr, Behuf de Verkaufes von Spirituosen. Wei nen und Malzgetränken, noch die Bewilligung von Licenzen an Bierhäuser, Speisehäuser und Restaurationen in irgend einer Lokalität erlau ben soll, wo die Licensirung von Hotels, Gast- Häusern, Bierhäusern, Speisehäusern oder Re staurationen zur Zeit durch da Gesetz erhin dert ist. Das Stimmrecht der Neger.— Sind sie sähig ? Dr. F. W. T. welcher eine Reihe in teressante Briese im „Cincinnati BolkS freund" veröffentlicht, macht in einem derselben folgende wohl beherzigende Bemerkungen die wir unsern Lesern nicht vorenthalten können. Der Dok tor behandelt die Frage: „Ist der Ne ger, in seinem jetzige Zustande fähig, das Stimmrecht auszuüben" ? ans eine sehr klare und offene Weise. In seinem Briefe vom 26. letzten Monats erwiedert er dem Redakteur des „Volksfreundes", auf eine an ihn in dieser Beziehung gerichtete Frage, daß der Neger, der in der Civilisation hin ter dem Weißen noch Jahrhunderte zu rückstehe, und selbst nach seiner Befrei ung mit dem Weißen nicht gleichen Schritt zu halten könne, noch nicht, oder nie das Stimmrecht erhalten sollte. Um diese Meinung zu bestätigen, gibt er folgende unwiderlegliche Gründe: Der Neger kau da Stimmrecht „noch ni ch t" ausüben; denn er hat die dazu noth wendige EivilisationSstufe noch nicht erreicht. Ich glaube jedoch an einen unaufhaltsamen Fortschritt in der ganzen Natur und in allen Regierungsform aller Völker werden muß. Im Lauft der Zeit, und je mehr der Verkehr erleichtert und ausgedehnt wird, muß ein Volk wird endlich auch der Neger in Gemeinwe sen, die ausschließlich aus Negern bestehen, da Stimmrecht ausüben. Aber den Sie die Erklärung, was ich unter diesem Ausdruck verstehr. „N i e aber sollte dem Neger gestattet werden, da Stimmrecht in Gemeinwesen auszuüben, wo er mit einer höheren Race, die er an Intelli genz zu erreichen außer Stande ist, zusam men wohnt; denn wird es ihm dort bewil ligt, so muß nothwendig eines von den achbe nannten drei Nebeln die Folge sein : 1. Der politschen Gleichberechtigung folgt die soziale, welche bis zur sog. MiS cegenation forcirt wird, derart, daß die höhere Rare durch eheliche Verbindung die niedrige! allmälig absorbirt, wodurch die Racenverschie denheit allerdings aufhört, aber gleichzeitig doch auch die geistige Qualität der höheren Rae be deutend erniedrigt wird. Oder 2. Die Stimmgeber der niederen Race wer den al politische Futter für ambitiöse Mittel mäßigkeit der verruchte Demagogenthum mißbraucht, derart, daß solche AmtS-Eandidaten welche die extravagantesten Versprechungen ma chen, die gröbsten Schmeicheleien anbringen und an die niedrigsten Leidenschaften appelliren sich in verantwortliche Stellungen einschmug grln, wodurch Gesetzgeber und Beamten (bei un schon jetzt nicht immer Muster an Moral und Fähigkeit) zu einer veritebeln Gaunerban de herabsinken. Oder endlich 3) Die stimmenden Neger stellen sich unter Führer ihrer eigenen Race, derart, daß unsere Wahlkämpfe, die leider so lange einen sectio neilen Charakter führten, uunniehr eine be denkliche Racen-Erbitterung und schließlich ei nen vernichtenden Racenkrieg zur Folge haben. Da erste dieser drei Uebel, so abschreckend es für jeden on un sein mag, würde in seinen Folgen auf die Dauer der Republik doch wahr scheinlich nicht gan, und di rek t so nach hetlig wirken, als da zweite oder dritte, und so entschieden ich auch gegen jede degradirende Racenvermischung bin, so muß ich doch dem al ten Agitator Wendell Phillips dafür Eredi ge den, daß sich in seinem Radikalismus wenigsten eine logische Folgerung kund gibt. Sobald er nämlich entschlossen war, für Negerstimmrecht einzustehen, zögerte er keinen Augenblick, die ungefährlichste unter den schlimmen Consequen zen desselben, nämlich die Racenvermischung, mit in den Kauf zu nehmen ; und mit dem Prinzipienmuthe, der ihn on jeher auSgezeich et, stellte er seinem Auditorium ein braungel be Mulattenmädchcn unbedenklich al die „Amerikanerin der Zukunft" vor. Nun sind jedoch solche Amerikanerinnen ebensowenig nach meinem Geschmack al schwarzes Stimmvieh oder Racenkämpfe, und halb bestehe ich darauf, daß da Negerstimm recht, al Mutter dieser Uebel, nie gestattet erden sollt, wo Neger und Weiße demselben StaatSvcrban de ange hören. Und um mich so bestimmt als mög lich auszudrücken, will ich hier noch beifügen, daß, wenn auch in der Raserei desAugenblicke de Negerstimmrecht, trotz aller uuvermeidli che bösen Folgen eingeführt werden sollte, da Experiment sich bald selbst so entschieden er dämmen wird, die Rückgängigmachung desselben unvermeidlich ist; und wenn eine Beschrän kung de Wahlrechte eintritt, so dürfte diesel be bei der Neger-Rare nicht stehen bleiben, son dern sich wohl auch auf viele von denjenigen er stecken, dl sich heute am lautesten für Neger stimmrecht begeistern. Da ist so der Lauf der Welt, welcher selten ein Uebel beseitigt, ohne gleichzeitig seine Urheber zu treffe, , Soviel zur Feststellung meine Standpunk tes, gegenüber den mir gemachten Einwürfen.*) Hoffentlich wird das Gesagte noch klarer er den, nachdem ich, meinem Versprechen gemäß, die Frage vom naturgeschichtlichen Standpunk te gewürdigt habe. Sie erinnern sich wohl noch, Herr Redakteur daß wir über diese Seite der Frag während der letzte Herbst-Campagne bei unseren gele gentlichen Zusammenkünften lebhafte DiScus sionen geführt haben. Sie vertheidigten die Anficht, daß das ganze Menschengeschlecht von einem Paare abstamme und beriefen sich mit der ganzen Schärfe Ihrer Dialektik auf Ale rander vonHumboldt, der allerdings dieser An nahme das Wort zu reden scheint. Ich Page gen hielt diese Frage für unwesentlich, bestand jedoch darauf, daß zwischen den Menschen-Ra cen, wie sie nach und ach in der Geschichte ihre Erscheinung machten, eine weite Differenz in der Summe ihrer respektive geistigen Fähig keiten bemerkbar wurde und daß diese Differenz sich in der physischen Gestalt der Racen, na mentlich im Schädelbau ankündigt. Für diese Anschauung gab ich Ihnen damals einige Au oritäten. Sie fügten andere bei und ich habe seither wieder neue ermittelt. Genehmigen Sie denn, daß ich die zuverlässigsten derselben hier als Beweise für mein Thema verwende. Die Neger-Race steh tief unter der Rare der Kaukasie r. A. Bernstein, einer der erfolgreichsten neueren Forscher auf diesem Gebiete, sagt in seinem bekannten Werke „A u dem Reiche der Naturwissenschaft" wörtlich: Bei den Negern tritt der Schädel sehr be deutend zurück u des ist gew iß richtig wenn man sich dieselben im Allgemeinen auf ei er n icd rig c n Stufe der geistigen Fähigkeit denkt. Der Unterschied ist hierin zwischen ge wissen Neger Raren und Europäern so groß, daß er noch größer ist, als der Un terschied zwijchen diesen Neger- Racenundden fähigsten Affen- Racen. Die „g ewisse n" Neger-Racen sind gera de diejenigen, welche vorzugsweise nach Ameri ka eingeführt wurden, nämlich die Fantee. Ashantee, Quaqua, Eongo'S, Evromantiner, Mandingo'S, Hottentotte und Kaffern. Und gerade von ihnen weist Professor Sömmering nicht weniger als scchsundvicrzig wesentliche Merkmale nach, durch die sie sich on den Kau kasiern, als der höheren Rqcc, unterscheiden. Sömmering stimmt mit Ebel, Blu - incnbach, Eomper undVircy nament lich dahin übercin, daß das Gehirn des Neger bedeutend kleiner als das des Kaukasier ist und Professor Gall wie Dr. Sp urzh e i m folger aus der Lage und Ver, Heilung desselben daß diese Race in der Fälligkeit, vernünftig zu d'kcn und logische Schlüsse zu fassen, hinter den Kaukasicrn sehr wei, zurückstehe. Puf sendorf gibt es sogar für ein Naturgesetz aus. „daß der Neger nach seinen geringen Gaben und Fähigkeiten keinen besseren und angeneh meren Zustand erlangen kann, al unter der weisen Direktion de Kaukasier zu leben und Agassi;, jedem Ihrer Leser bekannt, sagt, daß, wie im Allgemeinen die zoologische grauen so auf die Ncger-Tvpen in Central- und Süd afrika von den mehr den Europäern ähnelnden Bewohnern Nord-Afrika' (z: B. den Mau ren) sehr bedeutend abweiche. In demselben Sinne sprechen sich geachtete französische Autoren aus. Levasscur, ein bekannter französischer Naturforscher, sagt: „Jetzt, wie in früheren Zeiten, hat e den Anichein, daß die Neger-Race, wenn sie sich selbst überlassen ist, ans dem Wege der Sivili sation keine Fortschritte machen kann." PVnode, der berühmte Philantrop sagt - „Selbst jetzt, wo wir den Neger besser kennen, müssen wir ihn seiner ganzen Natur nach für ein tief unter dem Kaukasies stehende Geschövf halten." Eassagnac, in berühmter französischer' Reisender, der sich lange in Westindicn aufhielt, gib al Resultat seiner Beobachtungen den Rath: „Daß die Freunde wabrer, moralischer Frei he ihre politische Oberberrschaft über die Neger wenigstens so lange behaupte sollten, bis es sich unzweifelhafter, als jetzt, herausgestellt ha be, daß diese Race die Obliegenheiten de ci vilisirten Lebens verstehe, liebe und ausübe." F. Pulk y, der bekannte ungarische Natur forscher, sagt in seinen Jkonographischen Untersuchungen" über die Negerrace: So lange als die Weltgeschichte der Neger Erwähnung thut, sind sie nie im Besitz einer ei genen Kunst gewesen. Was wir von ihnen wissen, verdanken wir ausschließlich den Mit theilungen ihrer alten Gegner." und wesentlich dasselbe sagen englische und amerikanischcAutoritäten on Gewicht, Männer wie Hume, Knor, White, Gilddon, Wyman, Lawrence, Gibbon, Paulding und viele andere. —Doch kann ich diese Kapitel nicht schließen, ohne die ebenso herzlichen als wahren Worte zu citiren, welche der große Philantrop Carlisle seiner Zeit an die emancipirten Neger Westin dien richtete. Er sagt ihnen: „Ihr seid jetzt keine Sklaven mehr, und so lange e verhindert werden kann, sollt Ihr nicht wieder Sklaven wcrgen; aber Diener Derjeni gen, die mit größerer Begabung, als Ihr, ge boren wurden, werdet Ihr bleiben—Diener die Weißen, die, wie kein sterblicher Mensch bezwei fcln kann, in jeder Beziehung von Geburt au über Euch stehen. Da, meine schwarzen Freunde-verlaß Euch darauf-war stet da Gesetz der Welt, daß der Weise herrscht über den Unweisen. Es ist ein Gesetz der Natur, da Niemand aufheben kann." Solche Worte würden auch unseren eman cipirtrn Negern gegenüber besser am Platze sein, al jene radikalen Aufhetzungen, die eigentlich nur im Partei-Interesse stattfinden, und nicht weniger im Auge haben, al da wahre Wohl her unter allen Raren und Völkerschaften, und warum soll die Negerrace nicht ihren einzigen Toussaint L'Ouverture haben? Natürlich kann Fred. Douglas aIS Mulatte hier nicht er wähnt werden, denn noch hat kein Naturforscher den Eleist de Vater oder der Mutter erbt. Ich glaube bewiesen zu haben, was ich er sprach, und fasse e daher zum Schlüsse noch einmal kurz zusammen: Der Neger in den Vereinigten Staaten steht hinter dem Weißen bedeutend zurück. Er kann auch nach seiner Emancipation diese Entfernung nicht einholen, da er al Rare on Natur au nicht mit gleichen geistigen Vorzügen begabt sst. ES wird also zwischen ihm und dem Kaukasier stet eine große geistige Differenz bestehen, die e unmöglich macht, ihm mit dem letzteren die gleichen politischen Rechte einzuräumen. Dagegen steht außer Zweifel, daß e durch län gerei- Eontakt mit den Weißen allmälig, wenn auch langsam, fortschreiten und im Laufe der Zeit sich besähigen wird, in die Reihe der Cul turvölker einzutreten, wo er dann in getrennten Gemeinwesen alle die Rechte ausüben mag, welche ihm unter der politischen Einrichtung derselben obliegen. erstiikker ?- Gerhild. Unter allen Deutschen, welche um un sere nationale Literatur sich erdient ge macht haben, glänzt in Amerika Frie drich Gerhard, Herausgeber der New- Borker Gartenlaube als rühmlichlicheS Vorbild. Cr und Lerow, der Heraus geber der Kriminalzeitung, sind die zwei Männer, welche um da amerikanisch deutsche Lesepubliknm sich am Besten erdient gemacht haben. Nun richten deutsche Schriftsteller gegen Gerhard den Vorwurf, daß er ihre Werke nach drucke, oder, wie sie sich ansdrücken, daß er sie um ihr lttrrartsche Eigenthum best'hle. Diese Anklage hat schon vor einem Jahre Temme erhoben, und jetzt wird dieselbe vvn Gerstäcker wiederholt. Bon Gerhard ersucht, zu seiner Verthei digung mit zuwtrken, gebe ich mein Gut achten dahin ab : Unter juristischem Gesichtspunkt kann Son einem Unrecht Gerhards die Rede nicht sein, so lange zwischen den Ver. Staaten und den europäischen Retchen kein Kartello-Vertrag über lite rarisches Eigenthum besteht. Also ju ristisch war Gerhard im ollsten Rechte, als er die Novellen TemmeS und Ger stäckers in seiner (nur für einen ameri kanischen Leserkreis bestimmten) Garten laube herausgab.- Allein anderseits wollen wir auch nicht verkennen, daß neben der juristischen Bedenkltchkeit die moralische bestehen soll. „Ist es", so hören mir die Billigdenkenden fragen, „nicht unanständig, die Werke deutscher Schriftsteller zu benützen, um ein ameri kanisch deutsche Blatt aufzufüllen, und dem Verfasser kein Honorar zu entrich ten ?" Ich glaubt aber, daß auch in dieser Hinsicht Gerhard vollkommen gerecht fertigt dasteht. Denn eine Beeinträch tigung der deutschen Schriftsteller wäre doch nur dann ersichtlich, wenn densel ben durch die hiesige Veröffentlichung eine Verminderung ihres Einkommen erwüchse. Das aber stelle ich entschie den in Abrede. Ich selbst habe in die sem Jahrgang eine Novelle von Levin Schücking drucken lassen, der in der Zeit, als er das Feuilleton der Kölnischen Zeitung herausgab, zu meinen persön lichen Freunden gehörte. Nun kann mau freilich behaupten, ich hätte erst bei Schücking anfragen sollen, ob er auch nichts dagegen hätte. Allein, wel cher Schade ist ihm denn aus der Veröf fentlichung erwachsen? Hätte, wenn ich anstatt derselben einen anderen Roman gegeben, auch nur ein einziger meiner Abonnenten die Werke Schücking aus Europa kommen lassen? Und eben so wenig wird, wenn Gerhard von Temme oder Gerstäcker Nichts mehr drucken läßt, darum auch nur einer von den Lesern der Gartenlaube sich an europäische Buchhandlungen um deren Geistes produkte wenden. Der Verlust, welchen die Schriftsteller durch Gerhards, oder richtiger durch aller amerikanischer Edi toren Verfahren erleiden sollen, ist al so ganz unfindbar. Sonach liegt weder ein juristischer 'noch ein moralischer Verstoß vor. Die Praxis der amerikanischen Zeitungen ist nicht bloß erlaubt, sondern auch honett, und die Beschwerden der sich für beein trächtigt Ausgebenden sind irrelerant (unerheblich): wollten sie dieselben sub stantiiren (durch Thatsachen begründen), so müßten sie daS euptuw äetrimsntum (den ihnen erwachsenen Nachtheil) erst nachweisen. Cleav. Ger. Aus Europa. Nachrichten Per Dampfer. Deutschland. Berlin, 11. März. Am 8. d. M. ereig nete sich auf der Prenzlauer Chaussee, nicht weit von dem Ende der Prenzlauerstraße, ein Raub anfall. Zwei Handelsleute, Rolenthal und Ebeling, wurden Abend auf der Rückkehr nach ihren Wohnungen von drei zerlumpten Kerlen angegriffen und, trotz kräftiger Gegenwehr, durch Stiche kampfunfähig gemacht. Der eine der Angegriffenen, Rosenthal, wurde tödtlich erletzt der andere zwar schwer, aber nicht lebensgefähr lich. Da Rollen eine anfahrenden Wagens vertrieb die Räuber, die di jetzt noch nicht er mittel! sind. Aachen, 8. März. Heut früh hat sich im Kohlscheider Bahnhof da nachstehend mitgetheil te Unglück zugetragen. Der Kohlscheider Sta tionsvorsteher war auf dem Bahnhof thätig, um die Arbeiten seiner Untergebene zu inspiziren, hatte jedoch seine Brille vergessen; er begab sich daher über die Schienenstränge nach dem Sta tionsgebäude zurück, um dieselbe zu holen. Eben passirt er da Haupt-Fahrgeleise, als auf dem selben der Aachener Frühzug heranbrauste, den Stationsvorsteher erfaßte, zu Boden warf und über seinen Körper hinwegfuhr. Sr hinterläßt Frau und irr Kinder. Erkelenz, 11. März. In der benachbar ten Gemeinde Beek ist gestern ein furchtbarer Raubmord vorgekommen. Auf der Beekerhaide Bürgermeisterei Beek, war di Frau eine Acke rer allein zu Hause, während Mann und Knecht Nachmittag zur Kirche gegangen waren- Später fand man die grau im Wohnzimmer an Händen und Füßen gebunden unter einem Hau. fen Betten todt liegen. Da an Mund und Nase Blutspureu sich befanden, so scheint Ge waltthätigkeit den Erstickungstode orangegan gen zu sein. Nätürlich hatten di Mörder zu gleich sich in denßefltz aller fahrenden H ab ge setzt. Schon zum dritten Male find dies Leu te in der Zeit bestohlen orden, daß die männ lichen Hausgenossen Behuf Bewohnung de Gottesdienste vom Hause Abwesend waren. Trier, 11. März. In dem eine Stunde on hier ntfernen Trierweiler ist orgestern Nach mittag in der Behausung de dorttger Pastor, während derselbe sich in der Kirche befand, dessen Haushälterin ermordet und ein Geldbetrag on 200 Thlrn. geraubt worden. Der Thäter soll nach der „Tr. Ztg." Techniker, von guter ga milie, gleich nach der That ergriffen worden sein und sein Verbrechen bereit eingestanden ha' den. > Danzig, 12. März. Gestern vormittag nahmen hier vor einen audrücklich zu diesem Behufe zusammenberuftnen Schwurgerichte unter gew-ltigem Zudrange de Publikum' die Verhandlungen wegen Raube und Morde gegen Joh. Fried. Mathä und Complicen ihre Anfang. Die Zahl der Angeklagten beträgt 23, sie stehen im Alter von 19 bi 53 Jahren, 1 weiblich Personen sind unter ihnen. (Es ist die Bande, welche nicht blo in der Danziger Gegend hauste, sondern ihre Raubzüge auch über Pommern und die Mark ausdehnte, wo durch sie dann freilich ihre endliche Entdeckung herbeiführte. Bekannt ist der on Mitgliedern dieser Gesellschaft in der Nähe von Berlin an dem Kossäthen Bimstein verübt Mord. Auerbach (Könige. Sachsen), 10. Mär, Gestern wurde der hiesige 56 Jahr alte Todten gräber S. in einer Familiengruft erhängt auf gefunden. Derselbe befand sich In gerichtlicher Untersuchung wegen Wiederausgrabung bereit beerdigter Leichen. Frankfurt a. M, 13. März. Tages bericht. Von Seiten der Stadt ist auf mor gen lin große Diner zu Ehren de von hier scheidenden Eivil-Gouverneur, Frhrn. v. Pa tov, veranstaltet. Ein solche gestmahl gab bereits au gleicher Veranlassung der hiesige Kaiserl. Französische General - Eonsul, Hr. Rothan. Der HandelS-Minister hat auf die Eingabe der hiesigen Handelskammer und de Handels- Verein, in der Angelegenheit der Verlegung der Ober-Zolldirection nach Kassel, erwidert, die Beschwerden dagegen seien im Allgemeinen nicht gerechtfertig, und ha dabei auf da Bei spiel Leipzigs hingewiesen, da auch eine blü hende Handelsstadt sei und doch nicht die Ober- Zolldirection habe, welche sich in Dresden, dem Sitz der Regierung, befände. Indessen ließen sich die Befugnisse de Hauptsteueramt in Frankfurt in einer Weise erweitern, daß die von der Handelskammer ausgesprochenen Befürcht ungen nicht eintreten könnten. Der Handel- Minister ersuche demnach die Handeltkammer und den Handels - Verein, ihr Gutachten da rüber abzugeben, welche Verfugnisse sie etwa dem Haupt - Steueramte zugetheilt wissen wol len. Schweiz. B ern, 1. März. Auch da Berner Ober land ha jetzt seinen Felsberg. Am 27. Febru ar Morgens um 5 Uhr löst sich von der soge nannten Krachenfluh bei Jseltwald eine große FelSmasse ab und stürzte unter fürchterlichem Gepolter, Alle vor sich niederwerfend, durch den darunter liegenden Buchenwald hindurch dem Dörflein Ei zu. Einzelne Steinblöcke von 5—6000 Kubikfuß kamen den höchst gele genen Häusern de Dörfchens bis auf 200 Fuß nahe. Der verursachte Schaden ist sehr groß. E sind mindestens bis 600 Klafter Holz zu Grunde gerlißtet und 20 Jucharten Waldboden von der Steinmasse begraben und für immer zur Cultur unfähig gemacht.—Vor einigen Ta gen, al wir un der schönsten FrllhlingSsonne freuten, die Wiesen zu grünen anfingen und die Veilchen dufteten, schrieb man uns omßoden se, die Fische seien noch alle auf dem Boden de See'S, wir möchten unsere FrühlingSgefüh le mäßigen trotz der Störche und der Staare, welche angekommen seien, und richtig: die Fi sche habenßecht behalten. Heute sind wir wie der vollend in Schnee und Ei. DieSubscription zu der schweizerischen Bun deSanleihe behuf Verbesserung der Bewaffung wurde am 18. März eröffnet. Sie soll 12,- 000,000 Franc betragen und will der BundeS rath 6,000,000 Franc zu pari zurückbehalten. Für die übrigen sechs Millionen wurden 19 Millionen gezeichnet, von denen 6 zu pari, 11 zu 98 und 2 zu niedrigeren Preisen angeboten wurden. Oesterreich Ofen, 11. März. Heute DonnerSstag hat da ungarische Ministerium den Eid in die Hän de de Kaiser geleistet. Nachdem die Mitglie der beiden Häuser de Landtages dem Kaiser vorgestellt worden, hielt der Erzbischof Barta kovie eine Ansprache, In welcher er der Freude der Nation über die ihr gewährte konstitutionelle Selbstständigkeit und den Dankgefühlen für da hergestellte vertrauensvolle Einverständriß zwi schen König und Volk, unter Segenswünschen für beide, Ausdruck gab. Der Kaiser erwie derte: „Er habe mit Freuden den allgemeinen Wunsch nach Wiederherstellung der Verfassung erfüllt; die Entwicklung zweier Bedingungen: eine aufrichtige Anhänglichkeit an den Thron und an den Monarchen und jene Maß poli tischer Reife, welche die konstitutionelle Frei heit praktisch ermöglicht. Beide Häuser de Landtage und die Nation hätten in dieser zwei fachen Richtung auch neuerding unbestreitbar Beweise geliefert." Der Kaiser schloß : „Gleich wie Ich überzeugt bin, daß mein geliebte KL nigreich Ungarn dir unerschütterliche Stützte meine Thrones und meiner Monarchie sein wird, eben so lebhaft wünsche ich auch, daß die Nation die Ueberzeugung bewahren möge, nach welcher dieselbe in mir den treuesten Hüter der Territorial-Jntegrität de Königreich Ungarn und dessen konstitutioneller Freiheit finden wird." Die Rede de Kaiser wurde mehrfach on stürmischen Eljcn unterbrochen. Pesth, 12. März, Nachmittag. Der Kai ser wurde am Bahnhofe von den Ministern, den Landtags-Mitgliedern und einem zahlreichen Publikum empfangen und hielt seinen Einzug unter großem Jubel der Bevölkerung durch die festlich geschmückten Straßen. Au Würtemberg. Dem „New Zsorker Journal" wird au Wllr temberg geschrieben! Da die Blicke aller Deutschen diesseits und auch wohl jenseit de Oceans ausschließlich auf den norddeutschen Reichstag gerichtet und alle politischen Interessen gewis sermaßen durch letzteren absorbirt sind, Ihne aber über da „Rathen und Thaten" der Männer de norddeutschen Parlamente auf anderem Wege gewiß hinreichend Kunde wird, will ich mich heute jeder politischen Mitthei lung enthalten. Nur so viel sei constatirt daß man in Süddeutschland sehr wohl weiß' daß sich in die Speichen de Rade der Ge-' schichte nicht eingreifen läßt. Ob auch unter un noch grollende Parteien sich befinden, wel che den für Preußen günstigen Ausgang de deutschen Kriege beklagen, rückläufig können sie die Geschichte nicht machen, und da Parlament, da unter der absoluten Nothwendigkeit einer Einigung tagt, wird Sorge tragen daß in Norddeutschland ein Bund geschlossen wird, stark genug, auch künf tigen Stürmen zu trotzen. Diese Ueberzeugung wird täglich allgemeiner. Immer mehr dringt sich die Nothwendigkeit auf, den Hader über vergangene Rechte zu las sen und der na ti on ale n Pflicht folgend, in gemeinsamer Arbeit ein Vaterland zu grün den, da wir bisher nicht in Wirklichkeit sondern nur in Wünschen, Liedern und Toasten besessen haben. Nur Wenige erschließen noch ihr Ohr der dringen den Mahnung, nicht mehr zu träumen on a n" deren Wegen, nicht passiv zuzuschauen, viel, mehr Hand 'Werk zu legen auf daß der uorddeutsch Kemtuud nicht im Werden still stehe der erkomme, sondern wa ch send zu Gesammtbund, zum einheitlichen Ganzen erd. Wir wissen im Süden so gut wie im Norden, daß e im Ausland Viele gibt, die mit Miß gunst auf un Deutsche blicke, und nicht mö gen, daß wir unser Hau bestelle und wie ei lt e Familie unter einem Dache wohnen. Weil wir die wissen, wissen wir auch daß S hohe Zeit ist, un frei zu machen von dem Götzendienste der Kleinstaaterei, und abzulassen von dem Pha risäerthum de Sammehvchmuthe, damit wir, trotz allen Parteiftreite im inneren Staatenlebe, die ihre unbestreitbare Berichtig ung haben und behalten erden, doch immer nach Außen hin un einig fühlen und auch einig sind. Da ich gerade on der Sonnenfinsterniß ge sprochen, will ich Ihnen gleich auch einige Schat tenseiten unsere socialen Leben mittheilen. Ein junger Man von D. befand sich unlängst unweit Lauphtim auf der Jagd. Da er nicht berechtigt war, dieselbe auf dem angegebenen Territorium auszuüben, wandelte er hierbei auf verbotenen Wegen. Er wurde von zwei ange stellten Jägern überrascht, al er grade einen Hasen geschossen hatte, suchte zu entkomme' und da die Jäger sich seiner Flucht widersetzten, schoß er einen derselben nieder. Anfänglich läugnete der junge Mann entschieden, vor ei nigen Tagen aber legte er ein umfassende Be kenntniß ab. Er sollte, nachdem er bereit am Anfang der Untersuchung den Leichnam rekognoScirt und unwahrer Weise behauptet hatte, ihn nicht zu kennen, am Ort der That den Weg selbst vor zeigen, den er nach seiner Aufstellung gegangen sein wollte, erwickelte sich dabei in Widersprü che, und konnte schließlich dem Geständnisse nicht mehr ausweichen, daß er dort nach einem Hasen geschossen, dabei dem ersten Waldschützen zu ent springen versucht hatte, aber auf den zweiten, den Jagdgehülfen, gestoßen war, sen er dann ohne Weitere niedergeschossen. Für da Ber gehen der Wilderei wäre er von den Gerichten mit einer Gefängnißstrafe von höchstens 8 Ta gen, wahrscheinlich aber blo eiuer Geldbuße von 10 bi 12 fl. belegt orden > da er sich aber in seiner Eigenliebe nicht fangen lassen wollte ist er zum Mörder an dem Bediensteten gewor den und hat dessen zahlreiche arme Familie in namenlose Unglück gebrach. Ein anderer Vorfall, der ein traurige Licht auf den Bildungsgrad der niederen Schichten des Volke wirft, ist folgender: Vor etwa 8 Tagen kam e in der Wirthschaf zum Lichtenstein in Reutlingen, wegen eine höchst geringfügigen Anlasse um Mitternacht zu inerßauferei zwischen einigen Müllerknechten au Pfullinger und einigen jungen Männern on hier, wobei ein Gerbergestelle mit einem Stuhl sehr erheblich erletzt, einem der Müller kaechte aber, der sich allgemein de besten Lobes erfreute, mit Steinender Schädel eingeschla gen wurde. Nach schrecklichen Leiden ist der Un. glückliche heute seinen Verletzungen erlegen. Da Gericht ist noch in derselben Nacht inge schritten und hat die ganze Gesellschaft erhaf et. Die Entrüstung über den Vorfall ist eine allgemeine. Doch wenden wir un von diesem traurigen Ereigniß zu Erfreulichem, nämlich zu der That fache, daß die Stuttgarter Gtaatgemeinde da Gasthaus zum „König on England" und zwar für Schulzwecke gekaufthat. Archi tekt Walter ist bereit mit Entwerfung on Plänen für eine, der neuen Bestimmung ange messenen Umgestaltung de Gebäude beauftragt wobei namentlich auch auf die Herstellung eine Turnsaales Rücksicht genommen werden soll. Diese zu 161,150 fl. veranschlagte Anwesen, da eine Grundfläch von 2jB M. 1 Rth, in nimmt, ist schon wegen seiner eentralen Lage, die dessen Verwendung zu öffentlichen, über den ganzen Stadtbezirk sich ausdehnenden Zwecken unterstützt, eine sehr werthvolle Erwerbung, und dürfte sich auch in Zukunft bei einer nothwen dig erdenden Erweiterung der Markthalle al des onder wichtig erweisen. Brüssel, 31. März. Plakate, welche sich feindlich gegen Preußen und zu Gunsten einer Allianz mit Frankreich ausfpreche, find in Luxemburg verbreitet worden. Der preußische Befehlshaber der Festung Luxemburg hat sich über die seiner Regierung zugefügte Schmä hung beklag. Depeschen mit dem atlantischen Telegraphen. Berlin, 27. März. Da norddeutsche Parlament hat eine Eonstitution angenommeu, deren Bestimmungen größtentheil mit dem vom Grafen Bismarck vorgelegten Plane im Einklang stehen. General Sherman Reise nach Palästina. GeneralSherman hat die Erlaubniß erhalten sich im Juni an der unter den Auspicien de Eapitän Duncan stattfindenden Vergnügungs reise nach dem heiligen Land zu betheiligen. Eine Revolution auf Hayti. Von Hayti liegen Berichte über ein aber malige „Repolution" ar, die dort während der letzten Tage stattgefunden ha. An der Spitze der revolutionären Bewegung stand Prosper Elle und dessen Sohn. Beide sollen getödte und die Ruhe wieder hergestellt worden sein. Nach einem andern Berichte, der indessen kzjn Datum trägt, hätte Präsident Veffrard eine Niederlage erlitten und wäre nach Jamaica ge flohen. Ein sonderbare Teftäment. Da Testament de vor einigen Tagen in St. Loui gestorbenen Bierbrauer, Juliu Win kelmeyer, ist seit letzten Montag in dem dortigen Waisengerichte hingelegt. Da von dem Ver storbenen hinterlassene Vermöge belauft sich auf nahezu eine halbe Million Dollar. E besteht zum Theil in der Braueinrichtung, den Vorräthen der Brauerei, zum Theil in Werth papieren und baarem Geld. Ida Testament ist am 3. Mai origen Jahre aufgesetzt or den und von den Herren Robert Roentgen, C. C. Hartmann und Louis Reinsen al Zeu gen unterschriebe. De Kindern de Ver storbenen; Julie, fünfzehn Jahr alt, Chri stoph, vierzehn alt, Carl, elf Jahre, Juliu sie ben, Adolph, fünf und Ida, drei Jahr alt, hinterläßt der Testator je einen Dollar. Die Süd St. Loui Turnschult ist mit hundert Dollar bedacht. Wat nach Berichtigung et aiger Schulden übrig bleibt, ist Eigenthum der Wittwe, grau Christi Winkeime,er, geb. Stifel. Fall sich dieselbe wieder erhei rathen sollte, so soll ihr nur der gesetzlich zuste hendendeßntheil zukommen. Sobald lue der vorgenannten sechs Kinder selbstständig wird oder sich veiheiralhet.ha die Wittwe ihm fünf tausend Dollar zu zahlen; diese Zahlung soll aber in jedem solchen Falle erst in Jahr nach erfolgter Etablirung oder nach -eschehener Ver hcirathung erfolgen- Zu Vollstrecken de Te stamente sind die Schwäger de verstorbenen, die Herren Carl und Christoph Stifel einge stz'. Locale Reuigkeiten. Pa. Wurde freigesprochen. Neulich suchte ein Polizeispitzel den Hrn. Friede. Sener, Eigenthümer einer der ausgedehnteste rannt weinbrennereien in Lancaster County wegen Ueber,retung de Steuergesetze zu verdächtig. Hr. Brook, Chef der Jnl. Revenuensteuer- Polizei in Washington wurde eingeladen, um die Sache zu untersuchen. Die ist nun ge schehen, und Hr. Sener ist on aller Anklage des Betruges freigesprochen. Hr. Sener hat während de letzten Jahre nicht weniger wie PB2,vvv Jnland-Steuer bezahlt! Schlechte Verwaltung. Wie es scheint, hat der frühere Collektor der Inländi schen Revenuensteuer, Hr. Hood, sein Amt schlecht verwaltet. Eine große Anzahl Pcrso nen, die ihre Steuern an ihn bezahlt, und Quittungen dafür erhalten haben, bekommen jetzt Nachricht von seinem Nachfolger im Amte daß, wenn sie bis zu einem gewissen Tage ihr Taren nicht bezahlten, sie 1 pro,. Cent Zulage sowohl al 20 Cent für die Notiz zu zahlen hätten! Dadurch sind die Tarbezahler genö hig, 10, 20 und 3 Meilen weit zu dem Herrn Sollektor zu gehen, blos um ihre Quit tung zu zeigen und zu deweisen, daß sie bezahlt haben! Da heißt man das Volk am Narren seil herumführen, und zeigt abermals, daß e auch in Amerika solche elende Schurken gibt, die einem europäischen Lackei würdig zur Seite gestellt werden können. Wir würden jedoch alle solchen Personen, d'e ihr Taren bezahlt, und Quittungen dafür haben, rathen, hübsch zu Hause zu bleiben; sind die Bücher de früheren Collektor nicht richtig, so ist die nicht die Schuld der Tarbezahler sondern die de Collek tor ; und wenn der jetzige Herr Collektor au flnden will, wer Tax dezahlt hat und er nicht, so hat er einfach entweder selbst zu solchen Per sonen zu gehen oder geeignete Personen an sei ner Statt zu senden. Feuer in Mount Joy. Am vor letzten Dienstag brach Feuer au in der Apothe ke de Hrn. Blentzinger in der Main Straße. Da ober Stockwerk wurde gänzlich zerstört, während da untere, obschon gerettet, dennoch sehr durch Wasser beschädigt wurde. Der Ver lust ist durch Versicherung gedeckt. Theures Vieh. Bei einer Berstet gerung auf der Farm de Hrn. Kreybill am 11. letzten Monats, wurde eine Anzahl sogenannten „Vollblut-ViehS" ersteigert, welche folgende Preise brachte: Kühe.-Lady Jan, 105; Lalla Roock, P 116; Entonville,soo; Aoung Lady, P 167; Gulnare, PI 10; AStoria, P 210; Minerva, 581; Jsabella, Mi; Marion, PIA); Sylph, P 132; Rose, P 100.50; Garland, P1V0.50; Belvidere, 5100; May Flow, 561. Rinder.—Rosr Hamilton, 580; Laura. P 51.5; Marie,a. 570 ; Beauly, 570; Lola Monez,P2o2; FountainQueen,Pill; Ein derella, POB. F arren.—Rover, 561 ; Reefer, P5l; Li beralst, PI 51 ; Hcndon, P 35 ; Avondale, P5l; Prince Alber, PI80; Messenger, P 200; Al bion. P7O. Kälber—Azim. P2I; Red Rose, P 55; 3te Grand Duke,Plol; Oxford, PO3; Grand Duke zurückgezogen für P 321. Da dieses Vieh jetzt schon gut „gepfeffert" ist, so hat man den Pfeffer bei'm Schlachten ge spart ! Trauriges Unglück. Auf der Farm des Hrn. Jos. E. Buckwalter in Manheim Township, zwischen Petersburg und Litiz, er eignete sich am Dienstag vor ach Tagen ein trauriges Unglück, welche den Tod eine jun ge Manne und die Verwundung mehrerer anderen Männer zu Folge hatte. Hr. Buck walter wollte nämlich eine alte Scheuer nieder reißen, und hatte zu diesem Zwecke etwa 10 sei ner Nachbarn eingeladen. Man hatte eine der Mauern unterminirt, und wollte dieselbe mit einem Seil umreißen; allein die Mauer Wi derstand de Bemühungen der Anwesenden. Vier junge Männer wagten e nochmal, und waren eben im Begriff die It> Fnß hohe Mau er zum Weiche zu bringen, al dieselbe ein stürzte. Drei derselben, Namen Gamber, Erb und Kreider, entkamen mit knapper Noth dem Tode, obschon dieselben mehr oder weniger schwer verwundet wurden. Der andere junge Mann jedoch Jakob Longecker ward von der Mauer getroffen, und augenblicklich getödtet. Sein Körper war schrecklich zugerichtet. Wurden nomintrt. IndemMayor Sanderson on dem Senat in Washington al Assessor diese Distrikt verworfen wllede, s hat Präsiden Johnson den Hrn. Wm. A. Morton als Assessor, und Hrn. Wm. M. Wiley al Collektor ernannt. Ob auch diese beiden Her ren verworfen erden? Hrn. Morton kennen wir persönlich, und einen besseren Mensche al er, kann man auf Gottes weiter Erde nicht fin den. Ein frecher Raub. Während Hr. H. M. Brubaker on Rapho Township am letz ten Samstag vor dem Eourt Hause stand, wur de ihm sein Taschenbuch mit 5500 au der Ta sche gestohlen. Es waren zur Zeit eine große Anzahl Personen auf dem Trottoir ; diese Ge legenheit benutzte der Dieb, schnitt die Tasche de Hrn. B. mit einem scharfen Messer offen, und erhielt auf diese Art da Porte! onia mit dem Gelde. Einbruch. Der Conditorei-Laden de Hrn. I. R. Royer in guiton Row, West King Straße wurde am Dienstag vor acht Tagen er brachen. Die Räuder erhielten jedoch blos Ott) für ihren „Trouble". Zur selben Zeit wurde ein Versuch gemacht um den Laden de Hrn. P. F. Blessing zu de rauben. Sie hatten die Mauer und da Trat tair an der Kellerthüre weggerissen. Inwendig war jedoch ein Fenster welche dadurch zerbro chen wurde. Der Lärm den die Scheiden ver ursachten. hielt die Räuber wahrscheinlich von dem eiteren Vordringen ab. Lehten Montag wurde ein ähnlicher Versuch gemacht um den Dry Goods Store de Hrn. Georg Fahnestock in Süd Queeu Straß zu be rauben. Die Räuber hatten 12 Löcher in die vordere Thüre, und etwa 6 Löcher an den Läden am Hinteren Theile de Gebäude gebohrt. Die Thürz und Läden waren jedoch inwendig mit lecheisen versehen, welche den Raubver such vereitelte. Lancaster Deutsche riefListe. Montag April 1. 1867. Damen-List! Ameli'a Dietrich, Annievadter, AnnaFrantz, Clara A. Hall, Sarah Kreiber, Lydia I. Mil ler, Mar Aoung. Herren-Liste: Henry Betger, Jsaac N. Carl, Wm. Ehr har, Henry Frank, John A. gulmer, Samuel Fiske, Beyj. Kreider, Jsaac Liebold, DanielW- Metzler, I. H. Miller, C. G. Mallack, Fred. P. Mau, John Miller, Elim Muckel, Sam. Peter, Henry Reist, Harry R. Reist, Wm. Strümp, Andre Scheaffer, Eha. Schliff, Jean Schreiber, T. Stattler. Wm. B. Smith, Dan. S. Weis, Daniel Weis, Minch u. Bro., I.S. Wachob, P. B. Weaver,Re. M, Wolf.