Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, August 16, 1866, Image 1

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    Zillirqüiifl l.
Di-
Pens>jll>!knischestl,ats--^eitnng
c Jnl?. Georcf Nippcr,
erscheint jeden älonncrsiag, und lostet >2.NN
per Jahr, zahlbar innerbaib dcsJabres, und
52.-50 nach Vcrslnß des Jabrgangs.
Einzelne Ercmplare,- ft-'cuts per Stück.
Keine Snbseriptioncn werten für weniger
als seck'S Monaten angenommen: ancb tan
Niemand das Blall abbestellen, bis alle Rück
stände bezahlt sind.
Anzeigen werten zu de aewöhnlicbe Prci
sc inserirt.
Offiern: in der „Patriot und Union"
Druckerei, dritte Straße, Harrisbarg, und
in der „Jutelligencer" Trucker, am Eeuirc
pg!'!'!'.
Maiinnug
NN die denischrn Fürsten.
Alldeutschland nur beißt die Parole,
Nicht HabSbnrg hie und Zollcrn dort:
Alldeutschland Hallt'S von Pol z Pole:
Nun leuchtet's herrlich über's Meer!
Nach jeder dunklen llnbeilswoltc
Folgt lick't der Ncgcbc'gcn nach:
Freiheit und Frieden jedem Volke
Verheißt der Zukunft neuer Zag !
Wohlan, so laßt die Kugel rolle !
Der Freiheit Geist lenkt ihren Lauf:
Bestimmt ihn oder hält ih auf. I
Das deutsche Volk reicht an dem Zhöre
Des neuen Bundes sich die Hand;
Die schwarz roth-goldnc Trikolore, .
Sic grüßt ein einig deutsches Land.
>
jt'ill'slt'llltt.
Di e Modcra t ü r c . '
Erzählung ans Tcras. f
Vv n Friedrich Ge r st n ck er. <
Fortsetzung.
<!. Der Marsch.
Mit diesen Vorberatbunge, während
die Leute an dem niilten aus dem Platze '
entzündeten mächtigen Feuer i brennn ge
brachten Provisionen zubereiteten und!'
Jenlins' große blecherne .Kaffeekanne
brodelte und zischte, rückte die Zeit des
Ausbruchs heran. BiltinS sammelte die
ihm zugetheilten Männer, schüttelte Jen !
kiiis nnd Ashlcy noch einmal die Hand
und rüstete sich zum Marsch. '
„Und denkt daran, Billins," rief ihm !'
der Alte nach, „daß wir die Burschen l'
lebendig haben wollen, spart euer Blei!'
soviel als möglich, denn eine Kugel ist
z gut für sie!"
„Habt keine Angst Jcnlins," sagte der
junge Mann finster, „mir im äußersten '
Fall schießen wir, mir liegt elber daran,
daß ich die Schufte hängen sehe, nd '
nun kommt, Eaincrade, wir haben noch
einen ziemlichen Ritt nd wollen machen, "
daß wir den Platz erreichen."
Und fort trabteil die sieben dunkeln
Gestalten durch den Wald, während Ash- "
ley jetzt seine Schaar sammelte, um zu
erst auf Netlcy's Haus zu laschiren und
von da den Bruch vorzunehmen. Auch
diese waren herittcn, nm den noch ziem
lich weiten Weg rasch znrücklegen zu kön
nen und dann lieber bis zur Morgen
, dämmcrung im Hinterhalt zu bleiben.
Jcnkins behielt, da Ashlcy ebenfalls
sechs von den Männern mitgenommen,
noch sechs für sich, und mit Sip, der in
Ermangelung anderer Waffen nur ein
Beil nd ein Messer bekam, waren sie
jetzt achtMann.abersic ließen ihre Pferde
bei Jcnkins' Haus, da sie kaum mehr als
anderthalb englische Meilen zu gehen
hatten, bis sie die Slew erreichte, und
dort mit de Thieren doch nicht gut wei
ter konnte. Jcnkins hätte auch wohl
noch eine gute Stunde Zeit gehabt; al
lein eö ließ ihm keine Ruhe. Was jeden
' Andern vielleicht crniattct und niedcrgc-
seine körperlichen Schmerzen,
trieb thn iinr um soviel rückhaltloser zur
Rache an, und er konnte den Moment
nicht erwarten, wo er auf die Verbrecher
einstürmen nd Vergeltung, furchtbar
blutige Vergeltung, an ihnen üben dm sie.
Nicht weniger eifrig waren seine Bnn
- desgenossen in der Ausführung der ihnen
ertheilten Weisung, und noch lange vor
- Tag erreichte Bitlins „Jve's Ferro", wie
c der Platz genannt wurde. In Sicht der
' Häuser schon zügelte der kleine Trupp
seine Pferde ein. Am Wasser tonnten
sie mit den Thieren doch nichts anfangen
und es war besser, sie hier frei zu lassen,
daß sie die Zeit zur Weide hemitzten.
Rasch und leise wnrde der Bescbl gegc
he, denn der wahre Jäger macht nie
gern viel Lärm im Walde. Die Sättel
und Decke mit dem Zaumzeug legten
die Männer dann zusammen unter einen
Banni nnd schritten zu Fuß den Häusern
z, uni Joe zu wecken und Rücksprache
mit ihm wegen der Eanoes zu nehmen.
Im Hans schlief och Alles. Lichter
waren wenigstens nirgends zu sehen,
anch der Schein keines Feuers, aber am
Flnst selber, der etwa fünfzig Schritt
weiter entfernt lag, hörten sie Stimmen. !
Billins horcblc hoch ans, den es schien
fast als ob sich dort ein paar Leute mit
einander zanlten.
Einen Momcnt horchte er und flüsterte
dann leise:
„Da Hnd Leute an den Boolcn, beim
Himmel, was ist das?"
Ter Fluß war ziemlich hoch, da in die
ser Jahreszeit das Schncewasscr aus den
Felsengebirge noch bernnrerkam, die
Ilserbank aber dock noch zu steil, als daß
sie von hier ans die Stelle, wo die Ca
nocs lagen, hätten erlenne können. Die
! Stimmen lamen jedoch jedenfalls vom
! Wasser heraus, und die kleine Schaar der
! Moderatoren glitt jetzt, ohne weiter ein
! Wort miteinander zu wechseln, rasch und
geräuschlos der Lantnngsstclle zu, an der
sie, aus ei Zeichen von Billins, einen
Augenblick kielten.
„Gemmen," sagte die Stimme des al
ten Negers Nero, die Billins gut genug
kannte, „Massa bat Schlüssel zu Eanve,
muß erst Massa wecken, wenn Sic Ccinoe
haben wollen, nnd ist noch dunkle Nacht,
Massa wird schimpfen."
„Aber ich habe Dir ja gesagt, Woll
köpf," rief der eine der Männer, „daß
wir nur unser eigenes Eanve haben wol
len, das an anderen User liegt, in einer
halben Stunde sind wir mit dem zurück."
„Achmach' keineUmstäi de, Bob,"sagte
der Andere, „dreh dieverfliicbtcKctte ah.
Tie Zeit vergeht nnd wir können uns
mit dem Nigger übt die kalbe Li acht
hcrilmstreiten." .
„Das sind Regnlatorc und wollen i
die Eanoc stehlen," flüsterte einer der
Schaar Billins zu.
„Zwei von Euch rechts, zwei links die
Bank hinunter," drängte Bittins, „daß
wir sie in die Mitte bekommen, kasch, so
wie sie Wind kriegen, sind sie fort und
gebe Alarm."
Wie Schatten glitten die Jäger rechts
nd links ab, und von allen drei Seiten
zugleich sprangt sie jetzt hinab, daß sie
die drei Personen unten am Ufer in die
Mitte bekamen.
~Halt! was geht hier vor?"
„Imvr cla Jlu-5)-," rief der alle Neger ,
erschreckt, „gar nicbtS, Gemmen wollen
meine EanocS nehmen."
„Wer seid Ihr und was wollt Ihr
mit den Fahrzeugen?" rief Bittins, in
dem er, die Büchse im Anschlag, an die
EanoeS hinuntersprang.
„Gehören sie Euch?" frug der eine
der Burschen finster.
Ich will Dir etwas sagen, Camerad,"
entgegnete Billins, „komm einmal hier
an's Land, denn wir möchten Deine
nähere Bekanntschaft machen. Die erste
Bewegung zur Flucht und ich lasse den
Mond durch Deinen Schädel scheinen.
„Was wollt Ihr von uns ? Wir sind
friedliche Ansiedler," rief der Andere „und
wohnen gegenüber am Strom."
„Gut, wenn das wahr ist, habt Ihr
nichts zn fürchten," entgegnete ihm Bil
lins, „aber da draußen können wir Euch
nicht so gut erkennen, also kommt an'S
Land. Bei Gott, ich verstehe keinen
Spaß und mein Finger liegt am Drü
cker."
Seine Gefährten hatten indeß die
Boote umzingelt, Flucht der Fremden
war nicht mehr möglich, wenn sie sich
nicht durch Schwimmen und Tauche
retten konnten, wozu sie aber keine Lust
zn haben schienen. Es blieb ihnen des
halb nichts Anderes übrig, als dem Be
fehl Folge zn leisten, denn nicht einmal
mit Fciicrgewchr versehen, hätten sie sich
gar nicht widersetzen können. Mürrisch
.und mit leise, zwischen den Zähnen
durchgemurincltcn Flüchen verließen sie
die dicht nebeneinander hängenden Ea
nocS, von denen schon Jeder eines betre
ten hatte, und sagten:
„Nun, Sir, was giebt'S, daß Sie
friedliche Lente insolcherArt überfallen?"
„Das sollt Ihr gleich hören, meine
Burschen," sagte Billins, der noch im
mer mit der Büchse zum Schuß fertig am
Ufer stand und jetzt nur nur ein paar
Schritt zurücktrat, um ihnen Raum zu
machen. „Ihr seid vor der Hand unsere
Gefangenen, sträubt Euch nicht, denn
Keiner von uns ist aufgelegt, viel Um
stände z machen."
„Eure Gefangenen? Weshalb?
„Steven und Brawny, Ihr habt ja
wobt die Seile," snhr Billins fort, ohne
sie einer Antwort zu würdigen, „bindet
ibnen einmal die Hände aus den Rücke.
Bei dem geringsten Widerstand habt Ihr
eine Kugel durch den Schädel halt,
rühr. Euch nicht!"
„O Massa Billins," rief jetzt der Ne
ger, der dcP jungen Mann aekannte
„sehr gut, daß Sie gekommen sind. Böse
Kerle wollten armen Nero die Eanoes
wegnehmen."
„Sic werde sie dalassen müssen, Lie
rs," sagte Billins ruhig, „nun, wird's
bald? Glaubt nm Gvttcswillen nicht,
daß wir Scberz mit Euch treiben; ich
zähle drei, und wenn Ihr bis dabin nicht
gutwillig die Arme ausstreckt, gebe ich
Feuer eins zwei —"
„Ihr werdet uns Rechenschaft geben
müsse, Sir, dass Ihr friedliche Männer
so behandelt," sagte der Eine, während
! zu furchtbar nah' und drohend war das
j tödllichr Rohr aus ihn geheftet, um Wi
derstand gegen die sieben Bewaffneten,
mit keiner Aussicht zur Flucht, wäre hoff
nungslos gewesen.
„Taraus könnt Ihr Euch verlassen,"
lächelte Billins ingrimmig in sich hinein,
„so ist's recht, bindet sie nur fest und gut.
Wenn Ihr zu der Gesellschaft gehört, der
wir jetzt ans den Fersen sine, sollt Ihr
aus die Rechenschast nicht lange zn war
ten brauchen. Sie wird vielleicht früher
lommcn als Euch lieb ist."
„Zu der Gesellschaft?" sagte dcrZweitc
erschreckt, „wir wissen von seiner Gesell
schast."
„Gut das findet sich Alles, ich habe
aber keine Lust, hier noch länger mit Euch
zu verbände!. Führt sie hinauf zum
Haus, Lcntc. Thut mir leio, daß wir
den alten Joe so früh im Schlafe stören
müssen, läßt sich aber einmal nickt än
der."
Joe schlief indeß nickt mehr, sondern
hatte die laute Worte, schon wach in
seinem Bette liegend, gehört und kam
jetzt heraus, nm zu sehen, was es gäbe.
Billins, der ihn bei Seite nahm, theilte
ihm in kurzen Worten das Vorgefallene
und ihre jetzige Absicht mit, lind der Alte
ließ sich denn auch nicht lange bitten, von
der Partie zn sein, ja, wollte nicht ein
mal davon hören, selber am Hanse z
bleiben und auf die Heiden Gesangenen
acht zn gebe, und erst, als ihm der junge
BackwoodSman die Gefahr vorstellte, der
sie Alle ausgesetzt sei könnten, wenn die
Heiden Gefangenen entsprängen und vor
zeitig Alarm gäbe, vcrsiand er sich dazu.
Aber seine vier Neger mußten mit, alle
initeinandcr, sie konnten die Eanoeö ru
dern und Nero sollte als Pilot dienen.
Die EanoeS waren eigentlich söge
nannlcPirogucn, wohl gearbeitet wie ein
Eanoc und ans einem einzigen Baum
stamme ausgeschlagen, aber aus großen
Eypressen, deren Holz sich ganz vortreff
lich dazu eignet, und groß genug, jede
von ihnen zcbn Personen mit Leichtigkeit
zu tragen. Tie Neger wußten außer
dem vortrefflich mit ihnen umzugehen
und Bitlins fühlte sich jetzt überzeugt,
daß sie mit diesen Fahrzeugen ihicn
Auftrag genügend ansfübren konnten.
Wenn die Männer im Wald drin ebenso
ihre Schuldigkeit thaten, so waren die
Verbrecher verloren. Allerdings versuchte
er jetzt, von den Gefangenen Etwas über
die Stärke des Trupps zu erfahren, fand
aber das bald vergebene Mübe, denn die
Burschen leugneten Beide standhaft das
Geringste von euier im Schilf versteckten
Schaar zu wissen und blieben bei ihrer
Behauptung, daß sie friedliche Ansiedler
von der anderen Seite des Stromes wä
ren. Es war nichts weiter ans ihnen
herauszubringen, verdächtig machte sie
aber, daß sie sich in der Angabe der Ge
gend, wo ibre Hütten stehen sollten, ver
wirrten, und Joe, der fast jeden Fußbreit
Raum am anderen Ufer kannte, hatte sie
bald so fest gefahren, daß sie endlich er
klärte, sie wären erst seit drei Tagen in
der Nachbarschaft und wüßten noch nicht
recht Bescheid im Walde. Das Canoe
eines vorbeikommenden Flachbvotes habe
sie übergesetzt, weil sie sich hier einmal
uinschc wollten.
Das Alles war viel zu unwahrschein
lich, als daß es den schon gefaßten Ver
dacht nicht noch hätte verstärken sollen.
Joe versprach deshalb auch, gute Wacht
über sie zu halten, bis die Boote zurück
kehren würden; daß ihm Keiner cn -
wischte, dafür stand er ein, und als die
Nachbarn erst noch einen Becher Kaffee
getrunken, den ihnen die alte Dame
schnell bereitete, wie sie sich auch dagegen
sträubte, sie zu belästigen, machten sie
sich zum Einschiffen fertig. Tie Whip
pvorwillö sangen schon ihren monotonen
Ruf im Walde, ein sicheres Zeichen, daß
der Morgen nicht mehr fern, und über
die Wipfel der Bäume im Osten trat die
Venus und sandte ihr blitzendes Licht
herüber.
Nach Nero's, des alten Negers, Aus
sage mochten sie etwa eine gute Viertel-
Lancaster, Pa., Donnerstag, August I, ?8<.
stunde brauchen, um mit der ziemlich ra
schen Strömung des Red Rivers nictcr
trcibend jenen Platz zu erreichen, auf dein
unfern von einander zwei dieser SlewS
oder Bayons ausmündeten. Die obere
war die, an welcher Nctley sein Haus
hatte, die untere die nämliche, an der
Jcnkins die Spuren entdeckt, und zwi
schen den beiden sollte Nero'S Beschrei
bung nach die Stelle liegen, auf der eine
alte Shanty oder Hütte stand nnd wo
sich also auch jetzt wahrscheinlich diese
sogenannte Regulatorcnbandc festgesetzt
hatte. Dicht über der oberen Bayou lief
aber eine kleine Landzunge aus, unter
deren Schutz sie liegen blieben und, sel
ber unbeachtet, Alles überwachen konn
ten, was an jener Stelle im Wasser vor
ging. Dorthin ruderte sie denn anch,
nm mit vollem Tagesanbruch gleich am
Ort zu sei nd keine Zeit zu versäumen.
Ashley hatte indessen ebenfalls sei
Ziel erreicht und Netley'S Hütte vorsich
tig nnd geräuschlos umzingeln lassen;
aber der Bogel war nicht alles ausge
flogen, sondern sie fanden anch in der
Hütte, in der sie rasch ein Feuer anzün
deten, keine Spur, daß dieselbe in den
letzten Tagen überhaupt bewohnt gewe
sen. Die llcberrcstc von angebrannten
Hvlzstückcn im Ka*mi waren jedenfalls
mehrere Tage alt, nnd sonst schien der
frühere Besitzer auch nicht das Geringste
von seinem Eigcnlhum zurückgelassen zn
haben.
Ashlcy hatte das übrigens kainn an
ders erwartet, denn daß sich der Man
bei einem Ueberfallc, wie der bei Jentins,
bctheiligen und dann noch in einem nahe
bei gelegenen Hanse geblieben sein solle,
war zu unwahrscheinlich. Jedenfalls
hatten sie die Vorsicht branchcn müssen,
sich darüber vorher Gewißheit zu ver
schasse, nd jetzt tonnten sie hier im
Hanse in aller Bequemlichkeit die Mor
gendämmerung abwarten, da gerade von
hier ans anck der Pfad in den Schilf
bruch einmündete.
Nicht so geduldig erwartete der alte
Jcnkims mit seinem Trupp diesen Au
genblick, ihm brannte der Boden unter
seinen Füße. Noch war es finstere
Nacht, als er mit den Seinen die Slew
erreichte, nnd da hier das Schilf schon
begann, mußte sie sich Schritt vor Schritt
den mühsamen Weg hincinbchnc, der
dadurch gefährlich wurde, daß sie ihre
Augen kaum genug vor den überall vor
stehenden Rvhrstümpfen hüten konnten.
Aber er lies deshalb nicht nach, und mit
dem Wasser zur Rechte, das ein Verir
ren in der Dunkelheit unmöglich machte,
rückten sie, wenn anch laizgsani, doch stet
vor, bis sie die Stelle erreichten, wo die
Slew jene Biegung machte.
Hier half nun kein weiteres Beeilen
ihres Marsches, denn erreichten sie in der
Dunkelheit och ihr Ziel, so konnten sie
eher den gut angelegten Plan verderben,
als fördern. Wohl oder übel, sie muß
ten hier liegen bleiben und durften dabei
anch nicht einmal ein Feuer anzünden,
weil sie gar nicht wissen konnten, wie
nah vielleicht die Shanty lag, und der
Morgenwind, der sich jetzt erhob, strich
scharf ach jener Richtung zu nd schüt
telte das Schilf, daß es wogte und
rauschte. Kein lautes Wort wurde dar
um noch gesprochen, die Männer ver
kehrten flüsternd miteinander nnd kauer
ten sich endlich, Jeder in seine Decke ge
wickelt, die sie bis dahin zusammengerollt
ans dem Rücken getragen, hinter irgend
einen Busch oder Baum, um den Mor
gen zu erwarte.
Länger war ihnen freilich noch keine
Stunde ihres Lehens vorgekommen, als
die, welche sie hier, dicht vor der Ent
scheidung, thatenlos nnd ruhig verträu
men mußte, lind wie kalt dabei der
Wind durch den Wald zog! Dem alten
zerschlagenen Manne zitterte es mit Fie
bcrfrost durch die Glieder und wirre,
blutige Bilder tauchten auf in seinem
Hirn und flimmerten und blitzten ihm
vor den geschlossenen Angcn. Aber das
Bewußtsein, bald, sehr bald Vergeltung
an denen üben zu können, die ihn und
sein Weib mißhandelt nd sein Eigen
thum geraubt, ließ kein Gefühl der
Schwäche in ihm aufkommen. Ingrim
mig biß er die Zähne aufeinander nnd
fühlte an seinem Puls die Secunden, die
ihn noch von seiner Rache trennten.
Da horchte er empor. Ter Whippoor
will lockte im Busch, rasch richtete er sich
auf. Schilf und Holz verbargen wohl
die Aussicht, standen aber nicht
um den mattgrauen Schimmer zu ver
decken, der sich schon im Osten zeigte, und
wie hoch war der Morgenstern gestiegen,
ohne daß er ihn bis jetzt bemerkte. Der
Tag graute, die Dämmcrung in diesen
Breiten ist kurz, und bald durften sie
hoffen den Psad erkennen zu können, der
sie dem Feind entgegenführen sollte.
Leise und vorsichtig weckte er seine Leu
te, die nur den Schlaf von den Wimpern
schüttelte und dann eben so lautlos wie
der ibre Decken zusammenschnürten, nm
im Marsch nicht von ihnen behindert zu
werden.
Der graue Streifen im Osten wurde
Heller und breiter, schon goß sich ein
mattes Dämmerlicht üder den Wald und
die Leute öffneten die Pfannen ihrer
Büchsen, das durch die Nachtlnst viel
leicht feucht gewordene Pulver durch fri
sches zu ersetzen, denn ihrer Waffen muß
ten sie sicher sein.
Jetzt graute der Tag, der altcJcnkiiis
hatte im Dunkeln den richtigen Platz ge
troffen, kaum zehn Schritt vor ihnen lief
der braune Pfad durch den Bruch, de
er gestern Morgen hier zuerst gesunde,
und nnii war auch keine Zeil mehr zu
verlieren, denn möglicher Weise niusitcn
sie ja noch diesem eine lange Strecke fol
ge.
JenkiiiS hol' den Arm —kein Laut sollte
mehr gesprochen werden, und die Buchse,
den Laus ach vorn, in der Hand, um
sie augenblicklich zum Gebrauch bereit zu
haben, drängte er sich durch das Schilf,
das ibn noch von dem Pfad schied, und
schritt rasch auf diesem hin, während die
Seinen ihm i indianischer Reihe —Ei-
ner hinter dem Andern folgten.
Eine Viertelstunde und vielleicht nicht
so lange mochten sie so marschirt sein, als
Jcnkins plötzlich überrascht stehen blieb,
denn vor seinen Füßen theilte sich der
Pfad, und während eine Abzweigung
mehr rechts dem Strome zulief und auf
dieser waren die Pferde transporcirt wo
de, lenkte der andere mcbr links ab, oder
zog sich vielmehr gerade in den Bruch
hinein.
Welchem sollten sie folgen? den er
durste nicht daran denken seine überdies
schon schwache Schaar zu theilen. Sie
wären verloren gewesen, wenn sie auf
den ihnen jedenfalls weit überlegenen
Feind trafen. Schon wollte er sich zu
rück zu den ihm Folgenden wenden, um
einen kurzen KricgSrath zu halte, als
ein trockenes Schilf knickte jetzt noch
eins als ob Jemand durch das Rohr
schlüpfe. Hatten sie ein Stück Wild aus
seine! Lager aufgescheucht, oder war es
einer der Feinde, der ihnen hier in den
Weg lief? Der alte Mann hob unwill
kürlich die Büchse und lag im Anschlage,
lebend hätte Jener den Platz nicht wie
der verlassen. Ha dort erkannte er
eine dunkle Gestalt, die durch das Dick
icht schlüpfte gerade auf sie zu war
nend hob er die linke Hand, sie Alle hat
ten das Geräusch ebenfalls gehört, aber
Keiner rührte sich' Wie aus Stein ge
hauen standen die dunkle Gestalten und
näher und näber kam der Flüchtige.
(Schluß folgt.) -
pülillstiM.
Ueber die Wahl in Pennsnlvanien
und die Scnatorschast sagt die New-
Ziorker Staatszeitung: Leute die lange
Zeit auf unverdienten Eredit sündigen
durften, kommen unfehlbar eines Tages
in den Fall, wo sie inne werden müssen,
daß sie die Rechnung ohne den Wirth
gemacht haben, wie man zu sagen pflegt.
Mit den Radikalen dürfte das sicherer
vielleicht als in irgend einem andern
Stücke, in Hinsicht des Ausfalls der
Pcunsylvania-Senatorwahl sich begeben.
Es scheint eine ausgemachte Sache zu
sein, daß der fähige verdienstvolle Sena
tor Eowan die einstimmige Wahl der
Demokraten und Eonservativcn in der
nächsten Gesetzgebung ist. Werden die
se eine Mehrheit in der Gesetzgebung
haben? Doch wozu die Frage; fra
gen wir vielmehr wie es zugeben soll,
daß die nächste Legislatur eine radikale
Mehrheit haben kann?
Wir ersehe aus der radikalen Presse,
daß Thäddy Stevens bereits alle seine
Rivalen, Wtnncbago-Cameron, Dead
Duck Forney, Galuscha A. Grow und
MiScegcnist Kelley aus dem Feld geschla
gen hat, und daß die Radikalen seines
Distriktes aus seiner Eandidatur und
Nomination eine Ehrensache machen
wollen. Miscegenist Kelly hat denn
auch gleich klciü beigegeben und schreibt
einen schwungvollen Brief an den „Lan
castcr Erpreß", in welchem er nicht nur
selbst auf die Eandidatur verzichtet, son
dern den „großen Radikalen", den „gro
ßen Tribunen des Schlußsteinstaates"
als die einhellige Wahl des Volkes em
pfiehlt auf daß es „sich selbst ehre mit
einer solchen Krönung eines seinen be
sten Interessen gewidmetcn Lebens."
Wie der Name von Otis und Adams al
len kommenden Generationen des Vol- .
kes von Massachusetts theuer sein wird, >
so der Name von Thaddens Steoens dem !
Volke von Pennsylvania schreibt
Miscegenist Kelley weiter.
Wird Taddy Stevens seiner Erwäh
lung als Staateil Senator an
Stelle von Edgar Eowan durch diese
Panegyrik Knappen nä
kommen? Wie viele Cvuntics in Penn
sylvania gibt es, in denen Taddy Ste
vens mit seiner Vergangenheit und Ge
genwart auch nur als Repräsentant ge
wählt werdeivkonnte ? Doch wie dem
auch sei, nehme wir es alseine ausge
machte Sache an, daß der „große Eom
moner" seinen Sitz im Vcr.Staat. Se
nat nicht nehme wird, weil, wenu die
nächste Wahl irgend eine Veränderung
in den politischen Verhältnissen des
Nachbarstaats erwirkt, es die sein muß, >
daß dieser korrupten, schuldeniiiachenden >
politischen Genossenschast, den Radika
len, die Gesetzgebung nicht abermals In
die Hände gegeben wird. Wie nS die
Lage der Dinge und die Stimmung der
Gcmütber in Pennsylvanien erscheint,
ivcrden wir weniger überrascht sein von
einem vollständigen Triumphe des demo
kratischen Ticket, als der abermaligen
Erwählung einer radikalen Erecutive,
GesetzgebungS- und Congreß-Majorität.
Sind die Ltcger fäkig sich selbst zu
regiere ?
Dr. Samuel George Morton, der
größte Gelehrte und Forscher in der Völ
kerkunde, der je gelebt hat, hat cS als
nnlcngbare geschichtliche Wahrheit hin
gestellt, daß schon vor 4000 Jahren die
Reger unter den Egyptern ur als Die
ner der niedrigsten Klasse gelebt z daß sie
niemals Staaten irgend eines Civisa
tionsgradcS gebildet. Tausend Versuche
wurden gemacht, sagt er, nm die gleichen
Geistesfähigkeiten der schwarze und
weißen Race darznthun, und man hat
die ganze Geschichte durchgewühlt —hat
aber nirgend Beispiele, ja nicht einmal
ein einziges von einem Vollblut-Reger
beschriebenes Blatt gefunden, das der
Aufbewahrung werth gewesen wäre.
„Auf dem weiten Gebiete", sagt der be
rühmte Versasser, „und während der
langen Daner des NegerlebenS, hat es
nicht eine einzige Civilisation, weder ei
ne ans ihm selbst hervorgegangene, noch
eine erborgte, gegeben, um seine trübseli
ge Vergangenheit zu schmücke", aber
trotzdem stütze sich unsere oberflächlichen
Abolitionisten nicht auf den 4000 jähri
gen Nachweis der Weltgeschichte, so
der ans wilde, phantastische Spekula
tionen über den Ursprung nnd die Eivi
lisarionssähigkeit der Racen oder aus ein
paar armselige Beispiele der wissenschaft
lichen Abrichlung einiger Neger oder
Negerinnen. Seit 4000 Jahren hat sich
der charakteristische Typhus der Neger
racc so wenig, als seine Civilisations
fäbigkeit nur im Allergeringsten geändert,
und während in einer ebenso langen un
unterbrochenen Reihe von Jahren die
kaukasische Race die glänzende Erbschaft
cgyptischcr Bildung durch alle erdenkli
chen Stufen der Civilisation auf die
deutsch englischen und romanischen Fa
milien ausschließlich von Jahrhundert
zu Jahrhundert übertragen und fortent
wickelt, sollen wir auf einmal der civili
satorischcn Hülfe eines Stammes bcdür
sen, der sich in williger Knechtschaft und
Barbarei elend durch die Jahrtausende
der uns bekannten Menschheitsgeschichte
fortgeschleift hat.
Werth der National-Bguk-Noten-
Hr. Spinner, Schatznicister der Ver.
Staaten, veröffentlichte kürzlich eine
sehr interessante Mittheilung über die
Verantwortlichkeit der Regierung für die
von National - Banken ausgegebenen
Noten, welche von um so größerer Wich
tigkcit und Bedeutung ist, als dadurch
über einen seither von Vielen nicht echt
verstandenen Punkt das nöthige Licht
verbreitet wird.
Die Bundes - Regierung hält in al
len Fällen ihre Bonds für den volle
Betrag der von einer National-Bank zu
emittirenden Noten, nebst weiteren zehn
Prozent, und liefert zugleich derselben
die in Circulation zu setzenden Noten, so
daß sich alle Betrügereien durch Ucber
zahl vermeiden lassen.
Angenommen aber, daß Ver.Staaten-
Bonds im Markte um mehr als zehn
Prozent untcrPar entwerthcten und daß
eine Bank fallirte, welche Sicherheit ha
ben dann die Noten - Besitzer für den
Empfang des vollen Betrages, oder mit
anderen Worten: „Ist die Regierung
verpflichtet, diese Bank-Noten, Dollar
für Dollar, einzulösen?"
In Erwiederung auf diese ernste Fra
ge sagt Hr. Spinner, daß die Regierung
nebst den Bonds das Haupt-Lien oder
den Prioritätö Anspruch auf die Aktiva
der Bank habe, um all etwaigen Verlu
ste zu decken.
Wie aber, wen eine Bank völlig
zahlungsunfähig würde und nichts zu
ihrer Schulden-Tilgung hinterließe?
—Daraus entgegnet Hr. Spinner, daß
die Regierung gehalten sei, jeden Cent
der National-Banken-Currcncy einzu
lösen dieselbe habe ausdrücklich sich
verbürgt, daß die Bonds nicht mehr als
zehn Prozent am Werthe verlieren sollten
und wenndicSdoch geschehe,so garantire
sie für die Bezahlung der Bank-Eircu
lation.
Es ist Vorsorge getroffen, daß die
Noten aller National-Bankcn als „I-s
-itl Pvuckl-r" für sämmtliche Gebühren,
die Zölle ausgenommen, gelten sollen,
und sie müssen auf den Depositonen,
wenn immer offerirt, angenommen wer
den, gleichviel, ob die Bank gebrochen ist
oder nicht.
Hr. Spinner bemerkt, daß das Gou
vernement gegen die Inhaber von Na
tional-Bank-Noten nicht die Stellung
eines Trustce's, welcher blos die Verant
wortlichkeit für einen ehrlichen Gebrauch
der anvertrauten Fonds habe, sondern
jene eines wirklichen Jndossenten, dem
> die Pflicht obliege, für die Bezahlung
der von einer National Bank ausgegc
bcnen Noten unter allen Umständen zu
sorgen, einnehme. '
Der Präsident und der tsonczres>.
Wie unsere Leser bereits wissen, hat sich der
Congreß, Gott scc'S gedankt, endlich vertagt.
Wie schwer ihm dieser Schritt ward, ersieht
lowa dem Präsidenten auf den Zab fühlte
und ihm sagte, daß sie ihre Reformen nicht in
Gestalt von Gesetzen, sondern von Amendments
ein Amendment zur Constitution, so daß diese
Amendments bald die Zahl von Vit bis 111 l er
reichte und einen zehnfachen größer Raum
Sturm gelaufen gegen die Constitution und
den Präsidenten! Und was ist das Resultat?
Alle diese Sündenböcke des EongrcsseS haben
Felsen zerschellten alle diabolischen Pläne des
EongrcsseS und treiben jetzt als lose Balken hin
ab mit dem Strome der Zeit.
todtgeborene Kinder von Anfang an.
Eine der Hauptangabcn, die Negulirung des
Finanzwesens, haben sie gar nicht erfüllt. Die
Tarifhill ist durch ihre eigene Jniguität zu
Grunde gegangen; und die Stenerbitt hätten
sie ebenso wohl lassen können wie sie war.
Die Hauptsache, die einzige Aufgabe, die
ihnen vorlag, die Wiederherstellung der Union,
haben sie nicht erfüllt. Sie haben die südliche
Mitglieder gegen alles Recht ans dem Eongrcsi
ausgeschlossen, um Alles nach ihrem eigenen
Willen zu mache, und sie haben trotzdem doch
nichts ausgerichtet.
Jetzt, nach alle diesen Niederlagen wolle sie
eins och retten Brod und Butter. Die
Aemter wenigstens wollen sie sichern und lassen
Namen und mit seiner Schande hinabgehe in
die Geschichte. Er ist ebenso ausgezeichnet durch
seinen Fanatismus, Haß und Rache als durch
Volk zu Gunsten der Fabrikanten um Rill Mil
lionen Dollars zu berauben, wie durch seine
gänzliche Erfolglosigkeit, durch seine Niederlage
in allen seinen Versuchen.
Vertagung des(?ogrcsscö-—Seine
Verschwendung.
Am Samstag hat sich der llltstc Eongreß nach
achtmonatlicher Sitzung vertagt, ohne zur Hei
die Bürden einiger Privilcgirte und Monopo
listen zu erleichtern, die Profite gewisser Eon
stituenlcn zu vermehren, aber die Lage der gro
-300, um ehr als ttXX) Millionen direkt und
Steuerzahler Lasten abzunehmen, sie noch zu
vermehren? Wenn wir uns die von diesem
Congreß gemachte Verwilligungcn, welche als
so werden wir die Antwort auf unsere Frage
haben. Wir finden zu dem Ende im „New-
Aork Herald" die folgende congresfionellen
„Jobs" recht übersichtlich untereinander gestellt:
FreedmenS Bureau-Job S 7,tX>O,tXX
Nationalbankcn Interessen-Job 3I,tXXt,tXM
Gesteigerter Taris-Job 30,000,tXX>
kafS-Job IS,,cxXI.XX!
Neger-ErzichungS-Biircan-Job >'>,XXt,>xx
Merikanftche Anleihe-Job 30,000,000
Montana Anleihe Job (mit Veto
beleg) 20,000,000
Mississippi- und Aazoo Dämme-
Job SN,OOOM>
Im Ganzen 5237,000,000
Rechnet klian diesem Hinz, daß für das
FreedmenS Bureau lZ statt 7, für die mcrika
nische Anleihe 50 statt 30, für Schutzzölle und
Klassensteuern, für Eisenbahn-Projekte und an
dere Spekulationen Hunderte von Millionen
Dollars mehr gefordert worden, als schließlich
durch die Protektivnistc und Jobbers gesichert
werden konnten, so wird Keinem die Angabe
übertrieben erscheinen, daß dieser radikale Con
greß, wenn es in seiner Macht gestanden hätte,
die ohnehin enorme Schuld um tausend Mil
lionen DollckdS vermehrt haben würde.
Rro. 8.
tiail der Ec'n.zrcßlciite von cktXX auf 5000 Dol
lars per Fahr, wodurch die jährliche Ao,;abc
für de Congrcß allein in Zukunft gegen ÄSXX l, -
' 000 mehr beträgt.
Mit den öffentlichen Ländereien ist dieser dc
l struktivc Kongreß nicht minder verschwenderisch
l für seine Jobber - Freunde umgesprungen, wie
- mit dem Gelde der Regierung des Volkes. Es
wird einige Zeit nehmen, ehe man ihm hinter
' alle seine Schliche und Raubprojektc kommen
> kann.
> Wen man die vier hauptsächliche Zuge die
scS EongrcsseS, nämlich: die Rcconslruktio de
! Union ich vollzogen, die arme Reger betro
gen, die weißen Steuerzahler beraubt, und eine
patriotische conslitutionsircuc Präsidenten
fortwährend geschmäht und verläumdet z ha
be, untcreinandergereiht hat, was bleibt dann
och weiter zu seinem „Nnhmc" z sagen
übrig? Wir erwarten in diesem Punkte von
Denen erleuchtet zu werden, welche den Cha
rakter ünd die Thaten dieses Eougrefses rill
ten und belol'tcn, aher es wird ihnen schwer
werden, ein stichkaltendcS gutes LeumnudSzeug
iß für die soeben auseinandergegangenen Ge
setzgeber zu ctablirc. Wenige von ibnen wer
den, wen nach Ablauf von drei Monate das
Volk nach Verdienst über sie richten sollte, in die
Halle des EapitolS zurückkehren, m die votir
ten chälUltl im Vollgefühl selbfteigener Winde
und Uncntbehrlichkeit zu verzehre.
Auch gut!
Der Feiner-Putsch ist kaum vorüber, wobei
Präsident ' SlirXe-Zlorie)- seine 5 Millionen
Dollars gemüthlich in seine bodenlose Tasche
geschoben und seinen betrogene LandSleuten
gegenüber erklärte, er sei ihnen keine Rech
nungSablagc schuldig; —wo er seiner Frau
einen Juwelenschmuck kaufte für K3ll,tXX> und
zwar für das Geld, welches die irländischen
Lienstmädchcn aus Patriotismus für Befrei
ung ihres HcimathlandeS vom britischen Joche
zusammcnstcucrten, und, da jener Putsch
einer gewisse tzlasse „Menschen" die Taschen
gefüllt, reg sich die Gcldgierde überall, beson
ders unter den Nimmersatten deutschen Welt
vcrbcsscrcrn und Fürstcntvdtern von Anno lbt.
Diese „deulschcn Fcnie r," wenn man sie
mit dem rechten Ausdruck bezeichnen will, ha
be eine „Aufforderung an dieDcut
sch e n" ergehen lasse, in der sie, gleich de Ir
ländrrn, den deutsche Arbeitern und Dienst
mädchen, durch schön gemeißelte Worte das
deutschen Nevolutionisten, welche während des
letzten unheilvolle Krieges es genugsam bewie
sen, wcß Geistes Kinder sie sind, sind Diejeni
ge, welche jene Aufforderung durch ihre Presse
Quittung in einem ncgcr-radikal scinwollenden
Wrchsrlblatte von Hill als Beitrag für eine
deutsche Republik in op! Wir müsse hier un
schwindeln zu lassen ?
Wir erachte es als eine heilige Pflicht, das
Volk gegen solche Schwindeloperationcn zu war
nen. Der Kossuthschwindel liegt uns noch zu
frisch im Gedächtniß. Heckes Struve und Con
„ A uffordcrung an die Deutschen,"
Geld herzugeben für eine zukünftige deutsche
Republik.
Wer Geld wegzuwerfen hat, mag es immer
lasscn.
Nicht allein sind cS die Deutsche, welche den
Feiner nachäffen, sondern die slavonischen Völ
kerschaften gehen von demselben Standpunkt
aus, d. h., diejenigen der Slavonicr, welche
Geld über Alles liebe. Es haben sich bereits
Vereine gebildet unter dem Namen „slavon i
schaffcn wollen. Daß es hierbei nur auf Gcld-
Dperationc abgesehen ist, liegt klar auf der
Hand und wünschen wir alle Deutschen und
Slovakcn aufrichtig Glück und volle Taschen,
um de geldhungrigen Bummlern die Säcke
füllen zu helfe. Wer Ohre hat zu hören,
der höre! (Elev. Germ.)
Harlan, Spcrd und Tennison,
mißliebige KabinetSmitglieder sind an
der Philadelphia-Convention gestorben ;
cS ist dies eine neue Krankheit, welche be
sonders im radikalen Lager grassirt.
Bis jetzt haben wir noch nichts von dem
Henker Stanton gehört; Johnson hat
ihn bereits „ gckick t", aber der feige,
aufdringliche Spitzbube ist noch nicht ge
gangen nur Stockprügel treiben den
Bursche aus dem Tylercabinet.