Jahrgang 1.. Die PenusylvanischeStaats-Zeitung Io>. Georg Nipper, erscheint jeden Donnerstag, und kostet 2.0 per Jahr, zahlbar innerhalb dcslahicS, uud W2.ZN nach Perfluß des Jahrgangs. Einzelne Exemplaren, 5 EentS per Stück. Keine Subseriptionen werden für weniger al sechs Monaten angcnommcn; auch kann Niemand da Blatt abbestellen, bis alle Rück stände bezahlt sind. Anzeigen werden zu de gewöhnlichen Prei sen inscrirt. Office: in der „Patriot und Union" Druckerei, Tritten Straße, Harrisbarg. und in der „Intrlligcnccr" Druckeret, am Eenire Square, Lancastcr. Poesie. (Aus dem LouiSviller Anzeiger.) Zum Wechsel des Jahres. Wa schallst Du so späte, Du friedlich Geläute, vom Thurme hernieder, was kündest Du an ? Was ruf'st Du zusammen uns Alle auch heute, Aufdaß wir in Andacht dem Gotteshaus nah'n 7 O frage nicht, Seele, D kennst ja die Stunde, Di heute um Mitternacht feierlich schlägt; Du hör'st ja der Glocken erzählenden Kunde, Du fühlst ja, was in Dir so mächtig sich regt! Ein Jahr ist verschwunden, so töntcS un Allen So dringt eS uns heute gewaltsam in'S Ohr; Wir hören der Mitternacht Schläge verhallen, Sie schwingen sich scheidend zum Himmel em por. Wir strh'n an der Grenze vom 'Alten zum Neuen, Da Ziel unserer Reise ist och nicht erreicht. Ob wir noch lange des Leben uns freuen, vor dem steht das fragende Wörtlein „viel leicht" 7 Frieden Wir nehmen mit Schrecke und Wehmuth eS wahr. Doch Du bist'S, o Hoffnung, durch die wir' ertragen, Durch die wir de Kampf mit den Schmerzen htsteh'n, Nur Du still'st der Weinenden bittere Klagen, Dereinsten : o seliges Wiedcrseh'n. Ja, drüben im Lande der himmlischer Freuden, O laßt unS dicWllrde als Menschen recht schä tzen, AI Menschen der herrlichen Aussicht uns freu'n, Erst dort ist der Ort, den Verlust zu ersetzen, Dort, wo der Freuden kein Ende wird sein. Die schnelle Vergangenheit hinter uns schau'n, Aufs Neue als Brüder die Hände uns drücken. Dann darf vor der Zukunft un sicher nicht gran'n, Berhängnißvoll zwar tritt sie uns entgegen, Mit dem heil'ge Schleier der Vorsicht um büllt! gm, , Ist Alles für lis zum Besten erfüllt. Durch Mühe und Arbeit zieh' sich uns're Wege, l Doch winkt uns am Ziele ein ruhiges Land , Bald straft uns das Schicksal durch mächt'ge Schlägt, Bald reicht uns ein freundlicher Netter die Hand. Der Steuermann, der uns bis hierher geführet, l O laßt uns Ibm wieder auf's Neue vertrau'n. Auf Ihn laßt stets fester die Hoffnung uns bau'n, So stoßen wir wieder auf's Neue vom Lande, Mit Freuden hinaus in das wogende Meer, Fällt Manchem in Zukunft die Reise zu schwer. Er sehnt sich nach Nuhe, wo kann er sie finden 7 Wo kann er sich wiege im wonnigen Traum 7 Ich weiß es doch muß er den Kampf überwin den, Erwache dann selig befreit von den Sorge, Mit deinen Geliebten auf ewig vereint. G. B. /euillel o7 Das Pfeiferhännslein. Eine Geschichte ans de Zeiten de Nauern knege. I. Kannst Du' rathen, was I Räthsel In verschloss' Brust sich reget 7 Kannst Tu's deuten, was als Ahnung Mächtig deinen Geist beweget 7 Was du räumst mit off'nem Auge, Oder in dem Schlafe denkest, Angeweiht vom Geisterhaucht? In der Menschcnseele wohnet Ein Geheimniß. Und die Frage Findet erst die rechte Antwort Wenn verstummt der Erde Klage! (Fortsetzung.) Da Mädchen brach einen Tannen jweig ab und jagte die Fliege, fächelte aber auch zugleich die Wangen des mü den Schläfers ; allein in ihr Anschauen versunken, ersah sie es einmal und be rührte mit der stechenden Spitze der Na-1 deln die Nase. Rasch aufspringend, stand er vor dem schönen, erröthenden und unendlich ver legenen Mädchen und sah sie verwundert mit den großen, sinnigen Augen an. Sie glüthe von Scham und Mtßmuth Aber ihre Unvorsichtigkeit, und wa st besonder unangenehm berührte, war der Umstand, daß sie fürchten mußte, er meine, sie habe ihn necken wollen oder -ihm den süßen Schlaf nicht gegönnt. „Verzeih stotterte sie endlich, von Gluth bedeckt, „ich Hab'S nicht gerne ge than ; ich tch wollte dir eine ab schcultge Fliege wegjagen und berührte dich mit dem Zweige. ES ist gewiß nicht absichtlich geschehen!" „Glaub'S gerne", erwiederte er läch elnd, „glaub's gerne, und ich danke dir für kein Wecken. Es ist Zeit, denn die Sonne ist schvn weit hinter den Bergen, und das Abendglöcklein läutert drunten. Wir wollen ein Ave Maria beten l" Beide knieten nieder. Der Knabe zog seine Gugelmütze vom Kopf und faltete seine Hände und betete laut. Man konnte nichts Schönere sehen, al die beiden lieblichen, jugendlichen Beter in tiefer Andacht hingegossen. Als sie ihr Gebet beendet, sagte da Mädchen wieder: „Gelt, du bist mir nicht bös 7" „Worüber denn?" fragte der Knabe nicht ohne Erstaunen. „Weil ich dich geweckt!" versetzte st-. „Da ist mir sogar lieb, und ich dan ke dir, daß du so gut warst, mir die glie ge zu scheuen. Siehst du, da ist sie wie der. Sie ist halt lüstern nach meinem Blute." „Wo bist du denn her? fragte er sie. „Nu Niclashausen, da unten!" „Wo warst du denn?" „Holzlesen; aber wo kommst du den her?" „Weit, weit, au Schwaben!" „Und wohin willst du 7" „Nach Niclashausen!" „Nach Niclashausen! Ei du heilige Jungfrau! Wen suchst du denn da 7 Du bist ja doch ganz fremd ! „Den Laboranten; weißt du de Kräutermann?" „Kennst du Den? Ich kenne ihn gut. Er ist gar gut und brav." „Ja und nein, wie du willst!" Sie überhörte das Wort und sagte, die Hän de zusammenschlagend: „Ach, du Armer; da magst du wohl müde sein? Und ich wecke dich! Gelt, du zürnst mir doch ? —" „Thut nicht! Ich bin auch recht müde gewesen; aber nun ist Alle vor bei nur nicht " „Was denn 7" „Der Hunger!" Sie suchte schnell tn ihrer Tasche und zog ein Stück trockene Gerstenbrod her vor. „Willst du da essen k" fragte st-. „Ach ja, wenn du e nicht esse willst." „Ich habe Beeren gegessen und bin satt." Sie reichte e ihm hin, und er nahm e dankbar. Seit mehreren Ta gen hatte er kein Brod gesehen. Gie rig verschlang er e. Sie sah ihm mit großer Freude zu. „Ach, das hat geschmeckt?" rief er aus. „Nun kann ich e hier aushal ten." „Hter k" fragte da Mädchen. „Wa rum willst du hier bleiben k Komm' doch mit in' Dorf! Die Nach ist kühl und der Taubernebel ungesund." „Ich muß hier auf den Laboranten warten." „Weist du denn, daß er kommt ?" ..I-!" „Du kennst ihn ja kaum?" „Ich kenne ihn." „Warst du denn schon hier k" „Nein!" „Bist du vielleicht ein Gesreundter von ihm?" „Nein!" „Aber wer sagte dir denn von ihm, und daß er hier vorbeikommen müsse k" „Mein Engel Halb spöttisch lachend, halb verwun dert schlug sie die Hände zusammen und rief: „Was der sotoll redet! EinEngel hab' es ihm gesagt! ES kommen ja keine Engel mehr zu den Menschen." „Wer sagte dir das, Mädchen 7 —" „Die Mutter; weil sie mir aber nicht sagen konnte, warum keine Engel mehr zu un kämen, fragte ich den geistlichen Herrn, den Pater Ambro —" „Was sagte der ?" „Nun, er sagte, seit die heilige Jung frau Maria im Himmel wäre, sei's nicht mehr nöthig." Der Knabe richtete inen flammenden Blick auf das Mädchen und sagte: „Kind, sie wissen' nicht! Nicht nur Engel, auch die heilige Jungfrau er scheint mir, und sagt mir, was ich thun soll. Seit mein Mütterlein todt ist, ge schieht da oft und immer im Traum z aber wa sie mir sagen, das wird wahr. So erschien mir in Schwaben der Engel und wie mir den Weg hierher zu dem Laboranten, nannte mir ihn und sagte: er werde mich als Kind aufnehmen. Wie hätt' ich sonst von ihm gewußt oder den Weg gefunden ?" „Wie heißt er denn?" fragte das Mädchen prüfend. „Sag' mir' ein mal, s will ich dir glauben." „Arnold Plieninger!" Jetzt stand das Mädchen bleichwe dend vor dem Knaben und sah ihn mit innerem Schauer an. Ihre Hände wa ren gefaltet. „Bist du denn", fragte sie nach einer Pause — „ein Frobnsonntagskind?" „Ich versiebe dich nicht!" „Siehst du", sagte sie, „die Frohn sonntagskinder sehen Geister, erkennen die Heren, Währwölse und Blutsauger, und wenn sie Eins mit dem bösen Auge ansieht, so thut's ihnen nicht. Weißt du denn das nicht?" Das Erstaunen war jetzt an dem Knaben. Davon hatte er noch nicht gehört. Er schüttelte den Kopf. „Al da Mütterlein am Abend vor ihrem Tode so traurig war, sagte eS: HännSlei, wenn ich auch sterbe, so bist d nicht ver lassen. Der Engel wird dich leiten, und so ist es auch geblieben, gerade wie bei dem frommen Tobias; aber mit Heren und Währwölfe bab' ich nicht zu thun." „Ach, du heilige Jungfrau, wie ist denn da 7" rief das Mädchen und kau erte nieder. „Geh', setz' dich doch und erzähl' mir davon." Der Knabe scbien dazu keine Lust zu fühlen. Er sah sich vielmehr um. „Es dunkelt", sagte er. „Linn muß er kom men." Sie sprang auf. „Du haft Recht", sagte sie. „Ich muß auch fort, denn die Mutter will mit dem Holz unser Abcndsüpplein kochen. Ade!" rief sie und eilte fort, jedoch nach wenigen Schritten kehrte sie wieder um und frag te : „Bist du vielleicht da „Pfeifer hännslein", vvn dem die Leute so viel und so Wunderbares sagen?" „Ich bin'", sagte der Knabe. „Ach Gott!" rief das Mädchen ans, „und du bleibst in nnserem Dorfe?" Sie llacschic die Hände zusammen vor Verwunderung." „Ja. „Bei dem Laboranten Arnold?" „O, dann seb' ich dich oft; ich wohne nicht weit davon. Unser Hau steht nahe bet der Kirche unter dem hohlen Birnbaum. Ich heiße Marie. Ade!" „Ade, Marieche !" sagie der Knabe und sah der lieblichen Gestalt nach, die nun schnell ihm enteilte. Al sie an die Stelle kam, wo der Fußpfad sich aus dem Walde heraus wand, trat der Laborant ihr entgegen. Sprachlos vor Erstaunen stand sie vor dem hohen, ernsten Manne, der mit Kräutern beladen war, die er im Schat ten des Waldes gepflückt. „Was ist dir, Mädchen?" fragte er mit mildem Wesen. „'Ach, so hat er doch Recht!" stieß da Mädchen hervor. „Wer denn 7" fragte der Laborant. „Das Pfeiferhännslein." „Bist du toll geworden, Kind 7" „O nein, o nein ! Seht, dort steht er und wartet auf Euch !" Sie wie nach der Tanne, wo der Knabe stand. „O, gehl doch zu ihm !" bat da Mädchen. Der Laborant schüttelte den Kops über das seltsame Gerede. Er blickte dabin, wohin des Mädchens Hand deutete, und sah den Knaben, der ihm beide Arme entgegenbreitete. Ohne zu säumen, wandte er sich dahin, während da Mädchen, seinen Gedanken nachhän gend, seine Holzlast auflud und flüchti gen, aber sichern Trittes den sich steil absenkenden Pfad htnabschritt. 2. Ach Gott, wie ist das Herz so schwer. Wie ist so trüb' mein Sinn! Zch hab' kein Herz auf Erden mehr Seit ich eine Waise bin. Die mich geliebt, sind kalt und todt, Und ließe mich allein ; Der Wind Blätter und Blüthen ab, Die sollen mein Grabtuch sein. Mit festem Schritte nahte der Labo rant der Stelle, wo der Knabe stand. Was da Mädchen gesagt, erfüllte seine Seele mit Erstaunen. Den Na men des Pfeiferhännslein' hatte er wohl schon gehört, denn die Mähr von seinem wundersamen Wesen war weit hinweg von dem Schauplatze gedrun geu, wo sich der Knabe bisher herumge trieben. Wa er aber mit ihm wollte, da war ihm räthselhaft. Jedenfall wünschte er Gewißheit darüber zu er halten. Nicht ohne beifällige Verwunderung betrachtete er. näher tretend, den schönen Knaben mit dem ausdrucksvollen Ge sichte. „Ja, Ihr seid'", rief jetzt, freudig er regt, der Knabe aus, und eilte dem La boranten entgegen, seine Hände fassend und drückend, wie wenn er einen liehen Verwandten gefunden hätte. Der Laborant Arnold Plientnger war ein gar guter, frendlicher Mann, kr stand allein in der Welt da mit seinem liebenden Herzen, und Wohlthun war seine Freude, sein Beruf. Seine Her zensgute, die Jeder pries, der ihm ir gend einmal im Leben nahe gekommen war, verleugnete er auch jetzt nicht. Harrisburg, Pa., Donnerstag, Januar I, I 87. „Gelobt sei Jesu Christus!" sagte er mit freundlichem Ton und Antlitz, und der Knabe sprach erwiedernd: „In Ewigkeit l Amen." Nun setzte der Laborant den grünen Kasten ab, den er auf dem Rücken trug, darinnen er seine Kräuter, Pflaster und Tränklein sonst zu tragen pflegte, der aber heute nur mit gesammelten Kräu kern und Wurzeln augefüllt war, und setzte sich darauf, um mit dem freundlt chen Knaben die Rede zu pflegen, die ihm da Gehetmnißvolle seiner Erscheinung aufklären sollte, und da Pfetserhänn lein setzte sich, stillt seine Worte ge wärtig, zu ihm. „Wa willst du von mir, mein .Kind 7" fragte der Laborant, den schönen Kna ben beifällig betrachtend. „Ich habe lange aus Euch hier ge wartet", sagte der Knabe, „den —" „Wußtest du denn, daß tch hierher kommen würde?" fiel ihm Arnold in die Rede. „Freilich", sagte tn völlig entschiede ner Weise der Knabe, „denn ich wußte e ja schon lange und kenne Euch ja!" „Woher kennst du mich 7" „Ich sah Euch tm Geist, Euch und dieses Thal, dieses Dorf, diese Land schaft ; ich sah Euch, wie Ihr mit den Männern tagtet im dunkeln Walde, wo der Waldbach braust." „Was sagst du?" fragte erbleichend der Kräutermann. „Damals sah ich Euch" sagte der Knabe fortfahrend, „als Ihr Euch zu schwuret, die Ketten zu brechen, die da arme Volk drücken von Ritterschaft und Pfaffen." „Schweig!" rief der Laborant mit Erdbeben. „Hast du uns belauscht 7 „Ach nein", sagte der Knabe, ihn harmlos und zutraulich ansehend. „Ich bin ja niemals tn diesem Lande gewesen, der Engel sagte e mir, als er mich zu Euch wie und zu mir sagte: Er wird dein Vater sein." Der Kräutermann wußte uicht, was er sagen sollte. Vou jener Zusammen kunft wußte Niemand. Hier lag ein Gcheimnlß. Uud ein Engel sollte es dem Knaben gesagt haben 7 Da über stieg den Kreis seine Erkenn und BegreifenS. Der Knabe sah feine Zweifel. „Soll ich Euch mehr sagen?" fragte er. „So höret, wa mir der Engel wie. Ich stand auf tiner Höhe, und drunten floß im grünen Tbale der Ne ckar, eng gepreßt von den Bergen. Da stand etn hohes, schöne Schloß, darin nen der wilde Hutten wohnte, und cS ist lange her, daß e geschah, ehe ich gebo ren war, daher sah ich' im Geist, lind nicht weit von dem Schlosse, drüben auf dem andern User, da stand am Waldes säume, beschattet von einer Linde, ein Häuslein, und um das Häuslein lag Hof, Garten und Wiese, und Ihr wohn tet drinnen mit Magdalena, Eurem jungen Wetbe. Sie war so schön und Euer Glück, und Ihr wäret ein Freisas se, und e war Hau und Gut Euer Eigen. Und wie Euer Vater Kräuter sammelte und Tränklein und Heilküg lein machte daran, so thatet auch Ihr. Da brachten sie einmal zur Herbstzeit den Hutten zu Eurem Häuslein, da thu der Zahn ine Eber schwer getroffen, und er mußte liegen bleiben bet Euch, bt er gehrilet war. Der Unhold aber entbrannte für Euer schöne Weib, und al er sein Absicht nicht erreichen moch te, und ihr keuscher Sinn widerstrebte, da raubte er sie Euch, al Ihr auf dem Kräutersuchen wart. Sie aber entwand dem Unhold seinen Dolch und stieß sich ihn selber in die treue Brust, daß sie starb, unentweihet und rein. Und von allen Teufeln verfolgt, floh der Unhold hinter seine Mauern, und Ihr fandet Euer liebe Weib todt. Ich sah Euch, wie Ihr drei Tage und drei Nächte ohne Speise bet ihr saßet, und sie dann be grübet unter der Ltnde, und zündetet Euer Häulein an, daß e niederbrann te sammt der Linde. „Darauf umschlichet Ihr mit Rache gedanken die Burg, bt Ihr die Gele genheit wahrnähmet, ihn allein zu tref fen, da schösset Ihr mit der Armbrust den Pfeil in seine Seite, den Ihr in da Gift getauchet, da Ihr selbst bereitet hattet, und er starb elendiglich unter Euren Augen ; Ihr aber flöhet tn das Land, wo die Donau fließet, und dientet als Laienbruder im Kloster, da hoch auf den Felsen stehet, deren Fuß dle Do nau beschäumet. Aber es ließ Euch nicht ruhen. Darauf zöget Ihr tn einen dunkeln Wald und wurdet Einsiedler, und verbrachtet an schwerer Buße lange Jahre. Und al wieder Frieden in Eure Brust kam, da bautet Ihr Euch dort unten in Niclashausen die Hütte und wurdet wieder ein Laborant und etn Doktor. So ist'S ! So sagte mir, - so ließ mich' der Engel schauen, daß ich > e Euch sag-, Arnold Plteninger, auf daß - Ihr mir glaubtet, der Engel habe mich , zu Euch gesandt." Der Knabe schwlrg. t Alle Weh der Vergangenheit, Alle, a sein Lebe vergällt nd erpestrt, hatte des Knaben Ncde wieder aufge frischt. De Laboranten Angesicht ruh te tn den bohlen Flächen seiner Hände, und ein Strom von Thränen rann in da Moos zu seinen Füßen. Sein ganze innere Leben war in einer wil den Aufregung; aber er vermochte kein Wort zu reden. Der Knabe schwieg; auch in seine, Auge glänzte eine Tbrane der Theil nahme an dem tiese Schmerze des Manne, dem er alle Wunde der Seele aufrettzen mußte, daß sie blutete, als wären sie heute frisch geschlagen. Nach einer langen Pansc faßte der Knabe de Laboranten Hand. „Verge bet mir", sagte er weich, „daß ich Euch habe wehe thun müssen ; aber der Engel hat e mir besohle, daß ich Euch das Alles sage, damit Ihr mir glaubet." Jetzt sah ihn der Laborant mit schmerziichemßlick an u. sagte: „Woher du das weißt, was nur Gott wissen konnte, begreife ich nicht, aber verschlie ße c in deine Brust als ei ewige Gr heimniß. Sprich nicbt wieder davon und du sollst mein Sob sei, wie ich dein Vater sein will. Zch glaube dir, wunderbare Kind! Doch komm', denn der Abend sinket jetzt schnell herab, und unser Weg ist steil." Sic standen auf nnd gingen schwei gend den Berg hinab, und als sie in die Tiefe de Tbale kamen, lag die Nacht finster über den Hütten des Dorfes. Hann folgte seinem Führer durch eine der engen Gassen des Dorfe, und bald erreichten sie eine Hütte, die am Berge leimte. Während der Laborant sich bemühte, da hölzerne, kunstreiche Schloß der Thüre zu öffne, flüsterte eine süße Stimme i des Knaben Obr - „Du bist lange geblieben! Gute Nacht!" lind in Gefühl erfüllte seine Brust mit stil ler Lust; denn er hatte Jemanden, der Antheil an ihm nahm, und das that sei nem Herzen wohl. Mit sehr verschiedenen Empfindungen traten Beide in das Innere der Hütte, welche innen geräumiger war, als man es hätte glaube sollen. Es war ein viereckiger Raum. Drei Seiten bestanden an Fachwerk und eine aus Mauer. An dieser befand sich der Herd und der hohe, weite Busen de Schornsteins. Rings an den Wänden liefen Dielen hin, auf denen allerlei selt sam geformte Gefäße von gebrannter Erde standen. Bündel getrockneter Kräuter lagen daneben und allerlei Ge rächt, dessen Bestimmung dem Knaben unbekannt war. Hier nd da war ein mächtige Hirschgeweihe angenagelt, da ran auch noch Dinge bingen, welche in de Laboranten Gewerbe cinschliige. Gegen dem Heerde über befand sich de Laboranten breite Bett. Moos bilde te sein Lager. Hirschhäute lagen darü der und das Fell eine mächtiges Thie re diente als Decke. HännSlein schaute sich recht um; denn e war so Viele überall zu sehe, wa seine Neugierde weckte und beschäf tigte. Schweigend hatte der Kräuter mann seinen Kasten abgesetzt und die Anstalten getroffen, ein Mab! zu berei ten. Bald prasselte ein Feuer in lichter Lohe und ein Stück frisches Rehflcisch steckte an einem hölzernen Bratspieße, den Hann freudig zu drehen übernahm. Als c gebraten war, erquickten sich Bei de, und dann erst sagte der Laborant: „Wir wollen uns niederlegen und das Feuer löschen z alsdann magst du mir erzählen von deinen Geschicken." Draußen hatte sich das Wetter schnell geändert. Ein Gewitter war ach dem heißen Tage heraufgezogen ; der Sturm aber jagte es über die Berge weg, und nur ein milder Rege erquickte die Flur. „Wie heißest du denn 7" fragte jetzt Laborant seinen wunderlich gewon nenen Hausgenossen. „Hanns Böheim oder auch das Pfei ferhännslein", sagte der Knabe, „weil ich die Pfeife spiele und die Handpaukc schlage, wie es mein Vater auch gethan. Wo ich gebore bin, weiß ich nicht. Wir wanderten immer im Lande herum und hatten halt nirgends eine bleibende Stätte. Daß weiß ich aber noch recht gut, daß einmal eine recht arge Hun gernoth in Land kam. Viele Leute starben jählings hin, und auch wir wür den also umgekommen sei, hätte nicht mein Vater bei dem Ritter von Hut ten —" „Verfluchter Name!" rief der Labo rant. „Nenn' ihn nicht wieder, ich bitte dich, Kind!" „Nun, wie Ihr wollt", fuhr der Kna be fort, „hätte nicht nein Vater dort die Hut einer großen, dem Burgherrn ge hörenden Schafheerde übernommen und dafür einen kärglichen Unterhalt em pfangen. Wir blieben da mehrere Jahre. Endlich kam der vorletzte Win ter mit seiner endlosen Kälte. Vom November bis in den Februar lag ein halb mannshoher Schnee auf den Ber gen und in den Thälern, und es war ein Kälte, daß die Eichen knallend in den Wäldern borsten. Das arme Vieh fand keine Nahrung mehr, aber der gei zige Burgherr wollte nicht gestatten, daß wir die Heerde etnheimselen. Da ka nie dann ganze Schaaren gieriger Wilse und stellten der Heerde nach. Tag und Nacht hielt mein armer Vater Feuer rings um die Hürden tn Brand nd klapperte mit einer Eharsreitags klapper um die Hürden herum, selber in Gefahr, von den wilden Thieren zerris se zu werde, deren Gebenl un eben so sehr ängstete, wie die Sckase. Ver geblich w r meine Vater Bitten in eine Hetzjagd. Der Ritter feierte sei HochzettSfcst mit einer zweiten Frau. Derweilen mochte er nicht von dem Jagender Wöfe wissen. „AU' das viele Wachen warf meinen Vater auf's Krankenbett, und er genas nicht wieder. Nun mußte mein arme Mütterlein und ich Wache halten, wie er gethan. Einmal hat uns der Schlaf übermannt. Die Wölfe brachen ein unv richteten ein gräulich Blutbad in der Heerde an. Wurden sie nun nicht gejagt, so war die ganze Heerde verlo ren, denn iinsern treuen Hund hatten sie auck' zerrissen, und nun war die Heerde säst schutzlos. „Ach, wie war unsere Angst so groß vor dem Herr, denn er kannte kein Mitleid, und Barmherzigkeit war ihm fremd; aber es blieb uns Nichts übrig, als die Heerde zur Burg zu treiben. (Fortsetzung folgt.) Verschiedenes. Eine Bestie i Menschengestalt. Aus Paris wird unterm 8. Dezember Fol gendes geschrieben: Die Verhaftung eines svncn mach: hier noch mehr von sich rede, als der Lamirandc'sche Fall. Au der Anklage- Akte erhell!, daß im Jahr 1855 der Schwager des Gefangenen, Namens Piere Reau, 52 Jah re alt, eines fürchterlichen Todes gefiordeu war. Er halte einen Tag lang auf den Feldern Martüi's gejagt und dann ein Mahl in dem Hause desselben zu sich genommen. Auf das Felo zurückgekehrt, um die Jagd sorlzusetztcn, suhlte er bald einen brennende, heftigen Schmerz in Brust uud Kehle uu am 2. Fedr. erfolgte sei Tod. Martin Reau beerbte ihn. Zwischen de Bri de war es über Geidangklegenheilrn häufig zum Wortwechsel gekommen. Virrihalb Jahre nach dem Hinscheiden Pier re'S, starb dessen Schwester, Martin'S gra, nach einer kurzen Krankheit, deren Symptome mit denjenigen der Krankheit Pierre'S auffal lende Achnlichkeit hatten. Die Frau halte in einem Testament ihren Mann für den alleini ge Erben erklärt. Am 27. April 1858 heirathete Martin Reau eine junge hübsche Frau Namens Julie Bon tcmps. Er mißhandelte sie bald und gab ihr Getränke ei, die verhindern sollten, daß sie Kinder gebar. Die Folge der brutalen Be handlung war, daß sie zu kränkeln begann. Einmal legte er über eine dunkle, steile Treppe, auf welcher seine Frau hinabsteigen mußte, Holzdlöcke. Die Arme fiel die Treppe hinab und erlitt einen Armbruch. Im September 186) gebar sie ein Söhnchen, da einer armen grau zur Pflege übergeben wurde. Im April 1865 starb Julie. Die von den Aerzten erordneten hatte Reau weg geschüttet und der Kranken andere Getränke ge geben. Die Spmptome waren die schon er wähnn. Julien'S Kind starb im Januar '66 im Haust des Vaters, der auch seüic zweite Frau deerdl hatte ud dadurch ein Vermögen vou etwa 8606 Pfund Sterling besaß. Odschon der Verdacht der Nachbarn rege war, trug Martin den größten Leichtsinn zur Schau. Er sagte lachend, der einzige Weg, ein reicher Mann zu wcrden, sei, mehrere Male zu Heim chen. Man machte endlich die Behörde auf Martin'S Verhältnisse und Betragen aufmerk sam. Die Leichen der Irr Opfer wurdcn aus gegraben. Die Lcichenreste, die Särge und so gar die Erde der Gräber war mit starken Quan titäten QuccksilbersublimatS gefüllt. Er pfleg te solche in große Vorräthe im Hause z ha ben, da er cS für Pferdekuren benöthigte. Na türlich wurde er erhaftet. Vom Gefängnisse aus machte er einen erfvlglosen Versuch, Paul BontcmpS, seinen Schwiegervater, und Paul Bichon durch falsches Zeugniß als die Urheber des Ablebens Julien und ihre Kindes crschei neu zu lassen, allein der Zeuge, den er bestechen Ein Mann begeht Selbstmord, vor. Der Name des unglücklichen Mannes ist noch nicht ausfindig gemacht worden; über de Beweggrund zu seinem Selbstmorde abergab ein nach seinem Tode im linken Stiefel gefun dener Zettel folgende Auskunft: „Ich heiratketc eine Wittwe, welche eine be reit erwachsene Tochter hatte. Mein Vater be suchte uns häufig, verliebte sich in meine Stief tochtrr u. heirathete diese. AufdieseWeise wurde er mein Schwiegersohn und meine Stieftochter meine Mutter, weil sie meine Vater Weib war. Einige Zeit darauf gebar meine Frau ei nen Sohn—der war meine Vater Schwager und mein eigener Onkel, denn er war zugleich ein Bruder meiner Stieftochter. Meine Va ters grau, das ist meine Stieftochter, bekam ebenfall einen Sohn; der war natürlich mein Bruder uu zugleich mein Enkel, denn er war der Sohu meiner Tochter. Meine eigene grau war meine Großmutter, weil sie meiner Stief mutter Mutter war. Ich selbst war meine Weibe Gatte und Enkel zu gleicher Zeit. Und da der Gatte von Jemanden Großmutter doch auch sein Großvater sein muß, so wurde ich auch zugleich mein eigener Großvater, und die ist mehr al ich zu tragen im Stande war. Zolin H. Surratt John H. Surratt ist unvrrheiralhct, 28 Jahre all, schlanl gebaut, 5 Fuß zehn Zoll groß und von intelligentem Aeußercr. Er hat eine sehr prominente Stirn, eine lange Nase, tief liegende Augen. lange blondes Haar und trägt einen Kinnbart- Seine Erziehung erhielt er in der Hochschule von Pbiladclohia nd dem St- Charles Eollegium in dem gleichnamigen Cou ty von Maryland. Sein Vater hatte da Dorf SurratlSviUe in Birgiuien, iMeilen vcn Washington, gegiün dct, wo seine Mutter zur Zeil de Krieges ein Hotel besaß. Dasselbe Halle sie jedoch vrrmie ihet, während sie mit ihrem Sol'ne in Wash ington, Nr. s>l - A.-Slraße, ein Kosthaus hielt- Ihr Sohn wohnte bei ibr, wen er ich, auf seinen Reisen zwischen der Hauptstadt nnd Ca- Wie der Deutsche Louis I. Weich,., be zeugt, welcher bei der Surratt wohnte und mit ihrem Sohne in einem Vettc schlief und dessen Aussagen bei dem Meuchelmords.Prozesse von höchster Wichtigkeit waren, kam im Marz de Jahre 1865 der Mörder Lewis Payne im Hause der Surratt an, in der Maske eine BapiistenpredigcrS uud wurde sofort von Job H. Surratt. Vovth und Atzerodt sehr sreuud schaftlich aufgenommen.— Booth und Surralt hatten auch in Boolh'S Zimmer im „National-Hotcl" eine vertrauliche Eonfercnz mit Dr. Mudd aus St. Charles Ea. in Maryland, welche später öfter im Hause der Surratt mit ihrem Sohne fortgesetzt wurde. Am 17. März reis'te John H. Surratt mit einer Schmugglerin oder DepescheiNrägerin, der conföderirten Regierung, Namens Slatcr, nach Richmond, von wo er nach angeblichen Unterredungen mit Benjamin und Jeff. Davis am 5. April zurückkehrte. Noch a demselben Tage verschwand er, angeblich um sich ach Montreal zu begebe. Borher war jevock fol gciidc Depesche eingetroffen: „Ncw Aork, 25. März 1861. —Hrn. Weich:.,, Nr. st>, H.- Strasse. Sage Sie John, solle mir sofort die Hausnummer ud de Name der Straße lclegraphiren. I. W. Booth," Als Weichmann von Surratt wissen wollte, wa die Depesche bedeute, erhielt er die 'Antwort nicht so verd neugierig zu sei. Am Freitag den t l. April, de, Mordtagc, hatte Booth mit dcrSurrall zwei llnterhaudlun gen, die eine am Nachmittag, worauf sie mit Weichmann ach SurrattSvillc fuhr ud sich über die Stellung der Militärpostcn erkundigte, die ander, um !> Uhr AbculS, woraus sie sehr nervös uud unruhig wurde. Sanford Evno ver, welcher jetzt i Washington gefangen sitzt, sagte über Surratt aus, daß er ih in Mon treal m 6. oder 7. April 1865> gesehen habe, wo er dem Rebclleu-Emmissär Thompson De peschen aus Richmond vou Jeff. Davis und Benjamin überbrachte. Thompson legte seine Hand auf die Depesche uud sagte, jetzt sei die Sache iu Reine, wa die Ermordung von Lincoln, Johnson, Stanton, Ehase nd Gen. Graut aubelrcssr. Couover behauptet, Sur rat sei eine der Hauptwcrkzeuge gewesen welche man bei der Verschwörung benutzte. Ein höchst wichtiger Belastungszeuge ist auch der Gastwirth John M. Lloyd, welcher da? Hotel in SurrattSvillc gemiethet hatte. Er sagt aus, daß fünf oder sechs Wochen vor der Ermordung Lin coln, Surratt iu Gesellschaft von D. C. Ha rold und 'Atzerodt zu ihm kam und bei ibm zwei Earabiuer, ein langes Seil und ei Bolzen eise versteckte. Am Tage des Morde gab Frau Surratt ihm ein Feldtelcskop und bat ihn bis zum Abend die „Schießeisen," das Teleskop und zwei Flaschen Whiskey zur Ablieferung bc rrit zu halten, denn in der Nacht würden sie geholt werden. Gegen Mitternacht kamen dann auch Harold und Booth, nabmcn einen Eara biner mit und sagten ihm, daß sie den Ministe, Seward ermordet hätte. Ter Earabiuer war ein Kammcrladungsgewchr mit sechszehn Pa tronen und wurde nachher in Garcett'S Scheu ne dcm getödteten Mörder Booth abgenommen. Surralt schützte immer vor, daß er i Baum ! sein Name würde in der Nachwelt stet fort leben. Ein Brief Victor-Hugo über den Kampf auf der Insel Kreta. Kreta geschrieben: „Ein Hülfernferreicht mich von Athen. Von der Stadt de PhidiaS und AcschyluS ergeht ei Ausruf an mich mein Name wird ge siegt. Der Protest, einer sterbenden Kämpfer ist ein Macht. Er ist ein Ruf zu Gott, der Könige zerschmettert! Jene Mächtigen, die jetzt ten Tprannien zeichne sich durch merkwürdige Geschicklichkeiten aus, das Schiff auf den Strand zu führe. Die Tiara steht auf dem hintern Theil de Schiffes, der Turban auf der andern, das alte monarchische Schiff hat eine Leck. E ist in diesem Augenblick am Scheitern in Mexiko, in Oestreich, in Spanien, in Hano verein Sachsen, in Rom und audir Orte Haltet au ! Ihr besiegt 7 Unmöglich ! Eine nnterdrückte Insurrektion ist kein zerstörte? Prin zip. ES gibt keine vollendeten Thatsachen mehr Vernunft. Warum auf Kreta ein Pascha herr schen sollte, ist unbegreiflich. Was wahr ist von Italien ist ach wahr in Bezug auf Grie chenland. Venedig kann nicht an Italien zurückfallen, ohne daß Kreta wieder zu Griechenland gehöre. Was dort Auferstehung ist, kann hier nicht Grabmal sein. Aber mittlerweile wird Blut vergossen und Europa erlaubt es. Europa gewöhnt sich daran. Heute ist es am Sultan. Stro. 2tt. eine Naiionalität zu vernichten. Gibt es In uölllnbre Recht der Türken, wa die Christen als göttliche Reibt anerkennen 7 Mord, Raub, Grwaltthat wüihrn in diesem Augenblicke auf ' Kandia, wie sie vor sechs Monaten über Teutschland zogen. Was man einem Schin- haben uud doch ruhig diese Mordihateu ansehen l da nennt man Staatoklugheit. E scheint, als ob die Religion dabei intrressiet wäre, wenn der jetzigen Mörder nicht durchschauen können. Doch, gemach, die kretaische Frag ist nvn klar. Sie wird gelöst werde nd zwar gelöst werden einen, Rom an der Spitze des andern—da ist eS, was wir Frankreich unseren Brüdern schulden. ES ist eine Schuld, die Frankreich bezahlen, eine Pflicht, die Frankreich erfüllen wird. Wann 7 Hattet au. Victor Hug. Hantcville House, Dez. 2. 1t66. Sah den Elephanten. wir James T. Morris nenen wolle, kam vor einige Tagen in unsere Stadt, um Waaren für eine Groceric, derenEhef er ist, einzukanfe. 'Am letzten Samstag Abend halte er seine Ge schäfic beendigt und war bereit, mit dem ersten Zg ach Bowling Green abzureisen. Da er aber ausfand, daß er noch hundert nd zwei nndfnnfjig Dollars in der Tasche hatte, beschloß er, sich och einige vergnügte Stunden zu ma chen. Nachdem er im United State Hotel ei gute Supper z sich genommen hatte, trank er Lafayettestraße zu bringen. Dort angekommen, begab er sich in ein Hau, in welchem die Göt tin der Tugend ihren Sitz nicht anfgcschlagen gehen. Es möge gniigen, zu daß, als die Morgcnrötbe In ihrem Strahlenglanz am östlichen Himmel emporstieg, Morri sich nichts von dein abhanden gekommenen Geld wissen. Er durchstöberte das ganze Zimmer, in welche er die Nacht zugebracht, und durch abcr die Grcendacks kamen nicht mehr zum Vor schein. Den nächsten Morgen reiste er nach seiner Heimath ab und wird wahrscheinlich den Elephanten tcht mehr sehen wollen. (LouiSviller Anz.) Ein Mann neun Monate ohne Be wußtsein und Bewegung. Ein EanadischeS Blatt berichtete kürzlich fol gende Fall„Eines Abends fand die Polizei in Toronto inen Mann auf der Straße liegen Erarrsucht oder Schlafsucht. Er ward nach der Polizei-Station der Eitp Hall gebracht und zum Erstaunen des Sergeanten und der Polizisten blieb er ruhig in jener Lage liegen, so unbe quem sie sein mochte. Sie kniffen und drückten ihn, sie legten ihm seine Hände auf de Kopf, i llein er machte nicht das geringste Zeichen von Gefübl. Wer ihn anredete, de belohnt er mit einem starren, gedankenlosen Blick u. war nicht im Stande, nur eine artikulirte Splbe zu spre che. Am folgenden Morgen ward er auf da Polizei-Gericht gebracht, allein auch hier trat kein Wechsel in seinem Erscheinen ei und der Richter befahl, ihn in -mem Fuhrwerk nach dem Hospital ,>> trai.Sportire.: Neun Monate braä'le er un in diesem Institut zu und die Aerzte wandten alle ihre Geschicklichkeit an, um den Starrsüchligen aus seinem Zustande zu de freien. Monate vergingen, ohne die geringste Veränderung bei ihm wahrzunehmen und sein Leben wurde nur durch Einflößen flüssiger Nah rungsmittel gefristet. Der Fall rief in der med zinischen Welt da größte Interesse hervor und sie Annahme war allgemein daß der Unbekannte niemal wieder seinßewußtsein erlangen werde. Man ließ indessen nicht unversucht, man de handelte ihn mit der sorgfältigsten Aufmerksam kcit nd endlich erhielt er wieder die Sprache u. die Bewegung seiner Glieder, sowohl zum Er staunen Aller, al seiner selbst. Er soll zuerst ganz erschrocken gewesen sein, al er seine eigene Stimme vernommen. Sein Leben war wäh rend der vrrflossciMl neun Monate ein odten ähnlichcr Schlaf gewesen. Sr berichtete dann, daß er lugham heiße, und nach seine letzten Besinnen in Quebec gewohnt, aber durchan nicht wisse, wie er nach Toronto gekommen. UebrigenS ist diese Krankheitserscheinung in der medizini,chen Welt nicht neu. In Nerven krankheilen kommen solche Zustände in Verdin oung mir andern krampfhaften Zuständen vor. Die Katolepsie ist erwandt mit Epilepsie, Tr ame, St. Bei tStanz u. s. w. Am 4 Dez. wurde der Mörder Pe ter Vota zu Williamsport hingerichtet. In Pntnam, 0., verbrannten zwei kieine Mädchen, indem sie mit Feuer spielten und ihreKleidcr sich entzündeten. —ln Heudersvn, Texas, wüthete ein furchtbarer Orkan, durch welchen 16 Per ! souen getödtet und 36 verwundet wur-