Pennsylvanische Staats zeitung. (Harrisburg, Pa.) 1843-1887, July 05, 1866, Image 1
Hmnzullmmschk StNAts-ZntllW. Jahrgang I. D i e - PennsylvanischeStaats-Zritung Heraus.,cgebc vo Zok,.' Georg Ripprr, erscheint jede Tviimrsla.,, und kostci per Jahr, zahlbar inncrbalb dcsJabrcs, d RA.S nach Versluß des Jahrqaii.is. Einzelne Ercmplarcn, .1 Gents per Stuck. Heine Subscriptione werde sür weich,er al"sechS Monaten angenommen auch tan Kiemand das Blatt abbestellen, bis alle Rück stände bezahlt sind. -Anzeigen werden zn den gcwoknltchen Prei sen inserirt. Office! in der „Patriot und Union" Straße. Harrisbarg, nd in der „Intelligenter" Druckerei, an, Erntre Square, Lancastcr. Poesie. Mai 18. Terzine von Robert Prntz. Ja, das ist Krieg ! Drommeten bor' ick tonen. Die Trommel ruft und lockt von Ort z Geschütze rasseln, RosscShufe dröhne. Kohorte drängt sich klirrend ans Kolwrte, Enrollte Banner flattern in den Lüften, Und kreichend öffnet sich die lanuspforte. Was grünst du, Saat V Was soll, o Lenz, dein Düften? Denn eine Ernte kommt, da wird der Schnitter In rothem Blute steh n bis zu den Hüften. Statt Blüthenslocken regnet'S Eisensplitter, Der Keim des Wohlstands, halb erst ausge gangen, Ersäuft in ungeheurem .striegsgcwittcr, Und hintendrein, mit fieberbleichcn Wange, In'S Hungertuch den räudgcn Leib ge gangen. Da statt Kanonen rasseln Leichenwagen, Und was des Kriege grimmer Zahn ver- Das wird der Pest als Opfer hingetragen. -Doch wo der Preis, um den es stch verlohnte, Auf Einen Wurf sein Altes so zu sehen Und muthig zu bestell' das Ungewohnte? Die Feinde wo, die ihre Schwerter wetzen, Die Ehre unsres Landes hinzumordcn Und unser Recht, das heil'gc, zu verletze ? Woll'n etwa sich des Nordpols gier'gc Horde, Baschkir sich undKalmuck och einmal trcsscn Zum Stelldichein an unsers Rheines Bol den? Wie? oder treibt cS endlich doch den Neffe, Da alle andren Künste fehlgeschlagen. Des großen Oheims Beispiel nachzuäffen ? - - O nein, es will, entsetze,isvoll zu sagen! '--Z düng. Mit Deutschen in den Brudertrieg stch Feuilleloi Pennfhlvanisch-Deutsche Rache. , Bon A. Douai. (Fortsetzung.) 11. Aber man irrt sich sehr, wenn man glaubt, mit dem Tode der Väter habe die Neckerei zwischen dcn Kindcrn aufgehört. Nein, sie artete vielinchr zu wirklicher Feindschaft ans, schon weil die Kinder nicht alle den Verstand der Väter geerbt hatten und nicht Maß zn halte wußten. Dadurch nnd durch den lächerlichen Ge ruch, -ist. welchem die beiden Familien weitumher standen, wurden die Söhne beider der Reihe nach zur Auswanderung bewogen, während die Töchter jede Ge legenheit, hinweg zu hcirathe, begierig ergriffen. Binnen weniger Jahre wa ren beide Häuser leer, bis auf je ein männliches Wesen, die jüngsten Söhne, welche die Farm erbte, und jeder mit einer Schwester und der verwittweten Mutter wirthschafteten: sie hießen Con rad Schellenberger. Jacob Ehrispel. Diese Söhne waren i mehr als i .einer Hinsicht getreue Spiegelbilder der väterlichen Eigenthümlichkeiten, wie sie ihnen auch leiblich am meisten ähnelten. Sogar die Politik und Religion, das rothe Haar nd die großen EckzahuMügt ten sich mit vererbt. —Jacob riger Gegner der Sklaverei und ebenso sehr der Pfafferci; Conrad stimmte mit FanatiSmusdasdemokratische Ticket, weil . sein Vater und Großvater es gestimmt hatten, und ging fleißig in die Kirche, weil diese dasselbe gethan. Und neben den verschiedenen sonstigen Gründen, welche pe für diese Wahl der Richtungen haben mochten, war es ein Hauptgrund, daß der Nachbar das Gegentheil dachte. Wäre der Eine von Beiden plötzlich zu einer entgegengesetzten Glaubens- oder politi schen Partei umgeschlagen : —der Andere würde ebenso weit nach der gcgcnthcili gen Seite ausgewichen sein, bloß um nicht Religion und Partei mit dem feind seligen Nachbar theilen zu müssen. Diese grundlose OppvsitionSwuth, an elcher Jacob, trotz seiner im Ganzen reichern Begabung und bessern Auöbtl ' dung, so sehr wie Conrad litt, führte zu manchen lächerlichen Vorkommnissen.- Wenn sie einander begegneten, so drehte sich unfehlbar derjenige um, der zuerst de Andern ansichtig wurde, und schlug <<int verschiedene Richtung ein. Auf einem Subscriptionsbogcn zusammen tsimte man Beider Namen nicht finden. Mädchen, welches mit dem Einen hatte, konnten in den Augen des Andern keine Gnade mehr hoffen. Wer sich dagegen mit dem Einen irgendwie gezankt oder veruneinigt hatte, durfte von vornherein beim Andern ans sreund ljche Aufnahme rechnen. El schlauer Hansirer, welcher Eonraden lange nicht zum Ankauf eines Bildes bewegen konnte, brachte diesen dadurch zu Stande, daß er einfließen ließ, sein Nachbar Jacob habe allerdings das Bild ebenfalls als schlecht getadelt. „Wenn der's tadelt, so muß es gut sein," sagte Conrad und behielt das Bild, Jacob zum Trotz. Jacob wet tete ie, haßte die Wettspielerci bei de Pferderennen aus den landwirthschaftli cken Ausstellungen, spielte überhaupt nie; allein als er einst bei einer solchen Gelegenheit Conrad eifrig auf eine schwarzen Hengst wetten sah, ließ er sich durch seine Oppositionswnth zum Wetten auf das Gegenpferd verleite. Wenn Jacob sich zufällig einen neuen schwarzen Rock angeschafft hatte, so darierte eö ge wiß nicht lange, bis Conrad einen weißen hatte, und als Conrad endlich seinen Widerwillen soweit trieb, sich ein crics Wohnhaus in der oberste, fernsten Ecke seines Grundstückes aufzubaue, um die verhaßte Wohnung Jacob'S nicht mehr vor Augen zu haben, so mußte dieser na türlich ebenfalls das Gegentheil davon thun: er setzte sein eigenes Haus aus Walzen und rollte es ebenfalls stromauf wärts, bis es dem neuen Nachbarhause gerade gegenüberstand. Um sich aber die Aussicht auf dieses, und dem Nackbar die aus das seinige zu benehmen, stellte er sein Haus hinler ein Dickicht von Nuß bäumen und baute am Bache einen ho hen Zaun von alten häßlichen Brettern, die er ans seiner Seite mit Epheu dicht verkleidete. So kam es, daß sich beide aus Widerwillen gegen einander gerade die unbequemste und unzweckmäßigste Stelle zu ihrer Wohnung ausgesucht hatten. Kurze Zeit, nachdem dies geschehen war, zog ein neuer Ansiedler, auch ein ptiinsylvanischer Deutscher, in die Ge gend und brachte eine hübsche Schwester mit. Da beide Nachbarn ihm beim Auf blvcken des Hauses und der ersten Ein richtung halfen wobei sie natürlich Sorge trugen, nicht zusammenzutreffen. —so lernten sie beide die niedliche Eva zu glcicberZeitkenne. Siegebörtezu jenen klein und dauerhaft angelegten Frauen, welcbe von Lebenskraft uud Muthwillen übersprudeln, als kenne die beschränkte Hülle den üppigen Inhalt nicht fassen. Außerdem war sie eine grau, wip ein garnier sie wünsche muß tbätig un verdrossen und zufrieden. Nun war Ja cob Chrispcl ein bildhübscher Mann. Die rotben, leicht gekräuselten Haare standen ihm ganz gut zu seinem kräfti gen Nacken, seiner hellen Haut und mun tere Gesichtsfarbe und den funkelnden dunkelbraunen Augen; endlich war er ein wahres Muster schönen Körperbaues und hatte in der Schule etwas gelernt und führte eine gute Unterhaltung. Con rad dagegen war, abgesehen von seinen Eckzähnen, den „Hauern," wie man sie im ChriSpel'schen Hause bezeichnete, ein kaum minder hübscher Bauerbursche. Wenn Eva eine Zeit lang nicht wußte, welchem von beiden Bewerbern sie den Vorzug geben sollte, so war das erklär lich. Abgesehen davon, daß ein junges Mädchen der Freier nicht genug haben kann nnd, so lange sie die Auswahl hat, sich in Verzögerung ihres Entscheids ge fällt, war es Eva wirklich schwer gemacht, dem schlanke, rüstigen, braunlockigen Conrad einen Korb zu geben. Außer dem waren Beide gleich wohlhabend.nnd angesehen. Dieses lange Schwanken Eva's mit ihrer Wahl führte zu einem verhängniß vollcn Zusammenstoße zwischen den Ne benbuhlern. Sie hatte zuerst Conraden das Wort gegebe, mit ihm in Heideloff's Hotel am Pfingstmontag zu Balle zu gehen, aber unter der ausdrücklichen Be dingung, daß Jacob nicht eingeladen werden sollte, zugegen zu sei. Als die ser dies erfuhr, schnaubte er vor Aerger und Rache und kam trotzdem zum Balle. Hier muß es ein paar unglückseligen Tölpeln aus der Umgegend einfallen, halblaut anzügliche Bemerkungen auf ihn loszulassen, die seine ohnehin gereizte Leidenschaft noch mehr aufstacheln. Es gab in Folge dessen einen Wortwechsel und eine so furchtbare Prügelei, daß der Ball unterbrochen ward. Als Eva ihren Stillgeliebten denn das war Jacob —wie einen Simson un ter den Philistern herumwüthen sah, und der Aufruhr den höchsten Grad erreicht hatte, da vergaß sie ihre Verstimmung darüber, daß Jacob sie nicht zuerst zum Balle eingeladen hatte, sondern sich hatte von seinem Nebenbuhler zuvorkommen lassen. Sie stürzte sich wehklagend nnd angstschrciend zwischen die Kämpfer, um sie zu trennen, indem sie dabei Jacob'S Namen mit unverkennbarer Zärtlichkeit wiederholt in das Getümmel hineinrief. „Jacob," rief sie endlich, „wenn du mich nur ein bischen liebst, so hörst du auf!" Sie hatte ihm das Letztere mehr zugeflüstert als gesprochen, und dennoch hatten e beide Nebenbuhler gehört denn Conrad war ihr natürlich gefolgt. Jacob war auf einmal wie vom Blitze gerührt. Er stutzte, er drehte sich nach ihr um, er starrte sie mit glühenden Au gen und dock Haid geistesabwesend an. Dann ergriff er sie plötzlich beider Hand und zog sie aus dem Getümmel hinaus und sich nach i ein einsames Nebenzim mer. Und ohne auf ihre schamhaften Einreden zu achte, faßte er hier ohne Weiteres ihre beide Hände, sah ihr tief in die Augen und sagte „Ob ich dich liebe ? —Sag, was ich Schweres thun soll für dick ich will'S thun. Deinetwegen dab' ich Keilerei bekommen. Sagt der lahme Kiffelhans, wie ich vorbeigehe, zum Spindler'S Jack: „Weißt's auch sckon, der Feucrbrand bat von der Eva den Korb kriegt, und der Seehund dreht ihm eine Nase ?"—Und das soll ich mir gefallen lassen! Ist das wahr! Dreht mir der Seehund eine Nase ?" Und bei diesen Worten zitterte er vor unterdrückter Leidenschaft. „Aber, guter Jacob, so sprich doch hier nicht von solchen Sache. Mas solle die Leute denken?" „Hier sprech' ich davon. Ich muß wissen, woran ich mit dir bin —jetzt zur Stunde oder ick weiß nicht, wozu ich im Stande bin!" „Warum hast du mich denn nicht zum Balle geführt; ich wär' lieber mit dir ge gange. Denkst wohl, ich soll zn Hause bocken bleiben und gar nickt tanzen, wenn du einmal keine Lust hast? Aber jetzt sei mir rubig uud geh' still nach Haus, sonst will ick ickls mehr von dir wissen. Jacob rauble ihr einen Kuß, als die Tbür aufging, nnd Conrad mit argwöh nischer Haltung bereintrat. Sie ging sogleick begütigend auf diesen zu, und Jacob schlich, der erhaltenen Weisung getreu, lamnisroinm und still hinaus und war verschwunden. Aber nun war Conrad'S gute Laune dabin. Er glaubte nickt obne Grund von ausgestochen zu sei, ver nachlässigte seine Tänzerin den Rest des Abends, behandelte sie gleichgültig nnd sprach auf dem NachhauSwege nur we nige Worte mit ihr, indeß er auf Rache gegen Jacob brütete. Vergebens bot sie alle ihren Schalkssinn ans, ihn zu un tcrbalte nd z zerstreuen. Er blieb einsilbig. Da erschien, wie sie so stumm in der Mondnacht den Waldpfad wandeln, da, wo sich der Weg theilt nnd rechts nach Eva's, links über den Back mittels eines hohen Steges ack Ebrispel's Farm führt, plötzlich Jacob's Gestalt ans der Vrücke, und er ruft munter: „Gute Nacht, Eva. Künstig tanzest du nur mit mir!" Das hatte gerade noch gefehlt, um Conrad' Groll zn hellen Flammen an zufachen. Er vergaß Alles um sich her und war mit einem Satze bei Jacob auf der schmalen Brückt. Obne ein Wort zu verlieren, hatte er den schon zum Weg gehen umgcwandtcn Nebenbuhler um den Leib gepackt und wollte ihn tief hinunter in das felsige Bachbett schleudern. Der beklemmte Angstschrei Even'S hat te Jacob gewarnt, so daß er nicht ganz unvvrbereilet überfallen wurde. Es ge lang ihm, den rechten Ellenbogen auf Conrad'S Brust zu stemmen und ihn mit dem linke Arme zu fassen, während er schon halb in der Schtvebe hing. Er drückte des Gegner'S Oberleib hinterrücks nieder, indeß er in seinen Armen schwank te und mit den Füßen bc schmalen Bal ken des Steges suchte. Sobald er diesen gefunden hatte, entrang er sich ikm durch einen verzweifelten Ruck, der Beide tau meln machte. Aber wie zwei Löwen, die keine Gefahr achten, jeder nur noch für die Vernich tung des Gegners athmend, dringen sie sofort Beide wieder auf einander ein. Der ganze jahrzchnienlange Groll der beiden feindlichen Häuser schien hier durch ihre beiden Erben zum Austragen kommen zu sollen. Mit einem kurzen Laute der Wuth führt Conrad auf Jacob einen Faust schlag, der Beide zum Wanken bringt. Im Sturze umklammern sie sich und ver schwinden unter dem angstvolle Zeter geschrei Evcn's vom Stege. Aber im Fallen hat Conrad mit sei nem rechten Arme den Steg umschlungen und er hält sich mit seiner durch die wil deste Leidenschaft verzehnfachten Stärke noch unten daran fest, indeß Jacob, der ihn um de Leib gepackt hat, von ihm herabhängt. Oben kniet Eva auf dem schwindelnden schwanken Balken, vor Entsetzen an all.'n Gliedern gelähmt und selbst keines Ausrufs mehr fähig. Wenn Conrad losläßt, so müssen Bei de fünfzig Fuß tief hinabstürzen. Aber obwohl er den Steg mit beiden Armen umschlingt, so ermattet ihn doch das dop pelte Gewicht, das an denselben hängt, von Sekunde zu Sekunde mehr. Er ver sucht es in seiner Verzweiflung mit dem linken Arme allein sich festzuhalten, um mit der rechten Faust einen Schlag auf des Gegners Gesicht zu führe uud ihn dadurch zum loslassen zu bringen. Cr kommt damit nicht zu Stande—der linke Arm versagt ihm unter der furcht baren Last—und beide stürzen mit Schre ckensrufen in die Tiefe. LaneaSter, Pa., Donnerstag, Juli S, l. Eva als ächtes Naturkind gewinnt hier im Nu ihre Besinnung wieder. Sie rennt über den schmalen Steg, den sie sonst kaum trippelnd zu betreten wagte auf das an dere Ufer, rutscht und schießt das steile Ufer durch Büsche und Felsblöcke hinab und gewinnt den Rand des Baches. Da wälzen sich die beiden Nebenbuh ler, immer noch in grimmiger Umarmung im Wasser über das holperige Geröll hin und her. Sie haben offenbar und merk würdigerweise nur wenig Schaden erlit ten; denn die Wucht ihres Falles ist durch eine vorspringende Uferstelle und das Buschwerk gebrochen worden, und ihr Groll schien jeder Todesgefahr gespottet zu haben. Aber das kalte Wasser nd die Läh mung in allen Gliedmaßen haben das Ihrige gethan, sie abzuspannen, und die Scham, vor Eva da sich im Bache herum zuwälzen, bringt die Kämpfer Völlens zur Besinnung. Lautlos und wie begossene Pudel raf fen sie sich bei Even'ö hilfreichem Zurufe auf und schwanken nach verschiedenen Seiten auseinander, so rasch es nur die erschöpften und verschrien Leiber erlau ben wollen. Eva seufzt nach überstandencr Todes angst aus tiefstem Herzen auf, sinkt dann zu langem Ausruhen auf eine MooSbank am Ufer nieder und muß dann allein ih ren kurzen noch übrigen Nachhauseweg suchen. Vier Wocken später konnte Jacob sckon wieder ausgehen nnd sich vor den Leuten sehen lassen, während die Niederlage bei Conrad etwas länger dauerte. Diese ihm gewährte Frist genügte Ersterem, den Sturm auf Eva's Herz vollends fertig zu laufen nnd dessen Eroberung zu vollen den, ehe sein Gegner dazwischen treten konnte, und in der sechsten Woche nach dem nächtlichen Zweikampfe wurde das Pärchen in aller Stille getraut. 111. Wenige Monate später brach derSon derbundSkrieg aus. Von dem ersten Sturme patriotischer Begeisterung wur den viele Demokraten mit fortgerissen und ergriffen die Waffen, um die Union zu vertheidigen, allem Conrad blieb trotz seiner erst kürzlich so klar bewiesenen Kampflust und seinem Talent zn Ucbcr sällen von dieser Begeisterung unberührt. Es wurde ein Regiment in dem Bezirk aufgebracht, und die ledige Jugend ström te zu den Waffen-Conrad verhöhnte das. Jacob dagegen war Fneer nd Flamme für die Sache des Vaterlandes - ersuchte viele Jünglinge der Umgegend zum Ein tritt in das Regiment zu bewege. Bei Vielen bekam er zur Autwort, sie würden nur mitziehen, wenn er sie als Liente nant anführte. Er selber glühte vor Thatenlust aber er hatte ein junges hübsches Weib er erwartete, Vater zu werden —er fürchtete, Conrad möchte in seiner Abwesenheit ungestraft Rachehand lungen an ihm und den Seinen verüben —und er besann sich lange. Seine Mut ter und Schwester riethen ihm namentlich aus dem letztgenannten Grunde ab, und Eva rieth ihm natürlich nicht zu, obschon sie ganz dachte wie ihr Gatte. Am Ende setzten die Bitten seiner Altersgenossen, sein eigener Ehrgeiz, eine halbe Compag nie zu führen, dasßeispiel Anderer, wel che ebenfalls in den Krieg zogen, und sein eigener Patriotismus dem jungen Manne so sehr zu, daß er sich zun, Kriegsdienste entschloß. Nur wollte er vorher von Conrad ein Versprechen haben, daß er ihm während seiner Abwesenheit kein Feuer im Rücken anzünde. Und zum ersten Male vielleicht in seinem Leben suchte er den „Eber" in seiner eigenen Wohnung auf. Dieser riß seine Augen weit auf, als er den Todfeind und Nebenbuhler mit ruhiger, ja freundlicher Miene auf setner Schwelle stehen sah. Er blieb aber ruhig sitzen. „Conrad Schellenberger," redete ihn Jacob fest, aber mild an, „ich komme, dich zu fragen, ob du Frieden mit mir und meinem ganzen Hause haben willst, wenn ich in den Krieg für dein und mein Land ziehe?" Conrad konnte noch immer keine Worte finden. Er kratzte sich im Haare —er konnte seines offenen, männlichen Geg ners Blick nicht ertragen, sondern schaute abseits in eine Ecke. „Es ist eigentlich ein ungerechter Krieg," murmelte er, „aber ich ich will." „Gieb mir deine Hand darauf," sagte Jacob und trat zwei Schritte näher. Conrad stand auf, ohne ihn anzuseh en, schlug ein und sagte kein Wort. „Lebe wohl und sei glücklich!" sagte Jacob und ging. „Gleichfalls 1" war die ganze Antwort. Der Abschied Jacob'S von seiner Gat tin, Mutter und Schwester war thränen reich, aber kurz, denn da Regiment ver vollständigte sich rasch, als es bekannt wurde, daß er mitging. Lange Zeit ließ daö Benehmen Con rad'S und der Seinen gegen daö Chris pel'che Hau nichts zu wünschen übrig. Eva genaß bald darauf eine Knäbleins, und die frshe Kunde vom Wohlsein der Mutter und des Kinde und von dem tiefen Frieden, in welchem man mit den Nachbarslcuten lebte, erreichte Jacob brieflich im Heerlager und beruhigte ihn völlig. Wenn cS auf Conrad allein an gekommen wäre, so wäre wohl aus immer Waffenstillstand zwischen beiden Häusern geblieben. Allein er hatte seine Mutter und Schwester bet sich, welche kein Ver sprechen der Urfehde gegeben hatten und sich durch daö von ihm gegebene nicht für gebunden hielten. Sie begannen bald genug hinter Conrad'S Rücken den klei nen Krieg gegen ChriSpel'S, und zwar mit aller jener erfinderischen Oualsucht, welche Frauen entwickeln können, wenn sie zum Hassen, statt zum Lieben erzogen sind. Die Zunge, dieses zweischneidige Schwert, war ihre Waffe. Es dauerte nicht lange, so lief das Gerücht um, daß Eva die Abwesenheit ihres Mannes zu sträflichem Umgänge mit dem Knechte be nutze. Das Gerücht war unglaubhaft, ja lä cherlich, wenn man bedachte, daß der Knecht Jacob Hiller alt genug war, um Eva's Großonkel sein zu könne; daß er Triefaugen nnd eine Glatze hatte, überhaupt unsagbar tölpelhaft und häß lich war, sein Lebtag in keinem Gerede der Liebelei gestanden hatte, vielmehr von de Mädchen wie eine Vogelschcue ge flohen worden war, selbst als er noch dreißig Jahre jünger war. Allein eben die lächerliche Abgeschmacktheit des Ge rüchtes sicherte ihm weiteste Verbreitung. Der bloße Gedanke, die hübsche, von Muthwillcn und Verstand übersprudelnde Eva und den Tölpel, die Ruine, den Pa vian Job zusammenzureden, hatte etwas Verführerisches, weil unwiderstehlickzuin Gelächter Reizendes. Das Gerücht ein mal gegeben, welche prächtig galante Abendtcuer konnte man den be,dn Op fern unterschieben! Wieviel bekam der Erfindungsgcist der alte Basen beider Geschleckter zn thun, um einen ganzen Licbesroman aus der ersten Anlage der Fabel herauSzuspinncn! Als Eva zuerst von diesem lächerlicken Gerüchte hörte, lachte sie selber i aller Unschuld darüber. Nicht iv ihre Schwie germutter uud Schwägerin, welche vor Aerger über diesen neuen, offenbar von den Schcllcnbcrger's gespielten Streich platzen wollten und sich bitter über die Wvrtbrüchigkeit des „Seehundes" be klagten. Eva nahm den Letzten: Schutz, weil sie ricktig atzute, daß dergleichen nur von den Weitzern drübrn ausgegangen sei. Allein bald darauf wurde ihr Eon rad aus andere Weise lästig und verdäch tig. Er suchte sich itzr zn nähern, was ihm leickt gelang, da sie gar keinen Grund sah, Uni barsch abzuweisen und dadurch noch mehr zu verfeinde. Er benutzte jede Gelegenheit, sie über den Bach her über anzuredr, wobei er immer frcind lick—nur z u freundlich war. Er schickte ihr durch ein Nachbarkind einen Korb voll Erdbeeren eigner Zucht ; er lies sich'S nicht nehmen, ihr im Bache ein paarmal die Wäsche spülen zn helfen ; er warf ihr endlich sogar einmal ein Kußhändchen zu. Das Alles berichtete sie getreulich der Schwiegermutter und Schwägerin, mit welchen sie in viel besserem Verhältniß lebte, als es so vielen anderen Schwie gertöchtern gelingt. Es wurde im KriegS rathe der drei Frauen ach reiflicher Ue berlcgung beschlossen, den alten Job im Namen aller Drei mit der Botschaft zum „Eber" zu schicken, hier sei das Kußbänd chen wieder, welches Conrad jüngst über den Bach geworfen habe, weil man eö drüben nicht brauchen könne. Dabei mußte Job, der gerade über Tischzeit ge schickt wurde, vor dem ganzen versammel te Schcllenberger'schen Hauswesen ein Kußhändcben werfen, so plump und pos sirlich, wie er es nur zu Stande bringen konnte. Diese unschuldige Rache versetzte nicht blos die Frauen, sondern auch selber Conrad in Aerger, weil er so seine heim lichen Absichten auf Eva vor eine unbe qucme Oeffentlichkeit gebracht sah. Denn daß er Absichten auf sie habe, gestand er nunmehr scince Mutter ans Befragen ehrlich ein. „Wer weiß," sagte er, „ob Zacob je ain diesem brudermörderischcn Kriege wiederkommt? —Wer hat dann, wenn er bleibt, einen bessern Anspruch aus Eva als ich? Wenn er sie lieber gehabt hätte, als ich, wäre er nicht in den Krieg gezogen." „Conrad, Conrad," warnte seine Mut ter, „warum wartest du nicht, bis sie Wittwe ist? Jetzt ist sie Höllenbrandin vor Gott und der Welt, und du hast nichts mit ihr zu schaffen. Ich will von den Höllenbrands nichts geschenkt haben nicht cinmcl eine heimliche Gunst. Viel weniger sollen sie uns durch so einen Töl pel in'S Gesicht verhöhnen!" Fortan begann Conrad Even zu has sen, wozu er bisher noch kein Herz gebabt hatte. Er hatte nichts dawider, daß die beiden Weiber neue Rachepläne gegen die Nachbarn spannen ; er beförderte sie nicht, aber er that auch nicht das Gegen theil. Bald spürten die ChriSpel'schen Frau en die Folgen davon, und sie zweifelten nun alle drei nicht länger an Conrad' Wortbruch. Jetzt war ihr Sinnen und Denken Tag und Nacht auf nichts gerich tet, als wie sie den Wortbrüchigen allen einen recht empfindlichen Streich spielen könnten, einen Streich, welcher ihnen zugleich sür immer von ihnen Ruhe schaf fen sollte. Eva'S Schlauheit hatte den ersten fruchtbaren Gedanken, aber die vollstän dige Ausarbeitung des Planes verdankte sieder unversöhnlichen mittelreichen Ra cke wuth der Schwiegermutter und Schwägerin. Eines Vormittags, als Conrad in Ge schäften aus mehrere Tage verreist war, die Knechte auf dem Felde und die Schel lenbergcr'schen Frauen ganz allein im Hause waren, kamen den Gebirgspsad herab vor den Zaun zwei Frauen in Zigeunertrackt, eine alte und eine jüng ere, mit otkrn Lumpen bedeckt, dunkel braun von Hautfarbe und rabenschwarz von Haar, die alte tief über ihren Stab gebückt und stark gerunzelt an Stirn und Hand, die junge ziemlich hübsch, aber durch ei paar Warzen im Gesicht ent stellt. Niemand hätte iu der Alten Even, in der jüngeren ihre Schwägerin erkannt. Die Hundt ließen sie nicht durch die Zauntbüre herein, und die alte Schellen bergerin, von ihrer Tochter gefolgt, ging ihnen an de Zaun entgegen. Wir müssen beiläufig erwähnen, daß cS noch unlängst im Innern PennsylvanienS ei nige Zigeuner gab, welche mit Wahrsa gen gute Geschäfte machten. "Müttercken," krächzte die alte Zigeu nerin, „wenn dn uns einStückGeld gibst und was zu essen, so wollen wir dir wahr sagen." „Ihr seid Lügcnpropbcten," schalt die alle „Ebcrin." „Aber wenn ihr unser Vieh nickt bcsprccken und nns keinen Schaden an Leib und Gut anthun wollt, so will ick euch Geld und was zu essen geben." „Zeig mir deine Hand, Müttercken," liebkoste die alte Zigeunerin, „wir wollen euck nichts zu Leide tbun und lautere Wahrheit sagen." Die alte Sckellenbergerin zog die Hand sckeu zurück; aber ihre Tochter war neu gieriger und bielt die ihrige hin. "Äh, was seh' ich," krächzte die Wahr sagerin mit langsamer, feierlich singen der Stimme. „Junges Blut, stolzen Sinn, langes Leben, reiches Glück. Ai, ai! —Du hast fünf Brüder und vier Schwestern- —ai, ai!—Aber böse Fein de sind dir nah, sei aus deiner Hut! Du bist scklau—das hast du von deinem Vater, Töchtercken! —ai, ai! —Dein Ba ter ist nickt lange todt, war ein gesckeu ter Mann. Hatte aber viele Kämpfe mit seinem Feinde und starb im Zorn. — Ai, ai deine Brüder und Schwestern sind alle fortgegangen und 'S gebt ihnen wobl, ai, ai! aber dein Bruder, der noch hier ist eö droht ihm ein großes Unglück —" „Mein Sohn, was ist mit meinem Sobne?" rief hier die alte Schcllenber gerin mit steigender Besorgniß. „Zeige mir deine Hand Mütterchen," sagte die Zigeunerin einschmeicheln „sieb, sieh, da ist Alles so klar —ich kann mich nicht irren-du bist fünfzig Jahre alt und wirst noch lange leben mit deinen Kindern —wenn —wenn du deinen Sohn hier bei Verstände hältst. —Ai, ai! er hat so viel Haß gegen seinen Erbfeind, daß er leicht wahnsinig und rasend werden kann. Ai, ai! Mütterchen, das kannst du verhüten —du mußt Tag nd Nackt auf ibn ausvassen, ei ganzes Jahr lang, bis der Merkur im Zeicheu des Krebses stebt ai, ai! wenn er rasend wird, so siegt sein Erbfeind über ihn und machteucrHauS ganzzuSchan den —wenn er wahnsinnig wird Mütter cken, so schneidet er dir des Nachts im Scklase die Kcble ab und schlägt seiner Schwester die Hirnschale ein—ai, ai!— ich irre mich nicht! —Passe besonders auf, wenn er mit dem Gesichte über den Bach hinüber sich wendet —dann droht ihm Verrücktheit. —Halt ihn lammfromm!— ai, ai! Dann werdet ihr alle Drei lange leben, und dein Sohn wird noch reich werde und ein großer Mann, und wird mit seinem Erbfeinde Frieden schlie sie. Ich rede die Wahrheit." (Schluß folgt.) Nuabhäugigkeitserkläraag der Vereinigten Staaten. 4tcn Juli 1776. Wenn im Laufe der Begebenheiten ein 801 l genöthigt wird, die politischen Bande aufzulösen, die cS mit einem an dern vereinten, und unter den Mächten der Erde die gesonderte und gleiche Stel lung einzunehmen, wozu es durch die Gesetze der Natur und deren Schöpfer berechtigt ist, so fordert die geziemende Achtung vor den Meinungen der Men schen, daß cS die, jene Trennung veran lassenden Ursachen öffentlich verkünde. Wir halten folgende Wahrheiten für klar und keines Beweises bedürfend, näm lich ; daß alle Menschen gleich geboren, daß sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten begabt sind, daß zu diesen Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit gehöre, daß, um diese Rechte zu, sichern, unter den Menschen Regierungen eingesetzt seien, deren gerechte Gewalten von der Zu stimmung der Regierten herkommen,daß allemal, wenn irgend eine RegierungS form zerstörend in diese Endzwecke ein greift, das Volk das Recht hat, jene zu ändern oder abzuschaffen, eine neue Re gierung einzusetzen, und diese auf solche Grundsätze zu gründen, und deren Ge walten in der Form , ordne, ie es ihm zu seiner Sicherheit nd seinem . Glücke am erforderlichsten scheint. Di Klugheit zwar gebietet, sckon lange be stehende Regierungen nicht um leichter oder vorübergehender Ursache willen zu ändern, und demgemäß hat alle Erfah rung gezeigt, daß die Menschen geneig ter sind, die Leiden zu ertragen, so lange sie zu ertragen sind, als sich durch Ver nichtung der Formen, an welche sie sich einmal gewöhnt, selbst Recht zu ver schaffen. Wenn aber eine lange Reihe von Mißbräucken und unrcchtmästigen Eingriffen, welche unabänderlich immer dar den nämlichen Gegenstand verfolgen, die Absicht beweist, das Volk dem absolu ten Despotismus z unterwerfen, so hat dieses das Recht, so ist es seine Pflicht, eine solche Regierung umzustoßen und neue Schutzwehren sür seine künftige Sicherheit anzuordnen. Von der Art war auch das stille Dulden dieser Eolo uicn, und von der Art ist nun die Noth wendigkeit, welche sie das frühere Sy stem der Regierung zu ändern zwingt. Die Geschichte des gegenwärtigen Königs von England ist eine Geschichte von wie derholten Ungerechtigkeiten und un rechtmäßigen Anmaßungen, alle die Er richtung einer unumschränkten Tyrannei über diese Staaten bezweckend. Zum Beweise dessen seien hiermit Thatsachen der unparteiischen Welt vorgelegt. Er hat seine Genehmigung den heik samsten und nothwendigsten Gesetzen für gemeine Wohlfah-t verweigert. Er hat seinen Stadthaltern verboten, Gesetze von unaufschiebbar: r und drin gender Wichtigkeit rechtskräftig z ma chen, oder er hat ihre Wirkung suspen dirt, bis seine Genehmigung dazu wäre erhalten worden, und die so aufgescho benen hat er zu beachten gänzlich ver nachlässigt. Er bat verweigert, andere Gesetze zu zweckmäßiger Einrichtung auSgedebnter StaatS-Distrikte zu genehmigen, tS sei denn, daß dieses Volk sein Vertretungs recht bei der Gesetzgebung ausgegeben haben würde ein Recht, dem Volke unschätzbar und furchtbar nur dem Ty rannen. Er hat gesetzgebende Körper in unge wöhnliche, unbequeme, und von den Be wahrungsörtern ihrer öffentlichen Ur kunde entfernte Plätze zusammen beru sen, und dies aus der alleinigen Absicht, sie durch Ermüdung zur Willfährigkeit gegen seine Maßregeln zu zwingen. Er hat zu wiederholten Male die Häu ser der Repräsentanten aufgelöst, weil sie sich mit mannhafter Festigkeit seinen Eingriffen in die Bolksrcchte widersetz ten. Er bat nach solchen Auflösungen für eine geraume Zeit die Wahl anderer (Repräsentantenhäuser) zu veranstalten sich geweigert, wodurch die gesetzgebende Gewalt, die nicht vernicht werden kann, vollständig zum Volk, um sie auszuüben, zurückgekehrt ist, und mittlerweile der Staat allein Gefahren eines feindlichen Einfalls von außen, und Erschütterungen im Innern ausgesetzt blieb. Er hat sich Mühe gegeben, da Stei gen der Bevölkerung dieses Staate zu verhindern, indem er zu dem Endzweck den Gesetzen sür die Naturalisation Fremder Hindernisse in den Wege legte, andere Gesetze, zum Ermuntern der Ein wanderungen hierher, zu erlassen, ver weigerte, und die PreiSbedingungen zu neuen Ländererwrrb steigerte. Er hat die Richter von seinem Allein willen abhängig gemacht, in Hinficht der Dauer ihrer Aemter, und des Betrags und der Bezahlung ihrer Gehalte. Er hat eine Menge neuer Aemter er richtet, Schwärme von Beamten hierher geschickt, um unser Volt zu belästigen, und seinen Lebensunterhalt aufzuzehren. Er hat mitten unter uns in ZriedenS zeiten stehende Heere ohne Zustimmung unserer gesetzgebenden Behörden gehal ten. ES war sein Bestreben, die Kriegs macht unabhängig von der bürgerlichen Gewalt, und erhaben über sie zu stellen. Er hat sich mit andern (Mächten) ver bündet, uns einer unserer Verfassung ganz fremden, und von unsern Gesetzen nicht anerkannten Gerichtbarkeit zu un terwerfen ; indem er seine Genehmigung ihren Ansprüchen angeblicher Gesetzge bung ertheilte, diese nämlich: zur Eiaquartirung starker bewaff neter TruppencorpS bei uns ; zur BeschützuUg derselben durch ein Scbeiagericht von der Strafe auf den Todtschlag, wenn sie ihn an den Be wobnern dieses Staates begehen wür den; zur Abschnriduag unsers Handels mit allen Theilen der Welt; zur Auflage von Abgaben aus uns, ohne unsere Zustimmung; zur Beraubung der Wohlthat des Gerichtsverfahren durch Geschworene in manchtrlei Fällen; zu unserer TranSportirung über Meer, um angeblicher Verbrechen we gen gerichtet zu werden; zsr Vernichtung de freie System der englische Gesetze in einer benach barten Provinz, indem er eine Will kir-Regieruag in derselben einführte, und ihr Grenzen erweitrrtr, m sie. Rro. 2. zur gleicher Zeit als Muster und als taugliches Werkzeug für die Einfüh rung der nämlichen unumschränkten Herrschaft innerhalb dieser Evlonieen gebrauchen zu können; zur Wegnahme unserer Freiheits briefe, Vernichtung unserer werthvoll stcn Gesetze, und rer RegierungSsormen von Grund aus; zur SuSpendirung unsrer eignen Gesetzgeber und zur Ermächtigung jener, uns in allen und jeglichen Fäl len Gesetze zu geben. Er hat der Regierung hier entsagt, in dem er uns außerhalb seines Schutzes erklärte, und Krieg gegen uns führte. Er hat unsere Meere geplündert, un sere Küsten verwüstet, unsere Städte verbrannt, und Tod und Verderben über unser Volk gebracht. Er hat, indem er gegenwärtig große Heere ausländischer Söldlinge über schifft, um das Werk des TodeS, des Elends und der Tyrannei zu vollenden, bereits mit Handlungen von Treulosig keit und Tyrannei begonnen, welche kaum ihre Gleichen in den barbari schen Zeitaltern haben, und des Haup tes einer civilisirten Nation völlig un würdig sind. Er hat unsere aus hoher See gefan genenen Mitbürger gezwungen, die Waffen gegen ihr eigenes Vaterland zu tragen, die Henker ihrer Freuude und Brüder zu werden, oder selbst durch de ren Hände zu fallen. Er hat unter uns innere Ausstände erregt, und gegen die Bewohner unsrer Grenzen jene grausamen Indianer auf gereizt, deren bekannte Kriegsweise ein rücksichtsloses Vertilgen jeden Alters, Geschlecht und Standes ist. Bei jeglicher Stufe dieser Unterdrük kung haben wir auf das allerunterthä nigste um Abhülfe gebeten ; unsern wie derholten Bitten wurde nur mit wieder holtem Unrecht geantwortet. Ein Fürst, dessen Charakter durch eine jede Handlung so sehr einen Tyrannen bezeichnet, ist untauglich, eine freien Volkes Herrscher zu sein. Wir haben es aber auch nicht an An forderungen an unsere britischen Vrüder fehlen lassen. Wir haben sie von Zeit zu Zeit vor dem Versuche gewarnt, durch ihre Gesetzgebung eine unerlaubtr Rechtspflege über uns auszudehnen. Wir haben sie an die Umstände unsrer Auswanderung und diesseitigen Nieder lassung erinnert. Wir haben an ihre angeborne GerechtigkeitSliebe und Hoch herzigkeit appellirt, und sie beiden Ban den unsrer gemeinsamen Abkunft be schworen, jener angemaßten Herrschaft zu entsagen, die unvermeidlich unsere Verbindungen und Gemeinschaft unter brechen würde. Aber sie waren auch taub gegen die Stimmen der Gerechtig keit und der Blutsverwandtschaft. Da her müssen wir der Nothwendigkeit, wel che unsre Trennung von ihnen erheischt, nachgeben, und sie für da halten, wofür un die übrige Menschheit gilt, für Feinde im Krieg, für Freunde im Frie de. Wir daher, die Voltsrepräsentanten der Vereinigten Staaten von Amerika, versammelt im Generalcongreß, und den höchsten Richter der Welt für die Rein heit unsrer Absichten zum Zeugen anru send, verkünden hiermit feierlichst, und erklären im Namen und aus Machtvoll kommenheit des guten Volks dieser Co lonien, daß diese vereinten Colonjen freie und unabhängige Staa ten sind, und es zu sein das Recht ha ben sollen, daß sie von allem Gehorsam gegen die brittische Krone los und ledig gesprochen find, und daß alle politische Verbindung ,wischen ihnen und dem britischen Reiche gänzlich aufgelöst ist und sein soll daß sie als frei und un abhängige Staaten volle Gewalt haben, Krieg anzufangen, Frieden zu schließen, Bündnisse inzugehen, Handel zu trei ben, und alle andern Handlungen und Dinge zu verrichten, wozu unabhängige Staaten rechtlich befugt sind. Und zur Aufrechthaltung dieser Erklärung ver bürgen wir uns, mit festem Vertrauen auf den Schutz der göttlichen Vorsehung, wechselseitig mit unserm Leben, unserm Hab und Gut und unsrer unverletzlichen Ehre. John Hancock, Samuel b-mS, John Adams, Roben T. Paine, Clbndae Gnrv, Ißah BaMlett, Wm. Whipple. Matthe Thornton, Stephen Hoplins. William Sllerp, Roger Sherman. Sam. Huntington, Wm. William, Oliver Wolcott. Wm. Slop. P. Lwüiaßon, Francis Lewe, Lew MornS, Rich. Stockten. Jodn Wttherspoon, Francis Hopkins, John Hart, Abraham ill-rk. Stöbert Morris, Benjamin Rnsh, Benjamin Franklin. John Morton, John Morton, Ge. Slpmer, JameS Smith. George Taylor JameS Wilson, Geo. Roß. Casar Robnep, George Read, Thoma M'Kean, Samuel Hase. William Paca. Thomas St, ChaS. Carroll, Ge. Wvthe. Richard Henry Lee, Thema Jeffrrso, '"j. Harris. Thoma Relson. zr., Sr-miS Lightsoot Loe. Carler Brarton, W. Hooper, Joseph H—S, John Pen, Edward Rntledge, Tho. Howard. >r,. Thom-S Lynch, jr-, Arthur Mibdleton. 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