Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, September 13, 1866, Image 2

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    Die Staats-Zeitung.
zh. Eitvrz Nipper.
Herausgeber und Eigenthümer.
LaneaSter, Pa.
Donnerstag, Sept. 13, 1866.
Staats-Politisches.
Demokratische Staat - Eommittre,
Nro. Walnut Straße, >
Philadelphia, Pa. >
WilkeSdarre Mittwoch !, 19. ',
PiltSton „ MittwochAbendlil. „
ZI ort ,', Montag, „ 24. „
NoniStown,, Mittwoch „ 26.
Auf Befehl der demokratischen StaatS-Eom
mittee,
William A. Wallace,
Vorsitzer.
Jakob Ziegler, Sekretär.
Demokratisches Staats - Ticket.
Für Gouverneur:
Hie st er Clymer,
von Berks Eounth.
Demokratisches Bounty-Ticket.
(Dauphin County.)
Für Assemdlv:
Cot. E. L. Witman,
Major I. LandiS.
Für Gehiilfsrichter :
W. Ä. Acrbeke.
Dr. Z. Scheaffer.
Für Sheriff:
Major W D Tarnest
I. SponSler-
P Stucker.
Für Auditor:
I. Fetterhoff.
Christ Heß.
Wahl: Dienstag, 9. Oktober.
Präsident Johnson
in Harrisbnrg!
Präsident Johnson und Suite, welche
auf ihrer Heimreise Harrisburg berüh
ren, haben die ihnen durch Mayor
Edwards angebotene Gastfreundschaft
unserer Stadt angenommen, und werden
morgen, Freitag Abend hier
eintreffen. Das Programm der Arran
gcmcnt-Committee ist zwar noch nicht
vollständig ; doch wird ein Fackelzug die
werthen Gäste am Bahnhof abholen und
nach dem Absteigequartier, dem 80l to n-
Haus, eSkvrtiren. AllebürgerlichenGc
sellschafien, sowie die Feucrkompagnieen,
sind nebst den Staatsbeamten und Bür
gern im Allgemeinen, sowie den Munizi
palbehörden und Bürgern der benach
barten Städte, eingeladen worden, sich
an der Prozession zu betheiligen. Col.
I. F. Knipe ist zum Marschall en Chef
ernannt worden. Die Bewohner der
Markt- und Zweiten Straße, durch wel
che die Prozession sich bewegt, sind freund
lichst ersucht, ihre Häuser zu illuminiren.
Mehrere Mustkchöre werden dem Präsi
denten eine Serenade bringen, und dem
Vernehmen nach auch die aktiven
Mitglieder der „Eintracht".
Gegenüber dem gemeinen Ausfällen
gegen den ersten Beamten der Republik
wie sie deiWhiladelphia Neger-Conven
tion beliebten, und gegenüber dem un
gastlichen, wenn nicht unhöflichen Be
nehmen der Stadtbehörden Philadel
phia's und Cincinnatl's sollten unsere
Bürger Alles aufbieten, um dem wacke
ren Vertheidiger der Constitution,
Andrew Johnson,
ihre Achtung und Anerkennung zu be
zeugen. Wir sind überzeugt, daß am
Freitag Abend fast die ganze Stadt sich
an der Ovation betheiligen wird.
Johnson, Clymer,
die
Constitution St Union!!!
Große Demokratische
Massen - Versammlung
zu Harrisburg, auf Montag,
17. Oktober 1866.
Dieser Tag. der Jahrestag der Annahme un
serer BundeSconstitution, wird on den w a h.
Ren Union-Leuten, den Demokraten und Eon
servativen, durch eine Massenversammlung im
EourthauS des Abends würdig gefeiert werden.
Weber'S neue Blechmusik ist engagirt und tüch
tige Redner werden die Versammlung über die
Bedeutung des Tages, namentlich im Zusam
menhang mit der gegenwärtigen Wahlbewegung
dressiren. Kein guter Demokrat, kein Freund
Llymer's und Johnson'S, sollte am genannten
Abende im ilourthause fehlen.
Seid ihr asseßt?
Wer nicht zeih Tage vor der Wahl
affefflrt ist, erwirkt sein Stimmrecht bei
derselben. Alles was nothwendig ist, ist
dem Assessor der respektive Ward den
Namen, wo möglich im Beisein eines
ansäßigen Bürgers einzureichen. Die
Asseßment-Listen sind jetzt in öffentlichen
Häusern ausgehängt, wer seinen Namen
nicht auf denselben findet, suche sofort den
Assessor auf, damit der Namen in dessen
Bücher eingetragen werbt. ,
Die Rominationen.
Unsere Leser von Dauphin County
haben bereits in der letzten Nummer die
Namen der Männer an der Spitz unsc
rer politischen Spalten gesunden, welche
von der County Convention für die va
kant werdende Aemter nominirt worden
sind, uud wohl keiner der Freunde Cly
mer und Johnsons kann an diesem Ti
cket Etwas auszusetzen haben.
Für die Gesetzgebung haben wir die
Herren I. Landiö von Middietvwn
und E. Witma von Halifar, zwei
Männer, die des in sie gesetzten Vertrau
ens vollständig würdig sind. Major
LandiS vertrat schon früher einmal un
ser County in der Asscmbly, und zeich
nete sich damals wie überhaupt stets
durch strenge Redlichkeit und Berücksich
tigung de Wohles seiner Konstituenten
aus. Das gleiche Lob müssen wir Col.
Witman zollen, welchem überdies das
dankbare Vaterland eine Ehre schuldet
für seine anerkannten Verdienste im Bür
gerkriege, worin er sich durch alle an ei
nem Soldaten zu rühmenden Tugenden
auszeichnete.
Für Gehiilfsrichter hat die Conven
tion eine vortreffliche Wahl getroffen
durch Nominirung des Herrn Wm. K.
Verbeke von Harrisburg, und Dr.
J.Schäffer von Middlctown. Ter
Name deö Ersteren wird als öffentlicher
Wohlthäter unserer Stadt, der fast zwei
ganze Ward derselben zugefügt und es
dem Arbeiter und Handwerker ermöglicht
hat, eine eigne Heimstätte sich käuflich zu
erwerben, stets gesegnet werden, und Dr.
Schäffcr geben seine Mitbürger das be
sie und einstimmige Zeugniß der Unbe
scholtenhcit nd Rechtlichkeit.
In der Nominatio für Schcriff hat
die Convention durch die Auswahl von
W. D. Earnest ebenfalls einen glück
lichen Wurf gethan. Major Earncst
besitzt die beste Oualifikation zu dem
überaus verantwortlichen Amte eines
ScheriffS und ist überdies im ganzen
County unter den Gliedern beider Par
teien in so vortbeilkastcr Weise bekannt,
daß seine Erwählung kaum in Zweifel
gezogen werden kann.
Die übrigen Candidaten, nämlich I.
Spons >er von Millcrsburg für Re
corder, P. Stuckcr von Harrisbnrg
für County Commissioncr, P. Fettcr
hoff von Halifar für Auditor, und
Chr. Heß von Cliurchville für Armen
hauSdirektor, sind seit einer langen Rei
he von Jahren in Stadt nnd Land als
redliche, wohlmeinende, tüchtige und gc
sinnungStrcue Männer bekannt, deren
Jeder für das ihm zugedachte Amt vor
trefflich paßt.
. Obengenannte Männer haben nicht
das Amt gesucht, sondern das Amt sie,
und es ist eine heilige Pflicht der conscr
vativenStimmgeber von DanphinCoun
ty, sie nach Kräften zu unterstützen und
für ihre Erwählung zu wirke. Thue
Jeder in seinem Kreise, was er kann.
Haben wir gleich die „Grünbäck"-Mitlel
nicht, welche unsere ncgcrgleichhcitS
frcundliche Gegner so rücksichtslos für
ihr Ticket in Anwendung bringen, so be
sitzen wir dagegen in dem gesunden de
mokratischen Prinzip, in unserer Achtung
des weiße n Mannes, starke Waffen,
um die Radikalen aus ihren Positionen
heraustreiben zu können, nnd ihre revo
lutionäre Bestrebungen durch einen glor
reichen Sieg unsres Tickets emphatisch
zu Schanden zu machen.
Und mit einem Bannerträger, wie
Hiester Clymer, können wir ge
trost zu dem unblutigen, aber doch be
deutungsvollen Kampfe ausrücken. —
Siegen ist diesmal Rettung der
Union; Unterliegen wäre der U n
tergang der Republik.
Weiße Stimmgeber, Patrioten des
Landes, thuet Eure Schuldigkeit!
Und der Berg gebar eine Maus!
„Es entstand ein großes Getöse, und
der Berg gebar eine Maus !" So gebt
es auch den Radikalen; sie machen ein
großes Geschrei über Etwas, und wenn
man'S im rechten Lichte betrachtet, nichts
als eine Dunstblase ein winziges
Mäuslein zum Vorschein kommt. Um
sich jedoch vom Sinke zu retten, müssen
sie nach jedem Strohhalm schnappen—
deßhalb der Lärm.
Der hiesige „Baterlandswächter" und
andere Douglas - Geary - Neger - Wische
machen jetzt ein große Geschnatter über
die Wahlen im Staat Vermont und der
Stadt Wilmington, in dem kleinen De
laware. Der Staat Vermont war noch
Ni t Demokratisch, und gab im Jahre
1864 eine Mehrheit von 20,000 für
Lincoln ! Es ist einer der rabiatesten
Blaustrümpf.Federalisten-Knownothing
Staaten des Landes, und es wäre gewiß
das größte Weltwunder, wenn die De
mokratcn in diesem Staate je siegen wür
den. In Wilmington erhielt Lincoln
im Jahre 1864 eine Mehrheit von 900
Stimmen,und diesmal erhielten die Ra-
I dikalen 220 Mehrheit, ein Bcrlust von
KBE Stimmen Z— Welch ein Sieg!—
Hurrah! Noch ein solcher Sieg,
und es bleibt ihnen nichts als der —
Nigger übrig. Prosit, Herr Wächter!
Ein Irrthum.
In unserer letzten Nummer begingen
wir einen Irrthum, indem wir sagten,
Samuel I. Tilton sei Arm in Arm
mit dem Neger Douglas in die Radikal-
Convention gekommen ; der Mann wel
cher sich auf diese Weise zum Nigger
herabwürdigte, heißt Theodor Til
ton. Uebrigens waren nebst Stevens,
Curtin und Geary etwa 1500 Neger in
der Prozession derDouglas-Geary-Con
vention. Die ganze Comödie war ein
„eolorirtes Schauspiel!"
Cmpörcndcndc Blasphemien Z
Bei der in letzter Woche in Philadel
phia abgehaltenen radikalen Weißen-
Neger-Gcary-Convention, betete ein ge
wisser Pfaff v n New Orleans, Namens
Newina, wie folgt:
„Großer Gott... der Du mit Dei
nem rechten Arme uns von dem gebäh
ten Bürgerkrieg erlöset, entblöße Dei
nen Arm in dieser gegenwärtigen .Kri
sis und offenbare Dich uns in Weis
heit, Stärke und Muth, und gebe, daß
wir uns erbebe über die Vorurtkcilc
der Erziehung und der geographischen
Unterscheidungen. Bekämpfen wir un
sern Hochmuth, um den Pflichten und
Verantwortlichkeiten der gegenwärtigen
Zeit zu genügen, um Recht zu thun und
wenn es des Himmels - Einsturz kosten
sollte! („Amen! Amen!" sagte das
Auditorium dazu.) Höre uns, v Gott,
und befreie us von der Herrschaft
schlechter Menschen und insbcso n
derc von ihm (PrädentJohnson,)
der durch den Beistand der
Hölle unscrLenkcr geworden
i st, und seine Autorität dazu
mi ßbrauch t, das Leben de r
Nepublikund unsere pcrsö n
liche Freiheit zu gefährden."
„Amen! Amen!" schrie abermals
und wiederholt das Auditorium, indeß
der Pfaffe seinen Sermon in dem glci
chcn Styl zu Ende brachte.
Ist es nicht eine Schmach für ein
Volk, solche elende Kreaturen unter sich
zu haben? Fast möchte man ausrufen:
„Herr, vergicb ihnen, den sie wissen
nicht was sie thun!" Gibt es denn wirk
lich noch Menschen, die solche Blasphc
miccn gutheißen können? nd doch !
Gouverneur kurtin und (Ken. Gcary
waren unter den die obige
Worte mit großem Jubel begrüßten!
Unter den vielen Beschlüssen, die der
Convention vorgelegt wurden, befanden
sich Ergüsse radikaler Nachsucht, Bosheit
und Gemeinheit, die ihres Gleichen nicl't
haben in der Geschichte der politischen
Parteien diese Landes. Ein in obscö
ner Form abgefaßter Beschluß, den Prä
sidenten der Ver. Staaten wegen schlech
ter Aufführung aufzufordern zu rcsig
niren, wurde besonders günstig ausge
nommen und erregte einen wahren Tu
mult von Applaus. Mitten in den
Lärm hinein schrie dann Einer: „Resig
iren thut ihm nicht noth; Chicago
wird ihm (dem Präsidenten) die Mübe
ersparen!" Hieraus rief eine andere
Stimme: „Sein Cadaver wird das
Wasser des Hui onsce vergiften !" Tic
se Teufel in Menschengestalt spielen also
ans Meuchelmord des Präsidenten an!
Und doch hatte keiner dieser elenden Lot
tcrbubcn Kourage genug, die Tbat selbst
auszuführen!
Währen der Verhandlungen war zu
Zeiten der Spektakel so groß, daß die
Polizei einschreiten mußte, um die Ruhr
und Ordnung wieder herzustellen, und
schien mehr eine Zusamiiicnkuiist der
rohcsten Kanibalen als civilisirtcr Me
schcn zu sein.
Steht zurück, ihr wrißrn Soldaten !
Tie Ni gger gchen Eu ch vo r!
Das Zahlmeisters - Departement in
Washington macht bekannt, daß es bc
reit sei, den stieger Soldaten die vom
Rumpf-Kongresse bewilligten Bonnties
verabfolgen zu lassen. Zur Besriedi
gung dieser Ansprüche sind2o Millionen
Dollars notbwendig, welche die Schatz
kammer so leeren werden, daß die weißen
Soldaten wohl noch geraume Zeit war
ten müssen, bis an sie die Reihe kömmt.
Keine Regierungsbeamtcn sind für
diesen Uebelstand verantwortlich, denn
dieselben müssen sich nach dem Gesetze
richten. Tie TisunioiiS-Majorirät des
Rumpf - Kongresses trägt die ganze
Schuld, indem dieselbe zuerst die Neger
Bewilligung-Bill passirte, weil sie es für
Pflicht hielt, ihre „farbigen Brüder, de
nen die Palme gebühre", vorzugsweise
zu belohnen. Tic Neger bekommen
demnach zuerst ihr Geld, und ihnen fol
gen die Weißen, w cnn in d e r K as
se noch etwas zurückbleibt,
das sonst keine Bestimmung bat!
Tast die Neger - Soldaten (obwohl
keiner von ihnen drei Jahre diente)
V V und die Weißen Soldaten,
jeder der drei Jabrc diente, nur 8 10l)
Ertra-Bounty erhalten, haben wir un
sern Leser bereits in der letzten Nummer
der „Staats-Zcitung" mitgetheilt.
Können die Soldaten von Pcnnsylva-1
vanien für Stevens, Lawrence, Mcrcur
vnd andere radikalen kongrcßmänner,
welche wieder ominirt sind, nach einer
so niederträchtigen Behandlung stim
men ? Können sie Geary, der die Hand
lungsweise des Rumpf CongresseS von
A bis Z endossirt, unterstütze und ihm
zum Gouverneurs - Amte behülflich
sein?
Ein radikaler Coiisirestman wegen
Betrügereien vor Gericht.
In einer früheren Nummer der
„Staatszeitung" brachten wir die Nach
richt, daß Lucicn A. Culvcr, ein in der
schwärzesten Wolle gefärbter Negeranbc
ter, und jetziges radikales Kongreßmit
glied des Krawford und Vcnangokoun
ty Distriktes, wegen Betrug verhaf
tet worden sei.
Die Klage kam vor einigen Tagen vor
die Court von Dauphin Countv, wo die
Grand Jury nicht weniger als 14 isage
vierzehn) True Bills gegen diesen
loyalen (!) Erzradikal-Schwindler und
seine Helfershelfer—Charles N. Culvcr,
John Walter und A. Carlisle wegen
Entwendung von Petroleum und Vcnan
go Banken-Bonds aus der Office des
General-Auditors in Harrisburg, ein
brachte!
Die Klage wurde von den Deposit-
rc oder Stockhaltcrn der Bunken an
hängig gemacht. Richter Pearson
sicllte sie für ibr Erscheinen beim näch
sten Gcrichtstermine unter Bürgschaft
wie folgt: Kh. N. Culvcr 345,000, L.
A. Kulvcr 332,000, John Walter 324,-
000, und A. Carlisle 324,000!
Das sind saubere Vögel. Diese Be
trügereien geschahen unter dem Mantel
der Loyalität, denn bei diesen Radikalen
ist nur der am loyalsten, der das Mei
ste stiehlt oder betrügt.
„Kupfer Johnson Ernennungen."
Unter obigem Titel brachte der „Lan
casicr „Volkssreund" von letzter Woche
einen Artikel, worin er bittere Crokodils
i tbränc vcrgiesit, weil Präsident John
, son einigen radikalen Aemterhaltcr in
i Lancaster Kounty den Laufpaß gab, und
andere Männer an deren Stelle setzte.
! „Wenn man den Hund trifft, bellt er."
Auch die Radikalen „bellen" und schim
i pfcn über den Präsidenten, daß cS eine
Lust ist, ihrem „Gebeul" zuzuhören.
° Wir hoffen, daß unser Kollege sich die
Sache nicht so sehr zu Herzen nimmt,
' i sondern nur ganz ruhig und still in sei
' er „Bär" —eiihant stecken bleibt, da
dessen „Gcbrnmm" ja doch keinen Ein
druck aus den „Zufalls - Präsidenten"
(wie er ibn cnnt> macht. Wäre übri
' gcus „der Sattel aus dem andern
' Gaul," so würde sich unser „grimmiger
" Bär" so still wie ei Lamm verhalten.
Also, „nur ruhig Blut," Herr College,
wenu's auch c bißle kitzelt.
1 St) stehen die tapferen Krieger?
Folgende unserer tapferen Soldaten
sieben aus der Seite des Präsidenten
> Johnson:
Gen. 11. S Grant,
Gen 2t5 T. Shcrman,
Gen. Geo. V. MeElellan,
Gen Nobcrt Pattcrson,
Gen. L. H. Rousseau,
Gen G. ?l. Cnster,
Gen. John A. Dix,
Gen. W. W. Averit,
Gen. )l WSlocum,
Gen. Win. MeG and lest,
! Gen. I ?l. MeClernanb,
Gen. Wi. B. Franklin,
Gen. Daniel E. Sicktes,
Gr. Joseph Knipe,
Gen. A D. MeEook,
Geil G W Crook,
Gen. D. N. Eoueh,
Gen. Peter Lptle,
Gen I. Bowinan Sweitzcr,
Gen. Philipp Sheridan,
Gen. T. L Erittenden,
Ge I E. MeKibbc,
Gen G K. Warren
Gen O V Wilcox,
Gen. Frank Blair,
Gen B Steedina,
Gen S Meredith,
Gen shoS Elving,
! und och Tausende andere Helden.
Nachstehend geben wir auch die Na
men der sc i n g e backe n c n „Helden",
welche gegen de Präsidenten, und für
Nrizrrglrichhtit sind, wovon aber einige
etwa so viel vom Kriegführcn vcrstckeu,
wie ein Esel von Musik. Hier folgen
sie, — natürlich durften wir die „todte
! Eilte" auch nicht vergessen :
<0 e . I o b n W.< 0 c a ry,
<0 e ii. I o s b u a !. O w e n S,
Gen. Wi. B. Thomas,
Gc n. C. T. Collis,
Gc n. Io h n Pop e,
Gen. Ben Butler,
G e n. Fischer,
Col. I. W. Forney,
Major L a nin a n,
und der „Nigger" Fred. Douglas.
Die Herbstwahlc Wichtige
kratischc Partei sind zu fünften von Johnfon'S
Rcswration. Ein Mittelmann oder Mittelweg
ist eine Unmöglichkeit.
und beschimpft und doch wird uns berichtet, daß
Ober- und Unter-Beainten der Ver. Staaten
Regierung theils in der Prozrssien waren! theils
Geldmittel zu der Comödie beigesteuert haben.
Wir sagen, fortmit solchen heuten!
fort mit ihnen, ohne Zögern und Zaudern ; es
sind andere bereit, ihre Stellen zu nehmen, die
für Johnson gestimmt haben und auch seine
Politik jetzt unterstützen.
OZ Bouty für die Soldaten !
! 8200 V Bounty
' für die Congreßherren!!
Das Material zu einem erschöpfenden
Nachrufe für die erste Sitzung des 3l!sten
, CongresseS ist noch nicht vollständig.
ln den letzten Stunden scheint es hoch
hergegangen zu sein.
- „Der Whisky, schreibt ein Korrespon
dent des Cineinnati Commercial, floßin
mehreren Committeezimmern in Strö
men und der Effekt im Hanse blieb nicht
aus. Bei einer Abstimmung wurde
l Stimmzähler angestellt, die nicht mehr
auf ihrenßeinen stehen konnten und als
das Resultat der Abstimmung berichteten
' sie die Abwesenheit von 160 mehr Mit
b gliedern als zu einer beschlußfähigen An
- zahl erforderlich (d. h. mehr Mitglieder
als das Haus hat). Die Mitglieder
' stimmten früh und stimmten oft, um
° eine beschlußfähige Anzahl als anwesend
- erscheinen zu lassen. Witze wurden ge
e rissen u. Anredeten zum Besten gegeben.
' Ein Dutzend Mitglieder führte eine re
guläre Schlacht auf, indem sie sich gcgcn
' seitig mitPapierkugeln,Büchern u. s. w.
° bombardirten. Gegen Tagesanbruch
(das Haus saß die ganze Nacht hindurch)
' rief eines der Mitgliederden Zeitungs
' berichterstattern in der Gallerte zu, sie
möchten herunterkommen und an dem
' Spaße theilnehmcn.
' Also endete die Sitzung des 39. Con
gresseS. Man sieht, die heute waren in
der „fidelsten" Stimmung von der Welt
, und wer sollte denken, daß diese fröhliche
, Gesellschaft nicht blos de Cvngreß der
Ver. Staaten darstellte, sondern denjeni
gen Kongreß, welcher durch seine Presse
dem armen Bvlkc melden läßt, daß un
mittelbar nach seinerßcrtagung ein „ver
rättzerischer" Präsident das Hand an de
„Feind" ausliescr oder der Republik an
das heben gehen werde?"
Doch wir wollen heute nicht von dem
würdigen Ende dieser ersten Sitzung des
„radikalen" CongresseS, in welchem das
fromme Neucngland den Ton angab, re
de, noch von seinen Thaten uudllntha
ten im Allgemeinen, sondern speciell von
einer Maßregel, der Besoldnngserhöh
nng der Kongreßmitglieder u. dergesin
nungstüchtigen Art undWeisc, in welcher
diese Maßregel zu guter hetzt durchgesetzt
wurde.
Das Repräsentantenhaus hatte bei
der ersten Berathung des Antrags aus
Bcsoldungserhöhung sich nahezu cinstim
mig, ja fast mit Entrüstung dagegen er
klärt. Einstimmig riefen sie, die Gesin
nungstüchtigen, nein wir wollen keineGe
baltszulagc.das Volk ist duich Steuern
arg genug gedrückt.
Eitler Humbug ! TaS Conferenz
- Committee wußte die Sache in der richti
, gen Weise einzufädeln. Ks hängte die
r Bill über die Bounty der Soldaten und
c über die Gehaltserhöhung der Coiigrcß
, Mitglieder in eine Bill zusammen. Wer
i für Bountyzulage war, mußte dcmge
! mäß auch für seine eigene Zulage stim
men oder er mußte beides zusainmmcn
verwerfen. In diesem argen Dilemma
erhob sich Hr. Hogan und erklärt!, daß
er gegen Erhöbung seiner Besoldung sei,
aber wie die Dinge jetzt stünden, müsse
er, natürlich mit blutendem Herze, für
seine Gehaltszulage stimmen damit
die Bounty der Soldaten nicht verloren
gehe. Schallendes Hohngelächter folgte
der salbungsvollen Rede und mehre Mit
. Glieder beeilten sich, Hrn. Hogan bcizu
treten.
Das Resultat war, daß die Erhöhung
des Gehalts der Kongreßmitglieder auf
, b5OOO per Sitzung zusammen mit der
, Bountybill mit 51 gegen 50 Sttmmen
durchging.
- So wird'S gemacht! Für jedes Con
' greßmitglied, das zwei Jabrc dient, eine
' Zulage von 34000, für jeden Soldaten,
' der zwei Jahre gedient hat, eine Zulage
. von ?>'o ! Und beides zusammen in ei
r ncrßill.
Wir haben in langer Zeit nichts er-
quickendcreS gelesen, als diese schönen
> Reden, welche der Passirnng der Bounty
Bill vorausgingen und kpnnten nicht
umhin, unsern Lesern durch diesen kurzen
Bericht darüber einen Begriff von der
Höhe des Patriotismus beizubringen, mit
welchem unsere Congreßherren in der
letzten Sitzung im Interesse der Sol
daten sich selbst eine Gehaltszulage
von 34600 per Congreßmann dckre
zirten.
Erfolgreiche Legung des atlanti
sche Kabels.
HeartS Conttnt, N. F., 8. Septbr.
Sei, Sonntag Morgen hatte der Grcat Eastcrn
ununterbrochene Erfolg und das Ufcrende des
Kabels on 1865 wurde am Samstag Abend
unter einer Salute von den im Hafen befind
lichen Kriegsschiffe, sowie unter den Beifalls-
Demonstrationen einer großer Menge enthusiast
ischer Zuschauer, welche sich von allen Theilen
eingefunden hatten und Zeugen dieses zweiten
Triumphes der Ocean-Telegraphie, der den
vom 27. Juli noch übertrifft, zu sein.
Der elektrische Zustand dieses Kabels ist ganz
vollständig nnd Depeschen werde jetzt hin und
her gesandt.
Die negerradikalen DiSunionisten hatten
sich für ihr aus dem Bürgerkriege gestohlenes
Geld eine telegraphische Depesche firen lassen, daß
Gen. Grant und Admiral Farragut den Prä
sidenten in Cleveland erlassen und nach Detroit
gegangen seien. Diese Depesche wurde in der
Mulatten Convention „nördlicher" Südländer
jn Philadelphia mit donnerndem Applaus an
gehört. Nun stellt sich heraus, daß diese De
pesche von dem negerradikalen DiSunionisten
Organ „Buffalo Erpreß" herstammt, und eine
stinkende Lüge ist. Herr Gott noch einmal!
wie lange will sich daSVolk von diesen Meuchel-
Mördern seiner Freiheiten noch belügen lassen.
Clymer und Nrgrrstimmrecht.
Bei Leuten, wie Snmner und dergleichen,
sitzt der Neger so fest und tief, daß Denken und
Empfinden vorherrschend sein Gepräge tragen,-
sie sind vom 'Neger durchdrungen und gesättigt;
—wo man anzapft, schmeckt cS, wie man sagt,
nach dem Faß, wie schlechter Essig.
Stevens ist nach Neigung und Uebung halb
Neger. Nicht nur in der Idee zärtlich, er ist
es in der That, wenigstens gegen den schönen
Theil der Rasse. Keine ungewölmlichc Bor
liebe alter Sünder von Stevens' Schlag'
Die Süßlichkeit und Zärtlichkeit der rupub
likanischen Partei aber für den Neger ist nichts
als Wind und Heuchele i,—so weit es den
persönlichen Neger odea die neue Hu
manität, an sich, betrifft. Aber mit
de, Negcrstimmrecht ist es Ernst, bitterer
Ernst. Denn ohne dasselbe ist die republi -
kanischePartei todt.
Dieses Recht nun fordert andere Rechte, die
zur Ausschweifung und Verwirrung sübrc.
Daher die neuen Lehren von Gerechtigkeit und
natürliche Rechten,—von afrikanischer Tugend,
physischer Kraft und Herrlichkeit,—die Negerin
brunst alter weiblicher Dragoner und verzückter
Abolitionistrn.
Daher gilt die Neger Robheit—Natürlichkeit,
Twnheit,
des Negers khierische Neigung
Kraftäußcrung,
sei Rachcgcfühl—Männlichkeit,
seine Diebsnalur—lrwandhcit,
seine Kriecherei—Höflichkeit.
Der ganze physische und moralische Neger ist
sublim.—D erStoff, der neues Leben in die
abgestandene weiße Materie bringt muß.
Moral nd Religion sind geschwächt durch
den Negertaumel. Der Neger ist das goldene
Kalb der Pfaffen des ncuen Beke tnis
. ses, der neuen Hnmaiiität, des höhe
ren Gesetzes.
Der Negertaumel ist in die Schulen einge
' drungcn und ver säuert das Gefühl der
' Kinder. Die Menge schreit z den eigcnmäch
tige Handlungen des CongresseS, dem unchrist.
lichcn Treibe der Pfaffen und der Verführung
der Jugend —Amen! Welcher Selbstbetrug,
welche Verblendung!
Für de hülfloscn, sprach nd landunkundi
gen Fremden, für den mir nützlichen Kräften
l ausgerüsteten Einwanderer hat man keine Bü
> rcauS, keine Anstalten, die ihm Rath und Bei
. stand biete in seiner Roth. Seinen Schrei
um Hülfe hört man nicht.—Kongreß und Psaf
fcn habe kein Ohr für ihn. Ter hundertste
Theil der Summe, nutzlos fürNcger verschwcn
! dct, würde de Einwanderer i alle Seehäfen
des Landes eine Zufluchtsstätte, offiziellen Schutz
und Rath schaffe.
stcnz der republikanischen Partei sich zeigte, her
vorgebracht durch Onlel Tom'S Fabeln und Lü
gen,—die Sclavenpcitsche,—„d icM oJ ithat,
sie ist geschehc " und dergleichen, die man
durch ganz Europa leierte und januncrte, ist vor
„gration, * - * gegen i m p ortirlc ll wis
„sc heit, N glaubc u dAbcrgl au -
„be. ""' Es geht nicht an, de Fremden volle
soll ohne Weiteres das Stimmrecht erlangen,—
dem fähigen verantwortlichen Fremde läßt man
fünk Jahre Zeit zum Nachdenken, und käme
es auf die Republikaner an, man würde i h n
nimmer darin stören.
Clymer'S Meinung üder das Negcrstimmrecht
ist bekannt, und in einer ausgezeichnete Rede
letzten Winter deutlich ausgesprochen,—woraus
Folgendes cnlnommcii ist:
„Volkes dieses Staates, danke dem Senator von
„Bradford, daß er zuerst die Kühnheit hatte,
„hier deutlich zu bekennen und sich dessen zu
„rühmen, daß alles verschwendcle Blut und
„Geld, alles unsägliche Uebel, welches über n
-„ser Land gekommen, nicht geschah, um eine
„Constitution zu retten, eine gebrochene Union
„herzustellen, sondern um jene Partei, welcher
„der Senator anhängt, (der republikanischen,
~veS) dasselbe Bekenntniß ablegte.
„Die republikanische Partei in diesem Staa,
„kaun künftig ihre Stellung in dieser Frage
„nicht pcrläügncn. Sie hat lange die Absicht
„vcrl aügnct.—Wollte Gott, daß es (dieses Be
kenntniß) vor Jahren geschehen wäre! Wie
„worden! Das Volk soll Gericht daltcn,
„überhaupt.) Habt ihr nicht eine Partei
„erzeugt: Kn ow-No t h in g genannt, die
„mit diesem Vorhaben in Pcnnsylvanien in Gc
„walt kam, jede Rasse, mit Ausnahme der Ein
geborenen, ausgeschlossen haben würden, hät
ten sie ihre Macht erhalte können ? Ja selbst
„Die vom Stimmrecht ausgeschlossen habe
„würden, denen sie ihr eigenes Da
„srin verdanken?
„Was war damals eure Absicht? Antwortet!
„War cS nicht die, daß ihr für eure Macht
„fürchtetet, wenn denselben zu stimmen er
„laubt war ? —Und wünscht ihr nicht jetzt mit
„derselben Heuchelei für den Neger das Stimm
„recht, damit ihr in M a ch t bleibt?"
In Erwähnung des revolutionären Congres
seS und dessen unionfeindlichen Gesinnungen
sagt er ferner:
„Das nördliche Herz wird erwachen und Je
dermann fühlen, daß och etwas wie Rechte
„Einwanderer, die in unseren Staat komme,
„und von denen wir selbst, nah oder fern, ab
stamme ?
„Er fand es rathsamer, sich nicht der Urfahr
„auszusetzen, nsere Institutionen von einer
„Rasse beherrscht zu sehen, z der wir nicht ge
,,18W.)
>ÜNS Eilllljlll.
Per Dampfer.
Preußen.
Berlin, den 4. September. Ein sechzig
Tausend Mann starkes ArmcecorpS ist ach den
Prensiirhcn unterzeichnete am 3. September
einen Fricdcsvcrtrag mit Hessen Darnistadt.
Der prcu Bischcn Regierung wird ei Theil der
z bezahlen.
Tie Stadt Homburg, die am Flusse Olmi,
' nordöstlich von ließen liegt, fällt dem Friedens
dingungcn des kafen Bismarck anzunehmen,
und daß ei Mitglied des Eoburger .Zweiges
seiner Familie sein Nachfolger sein werde. (Ein
kunft.
Oestreich.
Wie, Freitag den 7. Sept., Vorm. Gc
neral Frank, der östreichische.Kriegsminister, hat
in Folge seines schlechten Gesundheitszustandes
rcsignirt.
Die offizielle östreichische Zcitung stellt in Ab
rede, daß Oestreich irgend eine Absicht hege, sich
ticn anzueignen.
Wien, Samstag, 8. Scptbr., Vormittags.
Tic königliche sächsische Familie hat bezüglich der
Abdankung des Königs eine Veriithung abgc
halten. —TaS Resultat wird nicht angege
he.
Frankreich.
wird.
Tic Königin von Spanien bat der Kaiserin
Eugenie in Biarritz einen Besuch abgcstat
tct.
Paris, Samstag, 8. Sept. Mittags. Carl
Cowlcp hat seine Stelle als britischer Gesandter
am französischen Hofe aufgegeben.
Italien.
Florenz, Samstag, 8. Sept. Vorm. Es
geht das Gerücht, daß das Cabinet dem Könige
seine Resignation eingereicht habe' !
Die „Nazione" sagt, daß vor einer Nbstim i
mung in Venctic keine Veränderung i der po- '
lilisebe und militärischen Administration jenes ,
Theiles on Italien eintreten werde. z
Annexionen und fürstlich Ver
wandtschaft in Deutschland.
Wie Napoleon I. einstens dekretirte, „der
Kurfürst von Hessen hat aufgehört zu regieren",
so hat Preußen zur fürchterlichsten Wuth der
französischen offiziellen und offiziösen Blätter
gleich dckretir: "daß ein König, ein Kurfürst
und ein Herzog und der Setiat einer freien
Stadt aufgehört haben zu regieren. Da istzu
viel. Aber es dient zum heilsamen Schrecken
um alle noch eristirenden Duodezfürsten in
Trulschland gefügig zu machen.—
Tic im Süden verdanken ihre Forteristenz
thrils ibrer Verwandtschaft mit Rußland. Der
König von Wllrtembcrg und der Großherzog
von Hessen sind Schwäger de Czaaren ; des
ersteren Gemahlin, Olga, ist die Schwester
desselben, und die Kaiserin von Rußland ist die
Schwester des Großherzogs. Der Großherzog
von Baden ist Schwiegersohn des Königs von
Preußen, und Baiern ist zu groß um es sofortzu '
Außerdem ist es ebenfalls mit Preußen und
zugleich Napoleon verwandt (durch die Lichten
bergs) ebenso sind Württembergs und Baden
Fürsten mit Napoleon verwandt, die ersteren
durch die verstorbene Mutler de Prinzen Jero
me Napoleon (PrinzeßCatharina vonWürtem
bcrg) und dieß ctztern durch Stephanie Beaumar
nais, Adoptivtochter Napoleon 1. und Ge
mablin des frühern Großherzoges Karl. Der
prcfflmtivc Thronfolger von Hessen-Darmstadt
ist anßcrdri Schwager des Kronprinzen von
Preußen und Schwiegersohn der Königin von
England.
Man hat sich gewundert, daß Victoria von
England das verwandte HauS von Hannover so
wenig schütze aber das HauS Coburg steht ihr
näher. Dort ist ihr Sohn Alfred Thronfolger
während in Hanover die Thronfolge eine eng
lischen Prinzen in weiter Ferne steht. Man hat
die Ansicht: daß Coburg durch Theilt Baiern
vergrößert werden soll. Sachsen-Weimar, dessen
Großbcrzog Neffe des König von Preußen ist
solle Sachsen Meiningeil erhalten. Man sieht,
daß die Nähe der Verwandtschaft unter den ge
krönten Häuptern viel Einfluß auf die Umge
staltung in Deutschland hat. Die enthronten
Fürsten stehe in keiner so nahen Verwandt
schaft zu den Höfen von Berlin, Petersburg,
Paris oder London der präsumtive Tbron
folgcrvon Kurhcssen und der Herzog von Nassau
hatten freilich russische Prinzessinnen zu Gemahl
innen, aber beide sind todt. — Der Prinz on
Hessen bat eine preußische Prinzessin zur zweiten
Gemahlin, aber Kurhcssen ist für Preußen die
Garantier für seine Krone und die Provinz
, Oberbessen noch dazu -, in seinem ererbte Kur
sürstcudünkel wieß er Alle von sich—bestand auf
seinem „Recht von Gottes Gnaden" und sagte
, Wilbclm III.) hilft ihn Nichts, denn er hatsei-
Knrlicssen, ausgenommen in der katholischen
, Provinz Fulda die gerade nicht sehr Preußen
freundlich ist.
Wirren bezüglich der Neugestal
tung Deutschlands.
I Oestreich lassen alle nichtdeutsche Völker
lauten Jubel erschallen, daß die Krone sich on
Trulschland trennt! sie hoffen dadurch für im
mer dem Schicksal entronnen zu sein, germani
! sirl zu werden.— Daher ist die Wuth in den
dcittschcn Provinze OestrreichS so groß, daß
seiner deutschen Unterthanen den Vorschlag ge
macht bat, daß seine deutschen Provinzen zudem
süddeutschen Bund treten.
Hiergegen erhob sich sofort in Baiern, Wür
tcnibcrg und Baden ein erbittertes Geschrei
Selbst in Baiern ist man jetzt für Anschluß an
Preußen, noch mehr in Würtemberg und Baden.
Keine Trennung des Nordens vom Süden, lein
Ostreich im Bunde ist die allgemeine Losung.
Mit Oesterreich vereint, fürchtet man allen Haß
Preußens auf sich zu ziehen. Preußen selbst
will sich nicht im Mindeste in die Entschlüsse
i einem süddeutschen Bund aufnehmen, oder
nicht. Thun sie es aber, so wird Preußen kei
nerlei Bündniß mit ihnen schließen. Der Zoll
verein gehl jetzt nur bis an den Main und voir
einem Anschluß daran ist alsdann keine Rede.
Am wüibcndsttn ist die bairische Regierung.
Sie wünscht einen Südbund, worin sie die Lei
tung haben würde; schließ tsich Oesterreich an,
so ist davon keine Rede.
Balcrn macht sich Hoffnungen, daß die deut
schen Staaten Oestreichs, nachdem dasselbe aus
dem deutschen Bund gedrängt, sich mit ihm ver
einigen werden. Bereits hat man eine Ver
schwörung in Innsbruck entdeckt.
Wenn das im treuen Tyrol geschieht, was
wird erst anderwärts der Fall sein. Vielleicht
hat Baiern dort schon gewühlt; schlau ist der
kund für den Anschluß, den man braucht.
Man sagt, das österreichische Papiergeld tauge
nichts, während Baierns Finanz- undHandelS
zustäudc in Blüthe stehen.
Preuße bat Napoleon angezeigt, daß das
Volk von NordZcblcSwig sofort darüber bestim
me solle, ob es zu Preußen oderDänemark gehö
ren will. Die Grenzlinie würde Apenrade,Ton
dcrn und Höver sein, fall es zu Dänemark will.
I Schleswig-Holstein sind bereits die Wahle
zum deutschen Parlament in Vorbereitung, eben
so in ganz Deutschland. In den Elbherzogthii
mcrn ist eine Aushebung für die preußische Ar
mee ausgeschrieben.
Ter König von Sachsen hat erklärt, daß em
Ausschluß aus dem Zollverein es ruiniren
würde und er sich deshalb unter Preußen stellen
stciigchcn.
Der edle Bundestag zu Augsburg zählt noch
>3 Gesandte, von denen 5 nicht stimmen können,
sie, ohne das ihre Fürsten jetzt Länder besitzen,
nämlich Sachsen, Hannover, Nassau, Kurhessen
nd Hcssen-Darmstadt. Sind noch übrig 3, die -
wirklich Etwa zu sagen haben, nämlich die o
Baier, Würtemberg und Oesterreich. Badeir
sich zurück gezogen. Die fremden Gesandte
sind fast sämmtlich verschwunden.- Lord Stall
te erklärte im englischen Unterhaus, daß man
den deutschen Bundestag als todt betrachten
müsse.
" Wegen der Weigerung, einen Schwar
zen in seinem Lokale Billard spielen zu lassen,
ist in Ncw-Bcdford, Conn., ein Restaurateur
verhaftet worden. Das sind die Früchte der
„Civil-Rights-Bill" der Radikalen „Neger
gleichheit".