Die Staats-Zeitung. LancaSter, Pa. Donnerstag, Okt. 25, 1866. Vergeht die deutsche Sprache icht. Unter obigem Titel findet der Leser einen sehr gediegenen und beherzigungS werthen Artikel aus der Feder unseres geehrten Kollegen, des Hrn. Friedr. Gerhard, Herausgeber seiner wohl bekannten „Gartenlaube" c., auf der ersten Seite unserer heutigen Nummer, den wir allen wahren Freunden guter deutscher Schulen, und besonders Sol chen, die unsere schöne deutsche Mutter sprache so wenig achten, auf's wärmste anempfehlen möchten. Herr Gerhard hat sich durch sein nob les Streben in Befürwortung der deut schen Sprache hier zu Lande schon viele Verdienst erworben, und wir zweifeln nicht, daß seine in oben erwähntem Ar tikel ausgesprochene wohlwollende und herzliche Gesinnungen den wärmsten An klang unter allen Freunden unserer schö nen unv kernigen deutschen Mutterspra che finden werden. Vergeßt die deutsche Sprache nichts Endlich'. Endlich! Ja endlich, nachdem be reits drei Wochen seit der Wahl verflos sen, nachdem man die Wahlberichte län gere Zeit am Gängelbande hernmge reicht, wir sagen, nachdem man das Volk genug gehumbugt hat (denn gehumbugt will es ja sein), ist man endlich mit den osficiellen Wahlberichten herausge rückt, die Gcary jetzt eine Mehrheit von 17,693 geben. Von 55 CountieS waren bereits letzte Woche die osfici ellen Berichte eingegangen, allein cS war etwas „letz", man hat seitdem dar an „gedoktert," und siehe da! anstatt 16—12,660 Mehrheit, kommen jetzt 17,066 heraus! So z. B. war die ur sprüngltche osficielle Mehrheit für Geary in Alleghcny kounty 7676; durch irgend welchen Hoku PokuS ist jetzt dessen Mehrheit auf 7716 hinauf „gedoktert," und wir sollten uns gar nicht wunder, wenn die Nadikaldokterei in den nächsten acht Tagen es zu 8666 bringen würde. Möglich ist ja Alles! Wie in Allegheny, so ging eS auch in andern CountieS. (In mehreren Wahl distrikten —wir verweisen besonders auf Lancaster kounty—fand man mehr Wahlzetteln in der Wahl r n e (in einer sogar sieben) als Na men der Stimm ge be r!) „Aber warum denn jetzt diese Ver änderungen der osficiellen Wahl berichte? die Radikalen haben ja doch die Mehrheit, und da macht eö keinen Unterschied, ob es einige tausend Stim men mehr oder weniger sind"; so wird wohl Mancher sprechen. Solchen wol len wir jedoch antworten, daß eben dar in ein großer Haken liegt. Bekanntlich boten die Radikalen vor der Wahl alles auf, um die Demokraten einzuschüchtern; man offerirte Wetten, daß Geary min destens 15,666 Mehrheit im Staate ha ben würde, und um diese Wet ten zu gewinnen, müssen die Wahlberichtc so „gefirt" werden, daß die gewünschte Zahl herauskommt! — Da liegt der Haas im Pfeffer! Nicht genug, daß die Radikalen durch Lug und Betrug siegten, —und daß sie betrogen haben, ist so klar als daß zwei mal zwei vier ist suchen sie jetzt auch noch die Demokraten um ihr Geld zu beschwindeln. Wir wollen hoffen, daß kein Demokrat, der eine solche Wette ge macht hat, so simpelhaft ist, und dieselbe bezahlt. Betrug und Schwindel scheinen chro nische Uebeln der Radikalen zu sein die schwer zu heilen sind ; wehe dem, der in ihre Hände fällt. Nachrichten vom Salzfluß ! Eine soeben vom Salzflusse eingetrof fene Spezialdtpesche meldet, daß die ge schlagene demokratische Armee, etwa 366 tausend Mann stark, soeben am Salz fluß eingetroffen ist. Die Mannschaft ist kreuzfidel, und bei einer Abstimmung, ob blos Hütten oder feste Wohnhäuser gebaut werden sollen, entschied man sich für Hütten, weil man schon nach zwei Jahren (vielleicht auch früher) nach Pennsylvanien zurückzukehren gedenkt. Am Salz zumLLürzt der Butterbrode ist hier kein Mangel, aber um so größer ist der Mang l an Brod und Butter, da die Felder und Kühe von den radikalen Ochsen radikal ausgesogen worden sind. Einstweilen, bis zur nächsten Erndte, lebt man von Mannah uud Wachteln, welche des Morgens mit dem Ostwind kommen. Seit Obigem ist uns eine zweite De pesche zugekommen, worin gemeldet wird, daß dem Mangel an Brod und Butter durch die Güte unserer Freunde im Lan de theilweist abgeholfen worden sei. — Wir sind erbötig, etwaige Geschenke für die „Armee" anzunehmen, zumal wir für deren portofreie Versendung hin- längliche Anstalten getroffen haben. — Um irgend welche Nnterschleife zu ver hüten, die früher unter der „Maulesel, und Schoddy - Brigade" der Radikalen verübt wurden, haben wir die ehrliche und zuverlässige „Clymer-Garde" als Begleiter ernannt. Schließlich vernehmen wir noch mit Freuden, daß unsere Herren Korrespon denten sich der besten Gesundheit erfreu en, wozu wahrscheinlich die Leckerbissen „Mannah und Wachteln" nicht wenig beitragen mögen ! Die Wahl in Pennsylvanien. Nachstehende Tabelle enthält die of ficitllen Mehrheiten der beiden Go vernörS-Candidaten in den verschiede nen Countte. Man glaubt, daß dieselbe richtig sei. Zugleich geben wir auch auch da Ne sultat der Wahlen von 1863 und '65. cor-wr,,. Z. ? ? Z st Z. ff i" z st ?- Geary's Mehrheit ist 17,693. Drohende Revolution in Mary land ! Wie bereits in unserem Blatte früher erwähnt, fand vorletzte Woche die May oröwahl in Baltimore statt. Durch die Beibehaltung de von der letzten Gesetz gebung jene Staates widerrufenen so genannten „NegistrirungS - Gesetzes", wonach Tausende der besten Bürger Bal timore'S vom Stimmrecht ausgeschlossen waren, und durch da elende Verfahren der Polizei-Kommissären, ist es den fa natischen Radikale gelungen, all ihre städtische Beamten, einschließlich des MayorS, zu erwählen. Die Wahl war eine reine Farce. Daß das Volk über diese Uebergriffe in seine constitu tionclle Rechte sehr erbittert und aufge bracht ist, läßt sich leicht denken. Wie wir aus dem Baltimore „Korrespondent" und anderenOuellen ersehen, werden in allen Theilen der Stadt Bittschriften vom Vol ke unterschrieben, worin beim Gouver neur um ein mit dem Rechte und Gesetze übereinstimmendes Verfahren gegen die Polizei Kommissäre nachgesucht wird. Eine dieser Bittschriften enthält 16,666 Unterschriften, und ist bereits dem Gou verneur von einer dazu bestimmten Eom mittee zur Einsicht vorgelegt worden. Alle Drohungen der Radikalen, be merkt der „Korrespondent", wie sich die selben speciell im „Baltimore American" aussprechen, sind heute nutzlos. Das Volk ist empört über die Art und Weise, wie hier bei der letzten Wahl jedem ehr lichen Grundsatze in'S Gesicht geschlagen wurde. Es ist heute zu spät, alle Geg ner des Wahlschwindels als „Rebellen" u. dgl. m. zu bezeichnen. Die hervor ragendsten Loyalen der Stadt (nicht die Augendiener, welche am 19. April den Aufstand predigten; nicht die feigen Subjekte, welche während des Krieges für ihre Loyalität sich schwer aus dem RegiernngSseckel bezahlen ließen und hübsch daheim blieben, als das Land auf blutigen Schlachtfeldern für seine Exi stenz kämpfte), unterzeichneten die Denk schrift. Wir haben mehr als ein Du tzend Listen gesehen, aus welchen die Na men von Soldaten der UnionS - Armee und von andern Männern stehen, welche der Gefahr in den vier Kriegsjahren auf Seiten der Regierung muthig die Stirn boten. Derartige Leute als „Hochver räther ic." zu bezeichnen, ist eitel Thor heit, und alle Gehässigkeit der radikalen Pa-' ikläpper wird sie niemals dazu ma chen können. Die neuliche Wahl wird und muß grprüft werden, und zu Ehren der prinzipiell für die republikanische Partei kämpfenden Männer wollen wir hoffen, daß das Resultat dieser Unter suchung wenigstens sie von aller Mit schuld an dem argen Betrüge freispricht. Die neuliche Wahl war ein kühner Handstrich der Aemter und Aemterjäger; nicht der Kampf um ein Prinzip, son dern vielmehr ein usurpatorischer Ein griff in den Volkswillen und die Rechte der Bürger. Die Demokraten noch nicht todt. Die Gesammtzahl der bei der letzten Wahl abgegebenen Stimmen war 593 Tausend; von diesen erhielten die De mokraten 289,666, ein Gewinn von 36 Tausend seit 1863, und von 13,666 seit 1864. Also beinahe 366,666 sage drei mal hundert tausend Demokraten in Pennsylvanien! Will noch Jemand sagen, daß die Demokraten todt sind ? Weit fehlgeschossen. Wo sind sie sitbliebeu? Die Radikalen Blätter, unter andern auch die "voack vuolc" in Philadelphia und Bergner's „Papagei" von hier, be haupteten vor der Wahl, daß Geary's Mehrheit wenigsten 66,666 sein wür de ! Wenn nun aber, wie die Radika len sagen, Geary's Mehrheit wirklich nur 17,666 ist, wo in aller Welt blie ben denn die übrigen 43,666 ? Sind sie „futsch" gegangen? Das Resultat der Kongreß - Wahlen. Folgende ist ba Resultat der am Dienstag, den 9. Oktober vorgenommenen Congreßwah 1. Distrikt. S. I. Randall, D. 2. ~ Harle O Neil, R. 3. „ Leonard McyerS, R. 4. ~ W. D. Kelly. R. 5. ~ E. N. Taylor, R. 6. „ B. M. Boyer, D. 7. „ John M. Broomall, R. 8. .. I. L. Getz, D. 9. „ Thad. Stevens, R. 16. ' H. L. Eakc, R. 11. " D. M. Van Anken. D. 12. „ Charles Denis, D. 13. „ U. Mercur, R. It. „ George F. Miller, R. 15. „ A. A. Glaßbrenncr, D. tli. „ W. H. Koontz.R. 17. .. D. I. Morrell, R. 18. „ S. F. Wilson, R. l!>. „ G. W. Scoficlb, R. 26. „ D. A. Fiuney. R. 21. „ John Covodr, R. 22. „ I. C. Moorhead, R. , 23. ~ Thomas William, R. 21. „ Geo. V. Lawrence, R. Pennsylvanien hat hiernach 18 Radikale ge gen li Demokraten gewählt. Im gegenwärti gen Eongresse hat es lii Radikalen. Ohio: ! I. Distrikt. Ben. Eggleston, R. 2. „ R. B. Haye, R. 3. „ R. E. Schcnck, R. .5. „ Wm. Münzen, D. 6. „ R. W. Clarke. R.^ 8. „ E.S.Hamilton, R. 9. „ R. P. Buckland, R. >6. ~ I. M. Ashley, R. 11. .. I. T. Wilson, R. 12. „ P. Van Trump, D. 13. „ G. W. Morgan, D. 11. „ Martin Welker, R. >5. ~ T. A. Plant, R. 16. „ I. A. Bingham, R. 17. „ E. R. Ecklev, R. 18. „ R.P.Spalding, R. >9. „ I. A. Garfield, R. Radikalen 16, Demokraten 3. Der 13. Distrikt, seither vertreten durch Mr. Delano, ist für die Demokraten gewonnen worden. Indiana: 1. Distrikt. W. E. Niblack, L. 2. „ M. E. Kerr. D. 3. „ M. E. Hunier, R. 1. „ W. S. Holman, D. 5. „ G. W. Julian, R. 6. „ I- Eolburn, R. 7. „ I. D. Washburn, R. 8. „ 6). S Orth, R. 9. „ Schuyler Colfar, R. 16. „ Wm. Williams, R. 11. „ I. P. E. Shanl, R. Radikalen 8, Demokraten 3. Im 1. Dist rikt, seither vertreten durch John H. Farguhar, ist ein Demokrat gewählt worden. Iowa: 1. Distrikt. James I. Wilson, R. 2. „ Hiram Price, R. 3. „ William B. AUison, N. 1. „ Wm. Longbridge, R. 5. „ G. M.Dcdge, R. 6. „ A. W. Hubbard, R. Radikalen 6, wie seither. Eine Zeitanschauung. Da „N. A. Journal of Commerce" (kein strenges Parteiblatt) bringt folgenden Artikel: „Der Rauch de letzten Wahlkampfes ist noch nicht in Pennsylvanien, Ohio, Indiana und lowa verzogen, aber genügend ist bereit be kannt, um klar denselben merkwürdigen Zustand der Dinge zu sehen, den wir innerhalb der letz ist eine der eigenthümlichsten Erscheinungen in unserer politischen Geschichte, daß in so langer Zeit, von Wahl zu Wahl, inmitten der größten Aufregung de Kriege und nach dem Frieden, welcher dem Kampfe folgte, das Botum der herr schenden Bevölkerung des Nordens grade so gleichmäßig, al früher, über die größten Fra gen, die jemals der Entscheidung eine Volke ser eigene Land nicht übersehe kann, E ist klar genug, daß die Mehrheit der Bürger der Per. Staaten den Maßnahmen de Eongresse entgegen und zu Gunsten der Politik de Präsi denten ist. Die Hälfte de nördliche und die ganze Masse de südlichen Volke sind darüber einverstanden. Anderseits ist e klar, daß die Minorität, zur Zeit herrsch und fortfahren wird, diese zu thun. E ist nicht die Herrschaft Ver. Staaten leben werden. Eine andere Thatsache ist deutlich und sollte in Zukunft nicht außer Augen gelassen werden ; Weder die re publikanische, noch demokratische Partei ist todt. Es ist häufig gesagt worden, daß die Mission der republikanischen Partei erfüllt sei. Die Politi ker haben sich eingebildet, daß au den conser vativen Theilen der alten republikanischen Par tei eine neue Partei gebildet werden könne. Die Lehre der vorletzten Woche geht aber dahin, daß die republikanische Partei nicht todt, sondern Nicht vom Conservatismu darin vorhanden ist Ebensowenig ist die demokratische Par tei todt. Die schweren Heimsuchungen und die häufigen Niederlagen haben sie nur noch fester verbunden. Sie gibt ihr große Votum grabe wie früher ab, gewinnt an einem Orte und verliert an einem anderen. ES ist Thor heit, wenn man im Angesichte einer solchen Wahl, wie soeben in Pennsylvanien stattfand, wo Hr. Elymer beinahe die Hälfte der colossa len Stimmenzahl (256,3t>6,666) erhielt, on dem Tode der demokratischen Partei zu reden. Wie die Dinge stehe, hängt da Schicksal der Nation von der zukünftige Handlung dieser beiden politischen Parteien ab. Sie stehen sich heftig einander gegenüber. Sie verfolgen ganz entgegengesetzte Zwecke. Wen die in der Gewalt befindliche Parthei die revolutionären Maßregeln versucht, welche sie androht, dann wird die andere Partei ohne Frage zur Consti tution und den Siesetze stehen." Da „Journal of Commerce" sagt viel Wah res, aber uns will bedllnke, daß wir die conscr vative Gesinnung innerhalb der republikanischen Parthei unterschätzt. In den Grenzstaaten be sonders kann der Radikalismus nur mit der Hetzpeitsche und durch den flagrantesten Wahlbc trug zusammengehalten werden und seit der in' Leben getretene Verbindung der konservativen Elemente aller Parteien ist die hiesige „Macht" des Radikalismus, oder, wenn man e haben will, des RcpublikaniSmuS, bedeutend erschüt tert worden. DaS katholische 6 ge zeichnet worden. Ein Schatzmeister wurde für Entgegennahme von Beitragen aufgestellt. Der Verlust an Menschen beläuft sich auf Unglücksfälle zur See. Entsetzliche Stürme haben die Küsten Nnie rika'S heimgesucht, und die Nachrichten über Unglücksfalle durch Scheitern, Untergang und Branden von Dampfern und Segelschiffen bil den eine lange Liste. Leider haben mehrere hundert Menschen bei diesen verschiedenen Un fällen ihr Leben verloren. Der Dampfer „Evening Star", von New-Aork nach New- OrleanS bestimmt, versank lBi> Meilen östlich on Tybec am 8. Oktober. ES befanden sich 256 Passagiere und 56 Mann Bemannung auf dem Dampfer, und glaubt man, daß 286 Men schen ihren Tod fanden. Der britische Dampfer „Queen Victoria" ging auf hoher See in dem Sturme am 1. Oktober unter. Passagiere und Mannschaft wurden gerettet, und nur zwei Menschenleben verloren. Der Dampfer „Andrew Johnson", von Eharleston nach New- Jork scheiterte am 3. auf den, Enorituch Riff, dreißig Meilen von Body Island. Demselben wurde Beistand zugeschickt. Da Wrack de Dampfers „Sheridan" liegt an der Küste von Bodp Island. Der Dampfer „Eambria", von Ncw-Zlork nach Mobile, rettete sich mit gebro- Der Dampfer „Daniel Webster", von Ncw- Aork nach Mobile, ging in dem Orkan in den ersten Tagen de Oktobers auf hoher See unter, Mannschaft und Passagiere wurden durch den Dampfer „George Eroniwell" gerettet. Der Dampfer „Santiago de Euba", von New-Aork ach Nicaragua bestimmt, wurde in dem Or kan am dritten so stark beschädigt, daß er nach New-Zlork zurückkehren mußte. Er verlor meh rere Passagiere. Die Name der verunglückten Segelschiffe bilden eine lange Liste, die noch nicht vollständig ist. Die Barke „Laura", ein Auswandererschiff von Bremen nach Baltimore bestimmt, rettete sich nach dem Hafen von Fort Monroe in sehr beschädigtem Zustande, nach dem sieben Menschen Über Bord gcschwemm, und fünfzig Passagiere verwundet worden waren. Ueber den Untergang des Dampfers „Evening Star" trafen am 16 weitere Nachrichten ein, au denen hervorgeht, daß e da größte derar- Auch eine sehr große Anzahl von Frauenzim mern, die von Besitzern schlechter Häuser in New-Orlean in New-Aork ausgelesen worden Der Befehlshaber des Dampfer, Capt. Knapp, rettete sich mit 18 Mann in einem der sechs metallischen LcbeuSrettungSbootcn de Dampfer. Da Boot ward neun Mal umge schlagen, beim sechsten Male verschwand Capt. Knapp in den Wellen, und kam nicht wieder rida. Ein andere Boot stieß mit 16 Personen vom Dampfer ab, schlug 12 oder 15 Mal um, und erreichte am Dienstag den Hafen von Fernan dina mit sechs Personen und zwei Leichen an Bord. Der Dampfer war ein starkes neue Untergang herbeigeführt haben. Er war nicht versichert und j Million werth. Die Hungersnoth in Indien. Hungersnoth, welche durch da Fehlschlagen der Reisernte eingetreten ist. Da arme Landvolk flüchtet zu Tausenden nach den Städ ten woselbst die Behörden und die Mildherzig, kcit der Stadtbewohner nach Kräften zur Lin derung der Noth bedacht sind, ohne daß e ih nen jedoch immer gelänge, die Armen zu retten die den Keim tödtlicher Krankheiten au ihren elenden Hütten mit sich geschleppt haben. In Kalkutta werden täglich über 16,666 dem Hun ger Preisgegebene mit Nahrungsmitteln unter stützt. An Geld fehlt e nicht, und binnen vier Tagen wurden 86,666 L. gezeichnet aber die Vertheilung ist keine zweckmäßige, systema tisch geordnete gewesen, woher e kam, daß nichtsnutzige Bcltlerbanden, die auch in den al lerbesten Zeiten von Brandschatzung der Fleiß igen leben, den wirklich Bedürftigen ihre Ra tionen wegschnappten und diese dem Hunger in den Rachen trieben. Erst al seit vor Kurzem 32 bi zur Erschöp fnng herabgekommene Nothleidende vom Lan de durch eine solche Bande mitten in der Stadt niedergerann und thatsächlich z Tode getreten worden, hat da Unterstützung-Eommittee System in das Ehao gebrach, verabfolgt keine Nahrungsmittel mehr, sondern vertheilt Anweisunzen, die um den Andrang zu mildern an verschiedenen Punkten der Stadt honorirt werden, läßt zu den großen Schlafhütten nursolche zu, die wirtlich Obdach bedürfen, und ist bemüht Anstalten zu treffen, denen, die in ihren HeimathSort zurückkehren wollen, einen Zehrpfennig mit auf den Weg zu geben. ' ES erhungert Keiner gerade in den Städten aber Hunderte sterben in Folge der Entbeh rungen, denen sie während der letzten Woche ausgesetzt gewesen waren, und aus denselben Gründen sind alle Hospitäler überfüllt. Schlimmer noch al in der Hauptstadt sieht es in anderen Sädten aus (auf der kleinen Stat tion Balasare starben 763 Menschen in einer Woche), und welche Perwüstungen Hunger auf dem flachen Lande anrichten mag, da läßt sich vorerst nur ahnen, aber icht statistisch feststellen. Dabei leiden die Geschäfte noch immer an den Nachwehen der letzten Krise. Der Credit will sich nicht heben und mit ihm liegt natürlich jede SpeculationSthätigkeit darnieder. Das Wun derbare dabei ist, daß die Staats Revenuen bis jetzt wenigsten, on der Wirkung dieser Calainitäten erschont geblieben sind; der Aus fall kommt wahrscheinlich erst im nächsten Jah re zu Tage. Auch die große pariser AuSstcl lung wird durch Geldkrise und Hungersnoth, wie e scheint, wenig Einbuße leiden. Indien wird auf ihr kaum weniger reich als aus der letzten londoner Ausstellung vertreten sein. Aus Europa. Preußen und Nord-Deutschland. DaS Gesetz, welches die Stadt Frankfurt, da Herzogthum Nassau und das ehemalige Kur fürstenthum Hessen der preußischen Monarchie einverleibt, ward am 8. Oktober in Frankfurt Wiesbaden und Cassel unter großer Feierlichkeit promulgirt. In Frankfurt fand die Verlesung hig. In Cassel waren alle Mitglieder der Stände bei der Ceremonie zugegen und es gab sich gro ßer Enthusiasmus kund. Die Mitglieder des Gesangvereines zogen mit fliegenden Bannern durch die Straßen und sangen eine für diese vorder preußische Kommissär Müller nigliche Paten verlas, hielt er eincßcdc, in wcl chcrcr bemerkte: „Die Tausende, die hier ver wierigen, schweren Brustlcidcn Arnold Schlönba ch, ein wahrhaft deutscher Dichter von männlich unerschrockener Offenbeit de Charakter, unermüdlicher Thätigkeit und tiefem Sinn für alles Schöne und Edle, ein Patriot jm schönste Sinne des Wortes. Bei dem SicgeScinzug in Berlin und Breslau waren folgende Transparente zu le sen : „In siebe I a hren that's der alte Fritz. In sieben Tagen Ihr, schnell wie der Blitz." I Breslau sah man auf einem TranSpa sind lustig, sie rufe Hurrah !" Eine Brau erei empfing ihre kriegerische Gäste mit dem Zuruf: „Die Ihr de edlen Gerstensaft Mit Eure Armes Muth und Kraft DaS Vaterland vertheidigt Euch ruft GambrinuS zu: Juchhe! Hoch uns're preußische Armee!" Ein Schuhmacher pries, trotz der schlechten und gedrückten Zeit, sich und seine GcwerbSgenosscn mit folgenden, auch die Armee feiernden Wor ten glücklich: „Wir Schuhmacher könne nicht verderben Die Preußen verstehen da Leder zu ger- Ein Schlächterladen brachte Folgendes : Norddeutscher Wurstpicknick, arrangirt 1866 von Bismarck. Die Wclfcnhos' ist leer, Der Nassauer zahlt jetzt sehr,, Und Johann streckt'S Gewehr Preußen was wollt Ihr mehr '(! Na, den ganzen übrigen Jrempel!!!" Die deutsche Hülfö-Berciiic i der Schweiz. Bern, 15. Sept. Laut dem soeben erschie neuen Cectral-Bericht über die Thätigkeit der deutschen HülfSvcreiue in der Schweiz während de Jahre 1865 ist die Gesammtzahl der Mit glieder der fünf Sectionen Zürich, Bern, Basel Genf und Aarau von 681 im Jahre 1861 auf 859 angewachsen. Ihre Einnahmen betrugen 16,359 Fr. 96 Et, gegen 7566 F. 95 Et, im Jahre 1861, und ih re Ausgaben, 8952 Fr. 51 EtS. gegen 5169 Fr. 67 Cts. im Jahre 1861. Unterstützt wurde im Ganzen 1311 Personen ; von diesen waren 119 Oestreichcr, 251 Preußen, 159 Baiern, 82 Sach sen, 25 Hannoveraner,276 Württemberg, 258 Badenser, 11 Hess.-Darinstäiter, 23 Schleswig- Holsteiner, 17 Nassauer, 29 Thüringer und 36 au den übrigen deutschen Staaten. Dann heißt e in dem Berichte: „Sehr erfreulich wa ren uns die Unterstützungen deutscher Staaten, die uns im Laufe de Jahre 1865 zugekommen sind. Wir haben im Laufe de Jahre Gesuche um Unterstützung unserer Vereine an die Regier,!- gen von Oestreich, Preuße, Baiern, Sachsen, Hessen-Darmstadt, Sachsen Weimar und die freien Städte gerichtet; die letzteren, sowie auch Sachsen-Coburg, hatten schon, 1866 und 1861 dem Züricher Hlllfsverein dankenswerthc Bei träge zukommen lassen. Auf unsere Gesuche wurden uns aus der königlich sächsischen Cabi netSkafse 166 Fr. und aus den großherzoglich hcs fische Fonds für öffentliche und gemeinnützige Zwecke 366 Fr.' zugewiesen, ebenso von der freien Stadt Frankfurt 1>66 Fr. und 166 Fr. von Seiten der Regierungen von Preußen und Baiern sind Berichte über die deutschen Hlllfs vereine in der Schweiz eingefordert worden, eine Entscheidung über unser Gesuch ist aber noch nicht erfolgt. Für Angehörige Oestreichs sind im Jahre 1865 von den deutschen Hülfsvcr einen nicht weniger als 1638 F. 25 Cts. verwen det worden; für Angehörige Preußens 1699 gr. 65 CtS .und für Angehörige BaicrnS 597 Fr. 95 CtS. Hannover, 21. Sept. Die .Ruhestörun- An jenem Tage wurden einigen .Kaufleuten, die sich durch Ausstelle preußischer Pickelhaube u. s. w. de Pöbel mißliebig gemacht, die Fenster eingeworse. Ei paarSoldatcnpickrtS, die spät Abend die Straße durchzogen, stellten sehr bald die Rübe wieder her. La schon am Tage zuvor in der Stadt da Gerücht verbreitet war, es sollte am Abend de 21. die Häuser der be treffenden Kaufleute demolirt werden, so ist es allerdings wunderbar, daß man icht Vorkehr ungen zum rchutz dieser Leute getroffen hatte. Es scheint eben, als ob man in manchen Kreisen nur widerwillig in dem neuen Zustand der Di, ge sich findet. Die ncuestcArt der Demonstra tion bedient sich der Kinder, die mit gelbweißc Zahne, Schärpen, Trommeln u. s. w. auSgc rüstct werde. So angethan ziehen die Kuabe schaarenweise durch die Straße, auch oft nach Herrcnhansen, unter Absingung des sogenann ten Königsliedes, dessen Poesie sich in folgendem Verse erschöpft: „König soll lebe, Kronprinz daneben, und alle Offizier, Hannoveraner blei ben wir!" Man fragt mit Recht, was die städtischen Lehrer bewegt, die nnrcifc Jugend z solchen Demonstrationen mißbrauchen zu lassen Mancherlei Anzeichen deuten übrigen darauf hin, daß bei all diesen Demonstrationen nnser Adel die Hand im Spiel hat. Durch Ticfcrlegung der Schusscuquellc, sind nicht blos die Mühlen des Hrn. Käs von Sch u sse ri c d wieder gangbar geworden, sondern auch eine wichtige Entdeckung gemacht worden. Eine Menge Knochen und Geweihe von Hirschen wurden aufgefunden und riesige Ncnnihiergewcihc von I—s Fuß höhe und an dere Knochen diese Thieres, letztere alle zerschla gen, während erstere theilwcise zu Waffen und Werkzeugen noch erarbeitet sind. Es steht nun fest, daß am Schussenrciser, wo vor 766 Jahren eine NcichSabtei der Prämonstratcnser stand, ei uralter Lagerplatz schwäbischer Urbewobnrr war älter als alle bis jetzt bekannten Nationen der rieih ein von einem Knaben geführter Ochmb wagcn mitder Equipage de Königs zusam men, und fand der Knabe dabei den Tod. er tödtlich von hinten in die Lunge gestochen. Der Thäter ist verhaftet. Am Nachmittag des 15 Sept. stürzte ein Mau- Seuche fast ebenso heftig, während die Dörfer de ganzen Distrikts, im auffallenden Gegensatz zu den Städten, fast ganz frei von ihr sind. In reich, wo die Cholera sehr verderblich wütbet, natürlich nicht mitgerechnet, ist der Gesundheit, zustand im Allgemeinen ein sehr guter; nur in fen worden. AmTagcnach der Schlachtbei Custozza gewahrte ein Arzt der italienische Armee unter den Todten und Verwundeten ei bei den Vcrsaglieris, krank und blieb zurück, um sich bei seiner Familie in Florenz pflegen zn lassen. Erminia schnitt sich die Haare ab, zog Preußen uud Sachsen. Berlin, Oktober 22. —Der preußisch-säch sische Friedensvertrag ist heute endgültig unter- Meriko. Wien, Montag, Oktober 22. Auf us- Spanien. Madrid, Okt. 22.—Svanien bat die Ab sicht erklärt, die weltliche Macht des Papstes auf vcrlassen habe. Die amerikanische Flotte. Hamburg, Okt. 22.—Die Stadtbebördc hat zu Ekrcn der Anwesenheit des Ver. Staa ten Dampfer Miantonomab, nebst anderen amerikanischen Schiffen deren Mannschaft ein Banquct veranstaltet. Frankreich. Die Rückkehr de Kaisers von Biairitz nach Paris, die aufde 12. October festgestellt war, hatte wegen einer neuen Erkrankung desselben bis auf den 18. hinausgeschoben werden müssen. Die Gesundheit Napoleon'S des Dritten erfüllt seine Freund mit immer ernstlicheren Besorg nissen. , Locale Neuigkeiten. Lancaster, Pa. Don ersteig, Oktober 25.1H66. Liste der Jurors, welche bei rem November-Termin der Court der vierteljährliche Sitzungen, anfangcnd M o - t a g, den 19. November 1866 dienen sollen. G ra ndJ oror. Henry Coffroih, West Eari. Henry Gass Stadt. Elwood Griess SadSbury. Jacob Hcrschey, Penn. Henry Heß, Stadt. Isaak Hollingcr, Ost Hempfield. Henry H. Landi, Manheim Township. Ehristmn R. Landi, Ober Lcacock. Benjamin Me'llingcr. Strasburg Township. William T> McPhaij, Strasburg Borough. Benjamin Rcinbold, Stadt. John Risser, Mountjoy Township. Daniel RhoadS, Stadt. David R. Sailor, Waschington. Levi Schuman, Manor. David G. Steacy, Bart. Eooper Stube, Fulton. Henry. Wolf, Marwick. Petit- Juror. John I. Andrews, Eoleratn. John Bär. Ober Lcacock. S. W. P. Boyd, Fulton. Jacob E. Elair, WcstHempsield. Georg Dillcr, Ost Carl. Henry M. Engte, Ost Donegal Moses Eaby, Lcacock. P. <9. Ebcrma, jun., Stadt. Job Fondersmitb, Stadt. Job I. Good, Martic. Job L.^Gisch,^West- Donegal.^ Amos F. Herr, West Lampeter. John Heß. Stadt. AmoS Hollinger, West-Lampeter. Emanncl P. Keller, Manheim Township, Peter Krcidcr, Ost Hempfield. John Lutz, Ost-Cocalico. William Loeck, Providencc. Christian Lrfevcr, West-Lampeter. William Lecd, Elisabeth Township. Samuel M. Long, Drumore. Robert R. MeCullough, Fulton. Fredcrick Meyers, Strasburg. James P. McJlwain, Paradise. Wm. M. Noble, Sadsbury. Ehpraim Psoutz, Elisabeth Township. V. F. Rowc, Providence. Job B. Raff, Ober Lcacock. Alexander D. Rees, Mountjoy. Adam Ruttcr, Bart. Adam R. Rcam, West Cacolico. Isaak Walker, Strasburg Borough. Henry Wißler, West Hempfield. DaS Recht der Soldateudcr Ver. Staate Armee auf IVO Acker Heimstätte-Land. —ln Beantwortung scn und Anderer, die im letzten Kriege gedient, über das Nichtbestehen eines Gesetze, da ih nen Bounly-Land-WarrantS zugesteht, hat der to soeben die folgende Erklärung abgegeben: Die Heimstätte-Akte, sowie sie unter dem 21. Mai >B6l amcndirt worden ist, gibt al verblcibcm von der vorgeschriebenen Zeit von 5 Jahre nachgelassen. Da durch diesen Bescheid gemachte Zugeständ iß ist in der That ein sehr wcrthvolle. Den geborene Amerikanern, die in der Armee die obnc besondere Hervorhebung in den deutschen Blättern. Und doch ist diese Zugeständniß ge rade für sie, sowie für Geltendmachung des deutschen Elementes durch Grundbesitz und die Bebauung de Boden von ganz besonderer Wichtigkeit. sich noch BM> 16,666 Deutsche im Dienst der Ver. Staaten Armee und Flotte befinden. Dieselbe können somit alle sofort ihren An spruch auf ein Grund-Eigenthum erheben, des sen Gcsaiumtwcrlh sich jetzt auf 52,666,666 be läuft und in 5 Jahren auf mindesten 56,666,- >66 steigen muß. Richt zu übersehen. Wir sind auf gefordert worden, das Publikum auf die unan genehmen Folge aufmerksam zu machen, wel che leichtsinniges Umgehe mit den Steuer stempeln auf Bierfässern nach sich ziehen kann. Wird ein Faß oder ein Fäßchen funden, welches de Stempel entbehrt, so wird fordwird dem Besitzer de Fasses eine Strafe von 5566 nebst verschiedenen anderen Gebühren auferlegt. Man hüte daher die bewußten Stempel wie seinen Augapfel. Bouutnzahlungcn. - In den Regu lativcn über Bountozabluiigen findet sich eine Bestimmung, daß auf 3 Jahre oder für die Dauer des Kriege eingemusterte Soldaten, welche wegen Beendigung de Krieges entlassen wurden, so bekandrlt werden sollen, als wenn Bounty berechtigt sini. Der General-Zahl mcistcr ha verfügt, daß der 26. August 1866, derjenige gelten soll, on welchem der Krieg be endet war/ Wurzclbiervonder Steuer nicht aus > genommen, als ei inedicinischc oder Minera l' wasser. Die gesetzliche Bestimmung, welche medizinische und Minernlwasser steuerfrei macht, ist nicht auf Wurzclbier auszudehnen, laut der 91. Scct. der Akte datirt Juni 36. 186 t!. "Im November werde in den folgenden Staaten Kongreß- und StaatSwahlen stattfin den : New-z'jork, Massachusetts, Michigan, Min nesota, Maryland, Missouri. New-Jerse und Wisconsin. Die Wahl in West-Birginien fin det am 25. Okiober statt.