Die Staats-Zeitung. Zoh. Cicorz Nipper, Herausgeber und Eigenthümer. LancaSter, Pa. Donnerstag, Nov. 8, 1866. Was in aller Welt machen un sere werthen Correspondenten? Sind A. Z., O. F. R., I. R., L. A. W. ,c.. in den „Winterschlaf" verfallen ? he? Danksagungstag.— Gov. Curtin hat Donnerstag den 29sten November (den selben, welchen Präsident Johnson anbe raumte) als einen DanksagungStag fest gesetzt. (Unser vevil meint, das sei ein trauriger Tag sür die TurkyS!) Nächsten Samstag wird ein Maschi nenschop und Foundry in Bern Town schip, Berks Co., Pa. verkauft. Kauf lustigen ist hier eine gute Gelegenheit geboten, ein werthvolleö Eigenthum zu erlangen. Man lese die betreffende An zeige in einer andern Spalte. „Die Katze aus dem Sack"! Nach dreiwöchentlichem schweren Lei den und vielem „doktern," ist end lich der „große Held von neun und neunzig ungeschlagenen Schlachten" — General Geary durch die „officielle" Ankündigung des Staats - Sekretärs Slifer siegreich au dem Kampfe hervor gegangen, zur großen Freude der "veaä Duck" und radikalen Brüderschaft. Laut einem Bericht des Sekretärs Slifer vom 36. Oktober, war das Re sultat der letzten Gouverneurswahl wie folgt : Geary erhielt 367,274 Clymer, „ 266,666 Geary'S Mehrheit, 17,178 Im Ganzen wurden 567,376 Stim men abgegeben. Somit wäre nun „die Katze aS dem Sack," und Geary als Gouverneur von Pennsylvanien erwählt. Wie dieses zugegangen, davon schweigt der Herr Saats-Sekretarius. „Gleicht Brüder, gleiche Kappen, gleiche Lumpen, gleiche Lappen." Obiges historische Sprüchwort läßt sich nirgends treffender anwenden, als bei den Radikalen in ihrer Vertheidigung der Negerrechte. Als Folge ihrer verrückten Ideen ersehen wir nun, daß die Neger in Boston entschlossen sind, sich das Recht zu stimmen und Aemter zu bekleiden nicht nur allein zu verschaffen, sondern dasselbe auch zu behaupten zu suchen. In der3ten Ward jener Stadt haben sie nämlich einen ihrer „Brüder," —einen pechschwarzen Samb o—als Kandidat für den Stadtrath aufgestellt; und um das Maß vollends voll zu machen, ha ben die Radikalen in der sechsten Ward einen ihrer ..Brüder" NamenSCHar les L. Mitchell, einen „ungebleichten amerikanischen Bürger" als Candidat sür die Gesetzgebung ernannt! So ist's ganz recht. „Gleiche Brü der, gleicht Kappen." Wir können nicht einsehen, warum ein Neger nicht diesel ben Rechte genießen sollte, wie ein Bo stoner Jankee. Ist er ja doch auch ein Mensch wie sie?! und warum ihn zurücksetzen? Wir wissen schon lan ge, daß es viele recht ordentliche Neger gibt, allein wir wußten nie, daß es Weiße gibt, die da glauben, sie seien gerade so gut wie ein Nigger (und umgekehrt)! Was nächst? Ja, Bauer, das ist ga; was anders. Vor mehreren Jahren wurde der französische Minister Teste zu sieben jährigerZuchthauSstrase verurtheilt.weil sein Neffe in einem Eisenbahn-Contrakt verwickelt war, wobei der Staat um 66 tausend Franken zu kurz kam. 96,666 Franken sind 18,666 Dollars, und deß wegen wurde der früher hochgeachtete Teste, dessen Schuld sogar nur zweifel haft erwiesen war, zu einer entehrenden Freiheitsstrafe verurtheilt. Wir haben neulich mitgetheilt, daß Hr. Harlan, gewesener Sekretär des Innern, (gleich wie obiger Teste es war,) vor drei Jahren mit einem Vermögen von 5666 tn'S Amt getreten, und vor einigen Wochen mit einem Vermögen von einer halben Million Dollars aus dem Amte getreten sei, aber noch vor seinem Austritt aus demselben die Che rokee Indianer um 866,666 Acker Land beschwindelte. Diese Länder nämlich, welche Harlan an eine Jankee-Compagnie um 81.66 den Acker verkaufte, liegen in Kansas, und wurden vor 31 Jahren von den In dianern um eine halbe Million i Gld gekauft, die aber jetzt wenig, steus vier Millionen in Papier geld werth sind; Hr. Harlan giebt sie an eine Compagnie für 866,666 in Papier, also um weniger als diesel ben vor 31 Jahren verkauft wurden ! Ist eS nicht eine Schande für einen hochstehenden Beamten der Ver. Staa- wie Hr. Harlan zur Zeit war, diese nwissenden Indianer so schmählich zu betrügen? Wird dieser radikale Staat- Dteb wohl bestrgft werden? O et! Denn warum sollte man dann bei ihm anfange, während der Löffeldieb But ler und Consorten frei herumlaufen und die Monumente verstorbener Soldaten beschmutzen? Ja, Bauer, das ist ganz was anders; dieses sind loyale Spitzbube, de nen wir Copperheads nichts Schlechtes nachschwatzen dürfen, und wenn sie das blinde Volk auch um Tausende beschwin deln, so sind eS doch „smarte AankccS." Indessen hat der General - Anwalt, Hr. Stansbury, die Sache unter seine Finger genommen und erklärt, daß der Schwindel ungültig und nichtig sei! Da hat das Land wenigstens die Satis faktion, daß eine Neu-England Eom pagntet welche das Land beschwindeln wollte, selbst betrogen worden ist! denn man kann es als sicher annehme, daß dieser Harlan sich von der Compag nie seinen Judaslohn bezahlen ließ. — (Demnach hat ein Dieb den andern be schwindelt ! Ist das nicht ergötzlich?) So weit sind wir in den radikalen Schwindeleien gekommen, und wenn dem Volke nicht bald die Augen aufgeben, so wird eS noch um „Haus und Hof" be schwindelt. Weiteres über die Unruhen in Baltimore. Das Resultat des ZeugenverbörS be züglich der groben Wahlbctrügereien in Baltimore, wovon wir in unserer letzten Nummer meldeten, hatte, wie vorauszu sehen war, die Absetzung der betrügen schen Polizei-Commissäre (Hinds und Wood) durch den Gouverneur, und die Ernennung von zwei andern (Wm. T. Vallient und I. Joung) an deren Stelle zur Folge. Sie wurden letzten Samstag von Richter Martin in ihr Amt einge schworen. Tie alten Polizei-Conimis säre weigerten sich jedoch, die Bücher ic. abzugeben, bis sie von der Court dazu aufgefordert werden würde. Die Entscheidung des Gov. Swann in der Sache ist auf unwiderlegliche Thatsachen gestützt. Unter ander sagt er! „Die Stadt Baltimore enthält einc Einwoh nerzahl von bedeutend ickr als einer viertel Million (gegen 1t>6,1>66 Seelenl. Untcr dem Registrirung.Gesetz, ach welchem bloS Solche die sich nicht an der Re belli n belheiligi haben, regi -21,8M Personen registriri! Wären alle so würde ch Zahl" a^f erhielten!!" Demnach habe also aus 2l, stimmberechtigten Bürgern blos 7,663 gestimmt! Ties kam einfach daher, (wie bei dem Zcugcnvcrhor klar bewiesen wurde,) daß man den Demokraten und conservativenNepublikancr dasStiinm recht verweigerte. Tie sogenannten "lUuxs," 'Llocxlx Dups," "lUpraps," unterstützt vom Mayor, den Polizei- Commissäre und deren radikalen Hel fershelfern, hatten alles in ihren Hän den, und handelten ganz nach Willkühr. Der Gouverneur bemerkt am Schlüsse seiner Entscheidung, daß er entschlösse sei, die Gesetze aufrecht zu erhalten, und Jedem das Stimmrecht zu gewähren, der gesetzmäßig dazu berechtigt sei, koste eS was eS wolle. Die Sache wird im mer dr. hender. Sollte es zu einem Conflikt kommen, wozu alle Aussichten da find, dann wehe de radikalen Heu lern, die denselben anzettelten. Um jedoch unsern Lesern zu zeigen, welche saubere Burschen von den radi kalen Polizei-Commissären als Wahl richtern (Tmlxos) angestellt wurden, ge ben wir nachstehendes Zeugniß des Hrn. Wm. J.Smith, zur Zeit einer der Con stabler der zweiten Ward. Im Verhör vor Gov. Swann, legte Hr. Smith fol gendes eidliche Zeugniß ab: „Ich wohne in Nro. 162 Süd-Ann straße, und kenne Wm. Divers, den Rich ter des 4. Bezirks, er wohnt bei seiner Mutter im „Causeway", die dort ein Bordell hält; kenne Wm. Lynch, einen anderen Nichter; er wurde einstmals wegen Mordes prozessirt; kenne Joseph Bush, einen dritten der Richter, er ver ließ während des Krieges die Stadt, weil er Soldaten die Uniform abgenom men und ihnen bürgerliche Kleidüng an gelegt hatte, um sie als Substituten an zubringen ; kenne Geo. W. Brady, Rick ter des 2. Bezirks der 3. Ward; verhaf tete ihn vor einiger Zeit wegen Ermor dung des Hugh Morgan in Lvwer Ean ton; Wm. Richards wurde in der 3. Ward ernannt; er stand wegen Mordes vor dem Criminalgerichte und tödtete unlängst Benj. Jones, hat aber die Ge legenheit bekommen, (die CoronerS-Jurv ließ ihn entschlüpfen,) um aus der Stadt zu entfliehen; kenne James Manly, ei nen der Spezial-Polizisten; er wohnt im „Causeway", wo seine Frau ein Bordell hat; er befand sich wegen Mor dangriffs auf König im Zuchthause; W. Snyder, ein Anderer, wurde wegen Gar rottirung eines Mannes in der Bond straße prozessirt; Lemuel Gray, ein drit ter, wurde vor einigen Jakren wegen Ermordung seiner Frau in Annarundel County arretirt; Tom Hyer, ein vierter, wurde wegen Entkleidung von Solda ten, nm sie als Substituten zu verkau fen, in Woolley's Jail gesteckt; Gus May gehört zu derselben Sorte von Leuten; F. Diver wcbnt bei einem schlechten Weibe; alle Richter der 2tcn Ward waren Radikale, weiß nicht, ob auch alle Clerks dieses waren; kenne mehrere Nichter von derselben Sorte; weiß von keinem konservativen Wahl richter." —Von Sterling auf Seiten der Vertheidigung befragt: „Lemuel Gray erzählte mir einstmals, daß er einen Mann im Zimmer seiner Frau gefunden und ihr den Schädel eingeschlagen habe; JameS Mauly war Soldat; weiß nicht, ob seine Frau den verwundeten Massa chusetts-Soldaten in 1861 beigesprun gen; hörte niemals davon; die 2te Ward ist grade kein „heimliches Platz chen." Durch den Gvuverneur be fragt - „Gray ist ein schrecklicher Mensch ; als er Constabler war und ei nen Pfändungsbefehl ausführte, stand er nicht an, den Topf einer armen Witt we vom Feuer zu nehmen und ihn zu verkaufen ; betrachte die Polizisten ziem lich allgemein als Radikale; hörte meh rere sagen, daß sie unter allen Umstän den siegen wollten; Polizist Harrison sagte, er werde keinen Conservativen stimmen lassen." — Pon Sterling be fragt: „Hörte den Polizisten Sparklin sagen daß ein Mann, der nicht zu den Radikalen gehöre, ein Rebell sei; Poli zist Lambdin sagte daß er lieber einen Neger als einen Rebellen stimwen lassen würde, und möchte eS gern sehen, wenn die Neger Alle niederschössen, welche Waffen gegen die Regierung getragen. Lambdin wurde aus dem Dienste ent lassen, weil er den Namen des MayorS unter der Lizense einer Wittwe gefälscht batte; die Polizisten sind meistens Ra dikale." Sind das nicht musterhafte Loyale ? —Diebe, Mörder, u. dgl. m. —Und sol che elende Subjekte stellt man uoch als Beamten an, und will sie jetzt verthei digen, nachdem sie die gröbsten Wahl betrügereien verübt battcn? Schmach und Schande der Partei, die solchen Auswurf in ihrem Busen hegt. Ucbrigens verweisen wir den Leser af die höchst interessanten telegraphi schen Nachrichten tn einer anderen Stel te der heutigen Nummer. Noch ist zu bemerken, daß Gouverneur Swann voriges Jahr von den Radika lcn selbst erwählt wurde, allein, wie es scheint, besitzt er zu viel Gerechtigkeitsge fühl, um sich zum Werkzeug des politi schen PartbeihasseS machen zu lassen. — Ehre dem braven Manne! Tie Wuth der Radikalen. Jetzt, wo die Wahlen vorüber sind, werfen die Radikalen ihre Maske ab, und kommen mit der nackten Farbe her aus, indem sie die Nebellion offen pre digen und drohen, Präsident Johnson nicht iir abzusetzen, sondern ihn auch unter das Beil zu bringen, und die Con stitution zu stürzen. Wenn nicht Alles, was diese radikalen Wühler und VolkS vcrführcr sagen, in einen eitlen Dunst und Rauch aufgehen soll, dann muß das gegenwärtige Treiben der Fvrney'S, Ste vens, Butler, Brownlow, Hamilton und der übrige radikalen Führer unfehlbar zu einem neuen blutigen Bürgerkriege führe, der in seinem Verlaufe und in seinen Folgen de kaum beendigten noch in den Schatten stellen wird. Diese Drohungen und Wühlereien beschränken sich aber nicht auf den Kreis der obengenannten Kläffer allein, son dern sie werden mehr allgemein auf der radikalen Seite. Hört man nämlich die vom Volke letzthin erwählten Congreß niitglieder wie Wilson, Boutwcll, Wade, Bingham nnd ScheUaberger, so findet man unter diesen radikalen Hitzköpfen keinen Unterschied. Sie sind, ohne Aus nahme, alle daraus aus, eine neue Re volution zu ziehen und ein neues Blut bad anzurichten. Hören wir, was Tchellaberger neulich in einer Rede in Tisfin, Ohio, sagte: „Mögen Alle, die eS angeht, wohl verstehen, daß dir Bedeutung der letzte Wahlen die ist, daß, während diese Nation den Fehltritt am auf gefaßt sein muß, daß d^ie Nation ein Beil für ihn hat. Und gestatte man mir darum, dem Präsidenten in aller Ruhe und Milde zu sagen, daß die am letzten Diens tag staitgefundenen Wahlen die Bedeutung ha welcher darauf abzielt, den Congreß zu ianori rcn, dann dieses Beil rasch und unnachsichllich sein offizielles Haupt treffen wird!" So sprechen die Radikalen heutigen TageS. Entweder wird diesen Wahn witzigen bei Zeiten der Mund gestopft, oder wir gehen einer noch furchtbareren Catastropbc entgegen, wie die glücklich passirte. Entweder erinnern sich diese Radikalen, daß ein Präsident der Ver. Staaten nicht ihr Geschöpf, sondern das der Verfassung ist, oder wir werden ei nen blutigen Conflikt früher haben, als Jemand denkt, und als eS den Anstif ter desselben lieb sein dürfte, denn soll te eS zu einem Bruch kommen, wofür uns Gott bewahren wolle, so werden die Demvkraten sich nicht in's Bockshorn ja ge lassen, sondern sich wie ein Mann um die Fahne der Union und Constitution sammeln, und dcn radikalen Umstürzlern muthig die Spitze bieten ! Die Zeiten des HumbugS und der Verblendcrei sind vorbei. Jetzt heißt's kurzweg, „Zahn um Zahn, und Aug' um Aug'!" Da wollen sich die Radikalen merken. Gen. Grant dringt auf die Ab setzung Stantou's! Es heißt, daß ver General Grant dringend wünscht, daß Gen. Sherman das Portefeuille des KriegS-SekretariuS Stanton übernehme, damit zwischen dem Kriegsdcpartement und ihm keine Mei nungsverschiedenheit über die Reorgani sation der Armee herrsche. Sollte je doch Gen. Sherman die Stelle nicht an nehmen, so wünsche Gen. Grant, daß Gen. Steadman zum KriegS- Sekretär ernannt werden möchte. " Am Montag hatte das New Jorker Tam many Hall Comite bei dem Präsidenten eine Au dienz, welches den Mr. Johnson um seine Ver wendung für die in Toronto, W- C., zum Tode verurtheilten genier bitlcn sollte. Der Präsi dent versprach, Alles für die verurtheilten Fenirr thun z wollen, Iva in seinen Kräften stünde. " Man hört I New-Orlrans, daß General Sheridan den Befehl erhalten hat, sich in Wa shington zu rapportiren. " Am Sonntag attackirte ein Polizist in LoulS illr, Ky., ten Richter Craig von der City-Court, und brachte ihm schwere Verletzungen bei. Telegraphisches. Die Unruhen in Baltimore! Der Sheriff und die nieuen Pslizei kommiffäre arretirt! Ankunft des Gen. Grant! Das Militär besetzt die Stadt ! Gen. Canby im Kommando! Tod des Senators Wright! Vier Reger Hingerichtet! Wichtige Nachrichten aus Mexico ! Schlimme Zustände des Kai sers Maximilian! Baltimore, November 1. Am Samstag dcn 3. November Vormittags um l l Uhr, erschienen die neuen PollzeiCom missäre in dem Bureau des SladtinarschallS. An der Thüre kam ihnen der Clerk drr alten Polizei-Commissäre entgegen, an dcn sie ihre Forderung stellten, und den sie ersuchten, sie zu den Mitgliedern des alten Polizei-Boards zu führen. Der Elerk schlug ihnen dies ab, wo ruf sie sich sogleich entfernten. Von einigen Freunden der alten Polizei wurden sie beim Sheriffs, dessen Hülfe sie verlangten. Große Volkshaufen ballen sich in der Nähe der Polizei, des GerichtShauseS nnd ter Sta wachsenen Menge wurde. Die ntuti, Polizei-Commissäre wurden wie drr innerhalb der Umzäunung eingelassen und vomClerk drr alte Polizei empfangen, der das Document der neue Commissere annahm und ihnen sagte, daß die im Hanse befindliche Commissäre die Sache berathen und ibre Ant wort schriftlich geben würden. Die Herren Valia! und Joung bestiegen dann unter Aeußerungen des Mißfallens von Seiten der Menge ihren Wage nd begaben sich nach dem Hauptquarl>ceder Eonservativen, langen ihnen die Stationshäuscr das Mar schalls-Bureau, den Feuer-Telegraphe und die Polizei-Mannschaft zu übergeben. Unterdessen hatte der radikale Richter Bond einen Befehl zur Verhaftung drr neuen Polizei- Commissäre Joung und Valiant erlassen. Auch kommen und fragte ihn, b eS wahr sei, daß er eine Mannschaft berufe. Er sage: „Ja, er thue eS auf Befehl der neuen Commissäre." Der Richter ermahnte ihn davon abzustehen, und sagte, daß er ihn, wenn er nicht gehorche, unverzüglich verhasten lassen würde. Einigt wenige Offiziere waren von der neuen Polizei eingeschworen worden. Auf denVtfthl jeneSCrimminalrichtersßond hin, wurden nicht nur die neuen Commissärc, sondern auch drr Sheriff verhaftet nd die Po lizei ergriff Besch von seinem Bureau. ES er eigneten sich dabei folgende Scenen : Ilm halb zwei Uhr erschienen einige reguläre Polizeimän nee in der Vorhalle des Gerichtshauses und warfen die Mannschaft des Sheriffs hinaus, die sich auf der Treppe zu, Locale des Sheriffs drängte. ES erfolgte ein Handgemenge, und eine Zeitlang herrschte große Verwirrung. Dann kamen die neuen Commissäre, und sie waren kaum i das Gebäude getreten als Marschall Carmichael an der Spchc einer starken Polizei- Mannschaft von der Crntralpolizeistation kam dem Gebäude trieb. Kurz darauf schien der Sheriff mit den Herren Valiant und Joung in seiner Haft. Der Richter sagte ihnen, daß sie Gelegenheit habe würden sich einen Anwalt zu erschaffen. Unmittelbar nachher erschienen ihre Anwälte Schley und Satoloe und fragten nach demAfjfidavit auf das hin die Verhaftung gemach worden war. Der Staatsanwalt wie derholte in Kurzem die Zeugenaussagen auf welche hin der Haftbefehl erlassen worden war. Die Anwälte der neuen Commissäre glissen die Rechtmäßigkeit des Haftbefehls an, da sie nur von ihrer gesetzmäßigen Autorität als Po lizei-Commissäre Gebrauch gemacht hätten, wo rauf Richter Bond seine Entscheidung gab, der zufolge die Verhafteten je 25,666 Bürgschaf, zu stellen haben, daß sie gegen den Polizeiboard der Stadt Baltimore sich friedlich verhalten. Auch Sheriff Thompson mußte dieselbe Summe Bürgschaft geben. Da die verhasteten Commissäre wie der She riff sich weigerten Bürgschaft zu geben, so wur den sie ins Gefängniß geschickt. General Canb, proclamiren erde, schickte nach Mapor Ehap man und den Polizei Commissärcn und hatte eine freundliche Unterredung mit ihnen. Er sagte, er wolle von ihnen einfach vom Zustand der Dinge in Kenntniß gesetzt werden und ab sie fähig seien die Ruhe der Stadt zu erhalten. DieCommissäre HindS und Woods unter richtete den General, daß sie eine Ertra-gorce im Dienst hätten, daß sie alle Wirthshäuser ge schlössen hätten und alle unordentliche Personen verhaften und, daß eS ihnen soweit gelungen sei, einen Ausbruch zu verhüten, und daß sie glaubten, daß sie es auch fürderhin im Stande sen würden. Der General schien durch diese Erklärung befriedigt, und Mayor uns Eominissäre kehrten in ihre Lokale zurück. Die Beschuldigung, auf die Sheriff Thomp son erhastet wurde war, Verachtung des Ge richtS weil er den Befehl des Richters, der ihm verboten, Mannschaft einzuschwören und die Ansprüche der neuen Eominissäre zu unter stützen, unbeachtet gelassen. Die Commissäre wurden auf die Anklage verhaftet, daß sich auf gewaltsamem Wege in Besitz der ihnen vom Gouverneur zugewiese nen Aemter setzen wollten. Die Anwälte der neuen Commissäre haben von Richter Bartol, einem der Räthe des Ap pellation- Gerichts von Maryland, einen Ha beaS-TorpuS-Befehl erlangt. Herr Vartol ist einConservativer, und er hat angedeutet, daß die Sache am Montag früh um 9 Uhr anzuhö ren genrig sei. DaS war die Lage der Dingk um Mitternacht. Die neuen Commissäre be fanden sich noch im Gefängniß. General Canby hatte Abends um 5 Uhr eine Unterredung mit Gouverneur Swann in dessen Wohnung. Der General war von Oberst Tay lor, einem seiner Stabs-Offiziere, begleitet. Die Unterredung dauerte beinahe eine Stunde. Um 8 Uhr fuhr der Gouverneur per Babnzug nach Washington ab, um dem Präsidenten Be richt zu erstatten. nommen, es kann daher in Sachen der neuen Commissäre auf legale Weise vor Montag nichts erfügt werden. ES tritt eine sonderbare Thatsache bei dieser Gelegenheit an den Tag. Im ganzen Staa, Maryland befindet sich nicht ein einzige Miliz- Compagnie. Alle Miliz-Organisationen, welche im Staat eristire, werden von Offizieren com vorgtfallenen Raufereien verdienen kaum er wähnt zu werden. Die New Jorker Taschen diebe haben sich in Schaar in Baltimore ein gefunden. Das Einschreiten gegen den Sheriff ist durch den Staatsanwalt veranlaßt worden. Er brachte dem Gericht zur Anzeige, daß Sheriff Thomp son in der Sheriffs-Osflce eine Hülfsmannschaft geschehen. Es wird darin gefordert werden, daß demselben augenblickliche Folge geleistet werde. Die Freunde der neuen Commissäre behaupten, cS werde der Gefängnißbcamte an gehalten werden, dem Befehl sofortige Folge zu Listen. ES gebt das Gerücht, daß morgen früh die neuenPolizei-Commissäre eine Schaar euer Wahlrichter ankündigen werden. Die Registra toren der Wahlstimmgeber sollen, dem Ver nehmen ach, beschlossen haben, ihre Wahllisten nur den von Gouverneur Swann ernannten Commissäre einzusenden. Wenn dem so ist, dann tauchen neue Verwickelungen auf. Da rüder herrscht kein Zweifel, daß die alten Polizei- Commissäre alle Personen arretiren werden die sich beigchen lassen, irgend eine amtliche Funk tion, die ihnen von den neuen Commissäre übertragen worden ist, auszuüben. Gen. Grantist angekommen, nd die Poli zei-Commissäre und deren Anwälte halten jetzt Unterredungen mit ihm. Ein Comuiitte das die conserative Partei re präsentirt, und die Polizei-Commissäre hielten eine Sonfercnz. Da Committe kam zusam men, nm Wahlrichter und Schreiber zu omini- Nach dem mit General Grant getroffenen Uebcreinkommen gab das Comniiltee die ganze Sache auf und entfernte sich ohne eine Nomina tion gemacht zu habe. Anfänglich hatte es das Recht in Anspruch genommen, das ganze Wahl register zu revidire, und gegen jede Mann Einwand zu erheben, der nicht einen Eigen thumswerth von 516,666 besitzt. DaS wurdevon de Commissäre verworfen und endlich wurde beschlossen, daß sie einen Rich ter und einen Clerk sür jeden Wahl-Prccinrt ernenne wollen, wobei sie dem Coinmitiee bis es jede weitere Action in der Sache ablehnt. Sohin bleibt die Liste der Wahlrichter und Ac tuare gerade so, wie sie zur Zeit der MavorS wahl war. Die Militär-Behörden in Baltimore haben zu einem Compromiß angerathcn und der Vor schlag wird günstig beurtheilt. Die Aufregung in de Straßen von Baliimorc nimmt zu, doch befürchtet man keinen ernstlichen Ausbruch. — Gen. Grant meint, der beste Weg sci, die Ge - richte entscheiden zu lasten. Er ist wieder ach Waschingion zurückgekehrt. General-Anwalt Nandall hat über das Ne giflrirungS-Gcsey sein Gutachten abgegeben und Bestimmungen der Constitution vom Wahlrecht ausgeschlossen sind. Balt i m vre. Nachm. 2 Uhr. Der Poli zeimarschall hatte erfahren, daß man in Bcnnet' AuctionSlokal in Charles Street an gewisse Leu te Waffen vertheilt, und er begab sich mit einer Abtheilung Polizeimannschaft dorthin, und fand in einem oberen Zimmer eine Anzahl Leute da mit beschäftigt, Pistolen und sonstige Schießge wehre zu laden. Dieselben leistete Widerstand und ein Bürger wurde geschossen. Die Polizei bemächtigte sich des Etablissements. Sie er haftete die Leute und nahm 156 Kisten Feuer waffen nd Munition weg. Nachträgliche Bierchte sagen, daß, als Mar schall Carmichael sich den Eintritt in jenes Zim mer erzwungen hatte, er fünfzehn Mann darin antraf, welche mit dem Laden von belgischen Muskete, die man in Minniebüchsen umgewan delt hatte, beschäftigt waren. Ein Mann stürzte ihm mit gefälltem Bajonct entgegen und ver suchte, den Marschall zu erschießen. Der Mar schall aber schlug die Mündung des Gewehrs in die Höhe und schlug den Mann nieder und führte sie nach dem StationShauS. Die Was fcn und die Munition, bestehend aus Musketen, einem Faß Pulver, Büchsenkugeln, Pistolcnku geln:c., wurden nach dem StationShauS ge schafft. Abends um 5 Uhr ist die obschwebendc Ange legenheit des Tages in eln neiieS Stadium ge treten. Gouverncnr Swann erlangt, daß alle Wahlrichter Grundeigenthümer sein müssen, deren Realitäten-Besiß wenigstens 816,616 per Man werth sein muß. Das Späteste. Baltimore, Nov. 5., Ali.ndS V Uhr. Der Sheriff und die neuen Po lizei-Commissäre sind noch immer in Haft. Der Gouverneur hat beschlos sen, heute Abend zwei andere Polizei- Commissäre zu ernennen. B al ti in o r e, Nov. ö.—Die Wahl geht ruhig von statten, denn so viel man weiß, sind bis jetzt noch keine Unruhen vorgekommen. Newark, N.-1., 2. Nov. Der Achtb. Wm. Wright, Ver. St. Senator, starb gestern Morgen um acht Uhr im Alter von 72 Jahren. Er bekleidete viele öffentliche Vertrauens-und Ehrenämter und wurde zweimal zum BundtS senator gewählt. Friede seiner Asche! - —6— Baltimore, 2. November. Wm. Pia er, Thomas Davis, Henry Luckett und Wm. Harvey Jones, vier Neger, die überführt wur den, daß sie im vorigen Juli den Herrn Wm. Lole von Prince George County, ermordet ha ben, sind heute zu Marlborough hingerichtet worden. Von Mexico. Aus Merico liegen neuere Berichte vor: sie reichen bis zum 26, October. Der Kaiser Marimilian hat die Nachricht von dem Unglück da seine Gattin betroffen ein lebt seitdem ganz zurückgezogen im Schlosse von Ehapultepec, zeigt sich gar nicht im Publikum und soll sich sowohl köperlich wie geistig leidend ncr Politik für durchaus ergebt geHallen hatte, hatte sich empört die österreichischen Offiziere niedergemetzelt und dann den liberalen Streit kräften sich angeschlossen. Es scheint in der That in allen Dingen die Auflösung eingetreten zu sein; die kaiserliche Autorität zeigt sich voll kommen erschüttert. in ganz Sonora Frieden und Ruhe herrscht. I Der Indianer-Häuptling Tanori, drr von Gua pamas entwischt war, ist von den Liberalen auf einem Schiffe gefangen genommen worden das nach Mazatlan bestimmt war, nd auf dem sich noch '26 seiner Genossen befanden. Sie alle wurden nach Guayamas zurückgebracht und erschossen. Tanori war ein Jaqui-Indianer und Marimilian hatte ihn mit dem Kreuz der Ehrenlegion dccorirt, in Anerkennung der kaiserlichen Sache in Sonora geleisteten Dienste Unter den Erschossenen befinde sich Dr. Pier son, ein Neffe Guardaras, dann nachdenannte kaiserliche Generäle: Terra p Barrias und I. M. Almada. Die Liberalen hatten ver sprochen, deren Leben zu schonen wenn sie sich gutwillig ergeben, hielten aber da gegebene Wort nicht, sondern erschossen die Gefangenen. Mazatlan ist unter das KrirgS-Gesetz gestellt worden. Briefe aus Mazatlan vom 23.October sagen, daß Corona bald die Stadt angreifen werde, stimmen darin übcrein, daß rr drn Franzosen noch ein Gefecht tiefern will ehe sie Mazatlan räumen. Man erwartet täglich die Ankunft der Trans portschiffe Rhone und Talisman, um die Pferde und Maulthicre und die Munition an Bord zu genommen und die Fort geschleift worden. In Bezug auf die Gefangennahme Tanori und srincr Gefährte theilen die Briefe mit, daß hat. Nachrichte aus Havana und Mexico. Hava a, 36. Oktober, Nachrichten aus Merico, von deucii die aus der Hauptstadt bis reichen, sind hier eingetroffen ; sie schildern dcn Zustand der kaiserliche Regierung als täglich sich verschlimmernd. Sie hat kürzlich Guav andcrc Plätze von geringerer Wichtigkeit ver loren. Die „Ere Nouvelle" kündigt an, daß am 6. Oktober im Palast von Chapultepcc eine wichti ge Conferenz über die wirksamsten Mittel, Geldmittel für den Staatsschatz zu erlangen stattgefunden habe. Da einzige Resultat der Berathungen sei jedoch gewesen, daß ein Aus schuß ernannt worden sei, um einen Bericht ab zufassen. Die .Estafette' theilt mit, daß am 6. Oktober ein Ministercoiiseil, in dem Marimilian den Vorsitz geführt, abgehalten worden sci. Fragen von der größten Wichtigkeit seien dem Conseil Ein Convoi mit Contanten im Betrag von 3 Millionen Dollars war am achten Oktober nach Vera Cruz abgegangen. Briefe aus Tampico behaupten, daß die Li beralen förmlich Besitz von den Ländereien von Manuel Oriofne ParedcS ergriffen haben und da Vieh zu P 2 da Stück und das Joch Och sen zu H 5 verkaufen, daß sie das Land zu ent sprechenden Preisen verkaufe und zu diesem Zwecke Agenten nach de Ver. Staaten gesandt habe, um Käufer zu gewinnen. dert Flinten entdeckt; er hatte 266 Mann uuS gehoben und eguipirt. Die belgischen Offiziere, deren Dienzeit ab gelaufen ist, haben ihre Abreise nach Europa angetreten. Am t 2. Oktober warrn etwa neunhundert Soldaten von verschiedene französchen Armee corps in Vera Cruz angekommen. DaS lte Corps ward gleichfalls aS drin Innern erwar tet. Diese Corps sollte zuerst nach Frankreich zurückkehren. In Corooba, wo sich die amerikanische Nie derlassung befindet, wüthete das gelbe Fieber und der Typhus und hatten einen solchen Panic erregt, daß viele Personen fortgezogen warenr In Jucatan herrschte ein Krieg zwischen Weißen und Indianern ; bis jetzt scheinen die Letzteren im Vortheil gewesen zu sein. Bei der Einnahme von Urcs durch die Libe getödtet. ES helßt i Havana, daß die Regierung von Euba von den Ver. Staaten zwei Monitors zu dem Preis von 2 Millionen Dollars gekauft Hai und da die Regierung augenblicklich keine Kaufleute Bürgschaft für sie geleistet. Der Gtiieralcapitän hat vor Kurzein die Bar racken und Btfestungen von Havana persönlich inspicirt. Er hat sich nach Matamoras begeben und eine Einladung nach CardenaS angenom men. Sein Nachfolger, Gen. Manzano, wird zum 28. Oktober erwartet und Lcrsundi wird wahrscheinlich am 26sten seine Abreise antreten. Vor einiger Zeit wann drei Personen, die zehn Jahre lang einer berüchtigten Räüberban- „PrietoS" bekannt war. angehörten, nach Hon duras entwichen. Die Regierung verhaftete sie dort auf Verdacht hin und willigte schließlich in ihre Auslieferung an die cubanischc Regierung. TS ward ein Kriegsschiff nach Trurillo gesandt, um sie zur Bestrafung hierher zu bringen ; als sie jedoch von seiner Ankunft ernahmen, begin gen sie Selbstmord. Wichtige Nachrichten aus Brasilien und Paraguay. Ein heftiger Kampf zwischen den Brasi lianer und Paraguapaner! Große Verluste aus beiden Seiten! Tieg der Brasilianer!' Es waren in England neuere Nachrichte aus Brasilien eingetroffen. Am lt>. September war die Sitzung der brasilianischen Kammer ge schlossen wordeu. Der Kaiser hielt dabei eine Rede, in der er den patriotischen Meist des Volkes aufrief, und auf die energischste Ver folgung des Krieges mit Paraguay drang. Die Nachrichten vom Kriegsschauplatz bestä tigen den Untergang des Kriegsschiffes „Rio de Janeiro"; der Befehlshader und El von der Mannschaft kamen dabei um. Die Brasilianer halten ein Fort, welches die Paraguyanern inne hielte, erfolgreich gestürmt und dabei neun Kanone, drei flaggen und eine große Anzahl Waffen und Munition ge wonnen. Der Verlust der Brasilianer in die sem Sturm-Angriff wird auf Ml Todte und 866 Verwundete angegeben, der Verlust der Paraguapanern als viel größer, da über 71>6 ihrer Todten von den Brasilianern begraben Tagesnenigkeiten. * Bei der großen Peabodp Procession inßal timorc, waren auch die deutschen Schulen durch die treffliche Lehranstalten der Herren F.Knapp und P> Wacker vertreten. Der Schule des Letz tere voraus zog das sich mit jedem Tage durch fleißiges Studium mehr verbessernde Knaben- MusicorpS, das als das einzige im Zuge allseitige Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Hr. P. Wacker holte mit seinen Zöglingen die Schü ler des Knapp'schcn Institutes ab und hie beiden deutschenSchulen bildeten den Schluß des langen gaben dem Zuge ein piktoreskeSAuSsehen und der Name „Peabodp" glänzte als Inschrift auf manchem Miniaturbanner, die von rüstigen Knaben und rothwangigen Mädchen getragen wurden. * In Baiern bestehen jetzt 5477 katholische. 2626 evang. und 186 jüdische Schulen, zusam men 8277, mit 8!I2t1 Lehrern und 6666,1' il Vo>kS- und 236,832 FeiertagSschülern. Die Schulzahl ist in 16 lahren um 1164 gewachst. Die meisten Schulen ha die Pfalz, 25auf t 666 selbe Zahl besitzt, und sich dort in den letzten >6 ben. "Diereichen Israeliten von New-OrleanS beabsichtigen eine höhere Lehranstalt für Kinder ten. " Das Vermögen Geo. Peabodp', der durch seine Freigebigkeit für edle Zwecke weltberühmt geworden ist, beträgt 856,666,666. nern nd iE Demokraten bestehen. " Zu LeedS, in England, erklärte in Mann, der unier der Anklage des VagabundirenS vor Gericht stand, daß er seit zehn Jahre in keinem Bette geschlafen habe. * Die Gebeine von Frau-is I. Key, des Dich- H. Pendlelon, von Baltimore nach dem Begräb nißplatz von Mt. Olivet in Indiana gebrach' * Die Lorillard Firma, Taback-Fabrikanten von New Jork, haben in elf Monaten an die Regierung 8785,616 für innere Revenuen be zahlt. "Fünfzehn Meilen von Ehattanooga stieß man beim Bohren eines Brunnens auf eine fließende Oelguelle. * In Fulton Eouutp, Ind., wurde eine MrS. Lear und ihre drei Töchter vergiftet, indem sie sibirische Krappäpfel aßen, die in einem Kupfer gefäß gekocht waren. Die eine der Töchter starb der Zustand einer andern ist hoffnungslos. " In New Jork fehlt S augenblicklich sehr an Häusern. Man berechnet, daß 26,666 Häuser gebaut werden müssen, um der WohnungSnolh abzuhelfen. "Im Ohio Zuchthaus zu EolumbuS sind gegenwärtig 887 Gefangene verwahrt. " Die Supreme Court von Indiana hat den Artikel in der Constitution von Indiana, elcher den Negern die Einwanderung in diesen Staat erbietet, für null und nichtig erklärt. " Der Colone! Roberts hat einen Ausruf an die genier erlassen, worin er seine Bundesbrüder auffordert, sich in militärische Compagnien zu organisiren, damit sie im Nothfalle sofort zum Ausmarsche bereit seien. Die NeutralitätSgesetze und der britische Einfluß würden ihnen nicht mehr länger im Wege sein. " Sanford Canover alias ChaS.A. Dunhain dessen Zeugniß den Jeff. Davis und andere Re bellen in die Ermordung Lincolns verwickelte, ist auf die Anklage des Meineids verhaftet wor " Eine Bande Marandeure, unter Anführung des Capital Joung, früheren Späher des Ge neral Sherman, wurde in TeraS von den Far mern gefangen genommen. Der Anführer ist gelyncht. " Gestern erplodirte am Werft in New Or leans der Kessel eines Dampfers, wodurch drei Männer böse verwundet wurden. " In Macon, Ga., ist am Dienstag ein star ker Frost gefallen, welcher großen Schaden ange richtet ha. "Am Dienstag wurde ein ganzes Häuserge viert in Leavenworth, Kansas, ein Raub der Flammen. Der Verlust übersteigt 816,666. Zwei Männer wurden durch den Einsturz von Mauern schwer verletzt. "Am Montag wird die Air Line Road von Norfolk, Va., nach Philadelphia eröffnet wer den. " Im vergangenen Monat haben 1551 Sol daten-Wittwen und 3858 invalide Soldaten Pensionen zugesprochen erhalten. " Das canadische Parlament ist weiter bis zum kl Dec. prorogirt worden. " Die Quarantaine-Bestimmungen sollen vom 1. Nov. an in gortreß Monroe außer Kraft treten. Locale Neuigkeiten. LancaSter, Pa. Donnerstag, November 8.1866. Die Einführung der deutschen > Sprache in den Schulen i Laukaster. Bekanntlich cirkulirte vor einiger Zeit eine Bittschrift unter den Bürgern unse rer Stadt, die sehr zahlreich unterschrie ben, nnd worin um die Einführung der deutschen Sprache in den öffentlichen Schulen der Stadt nachgesucht wurde. Erwähnte Bittschrift wurde seiner Zeit der Schulbchörde zur Begutachtung vsr gelegt. Dieselbe stattete bei ihrer letzten Sitz ung durch ihren Vorsitzer, Dr. Atlee, ei nen verneinende Bericht ab! Wir gestehen offen, wir hatten Besse res von der Schul - Behörde erwartet. Die lahme Entschuldigung, die sie in ih rem Bericht vorschützt, ist nicht stichhal tig. Die Schulbehördt sagt nämlich: „Die englische Sprache ist die Landessprache, werden." Das geben wir gerne zu; allein sollte uns das hindern, unsern Kindern die Sprache einzuprägen, welche als die Grundlage der Englischen betrachtet wird? Ferner sagt die Behörde: weichenden Schüttru^jegt^erlaudt einer großen Mehrzahl der übri gen Schüler." Aus Obigem sieht man, daß der KnownothingiSmuö noch nicht ganz er loschen ist, und das in einem County, wo ein großer Theil der Einwohner noch nicht einmal englisch versteht, noch viel weniger richtig spricht! Die Schul behörde wollte eigentlich sagen, daß, wenn man die deutsche Sprache in den Schulen einführen würde, so könnte es Verdruß erregen. Da liegt der Fuchs begraben. Doch, um die Deutschen nicht ganz ' zu verstoßen, fährt die Schulbehörde ' weiter fort: „Unsere deutschen Mitbürger können stolz ans lbre Muttersprache sein, de sie ist die Sprache der Künste und Wissenschaf ten, und ist in mancher Hinsicht vor alleil andern die Bevorzugteste." Gut gebrüllt, Löwe! Also, die deut sche Sprache ist die Sprache der „Kün j stc und Wissenschaften," nd doch will man dieselbe nicht in unsere Schulen " einführen. DaS lautet schön! Schließlich bemerkt die Behörde noch: „Man hat anderswo Versuche gemacht, die l deutsche Sprache in unsere Schule einzufüh , ren ; allein der Versuch wurde später aus An trieb der ursprünglichen Freunde derselbe auf ' gegeben." Ob diese Versuche von Erfolg gewesen wären, falls man den Plan ausgeführt hätte, darüber läßt uns die Schulbehö rde im Dunkeln. Wir können jedoch die > selbe versichern, daß man in Harrisburg ebenfalls Versuche gemacht hat, um die deutsche Sprache iu den Schulen cinzu . führen, nnd diese Versuche sind auf's ' eklatai..estc gelungen. „Worin Wil- le ist, da ist auch ein Weg" ; das soll ten die Herren der Behörde wissen. Die deiltsche Schule in Horrisburg i st , eine der Besten der Stadt. , Dieses Zeugniß gibt die würdige Schul > behörde von Harrisburg selbst ihren thätigen deutschen Lehrern; und um sich > von der Wahrheit des hierin Gesagten zu überzeugen, würden wir der Lankaster Schulbehörde anrathen, der deutschen Schule tn Harrisburg einmal einen Besuch abzustatten. Wir wollen jedoch die Schulbehörde nicht zu harsch beurtheilen. Wir zwei feln nicht, daß sie mit bester Ucberlegung handelte. Gibt eS ja doch selbst nur zu viele Deutsche, die ihre Mutter spräche verachten und dieselbe hinter die Ofenbank werfe, wenn sie nur einmal Ves oder blu plappern können; und kann man es da den Amerikanern aufnehmen, wenn sie die deutsche Sprache hintenansetzen ? Wir glauben kaum. Scheune niedergebrannt. Letzten Mittwoch brannte die Scheune des Hrn. Sam. Heß, letzthin County Schatzmeister, an Gräff'S Landing, an der Conestoga, nieder, und wurde mit dem gcsammten Inhalt ein Raub der Flam me. Man vermuthet Brandstiftung. Trauriges Unglück. Nahe der stag mehre Arbeiter an der Columbia und Port Deposit Eisenbahn mit dem Abgraben eine Hügel beschäftigt, als auf einmal eine Masse Erde herabstürzte, und einen Mann, Namen Oelschlägcr, (vermuthlich ein Deutscher) fast augenblicklich tödtete. Ei anderer Arbeiter entkam mit knapper Noth. DaS Lagerbier und der Band wurm. Was i aller Welt hat denn das Lagerbier mit dem Bandwurm zuthun? wird wohl Mancher fragen. Nn'i wir wollen'S sa gen : In Bern County, Calisornien, ist ein Mann, der scbon seit einigen Jahren kränkelte, ohne den Grund srincr Krankheit zu wissen, bis neulich, als er zu dem Glauben kam, daß eS „Würmern" seien, die ihm so viel Schmer zen verursachten. Um die Sache auf die Probe zu stelle, aß er für drei Tage gar Nicht, son dern trank blos Lagerbier. Nach Verlauf der drei Tagen warf er wirklich einen Bandwurm von sich, der mehr al dreißig Fuß lang war. Wirklich ein probates Mittel. Wer S nicht glaubt, der mache selbst den Versuch. Wichtig für gediente Soldaten. Der zweite Coinptroller de Schatzamtes hat entschieden, daß Bruch oder ein Beinbruch, nach dem Gesetze vom 28. Juli 1866, in das Register der Wunden gehöre, wenn sie wäh rend der Erfüllung einer militärischen Dienst pflicht erhalten wurden nd als genügende Ur sache zur Entlassung de Soldaten aus dem i Dienste diente; hingegen kann Erschütterung de Gehirns nicht als Verwundung detrachtet erden.