VenuLnlimnlscht Md StMS'Zntmg. Jahrgang 1. Die PesylvanischeStaats-Zcitunfl Iol. Georg Rippcr, erscheint jeden Donnerstag, und kostet 82.4444 per Jahr, zahlbar innerhalb dcsJahrcs, und 2.544 nach Verfluß deS JakrgangS. Einzelne Eremplaren, Z t?entS per Stück. Keine Subscriptionen werden für weniger IS sechs Monate angenommen; auck kann Niemand das Blatt abbestelle, bis alle Ruck stände bezahlt sind. Anzeigen werden zu den gewöhnliche Prci sen inserir. Offiecn: in der „Patriot und Union" Druckerei, Dritten Straße, Harrisbarg, und in der „Jntelligcncer" Druckerei, am Centrc Square, Lancaster. pltt'lU'. Ich lebe zu lieben. ,Jch lebe zu lieben," das Mägdlein spricht, Und streicht sich die Locken vom Angesicht! ES klettert empor zu des Vaters Brust Und bettelt uin Küsse in kindischer Lust. „Ich lebe zu lieben," so sagt ei Paar Jungfräulicher Mädchen mit Rosen im Haar. Wie glänzen die Rose, die Wangtn so rotb,— Solch schwesterlich lieben, trennt ur der Tod. „Ich lebe zu lieben," ruft freudig und laut Im Arme des Liebsten die hoffende Braut; Ihr Leben besiegelt was sprach ihr Mund, Nie bricht des Gelöbnisses heiliger Bund. „Ich lebe zu lieben, zu leite nicin Kind," So spricht die Muller,—, nennt sie nicht blind, Die Mutterliebe, o nein, o nein! So sieht sie um sich doch die Enkel gereiht. Möcht' leben zu lieben in Ewigkeit. So flattert froh an der Hoffnung Stab Der Liebe Panier von der Wiege zum Grab; Und mögen wir dann auch zu Asche zerstiebe. Wir liebten zu leben und lebten zu lieben. efeuislct o. Das Geheimniß des Indianers. Nach Mittheilungen eines deutsch - amerikani sche Arztes. Forlsetzung Die Katastrophe kam so plötzlich und das Wirbeln der Schnccmassen, das Heu len des Windes und das Brausen der Wogen wirkte so betäubend, daß Wer ner im ersten Augenblick kaun seine ge fährliche Lage inne wnrde, allein instinkt mäßig begann er zu schwimme, ebe die Nächste Welle ihn niederdrücken konnte. Rings um ihn her tauchten die India er wie Ottern auf, aber er konnte sie , vor den dicht niederfallenden Schnccslo Sen nicht sehen. Auch hörte er laute Ausrufe in der Odschibbewaspraebe, wie sie in rascher Folge einander znschriecn, aber das Brüllen der Brandung und die mangelhafte Kenntniß des Idioms er laubten ihm nicht, diese Worte zu ver stehen. Halb erstarrt in dem eisigen Was ser, geblendet durch den um sein Haupt Wirbelnden Schnee, wußte er nicht, in welcher Richtung er schwimmen sollte, um das Ufer zu erreichen. Slbou gab er die Hoffnung auf, daß sein schwacher Hülseruf gehört würde, und schon schweb ten die trüben Bilder der Vergangenheit, ein kurzer Abriß seines ganzen Lebens, wie das bei Ertrinkende der Fall zu sein pflegt, vor seinem geistigen Auge, als er auf einmal die Stimmen der India ner deutlicher zu hören glaubte. Sie schienen einander zuzurufen, um nicht auseinander zu komme, und diese rau henKehllaute hatten etwas so wunderbar Ermuthigendeö für den fast de Kampf mit den Wellen aufgebenden Werner, baß er seine letzten Kräfte zusammen raffte und einen hellen, weithin tönen den Verzwtistungsschrei ausstieß. Au genblicklich wurde dieser durch eine Men ge Stimmen beantwortet und wenigc Minuten nachher schon viel näher durch einen zweiten einstimmigen Zuruf, der dem Deutschen wie hünmlische Musik erklang. Uninittelbar darauf schwamm Tawanka bereits an seiner Seite, der ihm jede mögliche Unterstützung gewähr te, bis noch ein paar seiner Leute herzu kamen, mit deren Hülfe es nun nicht mehr schwer fiel, den erstarrten und abgemat teten Werner auf den Felsen, an wel chem vor einer Viertelstunde das Canoe gestrandet war und wohin die falkenän gtgen Indianer sich sofort zu retten ge wußt hatten, in Sicherheit zu bringen. Nichts kann die erhabene Schönheit eines hellen Frühlingstages an den Ge staden des Oberen Sees übertreffen, wenn der warme Südwind, der über den mextcanischen Golf wegstreichend tropi sche Gluth eingesogen, die Eisfelder von - den Küsten abgelöst hat. Der See ist dann ruhig und glatt wie ein Spiegel nd mit einer Menge von größern und kleinern, in allen Farben des Prisma schimmernden Eisbergen bedeckt, welche die wunderbarsten und pikantesten For- '>, n zeigen. Die tiefste Stille herrscht über den schweigenden, leicht gekräusel ten Gewässern, nur dann und wann un- cherbrochenvondemdonnerähnlichenKra- Z . che der Gletscher, mit welchen die höch- On Bergt des Ufers gekrönt sind, von dem rauhen Geschrei des wcißköpsigen Adlers, der in Spiralen gegen den blau en Acther aufsteigt, und von den heiser Rufen der Kraniche und schwarzen > Schwäne, welche auf den niedrigen Klip pen ihre alten Nester suchen. Diese Scenerie und diese Eindrücke einer wil den Natur sind einzig schön in ihrer Art, so daß Niemand, der sie einmal empfun den, sie vergessen wird. Aber es eristirt auch eine Kehrseite dieses schönen Ge mäldes, eines Bildes, wie es der genial ste Maler nicht schaffen kann. Eine kurze Spanne Zeit genügt, um den Anblick der ganzen Gegend umzugestalten. Ei sige Windstöße fabren jäblingS von den ewigen Schncescldcrn des Nordpols hin unter, dicker, undurchdringlicher Nebel mit seinem Gefolge durcheinander wir belnder weißer Flocken steigt auf, die in purpurnen Tinten schimmernden Glet scher verbergen sich im dunkel, droben dcn Gewölk, und von dem eben noch so prachtvollen Panorama bleibt Nichts zu rück, als ein beschränkter Gesichtskreis von ei paar Ouadratrnthcn, der nur schwarze, aufgeregte Wellen und phan tastische Ncbclgcbildc zeigt. Diese Erfabrung hatten die Odschib bcwas bei ibrer gewagten Eanoefahrt gemacht. Unmittelbar vor ihrem Ans brnch herrschte das schönste Frühlings wcttcr, gleich ach ihrer Abfahrt aber hatte der nordische Winter noch einmal seine ganze Tücke gezeigt, indessen sie wären keine Indianer gewesen, wen sie sich durch den drohenden Anblick des Wetters hätten abschrecken lassen. Auch jcht in einer Lage, die jedem Europäer als eine trostlose erscheinen wäre, verzag ten sie keineswegs, da sie wußten, daß in dieser Jahreszeit schon der nächste Tag einen Wechsel mit ssich führen könne. Bald fanden sie eine gegen den erstar renden Nordwind geschützte Vertiefung in den Felsen, wo sie, nachdem sieden fast 'ohnmächtigen Werner dort niedergelegt war, ein Helles, lustiges Feuer ans Fich tenh. Lz, das sich die Hülle und Fülle ans der Insel fand, anzündete und dann, nachdem sie ihre Decken getrocknet hatten, zusamnicnkrvchcn und, sich gegenseitig erwärmend, in einen gesunden Schlaf fielen. Spät am Morgen erwrchte der von so viel Aufregung und Strapazen hart mitgenommene Teutsche auf seinem aus duftigen Tanncnzweigcn hergestellten warmen Lager. Sein erster Blick siel ans Tawanka, der in der Höhle schwei gend neben ihm saß und die Flamme des Feuers mit dürren Holze nährte, wäh rend einer der Indianer eine Schnccgans in der Asche briet. Aus feine Frage, >vv die Andern wären, erfuhr er, daß dieselben an dem Orte, wo das Canoe gescheitert sei, Anstalten machte, die ans der Tiefe zn holen, auch habe man das Boot hoch und trocken zwischen den Felsen einge klemmt gefunden, wo es von einer Welle hingcspült sei, und cö werde nicht schwer fallen, den eingestoßene Bug mit Birken rinde zn reparircn ; außerdem, setzte der Häuptling Hinz, habe sich der Nordwind gelegt, und er erwartete ganz bestimmt noch im Lause des Tages gutes Wetter. Bei diesen anfmuntcrndcn Worten reckte Werner seine steifen Glieder zu rccht, und ein euer Hoffnungsstrahl fuhr durch seinen Geist, der aber sofort zur hellen Flaminc aufschlug, als Ta wanka, welcher mit einem Winke seiner Hand dem andern Indianer sich zu ent fernen bedeutet hatte, mit geheimniß vollen Lächeln fortfuhr: „Wißt Ihr, Freund, daß vir an Ort und Stelle sind und daß ich trotz des Sturmes gestern die Insel nicht verfehlt habe, auf der ich einst mit incinein Vater den Weg zur Silbcrminc suchte? Trotz der Dunkel heit und des Schneegestöbers fand ich die Richtung und ich irrte nur in der Entfernung, weil sich der Lauf des Ca nvcS bei jolchcm Wetter nicht berechnen ließ. Noch heute Nacht wollen vir auf brechen, Venn der Vollmond scheint, doch haltet reinen Mund gegen meine Leute. Sic dürfen Nichts von unserm Vorha ben visscn und verdcn Euch nicht durch unnütze Fragen lästig verde." „Also noch diese Nacht soll ich die Sil bcrminc sehen?" rief Werner aus, der kaum seine Ausregung bezähmen konnte, da er sich der Erfüllung seiner kühnsten Wünsche so nahe sah. „Gewiß! noch diese Nacht," erwidcrte Tawanka ; „aber ruht Euch gehörig aus und stärkt Euch, denn vir haben einen beschwerlichen Marsch vor uns. Einst weilen will ich gehen und Sorge tragen, daß das Canoe gehörig ausgebessert wird." Der Häuptling hatte das Wetter rich tig beurtheilt, denn schon nach Verlauf von einigen Stunden schien die Sonne wieder warm, und die bis vor Kurzem noch so aufgeregte Oberfläche des SecS fing an, sich zu beruhige, während die finstere Ncbelbank fern im Norden sich zertheilte und bei der zunehmenden Helle des Tages die wunderbar gezackten Gip fel des felsigen Höhenzuges sichtbar wur den, welcher das Innere der Insel durch zog. Die Indianer waren bet ihren ! Tauchversuchen glücklich gewesen und l hatten die meisten der bei dem Schiff - bruch verlorene Gegenstände aus der l Tiefe hervorgeholt, darunter auch Wer > ner's bergmännische Werkzeuge, auch > hatten sie einige wilde Kaninchen mit ihren Pfeilen erlegt, die in die Blätter des wilden Sellerie gewickelt und dann in der Erde gebraten eine vortreffliche Mahlzeit abgaben. Tawanka aber, der sich während des TageS auf einige Stun den entfernt hatte, um die Umgegend zu recognoScircn und vermittelst seines Ortssinns alte Erinnerungen aufzufri schen, kam befriedigt zurück und bedeu tete dem ängstlichen harrenden Deut schen, sich bei dem Eintritt des Mond scheines fertig zu balten, denn genau um Mitternacht müßten sie an Ort und Stelle sein, wenn sie ihren Zweck errei chen wollte. Es war schon spät am Abend, als der Vollmond siegreich durch dte dickcn Dunst schichten brach, welche über den See la gerten, und die schneebedeckten Gipfel der Felsen mit bläulichem Lichte übergoß. Nichts störte die allgemeine Nuhe, als der melancholische Ruf des Whippoor will im nahen Tannendickicht und die einförmige Melodie der Brandung, wie sie in gewissen Zwischenräumen taktmä ßig gegen das Ufer schlug. Während seine Leute um das pras selnde Feuer lagerten und plauderten, schritt der Häuptling, von Werner ge folgt, durch den dichten Urwald, welcher den Raum zwischen dem Strande und dem zackigen Felsplatean im Innern der Insel bedeckte. An schwierige Stellen, wo unigestürzte Bäume oder mächtige Steintrümmer den beschwerlichen Pfad noch unwegsamer machte, faßte er den ! Deutschen bei der Hand und leitete ihn so über die Hindernisse sicher hinüber. Endlich standen beide Männer am Rande des Holzes und sahen den schneebedeckten Höhenzug über ihren Häuptern empor ragen. Tawanka besann sich einen Au genblick und richtete dann mit unfehlba rem Ortssinn seine Schritte nach einer dunkeln Bergschlucht, aus welcher sich ein angeschwollener Bach mit starkem Gefälle ergoß. Er folgte nun dem Laufe dieses Baches stromaufwärts und erstieg nach einem mühsame Marsche von einer I Stunde das kable Plateau. Darauf wandte er sich westlich und erklomm, von dem athcmlvscn Deutschen gefolgt, über zerrissene FelSkämme den Gipfel einer Klippe, wo er sich von Neuem orientirtc. Am Fuß der leßtcrn lag ein kleines tie fes Thal, dessen Form an einen erlösche en Krater erinnerte und an dessen Rande sich eine himmelhohe, abgestor bene SchicrlingStanne erhob. Dorthin richteten Heide Männer ihre Schritte und als sie am Fuße des einsam stehenden Baumes angekommen waren, warf Ta wanka forschende auf den Lauf des Mondes, dessen volle Scheibe ihr mildes Licht über die wilde Scenerie > warf. i „Setzt Euch nieder," sprach er zu dem ermüdeten Werner, der unter der Last seiner Pickart und des schweren Stein- Hammers keuchte. „Der Mond wird bald auf dem höchsten Punkte seines Bo gens stehen, und dann wird es Zeit sein, zu handeln. Sehet den weitreichenden Schatten des Baumes, wie er über die schroffen Kanten des Gesteins und die düstern Felsspalten fällt; dort, wo genau um Mitternacht die Spitze des Schattens hinzeigt, muß die Ocffnung sein, die zur Silbermikre führt, und die ich vor langen lahren mit meinem Vater zusammen zu warf und unkenntlich machte. Noch ha ben die Stürme die Tanne nicht umge worfen, auch hat, wie ich sehe, keines Menschen Fuß diese Stelle wieder betre ten ; der Schatz wird also unversehrt sein." Nach einer kleinen Pause, in welcher er den Mond genau beobachtet hatte, fuhr er fort: „Nun kommt mit Eueren Eisen! Seht Ihr nicht, daß das Ge stirn zu sinken anfängt? Folgt mir und schlagt da ein, wo ich hinweise." Damit schritt er, von dem Deutschen gefolgt, längs des schwarzen Schattens, den der riesige Baum warf, auf die Stelle zu, wo jener zwischen mächtigen, moos bewachsenen FelStrümmcrn endigte, und deutete, das kurze Gestrüpp zur Seite biegend, auf eine kaum bemerkbare Spal te hin, welche mit Steinen und Geröll gefüllt war. Sausend fiel die Pickart hernieder, und in wenigen Minuten zeigte sich nach Entfernung der Trümmer eine große, schräg hinabsteigende Oeff nung, durch die ein Mann bequem Hin unterschlüpfen konnte. Tawanka ergriff eine der mitgebrachten Kienfackeln, setzte sie in Brand und glitt, nachdem er Wer ner aufgefordert hatte, ihm furchtlos zu folgen, gewandt und ohne zu fallen in die Tiefe. Einen Augenblick später stand der Deutsche auf dem Boden des kaum zehn Fuß unter der Oberfläche befindli chen Ganges, dicht neben dem Häuptling, und war nicht wenig erstaunt, sich in ei nem natürlichen und trockenen Stollen von Trappformation zu sehen, der sich, soweit er eS bet der Flamme des Fichten span unterscheiden konnte, tief in den Berg hineinzog. Unbedenklich folgte er Tawanka, welcher in dem niedriger wer- Lancaster, Pa., Donnerstag, Oktober 18. denden Gange gebückt vorausschritt, und wer beschreibt seine freudige Ausregung, als sich am Ende des Stollens eine weit gewölbte Höhle zeigte, deren Wandun gen aus den schönsten, im hellen Fackel licht strahlenden Ouarzkrystallcn bestan den, zwischen denen, wie er mit seinen bergmännischen Augen sogleich erkannte, dicke Massen gediegenen Silbers in wun derbaren dendritischen Formationen her vorleuchteten! Stumm vor Erstaunen betrachtete erden unerschöpflichen Reich thum, den die jungfräuliche Natur hier aufgehäuft hatte, und umarmte dann seinen Freund Tawanka, der, still vor sich hiizlächelnd und die dunkeln Augen rollend, auf die starken Adern des edlen Metalls zeigte, welche sich nach allen Richtungen hinzogen. Je weiter sie in die Höhle eindrangen, desto schöner und üppiger wucherten die in prismatischem Lichte spielenden Ouarzkrystalle und zwi schen ihnen die massiven, rcbenartig ver schlungenen Stränge des Silbers, so daß Werner unwillkührlich an die Märchen von Tausend und eine Nacht dachte. Jnstinktmäßig berührte er das glän zende Gestein, um sich zu überzeuge, ob er auch nicht träume, und erst der helle Klang, de der Schlag des BerghammcrS de Adern des edlen Metalls entlockte, bewies ihm, daß das, was er vor sich sab, volle Wirklichkeit war. Erst als die Fackel nahe am Verlöschen war nd die Rückkebr deshalb nothwendig wurde, dachte er daran, Proben des reichen Ge steins mitzunehmen und schlug in aller Eile so viele Stücke von den Wandun gen der Höhle ab, wie er tragen konnte. Tawanka hals ihm anfangs dabei, dann aber, als der letzte Rest des Kicnspaus ihm die Hand zu versengen drohte, faßte er seine aufgeregten Freund am Arme und zog den Widerstrebenden in den Gang hinein, durch welchen Beide ohne Unfall an die oben erwähnte Ocffnung gelangten, durch die der Mond sein mil des Licht fallen ließ. Die kühle Nacht luft that dem Deutschen wohl und es gelang ihm, seine Aufregung gewaltsam zu bcmcistcrn. Tawanka mahnte zur Rückkehr nach-bem Lager. Werner warf rasch noch einmal prüfende Blicke auf die Umgebungen, damit er, falls er ohne des Indianers Begleitung die Stelle wieder aufsuchen wolle, dieselbe auch al lein wiederfinden könne. Dann bclud sich der Häuptling mit dem ledernen Sacke, weicher die Silberproben enthielt, winkte dem Deutschen ihm zu folgen und schlug denselben unwegsamen Pfad ach der Küste ei, auf welchem sie gekommen waren. Zwei Stunden später langten Beide am Bivouac an, wo sie die ludi ancr sämmtlich schlafend antrafen, bis auf eine, der die Flamme des Feuers zu unterhalten hatte, und streckten sich ermüdet bald selbst zur Ruhe hin. Vierzehn Tage später finden wir Wer ner auf seinem Burau wieder, wo er bei verschlossenen Thüren die reichen Silber erze, welche er von jener gefahrvollen Expedition, ohne Aufsehen zu errege, glücklich nach den Toltcc-diggingö ge bracht hatte, einer genauer Prüfung unterwarf. Tawanka stand neben ihm und sah mit dem Ausdruck innerer Zu- friedenheit, wie der deutsche Bergmann die schönen Krystalle im Lichte der unter- gehenden Sonne betrachtete. Er war - gekommen, um Abschied zu nehmen, denn die unerbittlichen Feldmesser waren die ses Frühjahr angelangt und hatten ihm i angekündigt, daß er mit seinen Stamm- l genossen die Jagdgründc an dem kleinen > See verlassen und sich eine andere Hei- ! math im fernen Westen suchen müsse. In Folge dieser Aufforderung, die einem Befehle gleichkam, hatten die Indianer ihre Wigwams abgebrochen und sich Ca noeS am Ontonagonflussc gebaut, um i auf ihnen irgend einen Punkt des briti- ' schen Territoriums auf der Nordküste des ' Oberen Sees zu erreichen, wo sie von den ' Behörden Schutz und Aufnahme zu sin- l den hofften. Nur der Häuptling war i noch zurückgeblieben, um seinem deut- ' schen Freunde gegenüber, den er allein von allen Weißen nicht haßte, sein Herz ' auszuschütten. „Ihr sollt bald von uns hören," sagte ' er zu Werner beim Abschied, „und wenn ' wir erst in Canada unsere Wigwams ' aufgebaut und unsern Mais gepflanzt - haben, sollen meine Leute Euch zu Dien- ! stcn sein. Wir werden dann ein Lager ' auf der Insel aufschlagen und so vir, " Silbererz aus der Höhle schaffen, als Ihr verlangt. Also bis dahin wartet ' und behaltet das Geheimniß für Euch, ' denn wenn die Aankees etwas davou " wittern, so werden sie Euch, deu Aus- " länder, eher kalt machen, als Euch die Ausbeute gönnen, denn sie sind die Kin der des Teufels." Dann schüttelte er seinem Freunde herzlich die dargebotene Hand, schulterte seine Büchse und ver schwand bald in dem düstern Schatten < der Wälder, welche die Toltcc-diggings umgeben, ohne die weißen Arbeiter, die ihm begegneten, eines Blickes zu wür digen. Werner, der sich der Erfüllung seiner Wünsche so nahe sah, dachte nunmehr an Nichts weiter, als sich die Mittel zu verschaffen, um die auf der Insel verbor- Genen Schatze realisirc zu könne. — Zwar theilte er in etwas das Mißtrauen des Indianers gegen die AaukeeS, aber er sah auf der andern Seite ein, daß ohne Hülse von tüchtigen Geschäftsmän nern und Capitalien die Silbcrminc nur ein todtes Gut für ihn sei würde. Als praktischem Bergmanne war es ilun klar, daß der flüchtige Beistand von ein Dutzend unerfahrenen Rothhäute, die ohnedem zur regelmäßigen Arbeit selbst bei dem besten Willen untauglich waren, lauge nicht genügen würde, um die sei nen gesteigerten Wünscht entsprechen den Reichthümer an das Tageslicht zu schaffen. Seine eigenen Mittel waren viel zu beschränkt, um einen Dampfer zu unterhalten, welcher doch unumgäuglich nothwendig war, um den Proviant der Arbeiter, das Sprengpulver, die verschie dene Maschinerien und das sonstige Material für den regelmäßigen Bergbau ach den wüsten Insel von den Häsen des Sees herbeizuschleppen. Eine ober flächliche Ausheute, obgleich eine solche ihn ebenfalls zu einem unabhängigen Manne gemacht haben würde, da das edle Metall in leicht zu lösenden Massen vorhanden war, genügte ihm nicht mehr, weil er, von dem allgemeinen Mincnsic bcr angesteckt, nun einmal seinen Kopf daran gesetzt hatte, ein schwerreicher Mann zu werden. Deshalb fing er an, die wohlgemeinten Warnungen Tawan ka's, von seiner Entdeckung nichts ver laute zu lassen, zu vergesse, und sann nur darüber ach, auf welche Weise er sich einen gewandten und bemittelte Compagnon verschaffe könnte, um mit dessen Hülfe und Geld den größtmögli chen Ertrag aus dem Bergwerk zu erzie len und dann bald als reicher Manu nach Dcutschlaud beiinzukchrc. Als Werner sich eines Tages, nicht lauge nach der Abreise Tawauka'S, in solche lueullischcn Träumen wiegte, trat plötzlich Mr. Jones in sein Bureau ein und drückte seine große Freude darüber aus, daß er schon in Ontvnagon, wo er am vorigen Tage angekommen sei, so viel Rühmens von der Thätigkeit des deutschen Bergmannes gehört habe. — „Ich kountc," sagte er, „der Versuchung, Sie hier zu besuchen, gar nicht wider stehen, da mich meine Reiseroute in Ihre unmittelbare Nähe führte. Im Auf trage einer Ncw-Ajorker Compagnie be reise ich nämlich dieses Jahr die Mine ralgcgcndcn am See zum zweiten Male wieder, um wo möglich einen Mincudi strikt zu kaufe, der den Wünschen der Herren entspricht. Ich habe deshalb den kurzen Weg nach den Tvltcc diggings ich gescheut, um mir Ihren Rath zu hole, da ich im Voraus annehmen muß, daß die Erfahrung, welche si: jetzt in Folge Ihrer Stellung gewonnen haben werde, Ihrem Urthcite großen Werth verleihen wird." (Fortsetzung folgt.) Politisches. Waruuns! an die Tcmokratcv ! Als Zusatz zu der Wahlproklamation des lscheriff'ö wird man die Akte finden, welche allen sogenannten Deserteuren das Stimmrecht benimmt. Es ist dieser Zusatz auf Verordnung von Harrisburg der Proklamation beigefügt worden! Die Wirkung dieser Akte ist, wie schon früher gemeldet, ein Feld für Wahlbe trügercicn zu öffnen, ähnlich denen, wel che in den Heerlagern mit Soldaten stimmen getrieben wurde, indem die Musterrollen der Prvfoßmarschälle als Beweis dienen sollen ob ein Mann ei Deserteur war oder nicht. Die Suprcmc Court des Staates hat jedoch entschiede, daß nur ein Kriegsge richt darüber entschieden kann ob ein Mann ein Deserteur ist oder war, und nur im Falle der Mann wirklich als Deser teur vor einem Kriegsgericht schuldig be funden worden und diese Entscheidung in aller Form genehmigt worden ist, kann ein Mann vom Stimmen verhindert wer den. Dic Beifügung dieses Gesetzes zur Wahlproklamation ist offenbar geeignet, eine falche Ansicht von dem Gesetz zu verbreiten und crmahnen wir daher alle Demokratischen Wahlbcamten undStim gcber sich nicht weiter an dasselbe zn keh ren, als die Entscheidung der Suprcmc Court ihm Wirkungskraft beläßt, das heißt - nur wo ein Mann wirklich von einem Kriegsgericht als Deserteur ver urthcilt worden, kann er unter diesem Gesetz vom Stimmen verhindert werden! Ein gedraftetcr Man, der sich nicht ge meldet, oder ein Mann der blos des De scrtirenS beschuldigt worden nach den Büchern der weiland großmächtigcnPro foßmarfchäUe, wird durchaus nicht durch dieses Gesetz berührt, so lange er nicht eines solchen Vergehens vor einem Krieg gericht für schuldig befunden wor den. Wir hoffen, daß die Staats Commit iee und alle County Committecn dieser Sache besondere Aufmerksamkeit schenken und die erforderlichen Instruktionen an alle demokratischen Wahlbcamten im ganzen Staate ausschicken werden. Das Andersonville Gefängniß. Gefängniß darzustellen vorgibt. Beide sind übertriebene Zerrbilder. Was Jeffcrson Davis anbetrifft, so lauten die letzten Nachrichten über dnng ist an sich so abgeschmackt in'S Lächerliche gezogen, daß sie die beabsichtigte Wirkung ganz verfehlt. gütig anbelangte. Allein, was war denn die Ursache dieser schlechte Behandlung; bat man diese Ursache bereits vergessen? Zur rich wirklich für die Schrecke jener Scenen in gro ßem Maße verantwortlich war. Am 21. December 1863 reichte Hr. Miller (Demokrat) von Hennsplvanie, folgende Ein gang und Beschluß ei nd forderte die Vor frage : „halten, sehr aufgeregt ist, in Folge der Berichte „von Nolhlcidung ihrer Brüder, die jetzt Ge gangene in de confödcrirtcn Staate sind; „und sinlcmal das einfachste McnschlichkcitSgc „fübl die Erecutiv Beamten der Nation bcwc „gcn sollte, jede schickliche Anstrengung im voll sten zu mache, um ihre Noth zn lindern und „sie in ihre Hriniath zurückzubringen ; und sin „icmal zuverlässig berichtet worden, daß die An zahl der Eonsödcrirten Gefangene in unsern „Händen die Zahl der Föderalen Gefangenen „im Süden bei weitem übersteigt, und daß ei „Austausch von Gefangenen gemacht werden „könnte (mit AttSschlnß der Frage wegen Haupt „sarbc,) durch welche unscre weißen Brüder in „Freiheit gesetzt würden ohne die sogenannten „Rechte der farbige Födcialcn Soldaten, die „gegenwärtig Kriegsgefangene sind, zn bccin „irächligen; Deßhalb „Beschlossen, Daß der Präsident der „Ver. Staate achtungsvoll ersucht werde, dic „jcnigcn Beamte, welche die Auswechselung „von Gefangene zwischen den Vrr, Staaten Nach Verlesung dieses Beschlusses stellte Hr. Waschöurne lein Radikaler) von Illinois die Frage an den Sprecher des Hauses der Rcprä- Dcbattc nicht nMerstüp würde ? Der Spre cher antwortete: ein Amendment sei in Ord nung. Die Vorfrage ging dann verloren mit 56 Ja's und 75 Nein'S, wobei die Demokraten alle Ja stimmten. Hr. O'Ncill (Demokrat) von Ohio, wollte die Frage zu einer Abstimmung bringen, welche die Gesinnung des Hauses kundgebe, und schlug deshalb vor, den Beschluß auf den Tisch zu le gen, was mit 73 Ja gegen 85 Nein verloren ging, wobei die Demokraten alle Nein stimmten. Hr. Washburnc (Radikaler) machte so dann den Vorschlag, de Beschluß dahin abzu ändern, daß man alles ach dem Worte „Be schloffen" ausstreiche und Folgendes an dessen Statt setze, worüber er die Vorfrage verlang te : "Daß dieses Hans die Maßregeln billige, „welche die Administration getroffen hat in Äc Ja und (!3 Nein; wobei alle Deinokra tcn Nc > n st immt e n. Washburne'S A mcndincnt war somit angenommen. „des an dessen Stelle: kh ö g "Tie sich in Rebellen-Gefängnissen befin den, und daß dieses Haus mit Bilti „g nli g die menschenfreundliche, patriotische „und staatsmännischc Bestrebungen der Re '.Bedingungen : Deshalb sei es" Hr. Lovcjop (Radikaler) bat seinen College, das Amendement zurückzuziehen, um ihm da zu legen. mcntliche Abstimmung, die angeordnet wurde und folgendes Resultat lieferte. Ja 79, Nein 55; wobei die Demokraten alle Die Einleitung zum Beschluß des Hrn. Miller wurde somit auf den Tisch gelegt. Zur Zeit als diese Verhandlungen im Con greß vor sich gingen, hatte die Administration, oder wie Hr. Washburnc und seine Radikalen freunde den Präsident und dessen Cabinet da mals nannten „die Regierung" die Auswechselung von Gefangenen eingestellt, weil die Rebellen Re gierung die Neger nicht gegen weiße Leute auswechseln wollte! Tic Absicht der Regierung war, für die Theo rien der Abolitionistcn einen Triumph zn fei ern, und wen auch Tausende unserer nördlichen Soldaten dadurch auf elende Weise in südlichen Gefängnissen Noth leiden und hinsterben soll ten. Die Rebellen sollten dazu gezwungen werden, durch eine solche Auswechselung prak tisch einzustehen, daß sie kein Bcsitzrecht für die entlaufenen Sklaven behaupten könnten, welche in die Föderal-Armcc als Soldaten eingereiht worden waren. Das Wortlein „alle" in Hrn. Washburne'S Einleitung und Beschluß be deutete, daß die Negersklaven, welche von der worden waren, in der Auswechselung einbegrif fen werden sollten. Und zu derselben Zeit als die Regierung durch obigen Beschluß der Radi- kalen ihrer Menschenfreundlichkeit, ihres Patrio tismus und ihrer StaatSweisheit wegen belobt wurde, weil sie suchte die Nebellen - Regierung zu einer Auswechselung von Mann für Mann ohne Rücksicht auf Hautfarbe zu zwingen —zu derselben Zeit ha t ten die gefangenen Unionsolda so stark zugenommen, daß man nicht mehr die Mittel hatte sie ge hörig zu versorgen und deshalb gerfrage jetzt fallen lasse. Wir hatte im Norden mehr südliche Gefang enen als die Rebellen nördliche Gefangene hatten, und alle unscre weißen Unionsoldatc, die sich in Rebellengefängnissen befanden, hätten ganz schnell ausgewechselt werden können und Ms Europa. Friedensvertrag zwischen Preussen und Oestreich vom 23. August kti. Art. t. ES soll in Zukunft und für bestän dig Friede und Freundschaft zwischen Sr. Ma jestät dem König von Preußen und Sr. Maje stät dem Kaiser von Oestreich, so wie zwischen Deren Erben und Nachkommen und den bcider- Art. 2. Behufs Ausführung des Art. 6 der 29. Juli ejuoüem hat erklären lassen: Maj. der Kaiser von Oestreich dieser Erklärung auch Seinerseits bei und giebt Seine Zustim- Art. 4. Se. Maj. der Kaiser von Oestreich des Mains begründen wird und erklärt Sich da mit cinvcrstanden, daß die südlich von dieser Linie gelegenen deutschen Staaten in einen Verein zusammentreten, dessen nationale Ver bindung mit dem norddeutschen Bunde der nä heren Verständigung vorbehalten bleibt und der eine internationale unabhängige Eristcnz haben wird. Art. 5. Se. Majestät der Kaiser von Oest reich überträgt auf Se. Maj. den König von Preußen alle Seine im Wiener Frieden vom 39. Oktober 1864 erworbenen Rechte auf die Hcrzogthümer Schleswig und Holstein mit der Maßgabe, daß die Bevölkerungen der nördlichen Distrikte von Schleswig, wenn sie durch freie Abstimmung den Wunsch zu erkennen geben, mit Dänemark vereinigt zu werden, an Däne mark abgetreten werden sollen. Art. 6. Auf den Wunsch Se. Majestät deS Kaisers von Oestreich erklärt Se. Majestät der König von Preuße Sich bereit, bei den bevor stehenden Veränderungen in Deutschland den gegenwärtigen Territorial-Bestand des König reichs Sachsen in seinem bisherigen Umfange bestehen zu lassen, indem Er Sich dagegen vor behält, den Beitrag Sachsens zu den Kriegsko sten und die künftige Stellung des Königreichs Sachsen innerhalb des norddeutschen Bundes durch einen mit Sr. Maj. dem Könige von Sachsen abzuschließende besonderen FriedenS trag näher zu regeln. Dagegen verspricht St. Maj. der Kaiser von Oestreich, die von Sr. Majestät dem König von Preußen in Nord deutschland herzustellenden neuenEinrichtungen, einschließlich der Territorial - Veränderungen, anzuerkennen. Art. 7. Behufs Auseinandersetzung über das bisherige BundeS-Eigenthum wird binnen längstens sechs Wochen nach Ratification des gegenwärtigen Vertrages eine Commission zu Frankfurt a. M. zusammentreten, bei welcher sämmtliche Forderungen und Ansprüche an den deutschen Bund anzumelden und binnen 6 Mo naten zn liquidiren sind. Preußen und Oestreich werden sich in dieser Commission vertreten las sen, und eS steht den übrigen bisherigen Bun drS-Regierungen zu, ein Gleiches zu thun. Art. 8. Oestreich bleibt berechtigt, aus den Bundesfestungen das kaiserliche Eigenthum und von dem beweglichen Bundes - Eigenthum den matricularmäßigen AntheilOestreichS fortzufüh ren oder sonst darüber zu erfügen; dasselbegilt von dem gesammten beweglichen Vermögen des Bundes. Art. 9, Den etatsmäßigen Beamten, Tie- Nro. I. nern und Pensionisten des Bundes werden die ihnen gebührenden, beziehungsweise bereits be willigten Pensionen pro rat der Matrikel zuge sichert; jedoch übernimmt die könizlich-preuß. Regierung die bisher aus der Bundes-Matzi cular-Casse bestrittenen Pensionen und Unter stützungen für Offiziere der vormaligen schles wig-holsteinischen Armee und deren Hinterlas sene. Art. II). Der Bezug der von der kaiserlich österreichischen Stadthalterschaft in Holstein zu gesicherten Pensionen bleibt den Interessenten dewilligt. Die och in Gewahrsam der kaiser lich Oestreichischen Regierung befindliche Sum mc von 449,590 Thln. dänischer Neichsmiinze in ierprozcntigen dänischenStaatSobligationen, welche den holsteinischen Finanzen angehört, wird denselben uiimittelbar ach der Ratifika tion des gegenwärtigen Vertrages zurückerstattet. Kein Angehöriger der Hcrzogthümer Schleswig und Holstein und kein Unterthan ihrer Maje stäten des Königs von Preußen und des Kaisers von Oestreich wird wegen seines politischen Ver- Haltens während der letzten Ereignisse und des Krieges verfolgt, beunruhigt oder in seiner Per son oder seinem Eigenthum beanstandet werden. Art. 41. Sc. Majestät der Kaiser von Oest reich verpflichtet sich, behufs Deckung eines Theiles der für Preußen aus dem Kriege er wachsenen Kosten, an Se. Majestät de König von Preußen die Summe von 49 Missionen preußischer Thlr. zu zahlen. Von dieser Tum mc soll jedoch der Betrag der Kriegskosten wel che Se. Majestät der Kaiser von Oestreich, laut Art 12 des gedachten Wiener Friedens vom 39. Oktober 1865, noch an die Herzogthümer Schleswig und Holstein zn fordern ha, mit 15 Millionen preußischer Thaler, und als Aeqviva lcnt der freien Verpflegung, welche die preußi sche Armee bis zum Friedensschlüsse in den von ihr occupirtcn österreichischen LandeStheilen ha ben wird, mit 5 Millionen preußischer Thaler in Abzug gebracht werden, sb daß nur 29 Mil lionen preußischer Thaler baar zu zahlen blei be. Die Hälfte dieser Summe wird gleichzei tig mit dem Austausche der Ratificationen des gegenwärtige Vertrages, die zweite Hälft drei Wochen später zu Oppeln baar berichtet werden. Art. 12. Die Räumung der von den könig lichen preußischen Truppen besetzten Oestreich!- schen Territorien wird innerhalb drei Woche nach dem Austausche der Ratificationen des Friedensvertrages vollzogen sein. Von dem Tage des Ratisikationstauschcs an werden die preußischen Generalgouvernements ihre Func tionen auf den rein militärischen Wirkungskreis beschränken. Die besonderen Bestimmungen, nach welchen die Räumung Statt zu finden hat, sind in einem abgesonderten ProtocoUe festge stellt, welches eine Beilage des gegenwärtigen Vertrages bildet. Act. 13. Alle zwischen den hohen vertrag schließenden Theilen vor dem Kriege abgeschlos senen Verträge und Ucbercinkünfte werden, in sofern dieselben nicht ihrer Natur nach durch die Auflösung des deutschen BundeSvcrhältnisscS ihre Wirkung verlieren müssen,hiermit neuer dings in Kraft gesetzt. Insbesondere wird die allgemeine Cartell-Convention zwischen de deutschen Bundesstaaten vom 19. Februar 1831 sammt den dazu gehörigen NachtragSbestimmun lösung des deutschen Bundesverhältnisses seinen wesentlichen Werth für Oestreich verliere, und die königlich preußische Regierung erklärt sich bereit, in Verhandlung wegenAufhebung dieses Vertrages mit Oestreich und den übrigen Thcil nehmcrn an demselben einzutreten. DeSglei chcn behalten die hohen Contrahenten Sich vor, über eine Revision des Handels- und Zoll-Ver trages vom 41. April 1865, im Sinne einer Erleichterung des gegenseitigen Ver kehrs, sobald als möglich in Vcrhand lung zu treten. Einstweilen soll der gedachte Vertrag mit der Maßgabe wieder in Kraft Ire ten, daß jedem der hohen Contrahentcn verde behalten bleibt, denselben nach Aufkündigung von sechs Monalcn außer Wirksamkeit treten zu lassen. Art. 14. Die Ratifikationen des gegcnwär tigen Vertrages sollen zu Prag binnen einer Frist von acht Tagen oder, wenn möglich, frü her ausgewechselt werden. Urkund dessen ha ben die betreffenden Bevollmächtigten gegen wärtigen Vertrag untzeichnet und mit dem Jn sigel ihrer Wappen versehen. So gclchehen in Prag am 23. Tage des Mo nats Ltugust im Jahre des Heils achtzehnhun dertscchzig und sechs. (L. S.) gez. Werther. (L. S.) gez. Brenner. Nachrichten Mexiko. Die politische und militärische Lage hat sich nicht wesentlich verändert. Seit der Abreise der Kaiserin scheint eine Art Waffenstillstand wischen den beiden feindlichen Parteien zu de sieben ; seitens der kaiserlichen Truppen ist dies aber nur eine Vorbereitung zu der bevorstehenden Wintcrcampagne und darf keineswegs sogedeu et werden, als wenn der Kaiser seinen Thron entschlossen ist. Apick nach dem Abzug der Franzosen zu bleiben und zu versuchen, ob er sich nicht durch eigene Kraft in der Gewalt zu behaupten vermag. Die Em nähme von Tampico ist ein schwerer Schlag für die kaiserliche Sache gewesen, und bereits werden die eifrigsten Vorbereitungen getroffen, um so wohl enen Hasen wie MatomoraS zurück zu . gewinnen ; beide sind für die Verbindnng mit dem Innern durchaus nothwendig. Marschall Bazaiue ist jetzt inSan Luis P°tsi . rganisirt dort ein Heer, welches, sobald die Wege nach der Küste vassirbar sind, aufbrechen soll. Die Liberalen befinden sich >cpt ,m Besitz von fast dem ganzen Norden Merico S- d. h. der Staaten Souora, Sinaloa, Tamanlipas und Nemvo Leon. Obgleich aber diese Staate fast den dritten Theil vom Gebiete Mexico s umfassen, enthalten sie doch --' ls den fünften Theil seiner Bevölkerung. Die Wichtigkeit ihrer Ocruv.rung besteht hauptsächlich in dem Factum, daß sie sich > der Nähe d?r Grenze der Ver. Staaten befinden und daß von dort so leicht Zufuhren eintreffen können, während andererseits im Fall einer Niederlage der Uebergang dorthin leicht zu be werkstelligen ist. Der wirklich wichtige Punkt ist aber die Mündung des Rio Grande, die den Liberalen Zugang zum Hafen von Malamoras gewährt und sie befähigen wlrd, für eine weitere Campagne in dem bevorstehen es auch ist. doch die einzige Macht in Menke. ES IM die Hauptstadt und d.e bedeutendsten Häfen inne. erheb, d.e Revenuen, hat fast vier mal mehr eingeborene menkanische Soldaten im Feld wie irgend einer der Ehefs der Libe ralen und hat seinen Sitz in den Flachländern des EentrumS. wo fast alle olkreichen Städte concentrir t sind und die großen Mittelpunkte des Reichthums und der Industrie sich befinden.