Die Staats - Zeitung. Zoh. G-eorz Wisper, Herausgeber und Eigenthümer. Lancaster, Pa. Donnerstag, Juli 26, 1866. Für Gouverneur: Hiester Clymer, von Berks Eountp. Johnson, Mymer, und die Union! ! ! Berufung einer Staatö-Convention der ehrenvoll entlassenen Offiziere, Soldaten und Seeleute von Pcnnsvlvanien. Die Soldaten-Convention, welche am Sten Juni in Pittsburg zusammentrat, und welche ihre KriegSgefährten zur Un terstützung der radikalen Maßregeln des EongresseS verpflichtete, ganz zuwider der gerechten und constitutionellen Poli tik des Präsidenten Johnson, ünd welche ihre Stimmen dem radikalen Gouver neurS-Candidaten, I. W. Geary ver sprach, miSrepräsentirte die große Masse der Soldaten Pennsylvanicns. So nach ist es für nöthig erachtet worden, eine zweite Convention der gedienten Soldaten und Offiziere der Union- Armee unseres Staates zu berufen. Am 28. Juni fand eine Vorversamm lung statt, in welcher beschlossen ward, am Mittvorh, den Isten August eine Staats - Convention in Har riSbnrg abzuhalten, m 10 Uhr Morgens, wozu alle Soldaten, Offiziere und See leute eingeladen sind, welche ehrenvoll verabschiedet und Anhänger der nachste sAbenden Doktrinen sind: 1.) Alle, die zu Gunsten der Ausführung des gemeinsamen EongreßbeschliisseS vom 22. Juli, 180 t sind, welcher erklärte: „Daß dieser Krieg unsererseits nicht znr Unterdrückung, noch Eroberung geführt wird, sondern zur Verthei digung nd Erhaltung der Obergewalt der Con stitution, bei ungeschmälerter Erhaltung der Würde, Gleichheit und Rechte der einzelnen Staaten." 2.) Alle, die zu Gunsten des Plaues sind, die früher im Aufruhr begriffen gewesene Staa ten in ihren früheren Verband zurückzubringen, gemäß der von Präsident Johnson beurkunde ten humanen nd constitutionellen Politik. 3.) Alle, die dafür sind, daß die Repräsen tanten vom Süden, welche der Constitution und deti Gesetzen gehorsam sind, sofort in den Con greß Zulaß erhalten. 4.) Alle, welche Präsident Johnson'S Veto's Her Freigelassenen Bureau- und Bürgerliche 'RechtS-Akte billigen. 5.) Alle, die gegen jegliche Einmischung des , EongresseS in diejenigen Rechte der Staaten sind, welche den Letzteren durch die Constitution ? reservirt sind, und Alle, welche dagegen sind, 6.) Und endlich Alle, welche zu Gunsten der Erwählung von Hiester Clpmer, des demokrati schen Sandidaten für Gouverneur von Penn splvanien sind, als dem Vertreter der vorher entwickelten constitutionellen und konservativen Grundsätze. Jede Eountp ist zur Einsendung von sieben Delegaten berechticht; und jedes Countp, das mehr als ein Mitglied in dem Repräsentanten hause besitzt, soll für jedes weitere Mitglied sie ben Delegaten schicken dürfen. Diese Delcga ten sollen von den ehrenvoll verabschiedeten Of fizieren, Soldaten und Seeleuten ausgewählt werden. Außerdem sind alle ehrenvoll aus dem Dien ste entlassenen Soldaetn nd Seeleute, welche mit dem Zwecke dieses Aufrufes übereinstim- zur Betheiligung an dieser Convention Die große Matten - tlertnmmwng in Reading! —0 Das Volk fieht auf!!! Es war unser Absicht, einen ausführ lichen Bericht über die in Reading am letzten Mittwoch statthabt? großen MaffenVersammlung zu bringen. Unser geschätzter College vom „Adler" hat uns jedoch dieser Pflicht enthoben, indem wir in seinen Spalten einen weit besseren und wortgetreueren Bericht über diese Volksbewegung finden, als wir ihn zu ge ben im Stande wären. Wir erlauben uns deßhalb seine Bemerkungen anstatt der Unsrigen hier beizufügen, wohlwis send, daß sie für unsere Leser von eben so großem Interesse sein werden als für uns. Der „Adler" sagt nämlich in sei nem Bericht: Die höchsten Erwartungen einer inas senhasten Betheiligung bei der demokra tischen Volks - Convention am 18. Juli zu Reading sind übertroffen worden. ES war In der That eine großartige De monstration. Der Kern, das Herz und Mark von Ost-Pennsylvanien war da. Früh Morgens schon konnte man die Fuhrwerke t den Höfen der Gasthäu ser und auf den Straßen stehen sehen, . die solche Leute Männer, Weiber und ' Kinder aus dem County brachten, die nicht mit der Eisenbahn kommen können. Bald singen die Straßen an sich zu fül len, und namentlich als eine Delegation ach der anderen mit der Eisenbahn an- kam und dann mit Sang und Klang nach ihren verschiedenen Quartieren zog, wurde die Menge fremder Menschen fühlbar. Nationalflaggen johne schwarze Strei fen) waren in Menge über die Straßen gespannt und vor dem Locale des City Clubs war ein großer Transparent a. gebracht, der ein Portrait von Hiester Clymer darstellte. Der Lecha Club von Allentown war der erste, der ankam, und von der Allen town Cornet Band geführt wurde. Dann kam „Alt Northampton" mit Bannern und fliegenden Fahnen und der berühmten Bethlehem Band. Diese De legationen machten das Schmucker Haus zu ihrem Hauptquartier und ihre Zahl belief sich auf z- .. tausend sechs hun dert. Nach ihnen kam derKcystone Club , von Philadelphia mit der Liberty Braß Band ; dann die PvttSville Delegation mit der PvttSville Braß Bande; die Li banon Delegation mit der Perseverance Braß Bande; die Norristown u. Mont gomcry Delegation mit zwei Braß Ban den ; dann der Dauphin County Cen tral Club mit dem Tambour-Corps. Dazu kamen noch die verschiedenem County Delegationen mit Wägen, Fuhr werken und Musikbanden. Eine dersel ben hatte einen kleinen Böller auf einem Wagen und feuerte beständig Freuden schüsse für Clymer und die Union. Von Lancaster County allein kamen über den Columbia Niegelweg mehr als drei tau send Menschen. Die Marwick Delega tton kam in dem regelmäßigen Zuge an und wurde nach ihrem Hauptquartier, Mischler'S Hotel, von dem Hauptmar schall des Tages, General Tobias Bar to, geführt. Die folgende Counties waren reprä sentirt! Lancaster, Philadelphia, Montgomery, Ehester, Bucks, Lecha, Northampton, Car bon, Berks, Schuylkill, Monroe, SuS quehanna, Wyoming, Luzerne, Clinton, Lycoming, Centre, Union, Snyder, Co lumbia, Northumbcrland, Montvur, Li banon, Dauphin, Cumberland, Junia ta, Perry, Mifflin, Aork, AdamS, So merset, Bedford, Huntingdon, Blair, Cambria, Ciearfield, Waschington, Ale legheny, Westmoreland, Elk und Ande re mit weniger namhaften Delegationen. Mehr als die Hälfte deö Staates war repräsentirt durch Tausende seiner be sten Männer. Die alten gcsinnungS trcuen Demokraten waren da und mit ihnen kamen Freunde und Nachbarn, die bis vor Kurzem noch der schwarzre publikanischeu Partei anhingen aber durch das disunionistische Getriebe von Stevens, Sumner, u. f. w. zur Opposi tion gegen die Radikalen Fanatiker ge trieben wurden und jetzt in Gemeinschaft mit der großen demokratischen Partei be reH sind, die Nestorations - Politik des Präsident Johnson zu unterstützen. Im Penn Square waren zwei Red ncrbühnen errichtet worden, doch wur den später noch vor dem Mausion Haus und vor dem Keystone Haus Versamm lungen organisirt. Kurz nach 2 Uhr wurde diese Massen- Convention von der Haupt-Rednerbüh ncrbühne aus von dem Achtb. Wil liam A. Wallacezur Ordnung berufen. In seiner einleitenden Anrede legte er namentlich Nachdruck darauf, daß die Hauptfrage vor dem Volke jetzt sei, ob der Süden zu Repräsentation be rechtigt sei. Die Demokratie sei dafür weil es ein Grundsatz sei, der sich aus der Constitution herleite. Er erinnerte auch an den alten Lehrsatz der revolutio nären Vorväter, daß es keine Besteuer ung ohne Repräsentation geben dürfe. Hr. Wallace schlug dann den Achtb. Richard Vaux von Philadelphia zum Präsidenten vor, welcher eine begei stcrndeAnrede an die Versammlung hielt. Eine Reihe von Vice - Präsidenten und Sekretären wurden aufgestellt, worauf der nächste Gouverneur, Herr Hiester Clymer, sowie die Herren Pendle ton vonOhio, Montgomery Blair, Carrigan von Philadelphia, D. E r mentraut, Schul tz, Fr e ch, Ru h r, Trexler u. A. treffliche Anspra chen an die trotz dem Regen lautlos zu horchende Menge hielten. Die angenommenen Beschlüsse wer den wir in nächster Nummer bringen, und, wenn möglich, Auszüge aus den Rede, die durchweg einen erfrischenden ächt nationale, demokratischen Geist athmeten. * In Kalamazo, Michigan, verlor ein Mann Namens Taylor neulich durch einen Reifrock beinahe sein Leben. Er begegnete auf der Treppe einer Dame, sein Fuß verwickelte sich dermaßen in ihren Reifrock, daß er kopfüber die Treppe hinunterstürzte und unten in besinnungs losem Zustande aufgehoben wurde. * In Nashville, Ten., wurde während der Nacht des 10. Juli die Kasse des Zahlmeister Reinington erbrochen und um Hlo,ooo beraubt. Man glaubt, daß Soldaten des Ik. Infanterie Regimenteshen Einbruch verübten, und sie werden deshalb genau beobachte. * Aus Lancaster, N. ZI., wird eine neue Art von Selbstmord berichtet: Ein protestantischer Man, der mit seiner katholischen Frau über religiöse Gegenstände i Zwiespalt gekommen war, ahm seine Axt ging in den Wald, schlug einen Baum um und ließ sich von diesem beim Niederfallen zerschmettern. * Die Ermordung der Frau Rosa Calvin in Berne, bei Cleveland, Ohio, schien bis jetzt in ein dichtes Geheimniß gehüllt, da durch da Geständniß des auf den Verdacht hin, der Mör der zu sein, verhafteten Alexander McConnell nunmehr gelüftet ist. *ln Phillipsburg, Veaver County, wird ei ne Demokratische Versammlung am 4tn Augnst abgehalten. Als Redner sind eingeladen Sam. Bigger, John Edgar, Sam. B. Wilson, Esq., und andere. Heraus Demokraten !!! Korrespondenzen. Korrespondenz aus Millersville MillexSvtlle.Jult 22.'66. Geehrter Herr Redakteur! Es streiten sich die Leut' oft rum. Wobt um den Werth de Glück'S; Der Eine heißt den Andern dumm Am End' weiß Keiner Nix! So läßt unser wackerer Raimund sei nen Tischler Valentin im „Verschwen der" singen, und wenn je diese Worte in Ordnung waren, citirt zu werden, so ist dies jetzt der Fall, und es ist lächerlich, wenn es nicht gar zu traurig wäre, wie die Deutschen in Amerika sich herum zanken um die Angelegenheiten des al ten Vaterlandes. Man sieht hieraus, daß unsere Landsleute auch hier noch nicht den Zopf des kleinlichsten Ländlein geisteö abgelegt haben, und daß sie statt Deutsch-Amerikaner, nur Amerikanische Oestretcher, Preußen, Baiern, Schwa ben, Sachsen, Hanoveraner, Badcnser, Hessen, Rcuß-Greitz-Schltitz-Loben steiner, tc. sind, die nicht das Interesse des großen Gesammtvatcrlandes, son. dern des engen Baterländchens verthei digen ; die zum größten Theil zu Oest reich halten aus grundlosem Preußen haß, und doch muß jeder unpartheiisch Denkende, jeder Geschichtskenner darüber einig sein, daß von Preußen eher Heil für Deutschland zu erwarten ist, als von Oestreich. Preußen ist bis auf die Pro vinz Posen in welcher auch mehr Deutsch wie Polnisch gesprochen wird, ein rein deutsches Land, von nahezu zwanzig Millionen Menschen. Oestreich hat 40 Millionen, und davon acht Mill. Deut sche, und von diesen will man jetzt noch einen Theil lechisiren oder zu Böhme machen; wo also, frag ich, liegt Deutsch lands Schwerpunkt? Preußen gehört, was Wissenschast, Kuust und GewerbS thätigkeit, überhaupt Fortschritte anbe langt, zu den ersten Ländern der civili sirten Erde, wenn es nicht allen voran ist. Oestreich dagegen ist in vieler Hin sicht noch um ein Jahrhundert zurück, und wird, wenn nicht im Innern große Umwälzungen statt finden, eher rück als vorwärts gehen. Und nun zurück in die Geschichte. Was haben die deutschen Kaiser aus dem Hause Habsburg, diese sogenannten „Mehrer des Reichs" für Deutschland Gutes gethan, und wie haben sie das Erbe der edlen, weise und kräftigen Kaiser aus dem Hause Hohenstaufen, welche durch Pfaffentrug und Schlech tigkeit geopfert wurden, verwaltet? In der ganzen langen Kaiserlinie der Habs burger sind nur drei Männer und eine Frau, die Das waren, was sie hätten sein sollten, nämlich: Rudolph, Mar 1., Marie Theresia und Joseph der Zweite; alle Uebrigen waren Simpel oder Ty rannen. Römische Kaiser waren sie mit wenig Unterbrechung vonNudvlphsZei ten gewesen; Mehrcr des Reiches nann ten sie sich, aber sie ich cten nur den Be sitz ihres Hauses; dem Reiche verloren sie Italien, die Schweiz Burgund, El saß und Lothringen. Für sich wurden sie von einem kleinen Schweizer Gräf inn Besitzer von Oestreich, Tyrol, Stei ermark, Böhmen, Mähren, Ungarn, Cro atien, Jllyrien, eines Theiles von Ita lien und Galicien. Anzuführen, wie sie alle diese Länder erworben, wäre zu weit läufig. Doch ging meistens Gewalt vor Recht. Außer diesen Verlusten dankt Deutsch land dem Hause Habsburg einen drei Bigjährigen Krieg, welcher von 1018 bis 1048 zur Unterdrückung der Protestan ten geführt wurde; allein im Jahre 1689 hatten sie nicht die Macht, den französischen Mordbrenner, genannt Ge neral Melac, zu verhindern, daß derselbe 2000 Städte und Dörfer in der Pfalz niederbrannte und verwüstete, und Hun dertausende von Menschen ihres Obda' ches und ihrer Nahrung beraubte? Und was hat Oestreich in der Neuzeit gethan? Die Carlsbader Beschlüsse und der Congreß zu Aachen, wodurch alle Freiheit, die das deutsche Volk so wohl verdient hatte, mit Füßen getreten wurden, waren Metternichs Werk. Waren Oestreich'S Thaten in den Jah ren '4B und '49 in Italien und seinen Erblanden, die Ermordung Robert Blums, die Besetzung KurhessenS nicht weit schlimmere Dinge als die Besetzung Badens durch Preußen, wel ches Letzterem zu so großem Verbrechen gerechnet wurde und noch wird ? Wo bleibt da Gerechtigkeit ? Leider kennen zu wenige unserer lieben deutschen Landsleute die Geschichte ihres Geburts landes ; andere die sie kennen, sind un gerecht aus Virurthetl; die Presse zum größeren Theil schreibt nur, was der Mehrzahl ihrer Leser gefällt. ES sei fern von mir zu sagen, daß Preußen nicht auch große politische Sünden begangen hat; allein wo Preu ßen eine beging, kommen auf Oestreich mindestens zwanzig. Und hat nicht Preußen mit Selbstaufopfernng man ches Gute für Deutschland gewirkt, wie z. den Zoll- und Handelsvcrein ? Dar um liebe Landsleute, verdammet nicht das eine, während das andere größere Verdammniß werth ist, und bedenket, daß Diejenigen welche den Krieg begonnen, ihn ohne unser Zu thun beendigen müssen; es also nicht der Mühe werth ist, daß wir uns hier darüber verfeinden. Sorgen wir lieber als gute Demokraten dafür, daß wir im nächsten Oktober die Radikalen so schla gen, wie die Preußen die Oestretcher ge-. schlagen haben. Dann kommt für uns gewiß eine bessere Zukunft, so wie ich von Herzen wünsche, daß aus diesem Kriege auch für Deutschland eine bessere Zukunft entsprösse möge. C. F. Ree s. Correspondenz ans Deutschland. Durch die Freundlichkeit des Herrn Chr. Hähnlen von hier, sind wir in den Stand geseht, folgenden an ihn ge richteten Brief aus dem alten Vaterlan de in unseren Spalten zu veröffentlichen. Derselbe ist datirt: Stuttgart, den ü. Juli, 1866, und von einem geachteten früheren Bürger Harrisburgs geschrie ben. Wir geben den Brief im Aus zug. Vor etwa 4 Jahren wurde manchmal von den Deutschen höhnisch über den ameri kanischen Bruderkrieg gesprochen, jetzt aber stehen wir in den gleichen Verhält nisse, nur daß unser Krieg an der Wand heruntergerissen, der amerikani sche theilweise für eine gerechte Sache galt. Wir Würtemberger sind am übel sten dran; es ist eines der besten-Län der Europa's, und kann jetzt, wenn es unsern Soldaten so geht wie den Ocst reichern, bald Preußisch werden. Man sollte nicht glaube, daß Soldaten wie die Oestreicher vor den Prenßen weichen würden. Es ist uns Würtemberger bald eins was wir werden, wenn man solche Schmach wie von Baiern erleben muß, die bei dem Bund stehen, nur 10 Meilen von den verzweifelt kämpfenden Hanvveranern entfernt waren, und ka men ihnen nicht zu Hülfe ! Es wird, wie es scheint, eine ganz abgekartete Ge schichte ; es stehen nun 160,000 Mann Baiern, Würtemberger, Badenser,Darm städter um Frankfurt bis Gießen herum, nd ock nichts gethan; in wenigen Tage sollen unsere Würtemberger, wenn es wahr ist, ins Gefecht kommen; unse re Landsleute haben sich von früheren Zeiten her immer tapfer gehalten, glau be aber, daß sie in der ersten Zeit auch weichen werden, indem die Preußen bes sere Schießwaffen haben. Unsere Leute wurden deßhalb in letzterer Zeit nr Bajonetfechten gelernt. Der ganzr Krieg ist freilich nur, daß der König von Preußen die Kaiserkrone aufsetzen will. Schleßw'g-Holstein war der Impuls von der Sache ; dieß wurde von den Dänen befreit, daß sie ein grö ßeres Joch bekamen wie zuvor. Will nur sehen, ob Deutschland es so weit bringt, von eine in K o p f regiert zu werden: in allein macht es Fortschritte, und in diesem Rückschritte. Die Preußen haben eö auch gemacht wie die Southerner seiner Zeit, sie ha ben sich schon längst zu dem Krieg vor bereitet, wo unsere nicht daran dachten ! Wir Handwerker sind am übelsten dran, denn es geht in keiner Art ein Geschäft; seit zwei Monaten habe ich für keinen Cent mehr verkauft; Arsenalarbeit giebt es bis jetzt noch keine, somit liegt alles darnieder. Ueber Soldat sein bin ich hinaus; sie könnten mich i keinem Fall bekommen; mein amerikanischer Bürgerschein ist gut ausbewahrt. Cs würde mir nicht dar auf ankommen für eine gerechte Sache oder Fortschritt helfen zu fechten, aber nie für Despotien zu vergrößern. Werther Freund, das Beste jetzt! Sie wissen, daß unsere Würtemberger stets die eifrigsten Amerikaner sind; denn wenn irgendwo in Europa ein 4ter Juli gefeiert wird, so ist eö in Stuttgart. Gestern feierten wir den 4ten Juli mit einem großen Pomp in einem der größ ten Gärten Stuttgarts; man hat dort die Uebersicht der ganzen Stadt. Da wir hier so frei reden dürfen wie in ei ner Republik, so wurden schöne Rede gehalten; die Anwesenden mögen etwa 500 gewesen sein ; viele in jetziger Zeit lebende Philadelphia, die meisten aber in früherer Zeit dort lebende und jetzt in Stuttgart anwesende Amerikaner, wo bei sich meine Persönlichkeit auch befand' Besonders zeichnete sich ein Freund von mir aus mit Namens John Algaier, Coachmaker von Philadelphia, der ge genwärtig auf Besuch hier ist. Wir ha ben nämlich eine Cadetten-Artillerie ge genwärtig hier, welche vier kleine Ge schütze hat; dieselbe wurden von Hrn. Algaier und Freunde veranlaßt, 161 Kanonenschüsse abzufenern; die Unab- Häugigkeits-Erklärung wurde verlesen, und außerdem wurden verschiedene Re den gehalten; Präsident Johnson ließ man hoch leben; auch wurde Lin coln nicht vergessen. Die Bilder waren im Saale zwischen den Sternbannern aufgesteckt. Obwohl mehr Demokraten als Republikaner anwesend waren, so war es doch Eine Verbrüderung. 2 Musikchöre spielten abwechselnd. Abends war großes Feuerwerk, und zu guter letzt Ball. Wir hatten nur eine kleine Ruhestörung; nämlich, zwei Southern Johnny Boys hatten es gewagt, sich ge gen den Norden höhnisch auszudrücken, und trugen Southern Dort dos diese wurden ihnen abgerissen, und so behandelt, wie Präsident Johnson sie auch behandelt haben würde, nämlich aus eine anständige Manier znm Garten hinausgeführt ohne Boxing. * * Wm. Ho loch. * Eine Committee von acht Herren in Con necticut, sämmtlich hervorragende Mitgliedern der UnionS Partei, wie der Hartford „Courant" sagt, hat eine National Unions Convention auf den Iten August nach New Häven berufen, um die volle Vertretung ihres Staates auf der Philadelphia Convention zu sichern. " In Preußen wüthet die Cholera furchtbar. Die preußischen Zündnadelgewehre. „Die große Lehre, die—schreibt die Times— Militärs aus dem gegenwärtigen Krieg in Deutschland lernen können, ist die unwidersteh liche Superiorität der von hinten zn ladenden Gewehre in der Action. Man hatte geglaubt, daß das östreichische Heer in Böhme numerisch stärker sei, als das preußische; es enthielt in je dem Fall eine weit größere Proportion von Ve teranen und vermuthlich auch von wisscntchaft lich gebildeten Offizieren; es war von einem Mann befehligt, dessen Ruf hinter dem keines Generals in Europa zurückstand; es kämpfte in der Defensive für eine Sache, welche, vergli che mit der der Angreifer, eine gute ist, und in einem Lande, dessen Bevölkerung lopal gegen das HauS Habsburg ist, und doch ist es allmäh lich immer weiter zurückgetrieben worden, und mit einem Verlust, der von den Preußen auf 30,(X>0 bis 10,000 Mann geschätzt wird, und soll es jetzt durch die Reihe von Niederlagen, die es erlitten hat, sehr ermuthigt sei. Es ward eine Zeitlang vermuthet, daß strategische Gründe von einer unerklärten und geheimnißvolle Na tur Marschall Beuedck veranlaßt haben könnte, von einem Punkt auf den ander zurückzufallen, bis er eine von ihm selbst für einen allgemeinen Kampf ausgewählte Position erreicht hätte. Diese Annahme ist nicht länger haltbar. Es ist durchaus nicht anzunehmen, daß ein solcher Widerstand, wie ihn die Oestrcichcr bei Skalicz, Trautenau und Münchengrätz leistete, im Grunde nur zum Schein stattgefunden oder, daß man Gitschin erstürmt werden und den Prinzen Friedrich Karl eine Vereinigung mit dem Kronprinzen in der Hoffnung zu Stande komme ließ, den Feind auf das Schlachtfeld zwischen Königgrätz nd Josephstadt zu ziehe wo nichts als ein entschiedener Sieg Oestreich nutzen könnte nd wo eine zermalmende Nieder lage den Preuße den Weg nach Wie öffnen würde. In diesen blutigen Treffen kämpften die öst reichischen Truppew hartnäckig und gut, aber dennoch wurden sie entschiede geschlagen nd sie wurden nach allen Berichten, die bis jetzt eingetroffen sind, von dem rascheren Feuer der preußischen Infanterie geschlagen. Von Anfang bis zu Ende ist es das Zündnadelgewchr, das die Entscheidung hcrbeigcfükrt und das Zünd nadelgewehr ist einfach eine von hinten geladene Büchse von sehr indifferenter Qualität. Dem Prinzip wie der Construktion nach läßt sie sich nicht mit mehreren von hinten geladenen Büch sen, die von englische Fabrikanten angefertigt werden, vergleichen, allein so unvokkomme sie ist, hat sie sich dennoch gut genug erwiese, um den Preußen den Sieg in fast jedem Treffen zu sicher. Hauptsächlich durch diese Waffe vre mochten sich die Preußen de Uebcrgang über die Brücke zu erzwingen, die bei Podell, zwischen Turnau und Münchengrätz über die Iser führt. Die Oestrcichcr hatten das Dorf occupirt, durch welches die ach der Brücke fübrrndr Straße passirt uud beherrschte von Fenstern und Barrikaden aus, die quer über die Straße errichtet worden waren, alle Zugänge. Allein die preußischen Büchsenschützc feuerte etwa drei Mal, bevor die, nur mit an der Mündung ladenden Büchsen bewaffnete Oestrcichcr im Stande waren, das Schieße zn erwidern. Dies gleicht jeden Nachtheil hinsichtlich der Zahl oder Position mehr als aus uud die Oestreich schci e vollständig überwältigt worden zu sein. I den Straßen standen die österreichischen Solda ten eng zusammengedrängt und von schweren Ladestöckcn behindert waren sie unfähig, rasch z laden und konnten kein entsprechendes Feuer auf das der Preußen abschieße, während diese in Folge des Vortheils einer bessere Waffe ihre raschen Ladungeil in eine fast vertheidignngs lose Menge abschösse. Dasselbe wiederholte sich bei der Eisenbahn- Brücke, etwa 200 Schritte weiter entfernt, wo gleichzeitig ein ähnlicher Kampf vor sich ging. Hier zeigte wiederum das Zündnadelgewchr sei nc Ueberlegenheit über die altmodische Waffen der Oestreich, denn die letztere siele im Ver lich zogen sich die Oestreicher zurück, die meisten, wo nicht alle ihre Todten und Verwundeten auf dem Schlachtfeld zurücklassend und es zeigte sich, daß nicht blos die Anzahl der östreichischen Tod ten eine viel größere war, sonder daß auch in wie fünf zu einem war. Das sind überraschende Resultate und doch sind sie nichts mehr, als was Jeder, der siiicht von militärischen Vorurtheilcn gefesselt war, vermuthet haben würde. Erst im vergangenen Monat munterte Marschall Bencdcck > seinem Tagesbefehl seine Truppen auf, die augenblick liche Ueberlegenheit der preußischen Gewehre zu verachten und sich auf das Bajonett zu erlas sen; jetzt sehen wir die Folgen. Ein Jeder weiß, daß Bajonette selten wirklich gekreuzt werden; werden sie gekreuzt, so folgt noch keineswegs, daß die, welaie die schlechtesten Gewehre trage, den kräftigsten Stoß versetzen und bevor sie ge kreuzt werden, ist es gewiß, daß die Schnellig keit des Feuerns eine verhängnißvolle Wirkung ausüben wird." Tagesneuigkeiten. * Ein Gerücht sagt auch, daß das ganze Cabinet abtreten wolle, um Stanton'S Resigna tion zu erzwingen. Dies wird nun zwar nicht nöthig sein, beweist aber, daß Stanton'S Eutfer nung beschlossen ist. * Die Demokraten von Ohio nd Rhode Island werde Delegaten auf die Philadelphia Convention schicken. * In Cincinnati fände am Abende des 23 d. Mts. zwei Morde statt. Edward Hortpcaee von Gordan wurde beraubt und sodann ermordet der Arbeiter Kellp wurdevon einem Nachbarn aus Rache erschlagen. * Richter Tilden zu Cleveland hat entschieden, daß „Rasiren" am Sonntagmorgen, vor dem Kirchengang, ein Werk der Nothwendigkeit ist. * Ein vorgestern in Chicago auSgebrochcner Brand machte 50 Familien obdachlos und ver ursachte einen Gesammtschadcn von 5000,000. Falsche HlO-Noten auf die „Highland National-Vank" in Newburgh, N., I. sind im Umlaufe. -5 Der Mapor von Portland, Maine, hat bis dahin 123,787.17 Untrrstützungögclder erhalten. Das HülfS-Commiltcc ertheilte so eben an 1500 Personen 0500 Kleidungsstücke. * Fünf Neger, die Mörder der Frau Lples in Marpland sind Donnerstag in Alexandria, * In New Aork fielen letzte Woche A,1117 Cholerafälle vor. Die Seuche soll schrecklich um sich greifen. Unzählige Todesfälle find an der Tagesordnung. * In Providence, R.-J., sind Wahlen zur Beschickung des Philadelphia' ConventS aus geschrieben worden. * In Boston ward am verwichenen Samstage ! das Hauptcentrum Stephens auf Bürgschaft freigelassen. , > iLocale Neuigkeiten. Lancaster, Pa. Donnerstag, den 20. Juli, 1806. Das Schützenfest. Während im alten Baterlande die verschiedenen Bruderstämme im blutige Kampfe gegeneinander liegen, und auch hier die verschiedenen StammeSgenosscn sich gegenseitig anfeinde, wird der Germania Schützenverein an Montag, den SU. Juli auch eine politische Demonstration aus führen, und zwar gegen die Feinde von Mexico'S Freiheit und die Monroe Dok trine. Es wird nämlich ein Vogel schießen gehalten werden, das heißt, ein östreichischer Adler, aus Holz verfer tigt, mit französischer Flagge und dem Namenzug von Maxel in Mexiko, soll von Deutsch-Amerikanischen Schützen (ohne Ansehen wo sie in Deutschland ge boren sid)abgeschosscn werde. Die Pre ise sind vierzehn an der Zahl, wovon der Hauptpreiö (welchen nur ein Mitglied des Germania Schützcnvereins gewin nen kann,) eine silbern vergoldete Me daille die übrigen hübsche Schützen- und Haushaltungs - Gegenstände sind, nebst dem Vogel, von dein Sekretär und Schütze, Hrg. E. F. Rees, gratis gege ben. Es sind hierdurch alle Freunde eines solchen Vergnügens höflichst zur Bethei ligung eingeladen. Für Speisen und Getränke ist bestens gesorgt. Neunte Versammlung des Vereins der Deutschen Presse von Pe n n su l v anic n. Lancaster Juli 11. 1800. Der Ver erwählt. Von Alle low ii: Ehrw. S. K. Brobst, von derLutherischen Zeitschrift", E. D. Pa.) Philadelphia. oe. E. Marwitz und ve. G. Kellner vom „Demokrat", A. L. Weise und Wilhelm Sepp, Delegaten von der „Phi ladelphia Turngemeindc". Pitts bürg. Rudolph Kuh, vom „Demokrat". R c ading. I. M. Beck, vom „Adler", PvttSville. mcn: Prof. I. F. Wiltin, von GettySburg, die Her ren Bcckman, Herzog und Weiß, Lehrer der Realschule zu Philadelphia, Vr. Bergen von Philadelphia. Ter Präsident des Vereins gab hierauf eine gedrängte Uebersicht über den Stand der Din ge i Betreff der Entwickelung der VereinS zwccke, wozu ihn häufiger Verkehr mit den Bil diingöanstalten, namentlich aber auch mit den Predigern, Lehrern und Gemeinden br- Die Angelegenheit kam später zur besonder Berathung, und führte zur Annahme eines Beschlusses. Es wurde da zur Berichterstattung über Lecha Couilty. Die Herren Brobst, Trerler und Leisering berichtete, daß verhält nißmäßig wenig in Lecha Eountp geschehe sei, undviel Gleichgültigkeit in Betreff der Förder ung des deutschen Elementes herrsche, naincnl sich auch die Kanzel nicht in den Grade Inter esse nehme, als man es billiger Weise erwarten könne. UebrigcnS habe sich ei Gesang Verein gebildet, welcher gute Fortschritte mache, und ver mittelst einer gesunden Agitation glaubten die Berichterstatter in Lecha bald Tüchtiges erzielen Schuylkill Eountp.— Herr I. W. Schräder, vom „Jefferson Demokrat", welche' nicht anwesend sein koiinte, schickte folgenden schriftlichen Bericht ein: Gleich nach Abhaltung der vom Prcßverein veranlaßte öffentlichen Versammlung dahier wurden Petitionen in Umlauf geseht, um die Schuldircktoren hiesiger Stadt aufzufordern, deutschen Unterricht in den öffentlichen Schulen einzuführe. Diese Petitionen erhielten über 500 Unterschriften, bei denen sich die Namen der bedeutendsten amerikanischen Tarbezabler der Stadt befanden. Die Schnlboard erklärte der Committee, welche mit Ueberreichung der Peti tionen beauftragt war, daß sie in dem laufen den Termin nicht wohl eine Aenderung des Stundenplanes vornehmen könne, aber die Sache für de nächsten Termin in ernstliche Er wägung ziehen wolle. Gegenwärtig haben die Schulen Ferien, sie werde im August wieder eröffnet. Die Schulboard wird also in den nächsten Wochen eine Entscheidung in dieser Angelegenheit treffen müssen. —Es ist mir ge sagt, daß die Bewohner von Tamaqua nur auf einen günstigen Erfolg unserer Bemühungen ivarte, um bei ihrer Schuiboard ebenfalls ei zleiches Ansuchen z stellen. Einstweilen unterrichten hier mehrere Privat ehrer in deutscher Sprache und haben dieselbe lollauf Beschäftigung. Die Zahl der deutschen Vereine und Logen ,at sich in letzter Zeil wieder vermehrt. Einer der ersten Paragraphen in derCvnstitution dieser Vereine lautet gewöhnlich: „Die Verhandlun gen sollen für alle Zeiten in deutscher Sprache geführt werden; ein Antrag auf Abänderung diese Paragraphen soll nie in der Ordnung sein". Hieraus erhellt, daß die Leute die deut sche Sprache erhalten zu sehen wünschen, und es ist nur nöthig, ihnen die Erreichung dieses Zieles möglich zu machen, ohne allzu große Opfer von ihnen zu forden. > Vollkommen überzeugt, daß der Verein der deutschen Presse in dieser Richtung bereits se gensreich gewirkt hat und noch ferner wirke wird, zeichnet achtungsvoll I. W. S ch r a d e r. Lancaster County. Ehrw. Hoppe berichtet, unterstützt von de Herren Steinmül- ler uud R. Bär, daß eine deutsche Schule mit der von ihm dedienten lutherischen Gemeinde > verbunden, und daß in Lanraster guter Boden . für Schulbestrebungcn ähnlicher Art, wie die in PottSville vorgenommene, vorhanden sei. Mit , etwas Agitation, glaubten die Berichterstatter, - daß die Einführung de Deutschen in den öf- fentlichen Schule durchgesetzt werde könne. Berks Count.— W. Rosenthal be > richtet, daß seit dem letzten Berichte em Deccm l her ein gesunder und naturgemäßer Fortschritt in den damals berührten Förderungsmittcln der Vereinzweckt bemerkbar gewesen sei. Die Schule der dcutsckic lutherischen Gemeinde ba . be sich so vortrefflich bewähr, daß schon jetzt der Bau eines eigenen großen Schulhauses deschlos > sei, und in Angriff genommen werde, und die , Erfolge übersteigen billigt Erwartungen. In der Hochschule werde Unterrich im Deutsche ° mit lobeiiswerthcm Eifer betrieben, und in gol . ge der Tüchtigkeit der gegenwärtigen Lehrerin lmmer beliebter; die Kevstone Normal-Schule - in Maratawnv fei nun vollendet, und man er > warte mit froher Zuversicht, daß durch nun dem so lange gefühlten Mangel an tüchtige Lehr kräften für die Countv-sschulen, welche englisch uud deutsch zu unterrichten im Stande sein . werde, abgeholfen werde; das Deutsche an sich selbst finde außerdem in dem wacker Schul > Superintendenten, Hrn. John S. Ermentraut, , einen der thätigsten Förderer. Im Vereins wesen werden von Seiten des Schiller Vereins die Bedürfnisse einer drutschen Literatur- und Bibliothek- Gesellschaft, und von Seiten des Männerchors" außer dem Gesänge die gesellt ge Bedürfnisse der deutsche Bevölkung zu be friedigen, versucht. Herr I. M. Beck stimmte . diesem Berichte im Allgemeinen bei. Philadelphia. vr. G. Kellner lie ferte einen äußerst interessanten Bericht, ver ' bunden mit mühsam gesammclteu statistischen , Angaben über den Zustand des Unterrichts. , und Schulwesens in Philadelphia, dessen Licht- und Schattenseiten. (Da der Berichterstatter die beireffenden Notizen nicht in der Hand des ' Sekretärs zurückließ, so muß derselbe es jenem . überlassen, einen selbstständigen Bericht zu ma chen. Der Sekretär.) > ES ging aus dem Berichte hervor, daß (in runder Summe) etwa 5000 Kinder deutsche Schulen in Philadelphia besuchen, und von 75 Lehrern unterrichtet werde. Davon sind bei , weitem die größere Zahl sowohl an Schulen, > Seitens der betreffenden Gemeinden mit einem sehr geringen Schulgelde bestellen könne. Herr A. Weise von der Delegation der Phi ladelphia Turn-Gemeinde setzte so dann, auf Wunsch der Versammlung, die Be stredungen der Tur Vereine auf dem geistigen ' Gebiete auseinander, und hielt sie demzufolge, ' was er heute über dir Arbeiten des Vereins der deutschen Presse selbst vernommen habe, für fast identisch mit denselben als Mitteln zur Förder- Er ersuchte daher, nach der weitere Erklärung, daß die Delegaten der Turngemeinde durch ihr Hichcrkommcn nur der allgemein ergangenen Einladung zur Beiwohnung Folge geleistet ha be, um einen Ausdruck der Ansichten des Ver eins über dik Turnerbcstrebungen. Die Berichte schlössen'hiermit. Es wurden in Bezug auf verschiedene darin enthaltene An rcguugcn folgende Beschlüsse gefaßt: Sendschreiben be reffend. Be- Schulen und namentlich auck?durch Bestrebun gen für Einführung des deutschen Unterrichts in den öffentlichen Schulen ergehen soll. Lecha betreffend. Beschlossen, daß auf Ende dieses Monats eine außerordentliche Versammlung des Vereins der deutschen Presse zu Allentown gehalten werde, um die Vereinö zwecke der dortigen Bevölkerung näher zu erklä ren, und zur kräftigen Förderung des deutschen Schulwesens daselbst anzuregen. Turn Vereine bereffend. Be schlössen, daß Turn Vereine durch ihre Bestre bungen für Förderung geistiger wie körperlicher dun/anzurege/oder zu veranlagen, 8. j 1 der Constitution des Vereins der deut schen Presse von Pennsvlvanien, dem Vereine samnilung^ dem Vorstande bei der Gesetzgebung für die Einführung des deutschen Unterrichts in den Volksschule z wirke, wurde durch den Bericht erledigk, daß ach Prüfung der Schulgesetze des Staates der Einführung solchen Unterrichts gesetzlich nichts im Wege steht, indem er allein von Verein bisher betriebene Richtung beibehalte, das Volk zur Einführung des Deutschen zu bewegen. Geschäftliche Angelegenheiten. Die Herabsetzung des Papierzolles betreffend wurde berichtet, daß die Angelegenheit vermit telst befreundeterCongreß Repräsentanten i den betreffenden Congreß Committee'S be- Papier-Mühlen. Herr Bär von Lancaster machte auf Verlangen einigt Mittbei lungtn über die von Lancaster Druckern errichte te Papier-Mühle, in welcher dieselben das Pa pier für ihren Bedarf selbst fabriziren werden. Man kam überein, daß die Befolgung des^glei ßigsten Mittel wäre, um die Papierpreise inner halb billiger Schranken zu halten. Nächste halbjährliche Versamm lung. Als Ort und Zeit der nächsten halb jährlichen Versammlung wurde Harrisburg, 27. December 1800 bezeichnet. Hierauf Vertagung. S. K. Brobst, Präsi. W. Rosenthal, Sckr. pro em. Die deutsche Volksversammlung. Wie wir bereits in unserer letzten Vummer berichteten, fand am Abend eine BolkSversamin lung in der Fulton Halle statt, bei welcher der Beschluß abgefaßt wurde, eine Committee von Bürgern zu ernennen, um für die Einfüh rung der deutsche Sprache in den Volksschu len von Lancaster zu wirken. Folgende Personen wurden als Mitglieds der Committee ernannt! Die Herren Loren, Knapp, Heinrich Franke, Philipp Ranninger, Rüben Bär, Carl Peters, Georg Darmstädtcr, Anton Jske, Hermann Müller, Rudolph Schmidt, Benjamin Jecker, Jakob Fischer, Adam Finger, Philipp Günther, Adam Schuh, Daniel Traut und Pastor Hoppe. Hoffentlich wird diese Committee nicht rasten, bis sie den noblen Zweck kür welchen sie ernannt wurde, erreicht ha. Nur frisch voran! Gängerfest! Der Gesang-Berein „Männerchor" dahier beabsichtigt Montag und Dienstag, lg. nd 1. August 1866 einGesangfest zu veranstalten und ladet hiermit das Publikum zur Theilnahme an diesem Feste freundlichst ein. Der „Liederkranz" von Baltimore rühmlichst bekannt und och mehr fremde Sänger werde erscheinen >n>d mitwirke. DaS gest soll auf folgende Weise arangirt werden: Samstag, de 11. August Empfang der Nemden Sänger, sodann des Abends eine Pa rade mit bunten Laternen und Feuerwerken durch verschiedene Straße der Stadt. Monjag Abend das große Fest-Concert ? wobei der Baltimore „Licdcrkranz" die Opcretto Incognit o " oder „Der Fürst wider Wil len" vorgetragen wird; außerdem noch mehrere Eintritt zum Concert -... gz CtS. Rcservirte Sitze ...... ZU „ Tickets zur „Landparthic" „ Sollte ungünstige Witterung eintre- Tagc stattfinden. Die Comite Laue a st c r, Juli 20. 'OO. zeichneten Kunde an diesem unserm strebsamen Mitbürger. Ueber den Soilnenstich. Da bei der große Hitze, welche in de letzten für zeitgemäß, unser Leser Einiges über diese Krankheit litzuthcite. Der Sonnenstich kommt besonders bei Kindern leicht vor und giebt Nach vorausgegangenem Schauder tritt Müdig keit ei, Schwere des Kopfes, Dunkelheit vor de Augen; stechende Schmerzen im Nacken und Rücken stellen sich der Regel ein, wonach anhaltender, klopfender, zusammenziehender, drückender Kopfschmerz mit entzündlichem Fie der, starker Hitze, großer Unruhe, geröthcten, ge gen das Licht empfindlichen Augen folgt. Die Nase wird trocken, das Gesicht ist aufgetrieben, die Carotiden (Adern am Halse) klopfen stark fühlbar, man vernimmt Klingeln in den Ohren; die Respiration ist langsam ; der Puls meisten theils voll und Kart, die Hanl trocken, der Durst falls die genannten Symptome zu begleiten. Was die Behandlung der Krankheit selbst an belangt, so habe wir in den nachfolgenden Zeilen nicht die Absicht, de Aerzte vorgreifen zu wolle, sondern wollen Laien nur angeben, was sie thu können, bis ein tüchtiger Arzt zur Stelle ist. Das so oft angewandte Auflegen von Eis auf den Kopf ist nicht zu empfehlen, da eö durchaus nicht immer angebracht ist und manchmal Schaden anrichtet. Eines der besten Mittel ist folgendes: Man nehme zwei Drach- , nien Essig-Acthcr mit zwei Unze Weinessig ge mischt. Von dieser Mischung halbstündlich ei nenKaffeelöffcl voll in cinemEßlöffcl vollZucker- Wasser z geben. Es wird dabei der Rücken vom Nacken bis zum Kreuzbeine mit einer Mischung von zwei Drachmen EssigActhcr nd vier Unzen Wasser abgewaschen. Auch soll von der ersten Mischung alle drei Stunden ein Kaffeelöffel voll, in einem Eßlöffel voll Zuckerwasscr genommen, anf strapaziöse Märsche und bei Arbeiten in der Sonnenhitze ei sicheres Vorbeugungsmittel gegen den Sonnenstich sein, um so inehr, wen die Leute auch zuweilen die Dünste dieser Mischung Liste der Jurors, gezogen für den August-Termin der Court der der Vierteljährlichen Sitzungen von Lancaster Countp. Grand Jurors: Benjamin Baddorf, Penn. , James Cople, Stadt. Thomas ColliiiS, Columbia. Adam Dennison, Conov. lamcS A. Ewing, Martie. Peter Elser, Clav. Ephraim Goß, Ost Donegal. Peter W. Gorrecht, Stadt. John Hacker, jun., West Eocalico. John Hollinger, Ost Douegal. C. L. Hunscckcr, Manheim Townschip, Peter Heller, Ober Leacock. Edward Jacobs, Leacock. Benjamin Lcaman, Elisabethtown Bor. Benjamin McCutchcn.Rapho. Jacob E. Mcllinger, Manor. Elijah Pugh, Salisburp. Enoch Paßmorc, Drumore. Jacob Schitz, Marwick. David N. Scott, Fulton. George Twining, Stadt. Peter B. Warner, Earl. Petit-lurorS: Baker, Stadls Martin B. Bruner, Conestogo. losua Brinton, Salisbury. Clarkson Cook, Fulton/ Jacob Carrigan, Drumore. John M. Dickinso, Salisburv D. W. Dicirich.Stadt. Samuel Eberl, Clav. William Gompf, -ladt. Jacob G. Getz, Stadt. Rüben Garber. West Heinpsield. losua Hägens, Martie. Marti C. Heß, Drumore John P. Hibschman, West Cocalico. John Hcrtzlcr, Eärnarvon. I icob H . Hcrschcy, West Hempfiejd John Heß, Mülheim Townschip. Abraham S. Kauffman, Penn. Robert M. Morrow, Stadt. David L. Miller, Rapho. ch Michael McCullo, Stadt. Jacob MeverS. Manor. Jacob N. Miller, Stadt. Sebastian Miller, AdamStowa. George B. Mowry, Stadt. Robert C. Neeper, Fulton. Samuel Nißlcv, Clay. EuoS Pennock, Liltle Britain. Henro Pfahler, Columbia. David Pfoutz, Clav- George H. Pickle, Bart. David Ringwalt, Ost Heinpsield. Elias Reist. Penn. John Stchinan, West Hcmpsield. Abraham Slricklcr, Rapbo. Jacob H. Stricker, West Heinpsield. Alcrander Schultz, Strasburg Boro. H. M. Trau, Salisbury John Troyer. Stadt. Joseph . Wright, Manor. William Wilson, Colcrgin. John Aundt, Brecknock. Jacob Zecher, Stadt. , .