Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, August 16, 1866, Image 2

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    Die Staats-Zeitung.
Zoll, lsicorg Nixxer,
Herausgeber und Eigenthümer.
LancaSter, Pa.
Donnerstag, August 16, 1866.
Für Gouverneur -
Hiester Elvmer,
Staats-Politisches.
Demokratische Staats - Cvmuiittee,
Nro. Walnut Straße,)
Pkiladelphia, Pa. Z
Eandidatfür Gouverneur, wird an nachbrnaiiu
teu Orten und Tagen a das Volk Ausmachen
hallen; nämlich in
Allcnlown am Mittwoch den 22. August
Danville „ Donnerstag „ AI. „
pcwisburg „ Freitag „ Ai. „
gohnstowu „ s-amstag „ 2.5. „
Somerset „ Montag „ 27. „
Uniontown,, Dienstag „ 28. „
WavneSd'g,, Mittwoch „ 29. „
Washington,, Tonnerstag,, K>. „
Braver „ Freitag „ iU. ~
New-Castle „ Samstag „ l. Scplemb.
Erie „ Montag „ öl. „
Meadvillc „ Dienstag „ i. „
Franklin „ Mittwoch „ 5. „
Clarion „ Donnerstag,, i. „
St. Maro „ Montag „ >. „
Emporium „ Dienstag „ 21. „
Lock Häven >, Mittwoch „ 12. „
Demokratische Zeitungen wollen dies
William A. Wallace,
Die grofie
National Union - Con
vention
in Philadelphia.
Delegaten aus allen Staaten nnmrs
send.
General John A. Dix
von New Bork als temporärer Vorsiher.
Uiigehenrer Enthusiasmus!
Senator Doolittle
von Wisconsin Präsident der l?on
vrntion.
Der Migulliill.
Phi la delpl> i a, )
Angust I i, 1806. s
Der große Tag ist endlich gekommen.
Schon seit Monaten haben inckr als
dreißig Millionen Menschen mit großer
Spannung auf diesen Tag geblickt. Er
ist da, und mit ihm eine der größten
Volks - Demonstrationen die noch je in
Amerika stattfand.
Tausende von Menschen sind hier ver
sammelt, um von neuem ihre Liebe zur
ganzen Union erkenne zu geben. Troh
der großen Menschenmasse herrscht die
größte Einigkett unter derselben.
Da unser Blatt zur Presse zu geben
hat ehe die Convention weitere Geschäf
te zu thun im Stande ist, so können wir
heute blos die Eröffnung der Conven
tion bringen.
Etwas nach 12 Uhr Mittags wurde
am Dienstag die Convention durch
General - Postmeister Nandall zur
Ordnung gerufen, und General Dix
ward zum temporären Vorsiher bestimmt.
Es war ein erhabener Moment, als die
Delegaten der sämmtlichen Staaten der
Union die Plattform betraten, ovran
der Delegat von Süd-Carolina, Gouv.
Orr, Arm in Arm mit dem Delegat von
Massachusetts, Gen. Couch. Endloser
Jubel begrüßte die Beiden, und ebenso
wurde auch Gen. Dir's tressliche Rede,
womit er die Convention eröffnete, mit
unzähligen Hurrahs und mit begeister
tem Beifall begrüßt.
Sodann ward eineCommittce ernannt,
um die Beglaubigungsschreiben der (ct
wa 1590 Mann starken) Delegaten zu
prüfen, und ferner eine Bcschliißcommit
tee, mitEdgar Cowan an der Spi
tze, welche wahrscheinlich eine Adresse an
das Volk der Ver. Staaten erlassen wer
den. Hierauf Vertagung bis Mittwoch
Mittag.
Das Weitere in der nächsten Nummer;
vorderhand geben wir blos eine nähere
Beschreibung des „Wigwams".
Die Front des Gebäudes, längs der
Girard Avenue nach Norden gewendet,
ist 146 Fuß lang und ist zwei Stock hoch,
doch ist der Mittelbau um I höher als
beiden Seitenflügel. Die Höhe vom
Grund bis zum Lach der Seitenflügel
über den Gallerieen beträgt 28 Fuß, das
sich 12 Fuß hoch erhebt. Das Lach des
Mittelschiffe ist 40 Fuß am Rande und
50 Fuß am First hoch. Rund um dieses
Mitteldach sind zahlreiche Fenster, der
Ventilation halber. Das Dach hat dop
pelte Bretterlagen und soll mit Compo
sition gedeckt werden. Der erste Stock
hat 11 breite Fenster, wovon fünf mittel
sten, welche der Halle selbst Vicht geben,
eine bedenkende Höhe habest — drei klei
nere auf jeder Seite geben Vicht für die
Gallerien. Im untern Stock sind fünf
Thüren angebracht drei in der Mitte
(zwei kleinere und ein größere) und zwei
auf jedem Flügel, von welchem breite
Treppen auf die Gallerien führen. Auch
an den Seitenwänden und an der Hin
lerwand sind zahlreiche Fenster ange
bracht, was durch den Umstand möglich
wurde, daß das Gebäude mitten auf ei
ner unbebauten Fläche steht. Auf der
Spihe der Front wird sich ein hundert
Fuß dober Flaggenstock erheben, an dem
eine colossale Unionflagge aufgezogen.
Tritt man in das Gebäude durch eine
der drei Mittelthüren, so befindet man
sich in einem großartigen Vestibül, zwölf
Fuß breit und vierzig Fuß lang, das bis
zu dem innern Raum des Hauses führt,
nämlich in das Amphitheater, das halb
kreisförmig ist und 6000 Personen fassen
kann und im Halbkreis von Gallerien
mit 7000 Sitzplätzen überragt wird.
Diese Gallerien biete bequeme Sitze
und steigen bis zu den Wänden des Wig
wams empor. Sie werden in zwei Theile
gesondert; die untersten, von denen man
aus dem Vestibüle gelangt, sind für Da
men und Herren mit Damen bestimmt.
Zu den obersten gelangt man von außen
durch die Thüren in den Seitenflügeln
und vermittelst Treppen, lieber dem
Haupteingange ist ein Musikstand; ein
starkes Musikcorpö wird während der
Convention anwesend sein.
Das Amphitheater ist durch eine drei
Fuß hohe Barriere von den Sitzen ge
trennt, und in der Hinterwand des Ge
bäudes erhebt sich die Plattform, nach
welcher alle Sitze Front machen; sie be
steht ans einer mittleren, für die Spre
cher und die Sekretäre und aus zwei Sci
tenplattsvrmen für die Berichterstatter,
die wahrscheinlich in großer Masse, viel
leicht in der Zahl von mehr als Hundert
anwesend sein werden ans allen Theilen
des Landes.
Unter den Gallerieen befindet sich ein
großer Raum, der in verschiedene Zim
mer eingetheilt wird. Am östlichen Ende
hat der National-llnivn Johnson Club
ein schönes Committee-Ziinmer, 48 bei
-0 Fuß groß. An der südöstlichen Ecke
ist eine Telegraphen-Office, welche den
Wigwam mit den Telegraphenämtern in
der Stadt und allen Telegraphen des
Landes verbinden wird. Auf der West
seite ist ein Sprechersalon, 20 bei 80 Fuß
groß. Hinter der Platsorm werden Gar
deroben, Wasserclosets ic. angebracht.
Im Innern am Sprecherstand bilden
die Nativnalfarbcn einen Vogen von 86
'Abtheilungen, unter welchem das herr
liche Motto:
sVereinigt stehen wir, Getheilt fallen wir)
nebst den verschiedenen Staatswappen
angebracht ist, die Spitze und den Schluß
des Bogens bilden das Wappen Penn
sylvanicnS, de Schlußstein
Staates. Unter dem Bogen thront der
amerikanische Adler. Das Mittelschiff
wird von Säulen getragen, die noch mit
Flaggen und Guirlanden verziert wer
den sollen. Vor dem Sprecherstand ist
das Portrait des Präsidenten angebracht,
dessen Politik der Leitstern der Verhand
lungen der Convention sein soll.
Um den Wigwam auf dem weiten frei
en Plah haben sich bereits eine Masse
von Holzbttden erhoben zum Verkauf von
Getränken aller Art, das edle Lagerbier
nicht zu vergessen, EiScream- und Eß
hänscr sind über Nacht entstanden, kurz
eine neue kleine Stadt ist in jener Ge
gend plötzlich wie aus dem Boden er
wachsen.
Soeben vernehmen wir noch, daß der
Achth. Senator Doolittlevon Wis
consin als Präsident der Convention er
wählt wurde.
Glorreicher Sieg!
(5 s lebe die Demokratie !
44,500 Mehrheit
für den demokratischen tkandida
te in Kentucky!
Ein Vorgeschmack für die Radikalen,
was nächsten Herbst geschehen wird!
Das sind die glorreichen Neuigkeiten,
welche wir unscrn Lesern heute geben kön
nen. 40,000 Majorität in einem Staa
te, wo vermittelst Betrug, Pistolen, Ba
stillen und Bajonette eine Majorität von
10,000 schwarzen Stimmen während der
Schrcckeiishcrschaft abgegeben wurden.
Wie Kentucky gcvotet hat, so wird auch
Pennsylvanicn und andere Staaten Vo
ten. Selbst in Campbell County in Ky.,
der Festung der schwarzen Bestien ist die
Meute geschlagen worden, und das ganze
demokratische Ticket erwählt worden.
Gott sei Dank, bessere Zeiten kommen.
Tie demokratischen Schultern in Penn
sylvanicn im nächsten Herbst antzestemmt
und der Negercoloß muß fallen. —
DaS kommt davon!
Von ZaneSville, Ohio, wird gemeldet,
daß das Dampfboot I. H. Best bei
Marictta mit Beschlag belegt wurde,
weil sich der Capilän weigerte, einen
Neger mit den weißen Passagieren am
ersten Tisch essen zu lassen ! Der Neger
verklagte den Capitän für K5OOO Scha
denersatz und das Boot wurde für die
doppelte Summe mit Beschlag belegt,
erhielt aber vier Tage Zeit, die nöthige
Bürgschaft zu stellen. Das isf eine
Frucht des sauberen Congreßgesetzes
womit die radikalen daö Land beglückt
haben. Jede r Neger kann verlangen
am ersten Tische des größten Hotels mit
Weißen zu speisen, und wenn sich der
Wirth weigert, diesem Verlangen nach
zukommen, so kann ihm der Neger eine
ärgerliche und kostspielige Klage an den
Hals werfen. -
Wieder eine „vombe "
Unseren Lesern ist bekannt, daß der
juristischgclccrte, "Rudolph der
Kühne", GehülfS-Redaktenr des Pitts
burger Demokrat, uns schon mehrmals
in jenem Blatt angegriffen hat. In des
sen letzten Nummer hat er abermals ei
nen Schmähartikel vom Stapel gelassen.
Bis jetzt haben wir seine Angriffe so viel
wie möglich ignorirt, indem wir unsern
Lesern weit Besseres zu liefern wünschen,
als Erwiederungen auf seine gemeine
Schimpfereien.
Da wir jedoch vielseitig schon gefragt
wurde, warum denn dieser Kuhn sol
che elende Angriffe uns mache, da
er doch früher ein solch' intimer Freund
war, so haben wir blos zu erwiedern,
daß wir, offen gestanden, keine andere
Ursache wissen als folgende:
Als wir unsere Druckerei in Pitts
burg verkauften, wollte er als Theilnch
mer in den schriftlichen Kauscontrakt
aufgenommen sein; da er jedoch nicht
die geringsten Mittel besaß, um dem
Contrakt (was dasßezahlen betrifft)
nachzukommen, so wurde der Kaufcon
trakt einfach zwischen dem wirklichen
Käufer der Druckerei, Hrn. Becker (gegen
den wir heute noch aufs freundlichste ge
sinnt sind,) und uns abgeschlossen.
Dies erregte damals Kubn's Gatte der
maßen, daß, als ihm dies zu Ohren
kam, er einen Brief an uns schrieb, wo
rin er sich bitter gegen den Handel aus
drückte und erklärte, die RedaktionSstclle
vom Tage an niederzulegen, da wir
Beide (Hr. Becker nnd wir) hinter
seinem Rücken handelten.
Weder Hr. Becker noch wir ließen uns
durch seine Drohungen stören, sondern
lachten nur über die dumme Einbildung
des durchgepeitschten Geleerten.
Hier müssen wir noch bemerken, daß, als
man davon sprach, die Druckerei uns ab
zukaufen, nd er (Kuhn) gefragt wurde,
welche Caution für die richtige (gesetz
liche) Ausführung des Contraktes er im
Stande sei zu geben, er ganz einfach ant
wortete : „Man brauche eigentlich gar
nichts Schriftliches, indem scb 0 n das
gegenseitige persönliche Zu
trauen hinlänglich sei!!!"
Also, schon dasZutrauen reicht hin,
Schulden zu bezahlen! Das ist eine neue
Idee, von der weder wir noch auch wobl
unsere Leser etwas wisse wolle.
Dies ist die cinzige Ursache seines
Hasses, von derwir wissen. Wenn Kuhn
in seinem letzten Schmierartikcl sagt, wir
seien Schuld, daß er New-Zlork verlassen
habe, so hat er allerdings recht; allein
wenn ihm der Gehalt nicht genug war,
warum ahm er denn die Stelle an?
Er wußte ja noch ehe er Nem-Aork
verließ, wie viel Gehalt er bekommen
würde; und da er drei Wochen v 0 r
seiner Frau in Pittsburg war, und, wie
er sagt, schon dann genug an uns
hatte, warum ließ er sie dennoch ach
kommen ? Ferner hat er nie um mehr
Gehalt nachgesucht, aus dem einfachen
Grunde, weil er noch nicht einmal so
Viel verdiente als er bekam. Ucvri
genS hätten wir nie daran gedacht, ihn
als Redakteur anzustellen, wen er nicht
früher von Lancastcr aus an uns ge
schrieben und uns gebeten hätte, ihm
eine Anstellung zu geben.
Wir hätten andere und bessere Re
dakteure bekommen können als Kuhn ist;
so z. B. Hrn. vr. L. von Scranton, nebst
noch Andern.
Daß selbst seine nächste Umgebung
nichts von Kuhn wissen will, bezeugt der
Umstand, daß Hr. Zoller, (bei weitem
der bessere Redakteur von Beide),
gleich von vornherein im täglichen
„Demokrat" bemerkt, daß er nicht für
das Folgende (nämlich den Schmäharti
kel von Kuhn) verantwortlich gehalten
werden wolle. Hr. Zoller ist zu viel
von einem Ehrenmann, als daß er sich
zu einem Werkzeug Kuhn'S gebrauchen
läßt.
Das ist das Ganze in einer Nuß
schaale. Wenn wir zurückdenken ach
ChamberSburg, wo wir im Jahre 1861
diesen Kuhn als er krank im Camp Sli
ser lag, zu nnS in's Haus nahmen, ihn
verpflegten, und Alles aufboten, um sei
ne Krankheit zu lindern, wenn wir daran
denken, wie viel Gutes wir schon diesem
Menschen nicht nur allein in ChamberS
burg, sondern auch hier in Harrisburg
erwiesen, ohne dafür Bezahlung
zu verlangen, so kann sicherlich der
Spruch in Wahrheit hier angewandt
werden - „Undank istderWelt
Lohn!" Unsern Lesern überlassen
wir das Urtheil.
Bekommt eine starke Pille zu schlu
cken.—Wird'S ihn wohl kurirrn?
Seitdem wir Obiges geschrieben, ist
uns nachstehende Mittheilung von Hrn.
Zeller.der von Kuhn in der letzten Rum
mer des Pittsb.Demokrat auf eine höchst
gemeine und niederträchtige Weise an
gegriffen wurde, zugesandt worden. Sie
spricht für sich selbst.
Eine lange Gpistel
an Rudolph Kuh, den General Coin
munisten und Dr. aller magischen,
gogischen, magogischcn,demagogischen
und aller damit verwandten teuflischen
Wissenschaften.
Wir haben Deine Epistel an die Corinther ln
N. 48 des „Wöchentlichen PittSburg Demo
krat" fleißig gelesen und daraus ersehen, daß
unser Ruhm nicht fcjy ist; eS kamen uns bei
dem Lesen dieser langen Shqfpredigt unwill
kürlich die Worte Mephisto'S in de Sinn, wenn
sagt:
„Den de wo Begriffe fehlen.
Da stellt sin Wort zur rechten Zeit sich ein.
Mit Worten läßt sich Zrefllich streiten,
Mi Worten ein System i Viigensvstem
Wir haben uns vorgenommen, Sohn de
Magog, auf jeden einzelnen Angriff in Deiner
Epistel zu erwiedern, und werden deßhalb in
wöchentlichen Kapiteln die Unftichhaltigkei Dti
i.cr verlätimdcrischcn Anklagen nicht sowohl
einen gewisse Herr Becker in Pittsdurg zu
verkaufe. Dn glaubtest Dich ans irgend einem
Grunde von Herrn Rippe, beeinträchtigt, und
wie folgt: Jakob Efsinger, Joh Heß, William
Maicr, Christian Wittich, Georg Kircher, Jskc,
Arbeiter-Verein, German Club, Henry Roscn
ttnd Lehrer Blum in Pütshiirg. Nnsrr
schwülstig-pedantischer Styl scheint Dir einige
Kopfweh z verursache, deine schwachen Nerven
damit er nicht nochmals mit seine erhabenen,
großen Idee Ode l lnauS und i allen Lüf
ten herumfährt! Am Ende Deiner eUe Ia Il
gen Replik wird bemerkt, daß Du mit mir
fertig bist ie. Wann kann ich mit Dir fertig
werden, vermag ich nicht zu sagen, will jedoch
Merke Dir Frcundchen, daß ich cS liehe, wen
Du mich durch die Hechel ziehst, tadelst, hudelst,
schinivfst, zankst, erlügst, vcrläumdcst, denn je
uralten bekannten Reim: „Wenn Deine
Schrift Charakter dem Kenner nicht ge
fällt, so ist dies schon ein böse Zeichen; doch
And. Zell er.
Erstes Kapitel.
„Kühner" hilf!
Der Unterzeichnete, Joseph Schicket aus
Kirchheim, Oberamt Heidelberg, Baden, bezeugt
hiermit durch seine vor Zeugen unterschriebene
Namensunterschrift, den Rudolph Kuh den
jetzigen Berühre und Mitarbeiter am PittSburg
Demokrat persönlich zu kenne von Baden
aus; derselbe ist gebürtig aus Malburg, Ober
au Euenheim, Baden, und war nie ein Ad
vokat, noch hat er jemals als solcher studirt;
derselbe war einfach ein Bogcnschrciber Ab
schreiber bei dem Advokaten KrcidK in Hei
delberg. In dcr badischen RcvSttilion 1849
nahm Kuhn die Stcncrkasse mit, bei der Rcti
radc von Rastadt. Am 19. AngiH >B4B wurde
diese saubere Subjekt „Kuhn" vor dem Ober
amtmann Weddckind in Heidelberg aus dem
Treiber aus Kipchhcim um dessen Vermögen
Hof brmucksc wollte. Ich bin willens,
diese Angabc eidlich vor einem Magistrat zu er
härte, oder durch Zeugen die Wahrheil obiger
Behauptungen beweise zu lasse.
(Fortsetzung folgt.)
Eine Exekutiv i Hrw-Hork.
Friesy, der Mörder von Lazarus,
wird morgen (Freitag) hingerichtet.
Corresponilenzen.
Cant 0 n, August 9. 1860.
Demokratische Convention inr.l7.
Ohio Kongress-Distrikt.
de U.M.
(Eorrespondenz aS Obio.
Eanl 0, Angust I i. >B6O.
Die Grntc.
Die diesjährige Ernte in dieser Gegend und
Eoiinlies beinakc eine volle Ernte, so daß man
durchgängig eine Miticlcrnic in Staate aiuick
incn kann. Roggen, Hafer, Gerste sind reich
lich ausgefallen und darf als durchschnittlich
Ernte zu werde, in einigen Gegenden steht
dasselbe so hoch, daß man zu Pferde in die Fel
der ziehen muß, wenn man die schweren Aehrc
von den stehenden Stocks abnehmen will. Die
Kartoffeln liefern eine reicheren nd gesunden
Ertrag, als man sich zu erinnern vermag: die
selben sollen in der Erbe so groß und zahlreich
aufeinander liegen, baß unier ihnen wegen
Mangel an Platz bereits ein gewaltiger Streit
entstanden ist. Obst gibt es ebenfalls eine
ziemlich gute Ernte, wenn auch nicht so reichli
chen Ertrag als man erwartete. Alle Sorte
Gartenfrüchte stehen schön und kräftig da, die
eine reichliche Ausbeute liefern werden. Wie
ich bereits früher berichtet ist die Heuernte jede
gut gewesen und der Preis desselben von ?! ,'>.
auf 56 per Tonne gefallen.
Nach allem diesem haben wir Ursache, bei
Geber alles Guten für seine väterliche Fürsorge
in Demulh unsern Dank darzubringen.
Tausende, ja, vielleicht Millionen nscrer
Brüder schmachten in Mangel und Elend, wäh
rend wir hier im gesegneten d vom'Bürgcrkricg
verschonten Vandc Uebersluß besitzen. Möge
der gütige Himmel sich ack> ihrer baldigst an
nehmen, und von despotischer Unterdrückung be
freie!
. I N.
Gin sauberer Stabtratli. Eham
berSbiirg scheint mit einem ächt schwarzen
Stadtrath gesegnet zu sei, d. h. einem Stadt
rath der schwärzesten Abolitioniste, der gerne
de Neger auf dieselbe Stufe mit dem Meisten
bringen möchte, koste cS was cS wolle. Die
Neger in und m Ehan;bcrsbrg halten auf den
l. August eine Prozession veranstaltet. Da
solche Zusammenkünfte immer einen Schwärm
fauler, diebischer Neger von Nah nd Fern her
bcilockc, so waren die Weißen entschieden ge
sandten eine Committee an den Ttadtrath mit
der Bitte, die beabsichtigte Prozession zu unter
sagen. Der Stabtrath versprach auch, dem
Gehör Folge zu leisten. Allein was geschah ?
Der erste August kam, und mit ihm auch der
Neger. Unlcrdcsscn hatte der Stabtrath (heim
licher Weise?) eine Ertra-Polizcimannschasi an
geordnet, um die Neger zu unterstützen und be
schütze zu helfen, falls ein Erawali stattfinden
würde! Dadurch wurde der Stadt nicht nur
eine bedeutende Schuldenlast aufgebürdet, son
dern auch gleichbedeutend zu versieben gegeben,
daß der Neger gerade so gut ist, wicdic
Weißen! Hoch lebe der schwarze Stadt
rath von ChamberSburg.
Brandstiftung. Am Abend des 2V.
Juli wurde der Stall des Hrn. Joh. G. Shrible
in ChamberSburg in Brand gesetzt, und che das
Feuer gelöscht werden konnte, halten auch die
Ställe der Herren PH. Fischer und Joh. Monath
und der grau ScheUcr Feuer gefangen, und
brannten ebenfalls nieder. Von dem Brand
stifter hat man noch keine Spur.
Geary in seiner Heimath.
Eine p oli tische R ede vor einer
Sonntags-Schulc.
Der „Held" von einem neue Ge
sichtspunkte.
Am Samstag (28stcn Juli) hatten die
! Sonntagschul - Kinder von Rew-Eum-
verland ein Pic-Nic —ein geselliges Fest
in der freien Natur—wo sie ihre schonen
> Lieder singen, mit ihren Lehrern plau
dern und von demselben Tische die leckern
Estwaarcn speisen konnte, die für das
Fest hergerichtet worden waren. Diese
Schulfeier der Jugend fand in einem
wundcrlieblichcn schattigen Geholze statt,
das nicht über eine halbe Melle von der
Wohnung des General John W. Geary,
des schwarzrcpublikanischcn GvnvcrnörS-
Eandidaten, entfernt liegt. Des Nach
mittags setzte sich's der Herr General in
den Kopf, ohne besondere Einladung, den
Kindern einen Besuch abzustatten, und
die Frau Geary begleitete ihn. Als er
in dem Wäldchen ankam und die Kinder
im Gras berumspringen und sich vergnü
gen sab, wie es nur die Jugend thun
kann, da kam ihm der Gedanke, daß die
Gelegenheit eine günstige sei, um einen
Eindruck aus die Lcbrer und Schüler zu
machen, die es ohne Zweifel für eine
hohe Ehre ansehen würden, von einem
General - Major angeredet zu werden.
Da es bekannt wurde, dafi der Herr Ge
neral zu sprechen wünsche, so forderten
ihn zwei oder drei Herren förmlich auf,
die Kinder anzureden. Er nahm na
türlich die Aufforderung an und die
Sonntagsschul - Kinder wurden zusam
ine gerufen. Ter Ehrw. Hr. Graham
ersuchte den Herrn General ans die höf
lichste Weise, nichts über Politik zu sa
gen, und dieser versicherte den Pastor,
daß er durchaus keine solche Absicht hege.
Nun wohl, der Herr General Major
Geary wurde vorgestellt und welch' ekel
erregendes Schauspiel folgte! Er machte
den Bcrsuch eine Sonntagsschul ° Ncde
' zu halten, aber es schlug ihm vollständig
fehl. Er konnte nicht Worte genug zu
sammcn bringen der Athem ging ihm
aus. Was wau zu tbu ? Die Lehrer
fingen an die Köpfe zu hängen vor
Schamgefühl lind die Kleinen wurde
ungeduldig. Da sich nun Gear durch
das Benehmen seiner Zuhörer sehr ge
tauscht sah und da er einmal entschlossen
war, eine!>iede zu halten, so zog er
ein gc s chricbe nes B latt aus
seiner T a sch e und las d a v o n
Bei e rku nge n über die zn.Nea
ding gehaltene Rede des
M o ntgo m ery Blair ab! Er
brach dann in leidenschaftliche Angriffe
auf jenen Herrn aus und brachte Ankla
gen gegen die Demokratische Partei vor
diese kleine Versammlung von Vehrern
und Schülern. Ter ehrwürdige Pastor
dieser Heerde zog sich voll Schamgefühl
und Aergerniß zurück und einer nach dem
andern verschwanden die Lehrer und
Schüler, so daß der Herr General seine
politische Stiimprede vor einer ganz aus
scrvrdcntlich kleinen Zuhörerschaft zu be
endigen hatte. Jedermann fühlte sich
gekränkt und schämte sich für iku, und
i die Heiterkeit, die Lust und Freude der
kleinen Gesellschaft war für jenen Tag
völlig gestört. Tic Bewohner von New
! Eumbcrland—Republikaner wie Demo
! krakcn —fühlen sich beleidigt unb verleht
! durch die gänzliche Unwissenheit und den
Mangel an Selbstachtung eines Mannes,
der das Hobe Amt eines GouvernörS be
ansprucht, und welche er dadurch bewie
sen, daß ereiiic ausgeschriebene
pol i tische N ede vor einer festlichen
Versammlung von Sonntagsschul-Kin
! der verlas. Seine politischen Ansichten
>m ü sse nver z wc isolt stebeu. Sie wc r -
dcii in derThat verzweifelt,
und John W. Geary hat durch sein ver
sichtliches Benehmen an jenem Samstage
beinahe jeden Freund verloren, den er in
dem Städtchen New-Eiimberland hatte.
Der Achtbare Hicster Glymer.
' Berks Eonnty kann mit Stecht stolz sein auf
den Mann, den die große Temokratie des Staa
schauend, jede llngesetzlichkeit, Falschheit, jeden
Betrug rücksichtslos bloßstellend und geißelnd,
der Vertheidiger und Beschützer des Armen, des
tigkcit, mußte seine Stimme im Staat An
klang und Gehör finden, troh Zwang und Ge
walt. Das sicherte ibm die Achtung und das
Vertrauen der demokratischen Partei und führte
zu seiner Ernennung.
Für jetzt mag eine kurze Zusammenstellung
der Hauptpunkte genügen, die Elomer in An
spruch nabinen, und in denen sich seine Gesin-
1861 Früh im Jahr 1861, als der
Union, radikale Theil der Republikaner
Furcht unt^Hoff^
seine und den Standpunkt sei
ner Partei: treu und fest für
die Union.
Toage-!ar. Seine Vertheidigung der
Staats- und Voltsinierrge, ge
genüber dem gesetzlosen Verfah
re der mächtigen Pcnnspivani
scheu Eisenbahn Compagnie, nd
gehalten wurde, ist un
widersprechlich in ihrem Angriff
der schändlichen Absicht der Eom
dü Tarzahlcr, der dir geheure
summe von llt Millionen Tha
ler bis zum Ablauf des E'ön
iraktcs ausmacht. Sei Ver
kalten in dieser Sache gewann
ibm die Anerkennung, daß er ein
Mann ist von Freund nnd Feind.
1862. Nicht weniger rükmlick ist seine
Sklaverei im Rede über die Sklaverei im Di-
Distrikt Eo- strikt Columbia. Elvmer tritt
lunibia. damit in die Reihe der ersten
Kurzem aufgedeckt.
Verratk. Heftiger Angriff der Spione
und Verrathsschnüffler im Se-
Macht des Capitals?
>B6l. Ctvmcr dringt darauf, daß die
DcnToldate Soldaten in Gold, statt dem
Gold wcrthlose Papiergeld, bezahlt
statt Papier- werben, und hält den geringen
gelb. Zusatz, de die Republikaner vor-
Ichlugen, für ungenügend.
Greift die Republikaner in ihrer
Waisen, sorge und Erziehung der Solda
eil - Waisen, auf Kosten des
Staates.
Töchtern, Platz gemacht werde.—
ES empört ihn, den rechtschaffe
nen Einwanderer hinter den Ne
ger gestellt, ihn mit Gering
schätzung und den Neger mit
Vorzug behandelt zu sehe.
Außer dem hier Angeführten, ahm Civmcr
an allen Fragen von irgend Bedeutung Antheil;
das Land, den Staat, Gesetze, Institutionen,
Eisenbahnen und Banken ic. betreffend, die hier
aufzuzählen zu umständlich wäre, und reichte
eine Menge kleiner mühsamer Bills ein.
Ein Man von solchen Gesinnungen wie sie
obiger Auszug giebt, von solchem Fleiß für'S
öffentliche Wobl, der nie von gesetzlichem Bo
den wich, wird das SlaatSrudcr mit Redlich
kcit, Kraft und Geschick führen, das die Demo
kratie des Staates am 9ten Oktober, in
seine Häiide gebe wird. (R. Adl.)
DcrAnfanffdcSlndianer-KrieizeS
St. L 0 uiS, 9. August. Eine spezielle
Depesche aus St. Joseph sagt:
Nachrichte von Fort Laramic bis zum 1. d.
MtS. constatire, daß der Jndianerkrieg aber
mals begonnen ha. In der Nähe von Fort Ne
il sind von den Indianern mehrere weiße Män
ner getödtet worden. Die Indianer raubtr
und trieben das Vieh der Ansiedler in großer
Anzahl weg.
Nachrichten von JuleSburg, datirt vom 2ten
der Greenwich Straße von New ?iork gebaut
wird, ruht auf einer Reihe von eiserne Sän- i
len, von ca. 1 Fuß Durchmesser, vierzehn Fuß j
Höhe über dem Seitenwege, die fest in große
Steinblöcke unter deinNivea dcrStraßecingesetzt
werden. Die bewegende Kraft liefern Dampfma- ;
schincn von je dreißig Pferdckrästen die in einer >
Entfernung einander unter der Straße an- <
gebracht werden. In einer Entfernung von '
aiigcbrachi sei. Die Karren sind eigenthiim- <
lich und zwar so gebaut, daß alle Gefahr durch >
Bruch einer Are oder eine Rades vermieden !
wird. a
* Eine gefährliche Fälschung der Fünf Dol
lar Noten der Nationalbank von Fort Wavnc,
Ind., ist In Circulation. '
Locale Neuigkeiten.
LancaSter, Pa.
Donnerstag, August 10, !Bk!6.
DaS Sangerfest j„ Laneaster.
rigenlen, Hrn. Sleinin ü l l er, am Bahnhof
in Empfang genommen ; cS kalte sich gleichfalls
eine große Anzahl unserer Bürger dort ringe
des Männcrchors bcwillkommt wurden. Das
Hauptquartier war anfs schönste mit Blumen
und Guirlanden dekorirt. Im Hof war ein
Abend fand der Fackelzug statt, welchen ein Au
Herr Otto F. Rees folgendermast.'n schil
dert :
' l 1
von befreundeter Hand eine Einsendung über
das schöne Fest zugesichert worden ist.
Politisches. - - Am Montag wurde in
pot, am nächsten Montag beizuwohnen.
Der Germania Schüizen-Nerein
kalt am Montag über l i Tage sei jährliches
Preisschiesic i Verbindung mit einer Land- -
Partie ans Tcli'S Hain ab, wie die Anzeige in
einer anderen Spalte ausführlicher besagt. Alle
heiligen.
DaS von Hrn. I. Wolfcr an eine
anderen Stelle annoncirtc.Eastcr Hotel", Ecke
recht zahlreicher 'Besuch stets zu Theil werden.
Ginc grosie fchwarzc Schlange,
Herschey'S Banerci getödtet.
Gine neue Dampfspritzc. Am
letzten Donnerstag wurde iu der Versammlung
Fünf, bestehend aus den Herren Eoe, Göhel,
Wilhelm, Barclay und McEnllon, ernannt
m einen Contrakt zum Ankauf einer Damps
spritzc abzuschließen. Mit nächster Woche wird
die Coninüttec verschiedene östliche Fabriken he
suchen, um eine passende Wahl z treffen.
Aufschub ist Zeitdiebstcilil. Zu
Viele sind nicht achtsam genug bei ihrer Nah
rung und che sie sich's versehen, haben sie die
setzt den Mauken in Stand, kräftige Speisen
mit Appetit zu genießen (die Grundlage der
Gesundheit), hilft der Ucbligkeit nach dem Essen
geweide. 4
Die Bonn für Seeleute.
Von Washington wiidgcmcldct, daß un
Vcrnachtäßigilng des Eongrcsses gegen diesen
wichtigen .Zweig des Dienstes für drssc Vcistii
gen im letzten Micg. Das Bouiitv Gesetz ge
währt den Soldaten IM Dollar für weitere
Bountv, erwähnt tic Scclciitc nicht, und diese
erwähnt oder belohnt worden.
" In St. Louis brannte am Donnerstag ei
nige Famiticnhäilscr Verlust -KRIMIS '