DkMlsAbmnscht MMs-Zn? n Jahrgang 1., Die Pennfylvanische Ttaats-Zeitung Herausgegeben von Joh. Georg Ripper, erscheint jeden Donnerstag, und kostet IjiZ.VO perd'vr, zaklbar innerhalb desladreS, und OS.'SV nach Versluß des Jahrgangs. Einzelne Eremplaren, S (scntS per Stück. Keine Subscriptivncn werden für weuiger al sechs Monaten angenommen; auch kann Niemand da Blatt abbestellen, bis alle Rück stände bezahlt sind. Anzeigen werden zu den gewöhnlichen Prei sen inserir. Officen: in der „Patriot und Union" Druckerei, Dritten Straße, Harrisdarg, und in der „InteUigcneer" Druckerei, am Eentre Square, Lancaster. Poesie. (Aus tu "Wesiboten".) Die erloschenen Wrihiiochtsterzrn. Von Robert EI m en. * I. Nacht ist'S! Alle Lebe schweiget, Freudenton und lubelklang Ach! der Stern bat sich geneige, gerner tönet Grabgesang. Von de Schlummer Arm gehalten Siebt die müde Kinderwelt. Noch vom Weihnachtslichr erhellt. Bei dem bellen Lichterglanze Ward auch meiner Seele Licht, Bei der Kinder Freudentanze Schmerzten selbst die Wunde nicht. Welche Frendc, welche Wonne! Bei der Kerze Hellem Glanz Blüht, wie in der FrühlingSsonne, Neu der welke Lebenskranz! Ach, erloschen sind die Kerzen Und begraben Freud' und Lust! Neu erwachen nur die Schmerze In der tiefbewegte Brust! Täuschung war'S, nur Truggedanken, Bei der Lichter Hellem Schein ; i D nn de Leben Steinen sanken, , Und es blieb ei Leichenstei. II Ob an stiller FriedhofSgrenze Auch der Morgenstern erschien, Die verwelkten Todtengränze Schimmerten im FrühlingSgrün 'S j Ob der Jubel und die Freude Auch hinabdrang in da Grab, Und dem blasse Todtenkleide Frische Lebensfarben gab ? Kalter Schnee bedeckt die Grüfte Wie ein große Grabgewand, l sind statt milder FrühlingSlüfte Weht der rauhe Nord im Land. Nacht ist'S alle Licht verschwunden. Da den Weihnachtsbaum geschmückt, Und in sei igfrohen Stunden, Bei der Lichter Hellem Schein ; Und e blieb ein Leichenstein! Stille! WaS der Friedensbote Lebenden so laut verspricht. Wird zur Wahrheit erst im Tode Darum stille! Weine nicht! Feuilleton. Das PfeiferhännSlein. Eine Geschichte aus den Zelten de Bauern smgeS. ! (Fortsetzung.) 2. Ach Gott, wie ist da Herz so schwer, Wie ist so trüb' mein Sinn! Ich hab' kein Herz auf Erden mehr i Seit ich eine Waise bin. > Die mich geliebt, sind kalt und todt, Und ließen mich allein ; > Ich armer Kuab', in meiner Noth . Will Keiner mir Helfer sein. So will ich mir graben ein tiefes Grab, ! Und still mich legen hinein ; Der Wind webt Blätter und Blüthen ab, Die sollen mein Grabtuch sein. - „Ausder Burg folgte noch immer ein Gelag dem ander, und der Burgherr wurde nicht mehr nüchtern. In der Burg ging'S ein und aus, wie in einem Bienenstock, und war Saus und Brau alle Tage. „Wir zitterten vor Frost und Angst, l Al nun die Schafe alle im Burghofe sparen sagt' ich'S dem Vogt, wie' gegan gen. Der ging hinauf, und bald pol terte der Ritter fluchend die Treppe her ab. Die Schafe waren schon in dem Stall und mein zitterndes Mütterlein stand bei mir am Thor der Burg. Ihr wisset ja wohl, wie hoch sie auf den pfitzigen Felsen liegt, und wie die gräu liche Tiefe gähnet zu beiden Seiten der hölzernen Zugbrücke. „Als er uns sah, fuhr ein Heer von Flüchen au seinem Mund auf uns her ab. Uns, unsere Faulheit maaß er sei nen Schaden bei. Er schäumte vor Wuth, und je mehr er schinipfte, desto mehr gerteth er in Grimm und Zorn. „Laßt die Hunde auf sie lo, daß sie da Gesindel zerreißen! schrie er end lich, und die halb trunkenen Knechte, roh und ohne Erbarmen, wie ihr Herr, eilten, seinen Befehl zu erfüllen. Wir flohen in der Angst der Zugbrücke zu. O du heilige Jungfrau ! Ehe wir'S uns ver sahen, waren die blutgierigen Wolfs- Hundt hinter uns. Mir blieb keine Flucht möglich; ich körte das Thier schon hinter mir brüllen und mein Müt terlein entsetzlich schreien. Schnell wandt' ich mich, und mit dem eisenbe schlagenen Schäferstabe führte ich einen so gewaltigen Hieb, daß da wüthende Thier niederstürzte, sich streckte und ver endte. Ehe ich aber meinem armen Mütterlein zu Hülse kommen konnte, rang sie mit dem fle zerfleischenden Thiere, bäumte sich über das Geländer der Zug brücke und stürzte mit ihm in die boden lose Tiefe, in die zackigen Felsen hin ein. „Ach, da Alle geschah in viel kür zerer Frist, al ich Euch hier zu erzählen vermag. „Anfangs hatten fle in wildem Ge lächter die Hetze angesehen. Als aber der Hund todt da lag, der andere mit meinem armen Mütterlein in die Tiefe gestürzt war,da hörte ich den Ruf - Holt Bogen und Pfeile, daß wir den Buben erlegen! „Die Todesangst gibt Flügel. Mit Hülfe meine Schäferstabe schwang ich mich in die Felsen hinauf. Wie ein Wiesel sprang ich vvn Stein zu Stein, setzte über Klüfte weg und sah nicht rück wärts. Hmtcr mir hörte ich den gellen den Ruf der Verfolger; aber bei der Eile, die ich anwandte, hatte ich einen weiten Vorsprung ; bei der Kunst, in den Felsen zu klettern, die ich oft geübt, konnten sie mir nicht folgen. Die Pfci ! le schwirrten um mich herum ; die Arm brustholzen fuhren zischend in die Stäm me der Bäume mich traf keiner, und als ich den Hochwald erreicht hatte, kroch ich wie ein Eichhorn in einen hohlen Baum, denn mir fehlte der Athem. Ich konnte nicht mehr weiter, und in meinem Verstecke vergingen mir die Sinne. „Wie lange da gewährt, weiß ich nicht; da aber vermuthe ich, daß e eben nicht so lange war; denn als ich wieder zu mir kam, hörte ich zwei Burg knechte mit einander reden, die sich, müde von meiner Verfolgung, an den Baum gesetzt hatten, dessen hohle Herz mir zun schützenden Schlupfwinkel diente. Sie verwünschten den Ritter und seine Grau-! samkeit. Ich hielt mich mäuschenstille, obwohl lch wußte, daß mich keiner fin > den würde." „Woher wußtest du da, arme Kind?" „Acb," sagte der Knabe, „gerade in der Betäubung, au der ick eben erwacht war, sah ich'mein Mütterlein vor mir stehen. Sie war ein Engel geworden und tröstetp mich; Keiner würde mich finden ; sie würde mich schütze. Und seitdem erscheint mir mein Engel so oft, al irgend Etwa eintritt, wa mir wich tig ist. Ja, die heilige Jungfrau selbst ist mir schon erschiene. Doch hört weiter! Die Knechte gingen, als sie aus geruht, von dannen und d e kam. Au meinem Verstecke hätte ich mich nicht herausgewagt, wär' mir der Engel nicht abermals erschienen und hätte mir gebo ten, hinabzusteigen tu die Felsen, wo meines armen Mütterchen Leichnam lag." „In diese Felsen kletterest du in der Nacht ?" fragte der Laborant mit einem Tone, der es deutlich genug gab, wie die Erzählung de Knaben ihn erschüttert hatte. „Warum nicht?" fragte dieser. — „Ich sehe in der Nacht so scharf wie am Tage. Da ist eine der absonderlichen Gaben die mir l eider verliehen sind." Er seufzte tief aus; dann fuhr er fort- „Es mochte Mitternacht sein, da kroch ich au meinerHöhle Hera, rutschte den hohen Stamm herab, und trat ver mittelst meines Schäferstabe, meine Wanderung an. Es war wohl ein bitterer Gang. Ach, ich ging ja, den Leichnam der Einzigen zu suchen, der ich in dieser Weit angehört hatte. Miz blutendem Herzen stieg ich immer hinah in die Felsen. Es war ein gefährlicher Weg, aber ich wußte ja, daß ich zurecht kommen würde! „Endlich fand ich sie ! Ach, e war ein Anblick, den ich nie wieder vergesse! Zerschmettert lag oder viebmehr hing sie in den spitzen, zackigen Felsen. Ihr theure Blut bedeckte das Gestein ring um, und der Hund hing todt an ihrem Arme, in den er sich in einem solchen Grade verbissen hatte, daß ich nur mit der größten Mühe ihn von ihr trennen konnte. Ich nahm nun den zerschmet terten Leichnam und bettete ihn in eine tiefe Spalte der Felsen, trug Moos zu sammen, so viel ich uuter dem tiefen Schnee herausfinden konnte, und deckte ihn dann mit Schnee zu, bis ein mil dere Wetter mir gestatten würde, sie besser zu begraben. „Daraus floh ich au der Gegend in eine weite Ferne, wo mich der Arm de Unmenschen nicht erreichen konnte. Und als ich später, da er in seinem wü sten Leben gestorben war, heimkehrte, um für die Bestattung de Mütterlein in geweihter Erde zu sorgen, da hörte ich, daß der Burgkaplan, ein frommer, guter Herr, schon dafür gesorgt hatte." Der Knabe hatte den letzten Theil seiner Erzählung vpr Schluchzen kaum vollenden können. Auf den Laboranten aber hatte sie ei nen ungeheuren Eindruck gemacht. Der alte Grimm gegen die Gewaltigen erwachte in seiner Seele wieder. Die vergangenen Tage, an die der Knabe ihn heute erinnerte, gingen wieder an seiner Seele vorüber mit all' ihren Gräueln und ihrem Jammer. In ver wilden Erregung feinet In nern reckte er die geballte Zaust hinan in die Nacht und, vergessend, daß der Knabe an seiner Seite lag, rief er au : „Kommt denn nicht bald die Stunde der Vergeltung für solche Frevel ? Wird dann nicht bald das arme, zertretene Volk Rache nehmen an seinen unmensch lichen Peinigern und Würgern?" In diesem Augenblicke richtete sich der Knabe neben ihm auf. Alles Ge fühl seiner Seele lös'te sich in da auf. welche des Laboranten Worte erzeugt und in ihm wieder hervorriefen. „Ja," sprach er mit vollem, festen Tone seiner Stimme, „ja, ich sehe im Geiste, daß sie kommt Ich sehe die Burgen gebrochen, die Klöster und Stifter ver wüstet; ich ehe ein Heer ohne Ritter und Kappen, das seine Dränger straft, die Zaulbänche in den Klöstern züchtigt, und der goldne Morgen der Freiheit bricht an; aber sein Morgenroth ist blutig uno über Leichname und Schutt- Hansen schreitet die Freiheit daher. Mich bat die heiligt Jungfrau berufen, daß ich der Freiheit Fabnc schwingt, wenn mein Arm ichi erstarkt sein wird." Noch lange redete der Knabe so in nngeschwächter Begeisterung fort, bis allniälicb seiner Rede Fluß langsamer schwerfälliger wurde, nnd endlich das Wort in seinem Mnnde erstarb. Ein tiefere Athmen kündigte bald darauf dem Laboranten an, daß der Schlaf ihn übermannt babe. Er aber schlief nicht. Da wunder same Wesen dieses Knaben beschäftigte ihn sebr. Er hatte wohl von dem Psei ferhännSlein gekört, und un war ihm das räthsclhaftc Wesen so nahe, ja e lag nur an ibm, daß c ihm ganz ange höre. Er faßte den festen Entschluß, ihm Vater zu sein, da so stchtbarlich eine höhere Hand, ein höhere Wille ihm den Knabe zugeführt hatte; aber auch wei ter hniaus über die nächsten Schranken flog sei Geist. Da Schicksal de Vol kes bewegte seine Seele, angeregt durch die schrecklichen Ereignisse des eigenen Lebens und schauderhaften Schicksale, die der Knabe erlebt. Wa war im Laufe der Zeit an dem einst freien deutschen Volke geworden ? Im Besitze seincrpcrsönlichen Freiheit hatte sich einst der Deutsche glücklich ge fühlt, und mit Eisersucht hatte er da Gut bewacht. Sein freie Eigenthum bearbeitete er mit Fleiß und Treue. In seinem Hause, wo sc! Weib die fromme Zucht bewahrte, die heilige Sitte siegte, war seine Welt; Weib, Kinder, Waffen, seine theuersten Güter, umschloß sie, und Niemand durfte sie ohne seinen Willen betreten. Die Thiere de Wal des durfte er jagen ; die Fische der Tiefe durfte er locken und fangen; zum Schwerdte griff er freiwillig, wenn da Vaterland in Gefahr war. Die Wei destriche boten seinen Haustkieren hl ungeschmälerte Nahrung; des Ackers Ertrag war sein Eigen. Keiner genoß eines Vorrechtes vor dem Richter, den da Volk sich selbst erwählt unter den Alten, Erfahrenen und Weisen. Sitte und Herkommen, da unbestochene Ur theil des klaren und schlichten Verstän de waren die Grundlage de Urtheile. Keine Frohndt, kein Dienst, keine Beet, kein Zins, ke'N Zehnter lag ans ihip al niederbeugende Last, und die Wtnkelzüge eine erklügelten fremden Rechte kannte der Deutsche nicht. So stand e um da edle Volk der Deutschen, und da ! Andenken an diese glücklichen Zustände eine freien Volkes war noch nicht er loschen. Die Alten hatten' ihren Söh nen, diese es auf die Enkel übergetragen, und so war eS im Bewußtsein de Vol ke selbst in jenen Tagen geblieben, wo nichts von diesen Gütern mehr übrig ge blieben war. Das Paradies liegt ewig hinter un, und das Sebncn nach verlorenem Glüke ruht in jeder Menschenbrust ; aber es erwacht in dem Maße stärker, je drücken der, je schwerer die Gegenwart ist. Was war des Volke LooS zu jener Zeit wo die Seele des Laboranten eS erwog ? Ein dieser Güter nach dem andern hatte Adel Geistlichkeit geraubt. Schritt vor Schritt war man endlich zum Ziele gelangt, wohin man wollte, daß es nur mächtige Herren und Leibeigene gab. Hier war e der Heerbann und des Grafen erlistete Macht, des Adels wilde Gewalt, Rohheit und Raublust, welche den zermalmenden Fuß auf de „armen Mannes" Nacken setzte und ein Recht nach dem andern ihm entzog oder gera zu nahm, und den Murrenden zertrat; dort war es die Macht der Geistlichkeit in Klöstern und auf Bischofsstühlen, welche Frohnden, Beete, Rauchhühner, Zehnten von Frucht, Weinberg und Thieren forderte, und ertrotzt durch den Harrisburg, Pa., Donnerstag, Januar 17, IBV7. Mißbrauch einer Macht, hie nur da Heilige zu fordern bestimmt ist. Im mer tiefer in Noth und Elend hinabge drück,, gab sich der arme, rechtlose Mensch, um nur da ackte Leben zu fristen, zu setzt zu Leibeigenen hin, und seine un glücklichen linder, in der Leibeigenschaft geboren, waren' und blieben', ohne alle Hoffnung, e sei denn, daß der Herr selber sie gefreiet hätte. So nahmen fle ihm de Walde Freiheit, de Wasser Recht und Lust; der Weide Nutzung ; brachten Gilden,Zinse, Frohnden, Zehn ten, und die Sprache jener Zeiten ist reich an Namen für die einzelnen La sten, die den Armen zu Boden drückten, und jede Freude, jede Lebenlust im Herzen erstickten. Wa half die Klage ? Ihre Dränger waren ihre Richter. Der Schrei der Noth drang nicht bi zum Ohre de Kaiser, und wenn er zu ihm gedrungen wäre er hätte selbst nicht Helsen können. So erstickte er zuletzt in der Brust, die ihn geboren, und zum Elende bestimmt, trug hülste, wenn auch oft mit heiligem Zorn im Herzen, der „arme Mann", wie sich das Volk nannte, sein entsetzliches Loo. Wie c schlimmer wurde tu jenen Tagen, wo de Kaisers Ansehen tief gesunken, der Kronvasall ein eigener Herr geworden war; wie Raub, Mord und Brand, zur Lust getrieben, mit zur Ehre de Ritter tbum gehörte, wie kein Wanderer mehr sicher auf dem Wege war; wie selbst Klöster beraubt worden, wir die Zügel lostgkeit keine Sitte, keine Scham, kein Heiligthum mehr kannte, keine Zucht mehr achtete. O, da ist ein gräulich Blatt in der Geschichte aller Länder Eu ropa'S in dieser Zeit und Deutschland's insbesondere, und die Chroniken jener Tage wissen Entsetzliche zu erzählen von der Rohhcit und Grausamkeit de Adels, dessen Namen seine sprachliche Abstam mung höhnte; aber e klingt ein ent setzlicher Ton herüber au dieser Zeit, der die Geistlichkeit, vom Bischöfe bis zum Mönche, die Ritter alle nur eine fortlaufende Reihe von Blutsaugern nennt. Ihr Streben war, Macht zu erlangen, im Wohlleben zu schwelgen, Reichthümer zusammen zu häufen. Um dem Adel und seinen Klauen zu entge hen, gaben viele Habe und Freiheit dem Bischof oder der Abtei hin. Nun be saß er freilich niigesiört das Seine, aber es war nur noch ein Lehen d?r Kirche, die es ihm nach Belieben nehmen könn le. Starb er, so waren stine Kinder Bettler oder wurden Leibeigene. Wel che Gewebe schrecklicher Ränke, himmel schreienden Unrecht wurden gesponnen, um die Ziel zu erreichen? Alle diese Scenen hatte mau täglich vor Augen, und das nutzbare Thier stand höher al der Mensch. Ein Men schenleben galt nicht. Ueber diese Zustände blickte der Labo rant jetzt hin. Sie gingen an seinem Geiste vorüber und er weinte Thränen de Grimme, daß Niemand dcn Muth hatte, solche Kelten mit kraft zu brechen. Ist es ein Wunder, daß kein Schlaf in sein Auge kam? Ist e ein Wunder, daß seine Seele nach Rache lechzte in einer Zeit, die aller Gräuel Zeuge war? Ist e zu verwundern, daß sich im Vol ke ein anderer Sinn auszusprechen be gann, al in den früheren Tagen? Wird die Last zu schwer, so erliegt der Träger oder er schleudert sie weg mit al lem Grimme, den die Ungebühr weckt. E wareine Zeit de Unmuths. Ueber all halte der Druck sich entsetzlich ge häuft, die Rohheit alles Maaß über schritten. Die Schonungslosigkeit der Ritterschaft, die Habsucht de E leru, bei der sittliche Entartung flößte Grimm, Abscheu und Eckel dem Volke ein. E lernte e fühlen, daß nur vereinte Kraft eine Widerstände fähig sei, wo die beiden Gegner, wenn auch ihre Inte ressen getheilt erschienen und sie flch mit unter selbst befehdeten, dennoch ihre ganze Macht vereinigten, wenu e galt, des Volkes Versuche zum Widerstande zu unterdrücken, und die Bewußtsein rief den Trib hervor, sich an ein ander zu schließen. Verwandte suchte sich auf, und so war es denn aller dings an dem, daß der Laborant viel fachen Verkehr mit gleichgeflnntenMän nern aus der Ferne hatte. SetneWan derungen mit dem Arzneikasten, seine Erfahrungen kamen diesen Verbindun gen zu Hilfe. Burgen und Klöster und Bischofssitze standen auf einem Vulkane, der in der Tiefe arbeitete, ohne baß man an der Oberfläche hätte sein Dasein er rathen können, der aber Kräfte in der Stille sammelte, dir Fähigkeit genug ent wickeln konnten, jene zu zertrümmern. Der Laborant war ein schlauer Kopf. Er erkannte schnell welch einen Schatz er an dem Knaben gewonnen habe, der wie eine mpsterlöse Person schon in dem Munde de Volke lebte, der durch die wundersame Eigenthümlichkeit seiner Natur grwissrrmaßru einen Heiligen schein um seine jugendlichen Locken ge zogen hatte. Wie er ihn zu seinen Zwecken benutzen wollt, wae th och nicht klar, daß er aber das herrlichste Werkzeug sei, lag außer allem Zweifel. Aber wa ist denn ein Laborant? hör' ich manchen Leser fragen, und so wohl ans diese Frage, als aus die über die Person des Laboranten thut eine Antwort noth. Die Kunst, die Krankkeiten zu heilen, wuchs mitdemHeerederKraiikhetlen,wenn nicht das umgekehrte Verhältniß gilt. Sei dem, wie ihm wolle, in jenen Tagen stand der Mensch der Natur noch aber; die erkünstelten Genüsse waren ihm fremd ; wa Indien lieferte, war noch nicht in die mittleren, zu geschweige in die unteren Schichten des Volkes ge drungen, und die Produkte Amerika's lagen noch, wie es selbst, im Dunkel So war da Volk einfach, weil es die verderlichen Genüsse, welche die Produk te des Auslande bereiten, nicht kannte, und zu arm war, sie sich zu erringen. Der Wein war für Ritter, Mönche, 'Bi schöfe, Fürsten, und in Summa für die Gewaltigen. Den Branntwein kannte man noch nicht als Getränke. Einfach heit erhielt die Kraft und die Gesnnd heit. Tausende der Krankheiten, weiche jetzt die Medicin bis in ihre geheimsten Tücken verfolgt, bis in ihre feinsten Symptome zerlegt, ahnet man nicht. Daher war die ärztliche Praris leicht und einfach. Mönche, Priester und ein zelne Leute hier und da zogen au be kannten Heilpflanzen die Kräfte, um Tränklcin, Heilküglein, Latwerge und Pflaster zu bereiten, nnd zogen damit umher. Meist waren e Mittel für Hieb und Stich, wie man zu sagen pflegt; Universalniittci für alle erdenk lichen Gepreste de Leibes, die sie ver verkauften, und der Glaube that da Seine, wie heutzutage auch! Diese Leute, weil sie laborirten, arbeitete, um die Pflanzenstoffe auszuziehen, hie ßen Laboranten. Es waren Apotheker und Aerzte zugleich, wie noch heute in England der Arzt ein Apotheker nnd der Apotheker ein Arzt ist. Bei diesen sichtbaren Mitteln, die man desto wirksamer erachtete, je abscheulicher der Geschmack war (daher den das Sprüchwort aus jene Tagen zir uns herüber klingt: „Schlimm muß Schlimm vertreiben"), lebte och eine andere Praxi für medicinische Behandlung im Volke, die sich geheimnißvoll fortpflanz te, also, daß sie der Mann nicht dem Manne, sondern nur dem Weibe mit theilen oder lehren konnte, und umge kehrt. ES war das Versprechen, das Verfahren, vermittelst des Wsrtes das Uebel zu bauen, da magische Hcilver fahren, welche sich noch heute im Volke erhalten hat, und das wir mit dem Na men Sympathie bezeichnen. Der Aerz te'gab eS wenige und - die Gottes äcker waren unendiich klein. D r Laborant Arnold Plientngcr war ein solcher apothckernder Doktor. Er war, wie wir au des Pseiferhänns lein' Munde wissen, durch entsetzliche Geschickt aus seinem Vaterlande vertrie ben worden. Zu dem mönchischen Le ben, wohin ihn Jammer, Verzweiflung, vielleicht auch Neue getrieben, hatte er keinen Beruf. Der Menschheit, dem armen, ihm theuern Volke, dessen Noth er kannte, nützlich zu sein, griff er wie der zum alten Gewerbe und war nun weithin der Abgott de Volke, weil er sein Freund, sein Helfer, seine Stütze, sein Trost für Leib und Seele war. Und nie kam eine Bitte an ihn, die er nicht mit Liebe zu erfüllen versucht hat te, so weit er' vermochte. (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. Der vrand des TampfreS Fashion. Die Einzelnheiten über den Verlust de Dampfers „Fashion" sind hier ein getroffen. Der Unfall ereignete sich als, der Dampfer etwa sieben Meilen vonßa ton Rouge entfernt war. Das Feuer wurde durch Funken, die aus dem Ka mine kamen, verursacht. Dasselbe griff mit so rasender Schnelligkeit in sich, daß alle Versuche es zu löschen, fehlschlugen und das Boot und die Passagiere muß ten ihrem Schicksal überlassen werden. Der Dampfer hatte 2700 Ballen Baumwolle an Board, welche zur Wuth des Feuer beitrugen. Die Baumwolle brannte noch, als da Fahrzeug bereit auf eine Sandbank anfgerannt worden war, bald darauf aber wieder flott wur de und bis zum Wasserspiegel verbrann te. Es waren über 100 Cajüten-Passa giere an Bord, deren Namen nicht be kannt sind, da die Schiffsltste und die Papiere ebenfalls mit verbrannten. Die Deckpassagiere waren meistens Neger. Sie sprangen ohne Ueberlegung in'S Wasser, und gingen wahrscheinlich alle zu Grunde. Die unglücklichen Pas sagiere liefen von einem Theile de Schis fes zum andern, um den überall gegen sie heranzüngcluden Flammen auszu weichen, bis sie sich endlich in die Enge getrieben sahen, über Bord sprangen und in den Wellen ihren Tod fanden. Der Lootse Thomas Montagre ver blieb auf seinem Posten, bis er von den ! Flammen weggetrieben wurde, worauf j er nach dem Hinterthetl de Schiffe ging und verschwand.. Herr Fairchtld, der Ingenieur, blieb bei seiner Maschine, bis es zum entkommen zu spät war, nnd kam in den Flammen um. Der Stew ard und der zweite Steuermann fanden ebenfalls ihren Tod durch die Flammen. Eapt. Pratt retete mehrere Damem, indem er mit denselben durch den Fluß wadeie, sie in ein kleine Böot brachte und dasselbe mit einem Fensterladen als Nuder nach dem User steuerte. Die Da inen waren von Mississippi. Eapt. Pratt war halbtodt, als er endlich Ba ! to Rouge erreichte. Herr HastingS, der erste Steuermann, rettete durch ! Schwimmen sein Leben, ine Dame l warf ihre drei Kinder in den Fluß und sprang ihnen dann nach. Sie selbst nnd ein Kind wnrden später gerettet die beiden ander gingen wahrscheinlich un- I ter. Ter panische Schrecken am Schiffe soll furchtbar gewesen sein und der Steuermann sagt, er hätte nvch niemal solche Schreckenssccnen mit angesehen, obgleich er schvn achtzehn Jahre aus Danipfbovten fahre. Er war einer der letzten, die das brennende Schiff verlie ßen. Zwei elegant gekleidete Damen, die in Bapou Sara an Bord kamen, bcstn den sich unter den Verunglückten. Enttäuscht. Der LouiSvillc Anzeiger vom letzten Donnerstag erzählt folgende Beschicht chenVor einigen Tage trat eine eleganntc Dame in einen unserer groß artigen Manusaturwaaren-Läden an der Sien Straße und erkundigte sich nach dem Preise eines hübschen ShawlS von Kamcelhaar. Der Clerk nannte 81500 al den Preis, für welchen da kostbare Gardcrobcstück verkauft werden könne; die Dame glaubte jedoch nur 81000 für den Sckawl bieten zu können und suchte den Clerk zu überreden, ihr den Sbawl um diesen Preis zu lassen. Hierauf erwiderte jedoch der Ladendie ncr.daß vor ungefähr einer Stunde der Ehemann der kauflustigen Dame dasselbe Gebot gemacht habe, ohne daß man e acceptirle; die Frau schien jetzt plötzlich von einem guten Einsalle beseelt zu sein, denn sie zahlte sofort 8500 auf den Shawl und ersuchte den Clerk, nunmehr ihrem Manne den Gegenstand seines sehnsüchtigen Verlangens zu überlassen. Madame ging darauf mit der frohen Erwartung nach Hause, bald, sehr bald im Besitze eine so prachtvollen Shawls zu sein. Schöner Gedankt, aber untreue Ehe männer haben ihre eigenen Wege. Es wurde Abend, der gehofft Shawl kam nicht, es wurde wieder Mittag, der Shawl war immer nvch nicht da ; jetzt aber hielt e die auf eine so harte Ge duldsprobe gestellte hübsche Frau nicht mehr au, sie ging nach dem fraglichen Laden, um sich bei dem Clerk zu erkundt gen, ob ihr Mann den Shawl noch nicht abgeholt habe; hier hörte aber die Frau zu ihrem Schrecken, daß der Shawl von ihrem Manne gekauft und mitgenom men worden sei! Dies war mehr, als die gute Fran verstehen konnte, doch wurde ihr die Aufklärung sofort zu Theil; nicht wett von dem Postgebäude begegnete sie einer zwar hübschen aber nicht tugendhaften Dame, welche mit dem Shawl zum er stenmale in der t. Straße Parade mach te und eben dem daherkommenden Ehe mann der so bitter Getäuschten einen schtlmisch-lächelnden Blick zuwarf. Was Madame ihrem Manne in dem Augenblicke des Zusammentreffens sagte haben wir freilich nicht gehört, daß aber der gegen andere Damen so freigebige Ehemann das Bad wird kühlen müssen bezweifeln wir nicht im Geringsten. Die Pariser Ausstellung. Die auszustellenden Gegenstände für die Pariser Weltausstellung welche am 1. April des Jahres eröffnet wcrdensoll fangen bereits an inPari ein zutreffen. Im vergangenen Monat kamen an einem Tage 160 Pakete aus St. Petersburg an. An der Zusam menstellung des maurischen Katalogs wird jetzt gearbeitet. Unter den Arti keln, die aus Marocco eingesandt wer den sollen, befindet sich eine vollständige Sammlung von Möbeln und aus jedem mögltchenMaterialangcfertlgtenKüchcn geräthcn, sowie auch die Kostüme, welche die Kadis (dlt Richter), die Muftis und UlewaS (die Geistlichen) tragen nebst ei ner Sammlung vom mit Jnwellen ver zierten Schmuckgcgenständen, Musikin strumenten u. Töpferwaaren. Maurische Speisen und Getränke werden in Küchen die nach der Weise der maroccanischen eingerichtet worden, gekocht und verkauft werden. Mattenweber, Maler auf Kupfer und Sticker auf Leder undSammet werden in offenen, von ihnen selbst errichteten Häu sern ihr Gewerbe ausüben. Das StaatS zelt des Sultans von Morocco wird einen Raum 300 Ouadratellen be decken und wird mit den prächtigsten Gegen ständen de orientalischen Lurns ausgestattet sein. Es wird von arabi schen Kioks umgebe sein. Spring brunnen, deren Wasserstrahl unter Gruv pen von Palmcnbäumen erglänzen wird sollen au nngehenrtn mit Cchlinggc wächsen verzierten Vasen emporsprtngc In den maurischen Park werden Strasse in vollkommener Freikeit hcrumstreifrn, und eine von Ställen für arabische Pfer de umgebene Caravonserei wird noch ei nen wetteren int.r.-ssanten Zug de orien talischen Charakter des maurischen Departements bilden. Die Anzeigen in dem Katalog werden kein gerade billiges Mittel sei.die öffent liche Aufmerksamkeit aufsich hinzulenken. Der Preis für eine einzige Zeile beträgt fünfzehn Francs. Dreißig Zeilen wer den daher hundert Dollars kosten. DaS zehnte allgemeine Sängerfest in Philadelphia. Die „Philadelphier Presse" bringt darüber folgende Mittheilungen: „Da Programm für das in Philadelphia im Juli diese Jahres abzuhaltende allgemeine Sängerfest ist durch die Telegatenversammlung der hiesigen Gesang vereine, die seit längerer Zeit monatlich und seit dem letzten Sommer alle k l Tage Sitzung hielt, jetzt festgestellt, und wird, wie wir er nehmen, folgende Festlichkeiten in sich begreifen : Samstag den (3. Juli. Empfang der au wältigen Sänger von Ncw-?>ork, Baltimore, Washington, Nickmond, Boston und vielen an- Die auswärtigen Sänger, deren sich bis setzt mehr als 2,700 angcmcldrt haben, werden von de hiesigen Gesangvereinen im Independencc Square degrüßt und dann vvn den zu diesen, Zweck ernannten Committees in die für sie de stimmten Quartiere geleitet werden. Der Sonntag, it. Juli, ist für Privaterem sionen u. s. w. bestimmt. Ein Eonzert findet an diesem Tage nicht statt. Am Mvntag, 15. Juli, soll entweder in der Academp of Music oder in der (wahrscheinlich bi zu dieser Zeit vollendeten) Halle der Agri cultmgesellschafl das Hauptconzert stattfinden. Herr Musikdirektor Engelke wird dasselbe dirigiren unv achthundert auSerlrsene Sänger aus allen theilnehmende Vereinen werden mit Lrchcstcrbegleituiig drei große Ehöre, die Har monie von Tschirsch, die Göttin des Gesang von Krebs, und das Hallelnjah ans Handels Messias vortragen. Außerdem werden die New ?lorker Vereine zwei, die Baltimore.- und die Philadelphia Vereine je ein Lied singen wäh rend die Zwischenräume durch Orchesterpiecen unter der Leitung de Direktor Engclke auSgc- Dienstag, der kii. Juli, ist zum Preiswert singen bestimmt. Tie Reihenfolge der daran theilnehmende Vereine wird durch da Loo bestimmt. Mindesten fünf competente und un parteiische Musiker, die von der Delcgatenver sammlung gewählt werden, und deren Namen vorher öffentlich bekannt geinacht werden sollen, werden über die Vertheilung der Preise ent scheide. Die Philadelphia Gesangvereine werden selbstverständlich an dieser Eoncurrenz nicht theilnehmen. Das große Pic Nic der Sänger findet am Mittwoch, den t 7. Juli, statt. lieber den Platz, auf dem es geHallen werden soll, ist noch keine definitive Entscheidung getroffen. Wahr scheinlich wird entweder Engel oder Wolf'S Farm oder ein dem Schuplkill Fall Park ge genüberlicgender Platz gewählt werden. Auf dem Festplatz wird eine große Tribüne errichtet werden, auf welcher sämmtliche theilnehmende Sänger einige allgemeine Ehöre vortragen werden, worauf unter entsprechenden Ceremo nien die Verlheilung der Preise an die siegen den Vereine erfolgen wird. Donnerstag, 16. Juli, Abschied im Haupt Die Partituren für die allgemeinen Gesänge, welche den verschiedenen Vereinen zugesendet werden sollen, sind gegenwärtig im Druck be griffen und spätestens vier Wochen vor dem allgemeinen Sängerfest wird der Festdirigen. Herr Sngelke eine Rundreise zu den verschiede nen heilnehmenden Vereinen mache, um mit denselben Proben der allgemeinen Ehöre abzu halten. Eine Stimme de Auslandes über die Zustände in den Nor. Staaten. In den vereinigte ober vielmehr veruneinig ten Staaten Nordamerika'S, die noch aus allen Wunden eine der furchtbarsten und gewaltig sten, je dagewesenen Bürgerkriege blute, geht c d'runter und d'rüber. Weit entfernt davon, durch den Abschluß de militärischen Frieden in eine wirkliche Friedensepoche eingetreten zu sein scheinen alle bis nun verborgen gehaltenen Leidenschaften, von Paneihaß und gegenseitigen schonungslosen Zungenangriffen entflammt, nachdem sie während der Kämpfe und Züge der beiderteitigen Armeen von den allgemeinen Kampfpunkten absorbir gewesen waren, nun erst recht mit Macht hervorzubrechen und die große Republik de Westen einer zweite, viel leicht noch furchtbareren und in ihren Folgen, weittragenderen Krisis ntgegenzusühren. Man merkt, e fehlt der selbst bei seinen politi schen Feinden geachtet gewesene Abraham Lin coli,; sein Nachfolger Johnson hat e nun ein mal mit seinen früheren warmen Anhängern entschieden verdorbcn. In allen kleineren und größere Ortschaften haben sich Parteien von allen möglichen Graden . Bczeichungcn gebil det, kühn Redner durchziehen die Gegenden, um Anhänger für ihre Partei zu gewinnen, und oft endigen solche züggellose Reden mir Revol verschlissen n. Messerstichen Seiten der bcidrn Nur Probe eines herrischen Meisterstückes der erwähnten Art diene folgender Auszug aus einerAnsprache des Gen. Butler: „Wenn Ihr glaubt, mich einzusüchtern, da irrt Ihr Such gewaltig. Ich habe bessere Leute, als Ihr seid, auftuüpfen lasse, und wenn Ihr Euch nicht gut auffuhrt, werde ich noch einmal Gelegenheit ha den. Euch denselben Liebesdienst zu erweisen. Denkt Ihr, daß ich mich vor Zwiebelfressern furchte ? Wer einmal Pulver gerochen hat, weicht vor Nichts zurück. Ihr glaub, daß die Neger Eures Gleichen seien ? O ein! sie sind Euch um so viel überlegen, als der Himmel der Hölle, wohin Ihr geHort. Ich erachte Euch und bewerbe mich nicht um Eure Achtung. Nro. 3. Ihr Diebe und Banditen, ich erkläre hiermit im Namen der Nation, daß Ihr nicht würdig seid, das Stimmrecht auszuüben, und daß die Euch auf keine bessere Art angekündigt werden konnte." Die Goiutrrneiire einzelner Provinzrn neh me eine Stellung an. die sich beinahe in Nicht von offener Rebellion unterscheidet. Dazu kommen noch die äußeren Wirren, worunter die mcrikaniiche Geschichte obenan stehen kurz, die Zustande in den Ver. Staaten Nordame rcka'S sind der Art, daß e unmöglich mehr lan ge so anhalten kann. Gebe Gott, daß diese Krigs einen guten Verlauf habe! (B. D. Z.) Hat seine Frau verhandelt. Daß man sein Weibchen nach so und so lan ger Zeit, enlweder bald oder erst nach einer Rei de von lahren mit einer neuen Lebensgefährtin oder Liebchen vertauscht, ist in Amerika nicht Neues und kommt leider zu häufig vor. Daß man aber die Frau förmlich verkauft oder ver handelt, ist zum Glück eine wirkliche Seltenheit. So erstaunlich es aber auch klingen mag, so hat sich dennoch ein solch ungeheuerlicher Fall vor ganz Kurzen nahe bei Mound Eitp, Jll., ereignet: Ein gewisser Thom. Pope von da, heirathete mämlich vor ungefähr sechs Wochen eine junge Dame und richtete sich mit ihr, so gut e ihre beschränkten Vermögensverhältnisse erlaubten, häuslich ein. Aber schon nach zehn Tagen brannte sein junge Täubchen durch und warf sich einem früheren Geliebten in die Arme. Aber e scheint, daß ihr die Wahl doch ehe that, denn nach einer Woche kam st wieder zu Herrn Pope zurück, und ersprach ihm, wen er ihr vergeben wollte, für immer sein treue Gat tin sei z wolle. „Doch ach, wie trügerisch sind Weiber herzen, Mögen sie lachen, mögen sie scherzen. Alle ist Falschheit, Alle ist Trug." Kaum waren wieder drei weitere Tage er strichen, so war sie wieder entflohen. Jetzt nun, konnte sich der betrogene Ehemann erst recht trösten. Wa denkt Ihr nun, daß weiter ge schah? Nach einigen Tagen kam der zweite Mann zu Hrn. Pope mit seiner Dulcinea. Man sollte nun glauben, es hätte wenigsten ein Duell, ei ne Schießerei abgesetzt, doch ein, von alledem nicht. Mit der größten Kaltblütigkeit machte Hrn. Pope dem neuen Paar den Vorschlag, ih nen seine Möbel zu verkaufen. Nach ruhiger Besprechung willigte Herr Pope ein, und ver kaufte seine sieben Sachen um PIS, (?) ein schließlich der Frau. Wir gratttliren dem neuen Besitzer der letz teren und wünschen ihm nur, daß nicht sobald der Wunsch in ihm rege werden möchte, lieber och seine „fünfzehn Dollar zu habcn." Versuchter Selbstmord eines un glücklichen Mädchen. Bor einigen Wochen besuchte ein junger Mann von 22 Jahren das Innere von Kentucky und gab vor, daß er eine Farm zu kaufen beab lang ihm, Aufnahme in dem Hause eine reiche garnier in Garrard Eountp, Kp„ zu finden, und die Gunst de Letztern, dem er viel vom Kaufen dieses und jene Grundstücke vor schwatzte, z pewinnen. Der junge sehr höfliche Man von einneh menden Aeustern gewann auch in kurzer Zeit da"Herz der Tochter de Farmer, machte ei nen HeiralhSantrag, welcher nicht nur von dem jungen Mädchen, oder Gänschen, sondern auch von den Eltern desselben angenommen wurde, und Braut und Bräutigam kamen nach Tm cianati, um Einkäufe für khren Haushalt zu machen, zu welchem Zwecke da Mächchen von seinem Vater erwa Pl2oo erhalten hatte. Bald ach ihrer Antunst in jener Stadt ließ sich da Mädchen üderreden, das Geld zur bes seren Sicherheit ihrem Bräutigam z überge ben, der eS in inerßank deponiren wollte, und seinen Bitten nachgebend, opferte e ihm Alles, wa ein Mädchen nur opfern kann. Der Wollüstling aber entfernte sich mit dem Gelde und kam nicht wieder zurück. Da unglückliche Mädchen welche fremd in Eincinnati war, ohne einen Ernt in der großen Stadt allein und verlassen zuruckblieb, und sei ne thörichten Schritte sich schämte, suchte un fand ein Unterkommen in einem dortigen Pro ftiiutionShause, wo e letzten Montag Abend mittelst Ehloroform seinem Leben ein Ende zu machen ersuchte; e wurde jedoch daran durch einen Mann verhindert, und gester in die Heimath zu seinen Eltern zurückgeschickt. Moral Mädchen, trauet den sehr seinen Gentlemen mit zarten Gesichtchen nicht! D.r unrechte Finger verbunden. Eine Zeitung von Milwaukcc erzählt folgen de gute LiebcSgeschichte! Emilie und Karl liebten einander leiden schaftlich ; aber der gestrenge Vater der Gelieb ten wollte es nicht leiden und erklärte, daß s ein armer Teufel seine Tochter nicht haben solle. Dem Liebhaber wurde da Haus verboten und das Mädchen scharf bewacht. Die Mutter je doch dachte an die Zeit, da sie auch einmal jung gewesen war, und suchte dem Liebespaar zu helfen. Einmal war der gestrenge Vater in Geschäften sofort erhielt der Liebhaber Notiz davon und schlüpfte zu seiner Angebeteten in'S Zimmer. Plötzlich komm ein schwerer Tritt durch dem HauSgang „der Vater kommt!" schreit Emilie und schieb den Geliebten in ein Versteck—in den Kleiderschrank oder unteiS Bet;' Als der Herr Papa herein kam, merkte er an der Verlegenheit seiner Toch ter, daß sie etwas angestellt habe; er redete ihr in'S Gewissen und sie gestand, daß Karl da ge wc'en, aber bereit wieder fort sei. So sollst tu auch die ganze Nacht eingeschlossen bleiben, hirß rz _ morgrn früb wollen wir dann weiter sehe, was zu thun ist. um dich vom Ungehor sam zu kurirrn.—Am nächsten Morgen, alSder Papa da Zimmer öffnete, sah er auch etwa, mehr al ihm lieb war. Eine halbe Stunde lang donnerte und blitzte e gewaltig und Thrä nenbäche flössen; aber endlich legte sich der Sturm und am Abend trat ein unvermäh Paar seine Hochzeitsreise an. * Die Untersuchungen des Comites, welches über den New Orleans Auf stand berichten sollte, sind beendet und die Acten geschlossen—Das aufgenom mene Zeugniß bedeckt über 2000 Seiten.