Die Zlest - Zeitung. Zoh Gor, itzper, Heraugeer und Eigenthümer. LsmcoSter, Pa. Donnerstag, Dez. 6, 1866. gretz - Lerhdlße. Letzte Montag versammelte sich der Rump-Congreß in Waschington. Wir beeile un. de Lesern der „Staats zeitung" die Verhandlungen jene Kör per, soweit wir dieselbe erhalten ha den, heute mitzutheilen. E tfi aftre Abficht, in achsameSAu g aufdteHerre tnWaschingto zu haben, und erden wir deßhalb ihren Hand lungen folgen, und dieselbe unsern Le sern von Woche zu Woche darlegen. Seil der Gründung dieser Republik war noch nie in Körper zusammenge treten, auf den die Augen de Volke mit so diel Spannung nd Aufmerksamkeit gerichtet waren, als der s. eben tagende Congreß. Auf ihm beruht gleichsam da Wohl oder Wehe diese Lande. Wir gestehe offen, daß wir nicht Gute von ihm rwarten, da die Radi kalen zu tief von Erbitterung, Haß und Selbstsucht beseelt find. Laßt un je doch hoffen, daß eise Rathschläge be folgt werd mögen, und daß da Band der Versöhnung da Volt de Norden und Suden gleich wie Eine Familie umschlinge! Dl vtsch>st tze Prisißexten. Die Botschaft de Präsidenten ist un soeben zugekommen, find aber genöthigt, dieselbe für unsere nächste Nummer zu verschieben. Die New-Korker „StaatS- Zrttüng" gibt derselben da schmei chelhafteste Lob, indem fle bemerkt, daß Diejenigen, welche erwartet und so gar angekündigt haben, daß der Präsi dent seinen seither tu der Frage der Re construktion der Union behaupteten Standpunkt wesentlich modtficiren oder ganz aufgeben erde, sowie Diejenigen, welche befürchteten, daß die Botschaft in einem Geist und Ton gehalten sein kön ne, durch welche die Spannung zwischen der Legislativ und Executive noch ver größert werde dürfte, und Diejenigen, welche wissen wollten, daß die Botschaft unter Vermeidung alter Streitfragen ine Reihe neuer Vorschläge enthalten werde, sich alle zusammen getäuscht haben. Die Botschaft, wie fle uns vorliegt, ist weder auswrichend, noch herausfordernd, noch indifferent gehal ten, sonder behandelt alle abschwellen de öffentliche Fragen in einer direkten, präcisen und überaus ruhigen Weise und ist durchweg in einem staatSmännt schen, würdevollen und anständigen Ton gehalten. Nach einer kurzen Einleitung geht der Präsident unmittelbar auf die Frage der Reconstruktion in, zählt auf, was zur Förderung dieser seitens der Execu tive geschehen und was nunmehr der Le gislative noch zu vollziehen obliege. Reifliche Ueberlegen, sowie dt seit der Vertagung de Eongresse gemachten eitere Erfahrungen haben den Prä sidenten von der Gesetzmäßigkeit und Zweckmäßigkeit seine Verfahre noch vollständiger überzeugt. Der Präsident eiset darauf dem Con greß au de Grundgesetze der Repu blik nd aus seinen eigene Akten nach, daß die Terrttortal-Iheorte de aacher Rebellion betheiligt gewesenen Staaten gegenüber in durchaus unhaltbar ist, und daß, gleichviel wie weit die schließli ch Reconstruktion vom Congreß auch hinausgeschoben erden mög, dieselbe doch auf der Bast der staatlichen Iden tität und Autorität zur Ausführung kommen muß. Der Präsident scheut fich auch nicht, auf die Gefahren einer zur Centralisation hinneigenden und schließlich zumDespotiSmu hinführenden Politik hinzuweisen und bedient fich zu diesem Ende der eise Mahnungen und Warnungen ine Gesrg Washington, Thomas Jefftrson und Andre Jackson. Die Wohlthäte einer baldigen und vollständigen Wiederherstellung der un<- outsttsche nnd versafsungtmäßigen Be ztehungyi zwischt alle Staate wer >, i dethasten und Mdringlichen Wßwft n geschildert/ E tvird den Radi kalen schwer werden. usdAftr Botschaft din Saamen zu neueWHader aufzulesen nd wen sie dt Regierung revoluttoni fire olle, üffeufi sauf ihre ei gen Verantwortung thu, denn der Präsident leiht ihnen weder dnrch Trotz, Herausforderung, Nichachtung oder Ge rtngschStzuag der Legislative eine Hand habe dazu. Di Finanzzustände befinde fich, wie an de kür, in der Botschaft enthal tene Reftrat erhellt, in einer ntrr den Umstände sehr befriedigenden Berfas, snng und die Ergebniß de Rechnung, abschlnsse habe dt Erwartung de Ftnanzftkrstär übertroffen. Die Ein ahme find größer, die Ausgabe ge ringer al gesetzt gewesc, und I. September 1866 bis 31 Ort ber 1866, als innerhalb 14 'Monate st die national Schuld m 8266.379.. LSS vermindert worden, so daß ein bal- dtge Verminderung der Steuern in Aus sicht steht.' Die Art nd Weise, wie der Präsident unsere Beziehungen zum Ausland und namentlich die mexikanischeFrage.dieEnt schädtgungsansprüche gegenüber Eng land, die Räumung Mexico'S durch die Franzosen nd Anderes behandelt, ist nicht berechnet zu alarmiren oder ernst liche Verwicklungen mit irgend einer auswärtigen Macht in Aussicht zu stel- len. In Betreff der Fenierbewegung nimmt dagegen der Präsident eine mehr zuerwartende Stellung ein, und gibt in zwischen dem Congreß an die Hand, daß e an ihm liege, die alten Neutralitäts gesetze zu beseitigen und dergestalt die vorgegebenen Sympathieen für das nach Unabhängigkeit ringende Irland wahr zu machen, wenn überhaupt etwas in dieser Sache geschehen solle. Sehr lobenSwerth ernst nimmt es der Präsident mit der schlicßlichen Durch setzung de Rechtes der freiwilligen Ex patriation u. der Anerkennung desselben durch die Mächte der Erde. Der Con greß wird angegangen, diese Prinzip, da die amerikanische Executive schon so lange verfochten, durch eine solenne Erklärung zu sanktioniern. Der' Schluß der Botschaft ist eine Mahnung zum Frieden und zur Ein tracht, damit da Land aus seiner schwe ren Prüfung in seiner ganzen Stärke und Symetrie hervorgehe. Vorwärts! In unserer Nachbarstadt Columbia ist die erste Nummer eines neuen demo kratischen englischen Blatte, unter dem Namen „Columbia Herald" erschienen. Hr. W. H. Grier ist der Verleger, und Georg Zjoung als Redakteur de Blat te angestellt. Wir wünschen den Un ternehmern Glück. In JohnStown, Pa. beabsichtigen die Herren Rist, Mangold u. Co. ein deut scheS Blatt unter dem Titel': „JohnS town Courler" herauszugeben. Mit den Herren Rist und Mangold sind wir persönlich bekannt, und können ihnen da beste Zeugniß als ehrbare, biedere Männer geben. Möge ihr schwieriges Unternehmen mit dem besten Erfolg ge krönt werden. Mit Freuden haben wir auch die Ver größerung de in Skippachville, Mont gomery Co., Pa., erscheinenden „Neutra lrist" zu erwähnen. Da Blatt er scheint jetzt in einem bedeutend vergrö ßerten Format, und hat ein recht hüb sches Ansehen. Wir gratuliren, und rufen, nur immer „Vorwärt!" Was ist im Wind? Staat- Sekretär Seward telegraphir te am vorletzten Montag an unsern Ge sandten, Hrn. Bigelow, in Paris. Die Depesche enthielt fünf Tausend Wörter, und kostete neunzehn Tausend Dollars in Gold! Ueber die Bedeutung dieser Depesche sagt da N. L. Journal Folgende: ~Eist war nicht leicht, in die Irr- und Schleichwege der Seward'schen Diplomatie hin inzusehn, doch eristiren genug Thatsachen, wel che auf den Inhal de.- 5666 Wörter schließen lassen, welche Seward durch den Ocean-Tele graphen an den amerikanischen Gesandten in Pari geschickt ha. Seit einigen Monaten hat die Abministra tion ihr Austreten gegen Frankeich und Eng land wesentlich geändert und den Respekt vor den Lex. Staaten, elcher während der Bür gerkriegSjahre verscherz wurde, wieder zu er ringen gesucht. Sie hat gegen die französische Einmischung in Mexico energischen Protest ingelegt und von England peremptorisch Scha denersatz für die Verheerungen der brittisch conföderirten Kaperschiffe verlangt. Dabei is Frankreich gegenüber Sorgt getragen, die Bahn fiir eine freundschaftliche Verständigung offen zu halte, während gegen da „perfide England" ntschieden die schroffe Seite herausgekehrt urde. Napoleon selbst hat lange gewünscht, sich mit Ehre au dem erfehlten mexikanischen Unter nehmen herausziehen zu können; daß er die JnvastonStruppen zurückrufen erde, hat er berett feierlichst versprochen nur über das wie und unter welchen B evingunge n konnte er keinen rechtenlkntschluß fassen. Um seiner zögernden Haltung zu Hülfe zu kommen, ha die amerikanische Regierung kürzlich mit dem Chef der mexikanischen Liberale, Juarez, Arrangement getroffen, welche geeignet waren, die Abdankung de Kaiser Maximilian zu be schleunigen z die Ver. Staaten haben e dann nur noch direkt mit den Franzosen zu thun und könne ohne llmschweife die Frage stellen, „was wollt ihr inMeriko und was soll e denMertkanern kosten, um euch lo zu werden?" Während die amerikanische Regirrung da völlige Aufgeben der Invasion zur unumgäng lichen Bedingung macht, hat sie der französischen Regierung zngleitch zu erstehen gegeben, daß st keinen Krieg forciren möchte, sondern bereit ist, jede billige Forderung der Franzosen an die mexikanische Republik zu unterstützen und die Zahlung zu garantiren. Ander steht e mit England. Hier sind die Unterhandlungen an einem Punkte angelang, wo heißt: entweder —ode r. Entweder hat England seine stolze Weigerung, die Entschädigungsansprüche der amerikanischen Rheder zu beachten, zurückzunehmen, sich zu demüthige und den Beuiel aufzumachen der e muß den Krieg mit den Ver. Staate riskiren. Zuerst weigerte sich England, ine dritte Macht als Schiedsrichter inzusetzen; jetzt will die hiesige Regierung nicht davon wissen. Die letzten Noten Se ward' sollen durchaus uncompromiß lich sein. Man nimmt an, daß fenischen Führer, von dieser Lage der Dinge in Kenntniß gesetzt, den eben gemeldeten Ausbruch ber fenischen Re volution in Irland beschleunigt haben. Der wohlunterrlchtete „London Blobe" sagt in Bezug auf die irländischen Wirren: „That sächlich lieg ine viel rnstereSchwlerigkeit mit de Ber. Staaten dieser fenischen Insurrektion tu Grunde." S schein zu sein. Die fentsche Ver schwörer, die lhxGg und Blut im Kampfe gegen die englischeUebrrmoch; einsetzten, müssen glau den, < Bestimmtheit auf irgend lue auSwär- ige Hülfe rechnen zu können—welche nur ent weder von Frankreich oder von den Ver. Staa ten kommen kann. Alles spricht für die Vermuthung, daß die Depesche an den Gesandten Bigelow sich auf den drohenden Ausbruch wirklicher Feindselig keiten zwischen den Ver. Staaten und England bezogen nd ihm die Instruktion gebracht hat. den Disput die merikanische Angelegenheit mit Frankreich zum möglichst schnellen Abschluß zu Verhandlungen de / Rump - Congreffes, Nro. 2. Waschington, Dez. I, '66. Das Wetter ist so schön als man nur erwarten kann. Die Gallerten sind ge drängt mit Zuschauern. Die Reprä sentanten sind in ihrer vollen Stärke anwesend. L inge vor Mittag sah man Glieder beider Parteien einander herz lich die Hände schütteln, und man sollte kaum denken, daß irgendeine Meinungs verschiedenheit unter ihnen obwaltete. Senat. Um 12 Uhr wurde der Senat durch dessen Vorsitzer, Hr. Zoster, zur Ordnung gerufen. Auf Antrag des Hrn. Anthony wurde der Sekretär angewiesen, das Hau in Kenntniß zu setzen, daß eine hinreichen de Anzahl Glieder gegenwärtig sei; daß die Sitzungen des Senats täglich um 12 Uhr eröffnet werden, (es sei denn, daß der Senat anders bestimmt), und daß eine Committee von zwei mit einer ähnlichen Committee vom Hau ernannt werde, um den Präsidenten von deren Organisation in Kenntniß zu setzen. Hr. Sumner sagte, daß, im Fall keine andere Geschäfte vorliegen, so wünscht er die Bill wegen de „Wahlrechts im Distrikt Columbia" aufzurufen. (Daß die-Meger stimmen dürfen ! > Haus. Der Ehrw. I>r. Boynton eröffnete die Sitzung mit Gebet, in welchem er Gott für den Ausfall der letzten Wahlen dank te! (Lull? lvr bim !) Die Namen wurden verlese, und es ergab sich, daß 146 Glieder gegenwärtig waren. Drei neue Glieder von Ten nessee und zwei von Kentucky wurden eingeschworen. Eine ähnliche Committce wie die vom Senat wurde ernannt, um dem Präsi denten ihre Aufwartung zu machen. Hr. Eliot von Massachusetts machte den Vorschlag, daß da Gesetz voni 17. Juli, 1862 ; welche dem Präsidenten da Recht gibt, Personen die in der Re bellion betheiligt waren, zu pardoniren, widerrufen werde. Hr. Finch von Ohio machte Einwand gegen den Vorschlag; allein nach kurzer Debatte wurde derselbe mit 111 gegen 26 angenommen. Ein Beschluß wurde eingebracht, um Auskunft über die Arretirung nd Ent springen des John H. Surratt einzuho len. Eine Bill wurde eingereicht, um den Schatzamts-Sekretär anzuweis-n, jeden Montag 82,666,666 in Gold zu verkau fen. Ferner, eine Bill, daß sich der Con greß am 4. Marz versammele! (Be kanntlich geht die Sitzung dieses Congresse am nächsten 4ten März zu Ende; nach obiger Bill würde sich der nächste Congreß am selben Tage —anstatt im Dezember, wie früher, — wieder versammeln, und so vermuthlich daSganzeJahr hindurch in Sitzung bleiben also einen permanenten Congreß bilden ! Haben wir' nicht vor der Wabl prophezeit, daß es so kommen würde?) Um 2 Uhr sandte der Präsident seine Botschaft ein. Hr. Stevens von Pennsylvania mach te den Vorschlag, daß das Verlesen der selben auf morgen verschoben werde. Der Vorschlag wurde aber mit 65 gegen 64 Simmen verworfen, und die Bot schaft verlesen. (Steven sucht dem Präsidenten alle Hindernisse in den Weg zu legen.) Hr. Steven reichte eine Bill ein, um Entlassungen au Aemtern zu reguliren. Hr. Schenck von Ohio brachte eine Bill ein, um die Bountie der Soldaten und Matrosen gleichzustellen. Waschington, Dez, 4. Hr. Sumner gab Nachricht, daß er Morgen eine Reihe Beschlüsse einret chen werde, welche dem Congreß die ganze Controlle über die Reconstruktion der südlichen Staaten, sowie da Recht die selben im Congreß auzuschließen, und sie vom Abstimmen über da Amende ment zu hindern, übergibt! Hrn. Chandler's Vorschlag, die vom Hause passtrte Bill, bezüglich der Wider rufung de im Jahre 1862 pasfirten Be gnadigung.Gesetze, aufzurufen, ging verloren. Gleichfalls, dessen Vorschlag, um Auskunft über die Mexikanische An gelegenheiten einzuziehen. Hau . Hr. Wentworth brachte einen Beschluß ein, dahin lautend, daß kein südlicher Staat, der da (vom Rump - Congreß, Nro. 1 passixte) ConstitutionS-Amende ment verwirft, zu einer Repräsentation im Congreß zugelassen werden soll! — Der Beschluß wurde angenommen.— (Man will dem Süden daNegerstimm. stimmrecht also aufzwingen?!) Eine Regel wurde angenommen, in beiden Häusern Committeen der „Freed men'S - Angelegenheiten" zu ernennen. (Wie doch diese Radikalen für die armen Neger sorgen,—und für arme Weißen ? Nun, nach denen kräht keiu Hahn!) Miller's Antrag auf Abschaffung der Brannt einbrennerei-Inspectore wurde dem Finanz- Committee zugewiesen. Auf Antrag Kelley'S wurde dasselbe Commit tee angewiesen, über die Widerrufung der Be stimmung des Steuer-Gesetze zu berichten, die den Erzeugnissen der mechanischen und Manu factur-Jndustrie des Landes eine Abgabe von 5 Procent auferlegt. Julian brachte eine Bill zur Amendirung de PreemptionSgesetzcs ein. Bill einbringen zu dürfen, welche so viel des Gesetzes der letzten Session widerruft, als sich auf die vermehrte Bezahlung der Senatoren Sündenhaß nnd seine Folge. Der Evansvillc „Demokrat" schreibt. „Der gestrige „Courier" bringt rincn langen Artikel, in welchem er eine Reihe vvn Fällen aufzählt, wo südliche Geschäftsleute, welche früher in EvaiiSville einzukaufen pflegten, unserer Stadt ihre Kundschaft entzogen, weil so viele unserer Geschäftsleute den verderblichen Lehren de Radikalismus huldigen. Auch uns sind meh rere Fälle dieser Ar zur Kenntniß gekommen So waren z. B. am Samstag Abend vor der Wahl mehrere Kaufleute aus Arkansas hier, die hier bedeutende Einkäufe machen wollten. parente würden die Leute hier gekauft und un sere Geschäftsleute den Prosit eingesteckt ha ben, der jetzt in die Taschen der Louisviller ge flossen ist." Die Stimmung im Süden. Keine Nachgiebigkeit. Pläne und Aussichten für die Zukunft. Milledgevi llle, Ga., 25. November.— Mit der National-Politi beschäftigt man sich nicht viel in Georgia. Die Legislatur ist noch de Südens zur Bundesregierung verläutet. Dle „waotorlz? inaotivitz," Politik, welche ein Richmonder Blatt empfohlen Hai, scheint hier pünktlich vollzogen zu werden. Da Berfas sungsamendemtnl wutde bereits zu Grabe ge tragen uud wird nicht mehr auferstehen. Ueberhaupt befinde sich in der Legislatur nur zwei Mitglieder, welche—wohl mehr aus das Amendement unterstützen. Um eine Idee über die gegenwärtige Stimmung im Süden zu geben, möge folgendes Gespräch mit einem bejahrten Herausgeber eines Blattes in Geor gia dienen: Da Negerstimi recht. „Was seid ihr Willens zuthun?" fragte im Süden verwerfen werte. „Nichts!" erwiederte er. „Ihr könn uns Soldaten über den Kopf schicken, uns morde und vtrnichten lassen, wenn ihr woll, aber wir werden Alles die eher über uns ergeht lassen, als uns durch die Annahme des AmendemnntS selbst entehren. „Wie wäre e, wenn der Congreß die dritte Sectio de Amendements striche, und man die Rebellen zu Aemtern und zum Stimmrecht zuließe würdet ihr euch nicht dazu erstehen, dem Neger dieses ebenfalls einzuräumen?" „Niemals, Herr," war die Antwort. „Ihr im Norden könnt Das leicht thun, bei uns im Süden bat die Sache eine andere Bedeutung. Hier sind die Neger so zahlreich, daß sie uns bei den Wahlen überstimmen können; sie wür- Ich meinte, er sehe die Sache zu schwarz an, es sei auch keine Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß es je so weit komme, daß die Neger die Uebermacht erhalten würden. „Sind nicht erst in Massachusetts zwei Neger in die StaalslegiSlatur gewählt worden? Und wenn so etwa in Norden geschieht, wo ihre Zahl so gering ist, was haben wir im Süden zu erwarten, wo ihre Zahl in einigen Staate ebenso groß —in andern größer ist, als die Zahl der Weißen." „Aber ihr könnt doch unmöglich länger in dem gegenwärtigen unreconstruirten Zustande erdleiben. Ihr müßt doch auch an die Zu kunft denken." „Ja," entg'gnete der Südländer, „alles was wir wollen ist, daß man un in Ruhe läßt. Gebt un nur Gelegenheit, un vermittelst in dustrieller Unternehmungen von den Schlägen des Kriege erholen zu können, und binnen zehn Jahren werden wir so wohlhabend sein, wie früher. Schon in diesem Jahre und unter den schwierigsten Verhältnissen producirte Geor gien für chZ2 Millionen Baumwolle. Nächste Jahr werden wir hoffentlich mehr gewinnen, und dieser Artikel nebst dem von uns erzeugten Zucker, Neis und Tabak, kann uns in den Stand setzen, un bald aus unserer jetzige Noth herauszuarbeiten." Wa der Süden zu thun vor hat. Ich fragte, was die Georgier mit all dem Gelde machen wollten, da sie von Jahr zu Jahr gewinnen, wenn mann sie allein ließe? „Vor dem Kriege", antwortete der Südländer, steckten wir all unser erspartes Geld in Neger wir e in Eisenbahnen und Fabriken anlegen, bis wir so unabhängig sind, wie Neuengland. Der ganze Süden soll bald mit Fabriten besäet sein und die Aankees sollen es bereuen, daß sie nnd Einwanderer." „Begeht aber der Süden", fragte ich, „nicht einen gehler, tpn Norden abzuschrecken, ihm Geld vorzuschießen?" „Nein, e liegt nicht am Süden, sondern q„ dem Benehmen der Radikalen ln Washington und daran, daß die ConfiSkation unseres Eigen thun noch lmmer möglich erscheint—wenn der Norden sich scheut, na Capitalien anzuvep trauen- Dort glaubt man, unsrre Besitztjtrl seien anfechtbar, und so erhalten wir kaum 10 Prozent des Werthes unserer Güter geborgt. Wir sind überschuldet und können unsern Ver bindlichkeiten nicht anders nachkommen, als in dem wir unsrre Liegenschaften verkaufen. Da her ist der Preis derselben um in Viertel oder die Hälft ihre wahren Werths gesunken. Hier hat der Nordländer jetzt die beste Gelegenheit, reich zu werden." Das Freedmen'S-Bureau. Um das Gespräch auf einem anderen Gegen stand zu bringen, fragte ich ihn, von welchem Vortheile in Georgien die FreedmenS-BureauS wären? Er erwiederte, „dieses Institut sei der größte Humbug, und der Schaden, den S stiftet, wiege dessen Vortheil auf —und verursacht dem Lande nur unnöthige Ausgaben. Dem Neger wird vorgeschwatzt, du bist so viel werth als ein Weißer, du muß nicht wohlfeiler arbeiten als diese selbst erlasse dich nur auf den Con greß, der wird dir selbst Ländereien anweisen Auf meine weitere Frage, „ob der Süden seine Ansichten nicht ändern werde?" erhielt ich nur ein festes „Nein" zur Antwort. Der Südländer besitzt zu viel Stolz und Ehre, um sich tiner drückenden Gewalt zu fügen. Er focht für Prinzipen und diese hält er noch fest und verräth sie nicht. Daß Neger-Stimmrecht. Der Washingtoner Correspondent der Phi ladelphia „Presse" hat das Programm für die Wintersitzung de CongresscS ausgegeben. ES lautet: „Da erste, wa der Senat zu thun hat, ist die NegerstiinnirrchtSbiU für den Distrikt Co lumbia, wie sie im Hause bereit angenommen ist, ebenfalls anzunehmen, um in der Haupt stadt des Landes mit dem Erperiment den An fang z machen. Nur ei Blinder kann nicht sehen, daß die Verwerfung dcS VerfassungS amcndementS, des beschränkten Stimmrechts der Rebellen und des Negerstimmrechts den Congreß der Ver. Staaten zum Besten des Landes, des Volks, und zum Schutze der südli chen schwarzen und Weißen Unionisten, nöthig, eine solche Reorganisation zu treffen, daß dem ganzen System der unautori sixten Regierungenim Süden von Wabrlich, was bleibt anders thunlich, wenn die Verräther und Copperheads auf ihrem Wi derstande beharren? Das Verfassungs-Aimn dement kann zum Gesetze erhoben werden, wenn man die Bestimmung trifft, daß Dreiviertel der Staate genügend sind, um dasselbe zu ratifici ren. Nur so kann man im Süden Regierun gen berstclle, wie sie von unsere Vorvätern in s Leben gerufen werden wollten." Da hat man die Annahme bestätigt, daß der Radikalismus wohl zu zerstöre, aber nichts aufzubauen versteht. Negerstimmrecht in Wa sln'ngton und Georgetown, Umsturz der südlichen Regierungen, Ausschluß der südlichen Staaten von der Abstimmung des Amendements. Cin Beitrag zur Aeirr der Grund steinlegung des Maurertcmprls. Baltimore, 26. Nov. IoS vorübergehen, sondern gute Früchte für die Zukunft tragen wird. Die Mitglieder der südlichen Logen, welche als Repräsentanten des föderativ standen, nd die Sache de Südens welche sie für die de Rechte hielte, Gut und Blut einsetzten ; sie warrn Rebellen und Ver räther nach der Ansicht ihrer Gegner. Trotz die ser von Niemanden zu bestreitenden Thatsache war auch nicht ein nördlicher Maurer zugegen, der seinem Bruder aus dem Süden nicht in inniger Liebe die Bruderhand gereicht hätte. Mit dem Augenblicke, wo das Schwert in die Scheide zurückkehrte, waren Haß, Zwietracht und Erbitterung vergessen, und das Band der gerunzelte Stirn, sondern von allen Seiten da herzlichste Entgegenkommen. Wir möchten an unsere viele schwarz-republikanischen Fanatiker die Frage richten, ob sie durch diesen Geist der Versöhnung den Orden gefährdet glauben ; ob uicht vielmehr dadurch derselbe an Kraft und Dauer unendlich gewonnen hat? Was der Maurerorden im Kleinen bedeutet das ist die gesammte Nation der Ver. Staaten Wie im Orden, so müßte auch in der Nation der Geist der Liebe und Versöhnung herrsche. Wenn in der Nation dieselbe Herzlichkeit ehe malige Differenzen mit dem Mantel der Liebe deckt, alsdann werden auch die Wunden vernar ben, welche ein Bürgerkrieg diesem Lande schlug und von dem Tage an, wo Alle sich die Bruder- Hand reichen, werden auch da Gedeihen und der erneuerte Wohlstand dieser Republik datiren. Wenn dieser Tag unter uns bis jetzt noch nicht anbrechen wollte und konnte, so liegt dies, un serer Ansicht nach, nicht an dem Unwillen des Volkes, sondern daran, daß ehrgeizige Partei gänger, welche in der Presse und auf der Tri büne das große Wort führen, das Heuer der Zwietracht geflissentlich nähren und unaufhörlich zur Flamme anfachen, weil sie dadurch hoffen, die Zügel der Herrschaft ferner führen zu kön nen, weil sie dadurch allein in Macht und An- Wir richten an alle Diejenigen, welche nicht zu dieser Klasse gehören, an die große Majori tät der Bürger unserer Republik, die Frage, ob S nicht jetzt an der Zeit sei, endlich, nach zweijährigem Frieden, dir blutbefleckte Art zu begraben und es den Brüdern im Maurerorden gleich zu thun, indem sie den ehemaligen Rebellen die Bruderhand reichen? Was fra gen die Sumner'S und Butler' danach, ob dieses Land durch Zweitracht zu Grund geht, erwerben müssen, die wir für die Unserigen sorgen müssen; wir, denen da Fortbestehen unserer freipn, republikanischen Institutionen am Herze liegt; wir haben andere Interessen zu vertreten, wir sollten uns beeilen, durch Ver söhnung und Liebe jene Einigkeit herhorzu rufen, in denen die Stärfe dieses Lande liegt; wir sollten den grundlatzlosen Politikern durch eiuen Machtspruch beweisen, baß wir nn von ihnen unabaängig machen können, und daß im Volke allein die Macht liegt, dem Volkswillen sich Alles beugen muß. Wenn die Feier der Grundsteinlegung de Maurertempels den Anlaß zu einer solche Bewegung geben könnte und dazu willig die Maurerbrüder aller LandeSsektionen die Hand biete, alsdann würde der 26. November zu ei nem zweitem Unabhängigkeitstage erhoben wer den, alsdann hätte der Orden eine seiner schön sten, humansten Aufgaben in glänzender Weise erfüll. (D. C.. B.) Cin guter Rath für die Neger. Die „Danville, Va. New" enthält einen Bericht über eine Rede, welche ein Neger, Namens Lewis Puly, früher ein Sclave in Pitlsylvania County, an die Neger jener Stadt in der afrikanischen Kirche hielt. Der Zweck der Rede, sag die „News", war den Befreiten begreiflich zu machen, daß S für sie von der höchsten Wichtigkeit sei, mit den Weißen, die er als ihr besten Freunde schildert, auf dem freundschaftlichsten Fuße zu leben. Diese Freundschaft könnten sie leichter durch ein solches Betragen sichern, daß e für die Weißen vortheilhafter sei, fle zu beschäftigen, als weiße Arbeiter vom Norden kommen zu las sen. Ihre einzige Hoffnung und Aussicht zur Verbesserung ihrer Lage beruhe auf ihrem ige nen Fleiße, ihrer Ehrlichkeit und Mäßigkeit. Ohne diese Eigenschaften zu pflegen, würde ihre Lage schlimmer werden als zuvor, sie würden tiefer und tiefer sinken, bis endlich ihre Rare ganz untergehe. Er schilderte die vorgebliche Freundschaft der nördlichen Fanatiker für die Befreiten als einen erzwungenen und unnatür lichen Eifer. Seine Bemerkungen schienen von der Versammlung gewürdigt zu werden. Aus Europa. Nachrichten Per Dampfer. Deutschland. Der „N. ?j. StaatSzeitung" wird auS West- Deutschland unterm 7. Nov. geschrieben: Ganz Europa schein in eine Waffenschmiede erwandelt zu sein; überall steht die Rnschaf fung von Hinterladung - Gewehren in erster Reihe auf der Tagesordnung. Rußland rekru irt in ungewohnter Ausdehnung: Oesterreich und Frankreich suchen ihre militärischen Orga nisationen der preußischen anzunähern, wobei sie ilisatorischen Wirkungen nicht einfach dekrrtiren laßt, wie die allgemeine Wehrpflicht und die Einführung de Zündnadel-Gewehres. Preu auf die verbündeten Staaten zu thun, wird die erste Aufgabe dcS norddeutschen Parlaments sein, welches sicher in den ersten Monaten des nächsten Jahres zusammentreten wird. Auch müssen. Daneben spricht sich der Papst in seiner neue sten Allocution schmähender und feindseliger gegen die ganze moderne Zeit ihre Forderungen aus, als je zuvor, und will lieber in' Exil, als davon abgehen. Spanien, dessen pfäffische Camarilla außer dem protestanitschen England Petri ein Asyl zu geben, steht Dank dem tollen von den europäischen Thronen wegboren oder die Zeiten Philipp 11. und seines Alba in ver besserter Auslage für Sp-nieu zurückführen wird, das ist ein allgemeine Bild der Si tuation in Europa, und dabei versichert eine je de Großmacht, daß sie die friedlichsten Absichten von der Welt habe und nur rüste aus technisch, wissenschaftlichem Interesse, um nach den Er fabrungcn dieses Sommers auch in Bezug auf das kunstgerechte Morden und Todtschlageu „auf der Höhe der Zeit" zu bleiben ! Das große Ereigniß der Woche ist die wirk lich vollzogene Ernennung des Grafen Beust zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten in Oesterreich. So weit hat Preußenhaß und DeSperation den Habsdurger gebracht, daß er das Steuer de lecken Staatsschiffes in die Hände des maßlos eiteln und verwegenen Spie ler legt, der die Seele der Politik war, die nach KönigSgrätz führte, der die Mittelstaaten rui nirte, durch die er Preußen zu Grunde richten wollte! Natürlich versichert Beust in einem Rundschreiben an die österreichischen Gesandt schaften, „daß er seine ganze Vergangenheit in cl. seines Preußenhasses ausgestrichen hab, seit er auf Befehl Sr. Majestät ein Oesterrei cher geworden sei", und daß er „ohne Borliebe und ohne Groll" gegen Personen (Bismarck) in sein neues Amt eintrete. „Staatsmänner" von dem Caliber de Hrn. v. Beust mögen ihre politischen Ansichte wechseln, wie ihre Hand schuhe oder wie deutsche Prinzessinnen ihren Glauben, wenn sie einen anderSgläubigenßräu tigen bekommen; die dänische Prinzessin Dag mar wird jetzt in Peterburg binnen 2 Jahren zum zweiten Mal russisch getauft, weil sie sich nach dem Tode des ersten ihr verlobten Groß fürsten wieder hatte lutherisch umtaufen las sen ; aber die Nationalität kann selbst ein „Staatsmann" nicht über Nacht „auf Befehl" wechseln; denn dazu gehört vor Allem, daß man sich in da Fühlen und Denken eine an deren Volkes zu versetzen weiß, und da erfor dert mindestens Zeit und Uebung. Cngland. London, Dienstag, den 27. Nov.—Die Aussicht auf einen augenblicklichen Aufstand in Irland erregt hier allgemeine Sensation. Alle heutigen Londoner Zeitungen, mit Au, nähme der Post, ergehen sich gleichzeitig in bit tern Redensarten gegen die genier und sagen denselben, daß sie keine Gnade finden werden. Die Time sagt: Die Rebellion muß au, gerottet werden, wie wir die Rinderpest auSge rottet haben. Die New sagt: England muß die aufiih. rerischen Bewegungen, welche seine Mißregie rung hervorgerufen hat, erbarmungslos unter drücken. Der „Telegraph" erklärt, daß Maßregeln ergriffen werden müßten, welche eS sicher ma. chen, daß das erste Symptom einer Revolte mit eisernem guße zerstampft werde. Der „Star" sagt: Engländer verabscheuen die häßliche Nothwendigkeit, irgend eine .rebel tische Bewegung zu unterdrücken. Der „Standard" sag: Gefangene Rebellen sollten der gerechten Strenge de Gesetze er fallen und denselben keine Hoffnung auf dle Ver. Staaten gelassen werden. Der „Morning Herald" sagt in Bezug aue die erurtheilten genier in Canada, daß zukünf igen Verbrechern fein Ausweg zum Entwischen offen ge lassen werden soll te. Truppen werden nach Irland geschickt und Kanonenboote fahren nach irischen Häfen ab. London, den 27., Abends. Dt' Mr ning Herald" glaubt, die Reglernng dep Vep. Staate erbe die Complottte ber Fenier zur gehörigen Zeit zu erettela suchen. L nd n, den 26. Nov. Ja ber heutigen „Daily New" ist in Brief veröffentlich, wo rin gesagt wird, die Regierung habe selbst den Fall de Piratenschiffe Alabama wieder röff „et. Herr Seward hätte v.or zwei Monate die Berichtigung der von diesem Schiffe herrüh renden Schaden-Anspriich erlangt. Zwölftausend Hinterladung-Gewehre sind von der britischen Reglernng zum Gebrauche der Sonftabler nach Irland geschickt worden. Die Verhaftungen von Feniern in Irland dau ern fort und die Truppen sind wachsam. Der Consul der Ver. Staaten in London, Herr Morse, hat in der Time bekannt gemach, daß allerding eine Vereinbarung zwischen den Ver. State und der Firma Fräser, Trenholm u. Co., den früheren Ftnanzagenten der sog nannten conföderirten Staaten, stattgefunden habe, daß aber der RechtStitel der Ver. Staaten auf da in den Händen jener Firma besindliche Eigenthum vollständig und bestimmt anerkannt worden sei, und daß ditse Eigenthum nur sol chen gesetzliche Retentionsrechten unterliege, die al rechtmäßig ausgemachten Vorschüssen entsprungene nachgewiesen werden könnten. Käufer diese Eigenthum würden daher auch ihre Besitzurkunde von, den Ver. Staaten em pfangen. Die London Time heil mit, baß es nicht, wie behauptet worden, von der Regierung be adsichtig sei, die sogenannten Alabamaforde, rungen einer besonderen Commission zur Be gutachtung zu unterbreiten, sondern daß nur beabsichtigt werde, ine Commission zu bevoll ächtigen, die allgemeine Operation der Neu tralitätSgesetze Großbritannien zu untersuchen und einen Bericht über die Möglichkeit, sie zu erbessern und in vollständigem Einklang mit den internationalen Verpflichtungen England zu bringen, zu erstatten. Gütz-Deutschland. Am 11. November fand in Stuttgart die schon lange im Voraus besprochene Versamm lung süddeutscher Vaterlandsfreunde statt. In dem Programm, welches darin aufgestellt ward ward erklär, daß gegenüber den Hindernisses welche einer Verbindung de Süden mit dem Norden auf freiheitlicher und föderativer Grund lag zur Zeit entgegenständen, die Südstaaten vor der Hand in ine engste staatsrechtliche und militärische Verbindung treten müßten, nm der Freiheit eine Stätte und inen Hort zu retten ; daß e deshalb auch den Südstaaten obliege, durch ein auf allgemeine Wehrpflicht und kürzeste Dienstzett beruhende Wehrsystem sich selbst sowohl die Bürgschaft ihrer eigenen Sicherheit zu schaffen, al auch den norddeut schen Stämmen ein Vorbild vor Augen zu stellen. Oestreich. Die österreichische Regierung hat der preußi schen den Vorschlag gemacht, Unterhandlungen betreffs de Abschlusses eine HandeSvertrageS zu eröffnen. Die preußische Regierung hat jedoch den Vorschlag noch einstweilen abge lehn. Freiherr von Beust ist vom Kaiser auch zum Minister de kaiserlichen Haushalt ernannt worden. Baron Anselm von Rothschild, da Haupt der Firma Rothschild in Wien, bat sein Bllr gerrecht der Stadt Frankfurt aufgegeben und ist nach der Erwerb, und de Bürgerrechts der Stadt Wien ein naturalisirter österreichischer Schwei,. In Folge der Abstimmungen für die Wah len zum großen Rath haben in Genf Unruhen stattgefunden. Die „Unabhängigen" wurden von der Wahlurne zurückgetrieben und am Stimmen erhindert. Später wurde von etwa zweihundert Perso nen in Angriff aus die Wahlhalle unternom men, jedoch von den Unabhängigen zurückge schlagen, und nachdem der Kampf dann noch einige Zeit gedauert, erschienen GenSdarme auf dem Platze und stellten die Ruhe wieder her. Etwa 14 Personen sind verwundet und in Hospital gebracht worden; sie gehör en alle der Partei der Unabhängigen an. Die angrei fenb Partei trachte ihre Verwunbeten mit sich fort. Epanien. Die Zustände in Spanien erden al schreck lich geschildert. Spione und Angeber sind überall; die Mönche sind die Herren und jeder Mann, er auch nur im Geringsten im Ver dacht liberaler Gesinnungen steh, wird von der Proscription getroffen. Dabei ist ber Staats schatz leer; die Steuern müssen im Borau tin bezahlt werden; die Unternehmer der öffentli chen Bauten werden nicht bezahlt, aber dennoch vermag die Regierung noch immer die nöthi den Gelder für den Bau neuer Klöster aufzu treiben. R e u e ft e s. Im December sollten in Berlin die Vorbe rathungen mit den Bundesregierungen in Be treff des norddeutschen Bunde stattfinden. Graf Bismark wollte die Leitung dieser Ver- Handlungen selbst in die Hand nehmen. Während der König von Sachsen die diplo matische Vertretung seiner Regierung in Londen dem preußischen Botschafter übertragen hat, hat die mecklenburgische Regierung ihre durch den Krieg unterbrochen gewestnen diplomatischen Beziehungen mit dem österreichischen Hof wie derhergestellt. Der junge König von Baiern hat eine Rund reise durch Franken unternommen; dieselbe ge staltet sich fast zu einem Trinmphzug, da die Bevölkerung ihn überall in fast enthusiastischer Weise begrüßt. Einige Londoner Blätter hatten darauf ge drungen, daß die englische Regierung gerade, um zu zeigen, daß sie Amerikaner nicht fürchte die in Canada zum Tode erurtheilten Fenler auch hinrichten lassen müsse. Telegraphisches John H. Surratt erhaftet. Washington,2. Der. Schon seit letztem Wtnter weiß die Regierung, daß Jhon Surratt nach Europa gegangen ist. Die Person, welche ihr jene Thatsache mittheilte, sprach mit ihm während setner Reise über da atlantische Meer, und Surratt, der sich außer aller Gefahr wähnte, sprach sich mit großer Freimüthigkeit in Bezug auf setne Verbindung mit den Verschworenen, die sich zur Ermor dung de Präsidenten Lincoln ereinigt hatten, au. Heute empfing Serretär Seward erinii tclst de atlantischen Telegraphen eine heute batirtf Depesche folgenden Inhalt: „Ich habe den Jhn H. Surratt, einen der Mörder de Präsidenten Lincoln, rretirt. Es herrscht kein Zweifel über die Identität. H al, ver. Staaie Geaeral-Sonsus zu Alexandrien in Egypten. Locale Neuigkeiten. Lancaster, Pa. Donnerstag, Dezember, 6. 186! CS wird für den Geschäftsmann von Vortheil sein, wenn man von fol gender Steuer - S t ei pelbe st i m mung Kenntniß nimmt: 1. Geschriebene Dokumente, datirt vom 1. Oktober 1862, bedürfen keiner Steuermarken. 2. Sind sie zwischen dem l. August 1862 und dem 1. August 1864 datirt, so können sie entweder vor oder nach dem Gebrauche bei einem Richter, Re corder, oder Registrator mit Marken ver sehen werden. 3. Sind sie vom 1. August 1864 da tirt und mehr als 12 Monate alt, so können sie von dem Ber. Staaten Ein nehmer mit Marken versehen sein, ohne daß die Zahlung der Strafe von 856 verlangt werden kann. 4. Sind fle nach dem I. August 186 t datirt und mehr, als 12 Monate alt, so können sie nach Zahlung der Strafe vvn 856 noch gestempelt werden. Jede ans solche Note gesetzte Unterschrift die mit Bezug auf den Datum der Note, seit dem 1. Oktober 1862 geschrieben ist, soll füreinen Kontrakt angesehen werden nd einer 5 Cents-Marke bedürfen, gleichviel wie doch die Summe ist, die auf der Note verzeichnet steht. der im Besitze von nicht mit Steuermarken versehene Noten ist, sollte sie damit versehen lassen. Beträ ge über 826, gleichviel, wie hoch, erfor dern nur eine Marke von 2 Cents. Nachtwächter ernannt. Mayor Sandcrsvn hat folgende Nachtwächter ernannt, die am letzten Samstag ihren Dienst antraten: George Hambright, ChaS. B. Fisher, George Lentz, Jacob H. Beichlcr, Martin Rudy, Geo. Brimmer, Michael Fitzpatrick, William Law rence, John Maltern, George Ponp, Jackson Booth, Jakob Lutz. Falsche Nickels. Da der Gehalts Mühe werth gefunden sie nachzumachen und eine bedeutende Quantität ihres falschen Gel de in Umlauf zu setzen. Haben ihre Aemter angetreten. Die neuen County-Beamten haben am letz ten Samstag ihre respektive Aemter angetreten. Die Columbia - Brücke. Der Stadtrath vom Columbia hat folgende Perso nen als eine Committee ernannt, um mit den Anstalten zu treffen, um die Herstellung der Columbia-Brücke sobald als thunlich zu bezwe cken : I. G. Heß, A. Bruncr, sen., Geo. Boglc, T. R. Supplee, D. Mulle und A. S. Green. Wir ollen hoffen, daß der Bau der Brücke sobald wie möglich unternommen, und so einem schon längst nöthigen Bedürfniß abgeholfen werden wird. Der Achtb. Jacob Frv, von in seiner Wohnung an der Trappe, im 65sten Lebensjahre. Er war seiner Zeit Mitglied der Staats Gesetzgebung, des CongresscS, und das die General - Audilorstelle des Staates. In Schule der Pennsylva.nichen Demokrat.- g.wc Whiskeyliebhaber gibt's in unserer aber so pfiffig wie „seller" Berliner es anstellte, billig zu seinem LieblingSgetränke zu kommen, hat e wohl noch keiner gemacht. Lassen wir ihn seinen Operationsplan selbst erzählen. „De Ding is sehr einfach, wenn dcrMensch blos en Bischen Gripps im Jehirn hat. Ick Whiskey-Store und verlange' Quart vom Besten; natürlich werde ich sojleich bedient, ick stecke dann die Pnlle in die eene Hintere Rock eene Counterfit Zwei-Dollarnote raus. Der Clerk besieht die Note un jibt mir zu versteh, daß er jerne eene bessere verlange. Ick bebau der in bat selbiche Faß, aus dem er den Whis key gezapft hat. Des is doch sehr einfach, und wer Napolionen en Bisken studirt hat, der wird bejreifen, det ma uf diese Weise bald zu etwas kommen könnte. Einesog. grauen Rechts Eon vention wurde letzten Dienstag'in Alban gehalten. Die Sache scheint bis jetzt noch kei nen rechten Anklang zu finden, denn die Zahl der Thtilnehmende war, wie berichtet wird, ge ring. Was uns an dieser Bewegung haupt sächlich mißfällt, ist, daß die starkgristigen grau en, welche sich daran betheiligen, gemeinschasl liche Sache milden Negern machen. Ter be kannte Mulatte gred Douglas nahn Theil an den Verhandlungen erwähnter Eonventio, und in den Beschlüssen derselben beschränken sich die grauen nicht darauf, das Stimmrecht für sich zu erlangen,sondern verlangen, dasselbe ausgedehnt zu haben, ohne Rücksicht auf Ge kürzlich in NewAork als Candidat für Congreß auftrat, und ach Stimmen erhielt, war natür lich anwesend und spielte eine Hauptrolle. Unbedeutend und fast lächerlich wie diese Be wegung gegenwärtig erschein mag sie in Kur zem, wenn es in den Kram der Radikalen paß, eine Wichtigkeit erhalten, welche diejenige aller * Am Donnerstag der vorletzten Woche hatte sich während eines heftige Gewitters eine Schaafheerde in der Nähe des Dorfes Marl tor in Maryland untcr einen Baum gelagert. Der Blitz sschlug unter sie und tödtetc zwei und Zünfzig.