Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, November 15, 1866, Image 2

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    Die Staats -> Zeitung.
Zoh. keorz
Herausgeber und Eigenthümer.
Lancaster, Pa.
Donnerstag, Nov. 15, 1899.
Wir haben gerade noch Platz für
zwei TurkcyS für den Danksagungstag ;
also, ICr. Durst)-, pleasv vom Up!
Ehre, dem Ehre gebühret.
Die demokratischen Blätter New AorkS
sind voll des Lobes über das noble Ver
halten der Deutschen in der Stadt
New Jork, da sie bei der Wahl fast alle
für das dcmokratisch-conservatioe Ticket
stimmten! Wir erwähnen dieses mit
innigem Stolz, weil eS zeugt, daß es noch
Deutsche giebt, die ihr heiligste Recht
nicht verschachern, wie cS anderwärts
bei der letzten Wahl leider zu viel der
Fall war. Kein Wunder, daß die Stadt
New Jork allein 47,000 Mehrheit für
den Demokrat, Hrn. Hoffman, gab!—
Die Ursache dieser enormen Stimmen
mehrheit war das despotische Verfahren
der radikalen Gesetzgebung und des Go
vernörs jene Staate in der Passirung
strenger Temperenz- und Muckergesetze.
Alle Ehre den Deutschen von New Jork;
sie haben sich mit vollem Ruhm bedeckt.
Hört, und staunet!
Der hiesige „VaterlandS-Wächter''
von letzter Woche brachte nnS fotgende
glorreiche Neuigkeit:
„Gouv. Curtin bringt dem guten Volk von
Pennsylvanien in einer Proklamation die er
sreuliche Kunde, daß e r während des letzten
Finanzjahrs die Schaatsschuld wieder um
1,l8o,00 verringert habe."
Wie? was? Gouv. Cur in bat
die Staatsschuld um mehr als eine Mil
lion Dollars verringert? Ist'S ein
Traum, oder blos Phantasie? Wir rie
ben uns die Auge, und auch unsere
„SpektikelS", um genau zu sehen ob wir
die Worte richtig gelesen hatten, allein
da stund'S „schwarz auf weiß", und
lautete wirklich! Gouv. Curtin habe
"die Staatsschuld um L 1 ,185,000 wie
der verringert."—Hur-r-r-r-r-r-r-rah!
Freue dich, gutes Volk von Pennsyl
vanien, denn dein Gouvernör bezahlt
deine Schulde! Jubelt, ihr
Bauern, ihr Geschäftsleute, nnd auch
ihr Taglöhner, die ihr mit „saurem
Schweiß euer bischen Brod verdienet",
jubelt Alle lau ans, denn der Tag der
Erlösung (von eure Schulden) naht
mit raschen Schritten heran!
Doch, —nicht so voreilig ! Vielleicht
„machten wir die Rechnung ohne den
Wirth," was man nie thun soll. Oder
wollte unser schlauer Nachbar vom
„BaterlandS-Wächter" den Gouvernör
blos ein wenig „auspuffen," indem er
so prahlerisch ausposaunt, daß c r (der
Gouvernör) die Staatsschulden verrin
gere ? Wir waren immer der Meinung,
und sind es jetzt noch, daß das Volk,
und nicht der Gouvernör
die Staatsschuld (in Taxen natürlich)
bezahlt. Wie ist'S, Herr Nachbar: hat
Gouv. Curtin wirklich die Staats
schuld verringert? Oder—oder —ist'S
nur Humbug. Heraus mit der Farbe.
Aber tiil's bitten wir, daß Sie weder
uns noch Ihren Lesern blauen Dunst
vormalen oder Sand in die Augen zu
streuen suchen, indem Sie solch' dum
mes Zeug in die Welt hineinschwatzen.
So muß es kommen.
Wir theilten in unserer letzten Num
mer mit, daß man im Jankeestaat Mas
sachusetts Neger als Candidatcn für ver
schiedene Aemter aufgenommen habe.
Es stellt sich nun heraus, daß die Radi
kalen wirklich zwei in der Wolle gebore
ne Niggers als Mitglieder der Gesetz,
gebung jenes Staates, nämlich Charles
L. Mitchell von Boston, und Edward G.
Walker von CharleStown, mit bedeuten
den Mehrheit n über weiße Män
ner erwählt haben! So muß es
kommen! Wer jetzt noch glaubt, daß
die Radikalen nicht für das Neger-
Stimmrecht sind, der lasse sich besser heim
geigen. Wie gefällt unsern deutschen
republikanischen Freunden dieser „Fort
schritt" ? Haben die Radikalen in Mas
sachusetts nun Neger in ihre Gesetzge
bung erwählt, so wird'S nicht lange dau
ern, bis sie auch im Congreß durch den
Sambo vertreten sind.
Massachusetts ist der erste Staat der
Union, der sich zur Negergleichheit her
abwürdigte. Und wie lange wird es
dauern, bis cS auch in Pennsylvanien
so wett kommt? Wäre morgen eine
Wahl, um den Negern in diesem Staate
dieselben Rechte wie in Massachusetts zu
verleihen, unser Wort dafür, die Radi
kale würden alle dafür stimmen.
In Ohio stimmten Tausende von Ne
gern bei der letzten Wahl das republika
nische Ticket; deßhalb auch die große
Mehrheit der Radikalen.
Die Radikalen sprechen davon, das
berüchtigte „RegistrtrungS-Gesctz" (wie
in Marylamd) auch in Pennsylvanien
einzuführen ! Wieder einen Schritt nä
her zur Monarchie' Als drauf, das
Volk läßt sich ja knebeln ! Was nächst?
Wer wird Ber. Staaten Sena
tor?
Bekanntlich hat die Gesetzgebung von
Pennsylvanien bei ihrer nächsten Sitz
ung einen Ver. Staaten Senatvr an die
Stelle des Achtb. Edgar Cowan, dessen
Dienstzeit am nächsten 4. März zu Ende
geht, zu erwählen.
Da die Radikalen in beiden Häusern
der Legislatur eine überwiegende Mehr
heit haben, so steht natürlich zu erwar
ten, daß eincr ihrer Getreuen als Nach
folger des Senator Cvwans erwählt
wird ; wer aber der Glückliche sein mag,
das wissen die Götter.
Hr. Cowan, obschon ursprünglich ein
Republikaner und warmer Anhänger des
betrauerten Lincoln, hat „seine Suppe
verschüttet," —wie man zu sagen pflegt,
—indem er sich nicht zun, Werkwuge de?
fanatischen Umsturzpartbei bat gebra
chen lassen, sondern unerschrocken nd
standhaft die Aufrechterhaltung dcr Uni
on und Constitution vertheidigte. Jbn
zu erwähle, ist also rein unmöglich.
Angesichts dieses Umstaiides agitiren
die radikalen Drahtzieher schon seit ei
igen Wochen die Frage: Wer soll als
Ver. Staaten Senator erwählt werden?
Die Sache hat bereits böses Blut nntdr
ihnen erweckt, indem sie sich wegen der
Besetzung der Ehrenstelle gleichwie hung
rige Hunde um einen Knochen herum
beißcn. Col. M'Clure von Chambers
bürg, ein schlauer Politiker, ist zu Gun
sten Gouv. Curtin's, während der letzt
hin erwählte Repräsentant, Col. Stam
bach, von ebendaselbst ein wannerFrcmid
Simon Camcron's ist. Nebst Caniero
und Curtin haben sich auch noch "ven!
vuost" Forney, Thad. Stevens und An
dere gemeldet. In neuerer Zeit hat sich
der Streit unter den Radikalen näher
zusammengezogen, indem Forney und
Stevens in den Rumpelkasten geworfen,
und Cameron und Curtin in den Vor
dergrund geschoben worden.
Da wir Demokraten in diesem „Hnn
dcgesecht der radikalen Familie" blos
das Zusehen haben, und folglich weder
den wackeren Cowan noch sonst einen
guten Mann als Senator diesmal er
wählen können, so ist es uns einerlei,
ob „Hanns vder's Hämische" erwählt
wird; Sambo ist und bleibt ja doch
Sambo. Doch, nach allem was wir von
den beiden erwähnte Rivalen wisse,
zu urtheilen, so sind wir geneigt unsern
"Ltovo-xipo" zu wetten, daß der alte
Winnebago Chef —Simon Cameron—
erwählt wird. Von Beiden ist er un
streitig der „gewichtigste" Mann; er
hat Geld, und da heut;ulage „Geld die
Welt regiert," und da besonders die Ra
dikalen nach Geld, wie bungrige Tiger
nach Beute haschen, so ist Cameron ge
rade der Mann, der dieselben zu sich ge
winnen kann und wird.
Das Resultat in Maryland.
Unter allen Staaten dcr Union, in
welchen letzthin Wahlen stattfanden, hat
Keiner die Aufmerksamkeit des BolkeS
mehr in Anspruch genommen, als unser
Nachbarstaat Maryland. Schon seit
Jahren durch das tvrranische Joch dcr
Radikalen niedergebeugt, und neuerdings
wieder durch den Versuch der elende Po
lizei-Eommissäre Baltimore'S, eine große
Mehrheit des Volkes seiner Rechte zu be
rauben, war es dann ein Wunder, daß
sich aller Augen auf Maryland gerich
tet hatten? Dcr Tag der Entscheidung
kam, und stehe da ! das Volk von Mary
land hat in Donnertönen gesprochen, und
hat die Fesseln, mit welchen e gekettet,
zersprengt, und von sich abgeschüttelt!
cS hat, wie die New Zlorker StaatSzei
tung treffend bemerkt, trotz des despoti
schen DiScriminircnS (Uuterscheideus)
eines radikalen NegistrirungS - Gesetzes,
welches alle sogenannte "rsbel
tbisera" vom Stimmen aulschloß ; trotz
dem daß die abgesetzten Pvlizeicommissäre
die Wahlen in Baltimore controllirten,
und Dutzende von Demokraten und con
scrvative Republikaner in's Gefängniß
schleppten; trotz des Gen. Sigel und
seiner „Boys in Blue," (Soldaten,
die während dem Kriege zu Hause
blieben!) denen Sigel für ihr mu
thigeS Verhalten bei dcr nculichen Auf
regung seinen Dank abstattete; trotz
alledem, hat das Volk von Maryland
sein Verdammungöurthcil gegen die
radikalen Revolutionäre ausgesprochen.
Von den gewählten Fünf Congreß-Re
präsentanten sind vier Conservative;
die Gesetzgebung ist überwiegend con
servativ, sowie alle erwählten Staats
beamten.
Die von Gov. Swann ernannten Po
lizei-Commissäre wurdrn erst nach der
Wahl ihrer Hast entlassen ; es heißt,
sie hätten Klage gegen Nichter Bond für
gesetzwidrige Einkerkerung eingebracht;
wir wollen hoffen, daß es wahr ist. Sei
dem wie ihm wolle, mögen die Gerichte
auch später durch ihre Entscheidung de
Gesetzen Anerkennung verschaffen, die
Radikalen wußten vor uud während der
Wahl den gesetzlichen Autoritäten H. hu
zu sprechen. Die Umstürzler bliebe
Herrscher der Situation; und damit ih
rer Willkühr ja nicht das geringste Hin
derniß im Wege stehe, wurde die Be-
Häuptling aufgestellt, daß die Wahlrich
ter das Recht haben, die Annahme der
Stimmen auch solcher Bürger, die rc
gistrirt sind und die den vorgeschriebe
nen Eid geleistet, zu verweigern, wenn
sie glauben, daß der Stimmgeber mit
der Rebellion sympathistrt habe!
Dadurch glaubte man unter allen
Umständen des Resultates der Wahl
sicher zu sein. Aber es kam anders. Der
freche Uebermuth der Radikalen machte
selbst ihre Freunde bedenklich, die Mehr
zahl wandte sich mit Ekel von diesem
wahnsinnigen Treiben ab, und das am
Wahltage abgegebene Verdikt ist. trotz
aller Eingriffe und Beschränkungen, die
Niederlage der Radikalen. Heil, Mary
land, heil!
Welche Tragweite die Wahl in Mary
land aus die übrigen Staaten haben
wird, darüber lassen wir den „Balti
more Correspondent" selbst reden :
ist allkrduigS kleiner
Tie dentsche Sprache in unsern
öffentlichen Schulen.
I der letzten Nummer der „StaatS
zcitung" theilten wir unsern Lesern mit,
daß die Schulbchörde von Lancaster Citv,
trotz dem Gesuch einer großen Anzahl
Bürger jener Stadt, sich gege n die
Einführung dcr deutschen Sprache in
den öffentliche Schulen daselbst ent
schieden habe. Zugleich gaben wir auch
tbeilweisc die Gründe welche die Schul
behörde dazu bewog, bemerkten aber, daß
ihre lahme Entschuldigung nicht stich
haltig sei.
Um jedoch der Schulbchörde zu zei
ge, wie falsch und unzulässig ihre
Ansichten in dieser wichtigen Sache
sind, geben wir nachstehenden Bericht
des Präsidenten der Erziehungs-Behörde
von Chicago, wo seit einem Jahre die
dentsche Sprache in den Schnlen einge
führt ist. Ter würdige Präsident sagt
über den Erfolg derselben :
„Bei der vorsäkeigen Eröffnung serer
neratio? wen Kinder mit 91 lah
ren aus der Schule zu nehmen, um sie arbeiten
den, daß oft ihre und ihre LebenS
anssichicn beschädigt werde. Ich bin überzeugt
baß dies ein Irrthum in unserem Schul-Sy
stein ist, dcr unsere größte Aufmerksamkeit ver
dien und sobald wie möglich verbessert werden
sollte.
In obigen begründeten Thatsachen
erhält die hochweist (?) Schulbehörde
von Lancaster Ctty einen wohlvexdipn
ten Nasenstüber; zu wünschen wäre es,
wenn sie denselben auch beherzigen, und
selbst darnach handeln würde. Wird sie
eö thun?
Telegraphisches.
Der Aufruhr in New - Orleans,
Sekretär Stanton und drr
Präsident.
Washington, 10. Nov.— Im hiesigen
„National Republican" vom vorigen Freilag
Zwei Tage vor dem furchtbaren Conventions-
Aufruhr, der sich in New - Orleans ereignete,
hat General Baird folgende wichtige Depesche
a den Secretär Stanton gesandt:
„N ew - OrleanS, La,. 28. >
Juli t 899. )
, A. Baird,
Offire der Ver. Staate Militär-Tclcgra- )
phen, Hauptquartier des Kriegs-
19.21 Nachmittags am 28. Juli 1899."
General Band beklagt sich offiziell, daß er
auf klne Antwort auf seine wichtige Ddpcschc
Stanton jene überaus wichtige Depesche jemals
selbst beantwortet, und es ist positive That'äche,
daß er sie niemals an den Präsidenten gesendet
gegeben hat, das ist eine Sackn, die erst och
aufgeklärt werden soll.
Ungeachtet dieser anscheinend großen Nach
der föderalen Zeldbinde nnd mit den, Säbel
als Dienstes-Emblrm ersehe, hingesandt
hätte, und alle Parteien, die Conventionistc
Stadlbchörden gewarnt und denselben
bedeutet hätte, daß er keine ungesetzliche Auf
tritte von irgend einer Seite her gestalten
werde. Wenn die sogenannte Convention ihre
Farce i Frieden zu Ende gebracht hätte, dann
hätte daraus nichis Schlimmes entstehen können,
und es würden sich nichts Derartiges ereignet
haben, wenn entweder Secretär Stanton zwei
Tage vor dem Aufruhr seine Pflicht in Wa
shington, und General Vaird die scinige an je
nem Tage erfüllt hätte, welchem sie vorfiel. Das
Publikum erwartet begierig die Erklärn g Sei
tens des Sekretärs Stanton, warum er weder
die Depesche des Generals Baird beantwortet,
noch dem Präsidenten Gelegenheit gegeben hat,
es zu thun.
Präsident Johnson an Gouverneur
Throckmorton von Texas.
Washington, !>. Nov. Präsiden Johnson
Throckmorton von TeraS in Erwiederung auf ei
ne Depesche des Letzteren: „Er verlange von de
südliche Gesetzgebungen nicht mehr, als daß sie
die Gesetze so abschaffen, daß die bürgerlichen
Rechte aller Personen wo möglich und so weit
thunlich gerecht, billig und gleich sind, und zwar
ohne Rücksicht auf die Farbe dcr Bevölkerung.
Man dürfe an der Zukunft der Republik nicht
verzweifeln. Sein Glaube stehe fest. Erbaue
unbedingt auf die WeiSbeit, Klugkeit, Einsicht
nd Großmuth dcr großen Massen des Volkes,
welcher einst, unbeeinflußt von Vorurtkeil nd
Leidenschaft, welche in unserem letzten Bruder
kriege so reiche Nahrung fanden, darauf dringen
werde, daß die alle Union wieder hergestellt nd
die loyalen Repräsentanten- im Congresse
der Vereinigten Staaten zugelassen werden
müssen."
Man sieht daraus, daß der Präsident durch
die Octoberwahlen nicht veranlaßt werden konn
te, von seiner Politik abzugehen, und er frst wie
ein Fels auf derselben steht.
DaS Verfassungs-Amendcmcnt in
Georgia verworfen.
Milledg eville, 9. Nov.—Die Gesetzge
men angenommen. Im Hause stimmten 13l
für und nur 2 Mitglieder gegen den Antrag.
Die Abgeordnete Ellington und HumphreyS
begründeten im Namen des Ausschusses obigen
Antrag in längeren Vorträgen. Aus denselben
ist die Ausführung folgender Punkte wichtig:
1) Nur allein die Staaten der Ver.
Staaten sind ermächtig, ConstitutionSamende
mentS in Berathung zu ziehen.
2) Ein solche Amendement muß von Zwei
muß als solcher immer fortbestanden haben, es
sei denn, daß er sich daS Recht der Secession
vorbehalten oder der Föderalregierung das Recht
zugestanden habe, diesen Staat auszustoßen.
4) Georgia und die anderen
Staaten sind integrircnde Theilt
deSCongresseSundeS kann kein
constitutioneller Congreß zusam
menkommen, so lange solche inte
grircnde Theile gewaltsam aus
geschlossen sind, und da das Amende
ment nicht von Zweidiittel des constitutionellcn
CongresseS vorgeschlagen ist, empsiell daS Comi
te den Anlrag auf Nichtannahme desselben.
Annäherung Englands an die Ber.
Staaten.
Washington, 9. Nov. Unsere Beziehungen'
zu England gestalten sich, wie man in diploma
tischen Kreisen annimmt, von Tag zu Tag
besser. Die englische Regierung ist den Ver.
Staaten s freundlich entgegengekommen, daß
man ohl annehmen darf, daß unser Ent
schädigungsansprüche an England auf ganz
friedliche Weise geschlichtet werten.
Die Wahl in New-Uorf.
Fcnton ist wieder als Gouverneur von
Rew-Aork erwählt Und diesmal durch wen?
Durch die Irl änd er, die F en ier!
Von den Eongreßmitglieder haben die De
mokraten 13 erwählt und die Radikalen 18.
Von Maryland.
Va lt im ore, 7.Nov. Aller Ehicane der
Polizeicommissäre zum Trotz haben doch die
Conservativcn im Staat Maryland gesiegt; die
Legislatur ist conservativ. In gemeinschaft
licher Abstimmung werden die Conscrvaliven
eine Majorität von 20 bis 30 haben und den
radicalcn BundeSsenator-Eandidaten CrcSwell
schlagen könne. Die Demokraten haben von
5 Eongrcßmänncrn 1 gewählt. All dle conser
vativcn Staatsbeamten sind gewählt worden.
Obgleich die radicalcn Wahirichter Tausende
registrirter Stimmgeber zurückwiesen,getrauten
sie sich doch Nicht, ihren Trug weiter zu führen.
Heute werden sich die radicalcn Wahlrichtcr ge
zwungen sehen, an 21 conservative Mitglieder
dcr Legislatur aus dcr Stadt Baltimore allein
die Wahl-Certificale zu eribeilcn.
Die Wahl in Ncw Zersen.
Nc wa rk, N. 1., 7. Nob. Der Repnbli
kaner Hill ist über Rogers, mit einer Majorität
von ,>sl>o für den Congreß gewählt worden.
Man g'aubt, daß Newell im 2. District wieder
gewählt wurde.
Trents, 7. Nov. Der Demokrat Ckar
lcs Haight ist im 2. Distrikt mit einer Majori
tät von über 200 gewählt worden. Die beiden
Die Wahl in Michigan
Detroit,,. Nov. Die republikanischen
Congreß-Candidatcn sind mit vcrmcbrten Ma
joritäten gewählt worden. Tic Majorität im
Staat beträgt 25,000. Die Congreß.Delega
tion ist folgendermaßen zusammengesetzt: I.
District! F. C. Bcaman, widcrgewählt; 2.
D isirir: Charles llpson, wiedergewählt; 3.
District; Austin Blair, für den Demokraten
Ipbn W. Longycar; i. District: T. W. Ferrv,
wicdererwählt; 5. District; N. E. Trow
bridge, wicdererwählt ;9, District: Job F.
Driggs, wiedergewählt, sämmtlich Republi
kaner.
Die Wahl in Vermont.
Burlington, 7. Nov. Am Dienstag
fand die Wahl eines Congreß-MitgliedeS für
de dritten District statt.
Die Wahlberirbie scheinen anzndcnten, daß
1178 Stimmen anfzuweisc habe.
Die Wahl in Delaware.
Die Wahl in Minnesota.
St. Paul, 7. Nov. Im ersten District
wurde der Republikaner Windsor mit 500
Die Wahl in Missouri.
Wahlsiege um sich auch ferner im Besitzt dcr
Macht zu erhalten.
Und die Demokraten lassen sich dieses alles
Verstand still. A n in. d. Ree.
Besorgnisse einer Thcnrung nnd
Noth in Ncw-OrlcanS.
Ncw-OrlcanS, 9. Nov. Da die Banmwol
icnerndle schlecht ausfällt nd daS Geld bicr sehr
rar;st, fürchtet man eine sinanziclle und rem-
Nordamerika und Mexico.
Washington, 9. Nov. Es dürfte sich leicht
Meriko einmarschiren.
Bon Baltimore.
Baltimore. It. Nov. Man sieht hier
mit Ungeduld dcr Entscheidung des Richters
Barlo! in dcr HabeaS Corpus Angelegenheit
dcr vom Gouverneur Swann ernannte neuen
Polizci-Eommissäre, uud in Sacken des She
riffs Thompson, der arrctirt worden ist, weil er
Hülfsmannschafl zu sammeln suchte, entgegen.
Vermuthlich wird die Entscheidung auf die Frage
in Bezug der Legalität des Verfahrens des
lege wird.
ES geht Gerücht, daß die Wahlrichtcr aus
nicht erklärten Gründe zögern, gehörige Bc-
Impeachment des Präsidenten gedrungen wer
den so.
Nachträglich. Seit Obigem hat
Richter Bartol sein Gutachten dahin
abgegeben, daß Gouv. Swann in der
Absetzung dcr alten Polizei-Commissäre
gesetzmäßig gehandelt habe. Diese ge
rechte Entscheidung verursachte großen
Jubel unter den Freunden des Gvuver
nörS. Die Wahrheit hat gesiegt!
Bon Tennessee.
Nashville, tl. Nov. In keinem drr
Häuser dcr Legislatur kam ein Quorum zu
Stande. Gouverneur Brownlow's Empfch
lung bezüglich des Negerwahlrechts wird schwer
lich berücksichtigt werden, wen nicht anderwei
tige Bedingungen angefügt werde.
Unparteiisches Stimmrecht und allgemeine
Amnestie dürsten eher die Oderhand gewinnen.
Wegen der Mißernte herrscht große Noth unter
dem Volke. Der Steuer-Eollector drr Counly
Rhea allein bietet 15,1>00 Acker Landes zum
SubhastationS-Verkaufwegen rückständig geblie
bener Steuern aus. In keinem einzelnen Fall
überstieg der Steucrrückstand H 5.
Drr BundeSsrnator von Nrni-Zrrsrh.
Tren ton, N. 1., Nov. 12. Gouvernör
Ward hat heute deu Herrn Frcdcrick T. Fre
linghuyscn dazu ernannt, de Rest des AmtS
terminS des verstorbenen Bundes - Senators
Aon Texas.
Ne w-Oriea nS, 18. Novbr. Das Hou
dre des General Grant mitgetheilt hat, in wel
cher derselbe die Annullirung der General-Or
vre No. 3. anerkennt, welche die Militär-Com
mandeure des Südens anweist, alle Individuen
zu arrctircn, die gewisser Vergebungen angeschul
digt sind, und gegen welche die Civilbehörden
nicht einschreiten mögen, oder nicht können.
Der „Houston Telegraph" veröffentlicht fol
gende Depesche:
Washington, D. C., 30. Oktober 1809.
TeraS.
Ihr Telegramm vom 29. d. MtS. habe ich
soeben empfange. Ich habe weiter keinen
Andrew Johnson.
Zehntes aUgcineines Sangerfest.
Philadelphia, 1 5. Oct. 1899.
An die Gesangvereine des nord-östlichen
SängervcrbandS der Vereinigten
Staaten, und alle welche sich am
Feste bethciligcn wollen.
Die Vorbereitungen zu dem im Juli 18li7
Mitglieder, damit sofort die nöthigen Musika-
I. H. Herbert,
505 Chestnnt Street, Philadelphia, Pa.
ÜUS Europa.
Trr preußisch sächsische Frirdens-
Vcrtrast.
wegen der Abtretung dcr Löbau-Görlitzer Eisen
bahn an Preuße, abgezogen werden."
Preußen tritt in de ausschließliche Besitz
dcr sächsischen Tclcgraphcndrähle. Personen,
promittirt haben, werden auf Grund dessen
nicht belästigt werden. Sachsen wird seine di
plomatische Vertretung im Einklang mit dcr für
den ganzen norddeutschen Bund aufgestellten
Grundlage reget.
Der König uud die Königin von Sachsen
Oestreich.
Die „London Times" deutet auf die Mög-
Oestreich hin. Es heißt, daß Rußland mit
den dem griechischen Glaubensbckenntniß an-
Süd-Deutschland.
Oscar Becker, dcr vor fünf lahren in Baden-
Baden ei Attentat auf den damaligen Prinz
rcgenten von Preußen unternommen und deß
halb vom Schwurgerichtshof in Bruchsal zu einer
zwanzigjährigen Zuchthausstrafe vcrurtheilt
worden war, ist vom Großherzog von Baden de
gnadigt worden.
Per atlantischen Telegraph.
Frankreich.
Paris, lv. Nov. Zweiundzwanzig Mit
glieder einer geheimer politischen Gesellschaft
sind in Paris verhaftet worden.
England.
London, 10. Novbr. Bei einem lürzlich
stattgefunden Bankett bat Lord Derbv, dr
englische Premierminister, Amerikas freundli
cher Erwähnung und hoffte, daß irgend eine
Frage zwischen den Ver. Staaten nnd Groß
britannien in nachgiebiger und verföbnlicher
Weise in Betracht gezogdn, alle bitteren Gefllble
dadurch beseitigt nnd die Freundschaft beider
Nationen fester geschlossen werden möge.
Die große Reform Versammlung soll am 3.
Dezember in London statt finden.
Lond o n, 11. Novbr. DaS Parlament ist
Rußland.
St. Petersburg, 10. Nov. Der Eza
rowitz und die Prinzessin Dagmar wurden ge
stern unter großartigen Feierlichkeiten und allge
meinem Jubel in der ganzen Stadt ehelich ver
bunden.
Der Ezar verminderte bet dcr Gelegenheit die
Strafurtheiie einer großen Anzahl von Gesang
enen uq ließ ruckständige Steuern na.
Palästina.
Lo don. 11. Novbr. Es sind Nachrichten
hier eingetroffen, daß die Barke Nellie Ehapin
mit 150 Amerikanern von lamesport, Maine,
die sich in Palästina anfiedkln wollch, in Jaffa
eingetroffen ist.
Die bedrohliche Lage Europa'S
pa'S war sei langer Zeit nicht so groß und so
sehr jeder Entwirrung und Auflösung trotzend,
wie gerade jetzt —und daher ist auch niemals
die Gefahr näher gewesen, als gerade in
dieser Zeit nach dem geschlossenen Frieden, daß
der große gordische Knoten der neuen Politik u.
dcr neuen Karl Europa'S durch da Schwert
zerkaue werde.
Fast alle Groß und Kleinmächte rüsten sich,
theils nm neue Erwerbungen zu machen, theils
um ihren jetzigen Besitzstand zu behaupte.
Der Ausbruch des wirklichen Kampfes wird
auch ich lange mebr auf sick) warten lassen und
deute alle Anzeichen darauf hin, daß der An
fang wiederum auf deulschem Boden gemacht
werde wird.
Aus Oesterreich nämlich erfährt man über
einstimmend von allen Seiten, daß dort auf
nicht Anderes kingearbeitet wird, als einen
neuen Kampf mit Preußen zu beginnen und
demselben die Früchte seiner Siege wieder ab
zunehmen. Zu diesem Zwecke hat die Lsterrei
chische Heeresverwaltung jetzt zu dem Spstem
gegriffen, welches Preußen im Jahre IBW an
wenden mußte, als die Zahl seiner Truppen
durch die Franzosen auf ein Minimum herab
gesetzt war.
Man kleidete damals Rekruten ein, um sie in
größter Eilt auSzucrtrziren, dann wieder zu
entlassen und Andere an ihrer Stelle einzurci
be. Die schnelle Ausbildung diensttüchtiger
Leute, nachdem unmittelbar vorher Friede ge
schlössen worden, zeigt an sich schon, was von
diesem Frieden in Oestreich geHallen wird;
noch viel deutlicher aber sagt es dcr Ton dcr
Zeitungspresse, welche nur RcgierungSansichten
ausdrücken darf —und sagt es ferner die That
sache, daß österreichische Offiziere mit des Kai.
serS stiller Zustimmung ganz direkt ihre Hoff
nungen auf einen besseren Ausgang eines neuen
Kampfes aussprechen, und daß auch die Bevöl
kerung, namentlich in Wien, und die Armee
überhaupt in diesem Sinne sich vernehmen läßt.
Aus den von Preußen annectirten deutschen
Staaten kommt dieser Stimmung Oesterreichs
eine kaum weniger preußcnfeindliche öffentliche
Meinung entgegen.
Preußen andrerseits hat noch nicht den ge
ringsten Schritt gethan, seine Armee auf den
FriettnSfuß zu setze. Im Gegentheil be
haupten Wohlunterrichtete, daß in den preu
ßischcn Zeughäusern und Arsenalen noch nie
größere Thätigkeit geherrscht hat, wie bisher,
und daß die massenhafte Anhäufung von allerei
Ksikgsmaterial an's Unglaubliche gränzt. Anch
von ganz euer Verbesserung dcr preußische
Kanonen werde geheimnißvoUe Winke gege
ben, wonach diese Waffe der Artillerie der übn
gen Mächte so überlegen werden solle, wie das
preußische Ziindnadclgewchr den gewöhnlichen
Musketen. So sind also beide Parteien ent
schlossen uud fast bereit, einen neuen Krieg an
zufangen, und an eincr äußeren Veranlassung,
dazu wird es um so weniger fehlen, da anßcr
den materiellen Kriegsrüstungen auch noch an
derre gemacht werden, welche ihrer Natur nach
Mißtrauen, Haß und Streit er>eugen müssen.
Bündnisse mit Staaten, welche jede Seite für
sich gewinnen will. Dabei will natürlich Jeder
den Anderen überbieten in Dem, was er von
Freunde offerirt..
Da nun diese diplomatischen Intriguen fast
niemals so geheim gehalten werden können, daß
durch seine politischen Niederlagen in Meriko
nnd ln Europa, und so in den Schatten gestellt
durch die preußische Militair Macht, daß von
ihm nichts mehr zu erwarten steht, als daß er die
EineFamilie Selbstmördern.
Kürzlich fand die Polizei in Paris die Leichen
dreier junger Mädchen, welche ihrem Leben
durch Kohlendämpfe ein Ende gemacht, in ei
cm der alten Häuser der Rur Brautreillis.
Mädchen angehört, mit der Selbstmordmanie
beHafte gewesen. Der Vater hatte sich in Folge
fehlgeschlagener Handelsspeculatiou von dem
sich kurze Zeit ach seinem Eintritt indem selbst
grwählten Beruf erschossen. Eine der Töchter,
Namens Eugenie, hatte mehrere Versuche ge
macht, sich das Leben zu nehmen, und war des
halb in die Irrenanstalt zu Eharenton gebracht
worden. Nach einiger Zeit nahm die Mutter
auf Versicherung des Irrenarztes, daß ihre
Tochter als geheilt zu betrachten sei, dieselbe
wieder zu sich nach Hause. Kaum waren vier
zehn Tage ergangen, so benutzte Eugenie, als
sie eines TageS mit ihren beiden Schwestern
allein war, die Gelegenheit, um sie für ihre An
sichten über Leben und Tod zu gewinnen.
Folge hiervon war, daß sie alle drei ausgingen.
Holzkohle kauften und dann in ihre Zimmer
zurükehrten. Als die Mutter ach Hause kam,
fand sie ihr sämmtlichen drei Töchter mit ihren
besten Kleidern angethan neben einander liegend
und todt!
* Die Einnahm der Eisenbahnen Englands
betragen 250 Millionen Dollars, und die der
Londoner Omnibusse 2) Millionen.
Locale Neuigkeiten.
Lancaster, Pa.
Donnersta g. N o vcm ber I ->, l 899.
Der neue Eoroner und seine De
putirte. Capt. Gr. Leonard, der neu
irwädlte Corsner von Lancaster Counly Hai
M. W. Smith, für Cono und West Donc
lohn Aurer, Esq,, Marietta Borough und
East Donegal Township.
Peter Brunner, Mount loy Borough und
Nachbarschaft.
Daniel Balnier, Elisakekktow Borougk nd
Nachbarschaft.
Samuel Evans, Esq., Columbia und Wajh.
ington Borough.
Henry S. Slauch, Esq., Warwick, Elay und
Elisabeth TownshipS.
Major W. H. Spera, Ephrata, Ost nd
West Eacalico TownshipS.
Abialom Birler. Ost Earl, Eämarvon nd
Brrcknock TownshipS, und AdamStown Bo
rough.
A. G: Gross, Esq., Earl und West Earl
TownshipS.
Abraham Bair, Esq., Leacock, Ober Leacock
und Paradisc TownshipS.
A. B. Aycrs, SaiiSbnr und SadSbnry
TownshipS.
lamcS Hanna, Esq,, Fnlto nnd Little Bri
tain TownshipS.
William H. Poll, Drumore Eenirc und
Nachbarschaft.
John B. Heß, Mount Nebo und Nachbar
schaf.
Hugh O'Nail, RawlinSvillc und Nachbar
schaft.
Arnos Gross, Eben und ein Theil von Stras
burg und Providence TownshipS.
Für Manheim Borough, Pen und Rapb
V er. StaatcnGehiifS-Assessoren
D. A. Brown, Esg., hat folgende Gehülss-
Assessoren für diesen Distrikt ernannt:
Div. t. Nordost und Nordwest Ward
und Lancaster Township—Samucl Martin.
Div. 2. Südost und Südwest WardS und
West Lampeter Townsbip—James McGvnigle.
Die. 2. Elisabethtown Borough, Marict
ta Borough, und Ost- und Wrst Donegal
TownshipS—Sebastian Keller, Elisabethtown
P. O.
shipS—H. Austin Vstady, Mount Io P. O.
Di, 5. Earl, Ost Earl und Ober- und
Unter Leacock TownshipS—W. Scott Aundt,
New Holland P. O.
Di. 9. Marwick, Elisabeth, Elap, West
Earl, Manheim und Penn TownshipS—l. H.
Smith, Litiz P. O.
Di 7. 'Ost Hcmpfield, Manor, Conesto
lerSville P. O.
Di. 8. Little Britain, Fulton, Druinorc,
Providence und Martic Township—P. W,
Housckeeprr, Ehestnut Level P. O.
Div. !l. SaliSburv, SadSburp, Paradisc
und Ost Lampeter TownshipS—Thomas A.
Mcllvain, Gap P. O.
Di, 10. Eolerain, Bart, Eden und
Strasburg TownshipS und Strasburg Borough
—ThoS. Ehamberlaiu.
Div. 11. Columbia Borough und West
Hcmpfield Township—W. HapSGrier, Colum
bia P. O.
Li. 12. Brrcknock, Ost- und West Eoea-
AdamStown Borough—Martin H. Fr?.
Gute Nachrichten. Der Philadel
phia „Ledger" erfährt aus New-Aorlcr Quellen
den Zusammenbruch mehrerer spekulativer Be
di/Preise der Lebensmittel in die Höhe zu trei
ben, und daß dieser Fehlschlag bereits ein höchst
erfreuliches Sinken der Preise zur Folge hatte.
Gesalzenes Schweinefleisch hPork) ist um -t
Dollars per Barrel gefallen, Waizcn von 5 bis
8 Cents per Bushel und Korn um 8 Cents per
Bushel, und wie gemeldet wird, finden sich selbst
zu diesem rcduzirten Preise die Käufcc nur spar-
Ein euer Schwindel. Wir er
fahre, daß gut gekleidete, glattzüngige Tauge
nichtse im Lande umherziehen, mit einem Mu
ster von einem Heu- und Düngerlader, womit
sie die Bauern auf daS Unverschämteste an
schmieren. Ihr OperationSpla ist folgender:
Sie suchen die vornehmsten Bauern auf, zeige
ihr Modell oder Muster vor, verkaufen ein
Farm Recht für den Gebrauch desselben und ge
ben eine Order auf ein Manufaktur-Etablisse
ment, wo sie einen Eontrakt für die Verfertig
ung des AckergeräthS zu haben vorgeben, wofür
sie im Austausch die Note de Bauers empfan
gen, die sie sofort für ein DiSconto zu Gelde
und sich selbst mit demselben aus dem Staube
mache. Wahrscheinlich werden manche dcr
Patentrecht Verkäufer auch unser Counly heim
suchen; daher sollten Bauern auf dcr Hut sein,
um sie zu entlarven.
Mündliche (Kontrakte gelte
nichts. Vor dcr Supreme Eourt zu New-
Aork wurde vor rinige Tagen die Klage John
VogclS gegen Gottlieb Vogel und dessen
Frau verhandelt. Kläger trat 1891 in die
Armee ein und fertigte bei dieser Gelegenheit
eine Urkunde aus, wodurch er dem Verklagten
sein Grundeigcnthum auf Long Island über
trug. Daran will er die mündliche Bedingung
geknüpft habe, daß das Eigenthum im Falte
seiner Rückkehr aus dem Krieg wieder ihm ge
hören solle. Kläger kehrte 1892 zurück uno
wollte sein Eigenthum wieder haben, und Ve
klagten verweigerten sich aber, es herauSzuge
be, und wollen dazu triftige Grünte habe,
indem der Kläger eine entsprechende Geldsumme
von ihnen erhalte halte. Jedenfalls be
streiten sie die mündliche Ueberrinknnsi, und der
Richter mußte, in Ermangelung jedes Beweise
für die Behauptung des Klägers, die Klage ab
weisen.
Falsche ein Dollar - GreeubackS,
deren Aussehe ganz dazu geschaffen ist, die
Leute anzuführen, sind im Umlauf. Sie sind
so geschickt nachgemacht, daß selbst Geldkenner,
Gesicht des Chief Justice Ehase, welches sich als
Bignette auf ihnen befindet, etwas runzeliger
ist als auf den achten Noten. Man hüte sich
Aufgepaßt. Falsche zwei Dollar-
Greenbacks sind im Umlaufe. Sie sind übri
gens so stümperhaft ausgeführt, daß ein nur ei
nigermaßen erfahrenes Auge den Betrug leicht
Zwecken kann.