HtMszltmntsche ItMlsZntllW Zhrzaa Di Pesylvanische StaatS-Zeitung Herausgegeben von Job. Georg Ripper, erschein jeden Donnerstag, nd kostet 2.V per Jabr. zahldar innerHaid desJahres, und 2.SV nach Verstoß des Jahrgangs. Einzelne Eremplaren, S Cent per Siück. Aeint Sudscriptionen erden für weniger al sech Monaien angenommen; auch kann Niemand da Blatt abbestellen, bis alle Rück stände bezahlt sind. Anzeigen werden zu den gewöhnlichen Prei sen inserir. Office: in der „Patriot und Union" Druckerei, Dritten Straße, Harrisdarg, und in der „Jntelligeneer" Druckerei, am Eentre Square, Lamaster. Poesie. Weihnachtszeit. -0- Weihnachwzeit o schöne Zeit! Gleich wie matter Sternenschimmer Glänzt' au der Vergangenheit Noch herüber; aber nimmer Komm zurück die schöne Zeit! Orgelton und Shorgesang: „Friede sei fortan auf Erden !" Durch die heil gen Hallen drang. Aber wann wird Friede werden, Wahrheit sein der Ehorgesang ? WeihnachlSlag, du Freudeutag! Manchem warst du aufgegangen, Ehe noch de Schicksal Schlag All' sein Hoffen und Verlangen, Ihm gerandt o Freudenlag ! Jugendzeit erschwund'ne Zeit! / Jetzt erscheinst du wie im Traume, Tage der Vergangenheit Leuchten auf am WeihnachtS-Baume. v br fei gen Jugendzeit! Kinderwelt o frohe Welt! Nur die Kinderwelt hat Friede, Nur i h r Himmel ist bellt. Und i h r Leben oller Blüthe, Freude mir der Kinderwelt. Schmückt drum frisch denWeihnachlSdaum! ' Daß am heimathlichen Herde I Wenigsten der KindeStraum > Lauter Licht und Leben werde, , Schmücket frisch den WrihnachtSdaum! Aber laßt sie alle ein, All', die hoffnungsoollcn Kleinen, , Daß beim hellen Lichterschein , Auch verstummt da bange Weinen Armer Waisen laßt sie ein! , Robert Clemen. Feuilleton. Der Dorfeaplan. Gezählung au Oberbaiern nach einer wahren Begebenheit. Bon Herman Schmid. (Fortsetzung.) Sie taumelte hinan; erst die frische Lust draußen weckte sie zu einiger Be sinnung. „Jetzt ist e au", murmelte sie vor sich hin, „jetzt mag unser lieber Herrgott mir erzeth'n, r giebt kein an der Mittel ehr. .. " Wie erfolgt nv gehetzt rannte sie zwischen den Haullgärten dahin, unbekümmert um de dort noch tiefer liegenden Schnee, dr ihre Schritte zu hemmen suchte, und hielt aufschreckend erst inne, als sie mit ine Male an der Rückseite de Moo chatuer-Gehöfte stand. . . Da Herz droht thr stille zu stehen, denn durch die Lücken de Zaungebüschr erblickte ß Isidor, der, um frische Lust zu schöp ft, einen Morgengang durch den win terlichen Garten machte. Sie kauerte ander Umzäunung nieder, um besser Han und Hof übersehen zu können. „B'hütdich Gott, du lieb'S, lieb'S Hau!,, flüsterte fle innig, „ich dank dir tausend pd tanftndmal für all da Gute, da ich genösse hab in dir! B'hüt Dich Gott, Isidor ... ich seh' Euch nit teder, aber ich will Euch zeigen, daß ich lt rgrssen hab', wa ich Euch verdank , . Hastig riß ste da Bündelchen Ans, da sie neben sich t den Schnee gelegt, und nahm da verdorrte Kränz > fttN, da fle am Primiztage getragen hatt, heraus, sie streifte den Silberring, tzx einzige Andenken ihrer Mutter, von der Hand und drückte Beidr inbrünstig an den Mnnd, dann erhob sie sich, zu vaschen Flucht bereit, und warf die bei de Kleinodr, in ein Tüchelchrn gewick elt, tn den Garten, daß da Päckchen fern dr dort Wandelnden z Boden Eh Isidor sich besinnen und nach ihr sehen tonnte, war sie entflohen. Verwundert nahm und öffnete er da Päckchen und erbebte in tödtlichem Schrecken, als er den Inhalt erblickte, e war offenbar ein Zeichen, da ihm Frauzt geben wollte, ein Zeichen de Ab schted für immer, denn sonst hätte sie sich i von diesen Dingen getrennt, die thnu' ganzen Reichthum aumach ten... Wie kam sie hierher ? Wa hat te st vor? von trüben Ahnungen ge triebn eilte er durch da Hau an da Hafthur, vielleicht von da die glie heüdeg ereilen. Dort rat ihm ei anderer Anblick vor die Augen und in den Weg. lriumphirend hatt da Pfarrfräu leiu die Schmiede verlassen und war de Pfarrhoft zugeeilt, al vom Wirth häuft herkommend ine Schaar Männer thr begegnete; e waren die Bauern und Einwohnrr de Ort, die leben elfte stür mische BerathUitg gehalten weg" C Entrichtung deKlein-u. Blut Zehent und wegen der andern kirchlichen Ange- > legenheiten dt Dorf, denn die Tugend > bündler und die gehet Anhänger de Tiroler Frater begannen einander immer schroffer, immer erhitzter gegenüber zu treten. Hatte auch die gemäßigte Mehr zahl einen Beschluß gefaßt, der auf Un terhandlung und gütlichen Vergleich abzielt, so waren doch der Stürmische genug, welche zu einem raschen entschei denden Schritte drängten und öffentlich erklären wollten, sie hätten vor, eine alt christliche Gemeinde zu sein, nnd bedürf ten also keinen Pfarrer, dem st den Zehnten geben müßten. Der Schnei der, der Wagner und der Bader de Ort waren unter den Schreiern die lautesten, und da Begegnen de Fräu lein warben Meisten in der allgemei nen Erregung de Augenblick tn will kommener Anlaß, dem verhaltenen Grolle Luft zu machen. „Seht!" rief der Wagner, da ste et wa beklommen sich an die Seite dräng te, „da geht fle, die Hetzert, die Unruh stifterin, der Geizteufel, der un all den Verdruß und die Zwistigkeit macht." „Seht, fle will un weichen!" schrie der Schneider. „Seht, stegetraut > sich nicht, un tn die Augen zu schau'n, da Tugendmuster hat ein schlechte Ge ' wissen !... Man sollt' ihr einen Denk zettel geben. . ." „Da soll man!" schrie ein Dritter, dessen Weib auch zu den Zurückgewiese- nen gehörte. „Ich hätte Lust, ste zu ! fragen, warum sie ehrliche Weiber schlechtmachen will .. Dem Fräulein entging die drohende Stimmung nicht; fle verlor ihre sonstige Zuversicht und fing an zu lanfen, um auf einem Umwege zur Pfarrei zu gelan gen. Da war da Signal zur allge meinen Verfolgung. Vergeben warn ten und mahnten einige der Ruhigen; die Mehrzahl stürmte hinter der Flieh enden her und suchte ste zu erhaschen. „Ho!" schrie e wüst durcheinander, „warum so eilig? Halt, Du Tugend spiegel, halt! Wir möchten Dich in der Näh' anschau'n. .. Laus nit so. Du sollst Deinen richtigen Denkzettel ha ben. .." Der Schrecken raubte dem Fräulein fast die Sinne; nicht wissend, wa fle that, rannte sie, die tobende Schaar hin ter sich, durch mehrere Gäßchen, sprang dann blindlings in da nächste offensteh ende Gehöfte und stand vor dem ebeu von innen heraneilenden Isidor. Sie vermochte keinen Laut hervorzu bringen und drohte umzusinken; Isidor aber übersah mit einem Blicke die gan ze Lage.. . „Hier hinein !" flüsterte er und riß die Thür einer dunklen Kam mer neben dem Backofen auf. „Bei mir sucht Ste Niemand..." Dann trat er ruhig den Heranstür menden entgegen. „Dort hin!" schrie der Schneider. „Dornst sie hinüber!" „Nein!" rief der Wagner, „hier muß sie sein, ich hab' deutlich geftheu, wie sie hier Herrin gewischt ist..." „Du kannst Deine Augen auch ver schenken, wann Du nur willst !" lacht der Schneider entgegen. „So dumm ist ste nicht, daß ste in den Mooräsftrhof geht, wenn ste sich verstecken will." Al le lachte und der Schneider fuhr fort, unter Entschuldigungen über dt Stör nng den Borfall zu erzählen. „Reh men Sie' nicht übel, Herr ikaplan," sagte er. Sie geht ja Nicht an, Ste sind nicht gemeint dstneib aber tr wollen ine altchrtstltche Gemetnde ftin, tr wollen keine Geistlichen, keinen Pfarrer mehr haben die Gnade kann über einen Jeden komme!" „Da kann sie!" rtes Ifidor seterltch. „Möge sie Jedem von UN zu Theil werden darum bitt ich, Mög st Ze der würdig werde, daß sie f hl h,- absinkt... der HtmrftelSstrom fangt nach einem Gefäß, ttitt Ah ddi Krystall! Da bedenkt, mein Freunde, und darnach handelt l" - Verlege nud betroffen schaute die Bauern zu Boden; die Hitze war merk lich abgekühlt. Isidor gab sich de Schein, al ob er e nicht bemerke; arglo fnhr r gege den Schneider fort „Ihr ftid Meister? Euer Gesicht ist erschwoll und Ihr tragt in Binde u Vit Ba ck. ' ' „Ach leider Sott." jiMinttte der Man, ..ich hab' ine Fluß t Kopf und et hohler Zahn macht mir Schmer. ,e. daß ich' manchmal tan afthal ten kann., ..Ihr dauert mich," war Isidor' Antwort, „kommt mir herein ich will Tuch de Zahn ausziehen .. „Na." rtes der Hchneider tt tzsitfsi ge Lachen, ..da th ich it i Wenn ich ich ja, rathen versieh gehe ich ju metuein Stvätter, dt Velde,, da nebe mir muß t HO'belstd hskM..; „Meint Ihr erwiheltte Isidor mit j erhobener Stimme, den Blt< fest in die Menge gerichtet. „In körperlichen Leide, eine armseligem Zahnes wegen seid Ihr also so Nug. daß Ihr um Hüt ft nur zu dem Manne kommt, der e ersteht, well er die Heilmittel de Kör per gelernt... wo e Eurer unsterb liche Seele gilt, seid Ihr minder be drnftich und wollt Euch selber helfen 7 wollt dem nächsten Besten vertrauen, der Euch sagt, er verstehe zu helfen? O meine Freunde..." Die Bauer standen noch beschämter al zuvor und nahmen die Hüte ab, als ob sie in der Kirche vor der Kanzel versammelt wäre. Da ertönte von fern anhaltende Ruft, Kathrin, die Magd, kam wei nend und jammernd vom Thale herge laufen. „Helft", rief ste schon von Wette, „um Gottewille helft. .." und wie sie keuchend herankam und Isi dor erblickte, knickte fle ver ihm mit dem Ruft zusammen: „Ach, da Unglück, hochwürdiger Herr! Ach, da arme, Sent!" „Ein Unglück?" riefen die Bauern durcheinander. „Wen meinst Du ?" „Ewiger Gott!" rief Isidor und zog die Knieende empor, „errath' ich, wen Du meinst? Wo ist Franzi... Wa ist mit ihr geschehen?" „Ich weiß nit", ftieß die noch immer Athemlose tn Adsätzen hervor, „aber e ist mir so 'was vorgegangen im Geist, drum hab' ich fle nit au den Augen ge lassen, und wie fle fvrt ist au der Schmieden, bin ich ihr nach, hinterm Dorf herum, am MvoSrainerhos vorbei ~. hinunter gegen den Inn." „O, Du heilige Mutter !" rief hän deringend die Bäuerin, welche mit dem Alte au dem Hause herbeikam; die Bauern standen entsetzt, Isidor dunkelte e vor den Auge. „Rede", drängte er mit gepreßter Stimme, „rede weiter.. ." „Ich flog thr nach, wie der Wind", fuhr Kathrin fort, „ich hab' geschrieen, aber sie hat nit gehört oder nit hören wolle, auf einmal ist fle mir hinterm Gebüsch verschwunden, und wie ich hin 'kommen bin, da ist nichts zu sehn ge eseu, weit und breit, al der Schnee und da wilde Wasser. . . und daneben, am Gestad, da ist da Tüchel da gelegen und der Hut... O, Du armer, armer Wurm", fuhr sie, in Thränen ausbrech. end, fort, „hat e ein solche End' neh men müssen mit Dir.. . Jetzt versteh' ich Dich wohl ... jetzt hast Du freilich den Leuten die Mäuler gestopft!" „Ich verstehe", murmelte Isidor uud schlang die Arme um den Nacken de Vater, sich an dem starken Stamme fest zu halten im Sturm seiner Seele, „sie ist au der Welt gegangen um mei netwillen ... für mich hat sie sich geopf ert ! Ich hatte recht geahnt, r war ihr Abschied für immer, al sie mir den Ring zuwarf und da Kräuzlein." „Einen Ring ?" fragten neugierig die Umstehenden. „Wa ist es mit dem?" „Da einzige Andenken an ihre Mut ter", sagte der alte GtooSrainer, wäh rend die Leute das hingereichte Kleinod betrachteten. „Eine schöne alte Arbeil Arbeit," sagte der Bader gewichtig, „in wendig stehn et paar Buchstaben, die wie ertratzt ausehn ... aber daneben sind drei Stern' eingegraben. . ." „Drei Stern?" fragte der Alte. „Die hab' ich ja noch nie gesehn ... Wahrhaftig! Drei Stern' neben dem Namen..." Au der Backofenstube, dem Berstecke de Fräulein, tönt in Schrei, Nie mand beachtete ihn, den Isidor raffte sich au setner schmerzlichen Verlorenheit auf. „Fort!" rief er, „wir verlieren die kostbar Zeit... vielleicht ist dt Unglücklich och zu rette !" „Netu, ein l" sagte Kathrin schluch zend, „bamit ist' vorbei... da Was ser ist viel zu wild und kalt... Dir gute, gut Franzi hat' überstanden... Gott geb' thr die ewige Ruh'. .." Dennoch stürmt Alle Isidor ach, dem Strome zu ; trauernd, trostlo kehr ten fle nach einer Stunde zurück. Al Isidor da Gehöft wieder betrat, gedachte er erst seiner Gefangenen und öffnet dir Backstube. Sie war leer ein rückwärt in' Freie führende Fenster stand weit - - . E konut nicht fehlen ; die Vorgänge im Dorfe machten Aufsehen, da Ge rüch trug sich vergrößert bi in die Hauptstadt, wo man sie wichtig genug fand, inen eigenen Eommissär zur Un tersuchnag abzusenden, und bei der gün ! stige Stimmung der Einwohner ar t vollkommen erklärlich, eun die Ver höre zu Nachtheile für die Pfarrhof bewohner aufielen nud Isidor im be sten Lichte erscheinen ließen. Al be sondere Verdienst ward ihm angerech net, dß er gewesen, der den Aus bruch de drohenden Tumult mit we uigeu Worten verhütet hatte, und da her Aufklärung geneigte Regiment jener Aetdüuh davon Anlaß, auch dir Ais. chenbehörd zu etuer mildern Auffassung zu bestimmen. So ward e möglich, die Vorfälle mit einem Bescheide abzuschlie- LancaSter, V, Donnerstag, Dezember s, 8. ' Ben, der nach allen Gelte hl befrie ° dtgte, um so leichter, al der Pfarrer. ' dem drr Ort verleidet war, sein Stell ' freiwillig niederlegt und sich auf ine ' einträgliche Pfründe im nächsten Städt chen zurückzog. Er reiste eine Morgen unerwartkt ab und reiste allein vo dem Fräu lein war nichts mehr zuhören nnd zu sehen : von dem Augenblicke ihrer Flucht an ar fle spurlo verschwunden. Auch Franzi' Schicksal blieb unge wiß bi da Frühjahr zu Ende ging und die Wasser anfingen, sich zu verlauft, da ward draußen, weit im ebenen Lan de, eine weibliche Leiche gefunden, zwar entstellt und. unkenntlich, aber bäurisch gekleidet fortan zweifelte Niemand mehr, daß da Mädchen den Tod im Strome gesucht und gefunden. Isidor ward al Verweser der Pfar rei berufen und bezog den Pfarrhvf, Vater und Mutter mit sich nehmend, denn es war erwünschte Gelegenheit ge kommen, da erbloft Besitzthnm günstig zu veräußern. Die große, mit der Stelle verb nndene Landwirthschaft gab Isidor tn Pacht und erklärte, auch al ihm nach einiger Zeit angetragen wurde, wirklich Pfarrer zu werden, daß er da nicht annehme, sondern Eaplan bleiben wolle. „Ihr habt e so gewünscht", sagte er lächelnd zu der ihn drängenden Gemeinde. „Ihr wolltet keinen Pfar rer mehr haben und ich will Euch den Willen thun!" Dabei b/ieb er auch standhaft Jahre hindurch und be schränkte sich auf einen kleinen Theil der Einkünfte, den übrigen weit grüßern überließ und verwendete er zu öffentli chen Zwecken. Vor Allem lag ihm die Schule am Herzen ; der alte, ungefüge Lehrer mußte einem tüchtigen, gebilde ten Manne weichen, der im Sinne Isi dor' Herz und Hand mit ihm arbeitete. Da Schulhau ward vergrößert, die Einkünfte de Lehrer vermehrt nnd der Besuch auch den Aermsten möglich ge macht ; mit liebevollem Ernste hielt er daran fest, daß Alle die Schule besuch ten, und hafte bald die Venngthuung, daß Kinder und Eltern, war es auch nur ihm zu Gefallen, darin wetteiferten. Er nahm an Allem Theil was in den Familien und Hänftrn seiner Pfarrkin der vorging; ohne je sich aufzudrängen, war er immer nahe und bald war er überall der vertraute Freund und Be rather, an dessen Thür man zuerst poch te in der Trübsal und der nicht fehlen durfte, wenn es galt, einen Tag häusli cher Freude zu begehen. Auch von den öffentlichen Vergnügungen schloß er sich nicht au; er hielt r für seine Pflicht, solche Anlässe durch sei Erscheinen un merklich zu regeln und zu zügeln, war der Ansicht, nur der kenne den Menschen, wer ihn tn der Freude gesehen, nd nur wer ihn vollständig kenne, vermöge auf ihn zn wirken. Seine wenige übrige Zeit widmete Isidor den vielfachsten Studien; er wollte in allen Dingen, die dem Land mann und dem Kleinbürger nöthig oder nützlich sind, die vollste Kenntniß haben, um tn Wirklichkrit da anzustreben, wa zu ftta er für seine Aufgabe hielt, der Tröster, der Berather, der Freund Aller. Er selber war still geworden, noch mehr in sich gekehrt al früher, aber er genoß jener heitern, ianerlichrn Freu digkeit, ohn welch dem Menschen ichts gedeiht und gelingt. Sein red liche Ringen nach Frieden hatte sich ge lohnt ; der Sturm hatte dle Wurzeln seiner Entschlüsse brftsttgt, der Schmerz seiner Seele geläutert —er stand wie in einer Landschaft, über welche ein furchtbares Gewitter vernichtend und doch Segen bringend htuweggrzogen; in dem Gewölk verborgen war die Sonne der Leidenschaft hinuntrrgegan- gen, aber da schmerzwehmüthig An denken an die hold unglückliche Ge fährtin feiner Jugend stand in der Höhe, wie tn dem dämmrtgen, Wied gereinig ten Himmel der lnsam schimmernde Abendstern. E war eine Sühne, dir er für die eigene Schuld sich auflegte; kein Tag verging, wo er nicht in from mem Gebet drr treuen Verstorbenen ge dachte, die um seinetwillen sich geopfert, um ihn zu retten, sich vor den Thron de ewigen Richter gedrängt, eh' dieftr sie gerufen. Jahre zogen gleichmäßig so dahin. Da traf eine Tage im Pfarrhaus ein Brief au der Hiiuptstadt in, von unbekannter Hand und ohne Unterschrift; er enthielt die Aufforderung an den Saplan, schleunigst an einen ihm be zeichneten Ort in der Hauptstadt zu kommen ; bei seinem Eifer für da See lenheil der Seinen ward er beschworen, nicht zu Sgern und nicht zu zweifeln und sich einer Sterbende zu erbarmen, deren belastete Seele sich von deck siechen Kör per nicht zu trennen vermöge, bt sie ihr ganze Schuld in seinen Busen aus geleert ... Isidor besann sich nicht lan ge ; war ihm auch Schrift und Siegel Sllig fremd, lag auch die Möglichkeit tiner Täuschung nah er wollte lie ber getäuscht sein, ak sich sage hu müs sen, er sei einem Rufe nicht gefolgt, der in so ernst mahnender Weise an ibn er gangen. Der näckste Tag fand ihn an dem be zeichneten Orte, einem einsacken in Gär ten gelegenen Häuschen, an dessen Schwelle eine Magd stand und ihn z erwarten schien. Sie geleitete ibn eine schwach beleuchtete Tieppc hinan, deren Stufen wie die Hausflur so dicht mit Teppiche belegt war, dasi der Fusi lautlos darüber glitt. Kaum war er i daihm bezeichnete Zimmer getreten, das gleich dem ganzen Hause etwas Nonnen- Haftes und Klösterliches an sick trug, als eine Tbür gegeniiber ausging und eine Frauengestalt ganz in Schwarz ge kleidet an der Schwelle stand; das Ant litz war ernst and sorgenvoll, unter dem duuklen Schleier schimmerte weißes Haar. Es war Amelie, das Psarrsräulci. „Sie sind es, mein Fräulein?" rief Isidor und trat einen Schritt zurück. „Ste wagen es, noch einmal meine We ge zu kreuzen un" durch eine neue Lüge mich hierher zu locke ? Es ist eine Ster bende, zu der ich gerufen bin!" „Ste sind nicht getäuscht, mein Herr", entgegnete das Fräulein unterwürfig, „leider sind Sie e nicht; Sie werden an ein Sterbebett treten müssen. .. aber erst hören Sie, was ich Ihnen zu sagen habe.. ." Isidor ließ sich unruhig auf den an gebotenen Sitz nieder; ein Gefühl un säglicher Bangigkeit kam über in. (Schluß folgt.) Verschiedenes. Gin Tag auf dem Monde. Ein Mondtag umfließt eine Periode von achtundzwanzig Tagen wie die ns rigen. Un ist da erhabene Schauspiel des Sonnenaufgangs auf der Erde bekannt; jene wunderbare Umgestaltung, bei wel cher die Herrlichkeit der Nacht in die de Tage übergebt; wenn die wachenden Sterne ihre heiligen Augen schlie ßen so bald die schüchterne Morgen röthe den östlichen Horizont entstammt; wenn die Lichtfluth hereinbricht, um da Himmelsgewölbe zn erfüllen, und wenn alt Gipfelpunkt der wechselnden Scene die herrliche Sonne die Thore de Mor gen sprengt, und als Herrscherin de Tage hervortritt. Wie furchtbar ander aber ist da Schauspiel eine Sonnenaufgang auf dem Monde! Kein sanfter Uebergang von derDun kelhcit zu dem Licht, kein unbemerkbar e Schmelzen der Nacht in Tag. An einem Horizonte, so dnnkel wie mondlose Mitternacht, steigt die Sonne langsam empor eine grellleuchtende Kugel, weit blendender als ein irdische Auge es sich vorstellen kam, indem ste die Gipfel der hohen Berge vergoldet und diese plötzlich hervortreten läßt, wie Lichtinseln tn einem Meere von Finster niß, während ihr Fuß und die sie umge benden Thäler noch in undurchdringlich, r Dunkel gehüllt sind. Langsam ergießt sich die silberne Licht fluth über die Abhänge der Berge und die noch immer pechschwarzen Schatten erden langsam kürzer, während die Sonne, nach Verlauf von hundertnnd fiebztg Stunden, ihre höchste Höhe er reicht. Wenn wir hinauf an den Mondhim mel blicken so sehen wir die Sterne, ob gleich zn Mittagszeit, mit stetem Glanz ohne die Wirkung de Flimmern ; denn diese Erscheinungen haben ihren, Grund in den verschiedenen Strömun gen einer Atmosphäre, welche der Mond Nicht besitzt. Vierzehn Tage lang sendet die Sonne ihre heißen Strahlen auf einen dürren Boden, der nie durch einrn angenehmen Regenschauer erfrischt wird, bis dieser Boden sich zu einer Temperatur erhitzt, die der de siedenden Wasser gleicht. Allmählich verlängern sich die Schat ten nd die Sonne neigt sich. Aber kfi pnrpurrother Abendschleier um schließt die Mondlandschaft, und wenn die letzten Strahlen der untergehenden Sonne sich unter dem Horizonte verto nn haben, tritt keine Abenddämmerung ein, sondern da Leichentuch furchtbarer Finsterniß breitet sich mit einem Schla ge über die Scene. Und dann folgt eine lange und schau erliche Nacht, von dreihundert und acht undzwanzig Stunden Dauer, und eine Kälte, welche die eben erst ausgedörrte Oberfläche auf eine Temperatur von wahrscheinlich dreihundert Grad unter dem Gefrierpunkt zurückführt. Der russisch - amerikanische Tele graph. Die russischen Zeitungen geben ge naue Einzelnheiten über die Reisen de russischen Ober-Jngenieur M. Abaza, und der drei amerikanischen Jngencure Eapt. Mayhood, Lieut. Busch u. Lieut. Kennan, welche den Auftrag hatten, die Gegenden zu untersuchen, durch welche dr russisch-amerikanische Telegraph consiruirt werden soll. Sie reisten am 8. August im vorigen Jahre vom Hasen Petropciulovsk ab und bestimmten unter vielen Schwierigkeiten genau die Linie für den zukünftigen Telegraphen. Die Messungen wurde on AnadvSk bis nach dem Amur aus eine Strecke von 0000 WerstS vollendet nd die Li nie bestimmt. Dies geschah während ei nes furchtbaren Winters nd auf einer Reise durch gänzlich unbewohnte Einö den, welche Haid af Schlüte, die von Hunden gezogen wurden, Haid auf Schneeschuhen durchforscht werde muß ten. Schneestürme nnd bitterer Frost mußten ertragen werde. Sobald die See vonOchotSk vom Eise frei sei würde, erwartete man damals, also imSvinmer nächstes Jahres die A nkunft von Schiffen von Amerika zu Guigiga mit den nöihigen Materialien, um das große Werk sofort zu beginnen. Zugleich wird eine 'Anzahl vo Arbei tern von Aakoute entgegenkomme, die bereits engagirt sind. Das Werk wird aisdann vom Amur Flusse nach der BekringSstraße mit gro sirr ciner.zie in Angriff genommen wer ten.' Zwischen Okchvtsk . AnodyrSk ist bereits verAnsang gemacht worden, mit Hülse der Eingebornen des Landes, welche in Dienst genommen sind, um Häuser zu errichten und Bäume zu be bauen, die als Tciegraphenstangen die nen sollen. Man hofft, daß zufolge dieser cnergischrn Thätigkeit das große Werk binnen drei Jahren vollendet sei wird. Die Rechte von Eltern. Ein enlicher Fall, welcher auf dirsen Gegen- Sache falle. Brown, dcSßurschen Vater, ver klagte hierauf Hill und Andre, um Schadener satz für boSbafie Velangung zu seinen Gunsten. Da Gesetz, welche die Grenzen zwischen väterlicher Zucht nd der Auloriiäl de Staate bestimme, sowie auch der Punkt, bis zu weichem ein Vater seine Autorität in Branssichtigung drr „religiösen Erziehung" seiner Kinder geltend mache kann, wurden der Zurp in dem Falle er klärt. Richter machte Letztere darauf ausmerk sam, daß nicht jede Züchtigung Seitens eines Vaters grwaitthälige Mißhandlung ist. Ein Vaier hat da Recht, seine Sohn zu züchtigen und diese Recht ist ihm von dem Naturgesetz eingeräumt. Er darf nicht von Jedem iiberdunden wrrdtn, der sich unberufen einmischt, u. dem es in ten Sinn kommen mag, Parthei für den Sohn zunehmen, und Solche, weiche sich gesetzlich einmischen, unterwerfen sich einer Rechtsklage wegen dvShafter gerichtlicher Verfolgung, e sei den, sie wären im Stand für die Schritten welche sie thun mögen, eine wahrscheinliche Ur sache anzugeben. Der Richter ging weiter und sagte, ein Vater dürft sein Kind mit oder ohne Ursache züchtigen, und da Gesetz forscht nicht nach der Ursache väterlicher Handlung in dieser Beziehung ; er ist keiner irdischen Macht ver- Strase hängt einzig und allein on dem Ermes sen der lurp ab. DaS Gesetz ertheilt drin Vater ein unzweifelhaftes Recht, den Sohn wegen de Besuch religiöser Versammlungen oder wegen irgend einer andern Handlung de Ungehorsams zu züchtige, vorausgesetzt, aß die Züchtigung keine übertrieben strengt war. Die se Gewalt ist zum BeaufsichtigungSrechte der religiösen Erziehung seiner Kinder nothwendig, und da Gesetz unterstützt ihn in der Ausübung seiner Eonlrole. Da Achtung für Autoriiät ein nothwendiger Bestandtheil in dem Charakter aller guten Bürger ist, so ist es on Wichtigkeit, daß die Jugend über diesen Punkt gehörig de lehrt wrrde. Wird ätrrliche Auioritäi unter graben, so wird da grsammte RegicrungSspstem die Erschütterung fühle, und deshalb ist e wichtig, daß unsere Gerichtshöfe die Rechte von Eltern über ihre Kinder klar und dcuttich er klären. Li?," Da in London erschein deutsche Wochen blatt „Hermann" macht über die Fährt de in der Ueberschrift genannten kleinen Schiff über den Orea folgende Mittheilungen : „Vor wenige Jahre unternahmen zwei waghalsige Amerikaner eine Segelfahrt von New gort nach England in einem kaum 20 Fuß langen Boote. Sie kamen leider nie a das Ziel ihrer Reise und e ist außer Zweifel, daß die berghohen Wellen de atlantischen Oce an sie verschlangen. Heute dagegen ist ein Schiffchen im.Kirvstallpalast ausgestellt, da die eirunderer de Waghalsigen, wie e die mei stenEitgländer sind, auf da Lebhafteste anzieht. Am 0. Juli erließ ein John M. Hudson, al ilapitän, mit Frank L. Fitch und einem Hund, al Mannschaf, den Hafen von New Hock, in einem Schiffchen, dessen Länge Vi Fuß u. die reite 5 Fuß i Zoll betrug. Gebaut wie ein Rettungsboot, mit wasserdich ten Vorschlägen an den Enden, und einem Ver deck ist da Schiff regelrecht wie eine große Brigg ausgerüstet. Die Vorräthe, die zwei Männer an Bord de „Red White and Blue." wie daSSchiff getaust wurde, nahmen, destan den in.—t 2 Kanne Wasser von je i 2 Gal lonen, 20V Pfund Brod, 5 Pfund Kasse, 2 Pfd. Thee, lv Pfund Butter, 4 Kisten geräüchcrte Häringe, t 2 Kannen Milch, 24 Pfund geräuch erlenSleische, i 7 Pfund Käse, 5 Flaschen Pickel Brand, l Flasche Whiskrp und tFlaschen Bie ters sowie rie zahl Flaschen eingemachter Friichtr und Delikatessen. In New Ziork galt taSllnteriiekme als ein verlorenes. Die Män machie Huhson die unangenehme Entdeckung, daß das Deck des Schiffes leckte, und die natür liche Folge war, daß sie bald 4 Zoll Wasser im Schiffe hatte, wodurch ihre Klrioer nd Provi sionen durchnäßt wurden. Außerdem verloren sie ihre Signallampe. Die Wacht ersahen sie abwechselnd wa re aber einmal die Segel einzuziehen, so wnr de die „gaiizeMannschaft" auf Deck gepfiffen. Das Schiff rollte nd tanzte so sehr af den rollenden Wellen, daß die Arme während der ganzen Reise nur sritril ei Feuer unirrbailen und etwas WarmrS genieße konnten, wabernd rrise übrr trank und starb beim Eingang in die Themse a Enikiäftnug. Am ersten Tnge seg eiicn sie >2 Meilen, am zweiten Tage 40 Mei le, am li. Juli jedoch 120 Meilen. Sie ver loren de Gebrauch einer Uhr, die durchnäßt wurde, wrsbalb sie dieTageSzeit nur nach Son ne Ans- u. llnlrrgang und Meridian brrechnrn konnte. Am 15,. Juli satien sie in der Entfernung von zwei Meilen ein Schiff, da sich jedvch,unbarm herzig genug, bald von ihnen entfernte. Am 10 August endlich errrichten sie nach stürmische. Fahrt und machru Drangsalen Margaie, von wo sie am 18. wieder weg die Themse hinauf ach Gravrsend fuhren. Von birr au wurde last gebrach, m im nächsten Jahre auf der Weltausstellung zu Pari Zeugniß von der Waghalsigkcit der amrrikanischrn Rare abzule gen. Die Reise danerte von New Zjork ach dem Canal 2i, nach Margate 28, nach Graves end 1,0 Tage. Wie gefahrvoll die Reise ar geht an dem Entschluffe er beiden Seeleente hervor, zum Zwecke der Rückreise sich nicht wie der dem „Red, White and Blue" anzuvrrirau en. Eine romantische HeirathSge schichte. Näke einer tleinrn Pariser Kirche in einem größieniheilS von Arbeitern bewohnten Viertel eine lange Reihe on Equipagen sehen, die eine große Menge Reugieriger umstand. Inder Kirche fand eine Trauung statt und die Neu gierige erwarteten das Brautpaar. Ein hei fälligesGeinurmel entstand, als die jung reiz ende Braut, mit dem Mprtbenkranze und dem Spitzenschleier geschmückt, erschien und in den ersten Wagen einstieg, der junge Ehemann, der sie führte, lud im Moment des Einsteigen viele der Umsiehenden, deren Kleidung ihren Stand als Arbeiter verrieth, ein, in die bereitstehenden Wagen zu steigen und sich deinHochzeiiSzuge an zuschließen. Als Alle eingestiegen ar, knall ten die Peitsche, die Wagen flogen dahin, und alle Anwesenden klatschen freudig in die Hände. Auf Befrage erhielt an über die Auffehen erregende Hochzeit folgende Auskunft: Eine hübscheNähterin, Emma Z., ein Mädchen on >8 Jahren, lebt bescheiden von den Erträgnis se ihrer Arbeit; sie war in Muster on Ehr barkeit und in der ganzen Nachbarschaft wegen ihres Benehmens und ihrer tadellosen Aufführ ung so beliebt, daß man fle allgemein die „Lilie des Dachstübchens" nannte. Eines Tage erschien ein junger Versucher, ein reicher Amerikaner, in der Wohnung der Lilie und bot ihr, da mehrere seiner Briefe unbeantwortet geblieben waren, 51000 per Mona an, wenn sie eine reich möblirt Wohnung auf dem Boulevard beziehe und dem Amerikaner erlauben wollte, sie zuweilen zu se hen. Emma lächelte und statt aller Antwort stampfte sie mit ihrem kleinen Fuß auf den Bo den. Wenige Augenblicke später trat ein junger Arbeiter ein und frug: „Wa wünschen Sie, Nachbarin?" „Mein lieber Karl," erwiderte meine Hand und quälen mich um eine entschei dende Antwort, die ich immer erschieben zu müs sen glaubte. Heute ist dieser Herr bei mir erschie nen und dot mir sein ganze Vermögen unter de Bedingung an, daß ich aufhöre, ein ehrliche ich werde Schande und Geld annehmen; ich ziehe die Ehre und Arbeit vor. Hier ist meine Hand Herr Karl; Sie können un aufbitten lassen und gleichzeitig den Herrn die Stiege hinabgeleiten." —Gesagt, gethan; der Arbeiter führt den Ame rikaner in nicht ganz sanfter Weise hinab, da Aufgebot erfolge und die Hochzeit ward in der kleinen Kirche de Viertel gefeiert. Am Abend vor der Hochzeit hielt r der künftige Gemählde hnbschtnEmma furseinePflichl, ihr mitzutheilen, daß er eigenlich kein Tapezireegeselle sei, wie alle Weit glaudte, sondern Karl D ... heiße und ei ne/ der reichsten Grundbesitzer in einem östlich gelegene Departement sei. Er ar zu seinem Vergnügen nach Pari gekommen, hatte Emma auf der Straße getroffen, sich in st verlieb und über sie Erkundigungen eingezogen. Einige Tage später bezog er ein kleine Stübchen in demselben Hause und gab sich für inen Tapezirergesellen aus. In der That arbeitete er auch kurze Zeit bei einem befreundeten Tapeziere, und die Leben lang bewachte erEmma, überzeugte sich on ih rem tadellosen Leben und faßte bald den Ent schluß, siezu heirathen. Emma nahm diese Ent hüllung nicht ungnädig auf und reiste am Tage nach der Hochzeil mit ihrem Mann ach Hertlap ab. in deffen Nähe der junge Ehemann ein prachtvolle Gut besitzt. Möchten sich doch alle unsere junge Mädchen das musterhafte und ehrliche Betragen der „Lilie des Dachstübchens" al nachah mnngswürdiges Beispiel nehmen! „ Ein Guerilla eingefange. Vor einige Tagen wurde ein Man Na men Pudde Digg, elcher im letzten Januar einen Mord in Henrv Eountp, Tennessee, be gangen hatte, eingtfangen, und befindet sich der selbe jetzt im Gefängniß zu Aachville um im ersten Monat de nächsten Jahre prozesflrt zu werden. Ueber diesen Guerilla, welcher während de Kriege ganz West-Tennessee in Schrecken setzte, erfahren wir Folgende ; Dieser Desperado ist erst 24 Jahre alt.— Seine Famile wohnt in Pari, Henry Eountp und sind seine Verwandle al ehrliche und ar beitsame Menschen bekannt. Sein Vater war Rro. s. einig Zeit Geistlicher und sein ollstLndiger Name ist W. F. Digg. Derselbe trat zwölf Mat nach dem Ausbruch der Rebellion in die conföderitte Armee und erhielt nach der Schlacht am Stone River wegen seiner Tapfer teil ein Medaille. Kurz nach der Schlacht von Murfteeodvr, erließ Digg sein Regimen und wurde Mitglied einer Guenllabande, wel che unter de Eommand eine gewissen Phil lip stand. BvndieserZtt an wurde der tapfere Soldat in einen Räuber und Mörder mge wandelt. Im September !BKS machlr DiggS mit noch mehreren seiner Kameraden in Jvhn sonvilie srib vundesidaten zu Gefangenen, viesrlben urdrii kurz darauf in der Näh von Pari von diesrn Schurken mit kaltem Blute erschossen un geraubt. Ungefähr um diesrlbr Zrii bttbeiiigte sich Digg auch an Gewaltthä tigkeiten, die in Earroll Eouittp begangen wur den. Ein alter Mann Namen Edward Ge winn wurde von de Buschkleppern ans die grau samste Weise behandelt, eil sie glaubten, daß er diel Geld besitze und ihnen den Ort nicht angeben wollte, wo er e erborge hätte. Sie verbrannten ihm Füße und Ohren mit einem 1500, welche sie nach längerem Suchen in sei ner Wohnung fanden. Ein anderer Man Namen Frank Thvma, wnrde ebenfalls von diesen Schurken heimgesucht und ihm FZOO ge nommen. Mehrere dieser Guerilla wurden bald darauf theil „n coufLdettrte Soldat, theil von Bundessvldaten gefangen nd ge hängt, aber Digg entging ihnen stet durch sein Schlauheit. Nach Beendigung de Kriege wurden große Anstrengungen gemach, um diesen jungen Desperado einzusaugen, und Depuip Sheriff Fredrrick Jrvi vn Henrp Cvuntp wurde al er auf ihn fahndete, vvn ihm erschossen. Nach dleser That begab sich Digg ach Tennessee zu rück und trirb sich in de Gegend von Shelbp ville herum, wo er sich zuletzt nicht mehr rech sicher fühlte und daher beschloß, unter dem Na men von I. H. Harb nach.Nashville überzu siedeln. Der Eitp Marschall vn Nashville wurde Digg Ankunft i dieser Sab in Kenntniß gesetzt un gelang e ihm denselben am letzten Vonnnerstag in der Adam Erprrß Ofle zu erhasten. (Au Pastor Brobft' Zeitschriften.) Da Deutsch i Gennsylvanien. Wir leben in einer Zeit, wo englische Kinder, groß und klein, sich nicht schämen, ihrer deutschen Vorväter in ihren Gräbern noch zu schelten und ihnen tittere Vorwürfe zu machen, eil sie deutsch waren und ihre Muttersprache liebten. Wir kennen manche denlsche Gemeinde, wo die Jugend kein Deutsch lernt und müssen offen gestehen, so st wir in eine solche Gemeinde blicken, kommt un da Weinen an. Kommt man da in die Kirche, so fitzen da ein paar alt Großmütter mit ihren Brillen vor dr deutschen Gesangbücheru und fingen mit zitternder Stim me die schönen deutschen Choräle, während die Jugend, welche nicht „deutsch" lesen kann, stumm und dumm dabei fitzt und umhergaffi. Von der Predigt erstehen sie da Meiste nicht, weil nicht „plain" genug ist, und fängt der Prediger endlich den Jungen zu Gefallen an, englisch zu predigen, s wird seine Zeit, die ohnehin spärlich zugemessen ist, noch mehr zer splittert, und wird dann gewöhniich da Deut schewieda Englisch verhunzt und erstüm pert. Kommt man zum Eonfirmandennnterricht, lernen einige den deutschen, andere den engli schen Aatechismu! da wird denn mit den zwei Sprachen herumgehintt, der Prediger kann kei ne recht Auslegung geben und ist am Ende froh, wenn nur der Katechimu auswendig ge. lernt ist; ob rr nun auch erstanden wird, davon wagt er gar nicht zu sprechen. Dennoch darf man nicht meinen, als wenn da Deutsch sich nicht mehr lange halten er de. Sine Sprach, wie die deutsche, stlrd nicht so schnell, al sich mancher einbildet. Auch wer den dte.Speachen nicht gerade in den Schulen gelehrt. Di Menschen erstanden bekanntlich schon zu spreche, ehe sich noch irgend ein Schul lehrerdie Mühe genommen hatte, die Regeln ihrer Sprache zu leruen. Die allemanischen Stammgenoffea der deutschen Pennspivanier im Elsaß befinden sich schon übn 200 lahe un ter französischer Herrschaft und die Unterrichts sprache in de dortigen Schulen ist seit langer Zeit die französische, und doch fällt e diesen Elsäßem nicht ein, da Wälsche zu iheer Volk- und Umgangssprache zu machen. Roch ei besser ist da Deutsch in Deutsch pennsplvanlen gestellt. Dasselbe ist ein so guter und reiner allemanischer Dialekt wie da Elsaß- Ische und Schwäbische immnhin, und daKau derwälsch wir nicht hin. sondern gerade in den großen Städten uattr de Neueingewanderien gesprochen. Di Deutschpennftlvanier haben nicht mehr englisch Motte in ihrer Sprache aufgenommen alda Bedürfniß on Grenzbewohnern, die unter tnglischen Gesetzen leben, erheischte, und die Verhunzung er Sprache deruht bei ihnen wenigsten nicht auf ffection oder üdlen Gewohn heiten.— De deutschen Pennsylvanien fäll es nicht et „SeS" statt „Ja" zu sage. Und neben hre Dialekt erstehe sie da Hochdeutsche so gut, daß sie ohn Uedersetzuug in ganze Halde Dutzend hochdeutsche Zeitungen lesen. E erscheinen in Pennsplvanlen gegenwärtig etwa Sit deutsche Zeitungen, deren Leserzahl wohl auf beinahe SOO.OOO angegeben erden kann. E erden jetzt meh deutsche Zeitungen in Pennsplvauiea gedruckt al vor zehn Jahren, uud die meisten haden auch mehr Leser al da mal. Die glücklichen Nigger. - Mo,- gomery, die Hauptstadt de Staate Alabama, zählt gegenwältig t 6,000 Einwohner. Di Hälfte derselben besteht au Reg. Wovon diese letzteren eigentlich leben, da ist den dorti gen Blättern ein Räthsel. Diese Nigger ar decken nämlich nicht, sie säen nicht, auch erndten sie nicht, und ihr Himmel... der ielmedr sida Fredma-Bureau, diese radikale Reger Versrgung-Anstal, ollen wir sagen füt tert sie doch. E find glückliche Kerl, diese Nigger. Di Weißen müssen für sie arbeiten und zahlen und sollen sich nun auch noch dazu herablassen, ihnen sofort da Stimmrecht ,a geben und ke über die eingewanderten Deut scheu zu erheben. Wa doch diese Nigger für glückliche Menschen sind! - 0 selig, ° selig, ein Nigger p, sein! Da schon und geräumige Theater zu Nrw Orlean, wurde am 7 Dezemder durch Feuer zrrstörl.