Pie Staats - Zeitung. Zoh. keorg Alipper. Herausgeber und Eigenthümer. Lancaster.Pa. D onnerstag, Okt. 11, 1866. S In der Hoffnung, genaue und günstigere Wahlbrrichte zu erhalten, ver schoben wir den Druck unserer Zeitung um einen Tag, wofür wir die freundli chen Leser um Nachsicht bitten. Das Wahlresultat. Der Ausgang der Wahl in Pennsyl vanien, soweit dic Berichte vorliegen, muß das Herz jedes wahren Patrioten und Freundes der Union mit tiefer Trauer erfüllen. Wenn eS wahr ist, daß die Radikalen Seary und eine Mehrzahl der Congreßmänner erwählt haben, so werden sie ungescheut ihre Pläne zur Ausführung bringen: dem Süden die Zulassung in die Union nur unter entwürdigenden Bedingungen ge währen, den Präsidenten absetzen und den Negern das Stimmrecht ertheilen. Derjenige Theil des Volkes, der sich von Stevens und Consorten hat dupi ren und berücken lassen, trägt die Ver antwortung : er hat nichts gelernt und nichts vergessen. Die neue Prüfung, welche der Nation jetzt bevorsteht, kommt auf sein Haupt. Aus den konservativen Männern beruht die einzige Hoffnung des Vaterlandes; mögen sie getreulich ausharren, und zu der alten bewährten Fahne stehen. In unserer nächsten Nummer hoffen wir die offiziellen Berichte aller Coun tieS des Staates zu bringen. Beherzigungswerthe Worte. Als man vor etwa zwanzig Jahren dem Volke Amerika's sagte, daß dic Ra dikalen und Revolutionäre der Aankee- Staaten das Land in einen blutigen Bürgerkrieg stürzen würden, schüttelte Mancher den Kopf, und wollte nichts von derartigen Warnungen wissen.— Doch, jene Prophezeihungen sind seitdem n Erfüllung gegangen. John Brown, dessen sich besonders viele unserer Leser tn ChamberSburg noch erinnern können, lieferte tm Jahre 1860 die Lunte, mit welcher die Alliirten der Rcvvlutioyäre, nämlich die Secessionisten des Südens, das in Fort Sumter angehäufte Pulver im Jahr 1861 anzündeten. Die Zwei fel hörten auf, als der Krieg schließlich zum Ausbruch kam. Dem ruhigen Beobachter kann heute nicht entgehen, daß wir einem zweiten Bürgerkrieg entgegeneilen, nicht einem Kampfe zwischen den verschiedenen Lan deSthetlen, wie in den letzten fünf Jah ren, sondern einem Rassenkriege zwischen den Weißen und Negern, in welchem die Radikalen die Anführer der Neger sein werden. Repräsentant Boutwell von Massa chusetts zeigte die Vorbereitungen zu ei nem solchen Kriege unverholen während den Sitzungen des letzten CongrcsseS, und als erstes Resultat warder neuliche Aufruhr in New Orleans, wo man den Negern Waffen in die Hand gegeben hatte. Die Neger in Richmond wurden in letzterer Zeit des Nachts im Gebrau che von Waffen instruirt, und das hörte erst auf, als Gen. Terry ein Verbot ge gen solcheErerzitten erließ. Wie dieser Boutwell, so haranguirte auch Senator Sumner am vorletzten Dienstag eine Radikale - Versammlung in Boston, wo er sich dahin aussprach, daß sie Präsident Johnson in Anklagestand setzen wollten, um dadurch ihre teuflische Zwecke zu er reichen. Der ganze Plan der Radikalen geht dahin, die Neger im Süden zu bewaff nen und zu organisiren, um die weiße Bevölkerung mit Gewalt zu beherrschen. Die Radikalen des Norden sollen ih nen dabei behülflich sein, was Sumner und seine Genossen selbst zugeben. Der radikale Congreß soll den Schwarzen die Waffen liefern, und jeden Schritt gegen dir weiße Bevölkerung gutheißen, wenn der Süden nicht nach dem Beispiele Hayti's und gewisser Theile Central- Amerika's sich der Negrrherrschaft unter wirft. Gar Viele werden auch heute wieder zweifelnd den Kopf schütteln und unse re Warnung neuer Gefahr als eitlen Mondschein bezeichnen. Aber alle An zeigen deuten darauf hin, daß die pro phezeite Gefahr nahe ist, es sei denn, daß da Volk den Präsidenten tn seiner weisen Politik kräftig unterstützt, und somit dem Schlimmsten vorbeugt. Große und gewaltige Interessen ste hen den Radikalen zur Seite. Wie einstmals die Aristokratie de Süden die herrschende Partei benutzte, um sich tm Amt und Macht zu halten, und da durch ihre besondere Interessen zu schü tzen, so stehest hinter jenen die Radikalen des Nordens,—Tarifmänner und Capi taliste, welche berechnen, daß. mit die ser Partei in unbestrittener Gewalt, die lossale Dividenden ihrer Fabrikate, welche 30 bis 300 Prozent pr Jahr er reichen, auf lange Zeit gasichert sind. Der Neger muß unter dem falschen Ru fe der Emancipation und Freiheit am> Stimmkasten im Interesse dieses nichts würdigen Wuchers benutzt werden. Wird die weise Administration des Präsidenten nicht aufrecht erhalten und die Union wieder hergestellt, dann gehen wir heute eben so bestimmt einem Rassen wle in 1860 einem Bürgerkriege entge gen ! Solch'ein Krieg aber würde un sere Schuldpapiere um die Hälfte cnt werthen, die Ausgaben hundertfältig erhöhen, und die Conscription den ar bettenden Klassen auf's Neue aufdrän gen ! Man täusche sich nicht über die Situation und verkenne nicht die An zeichen der sich uns nähernden Gefahr. Wohin wir blicken, hören wir Klagen über Stillstand im Handel nnd Verkehr. Ein Gefühl der Unsicherheit hat sich des Volkes bemächtigt, und der ominöse Ruf nach der Erhaltung der durch den Krieg errungenen Bortheile schallt uns aus dem Heerlager des Radikalismus entgegen. Diese Vortheile aber sind nicht in der großen Idee der Wiederher stellung der Union verkörpert, sondern bedeuten nicht mehr und nicht weniger, als die Begründung der Herrschaft ei ner Partei auf den Trümmern der Re publik, die Centralisation der Macht und den Sturz aller Institutionen, welche diesem Unterfangen im Wege stehen!< Die Interessen des Capitals und der Fabriken auf der eine, und die Herrsch sucht der radikalen Partei aus der an dern Seite haben sich vereinigt, um die ses Ziel zu erreichen. Gott gebe, daß ihre Pläne zu Schanden werde ! Das diebische Nadikalenchor. Daß die meisten, wenn uicht alle ra dikalen Anführer nichts anderes als eine Bande Räuber und Betrüger sind, ha ben wir schon öfters in unserem Blatte thatsächlich bewiesen. So kommen jetzt wieder verschiedentlich,- sonderbare That sachen zum Vorscheine, die ein sehr hüb sches Licht auf die amtliche Thätigkeit de eben verabschiedeten Sekretärs des Innern, Harlan, werfen. Dieser sauberes?) Gentlema war bekanntlich früher ein nmherreisender Pfaffe einer fanatischen Sekte, und „machte" zwar „sein Leben," wie man zu sagen Pflegt, mit diesem Geschäfte, konnte aber keine Schätze sammeln. Als er sich zur Poli tik wandte, besserten sich seine Verhält nisse in etwas; doch ist es bekannt, daß er, ehe er in das Lincoln'sche Cabinet kam, keine fünf tausend Thaler im Ver mögen hatte. Jetzt ist dieser Sekretär des Innern (Harlan) ein „gemachter Mann" von mehr als 82,000,000 (sage Zwei Millionen Dollars), die er sich von seinem Gehalt, welches 88,000 jährlich beträgt, erspart hat. Wie das fertig zu bringen, war eben das Kunststück. So erfährt man z. 8., daß er noch am vorletzten Tage, che er aus dem Amte ging, als angeblicher Vertreter der Re gierung einen Contrakt bewerkstelligen half, durch welchen ein Jndianerstamm um etliche hunderttausend Dollars be raubt ward. Kein Wunder, daß die Indianer öf ters gegen die Weißen rebelliren. Den Cherokees wurde nämlich vor mehr als dreißig Jahren ein Landstrich überlassen mit der Stipulation, daß das Land ie unter 61.25 per Acker verkauft werden sollte. Kürzlich wollten die Cherokees einen Theil des Landes, welches durch die Ansiedlung des Westens jetzt natür lich mehr werth ist, verkaufen. Eine Neuengländer Spekulanten-Gesellschaft, unter dem Namen „Connekticut Emi grant Society" nahm sich der Sache an, und durch Harlan'ö Vermittelung wur de der Verkauf von 800,000 Acker zn 31 per Acker an die Gesellschaft bewirkt. Den beschwindelten Cherokees steht es natürlich frei, sobald ihnen der Betrug klar wird, von der Regierung Entschä digung zu verlangen—da sie in dem ir rigen Glauben handelten, die Regierung habe den Berkauf gewollt. Aehnliche Streiche, bei denen die Regierung noch mehr direkt bethciligt ist, kommen nach und nach zum Vorschein. Solche Minister konnte das amerika nische Volk gerade brauchen, um reich — an Schulden zu werden. Man sieht daraus, wie das Lincoln'sche Beamtcn thum gewirthschaftet hat; Präsident Johnson konnte natürlich erst allmäh lich hinter all' die Schliche kommen. Als Harlan sich entdeckt sah, spielte er den „Radikalen" und empfahl sich aus dem Cabinette wegen angeblicher nörd lich-loyaler Gcstnnungstüchtigkeit, wel che jetzt die üblichste Maske frecherSpitz büberei ist. Eine Neger Staats-Convention. In Albany, New Jork, wird im am 16. Oktober eine Staats - Convention der Neger stattfinden, um dahin zu wir kn, daß sie mit dem weißen Bürger auf denselben bürgerlichen und politischen Standpunkt der Gleichheit gestellt wer den. Die Convention wird ein Staats- Central-Comite ernennen, welches zu dem Zwecke aus farbigen Personen zu sammengesetzt werden soll, um während de laufenden Jahres das Interesse der afrikanischen Rasse zu vertrete. Die Convention wird das unbedingte Wahl recht ohne Census, die Zulassung als Geschworene bei den Gerichten, Zulas sung ihrer Jugend in den öffentlichen Schulen,c. fordern. Fred. Douglas wird natürlich der Versammlung beiwohnen. Daß die Reger ehe lange auch solches in Ptnnsylvanien und anderen Staaten verlangen werden, wird die Zuknnft leh ren. Nationaler DanksagungStag. In einer andern Stelle unserer heu tigen Nummer findet der Leser die Pro klamation des Präsidenten Johnson, worin eranempfiehlt, daß der neunte No vember als ein allgemeiner Danksag ungStag beobachtet und an welchem Gott für seine Güte und seine mannig faltigen Wohlthaten gedankt werden solle. Ferner wird empfohlen, daß bet dieser solennen Gelegenheit das Volk den himmlischen Vater anflehen solle, unse ren nationalen Behörden und der gan zen Bevölkerung jene göttliche Weisheit zu verleihen, welche nur allein irgend eine Nation auf den Weg alles Guten lenken könne. Proklamation des Präsidenten der Vereinigten Staaten. Dem allmächtigen Gott, unserem himmlischen Vater, ha es gefallen, uns als Volk wieder ein Jahr jenes nationalen Lebens zu verleihen, das eine unerläßliche Bedingung des Friedens, des Fortschrittes und der Sicherheit ist. Jenes Jahr ist indessen mit vielen eigenthümlichen Segnun gen gekrönt gewesen. Der neuliche Bürgerkrieg ist nirgends wieder ausgebrochen. Die Inter vention des Auslandes hat aufgehört, Unruhe zn erregen. Die eingedrungene Pestilenz ist wohlthätig gemildert. Die Ruhe im Innern ist befestigt worden Gesinnungen der Versöh nung sind großen Theils vorherrschend geworden. Loyalität und Patriotismus haben sich aufs Neue belebt. Unsere Felder haben Uebcrfluß geliefert, unsere Minen-Industrie ist reichlich belohnt worden, und eS war uns gestattet, un ser Eisenbahnsystem tief in dir inneren LandeS- Iheile hinein zu erstrecken, während unser Han del wieder in seine gewöhnliche Thätigkeit in den fremden Meeren eingetreten ist. Diese großen Rational-Segnungen forder auch eine nationale Anerkennung. Deßhalb empfehle ich, Andrew Johnson, Prä sident der Ver. Staaten hiermit, daß Donner stag der 29. November d. I. allenthalben in den verschiedene Staaten, und Territorien der Ver. Staaten, durch die Bevölkerung derselben als ein Tag der Danksagung und des Preises des allmächtigen Gottes gefeiert werde, und eingedenk zu sein, daß in Seinem Tempel Je dermann zu Seiner Ehre spricht. Ich empfehlt ferner, daß bei derselben feierlichen Gelegen heit wir Ihn fromm und demüthig anflehen, unseren National-Berathnnge und unserem ganzen Volk jene göttliche Weisheit zu verleihen die allein eine Nation auf die Wege alles Gu te führen kann. In der Darbringung dieser National-Danksagung und Lobpreisung und Bitten, habe wir die göttliche Versicherung, daß der Herr für immerdar König bleibt. Den jenigen, die da demüthig sind, wird Er seine Wege lehren. Der HErr gibt Seinem Volke straft und der HErr gibt seinem Volk die Seg nungen des Friedens. ZumZeugniß dessen habe ich hierunter meine Handschrist gesetzt und das Siegel der Ver. St bcidrucken lassen. Gegeben in der Stadt Washington am öten Oktober, im Jahre des Herrn 4800 und der Unabhängigkeit der Ver. Staaten im ein undneunzigsten. Andrew Johnson. Durch de Präsidenten. Wm.H. Seward. StaatSsekr. Offizieller Status der öffentlichen Schuld der Ver. Staaten am K. Oktober IBUU. Goldzinsen tragende Schuld. 5 proc. VondS Hl W.W l ,350.00 6 pror. Bonds für 4807 und 4808 48,323,594.80 ti proc. Bond, 480 l L8ij.8J8.8511.00 li proc. 5 Liter VondS 7W, 4 02,250,00 Marine-Pensionsfonv l 1,750,000.00 Gesannntbetrag der Goldzin sen tragenden Schuld 81,310,005,041,80 Courantzinsen tragende Schuld. 0 proc. Bond 88,922,000.00 Temporäre Anleihe 22,500,000.00 3 JahrS Zinsen von ZinseS- ZinS Noten 155.5t2.1tt.N0 3 Jahrs 7-30 er Noten 743,990,054.00 Gesannntbetrag der Cou rant-Zinsen traugendcn Schuld -M0.933, lW.lttt Fällige aber nicht zur' Zahlung präsentirte Schuld 823,302,372.14 Jnteressenlose Schuld. Ver. St- Noten 5392,t05,292.00 Bruchtheil Lourant 27,029,273.33 Golddcpositen Certificate 11,057,040.00 Total 8437,252,205.33 Gcsammtschuld 82,701,550,709.27 Vorrath im Schatz. Baar 880.259.9 W.35 Mourant 41,953,858.24 Total im Schatz 8128,213,707.59 Betrag der Schuld nach Abzug deSßaarbestan des im Schatze 82,573.330,944.08 Das Vorstehende ist eine richtige Angabe der öffentlichen Schuld, wie dieselbe aus den Bü chern und Schatzamts-Eingängen in dem De partement am l. Okt. 4800 htrvorgeht. Hugh McEulloch, Schatzsekretär. Extra-Handgeld. Die Regulationen bezüglich der Erhebung des Ertra-Handgeldes, welches der Congreß ver willigt hat, bestimmen, daß alle derartigen For derungen vor dem l. April 1807 eingebracht werden müssen jede Forderung, die später gestellt wird, kommt erst zur Erledigung, nach d,m die Forderungen, die bis zum l. April ein gegangen, erledigt sind. Mi der Forderung muß das Original der Entlassungsordre des Soldaten eingegeben werden und ebenso das in dem 14. Abschnitte des HandgeldakteS verlangte Affidavit und ein weiter Affidavit, daß er von den Ver. Staaten vor der Akte vom 28. Juli 4800 nicht mehr als 8400 Handgeld empfangen Sat, oder dazu berechtig ist für Militärdienste, während der letzten Rebellion. Sonst sind alle Formalitäten dieselben, wie bei dem gewöhnli- General-Zahlmeister und der 2. Auditor hal ten Register, in welchen die Namen und die er haltenen Summen eingetragen werden und ebenso, wenn und warum eine Antwort ab schlägig beschiedcu wurde. Soldaten, die auf drei Jahre oder auf Kriegs dauer eingemustert waren und zufolge Beendi gung des Krieges enilassen wurden, haben ein Recht auf da Ertra-Handgeld. Die Erben der Soldaten, welche da Handgeld fordern, müssen beweisen, daß sie am 28. Juli tBOO, wo die Akte passirte, noch minorene waren, gol- gende Klassen sind von dem Ertra - Handgelde ausgeschlossen: Soldaten, die nicht ehrenvoll entlassen sind, mögen sie auch ihre ganze Dienst zeit eingehalten haben; Die. welche früher ent lassen wurden auf Gesuch oder zur Strafe; Dle, welche wegen Körperschwäche entlassen wurden, welche zur Zeit der Einmusterung eri stirte; die Erben Derer, welche seit ihrer Aus musterung an Wunden oder Krankheiten star ben, die nicht vom Dienste herrührten; dle die mehr als 8400 Ver. St.-Handgeld erhiel ten oder dazu berechtigt sind; die Soldaten und Erden verstorbenen Soldaten, die ihre Entlas sungSordre erkauften, weggaben >r. oder ihrend ein Interesse an diesem oder einem andern Handgelde. Bounty-Regulationen. Waschington, 24sten September. Die folgenden Regeln und Vorschriften in Bezug auf die Bezahlung der BountieS, approbirt 28. Juli 4800, find vom Schatzdcparlcmcnt erlassen worden. 4. Alle Applikationen müssen innerhalb sechs Monaten vom 4. Octoder an eingegeben werden und ehe irgend welche Auszahlungen gemach; werden, müssen sie nach Regimentern, Batallio nen und andern besondern Organisationen clas stficirt werden, und eine nach jener Zeit einge reichten Applikationen soll erst berücksicht wer den, nachdem alle übrigen dezahlt worden sind. 2. Keine Applikation soll berücksichtiget wer den, wenn sie nicht begleitet ist von dem origi -28. Juli 4800 für alle seine während der Redel lion geleisteten Dienste über den beanspruchten Betrag von den Ver. Staaten mehr als 8100 Bounty erhalten noch dazu berechtigt sei. 3. Alle Applikationen um die weitere Boun ty, welche durch dieses Gesetz autorisirt ist, sollen von überlebenden Soldaten in der nachstehend vorgeschriebenen Form sein und der Beweis der Identität soll dasselbe sein wie jetzt vorgeschrie den, und von den Erben verstorbener Soldaten 4. Sobald die Untersuchung der 'Ansprüche eines Regiments oder einer andern unabhängi gen Organisation vollständig erledigt ist, soll der General-Zahlmeister die nothwendigen Schrille zur prompten AuSbczahlung thun. 5. Ein Register von allen unter dem Gesetz eingereichten Ansprüchen soll in der Office des General - Zahlmeisters und ein anderes in der Office des zweiten Auditors gehalten werden, in welchem die Applikantcn nach ihren Regimen tern und Compagnien classisicirt werden, und wenn die Ansprüche erlaubt werden soll der ei nem Joden dezahlte Betrag angemerkt werden, und wenn verworfen, soll die Ursache der Ver wrrfnng genau angegeben werden. 0. In den Applikationen für Bounty, wie in der dritten Regel vorgeschriben, soll das Affida vit jeder besonderen Periode des Dienstes, wcl che der Applikant geleistet hat, angeben, und ferner, daß er nie anders gedient hat, als wie dort angegeben. 7. Irreguläre Organisationen im Dienste der Ver. Staate aber als Staats-Miliz, Hcimgar den, zu einem besondern Zwecke aufgerufen, welche nicht im allgemeinen Bounty Gesetz ein geschlossen sind, sind auch nicht in diesem Gesetze einbegriffen. 8. Soldaten, welche auf drei Jahre oder wäh rend des Krieges angeworben worden sind, und die in Folge der Beendigung des Krieges ent lassen wurden, sollen angesehen werden, als wenn sie die ganze Kapitulation ausgedient häl ten und sind zur Bounty unter diesem Gesetze berechtigt. 9. Die Minderjährigkeit von Erben, welche unter diesem Gesetze die BountieS beanspruche, muß nachgewiesen werden, daß sie or dem Da tum der Passirung des Gesetzes cxistirt habe. Eltern sollen die Bounty, zu welcher sie a>ö Er den berechtige sind, genieinschafilich erhalten, ausgenommen wenn der Vater die Unterstützung seiner Familie aufgegeben Hai, in welchem Falle sie ganz an die Mutter ausbezahlt wird. Nicht- Residenz in den Ver. Staaten soll kein Hinder niß für die Ansprüche der Erben sein, wenn sie sonst gesetzlich dazu berechtigt sind. Die Bestimmungen des Gesetzes schließen folgende Klassen von seinem Genusse aus: 4. Diejenigen welche zwar ihre ganze Kapi tulation ausgedient haben, aber einen unehren vollen Abschied erhalten haben. 2. Diejenigen welche während der Kapitula tion aus Gunst oder Strafe entlassen worden sind. 3. Diejenigen, welche wegen Untauglichkett die ste sich im Dienste zugezogen, dic aber nicht durch Wunden, die sie im Dienste erhalten ha ben, verursacht worden ist, und welche zur Zeit der Entlassung nicht zwei, resp, drei Jahre vor her gedient haben. 4. Diejenigen, welche wegen Untauglichkei; zur Zeit ihrer Anwerbung entlassen worden sind. 5. Die Erben Derjenigen, welche seit Entlassung gestorben sind an Krankheiten oder Wunden, die sie sich nicht im Dienste zugezogen oder erhalten haben. 0. Die überlebenden Soldaten oder die Er ben erstorbener Soldaten, welche unter stühern Gesetzen von den Ver. Staaten eine Bounty von mehr als 8100 erhalten haben oder dazu berechtigt sind. 7. Die überlebenden Soldaten oder Erben verstorbener Soldaten, wenn diese ihre vbschieds papiere verkauft, verhandelt, verlehnt, ausge tauscht oder weggegeben oder irgend einJnteresse in der durch dieses oder irgend ein anderes Con greßgesetz bewilligten Bounty zugesichert haben. 8. Da Gesetz vom 28. Juli 4800 schaft kein durch das Gesetz bezeichnet sind, unter welchem diese Erben die ursprüngliche Bounty er halten haben oder dazu berechtigt sind, und eö schließt daher gewisse Klassen, Brüdern und Schwestern der Erben, weiche zu der ursprllng spruch auf die durch dieses Gesetz erlaubte wei tere, additionelle Bounly an. Das Obige ist von dem Kriegssekretär dem General-Attorne um sein Gutachten über den Punkt, ob diese Regel nnd Vorschriften in Ge mäßheit seien, vorgelegt worden, und der letztere hat eine bejahende Antwort ertheilt. Curirte ihren M a nn. In Kenne dune.Maine, wollte eine Frau ihren Mann, den Doctor Scheat, vom Saufen eunren. Sie that Morphine in seine Whiskyflasche, die er un ter dem Heu in der Scheuer versteckt hatte. Der Doctor hat einen tüchtigen Zug, kam dann in's Haus, setzte sich auf das Sopha und schlief ein um nie wieder zu erwachen. AuSVcrzweiflung über ihre unüberlegte That, da sie ihn ja curir en, nicht aber tödten wollte, nahm die Frau nun selbst eine Dosis Morphine, uni sich aus der Welt zu schaffen. Sic wurde aber darüber er tappt und durch Gegenmittel gerettet. Sie hat te ihrem Manne mehrere Male zuvor Morphine gegeben, worauf jedesmal Erbrechen erfolgt war. Die Steuer auf Malz-Spirituosen. Der BundeSsteuer-Commissär hat soeben die Regulationen in Bezug auf die Steuer auf ge gohrene Getränke bekannt gemacht. In Ge mäßheit de 48. Abschnittes des Gesetzes vom 43ten Jull 4800 sind Bier irgend einer Sorte, Lagerbier, Ale Porter und andere ähnliche Ge tränke, die innerhalb der Ver. Staaten gebraut oder fabrizirt und verkauf oder für deren Ver kauf weiter transportirt werden, einer Abgabe von einem Dollar für jedes nicht mehr als ein und dreißig Gallonen enthaltende Faß unter worfen. Dieselbe Abgabe lst von dem Bruchtheil -eines Fasses oder für irgend eine andere Quan tität zu entrichten. Nachdem die Art und Weise, in welcher die Brauerbücher geführt werden sollen, die monat lichen Berichte an den Assessor oder Assistenz- Assessor, die aufzuklebenden und für ferneren Gebrauch ungültig zu machenden Steuermarken die regelmäßige Art und Weise der Abfüllung in Flaschen -c. spezisizirt worden, fährt der Com missär fort! „Steuereinnehmer haben die monatliche Be richte ber Brauer mit ihren eigenen Notizen über die an solche Brauer verkauften Steuer marken zu vergleichen; ferner genau darauf zu achten, daß bei Applikationen Betreffs der Weg bringnng von gegohrencn Getränken von einem Steuerdistrikte nach einem anderen keine Betrü gercicn beabsichtigt und keine begangen werden, im Falle die Erlaubniß ertheilt wird. Der Steuereinnehmer hat zur Verhütung von Be trügcrcien bel'm Verkauf oder bei der Wegschaf fung von gegohrencn Getränken, die angeblich sauer oder beschädigt sein sollen, geeignete Maß regeln, einschließlich Beschlagnahme, wenn nö thig, z ergreifen. Der Steuereinnehmer hat von Zeit zu Zeit die bel'm Verkauf von gegoh renrn Getränken gebrauchten Fässer oder andern Gefäße zu eraminiren und sich zu überzeugen, ob sie richtig markirt sind, wie es der 450. Para graph des 55. Abschnittes vorschreibt. Assessoren und Assistenz-Assessoren werden in struirt ähnliche Wachsamkeit zu gebrauche, die bei ihnen eingereichten Berichte genau zu erami niren, öfters Inspektionen von Brauereien vor zunehmen und wenn überzeugt, daß die Regie ruiig ans irgend eine Weise um den richtigen Betrag der ihr gebührenden Abgaben gebracht wird, das Defizit zu ermitteln und Nachzahlung zu verlangen." Die Wirren in TcxaS. New Orleans, 20. Sept. An Seine Ercellenz denGouvernörThrockmor on. Ich habe soeben von Oberst Mason dessen Be richt über die Affaire erhalten, die sich am 7. d. Notifikation zugehen lassen, daß er weder sich och seine Leute arrctircn lassen soll. Ich er suche Eure Ercellenz achtungsvollst, alles was in Ihrer Macht steht, aufzubieten, um die dortige Aufregung zu beschwichtigen und ich werde thun, was in meinen Kräfte steht, um in jedem Falle die Endzwecke der Gerechtigkeit zu befriedige' Gerechtigkeit geübt werden kann, die unsere Of fiziere und Soldaten zwingt, innerhalb ihrer BerthcidignngSwerke sich zu balle, die sie rings um ihr Lager aufwerfcn mußten. Ich werde die Sache genauer untersuchen las sen, um anSzufinde, in wiefern Soldaten an der Affaire Schuld tragen. Oberst Mason glaubt bestimmt, daß Diejenige, die man zu P. H. Sheridan, an'den Seiiat der Legislatur von TeraS eine Denkschrift von 40 Bürgern von Brcnham, in der sie sagen, daß Bundes Soldaten einen gro ßen Werth von Privatcigenthum zerstört haben. Der Äouvernör sagt i seiner Botschaft, daß den Werth des zerstörten Eigenthums zu ermit tln, damit man die Sacht der Bundesregierung vorlegen kann. Er habe sofort dem Scheriff anbefohlen, Leute aufzubieten, um die Civilbe hörden zur Aufrechthaltung der Ordnung zu unterstützen. Tie Bürger von Brenham belobte er wegen ihres Verhaltens. Am 22. d. MtS. ' schrieb er an General Sheridan, daß er dessen Telegramm empfangen habe. Es soll Alle geschehe, um die Aufregung z beschwichtigen. ' Er werde dem General den Bericht des Commit teeS übersenden, das die Affaire von Brenham untersuchen soll. An Richter Shcpherd habe er , geschrieben, daß er keine BundcS-Soldaten mehr t arretiren lassen soll. Er verlasse sich darauf, daß General Sheridan nicht voreilig adurlhei > lcn, sondern Gerechtigkeit walten lassen werde. ' Er glaube, daß dem Volk von Brenham großes Unrecht gethan worden sei, und daß nicht alles t so sei, wie Major Mason berichtet habe. Schließ > lich bitte er, daß Eapt. Smith und seine Leute ' weggeschickt werden und daß andere Truppen ' nach Brenham gesendet werden möchten. Die mexikanische Frage. General Castelneau, Adjutant des Kaisers, ist am 42. September in einer Spezialmission nach Mcriko abgegangen. Es hieß in Paris daß er dem Kaiser Marimillan ein eigenhän diges Schreiben des Kaisers überbringen würde ES sind noch immer die widersprechendsten Ge rüchte über de Stand der mexikanischen Ver hältnisse verbreitet. Nach einer Angabe würde Marimillan in jedem Fall wenigstens noch eine energische militärische Anstrengung machen, be vor er abdanke, wenn Überhaupt jener Schritt nothwendig werden sollte. Man sprach in Pa ris davon, daß der Kaiser bald ein 50M)Mann starkes und hauptsächlich von französischen Offi zieren befehligtes mcrikanischeS Heer zu seiner Verfügung haben würde. in Europa zu erwarten sein. Pariser Blätter enthalten einen AuSzug aus der „Estafette", einer in der Hauptstadt Meriko erscheinenden französischen Zeitung worin die L age der Tinge Inder folgenden Weise geschildert wird ! „Von Malamoraö bis Aloaredo befin det sich die ganze östliche Küste im Aufstande. Tampco ist von den liberalen Streitkräften occupirt. Guerillabanden maraudiren bis vor die Thore von Vera Cruz. Jalapa wird bela gert und der Staatsschatz ist leer. Die Zu rückziehung der französischen Truppen wird mit großer Vorsicht stattfinde müssen, falls man es nicht vorher möglich finden sollte, mit der neuen Regierung drS Präsidenten Juarez zu einer freundschaftlichen Vereinbarung zu gelangen." Die am 30. Juli in der Hauptstadt Meriko abgeschlossene Convention überträgt an die französische Regierung die Hälfte der Einnah men aller Seezollhäuscr des Reiches, um da durch das Capital und die Zinsen der in den lahren 4854 und t 895 gemachten Anleihen und alle daraus entspringrnden Verpflichtungen sicher zu stellen und ebenfalls für die Bezahlung der (dreiProzcnt betragenden) Zinsen für alle Summen, die Meriko dem französischen Schatz amt schuldet, verwendet zu werden. Der Betrag dieser letzleren Schuld, annähernd auf 250 Millionen Francs geschätzt, wird später definitiv festgestellt erden, ! Älls Europa. . Süd-Deutschland. ' In Baieru herrscht große Erbitterung bar- ! über, baß die Regierung dem Grafen Bisniark ' den Hubertnsorbe, den höchsten bairischen Or. den erliehen hat. Der „Nürnberger Nord deutsche Eorrespondent" bemerkt darüber : „Welcher Orden dem bairischen Minister ge bührt, der eine solche Decorirung empfohlen oder, ohne sein Portefeuille daran zu setze, zu gelassen hat, wolle wir nicht sagen ; das Roh material dazu wächst aber im Lande des Gene ralcominandanten des preußischen zweiten Re servecorps (Anspielung auf die Prügelstrafe in Mecklenburg)". Der Münchener Punsch be merkt mit Bezug aufdiese Verleihung, die Maß regel sei vielleicht klüger, als man meine. Denn sei Bismark Hubertusritter, so werde Freiherr von der Pfordten als Großkanzler dieses Ordens sein Vorgesetzter! Bismark werde sich dann wohl ich mehr unterstehen, etwas gegen von der Pfordten zu thun und sich der Gefahr aus setzen, gekanzelt zu werden. Die bei Ausbruch des Krieges nach Ulm in kehrt. Eine große Anzahl im Darmstädtischen Museum und Hofbibliothek befindlicher Bü cher und sehr werthvoller Handschriften, die ehedem zu den Sammlungen des Kölner Domes gehörten und im Jahre 4794 or der heran nahenden französischen Armee ach einen Klo stcr bei Arnsberg, das später an Hessen Darm stadt kam, geflüchtet worden, soll dem jüng sten Friedensvertrag gemäß jetzt ach Köln kommen. Oestreich. Der Erzherzog Albrecht ist zuin Oberbefehls haber des österreichischen Heeres ernannt wor den. Der Kaiser will im Oetober eine Rundreise durch die vom Kriege verwüsteten Länder hal ten. Man erwartete ihn in Buda; man glaubte dort, daß er ein liberales ungarisches Ministerium ernennen würbe. '285,000 Gulden. Der Taback, den sie erbeutet im Werthe von 250,1>00 Dollars. Triumph-Einzug der preußischen Truppe in Verlin. Der Triumpheinzug der preußische Truppen in Berlin fand am 20. September unter einem die Dächer dicht besetzt. Um elf Uhr ritt der ' Generalität und die CommanaoS innehabenden StabSofficicre nebst der Suite des König. I geringer Entfernung folgten nebeneinander ihn die Sprecherin der Jungfrauen begrüßt hatte, antwortete er derselbe, daß man in sei nem Alter doppelt erfreut sei, wenn junge Da hatte, befestigte er seinen eigenen amDegengurt. Als der König dem Prinzen Friedrich Karl den Kranz übergab, küßte dieser dem König die derholt die Hand und durchritt dann unter stür mischem Hurrah und unter den Klängen der Nationalhymne die Linden bis zum Blücher denkmale, woselbst er den Vorbeimarsch der Trzippen erwartete. Bei dem Herannahen che Berichte vor; die uns zugegangenen Blät ter enthalten nur das Programm der Festlich keiten. Das Tcdeum im Lustgarten sollte Hauptact derselben bilden. Der dafür errich tete Altar sollte von den Fahnen und S tandar ten umgebe und hinter ihm sollte 4000 Sä nger und 5110 Musiker unter der Leitung des Ka pellmeisterS Wieprccht aufgestellt sein. Eine große Anzahl Geistliche sollte den Altar umgc den und zwar mit gleicher Berechtigung, ohne irgend welche Bevorzugung des eine oder des andern Glaubensbekenntnisses, protestantische Prediger, katholische Priester und jüdische Rab bincr nebe einander. Eine ungeheure Anzahl Fremder war zu dem Einzug nach verlin gekommen ; die Eisenbahn- Verwaltungen von Nah und Fern hatten Ertra züge eingelegt, so daß der regelmäßige Verkehr darunter litt und die reglemcntSmäßigen Züge verspätet eintrafen. Auch die Posten kamen I mit einer Menge Beichaisen und schon am Ta- > ge vor dem Einzug war da Gewühl so groß daß eS gegen Abend an Droschken man- ' gelte. ' Zur Feier des Tages ist am 24. September < Graf BiSmark zum General und zugleich zum , Chef des siebenten schweren Landwehr-Reiter- rrgiments ernannt worden. Dem Kronprin- ; richs des Großen verliehen worden. Auch von den Offizieren und den Mannschaften habe > Viele Orden erhalten, lmeistcnS ei zur Erl- > nernng an die Campagne de Jahres l8lil! Ge stifteies Ehrenkrcuz) und es ist eine Amnestie für alle Personen proclamirt worden, dic bis zum 20. September des HochvcrrathrS der anderer Vergehe gegen die Krone, des Wider standes gegen die Staatsbehörden, der Ver letzung der öffentlichen Ordnung, Vergehen ge gen das Prcsigesetz und Verstöße gegen die Or recht überführt worden sind. Ser preußische StaalSanzeiger veröffentlicht eine Nachwcisung der preußischen und stindli che Verluste an Osficicren und Mannschaften. Preußen und seine Verbündeten hatten 4090 Vermißte; vor dem Feinde verwundet wnrde 502 Officicrr und 14,030 Man, und dic Zahl der Todten beträgt 28t Officiere und 5454 Mann, die entweder auf drm Schlachtfclde ge blieben oder später an ihren Wunden gestorben sind. Oesterreich und seine Verbündeten vcr cingclicfcrt wurden 41 l Officiere und 43,935 Mann; die Zahl der übrigen Verwundeten ist natürlich der preußischen Nachforschung nicht zugänglich gewesen, aber die österreichische Mi lttärzeilung hatte bis zum 4. August allein die Zahl der verwundete Officiere auf 2405 ange geben, darunter 835 Stabs Officiere. Geschütze und Fahne sind auf preußischer Seite gar nicht vrrlorcn gegangen, auf feindlicher dagegen 480 Geschütze und ttl Fahnen und Standarten. ES heißt, daß der Frieden zwischen Preuße und Sachsen jetzt definitiv abgeschlossen ist. Man erwartete die Veröffentlichung des Frie densvertrags binnen Kurzem und glaubte, daß Oetober stattfinden würde. Dic Verhandlungen mit dem Kurfürst von Hesse sind am !8. September zum Abschluß 000,000 Thaler Revenue aus dem Ertrage des Besitzungen in der Schweiz verweilen und schließlich sich auf seinem Schlosse PhilippSruh bei Hanau niederlassen. anzcigcn lasse. , Der Herzog Mciningen hat sich cntschlos e, zu Gunsten des Eczprinzcii abzudanken. ! > Das Wahlgesetz zm deutsche Parlament. Tie preußische Kammer habe das Wahl- gesctz zum Parlament der neue deutsche Eon ! besteht aus l 7 Paragraphen : dic wichtigsten sind; l Parlament versammelt sich, unfeine gcr eines der zur Conföderation gehörende deutsche Staaten, ist wahlberechtigt. 3 Sc 4) Ausgeschlossen sind : Bevormundete, Bankcrottenrs während der Dauer drS Banke , rottS, OrlSarme, welche öffeutliche Unterstütz- lingen genießen, und bürgerlich Todte. 5) Um wählbar zu sein, muß man drei Jahre in einem Staate der Conföderation ge wohnt haben. Wegen politischer Vergehen oder Strafe geht diese Recht nicht verloren. 7) Für jede loo,olX> und jeden Bruchtheil jüngste Census dient zum Maßstabe der See > lenzahl. > 9) Jeder Stimmgcber muß seinen Wohnsitz lll) Die Namen, Alter, Stand ic. aller , Wähler eines Distrikts werden rcgistrirt. Wer , nicht rcgistrirt lst, kann nicht stimmen. ll) Die Abstimmung findet öffentlich aber mittelst Stimmzettel statt. 42) Die Wahlen sind direkt. Absolute Ma , sten Stimme hatten. 43) Die Stimmen müssen persönlich abge geben werde. 44) Die Wahl findet an demselben Tag im ganzen Gebiete der Conföderation statt. 40) Das Parlament hat die Wahlen und die Qualifikation seiner Mitglieder allein zn prüfen. Es bestimmt seine Geschäftsordnung und Disciplin. 47) Kein Parlamentsmitglied kann für seine Reden oder Abstimmungen oder überhaupt für Handlunge, die eS in seiner Eigenschaft als solches begangen, vor irgend einem Gerichts höfe oder einer Polizeibehörde, oder sonst außer halb des Parlaments, verantwortlich gemacht werden. Dieser letzte Paragraph wurde dem Regie rungSciilwurf beigefügt, und zwar mit gcrin gcr Majorität. So schnell haben sich schon die politischen Ansichten in der Kammer geändert. Das Herrenhaus hat diese Bill ohne Dis kussion angenommen. Tie Polen stimmten dagegen. Entthronte Fürsten. Die Zahl der tntthronlen Fürsten mehrt sich in Europa auffällig. Der älteste derselbe ist Dom Miguel von Portugal, entthront seit 4832. I Ihm folgt dem Alter nach Graf von Chambord, Heinrich Carl von Bourbon, von den ftanzösi scincm Großvater aus Frankreich vertrieben wurde. Ein gleiches Schicksal traf im Jahre 4848 die Söhne und Enkel Ludwig Philipp'S. Der Graf von Paris, der Sohn des Herzogs von Orleans, zu dessen Gunsten Ludwig Philipp > am 24. Februar 4848 entsagte, ist neben dem Grafen Ehambord der zweite franMsche Thron prälendent, von den Orleanisten Ludwig Philipp der Zweite genannt. ES trat eine Pause in der Weltgeschichte und in den Entthronungen ein, die bi zum Jahre 4859 dauerten. Aber dieses Jahr war äußerst fruchtbar an großen Ereignissen mit erhängniß vallcn Folgen. Die Herzöge Italien'S wurden landesflüchtig. Leopold und Ferdinand von ToScana, Franz der Fünfte von Modena, Ro bert von Parma vermehrten die Reihe der ent thronten Fürsten. Ihnen schloß sich schon im nächsten Jahre König Franz der Zweite von Ne apel an. Nur zwei Jahre später mußte Ott der Erste, König von Griechenland, au Athen, nach Deutschland fliehen, der neunte Fürst ohne Adolph von Nassau, Kürfürst Friedrich Wilhelm von Hessen sind dic jüngsten Mitglieder der thronloscn europäischen Fürstengruppe; ob die Letzten, ist sehr fraglich. Die Mehrzahl dieser Er-Souveräne, nämlich der Gras von Ehambord, die Großherzöge von ToScana, der Herzog von Modena, der König Georg von Hannover und der Herzog von Nas sau halten sich in Oestreich auf; die Söhne und Enkel Ludwig Philipp'S wohnen in England, Herzog Robert von Parma in der Schweiz, wo hin ihm, wie mau sich sagt, auch der ehemalige Kursürst von Hessen folgen will, wenn er von Stettin entlassen wird. Franz von Neapel ge nicßt noch die Gastfreundschaft de Papstes in Rom und Dom Miguel hält sich im Hessischen auf, während König Otto von Griechenland in Bamberg rcsidirt. Den Fürsten Eusa, der in Paris wohnt, nachdem man ihn ans dem Lande crpedirt, haben wir nicht erwähtn, da er kein von Gottes Gnaden regierender Fürst war, son dern lediglich Fürst durch den Willen de rumä nische Volkes. Ebenso wenig haben wir den Prinzen von Augustenburg aufgeführt, dessen jetziger Aufenthalt uns nicht bekannt ist. Locale Neuigkeiten. Lancaster, Pa. Donnerstag, Ok tober 11. 1866. Die Wahl verlief in unserer Stadt ziemlich ruhig, und die glorreiche Mehrheit von für das demokratische Ticket, ein Gewinn von 286 über die Wahl in 1863, ist ein neuer Beweis für die Standhaftigkeit, womit die weißen Bürger Lanca sterö an den unvergänglichen demokra- tischen Prinzipien, an der ganzen Union, an der alten Constitution und an ihrer Selbstachtung als weiße Männer fest halten. Es war dies die größte Mehr kcit, welche die Demokraten seit 1856 in der Stadt erhalten haben, und inmitten der niederschlagenden Nachrichten von andern Orte, wie Berks und Jork, be rührt es uns wohlthuend, einen Zu > fluchtSort für weiße Männer, eine Oase in der Wüste zu wissen, wie die Stadt " Lancaster ist. , MaporS-Proklamation. Unterm Bten Dieses hat Mayor Sanderson folgende , Proklamation erlassen: Sintemal, einige einzelne Fälle plötzlicher Krankheit innerhalb der letzten .paar Tage in unserer Mitte vorgekommen, welche der asiati schen Eholera sehr ähnlich sind, die wahrschein lich durch vernachlässigte Anwendung gehöriger und zeitgemäßer Hülfsmittel gegen Diarrhöe und andere der Eholera ähnliche Anfälle her beigeführt wurden : So lege ich deshalb meinen Mitbürgern ernstlich die Nothwendigkeit an' Herz, ihre Häuser cbst Umgebungen durchweg z reinigen, und aller ungebührlichen Aufteg ng sich zu enthalten. Es ist kein Grund für nöthige Beunruhigung vorhanden. Man gebrauche nnr die nothwendigen medizinischen und anderweitigen Vorsichtsmaßregeln und verlasse sich ans eine gütige Vorsehung für ei ' nc sichere Errettung von dem angedrohten Un- glück. Die deutsche Sprache in den öf i fentlichen Schulen. —Eine regelmäß . ige Versammlung der Schulen Direktoren die , ser Stadt wurde vorigen Donnerstag Abend , gehalten. Die beaufsichtigende Eommittee, an > welche bei der letzten regelmäßigen Versamm lung die Bittschrift für Einführung des Stu , diumö der deutsche Sprache in die öffentlichen Schulen dieser Stadt verwiesen ward meldete, , daß sie noch nicht bereit sei einen Bericht abzu- stalte, worauf dcrGegenstand auf.einen zu die . sei Behuf gemachten Borschlag einstweilen verschoben wurde. Will man vielleicht die Sache ganz auf die Seite schieben ? Synodales. —Am 17ten Oktober wird die deutsch-reformirtc Synode in Jork, Jork Eounty, zusammentreten. Eigenthümliche Krankheit. In Ehester Eounty. Pa„ herrscht gegenwärtig un ter den Kühen eine eigenthümliche Krankheit. Dieselben geben, wenn davon befallen, kein Milch mehr, athmen schwer, schwellen an unb crepircn nach wenigen Tagen. Hinrichtung des Attentäter auf den Kaiser von Rußland. Das Journal de St. Petersburg giebt fol genden Bericht über die Hinrichtung von Kara kozow, welcher das Attentat auf den Kaiser Alcrandcr machte. Heute Samstag 45. Sept. um 7 Uhr Morgen, fand af dem SmolenSk Platze die Hinrichtung von Dmitrl Karakozot statt. Um das Schaffst waren Truppen der verschiedene Waffengattungen in oller Uni form aufgestellt. Eine ungeheure Menschen menge hatte sich eingefunden; sämmtliche höhere Beamten waren zugegen. Ehe der Mörder da Schaffst bestieg, küßte er das ihm von einem Priester vorgehaltene Kreuz, worauf das TodeS urthcil noch einmal verlesen und dann an ihm Vier Eholcra-Fälle in einer Fa milie. Letzthin starben innerhalb vier Tagen vier Personen an der Eholera in New-lork in einem Hause. Der Mann, Charte Walter, 38 Jahre alt, starb zuerst und sämmtlich Mit glieder seiner Familie begleiteten ihn noch zum Grabe. Schon den zweiten Tag darauf starb seine Mutter, liB Jahre alt. und fünf Stunden später seine Tochter, kaum l 4 Jahre alt. Wäh rend diese beide zugleich begraben wurden, gab auch seine Frau zn Hause, in demselben Alter wie der Gatte, den Geist auf, und es lebt jetzt nur och ein Kind von 2j und der Großvater desselben von 09 Jahren. Wahl. konservativer Sieg ! Nashville, Ten., 4. Okt. Die Wahl für städtische Beamte und Abgeordnete für die Staatö-Gesetzgebung war ein glänzender Sieg der Eonscrvativcn. Mayor Brown ist wieder erwählt wölben.
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