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Die Kapelle; Nr. 3. Trinslchrr; Nr. 4. Hoffnung; Nr. 5. Schwß btfchcs Leih; Nr. Reiter'S bs Freude heran wachsen lassen. An diesen vemühuhgen ließen es die guten Eltern icht fehlen. Die Mutter gab Karolinen den erste Untei eicht in der Religion; fie redete it lhr herzlich und rührend von'dem lieben Vater t Himmel, der die Wume wachse, die Väume blühe, und die Kirsche und Trauben reif, machte; fie erzählte ihr von dem göttliche Ktnderfteuude Jesu, der gute Kinde? so lieb habe. Auch lehr te fie die Kleine solche hänslich Arbeit en errichten, die ihren zahrte Kräfte angemessen waren. Der Vater machte fich das angenehmste Geschäft daraus, ta den Stunde, die ee nicht in der Amts stube zubringen meßte. Karoline tm Le se uud Schreiben selbst zu nnterrtch ten. Eine sehr wohlthätige, ja die einzige Erholung fand er in feinem Vanmgate. Da er de größte Theil des Tagest der Kanzlet saß, und nur Schwarz auf Weiß vor fich sah, so fühlte er fich im Vrüaea des herrlichen Baumgarte im mer sehr wohl, und er wartete der Bäu me selbst. Es gab da für th von de ersten Frühlingstagen au bis spät tu den Herbst, wo er zu feine icht geringe Vergnügen die Früchte abnahm, sehr viel z thu. Die forfälttge Mutter besorg te, mit Hülfe der Magd, de Gemüsegar te. Als Karoltne acht Jahre alt war, wurde ihr, jedoch unter Aufficht der Mut ter, die Pflege des Blumengärtchens aus getragen. Sie fühlte fich dadurch sehr geehrt ad erfreut. Sie vollzog de Auftrag, über alle Erwartung der Mut ter. ganz vortrefflich. Der Vater schenkte ihr das Kirsche, bäumchen ta der Mitte des vlumengärt chens. Sie hatte größere Freud daran, als an allen Blume. Sie besuchte und bewunderte es alle Tage, von der Zeit an. wo V'.üthenkaofpe aasdrache, bis die Früchte reif waren. Es betrübte fie zwar al die schönen weiße vlättche der Blü then abfiele; alein it vergnüge de merkte fie, wie die Kirschen, erfl noch grün und kleiner als Erbsen, zu Voe schein kamen, und nach und Schimmer größer wurde, bis endlich die schönen rothen Kirschen zwischen de grünen Laube bervorglänzten. „So lst es nun einmal! sprach der Vater, Jagend und Schönheit vergehen, wie Vlüthe; die Tu gend aber iß die Frucht, die an von dem vanme erwartet. Die ganze Erde ist gleichsam et großer Garten, indem Gott jede Menschen seine Stelle an wie; reichliche Früchte de Guttu zu bringen. Wie Gott dem Baume Regen und Sonnenschein giebt, so giebt er uns seine Gnade zum Wachsthums in jeder Tugend—wenn wir e nur an uns lcht fehlen lassen." Karoline versprach, da Ihrige tre lich zu thun, uud ihr tägliche Betragen rechifertigte auch die schöne Hoffnungen der Elter. Die kleise Familie lebbe sehr znfrtede vd vergnügt, und trug nicht nur durch Rath und Tbat, sondern vorzüglich durch ihr schönet Beispiel sehr viel dei, daß auch die wacker Landleute im Dorfe und t der Gegend umher in Eintracht nd Frieden lebten, und fich dabei sehr glücklich fühlten. Allein der Krieg, der gegen da Ende de vorige Jahrhundert in de hsrr ltchen Rheingegenden schon so viele Ver heerungen angerichtet hatte, näherte fich nunmehr auch diese ftiedliche Thale, in dem biher Ruhe uud stille, häultch ee Glück gewohnt hatten. Da Dorf ward wechselweise, bald vo Feinde de fetzt, und litt dabei unbeschreiblich. Jetzt behauptete e wieder der Feind, nd er preßte, da es ihm an Lebensmitteln fehl te, beinahe den letzte Bissen vrod. Al lein och einmal sollte er au dieser Gr gend vertrieben werd,. Die Deutschen hatten den Feind vor Ausgang der Son ne it große Muthe angegriffen, nd waren bi an da Dorf vorgedrungen. Hier wurde der Kampf heftiger; da Fe er der kleinen Gewehre dauerte unausge setzt, von den Berge zu beide Seit en de Dorfe donnerten die Kanone. Die Kugel flogen über da Amttzau hin und her, und am Ende de Dorfe fing es an z brennen. Der brave Amt mann machte, sobald der Donner de Geschütze fich etwa entfernt hatte, An stalten zu Löschen. Seine Frau saß, mit gerungenen Händen nd bleich wie eine Wand, am Fenster der untern Stu be und blickte inbrünstig betend znm Himmel. Karoltne kniete weinend ne ben ihr, erhol dt zitternden Händ nd nd betete so innig, wie die Mutter. E war bereit Rachtttag drei Uhr. Da wurde plötzlich an der Hausthür, ge schellt. Die Frau schaute durch da Fen ster. Ein Offizier in Hnsaren-Uniform hielt mit feinem Pferde, von dem er ab gestiegen war. vor der Thüre. „O Gott lob, rief die Mutter, er lst von de Her reder Deutschen." Karoline eilt hin aus, und öffnete die Hausthüre; die Mutter folgte. Der Offizier hatte indeß da Pferd eben der Thüre angebunden. „Lieber Himmel, wie erschrocken sehen Sie an! sprach er freundlich, lndeer die bleichen Gesichter erblickte. Geyen Sie ruhig! Die Gefahr ist vorüber. Sie find sicher. Auch da ausgebrochen, Feuer ist so viel al gelöscht. Der Herr Amtmann wird sogleich hier seyn. Ich bitte blo um eine kleine Erquickung. unv Vediniznugeu. M o 2. 2 st .5 ? K L I HO O 2 „ 2,0 z.oo e.os s.oo s.oo i?.- i Ealne 4.00 ,v lo.no 12.0 s is, so 2. t „ S.oo ,2.00 ls.oo 25.00 ,5.0045. -w > ..... 25.00 35.-0 -5.00 S-.-u, nrünulstiaiörs und Erecuiörs B?äck'rch te Gefchäfts-Anzeigen von ö Zeilen.l Iv st 5,00^ All vorübergehenden Anzeia en kosten U> Cent eine Linie fite die erste Cinr knng nd 5 Cent ine Linie für stts lt- Zendc Inftrttont. wäre es. wenn Tie nichts Audere hab sollte, auch ur ei Visse vrod und e-, Trunk Waffer!" Er trat in da Ztm, v lehnte den Säbel in eiue Ecks, fetzte fi . uud wischte mit eine weiße Tuche d ' glühend Angeslcht. Dieses nl ging es charf her. sagte er; doch Gott sei geloer. wir haben gesiegt. St Engel des Himmels hätte der Mntttr nd Tochter ftin erfreulicher, Erscheinung sei köuue. Die Mutter hatte noch einig- Flaschen Rh-tuwel . te? dem Vinttrgemüft tm Tand d,: Keller verborgen, die der Feind Rio entdeckt hatte. Sie beachte eine Wasche Wein nud ein Stück RoggenbrWp dazm Sie entschuldigte sich, dass vT GpeiSea sonst nicht ehr orrtthip ftt. „Das tst senng sagtt der vjftzi-e, tutz, ach de Brode griff nnv soglew davon aß; das schmeckt! Es ist der erste Visse den ich bentt genieße." Karoline ging und brachte von ihrem Bäumchen, anfeine reinen meistePoe. zellaateller. die schönsten hochrotste Me. scheü. „Kirschen, rief der Offizier; Mo sind gegenwänig stier zu Lande rwe Veto ttnheit. s ist et Wunder, dast st- der Feind schonte. Es find hg alle Väume umher abgeirret." „Die Kirschen, jagte die Mutter. Wüch se auf eine änmchen, das i Karo llnens vlumengärtche fleht, nnd an ih. rem Gednrtstage gepflanzt wurde, te find erfl seit ein paar Tage reif gewor den. Der Feind mag ans das klewe Läumchen icht geachtet habe." „Und diese Klrscheu trage Sie mt aus, holde Kleine? sagtt de? Vffizter er freut. O nicht doch; fle find für Sie. Es wäre Sünde, Ihne nur ctne einzige zu nehme." „Wie könnten wir. sagte Karsli, de edel Männer, die ihr vlnt für vergieße, ei ige Kirsche versagen?" und helle Thränen fla.de ihr t de freundliche, dnnkelblanen uchnz. uud fioffe ihr über die biüheude Wange. „Sie müßen alle essen, sagt sie mehrmalz ich bitte Sie darum-" Er nah et paar Kirßche, wtt legte fie ans den Tel! eben fei Weinglas. Kam hatte er aber da Glas an de nntz gefetzt, so ertönten die Twmpett. Er sprang auf nd gürtete de Säbel a. „Sie blase n Aufbruch, sagte er; ich darf keine Augenblick ehr verweilen." DieMutterßaud mit de Wetue vor th. uud u Sthigte zu trinke. Karsli packt die Kirsche sehr geschickt i etueu Bogen weiße Papiers, od flehte, fie etugufieck eu. CS ist sehr heiß, sagte fie. ud Kir sche ßd voch immer eine kleine Erfrisch -34 habe wahrhaft ketue leero laich.'."sagte der Offizier. Ich führe all ein Grpäcke bet mir. Sehe Sie, ich bin beladen wie ei Packpftrd." „Ei, sagte Karoline, die wenige Ktriche werde wohl och ei Piätzche jdtte." ie bat mit einer so wohlwollepe. gnp. üthige Zvriglichkeit, daß er fich halt, wie er konnte. Er nah eine vricftafche heran, verwahrte fie ans der vnch. ter feine Weste, und fleckte die Kirsche zu sich- „Vahrhastig sagte er gerührt es thut eine ehrlichen Krieger, de jeher Gm mit Unwille gleichsam in de Mund ge zählt wird, sehr wohl, solche freundliche, wohlwollende Mensche zu treffe. Schade, daß ich icht länger bleibe kann! Ich üafchte Ihne, ei liebe Kind, irgend eine Kleinigkeit zu Andevke z gebe; all-to wirklich habe ich gar nichts, icht einmal eine Kreuzer Geld. Ve. Gnugen Sie fich it eine DMA." Ee schwang fich auf sein Pstrd. rief Kar olinen und ihrer Mutter noch ein Lebe wohl zu. und sprengte davon. Die Freude der gute Leute über ihr Rettung war von kurzer Dauer. Einig Wochen nachher fiel beide Dorftet große Treffen vor. Da Dorf wnrde beinahe ganz in eine Schutthause ver wandelt. Auch da Amthau brannte ab. Die Familie war faß Alle gekomme. Mit weinende Angenzo gen Dater, Mutter und Tochter z Fnß weiter, und sahen fich och oft nach de rauchenden Schutte n. Da Land kam in die Gewalt der Wtn de. Der Brave Amtmann, der e immer mit seinem vaterlande gutgemeint hatte, und seine Landefsüeße wen geblieben mar, ustte sich glücklich schätzen, mit de Leben entronnen zu fein. eine weite re Anstellung t de eroberte Lande dntste er nicht denken. Ar begab kch mit Frau und Tochter in eine entfernte Stadt, und lebte da sehr kümumMch. Sein Fürst irrte selbst al et Fremdling umher, und tonnte ihm nicht geh. Der treffliche Amtmann suchte indeß mit Abschreiben einige Wenige zu verdiene, seine Frau machte Putzarbeiten, undKar oline, die bald in alle weibliche Ar beiten Meistert wstrd, half dabei treulich mit. So schlugen sie stch doch immer mit Ehre durch dt Mit. > (Fortsetzung.) ' -