Die Staats-Ztitnvg. Zoh. tlsieorg Nipxer, Herausgeber und Eigenthümer. Harrisburg, Pa. Donnerstag, März 14, 1807. rschlten. Wegen Mangel an Raum sind wir genöthigt, unsern Reise bericht nach Marietta und Columbia für dt nächste Nummer zu verschieben. DNAkntstattuug. Den Herren Landreth und Sohn sind wir für die Uebersendung einer Parthie ihrer vor trefflichen Garten - Sämereien zum wärmsten Danke verbunden. Wir ge denken im Lause dieses Sommers Ver suche mit denselben zu machen. Ei eues Lieenzgeseft. Am 7ten März passirte in unsrem Re präsentantenhaus ein neues Licenzgesetz, wa unsren republikanischen LanbSleu te hoffentlich den Standpunkt klar ma che wird, auf welchem die „Partei der große moralischen Ideen" steht. Die Temperenzler-Convention, welche am 2Stn Februar tn Harrisburg nicht „tagte", sondern „nachtete" hat somit schon Früchte getragen, und zwar eine Frucht, dir dem verbotenen Apfel gleicht, wie ein Haar dem andern. Mit diesem Gesetz ist der Temperenzbewegung Thür' und Thor geöffnet. Unsere Leser sind, hoffentlich, zu gut und zu genau mit uns selbst, sowie mit der Tendenz unsres Blattes bekannt, als daß sie glauben könnten, wir seien zu Gunsten der Völlerei und Unmäßigkeit. Allein bei der Passtrung dieses Prohibi tivgesetzeS drängt sich Einem unwillkühr ltch die Frage auf: 1. Hat der Staat daß Betreiben eines Geschäftes an ge wisse Bedingungen zu knüpfen? Und: 2. Ist der Verkauf von Bier ein unehr liches Geschäft? Akt 1. Jedermann kann irgend ein Geschäft betreiben, wenn er die geringe Licenz (on ssü bis KIV) löst; aber ein Bierwirtb muß erst vor den Richter tre ten, sich dort vertheidigen gegen etwaige Einwände eines böswilligen Nachbars oder eines fanatischen Temperenzlers, (der vielleicht ein verkommener Söffer ist) und dann muß er erst S5O erlege, ehe er sein Geschäft betreiben kann. Akt 2. Diejenigen Männer, welche seit dem Beginnt des Krieges das Bicr verkaufgeschäft betrieben haben, gehören zu den bedeutendsten Steuerzahlern der Ver. St. Regierung, wie ein Blick auf die Einnahmen zeigt. Aehnlich verhält S sich in dem Staate. Sie waren dem nach ehrlich genug, die Regierung, des Staates wie des Bundes, zu unter stützen ; weshalb will man jetzt ihre Existenz abhängig machen von dem pro oder contra von Andren, die vielleicht gar keinen Beitrag liefern zu dcr StaatS- oder Ver. Staaten-Maschinerie ?! Es scheint uns, daß unsre Herrn Ge setzgeber nicht mehr vom Volt, sondern blos von einzlen Narren sich bestimmen lassen, und daß sie sich nicht den Teufel darum kümmern, daß sie durch die Mehrheit des Volkes erwählt wor stnd. Da oben erwähnte Gesetz, betitelt - Eine Akte, um die Auestellung von Licensen an Hotels und Spetsehäuser ferner zu reguliren, lautet wörtlich, wie folgt: Sekt. l. Sei e verordnet c., daß, wenn an irgend eine Cour of Quarter Session des Staate ine Petition um eine Licenz für den Bertauf derauschender Getränke unter den de siebenden Gesetzen eingereicht wird, es für de sagte Court gesetzlich sein soll, außer der Peti tion de Applifanlcn noch andere für und wider ihn anzuhören, uud das Gesuch daraufhin ab zuschlagen, wenn nach der Meinung besagter Soart eiu solche Licenz nicht nothwendig ist für ie Bequemlichkeit des Publikums und die Be herbergnng Reisenden, und alle dieser Sek tion eatgegenlqzifende Gesetze sind hiermit wi demifen. elchezum Beikauf on einheimische Weinen und Malzgetränken berechtigt, sollen in dersel be Weise und bei derselben Behörde ringe reicht erden, wie Gesuche um Erlheilung einer Hotel-Lleenz; mit der Bestimmung, daß die Borschrist hinsichtlich der Schlafzimmer und Lette nicht aus Petenten für Eating-HauS- Licenz (einschließlich Bierhäuser und Restau rant) Bezug haben soll; und die l(1. Sektion br Ast o 20. April 1858, welche County- Schatzmeister ermächtigt, Kating - Haus- oder Retail-Brauer-Licenz zu bewilligen, ist hiermit widerrufen. Glt. 3. Kein Licenz für ein Eatinghaus unter den Bestimmungen der zweiten Sektion diese Gesetze soll in einer incorporirten Citp eniger l fünfzig Dollar, noch sonstwo we niger al njig Dollar kosten. Sekt. 4 setzt al Strafe für den Verkauf einheimischen Weinen und Malzgetränken ohn Licenz für die erste Gesetzesübertretung, bei Ueberftihrung durch die Court eine Geldstra fe on nicht eniger als 450 und nichtmehr als O2OS fest, und für jeden Wiederholungsfall ich wenige, al 4100. sowie eine Gefängniß, strafe 30 bi 00 Tagen. Sekt.S. Die Bestimmungen diese Ge fegt sollen sich Nicht auf Philadelphia beziehen. (Philadelphia muß natürlich immer aSgemmen werden ; 's könnte sonst t Herbst ein kleine Douuerwetter un ter den Wählern dort ausbrechen!) Nicht zu übersehen. Al die neue Bill in Betreff der Jwry-Commtssioners im Repräsentan tenhaus z Harrisburg vorlag, wurde et Zusatz vorgeschlagen, daß diese Eotsffner die Namen nur von der etßen Bevölkerung auslesen sollten, allst derselbe Beschluß wurde mit Beeuger Partet-Abstimmung verworfen! Mlso macht euch gefaßt. Demokraten, erwacht!! Freunde der Union und Constitution, auf zum Rumpfe? Weiße Freimänner! —Morgen (Frei tag) ist, wie Ihr Alle wißt, der Wahl tag, an welchem Ihr für Stadt- und Townschip - Aemter zu stimmen habt.— Nur noch wenige Worte: Stimmt das ganze demokratische Ticket. Prüft Eure Tickets genau! Laßt Euch kein radikales Ticket aus schwär z xiv, 11. üitttoll, 55 IIIinixII,, 3. Voiiicxxx, >l. 11. Vragtti, 3. IV. l'. <>. V VVlKI<>, It. !>'. VVixls, IV. 'l'. VVillxv, IIoiV VViwn, 11. 11. VVil .l. 11. VV. U. (I. VV. K. kl. ,Vixll, I). li. 3xl>lz?, .1. KI. .l. Ilielixi, .1.1), liiclilevi, KI. V- üxiilex, .1 luicil, .1. lixlevvll, .1. >V. Iil„c-Ii, .1. U. III?, 11. I'. tilnvv.tl. !>I. Iloutcvsll, ./. Si,cutt, li. I'. Kcx'klxixl, U. .1. Kuixlv, H IV. (lxrte. Kielnvz? ülarlc, ü. üallicx, di. oool>, li. üxnülllic-, 11. I.'. I!oIc, K. KI. ttiilli, VV. I'. I>ixi>, VV. I!. lü>>ln<>, I. IIilvIIx, 15. I>>t, 15. II. I''. 15- !l! 11. 'Vit>>,lcr. I'. cvolil, Ilurcliiis-, li.' Ilnrt, N. li. Uavxx, .1. 11. 11. VV. lllz-- l>v, li. lii, bi. M llnlixxx.ü. Unmxzr, li. VV. blxlclileix!,, vV. VV. IlI>I>r>I, .1. li. Ilccliliill, lr>I, 0. 'V. Nul lt. VV. ,Ilia, 3. SV. Kxxnnn, IV. />. K'xkki'V, .1. 11. Kntc-linui, IV. //. /'oont-, U. l,!>>, V. VV. KV l".' KV- Inn. r', VV. klxevxll, l'. O'- IVcitt, !0, 15. 11. Kolli, V. üawvor, K. 11. Kxlixui lc, 'o/c>k'l-, I. . Btnrr, i/'/xx/. evex.v, VV. 11. ditolcx?,, 3/. li. 77-ttc/ex, I'. 3. I-. VVI>- dur, VV. li. Wlii-lidur, Kl. Wolk>r, 3. Wonlrvorlli, K. V. VVlialor, 7V IVik liain.,. 3. V. VVllxo, ,V. /<'. IVii.ro, VV. Die Pennsylvanier Hallunken stehen in schiefer Schrift. Vorsicht ist zu allen Dingen nütze. Vor einiger Zeit trug sich in einem der ersten Hotels zu New-Zork ein er götzlicher Vorfall zu. General Butler, der notorische Löffeldieb, logtrte seit ei nigen Tagen im Hause, und da er nicht an der Table d'hotcl speisen wollte, ließ er sich seine Mahlzeiten auf seinem Zim mer scrviren. Da ihm das Aussehen des Kellners, der ihn dabei bediente es war ein Neger von allerdings nicht einnehmendem Aeußeren—zuwider war, so befahl er ihm eines Tage, während er aß, sich zu entfernen. Der Neger verneigte sich und stellte sich dicht hinter den Stuhl des Generals. Dieser glaubte, er sei fort und ärgerte sich nicht wenig, als er ihn nach einigen Minuten wieder hervortreten sah, um die Suppe wegzunehmen. Du sollst dich aus dem Zimmer pack-n, sagte Butler, ich will al lein sein ! Ich bitte um Entschuldigung, Sir, sagte der Neger, indem er sich steif in die Höhe richtete; das geht nicht, denn ich bin für das Silbergeschirr ver antwortlich i tkhrschritmngr Während des letzten Jahres wurden im Staate Ohio Ehescheidungen bewilligt, wovon der größte Theil auf den nördlichen Theil des Staates kommt. Pfui, Schaude! Als Gen. Sheridan neulich erfuhr, daß die Neger in Louisiana bei der be vorstehenden Wahl nicht stimmen dürst, gab er Befehl, die Wahl zu verschieben! Da habt ihr'S, freie weiß Männer ! Ein „Schoultersträp" befiehlt, und Ihr müß t—gehorchen! Alles wie in Eu ropa ! —Militärischer Despotismus im freien (?) Amerika! O armer Ehe ridanl ein williges Werkzeug des rus sischen Czaren! Das Steuer-Gesetz. Da der 39. Congrcß an dem Re venuen- oder Jnlandste u er- Gesetz e sehr umfangreiche Veränder ungen vorgnommen hat, so halten wir es für unsere Pflicht, dieselben unsern Lesern zur Kenntniß zu bringe, indem alle Klassen darin Interessirt sind: §l. Hinfüro soll die Einkommensteuer nicht mehr im Monate Mai, sondern im Monate März jeden Jahres auferlegt und erhoben wer den, und alle darauf bezüglichen seither für de Monat Juni anberaumten Verpflichtungen der Steuerbeamten sollen fortan in den correSpon direnden Tagen des April vorgenommen wer den. Die Baumwollenstcner soll vom 1. Sep tember 1807 an 21 Cent per Pfund betragen. si 2. Apotheker, Metzger, Zuckerbäcker, PlumbcrS und GasfitterS, deren jährliche Ver kaufe H 25.000 übersteigen, sollen zusätzlich der jetzt auferlegten Steuer I Dollar von jedem 1000 über 25,000 Dollars entrichten. ß3. In allen unter dem Steuergesetze der Vereinigten Staaten erwachsenden Prozessen, in denen der Distriktsanwalt al der erfolgende oder vertheidigende Advokat erscheint, soll über den Stand dieser Prozesse fortan nicht mehr Bericht erstattet werden an de Solicitor des mit dem SchatzamtS-Sekretär den Steuerbe amten, DistriktSanwälten und Marschällen die entsprechenden VerhaltungSregeln zugehen lassen soll. §4. Alles den Ver. Staaten unter der Operation de Steuergesctzes zufallende Grund- Commissär der inneren Revenue, der darüber in Gemäßbeit mit der Instruction de Schatz amtSsekretärS verfügt. p 5. Der Fabrikant von Artikeln, von wel chen die Steuern mittelst eine denselben anzu heftenden Stempels zu bezahlen sind, und die ohne da Anhefte eines solchen Stempels weg den gegenwärtig gesetzlich auferlegten Strafen von den Assessoren und ihren Assistente, inso weit es dieselben zu ermitteln vermögen, inner halb 1 oder 2 Jahre auch och mit der Steuer belastet werden, die er durch dieses Verfahren zu umgehe gesucht hat. 8 0 schreibt eine Erweiterung der Pflichten Ren Revenuen unter der Zustimmung de SchatzamtSsckretärS an Personen, welche Steu erdefraudatione zur Entdeckung und Bestrafung bringen helfen, gewisse Belohnungen auSzuzah len, für welchen Zweck kllll>,lX>o von nicht an derweitig zu verwendende Geldern de Schatz amtes zur Verfügung gestellt sind, tz 8. Die Straftare von 10 Prozent nach Beamten-Elat betreffende in> Ganzen unwich tigen Veränderungen in dem seitherigen Ge setze. Derselbe Paragraph nimmt wörtliche Ver änderungen vor an einer Reihe on Sektionen mcnhe Aenderungen hier untereinander anzu führen, aIS: Apotheker, Metzger, Zucker- tigt 2 Proz. BonnetS (Damenhüte) 3 „ Butter unb Käse (keine spezielle Steuer erfordert). Cigarren, Eigarrettcn und Ehe rootS (ManillaS) jeder Beschreibung, von Tabak oder irgend einem Substi tut dafür, verfertig, per ltll). . . . ü Doli. Baumwolle (siehe oben). Kupfer- und Messingröhren. 5 Proz. Spirituosen, Whiskey :c., durch Destillation gewonnen, per Gallone.. 2 Doll. Fähr-Eompagn ien, von ihren GaS-Eompagien. Die Steuer bleibt dieselbe, wie sie war, doch ist die Bestimmung aufgehoben, daß die selben diese Steuern nur bis bis zum l.April l8i)7 denSonsumenten berech nen sollen. Die Eonsumenten blei ben ohne Zeitbestimmung damit be lastet. Schießpulver, Patronenpulver, per Pfund S CtS, Jagdpulver, in Fäßchen, per Pfd.. 4 „ Pulver für Sprengzweckt per Pfd.. lj „ Alle Gattungen Glas l) Proz. Trauben-Branntwein per Gallone t Toll. Reifröcke '. . . .2 „ Leder jeder Art, Ziegen-, Hirsch-, Kalb-, Kid-, Roßleder, HundSfelle, gegerbt oder zubereitet, ganz oder theilweise 2l „ Zucker von Zuckerrohr und nicht von Sorghum und Jnwer, per Pfund.... 1 Cent. Raffinat-Zucker (Syrup oder MolasseS nicht eingeschlossen lj Proz. Holzschrauben 5 „ Woll-Manufakturen, solche in denen die Wolle deu Hauptdestand- g theil ausmacht 2ZProz. Für da Färben ober Wieder auffarben oder Wiederbedrucken von Zeugen und anderen Artikeln ist kei ne Steuer auferlegt neben der für den Prozeß ihrer Manusactur. Stempelsteuer. In der Stempelsteuer sind nur die folgenden wenigen Veränderungen vorgenommen worden. Kein Stempel ist für Hinterlassenschaftspapiere, Testamentsbriefe der Administrator- und VormünderbondS er forderlich, wenn die Hinterlassenschaft in realem oder persönlichen Eigenthum lttiX Dollar nicht übersteigt. Desgleichen ist kein Stempel er forderlich auf irgend welche Papiere, mittelst de ren Ansprüche von Soldaten oder deren gesetz lichen Repräsentanten von de Vereinigten Staate für Pensionen, rihkständige BountieS ic. ingeeriehey werde solle, De.' Stempel von Sit CtS. aus die Vriginal-Dofumente der Briefe, mittelst deren ine Klagesache vor Ge richt anhängig gemacht wird, sowie der Stein pel von 25 CtS. auf EreknttonSbefehle ist abge schafft- Die Freiliste. Die folgenden Artikel sind der Liste steuerfreier Gegenstände hinzuge führt worden: Aepfel-Schälmaschinenz Anzei gen in Zeitungen (verschiedene von Washington eingegangene Berichte über die Amendements zum Steuergesetze lassen die Abschaffung der Anzeigesteuer ztveifelhaft) ; alkoholische und ätherische Pflanzen-Ertracte, wenn ausschließ lich für medizinische Zwecke dienend; Packseile; Fischerleinen und Netz ; Bindfaden und Seile aller Art; Stangeneisen, Reifeisen, Eisenbän der, Eisenblech, Eisenplatten und da für Stahl manufactur zugerichtete Eisen; Bürsten-Rah men (kruoll dloclis) z Bienenkörbe; in Blech. Kannen bewahrtes reservirtes Fleisch, einschließ, lich Shellfische ; carbolische Säure und carbol saurer Kalk, al deSinfizirende Substanzen be nutzt; Carpetbag und Cabarahmen; in Blech kannen eingeschlossene preservirte Vegetabilien und Früchte ; Bottiche, Eimer, Fässer, Holzbllr sten, Besenstiele, Zuber und alle Arten on Küferarbeiten; Spuntenzapfen, Packkisten MatcheSkistchen, aus Holz u. s. w. bestehend; Pflügebäünre, Stuhlsitze und andere Stroh arbeiten für denselben Zweck im Rohzustande;, hölzerne Sättelbäume und MatcheS-Kistchen, auf welche die früher gelegte Steuer noch nicht bezahlt worden ; Eiscngußwaaren, Kupfer- und Messing-Gußwaaren für Maschinen, Wägen oder Waagen und irgend welche andere Güsse, die einen Theil irgend eine Artikel darstellen, on dem im fertigen Zustande eine Steuer er hoben wird; verzierte, glacirte, galvanisirte oder gewöhnliche eiserne Hohlgußwaaren oder Ge schirre ; Uhren-Zierrathen al : Uhrwerke, Säu len für Uhren, Uhrschlüssel, Uhrpendel ,c. Klei dung oder zu Kleidungen gehörige Stücke, durch Nähen für Mann, Weib und Kind au Zeu gen oder Tuchen gefertig, auf die bereit eine Steuer oder Zoll bezahl ist; Kupferböden zu Gegenständen gehörig, die im Hause der der Küche erwendet werden; Thüren, Fensterrah men, Jalousien, Fensterbrüstungen ie., gleichviel aus welchem Material; Abzugröhren, GaSröh ren, Wasserröhren, on Holz der Cement ge fertigt; Gewebe mittelst Handstühlen hervorge bracht ; Rahmen und Stühle für Sägen; Leim und Kleber jeder Art im festen Zustande; Rech en, Sense, Spaten, Heugabeln, Hauen, Haken tragbare Mahlmühlen, Gestelle für Pferdekraft- Maschinen, Leitseile und Pferde-Kummet; Pferde-Decken von Zeugen gefertigt, auf die ei ne Steuer oder Zoll bezahlt worden; Piano forte-guße; Lakrilen- Saft; Magnesia-Lam pe ; Fabrikate on Jute, Molasse und konzen trirte Molasse; Melado der Zuckerrohr-Mela do; Oelnaphta, Benzin, Benzol, Gasolin von mehr al 70 Grade des Baume'schen Hpdromt terS und Produkte der Destillation, Wiederde stillation der Raffinirung von rohem Petrole um oder rohem Oel durch einmalige Destilla tion von Kohle, Kohlschiefer, Torf, Asphalt oder andern bituminösen Substanzen gewonnen ; Kalmblatt oder Stroh, gebleicht, gespalten, zu bereitet der geflochten, aber noch nicht in Hüte, vonnctS oder andere Kopfbedeckungen >c. er arbeitet; Hacken, Gabeln und Spate, beider Kartoffel-Pflanzung, Dllnger-AuSbreitung >c. benutzt; Topfcr-Waaren aller Art, einschließlich Steingut, Erdwaare, braun, gelb oder grau; Widder; Stemmeisen zum Ausbrechen von Felsen und Instrumente zum Ausziehen on Wurzel; Root-Beer und anderes Small-Beer Salz; Sitze und Pulte und Tafeln und Glo buse aller Art für Schulzimmer; Schleifen, Schitbkarre, Handkarren und Zäun, on Holz ähnliche Stoffe auS Plumbago bestehend; Stum pcn-Maschine ; Stahl jeder Art: Strohpap pe oder Pappendeckel und Zeuge, wie die Buchbinder es benutzen; Ncstelstifte für Ver zu gehört, um Waaren nnd dergl. darin einzu schließen; Kipe-Boren on Eisen angefertigt; Zinnwaare für Hau und Küche gebraucht; ültramarinblau ; Firniß ; Wägen, Karren und Drap für Landwirthschaft und Halzhändler- Zwecke; Wasch-, Mangel-und AuSring-Ma schinen ; Waschbretter mit Zink beschlagen; Spinnräder, Handhaspel, Hand-Webstühle; Holzknöpfe; Drahtgeflechte. Die Steuerfreiheit der vorgenannten Artikel setzt voraus, daß sie in den oben angegebenen Zustand und in keiner andern Form oder gas sung sich befinden. Die Einkommensteuer. Vom 1. März 1807 tritt die ueue Einkommeusteuer in Kraft. Steuer vom Einkommen für 1800 ist somit sofort aufzuerlegen. Einkommen von Gewinn, Prosiiten, von Ei genthum, Miethe, Interessen, Dividenden, Ge halten, vom Handel oder von irgend einer Be schäftigung zahlen on einem Betrage über chlooo fünf Prozent; zusätzlich der steuerfreien 41000 sollen alle National-, Staat-, Coun tieS- und Municipal-Steuern, welch innerhalb he Jahre bezahlt worden sind, on dem besag ten Gewinne, Profilen oder Einkommen der be treffenden Personen noch in Abzug gebracht wor den. Verluste während de Jahre von Feuern, Schiffbrüchen oder im Handel oder durch werth, lose Guthaben erlitten, sollen gleichfalls in Ab zug gebracht werden. Davon ist jedoch ausge schlossen die abgeschätzte Verringerung on Werthen und dadurch hervorgerufenen Verlu sten, welche innerhalb de Jahre von Verkauf von Grundeigenthum, sta innerhalb der beiden vorausgegangenen Jahre gekauft wurde und nachdem das Einkommen geschätzt worden ist, erwachsen sind. Ferner kommt in Abzug on Einkommen Beträge, die für Arbeit oder In teressen on irgend einer Person bezahlt wurden welche Land gemiethet und Arbeiter engagirt hat, um besagtes Land zu kulttviren, oder in ir gend einem andere Geschäfte thätig war. von welchem besagtes Einkommen abzuleiten ist. Ferner ist in Abzug zu bringen der Bettag, welchen irgend eine Person für Hausmiethe be zahlt hat und zwar für solche Räume, welche sie für sich der ihr Familie selbst gebraucht oder benutzt hat. Ferner ist in Abschlag zu bringen alle für gewöhnliche und nothwendige Repara turen gemachten Auslagen, vorbehaltlich jedoch, daß kein Abzug gemacht werden soll für irgend eine Ausgabe zu neuen Bauten und dauernden Verbesserungen, die den Zweck gehabt, den Werth des Eigenthums oder der Besitzung zu ergrö ßern; und weiter vorbehalten, daß blos ein Tau send Dollars vom Einkommen aller Gelder on je einer Familie, al: Vater, Mutter und Kin der, Gatte und Frau, ganz oder theilweise de stehend, gemacht werden soll ; der Vormund soll für sein Mündel de gleichen Abzug on 41000 machen dürfen, außer in den Fällen, wo zwei oder mehrere minderjährige Kinder zu einer Fa mitte vereinigt sind und gemeinsam Eigea thumSlnteresse haben; und ferner vorbehaljen daß in Fällen, >? her Gehalt der andere ver- giitung irgend einer im Dienste der Ver. Staa ten beschäftigten Person 41000 per Jahr nicht übersteigt oder der gleiche Betrag durch Diäten der Spötteln erzielt worden sein mag, solche Einkomme gleichfalls unter die jährliche Ge winne, Profite gerechnet werden soll. Bei der Abschätzung de Einkommens der Gewinne und Profite irgend einer Person soll alle Einkommen mit eingeschlossen sein da von Roten, Obligationen und anderen Sicher heiten der Ver. Staaten erlangt ist. Ebenso Profit, die währenddes Jahre on Verkauf von Grundeigenthum, da innerhalb der zwei vorausgegangenen Jahre gekaust worden ist, erzielt wurden. Eben! alle von Noten, Obli galionen, Schuldverschreibungen erlangten oder angewachsenen Interessen, ob bezahlt oder nicht bezahlt, wenn dieselben für gut und einziehbar erachte werde, weniger der Interessen, welche innerhalb de Jahre fällig geworden sind. Ebenso der Betrag von allen Prämien auf Gold und Coupon, der Betrag on Verkäufen von Schlachtvieh und anderen Thieren, Zucker, Woll, Butter Käse, Salzfleisch uud andere Fleisch jeder Art, Heu und Getreide oder ande ren vegetabilischen oder irgend welchen Pro dukten, welche da Ergebniß der Erträge der Besitzung irgend einer Person sind, auSgeschlos sen jedoch alle, was von der Familie selbst consumirt wird. Desgleichen alle andern Ge- Winne, Profite oder Einkommen, die au irgend einer andern hier nicht namhaft gemachten Qnelle erwachsen, mit Ausnahme de Mieth werthes von irgend einem Besitzthum, welche der oder die Eigenthümer, oder die Glieder ei ner Familie für sich selbst brnlltzen ; ferner der Antheil irgend einer Person an den Gewinnen, Profiten oder Dividenden irgend einer Com pagnie, zu dem sie berechtigt ist, gleichviel ob de sagte Profite bereit vertheilt sind oder nicht; ausgenommen ist davon der Betrag eines Ein kommen, das on irgend welchen Institutionen oder Sorporationen erlangt ist, deren Beamten gesetzlich gehalten sind, einen gewissen Anthtil der Dividenden solcher Institutionen ader Cor porationen ju dem Zweck zurückzuhalten, um dieselben dem dienstthuenden Beamten auSzu. zahlen; desgleichen derjenige Theil de Gehal tes, elcher für Dienstleistungen im Civil-, Militär-, Marine- oder anderen Dienst der Ver. Staaten empfangen worden ist, tinschließ, lich der Senatoren, Repräsentanten und Dele gaten im Eangreß, on welchen Gehalten die betreffende Steuer bereit in Abzug gebrach Es folgt diesen Bestimmungen noch eine Rei he on Paragraphen administrativerNatur, wel che fast ausschließlich von der Erhebung der Steuer auf destillirte Spirituosen handeln ; S ist unter Anderen bestimm, daß hinfüro alle durch Destillation gewonnene Spirituosen vor ihrem Wegbringen aus dtr Destillerie durch einen General - Inspektor untersucht werden sollen, der dann die betreffenden Fässer und Gefäße in der vom Gesetz vorgeschriebenen Weise markirt. Die Bestimmung im Gesetze vom 30. Juli lBl>3, der gemäß für jede De stillerie ein Inspektor ernannt worden, ist wi derrufe. Diese Funktionen sollen hinfort von solchen Beamten vollzogen werden, die der Com missär der innercn Revenuen einsetzen mag. (R. A. Stsztg.) Da wir obige Liste bringen, möchten wir unsere Leser blos noch fragen: Habt Ihr je unter einer demokrati schen Regierung diese oder ähnliche Steuern bezahlen müssen ? Die vankerottbill. Dievom Präsidenten bereit unterzeichne Bankerottbill hat den Zweck, in den Ver. Staaten ei einheitliches Bankerottg-setz ein zuführen. Die JuriSdition in Bankerottan gelegenheiten wird durch die Bill in die Hände der Distrikt Courts der Ver. Staaten gelegt, während die Bundes-„Circuit-CvurtS" eine Art Oberaussicht über ConcurS-Angelegenhei tenauSüben; übersteigt der Rcceß eines Bankerottirten die Summe von P2OOO, so ist eine Appellation an da oberste Bundesgericht zulässig. kervtt Anwendung: auf frciwilligen un- Zwangsßankerott. Im Falle eine freiwilligen Bankerottes so bestimmt da Gesetz-wendet sich der Insolvente in einer Petition an den Richter de betreffenden Distrikt und dieser erklärt hierauf das ConcurSversahren. Die Gläubi ger erhalten durch den Gerichtshof eine Noti fikation von dem ConcurS und setzen einen oder mehrere Massen Curatoren ein, in deren Hände da ganze Versahren gelegt wird. Die Curatoren erheben alle noch ausstehenden Gel der und erledigen nach ihren besten Wissen und Gewissen die ganze Bankerott-Angelegen hei. Die Details des Verfahren werden durch das Gesetz genau definirt und der Ban über seine geschäftlichen Angelegenheiten zu er theilen z ine gleiche Verpflichtung ha dcssen Ehegattin. haben das Vorzugsrecht. Erstens die Kosten des EoncurSverfahren S; zweitens die Forderungen der BundeSregieruntz an Steuern und Abgaben ; drittens die gor' derungen des Staats, die aus gleichen Rechts ansprüche datiren ; viertens die Löhne von Arbeitern, Eomptoiristen, Bedienten u. s. w. des BanterottirerS, jedoch blos bis zu dem Betrag von Psil und für Arbeit, die vor nicht längerer Zeit als sechs Monate vor dem Ban kerott geleistet worden ist; fünftens alle For derungen von Personen, die nach den Gesetzen der Ver. Staaten Prioritätsansprüche haben- Der freiwillige Bankerottirer wird nicht be straft, wenn ihm nicht innerhalb eines Jahres nachdem EoncurSverfahren betrügerische Ab sichten nachgewiesen werden können. Ein zweiter freiwilliger Bankerott ist blo dann zulässig, wenn den Gläubigern von dem Bankerottirer siebenzig Prozent auS dezahlt werden können, oder wenn drei Bier theile der Gläubiger sich ausdrücklich damit einverstanden erklären. Nicht angreifbar bei dem EoncurSverfahren sind die HauS- und Äüchengeräthen des BankrrottirerS, sowie auch solche Artikel, welche die Maffencuratoren dem letzteren als für seine Familie unbedingt nothwendig überlassen, doch soll der Werth dieser Arti. El die Summe von -PSOU nicht übersteigen . die Kleider des BankerottirerS und seine, Familie, sowie die Werkzeuge, die er zur Ausübung seines Berufe nöthig hat, sind ebenfalls bei dem Eonc urSverfahren nicht an tastbar. Al unfreiwilliger Bankerott erden fol gende Halle betrachtet. Wenn ein Schuldner sich in detrügerischer Absicht aus dem Staat entfernt und seine Gläubiger uubefriedig zu rückläßt; wenn sich ein solcher verbirgt, um dem Verfahren,ur Befriedigung seiner Glau biger u entgehen; wenn er einen Theil seine Eigenthums versteckt, um dasselbe gegen ge sehliche Beschlagnahme zu sichern; wenn er falsche Deklarationen für Waaren mach, um i die Befriedigung der Forderungen seiner ! Gläubiger hinauszuziehen öderem die letzte ren zu betrügen ; wenn er erhastet wird und sich sieben Tag lang im Gefängniß befindet und wenn e sich datei um ein Forderung handelt, welche die Summe von HIVO über steigt ; wenn er fällige Wechsel nicht einlöst und vierzehn Tag lang seine Zahlungen ein stell u. s. w. Im Falle eine unfreiwilligen oder ZwangS- Bankerotte kann da Gesuch um Einleitung den. Bei unfreiwilligem Bankerott ist da Verfahren in strengere; die Strafe für ir gend ein unredliches Verfahren des Banker tirerS desteht in Gefängniß mit der ohne harte Arbeit auf die Marimal-Dauer von drei Jahren. Die ungefähr sind die Hauptzüge de nicht unwichtigen Bankerottgesetzes. Aus Europa. Nachrichte Per Dampfer. Ueberschwrmmungen in Deutsch land. Neuwied bietet auzenblicklich Venedig zu verbinden, oder auch die nöthigen Lebensbe dürfnisse herbeizuholen. Die vierte reitende Batterie ist wegen der Ueberschwemmung ans Verden, 12. Febr. Die ganze Niede rung, welche on der Aller und Weser durch flössen wird, ist überschwemmt. Die Land straße nach Groß-Hutbergen (an der Weser) steh unter Wasser, und die Verbindung nach diesem, so wie den übrigen Dörfern wird un durch Kähne unterhalten. Heute Mittag zeigte der Pegel an der Allerbrücke einen Wasserstand on 12j Fuß Kai. über Null. Kassel, 12. gebr. Der Anfang de am ö. Februar Mittag so rasch und gewaltig in hiesiger Stadt unss Umgegend gelegenen Was serS der Fulda hatte seinen Grund, außer dem schon hohen Stande diese Flusses in dem in solchem Maße on der jetzigen Generation noch bereit in der Nacht vom 8. auf den 9. Februar in Frankenberg und in der weiten Umgegend, wo sie sonst ein winziges glüßchen bildet, in so erstaunlicher Weise angeschwollen war, daß sie ausgedehnten See aus dem Edderthale bildete, so daß viele daselbst wohnhafte Familien sammt dem Vieh in die oberen Stockwerke flüchten Rinteln, 13. Febr. Es war eine Maß- Kasseler und Bückeburger, absperrte; denn über Nacht stieg das Wasser so gewaltig und rausch te mit solch heftigem Wogenschlag gerade über die Chausseen, daß dieselben nur mit großer Gefahr on Fuhrwerk hätten passirt werden können. Das Wasser blieb trotz seiner großen Ausbreitung in dem weiten Thale bis zur Mitternacht vom 11. zum 12., stand bis gegen Morgen am Pegel auf 17 Fuß (14' niedriger als im Frühjahr 1841), und ist von gestern Morgen bis heute Mittag bis auf I4s Fuß burger und Kasseler Straße sind wieder gänz lich frei vom Wasser; aus der Oldendorser Chaussee wird wenigstens wieder durchgefahren. Alle betreffenden Behörden haben treulich gewirkt und gewacht für die bedrohte Sicherheit cationen nach allen Richtungen, so wie für rechtzeitige Unterstützung Rothleidender. Im nordöstlichen Theile der Grafschaft scheinen die letzten Stürme noch heftiger als hier getobt zu habe. So wird aus der Ottenser Forst in der Nähe on Sachscnhagen gemeldet, daß nicht nur Fichten und Buchen, sondern sogar Eichen entwurzelt worden sind. Auch hört man, daß Sachsenhagner Auen (so heißen die dortigtn Bäche) der Haster und Ottenser Forst fast völlig unter Wasser gesetzt sind. Ha nau, 11. Frb. Gestern Nacht rat der Fabriken den Uebergang. Da auch die direkte Verbindung mit diesem Dorfe und mit Phi lippSruhe abgeschnitten. K blenz, 12. Febr. Da Wasser ist, laut Nachrichten vom Oberrhein, bedeutend i Fal len, und hoffentlich werden binnen Kurzem die Flüsse auf ihren gewöhnlichen Wasserstand zu rückgeführt sein. Die Moseldampfschiffe wer den schon am 10. d. M. von Trier und Koblenz fahren. Ha m bürg, 11. Febr In Folge de an haltenden nassen Wetter, welche ein immer fortgesetztes Schmelzen de Schnees in den Ge birgen bewirkt, ist der Wasserstand der Elbe meist ein so hoher, daß das Linnenwasser durch die Schleusen keinen Abfluß findet. Da Wasser hat sich daher in den Niederungen der art gesammelt, daß die ganze Marsch, von den Höhen au gesehen, wie einzige Wasserfläche erscheint. An eine Verminderung derselben ist nun bei dem fortwährenden Hochwasser nicht zu denken, ein Ostwind mit anhaltend trockenem Wetter kann hier nur Wunder schaffen. Ue brigenS bringt da Wasser eben keinen Schaden da da überschwemmte Land fast nur Weide und Wiesen sind. Esch ege, 3. Febr. Ja Folge heftiger , Regengüsse ist die Wcrra auSgetreteu und hat einen großen Theil de Brückenfeldes Lber , schwemm. Der Verkehr mit den nahe liegen , den Ortschafteu mußte ermittelst Schifffahrt hergestellt erdeu. , Kassel, tt. Febr. Die überschwemmten , Straßen und Plätze der Altstadt und der lla terneustab sind sei gestern Abend von der lle ' berschwemmung befreit orden, indem da , Wasser anhaltend zu sinken fortfuhr. Der Wasserstand der Fulda war gestern Abend 9 Uhr 8 Fuß, heute Morgen 6 Uhr 7 Fuß und heute ' Abend 9 Uhr K Fuß; sie war mithin binnen 2t Stunden um 2 Fuß uad seit dem höchsten Stand zur Zeit der Ueberschwemmuug um 5 , Fuß gesunken. Vor dem Leipziger Thore ward der Verkehr ich mehr mit Schiffen, sondern mit Wagen unterhalten, uad seit Rachmittag waren auch diese nicht mehr nöthig, da da Wasser von der Straße sich zurückzog. Hannover, t 2. Febr. Seit Jahren ha ben wir wohl keinen solch hohen Wasserstand wie iu diesem Jahre nichl gehabt. Da Was ser durchzieht da Erdreich und dringt in die Keller der auf der Reustadt Wohnenden i ei ner lange nicht beobachteten Stärke. Sr ienburg, !0. Febr. Wasserstand der Weser 10 Fuß 1t Zoll. Da Wasser ist noch . stet im Wachsen und hat den Schutzdamm oberhalb Nienburg an mehreren Stellen durchbrochen; bedeutende Schäden find deß halb unansbleiblich. Es ist die in diesem Winter da fünfte Mal, daß die Weser ihre User verlassen ha, woraus Sachverständige fol gern, daß die Weizeuaussaat al gänzlich ver loren zu betrachten ist. Di Communikation auf der Bremer Ehaussee von hier bis Lemke ist gänzlich unterbrochen, die Post wird per Schiff befördert, Marburg, 9. geb. Gestern trat Tbau witter ein, in Folge dessen sei voriger Nach bei Regen da Wasser der Lahn so rasch und plötz lich stieg, daß heute Morgen schon da ganze glußthal oberhalb wie unterhalb der Stadt überfluthet war. Die niedrig gelegenen Stadt theile, wie die Vorstadt Weidenhasen, der söge nannte Grün, so wie die sämmtlichen Bleichen und tiefliegenden Gärten bildeten einen einzi-1 An ungeheuern See, der von dem Schloß her ab einen großarttgen Anblick gewährte. Als aber heute Morgen auch da Waffer der Ohm hier ankam, stieg die Ueberfchwemmung zu ei ner Höh, welche nur wenige Zoll hinter der großen Fluth von IB4i zurückbliet. Zugleich wuchs aber auch die Gefahr für die auf den verschiedenen Bleichen wohnenden Leute und es gelang erst nach vielen ergeblichen Versuchen und mit Daransetzen de eigenen Leben eini gen entschlossenen Männern, darunter mehreren Jägern, von unserem Bataillon, die gefährde >en Personen von ihren Zufluchtsstätten in Sicherheit zu bringen. Die mit entsetzlichem Ungestüm hahin brausenden Wogen führten mancherlei Dinge, wie todte Thiere, Breiter, Balken, Fässer und allerlei HauSgeräth mit sich. Der Lahnverkehr nach Frankfurt hatte schon sei heute Morgen eingestellt erden müssen, wa, soviel bekann, der erste Fall dieser Ar seit Erbauung der Main-Weser-Bahn ist. Seit 4 Uhr Nachmittags begnnn da Wasser zu fallen, und so kann man hoffen, daß die eigentliche Gefahr vorüber ist. Der Schaden, welchen die nahe gluth an Gärten Aeckern, Wiesen und Häusern gethan, wird sicher nicht unbedeu tend sein. AIS Merkwürdigkeit mehr heiterer Erwähnung, paß vier Bauplätze nahe dem , Bahnhof, auf dem sogenannten Saurasen, welche unsere Gemeindebehörden vorgesttrn in öffentlichem Aufgebot ersteigert hatte, heute > B—lo Fuß hoch überfluthet waren und einen schönen Platz zum Fischfängen oder zu Wasser partteen hätte abgeben könne. Marburg, 10. geb. Die große gluth ist seit gestern Rachmittag fortwährend langsam gefallen; gegen Abend stand da Wasser schon 4 Fuß unter seinem höchsten Punkt. Doch ist die Lahn bi auf diesen Augenblick noch nicht in ihre Ufer zurückgetreten. Die Straßen er Stadt sind wieder ganz frei, dagegen sieht e in den Kellern und den untern Stockwerken sehr vieler Häuser, besonder tn Weidenhausen, de sto trauriger au, vielen Leuten sind ihre Vorräthe weggeschwemmt und die Zimmer auf gleicher Erde orerst nicht bewohnbar. Die Beschädigung der Eisenbahn bestand nicht in einem eigentlichen Dammbruch, sondern in ei ner Uederspülung, so daß die Schwellen und Schienen vielfach ohne Unterstützung Sn un beamten gelang es im Lauf de Morgen we nigsten ein Geleis wieder fahrbar zu machen, und so konnte heute Nachmittag nach 3t Uhr der erste Zug wieder nach Süden abgehen. Der Zug No. 14. folgte dann schon zur regel mäßigen Zeit. Mit demselben erließ unsere Stadt der Prinz Ludwig on Hessen, welcher auf seiner Rückreise von Berlin hier durch die gluth seit gestern zurückgehalten worden war. Für unsere ganze Stadt hat ie große lle berschwemmung noch die weitere Unannehmlich keit im Gefolge gehabt, daß wir sei heute de Gaslichte beraubt sind. Gegen Mittag ließ nämlich der Direktor der Gassabrik ausschellen, der Lahn nicht weit vom Bahnhofe und befand sich somit gestern inmitten de schäumenden WellenmeereS. Die heurige Ueberschwem mung blieb hinter der von 1811 fünf Zoll zu rück. ' (Hess. M.-Z.) Frankreich. In Frankreich herrschte große Unzu fnedenhert über die neuen Bestimmungen be züglich der Journale. Ein Blatt ging fogar so weit, zu sagen, in Spanien schösse man die Journalisten todt, in Frankreich wolle man sie Deutschlgud. Westliche Deutschland, 13. Febr. —Gestern war für Deutschland ein wichtiger Tag, der Wahltag für da norddeutsch Parla ment. Ueber den Ausfall dieser Wahlen kann ich in dem Augenblicke, wo ich schreibe, natür lich noch nicht sagen. Ich weiß nur, daß in Frankfurt Rothschild wegen seine mannhaften Austreten gegen den moderne Alba, Mann euffel, bei der schmähliche IS Millionen Eon tributton mit großer Mehrheit über die Candi baten der Liberalen und der Laffallianer, Dr. Passavant und Auslaufer Welcher gesiegt, und daß in Wiesbaden Dr. Braun den Gen. Schepp, de Gehülfen Merden'S, geschlagen hat. Der Telegraph meldet, daß in Cöln und Elberfeld keiner der Candidaten die absolute Mehrheit erreich ha, so daß in Cöln zwischen dem altliberaleu Camphausen und dem Ultra montanen Frankfurter Stadtpfarrer Thyssen, in Elberfeld zwischen Forckenbeck und Bismarck eine engere Wahl stattfinde muß. Die nächst Meiftbeftimmten waren in Cöln der radikale Großdeutsche Bürger, in Elberfeld der Candi da der Lassallianer. Dr. . Schweizer, übel berüchttgten Andenkens vom Mannheimer Schloßgatte her, in welche er wegen unzüch tig Handlungen erhastet wurde. I Han nover ist Rudolf v. Bennigsen dem elfische Pattikularifte v. Münchhausen legen. In Magdeburg ist Unruh, in Reichenbach in Schlesien Twesten, in Bochum Löwe-Calbe ge wähl und die Wählerschaft der Stadt der „reinen Vernunft", Königsberg, hat dem Ge neral Vogel . Falkenftei de Borzug vor dem demokrattschcn Stadt-Borsteher Dickert gegeben. Einen eben nannten kommandireabe Gene ral eine ielbewähtte Bürg orziehe, man muß gestehen, daß die „reine Brrnunft" der Kritik unserer Zeit einen sehr giebigen Stoff liefert. Schmeiz. ' Sei tS Tagen leben wir in ollem Früh l lingSwttter, das seht ebenso beständig geworden ist, als in der vorhergehenden Woche die Stür me und Regengüsse. Letztere hatten sich natür lich in den Berge tp große Schneemassen ver wandelt. Ihre rasche Auflösung in den ittle renHöhen hat mehrfache Unglücksfälle herbeige führt, da jedoch da Sra der Schneemaffrn in den höher Bergen erst später schmilz, s haben wir noch eine ernstliche Ueberschwemmungen gehab. Hin und da braust der Föhn urch ba Land und hat letzten Dienstag eine Theil erneuen Gebäude auf dem Eibgntosfische Lagerplatze bei Biere, in Waadt, abermals zer stört. Ob er Sturm allein der die schlechte Bauart die Schul trägt, wirb eine Untersuch ung ergeben. Gut ist, aß sich er Unfall nicht ereigne ha, währen sich die Truppen im Lager befanden. Die milde Witterung hat einen wohlthätige Einfluß auf da Herabgehen der Getreidepreis geübt, da die Saaten sehr gut stehen, s aß nur zu wünschen ist, aß nicht spätere starke Froste, die jetzigen Hoffnungen wieder zerstören. Wir hoffen dieß im Interesse unserer Arbeiter-Be völkerung, bei denen er Verdienst in manchen Jndustriebranchen ziemlich stock, namentlich in er Uhrenindustrie und der St. Gallen-Appen zeller Stickerei. Die Fabrikanten in Letztner haben nun beschlossen, die Arbeitszeit ohn Ver minderung der Löhne zu reduziren und durch vorzügliches Fabrikat, nicht aber durch ruinöse Schleuderpreise den Absatz auszudehnen. Ge wiß der richtigste Weg. Uebrigen wird diese, wie die Gesammtheit der schweizerisihen Indu strien bei der pariser Ausstellung sehr gut er treten sein und den bei frühere WeltauSftel lungen erlangten Ruhm von Neuem ernten. Rom. Die Nachricht aus Rom, daß die amerikani schen Protestanten on der päpstlichen Regie rung gezwungen werden, ihren Gottesdienst außerhalb der Stadtgrenzen zu halten, welch Nachricht durch den Kabel gemeldet und o den puritanischen Blätter mit großem Jubel erbreitet wurde, scheint irklich au der Lust gegriffen zu sein ; den der „Deutsche Korr spondent" in Baltimore schreibt: „Herr Willi am I. Alber on Baltimore schreib an Hrn. den Rektor der amerikanischen Kapelle in Rom, Rev. D. Lpman, al Berichtigung in der An gelegenheit de protestantischen Gottesdienste in der Siebenhügelstad an ihn berichtet wor den ist. Re. Lpman hebt in seinem Schreiben an Hrn. Albert hervor, daß zei schotllsche Bet häuser in Folge ihrer „Irregularität" geschlos sen worden seien, atz jedoch die Amerikaner, welche inßom wohnen, keine Schwierigkeit in Ausübung ihre religiösen Cultus habe. E sei bloß erforderlich, daß die betreffende Kapell zum GesandtschaftSgebäube'gehört. Und da- Hrn. King'S Wohnung nicht groß genug war, dort den Gottesdienst abzuhalten, habe an i - andern Ort hierfür ingerichtet, und e sei blos nöthig gewesen, da amerikanisch Wappen dort anzubringen. Das Abschaffen der amerikanische Gesandt , schaft in Rom wäre daher doppelt zu beklage, weil gerade dadurch den dortigen Amerikaner , die Gelegenheit genommen wurde, eine durch daß römische Gesetz geschützten Ort ihrer Got . teSvrrehrung zu haben. Locale Neuigkeiten. Lancaster, Pa. Donner st ag, Mä r z 14, 18K7 Eine sonderbare Geschichte.—li unserer vorletzten Nummer meldeten Ir die Arretirung zweier Mädchen, Namen EllenJaue Weir und Louisa Wallace, auf die Anklage de Diebstahls im Hotel des Cap. Adam Schuh. AIS Ellen in da Gefängniß gebrach würbe, deschuldigte sie ihre Schwester Louisa, letzten Sommer einer Person in New-Zort ein Kind entwendet und selbige nach ihrer Heimath un weit Dover, Jork Countp, Pa>, gebracht zu ha ben. Aus der on Ellen gemachten Aussage erhelle, daß ihre Schwester in Gesellschaftei nes Mannes, Namen Elliot gereift war. Lou isa gibt zu, daß sie letzten Sommer in Kind nach ihrer Hcimath brachte, behauptet aber, daß sie es in Lake Countp, Ohio, bekommen und daß den tüten März Itttiti geboren worde sei. Sir gab ferner an, daß sie inen Hund für da Kind ausgetauscht, und daß dessen Name Abibell ist. Ueberführung eines Pferdedie bes.—John Clark, ein verwegener Pferdedieb, welcher in dem Gefängniß on Moniour Coun t, wegen PferdediebstahlS eingesperrt war, au dem er aber am 4ten vorigen Juli sein Flucht bewerkstelligte, und vor einigen Wochen hier in Lancaster von Polizist Baker eingefaagen wurde, hatte vor einigen Tagen sein Verhör, wurde schuldig gefunden, und zu ein Gefan genschaft on 0 Jahre und 6 Monate i öst lichen Zuchthaus verurtheilt. Der Markt. Die Marktleute Nagen über die schlechte Zeit, und dabei ist Alle so theu, als ob Jeder die Tasche 01l GreevbackS hätte. Je länger da radikale Himmelreich dauert, desto ähnlicher erden die Mrufchea den Engeln, d. h. sie müßen von der Lust leben und tinhergehtn, wie der Herr sie geschaffen. Tolle Hunde -Aus verschiedenen Thei len de CountieS wird berichtet, daß eine unge wöhnliche Zahl der Hunde der Tollwuth an heimfällt. Die liegt unzweifelhaft in der Strenge de Winter, durch welche diese Thie- Ein großes Kalb. Hr. Peter Miller Countp, hat ein Kalb, da gleich nach der Ge burt gewogen wurde und 120 Pfund wog. Wer kann da übertreffen ? Lancaster Deutsche rief-Liste. Montag, März 4.1807. Damen-Liste: S. Allgeier, E. M. Eschelman, M. A. Geist, N. Huber, Barb. Ragale, Mr. Schnitt, P. T. Weiser, Eatharina Zager. Herren-Liste: Heinrich Baurt, Franz vrehl, Georst Vley meyer und Sohn, S. Braun, I. vachma, E. Bär, G. W. Duchman, R. M. Frick, E.Kltug, Ernst Fischer, E. Grünewalt, E. M. Hest, I. Häuser, L. Kuhnel, S. I. Käusman, I. Krei der, W. Lerch, S. Laman, I. Lebhari, I. Lei bold, G. Möhler, C. H. Mayer, I. I. Morttz, H. H. Reiman, Sourad Stroppel, F. G. Wer ner, Heinrich Winkel meyer. Im Jahr de Heil RBS7 ird man mi Dampf um die Welt fahre können. Die Spaziertour würde in folgender Weise zurückgelegt: Man fährt von RewZsork mit ei nem der regulären Packetdampfer ach demlsth muS, überschreitet diesen per Eisenbahn geh dann mit einem Pacificdampfer nach Sa Franzis, von dort mit einem ander ach Hong Kong, von dort mit der „Peninsata- stnd Orieatal-Linie" nach Bombay und ettrr durch da rothe Meer, in welchem der Herr Pha rao sammt seinem herrlichen Kriegsheer nasse Füße bekam, bis an die Landenge yon Suez, kreuzt diesc wieder perMeabahn, schifft sich auf einem der englischen Mittelmeerdampfer über Malta und Gibraltar nach Liverpool et, um fnige Wochen nach der Abreise gesttnd und munter wieder am Ausgangspunkt anzulan gen. Run sage man noch, daß die Welt tue Fortschritte macht!