Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, December 13, 1866, Image 2

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    Allgemeinen an. Ich brauche jetzt nur Ihe
Aufmerksamkeit auf die Nothwendigkeit zu lea
ke, in jedemßrgierungS-Departtment strenge
Verantwortlichkeit, gründliche Einschränkn!
und eist Sparsamkeit einzuführen. Wenn
wir keine auSnahmSwelse noch ungewöhnliche
Aasgaben gestalten, so können dle drückende
Steuerlasten durch solche Ermäßigungen nnserer
Revenuen-Gesetze gemindert werded, welche
mlt der Haltung de öffentlichen Treuworte
nd mit den rechtmäßigen und nothwendigen
Bedürfnissen er Regierung im Einklang ste
hen.
Der Bericht eist einen weit befriedigendere
Zustand unserer Finanzen nach, als die feurig
sten Hoffnungen vor einem Jahre hätten erwar
ten können. Wahrend de am 36. Juni 1865
abgelaufenen FiScaljahreS—de letzten KriegS
jahreS—wurde die öffentliche Schuld um >911,-
361,5Z7 gesteigert und sie belief sich am 3t.
Okevber 1866 ans -2.716.854,756. Am 31.
Okttober 1866 war diese Summe auf >2,511,-
316,666 herabgebracht worden—die Verminder
ung während eine Zeitraum von 11 Mona
ten, nämlich vom 1. September 1865 bi zum
31. Oktober 1866 haue sonach 5266,379,565
bettagen. Indem letzten Jahresberichte über
den Finanzbericht unsere Lande wurde
der Anschlag gemach, daß während der dre
Viertheile d-S am 36. Juni d. I. abgelaufenen
Fiskaljahres die Schuld um >112,131,317 ge
steigert erden würde.
Statt dessen wurde sie während jene Zeit
raum um KZ1,>36,317 vermindert, da di
Einnahmen de Jahre >83,365,995 mehr und
die Ausgaben >266,528,235 weniger al die
Voranschläge betrugen. Nicht könnte deutli
cher als die vorhergehenden Angaben die Aut
dehnung und Nutzbarkeit unserer National-
HülfSqnellen und die Schnelligkeit und Sicher
heit vor Augen stellen, womit unter unsern
Regierungsform großc militärische und Mari
ne-EtadliffementS entlassen und Ausgaben von
einem Kriegsfuß auf einen Friedensfuß herab
gesetzt erden können.
Währcnd des am 36. Juni 1866 abgelaufe
nen Fiskaljahre bettugen die Einnahmen
>558.632,626 nd die Ausgaben 4526,756,316
281,586 vnblieb. Man schlagt an, daß b>e
Einnahmen für da am 36. Juni 1867 dlau
ftnde Fiskaljahr >175.661,386 betragen und
daß die Summe von >316.128.678 erreichen
werden, wonach ein Ueberschuß von >158,633,-
368 alsdann in der National-Kass verbleiben
würde.
Für da am ZV. Juni 1868 ablaufende FiS
sich auf belauft, un daß die
Ausgaben KZ 5V,217,611 betragen erden
wonach sich ein Ueberschuß von >85,752,353
erden mag.
Die Arme.
DerßerichldeSKriegSsekretärS
enthält erthvolle und wichtige Information
in Bezug auf die Thätigkeit diese Departe
ment während de vergangenen Jahre. Nur
wenige Volontärs definden sich jetzt noch im
Dienst, un so schnell dieselben durch reguläre
Truppen ersetzt werden können, werden auch
sie entlassen werden. Die Armee ist prompt
bezahlt worden, war wohlverfthrn mit ärzt
licher Hülfe, gut quartiert und versorgt, un
soll nunmehr mit HintrrladungSgewehren er
fthen erden. Die Militärmacht der Nation
ist durch die Entlassung der Volontär nicht be
einträchtigt worden; ebensowenig durch die
Disposition von Vorräthen die für den Dienst
nicht nothwendig und dem Verderben ausgesetzt,
der durch die Revucirung der AuSgade fiie
da KrigSdepartement.
Genug Kriegsmaterial ist an Hand behalten
worden, um irgend einem Vorkommniß zu te
gegnen, und da die entlassenen Volontär jeder
zeit de Rufs der Nation gewärtig, ha e keine
Schwierigkeit rasch große Armeen zu organisi
ern, auszurüsten und zu eoncentrire. Die
Befestigungen an den Küsten und Grenzen
habe weit schwerere Armatur theil schon er
halten, oder werden sie ehesten erhalten; Ver
messungen von Seen und Häfen, sowie Fluß
erdesserungen schreiten rüstig voran. Die An
ordnungen für die Bezahlung der von der letz
ten Eongreßsitzung angeordneten nachttäglichen
LouniieS, sind unter solchen Regulationen ge
troffen worden, daß die Regierung gegen Be-
trug geschützt ist und die ehrenvoll entlassenen
Soloalen das ihnen für ihre Treue und Tapfer
keit Zukommende erhallen. Mehr al sechs
tausend verstümmelte Soldaten haben künstliche
Glieder ver andere chirurgische Apparate em
pfangen ; 11 nationale Friedhöft, welche die Ge
beine von 161,526 UnionSsoldaten enthalten,
sind bereit eingerichtet. Die Gesammiver
willigungen für die Armee bettagen der Ad
schätzung gemäß >25,265,663.
Die Flotte.
Au dem Berich Marine-
Sekretär geh hervor, daß die Seemach
aus 27S Schiffen besteht, die mit 2Z51 Kanonen
ausgerüstet sind. Von diesen sind lIS Fahr
zeuge in Dienst und zwar unter sieben Geschwa
dern ertheil. Die im Dienst defindliche
Mannschaf beträgl 13,KVV. Alle Geschwader
habe große Thätigkeit tnlwickel und ihre Bewe
gungen sind so eingerichtet gewesen, daß sie
testens den amerikanischen Handel und die
Rechte und Interessen unserer Landsleute im
Ausland zu beschützen vermochten. Die ich
verwendeten Schiffe uniergehen rntweder Sie.
araturrn over sind für vorkommend Fälle in
Reserve gehalten.
Der größte Theil der Panzerst befindet
sich zu League Island, in der Nahe von Phil,
delppia, eine Stätte, die bis zu weiterer Eni
sch-ioung urch den Songreß vom Marinesekre
ar für die geeigneste für diese Elasse von
tigkeil, daß für diese Panzerflotte eine angemes
sene Station ausgewählt erden sollte. Um
diese Kriegsschiff unausgesetzten dienstfähige
Staad zu hatten, wir e angemessen sein, aß
die Leugne Jsi-n detreffeade -Silk, welche in
letzter Sitzung im Repräsentantenhaus passiete,
baldmöglichst ihre schließliche Erledigung finde
damit die Frage einer Schiff,station und ine
SchiffSdauhof auf de Delaware zum h.
schlug komme.
Der Marine-PensionS-Fund beträgt jeg
gl 1,756,666, hat somit im Lauf de Jahre um
2,756,666 zugenommen. Die Ausgaben de
Departement währen de mit de letzten ZV.
Juni endenden Rechnungsjahre waren >43,
321,526, und die Abschätzungen für da kom
mendOahr bettagen >23,568,136. Für die
Unterstützung und Verbesserung der Lage der
Teeleute ist die entsprechende gesetzgeberische
Thätigkeit in Anspruch genommen, und die An
sprüche dieser erbienstoollen Leute dem Eon
greß besten empfohlen.
Post.Department.
Der Bericht de General - Postmeisters weist
eine höchst befriedigende Lage de Postdienstes
ach, und empfiehlt Vorschläge, die der Beach
tung de Congresse werth sind. Die Einnah.
men lese Departement für da Jahr dl 36-
Juni 1866 betrugen: >11,386,386 und die
Ausgaben >15.Z52,679, als eine Mehrbettag
der Letzteren von >365,693. Um diesem De
fizit zu begegnen, wltrde jedoch vom Eongresse
in dem Akte vom 28. Juli, 1866 eine besondere
veewilligung gemacht. Einschließ ich der stehen
den Veewilligung von >766,666 für Frei-Post
fachen, al eines gesetzlichen Theile der noch
verwendet zurückbleibenden Einkünfte, be
trägt da irkliche Defizit für da vergangene
Jahr nur >265,693, — eine Summe, die bis
auf>st,llt dem Voranschlage in dem Jahres-
Berichte von 1861 gleichkommt.
Die Abnahme be Einkommen, verglichen
mit be erhergehenben Jahre, betrug I Ijs
Prozent, und er Zuwachs an Ausgaben, haupt
sächlich in Folge der Erweiterung de Postdien
ste im Süden, nur 12 Prozent Am 36. Juni
. I. waren 6336 Postrouten in Betrieb, mit
einer ungefähren Länge von 186,921 Meilen,
einer ungefähren jährlichen Transportation von
711Z7.911 Meilen und einem runden Kosten
aufwand von 8,116,181 Dollar einschließlich
aller Ausgaben. Die Länae der Eisenbahn-
Routen ist 32,692 Meilen. Die Länge der
Dampfboot-Routen 11,316 Meilen, und die
jährliche Transportation 3,111,962 Meilen.
Der Postdienst steigt rasch im ganzen Lande
seine stete Ausdehnung in den südlichen
werdende Lage. Auch die wachsende Bedeutung
de auswärtigen Dienste verdient Aufmerksam
keit.
Basis einer neuen Post-Eonvention geeinigt,
von elcher man glaub, daß sie sich den Han
delsiuteressen der Ver. Slaatru höchst förderlich
erweisen werde, insofern sid eine Herabsetzung
de internationalen PostgeldeS auf die Hälfte
er gegenwärtigen Raten im Auge hat: ferner
Lande in geschlossenen Posten ; und die Bestim
mung, daß jede PostamtS-Departement das
Recht haben sollte, alle Postverbindungen, eiche
für die Beförderung von Eorrespondcnz, sowohl
i offenen wie in geschlossenen Posten, zu de
nutzen, unier denselden Bedingungen, welche
den, da die Mittel der Beförderung liefert.
Derpartement deS Innern.
Oeffentliche Länderein.
Der Bericht des Sekretär de Innern legt
die Beschaffenheit derjenigen Zweige de öffent
lichen Dienste dar, welche seiner Oberaufsicht
anverttant sind. Während de letzten Fiskal
jahre ist über 4,629,312 Acker StaalSland ver
fügt worden, von denen 1,832,516 Acker nach
vn Heimstälttgefttze eingetragen wurden. Die
ursprünglich in Beiriff der öffentlichen Lände
reien angenommene Politik hat wesentliche Ab
men und nicht raiche Bestedelung war der Haupt
charaklerzug unsere LandspstemS. Lange Sr
fahrunt nd ernste Erwägung haben zu drr
Ueberzeugung geführt, daß die daldige Ent
wickelung unserer Ackerdau-Hilfsqucllen und
weit größerer Wichtigkeit sind für nationale
Wachsthum und Gedeihen, als der Erlös aus
dem Landverkauft im offenen Markte an den
Meistbietenden.
Die DolaufSgesetze ertheilen dem Pionier,
der den vor ihnen orgeschriedenen Bedingun
gen entspricht, da Vorrecht, eine deschränkten
Theil von „unangedornnem Lande" zum nied
rigsten Preise zu erkouftn. Die Heimstättevor
schrifttn defteien den Ansiedler von der Bezah
lung von Kaufgel und sichern ihm eine klei
dende Helmath, unter der Bedingung de Dort
wohner für eine Reihe von Jahren. Diese
liberale Politik ladet zur Einwanderung aus
er alten and au den überfüllten Theilen der
neuen Welt ein. Ihre günstige Ergebnisse
sind nbezweiftldar, und werden sich noch dent
licher herausstellen, wenn ihnen die Ze eine
eitereEntwicklung gegeben haben wird.
Landschenkungen
Der Eongreß hat an Eorpor ationcn zur Un
terstützung de Lnue von Eisenbahnen und
anderen inlandischen Berbesserungdn freigebige
Landverwilligungtn gemacht.—Sollte man del
dieser Politik erharren, so erden strengere
Bestimmungen erforderlich sein, um eine gewis
senhafte Bewendung de LandfondS zu sichern.
Der Besitztitel an den Ländereien sollte nicht
durch Patent oder sonstwie übergehen, sondern
bei der Regierung erdleiden und ihrer Kon
trolle unterworfen, dl ein Theil der Bahn
wirklich gebaut ist. Dann möchten von Zeit zu
Maßstabe zur ganzen im Geant enthaltenen
Menge, al in welchem die ollendeien Theile
zur ganzen Länge de projectirten Baue stehen.
Diese Beschränlung würde nicht zum Nach
theile legend eine Unternehme ausschlagen
ga im gutenGlauben begonnen und mit gehö
riger Krafianstrengnng ausgeführt wurde, da e
feststehende Praxi ist, die Ländereien, welche
innerhalb solcher Geant fallen, vom Markte
zurückzuziehen, und so die Erhadung eine spä
tern steeitigen Ansprüche auszuschließen. Ein
Bruch der Bedingungen, welche der Eongreß
orzuschlagen, für passen finden möchte, sollte
den Verlust der so zurückgezogenen, aber nicht
übertragenen Landansprüche un de Titel der
übertragenen, ader noch unverkaufen Lände
reien, nach sich ziehen.
Pacific-Eisenbahn.
Di Arbeiten an den verschiedenen Linien der
Pacific Eisenbahn sind mit beispiellosem Eiser
und Erfolg fortbetrieben worden. Sollten
keine unvorhergesehenen Aufenthaltsursachen
eintreten, so erwartet man mit Zuversicht, daß
diese große Herrstraße or dem Ablaufe de
vom Eongreß bezeichneten Zeitpunkte ollentet
sein wird.
Pensionen.
Wahrend de letzten FiScaljahreS belief sich
der den Pensionären bezahlte Betrag mit Ein
schluß der Auszahlungskosten auf >13,159,996,
und 5V,177 Namen wurden den Pensionslisten
hinzugefügt. Die Gesammtzahl der Pensionäre
am ZV. Juni 1866 war 126,722.
Dies Thatsache gewähr einem detrübenden
> schlagende Bewett von den Opfern, welche
gebracht wurden, um die cvnstitution Auto
rität der Föveralregierung festzustellen nd die
Integrität der Union uuverlegt zu erhalten
Sie legen un entsprechende Verpflichtungen
auf. Man veranschlagt, daß >33,666,066 er
forderlich sein werden, um den Erfordernissen
diese Zweiges der Verwaltung während des
nächsten FiScaljahreS zu genügen.
Indianer.
Betrage sind mit den Indianern abgeschlossen
worden, welche beim Ausdrache der Rebellion
zum bewaffneten Wide/stand gegen die Regie
rung verleitet wurden, sich unbedingt unsrer
Oberhoheit unterworfen haben und da ernst
liche Verlangen der Wiederherstellung der
freundlichen Beziehungen kund gaben.
Patente.
Während de Jahres bis zun: 36. Septbr.
1866 wurden 8716 Perente für nützliche Ersin.
düngen und Pläne erlassen, und an jenem Tage
betrug die Balance im Schatzamte auf dem
Eredii de Palen fond >228.297.
Die Mississippi Dämme.
Als einem Gegenstand, von welchem ein uner
meßlicher Betrag der Produktion und de Han
dels des Landes abhängt, empfehle ich dem
Eongreß solche Gesetzgebung al zur Erhaltung
der Ufrrbauten de Misstssippi-Flusse Noth
wendig sein möchte. Es ist eine Sache von
nationaler Wichtigkeit, daß bald Schritte gethan
werden, nicht nur die Wirksamkeit dieser
Schranken gegen verheerende Ueberschwem
münzen zu vermehren, sondern auch für die
Entfernung aller Verspcrrungen der freien und
sicheren Brschiffung jene großen VerkehrS-
und HandelS-Eanal.
Der Distrikt Columbia,
Der Distrikt von Eolumdia ist, nach den be
stehenden Gesetzen, nicht zur Vertretung in de
National-Räthen berechtigt, welche von serer
frühesten Geschichte an, jedem von Zeil zu Zeit
innerhalb unserer Grenzen gebildeten Territo
wrichtm die Constitution die ausschließliche Ge
setzgebung über den Sitz der Regierung vrr
liehen hat. Unsere im Distrikt wohnenden Mit
bürger, deren Interessen auf dirft Weise der
speziellen Obhut de CongresscS anvertraut
sind, übertrrsftn an Anzahl die Bevölkerung
verschiedener unsrer Terrirvrirn, und e ist kein
grrrchirr Grund einzusehen, warum nicht ein
Abgeordneter ihrer Wahl zu einem Sitze im
Hause der Repräsentanten zugelassen erden
sollte.
dere Lage und Bedürfniß bekannt zu machen,
und ihnen die für sie passende Lokaigesetzgcbung
zu sichern. Ich empfähle deshalb die Erlassung
eine Gesetzt, welches die Wähler ves Distrikt
Columbia ermächtigt, einen Driegatrn zu wäh
würrrn. Der wachsende Unternehmungsgeist
und der reißende Fortschritt im Distrikt, sind
höchst erfreulich, und ich hoffe, daß die Bemühun
gen der Mnnizipaidehörde das Gedeihen der
rrlangen werde.
Ackerbau.
Ler Bericht de Ackerbau-EominissärS giebt
beschäftigt sind.
Die Beziehungen zum Auslande.
Es ist eine Veranlassung, uns Giück zu
wünschen, daß keine auswärtigen Combinatioe
gegen unftren häuslichen Frieden und unsere
Sicherheit, oder unser rechtmäßigen Einfluß
den sind.
Während Gefühle der Versöhnung, Lovalität
und dcS Patriotismus sich daheim vermehrt
haben, ist von fremden Nationen unserem Na
tional-Eharakter und Rechten eine gerechtere
Rücksicht zu Theil geworden.
Das Atlantische Kabel.
Der vollständige Eefolz de atlantischen Te
legraphen zwischen der Küste von Irland und
der Provinz Neufundland ist elne Errungen
schaft, welche in beiden Hemisphären als der
Civilisation mit Recht gefeiert worden ist. Es
ist Grund zn der Erwartung vorhanden, daß
da Unternehmen zur Verbindung der zwei Eon
tinenie durch den stillen Orean vermöge der
zwischen Kamtschatka und den russischen Be
sitzungen in Amerika projecnrten Linie, von
gleichem Erfolge und selbst noch größeren Re
sultalen begleitet sein werde.
Auswanderung von Verbrechern.
Die Resolution de llongresse, welche prote
stirtc gegen Begnadigung von entehrender Ver
brechen überführten Personen durch fremde Re
gierungen unter der Bedingung der Answan
derung nach unserem Lande, ist den Staaten,
mit welchem wir Verkehr nnterhalten, mitge
thrllt worden, und der Gebrauch, über den wir
un mit Recht so sehr beschwert haben, ist nicht
mehr in Anwendung gebracht worden.
Rußland.
Die Glückwünsche de Congresse an den
Kaiser von Rußland wegen seiner Rettung von
ersuchter Ermordung sind von diesem humanen
u. erleuchteten Herrscher in dankbarer Anerken
nung hingenommen worden.
Die Erecutive, gewarnt wegen eine Ver
suche Spanisch-Amerikanischer Abenteurer, die
Auswanderung von Freigelassenen der Ver.
Staaten nach einem fremden Lande zu veran
lassen, ha gegen diesen Plan prolestirt, eil der
selbe, wenn er ausgeführt werden sollte, Jene
einer Knechtschaft unterwerfen würde, bedrü
ckender al die, von wclcher sie eben befreit
worden.
Bon der Regierung des Staates, in welchem
der Plan gereift wurde, ist die Zusicherung er
hallen worden, daß des Vorhaben weder ihre
Srmuthigung noch Billigung finden werde.
S ist ine Ihrer Beachtung würdige Frage, ob
unsere Gesetze über diesen Gegenstand zur Ver-
Hinderung der Bestrafung des auf diese Weise
beabsichtigte Verbrechens hinreichen.
Mexico und Frankreich.
Im ergangenen Monat April, wie dem Eon
greß bekannt, wurde zwischen dem Kaiser von
Frankreich und dem Präsidenten der Ver. Staa
ten ein Abkomme getroffen über die Rückzie
hung der Truppen der franzosischen Militar-
Erpedition aus Mexico. Diese Rllckziehung
dem Abkommen nach, Mexico im jetzt verflösse
nen November erlassen sollte, die Zweite im
März nächsten Jahres, die Dritte und Letzte im
November 1567. Sofort nach Ausführung
der Räumung sollte die französische Regierung
in Bezug auf Mexico dieselbe Haltung der
Nichteinmischung annehmen, wie sie dießegier
ung der Ver. Staaten beobachte. Seit der
Uedereinkunft sind von dem Kaiser wiederholt
Versicherungen gegeben worden, daß er hie er-
beabsichtigte Verfahren eine Erls! von großem
politischen Interesse in der Republik Meriro
hervorrufen werde. Der neuangstrllte Mini
ster der Ver. Staaten, Herr Eampbell, wurde
daher ausgesendet am 9. Nov., seine Functio
nen als bevollmächtigter Minister der Ver.
Staaten bei jener Republik anzutreten. Es
wurde auch für zweckmäßig erachtet, ihm bis in
aI nothwendig sein möchte, um da von den
Ver.S tasten zu bcfolgendeVrrfahren bei Wie
derherstellung und Erhaltung des nöthigen nnd
eckmäßigen Verkehr mit drr RepublikMcriko
festzustellen.
Da wir bei der Sache der Frrihrit und Hu
manität tief interessirt sind.so schien e eine ein
leuchtende Pflicht, unsererseits allen Einfluß,
den wir besaßen, zur Wiederherstellung und
drauchcn.
Die war die Lage der Dinge in Bezug auf
Meriko, als am 22. Nov. offizielle Nachricht
schridung getroffen worden sei, mit der Absicht,
kdaSGanze seiner Truppen im näHstenFrühjahr
zurückzuziehen. Von diesem Beschluß jedoch
Ich kann die Hoffnung nicht aufgeben, daß
Frankreich diese Gegenstand nochmals in Be
rathung ziehen und in Betreff der Räumung
genkommen werde.
Die auf den Gegenstand aezüglichen Papiere
werden Ihnen vorgelegt werden. Man glaubt,
daß mit der Räumung Meriko'S durch die Er
pedilionSttuppen, zwischen Frankreich und den
währleisten die Hoffnung, daß die ttadfrionelle
Frcundschaflzwischenden 2 Ländern, in jenem
Falle erneuere und dauernd wieder hergestellt
werde.
Einer Forderung eine Bürger der Ver.
Staaten für Entschädigung einer Plünderung,
England
Eiu Gegenstand des Belauern ist es, daß
kein wesentlicher Fortschritt in Bezug auf dir
Beseitigung der Schwierigkriirn zwischrn den
fr entstanden sind, welche während unsere
Bürgerkrieges von britischen Unterthanen mit
Verletzung de internationalen Gesetze und
wurden.
Der Aufstand ist jedoch dem Anscheine nach
in großem Maße durch die einheimische Si
tuation von Großbritanien veranlaßt worden.
Ein vollständig Wechsel de Minsterium er
eignete sich in dem Lande nährend der letzten
Sitzung des Parlamentes. Die Aufmerksam
keit des neuen Ministeriums wurde frühzeitig
aus den Gegenstand gelenkt, und es sind einige
einem angemessenen und freundlichen Geiste
betrachten werden wird. Die Wich ligkei eine
baldigen Entscheidung der Frage kann nicht
überschätzt werde. WaS auch immer die Wün-
DieFenier.
Am letzten 6ten Juni wurde mit Verletzung
der NrutralilätSgesetze eine militärische Erpe
nordamerikanischen Colonien des Territorium
und der Gerichisdarkelt der Ver. Staaten aus
zuführen. In Uebereinstimmung mit den Ver
pflichtungen, welche die Constitution der Eretu
tive auflegt, darauf zu sehen, daß die Gesetze
treulich ausgeführt werden, wurden alle Bür
ger durch Proklamation gewarnt, an solchen an
gefttzlichen Schritten Theil zu nehmen oder die
srldrn zu unterstützen, und die betreffenden El
ba prozessirt.
Verurtheilung und Todesstrafe ist über einige
erhängt worden, während andere freigespro
die Strenge der bürgerlichen Strafe gegen er
führte Personen anwendet, welche in revolutio
nären Versuchen engagirt waren, die unglück
lich endeten, sind dem britischen Gouverne
ment solche Vorstellungen in Betreff der rrur
theilten Personen gemacht worden, daß wir hof
fen, sie werden, da sie von einem aufgeklärten
und humanen Urtheil unterstütz! sind, in deren
Fällen eine Ausübung der Gnade und eine an
gemessene Amnestie für alle, die an der Bewe
gung betheiligt waren, zur Folge haben.
Advokaten sind von der Regierung engagirt,
Bürger drr Ver. Staaten, welche unter Pro
zeß wegen Eapltalverbrechen in Eanada stehen,
zu vertheidigen; und eine Niederschlagung der
Verfolgungen, welche ln den Gerichten der Ver.
Staaten gegen diejenigen, welche an der Expe
dition Theil nahmen, eingeleitet waren, ist an
geordnet worden. Ich habe die Expedition
nicht allein als eine polltlsche ln ihre Natur,
einer Periode von verschiedenen J.ihrhunderlen
zu erleiden halten. Die Personen, eiche a
-ran beiheiligt waren, waren größtrntheilS Ein
geborne jenes Landes, ringe davon waren Bür
ger drr Ver. Staaten untrr unsern Grnrral
gtsetzen drr Naturalisation grwvrdrn, andere
nicht.
Beschwerden über die drückende Regierung in
Irland beschäftigen beständig die Aufmerksam
keit der britischen Nation und so groß ist die
Bewegung, welche in Irland herrsch, daß daS
britische Gouvernement rs für nothwendig ge
hallen ha, da HabraS EorpuS-Gesrtz in jenem
Lande auszuheben. Diese Umstände müssen
nolhwendiger Weise die Ansichten modificiren,
welche wir andernfalls in Bezug auf eine Er
pedili'on gehabt haben würden, die ausdrücklich
durch unsere NeuttaUläiSgrsetze verboten ist.
So lange diese Gesetze bestehe, sollten sie treu
lich ausgeführt werden und wenn dieselben hart,
ungerecht oder unterdrückt wirken, so kann
drr Eongreß allein durch die Modificirung oder
Widerrufung derselben Hülfe schaffen.
Griechenland.
Politische und comm rrcielle Interessen der
Ver. Slaalen mögen möglicher Weise bis zu
einem gewissen Grade durch Begebcnhcittn,
welche in den östlichen Regionen Europa'S ringe
trrlcn sind, berührt werden, und die Zeit scheint
gekommen zu sein, wo unsere Regierung eine
angrmesscne diplomatische Repräsentation in
Griechenland haben sollte.
Die Einreihung adoptirter V. St.
Bürgerin fremden Militärdienst.
Diese RegieruiigSwesen hat für alle keines
Rrcht, ihr Vaterland aufzugcbcn und sich rinr
nruc nationale Angrhörigkeil zu wählen,,An
spruch genommen. Die meisten europäischen
Staate waren anderer Meinimg über dieses
Prinzip, und haben als ein Recht in Anspruch
griiommt diejenigen ihrer Unterhaar, welche
nach den Ver. Staaten ausgewandert und hier
naturalisirt worden sind und später zum Besuch
nach dcm Lande Ihrer Geburt zurückkehrten, zur
Lcistung von Mililärdirnstrn anzuhalten in
Staaten und manchen europäischen Mächten ge
führt, und die in Folge der mißglückic Schlich
tung dieser Frage ciitstandcne Gereiztheit wuchs
Schlnsi
diejenige Auskunft über unsere inneren und
äußrren Angelegenheiten gegeben, welche das
öffentliche Wohl erfordert.
Unser RtgierungSwrscn hat jetzt durch die
schärfsten Prüfungrn zu gehe, und es ist mein
ernstes Gebet, daß r dir Grfahr glücklich und
sere Bemühungen auf die baldige Erfüllung
dieser großen Zwecke richten, laßt es unser Stre
den sein, die Harmonie zwischen den einander
unserer freien Einrichtungen zu sichern.
Andrew Johnson.
Washington, 3. Dezember 1866.
Bitte um amerikanische Interven
tion.
Die General-Versammlung af Kreta hat
an den Präsidenten dcr Vereinigten Staaten
Nordamerika'S folgendes Sendschreiben ge
richtet !
Die Insel Kreta, die Wiege des Jupiter und
MignoS, imAlterthum so berühmt und glücklich
den Augen der civilisirten Welt untrr dem'
brückenden Joche des Islamismus. AIS sie in
der glorreichen Revolution deS Jahre 1821,
um ihre Freiheit zn erkämpfen, gleich dem
übrigen Griechenland die Waffen ergriff, hat
sie alle Unglücksfälle birst Vernichtungskriege
bestanden. Die Gebeine unserer Väter haben
die Felder während dieses neunjährigen Krieges
wurden geraubt und als Sllavcn verkauft,
während die Oberhäupter jeder Familie an
diesem schrecklichen Kriege Theil nahmen.
Durch das Glück begünstigt, hatten wir schon
dir ganze Insel erobert und waren Herren von
einer der Hauptfestungen. Wir glaubten, nun
sei der Tag der Freiheit für uns wie für alle
anderen Hellenen angebrochen: doch unsere
garantirt und respektirt würden : doch die tür
kische Regierung hat sich geweigert, uns die ge.
ringen zu unseren Gunsten stiputirten Privile
gien zuzugestehen. Das Verhalten der Diplo
matie gegen uns war ungerecht und feindlich.
Von da an hat die Insel nicht einen Moment
der Ruhe gehabt und sich der Friedens-Wohl
thaten erfreuen können! in fortwährender Auf-
I regung hat sie jetzt für ihre Freiheit uud dann
wieder für die in den Protokollen garantirter
Privilegien zu kämpfen.
Dle Revolution von 1833 wurde im Blut
erstickt, die von !811 hatie das nämliche Loo;
im Jahre 1858 haben wir die Bekräfligund
unserer Rechte und den Vollzug de Hat-
Humayum errungen und erhielten nur lügen
hafte Versprechungen; lm Jahre 1861 ließen
sich einige naive Männer, aufgeregt durch die
Willkürakte der Regierung, im Netze der katho
lischcn Propaganda fangen und glaubten so ihre
Freiheit zu erlangen.
E. wäre zu langwierig, unsere ganze Lei
densgeschichte zu schildern, um da Mitleid zn
erwecken.
Herr Präsident, wcnn dle Ungerechtigkeit,
die auch in Ihrer Heimath herrschte, nur durch
die Erfolge jenes rühmlichen Unabhängigkeits
krieges unter Washington drr Gerechtigkeit
eichen muß: wie ander könnten wir hoffen,
da Rech bei uns zu begründen k Hätten wir
nur einen kleinen Theil jener Vortheile, deren
Ihr Land sich dama S erfreute! —ln der
peinlichen Lage, in der wir un befinden, wagen
die Unterzeichneten, als Vertreter des christlichen
Volkes auf der Jnftl Kreta Sie, Herr Präsi
dent, anzuflehen um die Vermittlun der großen
Republik, deren Oberhaupt Sie sind, daß end
lich nnsere Sack e de Interesse der europäi-
Die Staats - Zeitung.
Zoh. llZcorz Zllipper,
Herausgeber und Eigenthümer.
LancaSter, Pa.
Donnerstag, De z. 15, 18ök.
Entschuldigung —Der Abwesenheit
des Herausgebers während dcr letzten
Woche, wird der geneigte Leser allenfall
sige Mängel zu Gute tragen. Noch ha
ben wir zu bemerken, daß, da wir im
Laufe dieser Woche wieder eine Rekruti
rungsreise zu machen gedenken, in näch
ster Nummer kein „ Briefkasten" erschei
nen wird. Später soll das Versäumte
nachgeholt werden.
Die Botschaft des Präsidenten.
In nnserer heutigen Nummer findet
der Leser die Botschaft des Präsidenten
Johnson ohne Abkürzung. Wir hoffen,
daß dieses staatsmännische Produkt von
Allen gelesen wird. Es bedarf keiner
weiteren Empfehlung von uns, indem
dasselbe für sich selbst redet.
Ein Wort an unsere Freunde.
Da jetzt der Rumpf - Eongreß in
Sitzung ist, und unsere StaatS-Gesetz
gcbung ebenfalls auch bald zusammen
trete wird, so wird es an wichtigen po
litischen Neuigkeiten nicht fehlen.
Jeder Demokrat sollte in solchen Zel
ten eine demokratische Zeitung halten,
um mit den wichtigen politischen Fragen
recht bekannt zu werden. Zudem sind
die Abende jetzt wieder lang, wo es ge
gcwiß keinen besseren Zeitvertreib gibt,
als das Lesen einer demokratischen Zei
tung, wie die „Pennsylvanische StaatS-
Zeitung," die in jeder Hinsicht zugleich
auch ein F a m i l t e n - B l a t t ist.
Obgleich unsere Abonnenten-Liste grö
ßer ist als die irgendeiner anderen deut
schen Zeitung in diesem und einigen
der benachbarte CountieS, so wissen wir
doch, daß es noch sehr viele Dcutschlesen
de Demokraten gibt, die keine deutsche
Zeitung lesen, und so „mir nicht, dir
nichts" ln der Welt dahin leben. Da
sollte nicht sein. Eine Familie, in wel
cher keine Zeitung gelesen wird, lebt in
der Unwissenheit dahin, und ist weiz
hinter dem Zeitalter zurück.
Man vergleiche nur eine Familie in
welcher Zeitungen gelesen, mit einer, in
dcr keine gelesen werden, und man wird
den grossesten Unterschied sehen. In
der einen findet man Bildung, Kennt
nisse und Bekanntschaft mit den Tages
begebenheitcn, während man in der an
dern Familie nur Schlaffheit und Igno
ranz antrifft.
Wir wünschen deßhalb, daß die
„StaatS-Zeitung" inallen Familien
Eingang finden möchte. Sie ist da
demokratische Central-Orgau des Regie
rungssitzes von Pennsylvanlen, und
sollte überall verbreitet sein.
Da das Neujahr schnell heran rückt,
so wäre gerade jetzt die passendste Zeit,
auf die „Pa. Staat-Zeitung" zu abon
niern. Wenn Jeder unserer jetzigen
Abonnenten uns nur einen, zwei oder
gar noch mehr Unterschreiber zuschickt,
so wäre schon Vieles in der guten Sache
gethan. Es wäre für uns eine freudi
ge Neujahrs - Gabe, und zugleich ein
Sporn, mit erneuertem Eifer für da
Wohl des Volkes fortzukämpfen.
Kommt Freunde, und frisch Hand an'S
Werk gelegt! der gute Wille ver
mag vieles ; und Wer hat den nicht?
Wer sendet uns die meisten Rekruten ?
Wir warten auf Antwort.
Schöne Aussichten.
Nev. Wm. Spaldtng, eines der radi
kalen Lichter Massachusetts, sprach am
Abend vor der letzten Wahl in Salem
it. A. Folgendes -
„Wir werden Morgen Ben Butler in den
Eongreß senden in der einen Hand die An
klageschrift, in der anderen den Strich um erstens
den Präsidenten Johnson und dann alle Demo
kraten im Lande zu hangen."
So berichtet der Salem (Massachu
setts) „StateSinan". Der Mann ist
sicherlich außerordentlich „loyal". Was
würde wohl einem Demokraten vor zwei
Jahren passtrt sein, wenn er sich einer
solchen Sprache bedient hätte? Und
da aus dem Munde eines Predigers
de Evangeliums der Liebe! Das ist
sicherlich „Fortschritt."
Lauter „Wolle."
Bei der großen Prozession welche am
vorletzten Montag in Washington zur
Ehre des Rumpf CongresscS stattfand,
waren etwa 3000 Neger, und sechzig
Weißen (wir bezweifeln die Farben
der Letzteren). Es soll ganz großartig
gewesen sein. Thad Steven (dcr selbst
eine Negerin zur Frau hat), Kelly, Col
fax u. A. hielten Lpeeobe,; sie heuchel
ten den Negern gar liebliche Worte,
schwuren aber Rache gegen den Süden.
Der Bericht de Schatzamtstsekretiir.
Das Bild, wslches Herr McCulloch
in seinem Berichte über die Finanzen
des Lande aufrollt ist gerignct, jeden
denkenden Munn mit den ernstlichsten
Besorgnissen zu erfüllen. Die bedeu
tende Abnahme der Nationalschuld von
über 266 Millionen seitdem 1. Septem
ber 1865, da günstige Resultat ver
Steuerauflagen, deren Ertrag selbst hoch
gegriffene Schätzungen weit übertraf,
all dieses, was auf den ersten Blick zu
dem Glauben verleitet, daß unsere finan
ziellen Angelegenheiten in der schönsten
Blüthe seien, vermag Niemanden zu
täuschen, der sich nicht absichtlich setner
gefährlichen Täuschung überlassen will.
Wir sind mit unserer ganzen ökono
mischen Entwickelung auf die abschüsfl
ge Bahn de Verderben gerathen und
Herr McCulloch hat das Verdienst die
drohendenden Gefahren und den trüge
rischen Schein unseres Wohlstandes mit
einer Klarheit aufgedeckt und nachgewie
sen zu haben, deren überzeugender Kraft
sich kein ruhiger Beobachter zu entziehen
vermag. Eben so klar und überzeugend
ist der Finanzsekretär bei der Aufzählung
und Empfehlung der Mittel, die er für
geeignet hält, der lmmer weiter fressenden
Krankheit, die unser ganzes ökonomisches
Leben zu untergraben droht, Einhalt zu
gebieten, und mit Hülfe der reiche Re
sourcen de Landes baldigst eine gesunde
Eirculation im großen Volkskörper wie
derherzustlleen.
Wenn wir etwa an dem Berichte
auszusetzen haben, so ist es, daß Hr.Mc-
Culloch mit seinenEmpfthlungen gewis
sermaßen wie ein demüthiger Bittsteller
vor dem Congresse erscheint, anstatt die
Herren im Rathe der Nation in zwar
achtungSvollcraber nichtmißzuverstehcii
der Weise an ihre Pflichten zu erinnern,
die sie während der letzten Congreß-Sitz
ung in so schmählicher Weise vernach
lässigt, und ihnen mit klaren und be
stimmten Worten die Verantwortung
anzukündigen, die sie durch eine Fort
setzung dieses Verfahrens sich laden.
Freilich würde der praktische Erfolg
sehr gering gewesen sein, denn der Eon
greß wird sich kaum durch irgend welche
Sprache aus seinem Taumel aufrütteln
lasse, aber dcm Volke würde es das
Verständniß unserer mißlichen Lage und
die Ermittelung jenes Theiles unserer
Regierung, welchem dle Schuld dafür
wesentlich beizumessen ist, erleichtert ha
ben.
Verhandlungen
de
Rumpf - CongrefftS, Nro. 2.
Wascht ngton, Dez. S, '66.
HauS.
Jngersoll beantragte folgende Resolution:
„Bischlossen, daß der Präsident der Ver.
Staaten hiermit achtungsvoll ersuch werde,
en Interessen findet, da Haus darüber zu un
terrichten, wie weit der am Räude der Regier
ung hängende Körper, Eongreß genannt, sich ge
genwäetig davon besindet.und od er jetzt nicht dem
Centrum näher ist als früher."
(Gelächter). Die kindische Resolution wurde
verworfen.
Wenlworth beantragte folgende Resolution -
„Beschlossen, ln Erwiderung auf jenen Theil
der Präsidenten-Botschaft, welche sich auf die
Eommunitäien bezieht, die sichele
loyalen Staaten, neue Ursachen findet, darauf zu
bestehen, daß da dschwedende EonstituiionS A
mendementangtnommen werde, ehe es inErwäg
ung ziehen kann, inwiefern es angemessen sei, ih
nen die Eongxeß-Repräsentation wieder zu ge
ben.
Anrona beantragte, die Resolution aus den
Tisch zu legen. Verworfen mit lIS gegen 32
Die Resolution wurde hierauf einstimmig au
genomment
Auf die Interpellation Orths wurde der
Präsident ersucht, alle mitzutheilen, wa hm
darüber zur Kenntniß gekommen ist, baß Santa
Anna und Ortega innerhalb der Ver. Staaten
bewaffnrte Expeditionen organisiern, die zum
Umsturz der gegenwärtigen Regierung der Re
publik Mexiko bestimmt sind.
Price beantragte, so viel von Sectio 51 des
Sleuer-GesttzeS zu widerrufen, als sich auf die
Auflage einer Licenz - Abgabe von tzlvv für
Detail-GrocerS bezieht, die ihren eigenen Kaffee
oder Gewürz mahlen.
Williams berichtete zu Ungunsten der Bill
de Hauses wegen Ereirung de nördlichen Ju
stiz-Districte von Pennsyloanien.
Blaine beantragte da Handels-Eommittee
anzuweisen darüber zu berichten, inwiefern e
den Interessen de Lande angemessen sei, die
Baumwollen- Steuer aufzuheben. Angenom
men.
McKeeS gestrige Interpellation um den Prä
sidenten in Bezug auf den Zustand der mericc
nischcn Angelegenheiten wurde angenommen.
lution zur Ernennung zweier Verwalter des
National - Asyl für verkrüppelte Volontär-
Soldaten ein. Wurde zweimal gelesen und
angenommen.
Blaine beantragte eine Resolution, welche
den KrlegeSsekretair anweist,den General-Adju
tanlen irgend eine Staate, wenn sie darum
anhalten, beglaubigte Abschriften dcr Ausmii
sterungs Rolle irgend rinrrVoloiiiäi Organi
sation dc brtreffcnbc Staat, die im irs-tc
Krieg gedient hat, liizutheitcti. Wurde dcm
Militär-Eommittre zu.zrwicsc.
Sckenck drantragte als Aincntemcnt, daß dir
bereit bezogenen Gchaliserhöhiingei, ziirücklr
zahlt wrrden solle. Wurrr dcm Justiz-Com-
Lawrence drachie auch c!e B ll zur Vermin
derung der Mcilrngrlrer drr Evngrcßmitglir.
der in. Wurde drin Meiiengeldcr Evinmince
zugrwicsen.
Die von Broomall vorgrschlagcnrß.'soluiion
daß das Territorien Coniniiitrc derichic, od die
Staaten Virginia, Nord-Earvlia, Sne-Caro
lina, Georgia, Florida, Mississippi. Alabama,
Louisiana, Arkansas, und Tcras, Tcrrilo-ial-
Regierungen erhalten soll-, wurde mit lv'?
gegen 37 Stimmen angenommen.
Waschingiv, Dez, 6.
Senat.
Wade brachte eine Bill ei, Behufs Zulas
sung von Nebraske in die Union als Ziaat.
Sie wurde vorläufig auf den Tilch gclrgl.
Die Eommitttes der gcgcnivartigc Zcssivn
wurden angrlüiidigt.
Williams beantragte eine Resolution, die da
Einschränkung Eonimiitee aiiwcißt darüber zu
berichten, ivclchrS Rrchl der Präsident nach den
Gesetzen der Bcr. Staaten hat, consisrirles Ei
genihum wieder zurückzugeben, und wenn ci
solches Gcsctz bestrht, in welcher AiiSoeimnng
es in Vollzug gcft.it werde kaun. Ange
nommen.
digtrn Resolution, bezüglich der Neronstruk
tionS-Angcirgcnhcit, ri. Sic behaupten, daß
der Eongreß über den Gcgrnstand dcr Recon
sich drr Senats
H a u S.
Williams rief die Bill der letzten Zession
auf, welche die Amts - Ernennungen uns die
Rede zu Gunsten der Bill.
Wilson von lowa, als Vorsitzer des Jnstiz-
EommitteeS war der Meinung, cs sci nicht ö-
Senat.
Eommitttes eine Bill wegcn Zulassung von Ne
braska IS Staat in den Bund.
Er brachte zugleich eine zur Zulassung von
Edmunds Herichtete Namens des ge
meinschaftlichen Einschränkn.;s-Csm
mittees über die von Herrn Williams
am ersten Tag dcr Session eingebrachte
Bill in Bezug auf dle Verleihung der
Aemter und derAmtSentsetzungcn. Sie
verbietet die AmtSSabsctzungcn ohne die
Genehmigung des Senats. Herr Ed
munds notificirte, daß er die Bill ant
nästen Donnerstag aufrufen werde.
H a u S.
Die Bill welche bestimmt, daß der 13.
Eongreß am I.Mär; 1867 zusammen
treten soll, wurde mit 131 gegen 3
Stimmen angenommen.
Auf Antrag des Herrn Haies wurde
das Jnstiz-Coinmittee angewiesen, zu
untersuche, ob irgend ein Privilegium
des Hauses verletzt worden sci, als Herr
Culver, Eoiigreß-Mitglied von Pennsyl
vanien arretirt und eingesperrt wurde.
Herr Culver, dcr in Veuaugo Bauk-Au
gelcgenhcit involirt ist, wurde arretirt
und vor Nichter Frikey gebracht, uud
zwar auf einen HabeaS Evrpus Befehl
welcher geltend machte, daß ein Mitglied
des CongresscS wegen Schulden im Ei
vilprozeßwcge nicht arretirt werden darf.
Der Richter entschied, daß ein C. ngreß-
Mitglied kein Privilegium besitzt, wen
es wegen eines EriininalvcrgehcnS in
Haft gehalten wird. Herr Williams
glaubt, daß die Cnlschcidung des Rich
teS unrecht sei, und daß Herr Culver
aus dem Gefängniß entlassen werden
sollte. Das Haus nahm Haies Resolu
tion an.
Sumncr legte Coriiei Jewett's Peti
tion vor, diebittct,dass ä.iaiiuibal Honlin
zum Präsidenten der Ler. Staaten er
klärt werde. (Ungeheure Heiterkeit.)
Wurde dem Justiz Committce zugcwic-
W a shi g to , 6. O.'cor. Oer Präsident
ist unzufrieden mitt der Haltung von Napoleons
Antwort aus das Telegramm des Staatsdepar
tement, welches ihn an die Erfüllung seines
Versprechens gemahnt, seine Truppen in Ab
theilungen von Mexiko zurückzuziehen. Da
Eabinet soll mit Ausnahme eines emsigen Mit
gliedes auf der Seite de Präsidenten stehen.
Man hält es jedoch für zweifelhaft, o's weitere
Vorstellungen gemacht werden, uns wahrschcrn
lich wird man denfranzösischcn Kaiser die Sache
in seiner Weise ausführen lasse. Indirekt
wird berichtet, daß Napoleon sich weigerte, den
Abzug seinem Versprechen gemäß an einführen,
weil er in der Verhaftung Ottegas'S. in dcr Ab
sendung des Grit. Shernian uns in andern
Bewegungen, welche Einwendungen ausgesetzt
sind, eine Verletzung unseres Versprechens der
Neutralität und der Nichteinmischung sieht,
und den Vertrag als gebrochen, für null und
nichtig hält.