MLLlheim Journal
Wird herausgegeben leben Donnerstag.
Walter K Deining?,
<?ignthümer.
Subscriptlonsprels, 51.50 das Jahr,
Bet Vorausbezahlung.
Druckerei und Office:
Zelter Stock, Masser's Gebäude,
Millhelal. Lentre Co., Pa.
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EST PEEMIÜM!
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a cnrrie.l off Üictii.shest kouurj.
i\t]cr.*VYT cxiakitcU.
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HnaniM'krd TJfiICIENT - LOCK
:TOH" MACIIISE. AUAFTE!) vo tho
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-'AÖILKor LINEN, SEWING from tfce
ifualins to Clruh d 1
-ATUEIL 6uci Conflderc© FELY
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CN!- SEW'MO MACKiHE thut
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Sarranted for Five Ycars.
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not ropixscnted.
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-.4 Tühiagtra Street, Boston, Ha.3s.
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Mommeuheu
zulcht erreicht!
V, 5 tilzec, t!;?e atlernäres.
Mhmaschiae!
.ingeführt behauptet sie ihren Platz
für immer.
rrtasfchen Maschine.
ch-.srt Eure altmodischen, schwerfälligen,
verlausenden, Frauen Lödtenden Ntafchi
i zu uns. Wir nehmen dieselben zu
iOO als Theil der Zahlung an eine von
.i.-ILN Maschinen.
fielst berühmt ihrer Vortheile wegen:
Lindas; sie eine der grössten Maschinen
sst, welche heutzutage fabrizict werden. An
„end'mr für den Familiengebrauch sowohl
t!s 1:-: Werkstätten. Sie hat das grösste
ftchcn mit einem grossen „Bobbin"
-''--ms beinahe eine ganze Spule Zwirn
i!i. T.e Spältnung des EchlsschcnS kann
.'gulirt werden ohne Herausnahme des
Schiffchens ans der Maschine. .
Diese Maschine ist so construlit. Dass die
stumunwcndung dizcct über die Nadcl ae
läiicbt und dadurch sie die Befähigung be
sitzt das schwerste Material mit unvergleich
i.chcr Leichtigkeit zu nähen. Sie ist sehr
riusll.n in Construction und so dauerhaft
a.D Stahl und Ajen sie machen kann. Alle
isice bewegende Theile sind von verhärtetem
(s'irn und Stahl und auf sinnreiche Art
cc.'-.flruirt, keine Triebkraft zu verlieren.
Wie iönncu rechtmässig jede
für 8 Jahre garantiren.
Sie ist dje leichteste, ruhiastlanfende Ma
schine Markte. Sie ist ebenfalls die
sr ra.schltigstverzielteLnd hüb chesie Maschine
jv vroducirt.
M.: allen diesen Borzügen wird sie den
noch von H 15.00 bis H25.Ä) bisilger verkauft
v'-v irgend eine andere Masch:e erster
K-osie.
Unumschränkte Controlle von Tisiricten
7 id Agenten gegeben.
Annehmbare Kaufverträge werden offerirt
oder auch auf Credit.
Schickt für Circulare und Bedingungen
cn die -
V'djbs LezvinZ- liladiiiie 00.,
verslm?r. <rl.rcand,
Watter Deininger. Eigenthümer nnd Herausgeber.
Sß. Jahrgang)
Leben, Waebs
th nn, Schönheit.
London Haarfarbe Wtedcrher
ft lker.
Keine Farbc. macht harte IH-arr sanfk und
seidenartig; reinigt de, Skalp von allen lln
reinigkeittn, macht das Haar wachsen, lwe e
ausgefallen oder dünn geworden ist.
Kaun mit der Hand angewende! verdeda
eS weder die Haut färb, nsch Flecken aus den
feinsten Linne acht. Als Haarmtttel ist eS das
vollkommenste, welches die Welt jemals bervor
gebrach. DaS Haar wird erneuert und gestärkt
und tb seine natürliche Farbe ebne Anwen
dung von mineral!''ck>en Substanzen zurückgegeben
Sei Einführung dieses ahrbaft weribvel
len Präparat in djeiem Lande, war e taS
! Wunde: und die Bewunderung von allen Klas
sen und bat sich als der einügc Artikel bcwäbrt,
weicher absolut und ebne Fed grauen Haaren
j i!rr natürliche Farbe wiedergibt, ibnen Ge
sundheit. Weiä'c. Glanz und >-chönl'tit verleibt
und Haar auf Kahlköpfen von dessen Ursprung-
It.chcr Farbc erzeugt.
Dieser schöne und wohlriechende Artikel ist in
sich selbst eomplct. kein, Abwaschung oder Bor
brrcitnna ver seinem Gebrauch oder irgend sonst
etwas ist nSth'.g, um die grivztnsHzcN esvltatt
zu erzielen. f 5
7S ContS pcß Finseh.
Man ende Bestellungen an Dr. Sw avne
k Sodn . 330 North ScchSste Straße, Ppila
delpdia, Pa., alleinige Eigenthumer.
Berka,ft bei allen Druggisten.
Die Lunge!
Schwindsucht.
Diese aufreibende und aefäbrlichr Krankheit
und deren vorausgedcnde Svmptome, vernach
lässigter Husten. Nachtschweiß. Heiterkeit. Zehr
fieber —werden permanent gekeilt durchs. D r.
Swayne's Compound - Syrap
von wilden Kirschen."
Bronchtti S—Ein Vorläufer der Lungen
schwindsucht. ist äarak.'crisirt durch Catarrh
oder Entzündung der Schlcim-Membraue der
Luft-Passage, mit Husten und Auswurf, kur
zem Allem, Hciselkci! and Schmerzen n der
Brust. Für alle bronch olen Affcctionen. weh
cn Hals, Verlust der Slim ne, Husten, ist
Dr. Swayne's
Compound SkxupS von üöiltcu
Kirschen
ein Hauptmittel.
B:N'N oder Blutspeien mag von der Larvnr,
Zrachia, Bronchi oder der Lunge bcrrüdrcn
und aas verschiedenen llrsachcn stammen, als
da sind übergroße Körperliche Anstrengu-g, Ple
thora oder Volldcil dcr Gefäße, schwacher Lun
ge, llrberanstrcngun der Stimme, unterdrück
ter Ausleerung,'Berstcpfuuz der Milz cder Le
der, c. :c.
Dr. Zwayno'S Couevound Tyrup
von Wilden Kirschen
trifft das Übel an der Wurzel, indem er das
Blut reinigt, der Leber und der Nicrcn idre ge
sunde D bäligkcit zurückgibt und das Nervensy
stem stärkt.
Er ist taS einzige wirksam? Mittel gegen
B'UtUNg, Bronchiale und alle Lungcnkrankdci
tcn. Schwindsüchtige und selche, d'.e zu schwa
cher Lunge prädtsronirt stno. sollte: nicht ver
fehlen, dieses große vegetabilische Heilmittel an
zuwenden.
Seine wunderbare Kraft, nickt blos über
Sckwindsuckt. sondern üderjedes chronische Lei
den, wo eine allmähliche altcranvc Aktion nc
lbiz ist, ist bewiesen. Durch '>urn Gebrauch
wirb der Husten bewiesen. Durch seinen Ge
brauch wird der Hustrn looke, der Nachschwciß
vermindert sich, der Schmerz läßt nach, der
! PulS kehrt zn seinem natürlichen StatuS zurück,
der Maaeu wird in seiner Kraft, NabrungSmit
i tkl zu verdauen und zu assinnliren, ecstärkt und
! jedem Oraan wird rill besseres und reineres
! Blut zugeführt, aus welchem sich ncneS rccrca
> :i?eS und plastisches Matena', bildet.
Bereitet ganz allem von
D.Swayne Sohn
330 North-Secbste Straße, Philadelphia.
Verlauf: von allen prominenten Lruzgisten.
Juckende Hcmorhoidcn
Hemorkaiden, Hemorhoide,
juckende Hemorboidtn.
positiv geheilt durch den Gebrauch von
Swayne s Salbe
Heimathliches Zeugniß.
Ich war schlimm bebastet mit einer der li
stiften aller Krankbeiken, Pruritu? und Pruri
a? .der gewöhnlich bekannt als juckende Heinor
do.ccn. Das Jucken war zu Zeiten fast uner
träglich, vc-stärttk sich durch Kratzen und that
nickt selten sebr weh. Ich kaufte eine Schach
tel von „Swapne'S Sahe"; idr Gebrauch ver
schasste nie rasche Erleichterung und erzielte in
kurzer Zeit eine perfekte Kur. lept tarn ich
unaestcrl schlafen und möchte ich allen, die an
dieser lästigen Krankheit leiten, ratben, sich so
fort „Swayne's Salbe" zu verschaffen. Ich
habe fast unzählige Mittel xrvbirl, ohne perma
nente Hilfe ;n finden.
loieph Cbrlst,
(Firma Rocdel 6. Christ )
Stiesel- und Schuhbaue. 344 Nord Zweiter
Straße, Philadelphia.
.Hautkrankheiten
Swavne's Alle bellende Salb,,
ist ebenfalls ein Spe.isicum für Ringwurm
Krätze, Salzfluß. Grindkopf ErvsipelaS, Bar
biers-Krätze, Pimpeln und alle Hautausschlage.
Vollkommen sicher und harmlos selbst für das
zartestc Kind. Preis 50 CentS. Wird bei
Empfang deS Preises überall bin per Post ver
schickt.
Verkauft bei allen prominenten Druggisten.
Einzig und allem präparirt von
Dr. Swayne Ki Sohn,
320 Nord-Srchstc Straße.
Philadelphia.
> Alleinige Eigenthümer und Fabrikanten von
Swayne's Panacea,
! Weltberühmt wegen ihrer merkwürdigen Kuren
l von Scrofula, Merkurial und Svphilitischen
I Leiden und in Fällen, wo das svphilitische Gift
5 der Eltern bei Kindern Svpbilis oder Scrofula
verursacht. Nichts bat sich jemals so wirksam
l erwiesen, alle Spuren dieser gefährlichen Uebel
! und aller Krankheiten, die aus
Nlrenigket deS BluteS
entstehen, zu vertilgen. . . „ .
Beschreibt die Symptome be allen Mitthei
lungen und addressirt euere Briefe an Dr.
Swavne L Sohn, Philadelphia. Für
Rath wird nichts berechnet. Per Ervrrß an ir
gend welche Address' geschickt.
BeUefonte Markt.
Weißer Weizen 1 75
Rothen Weizen 1 75
Korn 7;>
Welsch korn 50
Hafer A 5
Gerste 50
Klee Saamen 6 50
Grunddecren 1 25
Vier
schmalz >0
Schinken 1-
Sitten 1^
Butte?
Lumpen 2
ÄVV?
Mifflinburg Markt.
vutttr 16
Eier 12
Wetzen 1 75
Korn . 60
Welsch korn 'c . , 5?
Hafer 45
Gerste
Tymothp Hcn 15 00
Klee " 12 00
Kalbfleisch Bdivlo
Schinken 14
Seiten 8
Schmalz . 10
Kteeiaame 8 0z)
Tvmottipsaameu 1 25
Flachösaamen 1 40
Millbeim Markt.
sKol Igirt jeden Mittwoch)
Witzen, 165
Wclschkorn. 50
Roggen. 56
Haser ("2 ld) ?-
Gerste, 50
Tymoihv Saamen.
FtachS-Saamen.
Klee-Saamen, (64
Butter. 14
Schinken 13
Seiten 1^
Kalbfleisch,
Eier. w
Kartoffeln. 1 60
Schmalz per ld 0
Talg n pcr ld
Sets
GetrockntteAcpsclpcl ld ' 4
do Pfirsching 12
do Kirsche. 5^
Edward Plott'S
Sten: !
Parlor Ltt'gel
ÜdrN i kst In Ten und A.afr l<dt Pflfcn Lr. !
Gibt allgemeine Satiskaenon
Dueck Atsckickten Gcbraucd der Grifft und
des Paten: Kiuc Schwelle wird die Musik der
menschlichen Stimme angevaßt, und erdnet die
selbe ?pn de? wcrchstcn. ssötcnartizcn Note zur
Der Eigcüibumcr!at siit vielen labnu di
Unvclliländigken und Fcblcr der Pfeifen Dr- !
geln vorsichtig und genau eobachket, und richte- !
tt sriao praktische Erfadrung auf die Verbesse
rung solcher Febler und seine Lrvrrimeiite ba
den eine Produktion von einer Qualität dcS !
Tone ergeben, welche so nabe kommt zu der >
Pfeifen Orgel Qualität
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einzige
Deutsche Anzei
ge Agentur
für die gcsammte dcutsch-amcnkauisch
Presse.
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ttablnt seit 1857,
besorgt alle Arten von G'schäftS-Anzeigen,
Personal-Aufforderungen c. für
alle deutschen Zeitungen
_ in den Ver.. Staaten,
ewie in Dcutschzaud und alle Ländern Eu
opa's.
Mannbarkeit.
Eine Addandlung über die radtcalc Heilung
von Qnonie und Selftbefleckung.
LA. Soeben drrauSzegebrn, eine neue AuS-
von Dr. Culvcnvcll'S Vorlesung
über die radiale Heilung von Polluti
säMs oncn oder Samcnschwäche, geistige oder
körperliche Schwäche, Hindcrnin zum
Heiratdcn, c., hervorgebracht dnrch
Selbstbcfieckuna und geschlechtlich Ausschwei
fungen. Die ickrecklichen olgen dieses Lasters
sind in dieser berühmten Brokbüre zur War
nung der Jugend mit Meisterschaft geschildert
und der einzige sichere Weg angegeben, aufwel
chem eine vollständig Heilung, osne den Ge
brauch gefährlicher innerlicher Medizinen, er
zielt werden kann.
Alle, alt und jung, welche an Nervenschwä
che, Niedergeschlagenheit, Impotenz oder Pol
lutionen, und den tausend traurigen olgen ge
schlechtlicher Ausschweifungen leiden sollten
diese Schrift mit Sorgfalt studircn.
Um ihr die weit.noaiichsie Verbreitung zu
verschaffen wird dieselbe gratis und postfrei
nach allen Theilen der Vereinigten Staaten ver
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diren. Elf schnell hintereinander folgende
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der Schrclb-und Lesc-Unterncht als
erstes Lese- Sprach u. Lehrbuch. IBte
Auflage. Preis 25 EcntS.
Schreiben und Lesenlerncn sollen in diesem
Büchlein Hand in Hand geben. Die Kinder
solUn aber nicht nur mechanisch ablesen lernen,
sondern von Anfang an dazu angebaut! Ver
den, sich bei dem, was sie lesen, etwas zu den
ken. Darum sind alle sin.losen Lautvcrbind
ungen weggelassen, und dar m ist AllcS nur
aus dem Bereiche der Erfahrung und Anichau
ung des KindeS genommen.
Wird dielen Anforderungen entsprochen, so
werden die Kiuder Vieles aus den Büchlein
lernen, und daS Gelernte wirb bei manchem
Kinde den Grund legen zu einem geraden, mo
ralischen, edlen, gesüud-rcltgiösen, guten Men
schen.
V llständige sDeutsches tr
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tebru in jrdcr Beziebuna praktisch. Die Aus
lage von 7ü Eents wird jedem Käufer hundert
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Grabcsbluir.e: Nr. ?. Die Kapelle; Nr. 3.
Tri''klebrr; Nr. 4. Heffnung; Nr. ä. Schloß
dtsckrS Leid; Nr. Reiter s Abschied; Nr. 7.
Jrüdlingsnaden; Nr. 5. Q Heimaldiand, du
tdeureS Land; Nr. Hvinue an te Musik;
Nr. 10. Immer mcbr; Nr. 11. Adcndftänd
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FcldmarscbaU Moltke
zu Hanse
Der „Schlachtenheld" v. Moltke ist wie
mehrfach mitgetheilt worden, auf seinem
Rittergut? Krcisau in Schlesien auch
Standesbeamter (Tivilpastor, wie es der
schnöde Berliner nennt) und versiebt sei
ne Amtspflichten als solcher mit großer
Gewissenhaftigkeit. Wie mannichfaltig
dadurch seine friedliche Beschäftigung in
seine:: „Daheim" wird, sucht ein Bcr
liner Blatt durch die folgende heilere
Skizze zu veranschaulichen:
Ein Stündchen auf der Amtsstube ei
nes schlesischen Rittergutes wird uns von
einem Augenzeugen wie folgt geschildert:
Ein Diener tritt ein: „Excellenz die
Hebamme M. will ein todkgcborneS Kind
anmelden."
„Sic soll hereinkommen."
„Dann ist auch noch ein Brautpaar,
der Schäfermeistcr —"
„Die müssen warten."
Die Hebamme meldet das todtgeborne
Kind desAuscherS X. an.
Johann, sind die Postsachen noch nicht
da?" ruft Erccllenz dem Diener zu.
Sie sind soeben angekommen, Excel
lenz."
Während der Schäfermcister mit setner
Liebsten schon eingetreten, liest Excel
lenz in einem Schreiben, das er geöffnet:
„Nächste Sitzung des Herrenhauses am
5. Februar, Tagesordnung: Jnterpella
tion des Grafen Sulenburg Betzendorf,
betreffend die Aufhebung der Beschlag,
nähme des Vermögens des ehemaligen
Königs George von Hannover."
—Der Leser hüstelt. „Hm," spricht er
vor sich hin, „da muß ich den doch ein
mal wieder nach Berlin in die Sitzung.
Aus dem Munde des AltmärkerS wird es
was zu hatten geben. Was die Feldzüge
von 1850 und 1870 nicht blos an Gut
und Blut, sondern auch unser Einem an
Nachtarbeit und Kopfarbeit gekostet ha
ben, das vergißt die Art zu leicht.
R. . Bumttter, Editor.
sNmnmer 2S
„Excellenz," so meldetein Diener, „ein
Gendarm wollte persönlich ein Schreiben
vom Herrn Landrath überreichen, das
sehr eisig "
Der Gendarm tritt mlt einem großen
Schreiben ein. Dje Adresse lautet: „Sr.
Excellenz...., AmtSvorstcher in'..."
Der AmtSvorstcher liest und sagt dem
Gendarmen, er möchte nur mündlich den
Herrn Landrath bestellen, daß innerhalb
des Amtsbezirks bereits Alles angeordntt
sei. um jedes Symptom der Rinderpest
sofort zu kewstatiren und dem KreiSthicr
arzt zur Anzeige zu bringen.
Nach Abfertigung des Gendarm öffnet
die Excellenz ein Poststück, enthaltend
Drucksachen nebst einem Schreiben de
General-Superintendenten L. aus BreS
lau. Darin heißt es: „In lebhafter Er
innerung an die Ehre, die ich in Berlin
batte, die Mitgliedschaft der General
synode mit Ew. Erccllenz zu theilen, sen
de ich anbei eine Anzahl Schriften.de
treffend die innere Mission...." Excel
lenz vertiefte sich in die Broschüren. Da
trat unangemeldet der Gutsinspektor ein.
„Excellenz, vie Rothbunte bat gekalbt,
ein junger Bulle."
Excellenz sprang sichtlich erfreut auf.
„Und Beide sind wohl ?" fragte er. „Ich
komme gleich in den Stall."
Das nächste Poststück, das geöffnet
wurde, enthielt Akten und Zeichnungen.
Es war darin viel von trigonometrischen
Aufnahmen von Festungsbautcn u. dgl.
die Rede. Die Akten mochten wohl aus
dem Generalstabe sein.
Jetzt wurden der Schäfermeistcr X.
und seine Braut, nachdem sie rite zu Pro
tokoll genommen worden, feierlich gc
traut.
Excellenz kramte sodann in den Pop
fachen weiter und las: „Es beißt hier,
der Reichstag werde schon zum 22. Fed
ruar eröffnet werden nnd die Berufung
in den nächsten Tagen im Reichs-und
Staatsanzetger erfolgen. Diese Nach
richt schien auf die Stirn de Lesenden
Schatten zu werfen. „Also doch," sprach
er vor sich hin, „aber mals fällt Land und
Reichstag zusammen, ich werde mich in
Berlin zwischen dem Genera lstabSgedände
dem Hcrrenhause und dcm Reichstage
wieder athcmlcS herumtummeln müssen."
„Was ist das für ein Schreiben ?"
sprach Excellenz vor sich weiter. Es war
eine Einladung des 9. Regiment in Col
berg zu einem Besucht. „Ich darf als
Inhaber des Regiments das nicht ab
schlagen, aber wo bleibt an jenem Tage
das Herrenhaus, resp, der Reichstag?"
Der AmtSdiener trat bet diesen Wor
ten ein: „Excellenz, der Vagabunde, den
gestern der Gensdarm eingebracht hat, ist
aus dcm AmtSgefängniß entsprungen."
Eine Minute darauf kam der Haus
thierarzt, wieder eine Minute später der
Geistliche de Orte, dann ein Telegram
vom Generalstabe aus Berlin, dann ab
ermals der Gutsinspektor und abermals
die Hebamme, dann....
„Es ist zu viel," sagte endlich die Ex
cellcnz, „mir war bei Sedan leichter zu
Muthe, als bicr aufKreisau in Schlesien
als AmtSvorstcher, Standesbeamter.
Gutsbesitzer, Herren Haus- und Reichs
tagsmitglied, Generalfcldmarschall und
Gott weiß was sonst mehr.
B e str aste Ucbercilung. Die„Q!e
an Times" derichtet: „Ein neuvermähl
tes Paar, welches auf der Reise nach New
Aorkbegriffen war, verursachte letzte Wo
che Weinen Zug der Lriebahn zwischen
Cochecton und Narrowsdurg unter den
Passagieren keine geringe Sensation.
Als der junge Ehegatte eine Rolle braun
es Papier aus drr Tasche nahm, entriß
ihm seine junge Gattin dieselbe plötzlich,
öffnete das Fenster und warf sie hinaus,
indem sie lachend sagte: „Du ver sprachst
mir, das Tabackkauen aufzugeben,
fort mit dem garstigen Ding." Ihr Lach
en verwandelte sich jedoch in Weinen,
als ihr Gatte ihr mittheilte, daß das Pa
pier keinen Kautaback, wohl aber 51'
in Papiergeld enthalten habe, welches er
aus der Tasche genommen, um es besser
zu bewahren. Da eö finstere Nacht
war, so vurde kein Versuch gemacht, das
Geld zurückjuerlangcn. Des Mannes
Name wurde als Geo. Bensen von
Buffalo angegeben und die Dame soll
die Tochter eine hervorragenden Poli
tikers in Buffalo sein.
AuSdemLeben..
Der reiche Kaufmann Walden arbeitete
in seinem Geschäftszimmer. Da trat ein
Dien-r herein und sagte mit freudestrahl
ende: Blicke:
„Den Geldbrief, welchen ich gestern auf
dem Wege zur Post verlor und den Sie
in den Zeitungen ausschreiben ließen,
fand ein armer Mann. Er wartet drauß
en, um ihnen denselben zu übergeben."
„Lassen Sic ihn vor, versetzte der Kauf
mann.
Ein alter Mann in dürftiger Kleidung
hielt Herrn Walden den Fund entgegen.
Der Kaufmann nahm den Brief und be
trachtete ihn genau. Dann erbrach er
die unverletzten Siegel. Der Geldinhalt
war vollzählig.
„Sie haben mir einen bedeutenden
Dienst erwiesen," sprach er in freundlich
em Tone zu dem Finder, während er ein
ige Worte auf Papier schrieb; empfangen
Sic zum Danke hierfür die Gcldanweis-
Bediuannaeu.
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zenden Insertionen.
! ung von fünfzig Gulden, welche Ihnen
mein Kafsirer auszahlen soll.
Eine grobe Summe, während ich die
Pflicht eine ehrlichen WanneS nur erfüll
te," rief der erstaunte Arme.
„Diese große Summe ist sehr gering
gegen jene, vor deren Verlust mich Ihre
Redlichkeit schützte. Armuth ist ein tief,
er Schmerz für den Notbkeidendcn, noch
tiefer aber verwundet ihn den Undank
eines Reichen, auf dessen Hülfe er sich
durch die Dienste oder die Wohlthaten
ein Recht erworben hatte. Ich weiße
aus tigtner^Lrfahrun'g."
„Wie, Herr Walden, Sie hatten auch
schon einmal Mangel am Nothwendig
sten gelitten?
„Gewiß. Ich war ein armer Knabk
und noch die einzige Ämtze einer armen
Mutter. Eines Tages hatte ich ein?
Tasche mit großem Werthlnbalte gefand
en. Nachdem ich den Eigenthümer au
gemittelt hatte, wie freute ich mich da im
Boraus auf das ansehnliche Geschenk,
we,chs ich zu empfangen hoffte um mein
er Mutter Arzneien und stärkende Spei
fen kaufen zu können. Den Mann, auf
welchen ich meine Hoffnung gebaut hat*
te, traf ich schweigend an der Tafel mit
mehreren Genossen. Nachlässig legte r
die Brieftasche auf eine Rebentifch und
schenkte mir einen halten Gulden. Kein
Dank und kein freundlicher Gruß beglei
teren diese Gabe."
Bei dieser Erzählung des Kaufmanne
ward der Alte nachdenkend und fragte
zuletzt:
„Trug sich diese Geschichte nicht ver
ungefähr vierzig Jahren in der Stadt
B. zu?
„So ist es." antwortete Herr Walden.
„Ich mochte damal erst neun Jahre alt
gewesen sein."
„Gerechte Gott!" rief der Alte, „der
Mann dem sie die Brieftasche Übergabe,
war ich!"—
Neuer Münchhausen.
Der Bcllevlller Stern berichtet folge,
den interessanten Casus:
Ein „Tramp," welcher letzte Nacht Ob
dach im Stationshause suchte, ist jeden
falls zu höherem geboren und könnte ge
wiß mit einer neuen Auflage Müuchhau
sen'scher lagdabeütruer riestge Furore -
machen. Daß er drS nöthige Zeug da
zu hat, beweist folgende Jagdgeschichte,
welche er in dem Statioashaufe zum
Bestes gab.
„Ich komme aus dem fernen Westen,
wo man keinen Augenblick seine Leben
sicher ist. Denn wenn man de India- .
nern entgangen ist, kommt man vielleicht
einer Büffelbeerde unter die Füße, ist
man aber auch dieser entgangen, so kann
man sich auf einen Kampf mit Bären ge.
faßt machen. Apropos Bären, fällt mir
ein kestltcher Spaß ein, den ich in einer
Winternacht mlt Meister Petz hatte. Ich
wurde bet einem Jagdzuge in der tiefste
Wilderniß von der Dunkelheit überascht
und beschloß im Walde zu übernachten,
um bei Tagesanbruch meine Weges sich
er zu sein. Kaum hatte ich es mir an
einem Feuer bequem gemacht und meine
Borräthe bestehend aus Brod, Speck und
einem Steinkruge mit Whiskey hervorge
holt, um mein Abend - Brod zu essen, al
ich zu meinem Schrecken einen riesigen
Bären auf mich zukommen sah.
Es wurde mir sofort klar, daß die
größte Eile noth that und daß ich keine
Zeil hatte, die Vorräthe in Sicherheit zu
bringen dieselben daher nur nothdürftig
mit Gestrüpp und Zweigen überdecken
und versteckte mich in einen Hinterhalt.
Als Petz sich meinem Lager näherte, stecke
te er die Nase in die Höbe und schnupperte,
worauf er mit riesiger Hast über die
Zweige, welche meine Vorräthe verberge,
sollten, herfiel,' sie auseinander warfund
ans den Steinkrug mlt Whiskey stieß,
der ihm besonders am Herzen zu liege
schien.
Nach langer M'übe hatte er den Prep
fen entfernt und leerte den Krug ohne
abzusetzen. Da ich wußte, daß in dem
selben der fürchterliche „Rachenreitzer"
befindlich war, wartete ich frohlockend di
Folgen ab, die sich auch bald zeigten.'
Erst tanzte Petz ein lustiges Menuct mir
aller Grazie die seiner Gattung eigen ist,
bis er nach und nach matter wurde und
in einen tiefen Schlaf verfiel. Jetzt war
mein Augenblick gekommen! Räsch eilte
ich nach Hause holte ein Paar Pferde
und Floß, womit ich nach kurzer Zelt zu
rückkehrte, den Bär auf daß Floß legte
und es von den Pferden den Fluß herauf
bugsiren ließ. Nach immer war Petz
nicht aus seinem Rausche erwacht als
wir nach Hause kamen und erst im Jen
seits ward ihm ein Erwachen zu Theil
da er nach schlafend geschlachtet wurde.
T er Bärenbraten ist uns aber schlecht be
kommen, denn wir aßen sofort von dem
fleisch und wurden von dem noch in'S Blut
übergegangenen SchnappS so betrunken,
daß wir erst nach langer Zeit unsern
Katzenjammer los wurden."
Als der Erzähler geendet hatte, sah
die Polizeistation aus, als ob sie ganz und
gar ins blauem Glase bestehe. Es war
Alles so blan angelaufen.