Millhem, Journal Svird derausgegeden jeden Donnerstag. Walter k Deininger Eigenthümer. Gübscriptionprei, L 1.50 das Jahr, Bc i Vorausbtzablnng. Druckerei Uk:d Office: Zweiter Stock, Musser'ö Gebäude, Mülheim. Centre Co.. Pa. DHÄ TxEW TkT pr^ I •msf PEETCIüM! * / ? Cr; i T", nnd h:.* : ;v • - ::t •;"tä-i }.: 1.-.'SWI wh -r.. crcxliluc :. v crMPAOT, ß-::; ~.r, i rr.Arr.i:. IX-J ..-.it. fV-.: ti-'i KliC? T ' LOCK i' ;i.\ci:xi:. .\ u .inci) to tha V.'A - t KV: V;:OT>T. Tne KCMH i "WiWQ .M&CH|C'B-.'3Fcrl>ct-deip::: ; :.• kw-v fcf t oM-i czfc pp-r irvfrtivo an! *r*7\cc: \ tMÜ. Ii c. Mi'lM .1 i .! , E.kU -l 1 ms- • z'rt F : ii r T CT • '1 ! AemtZ. s: i x C>N-i liLC'l lON, / 11 Ltrcrrj-.h i.t l Feau'.v, r por( t.r.J i" f-prtji f . JK)IVj t r>< - (■! IfcrMluno h- ; ■'•e\ir.q Irtr. -tc.-j. IZwiIIEUN \ sr:::a rjf-'E C"PiY K r.n:. In ,!• ?3-;ot;:.t.'.iirö rrihis M.'A'lllSL tli.- Vcry M Mn t orifllf- aru '•-c J l'.U'.lS ar. HABDENEI. i ii! :-!V lt. 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Sie macht sich dran und bald passen die Klei oer. es Va:rs neue Stiefel sinv war etwas groß, aber sie zieht zwei Paar Strumpfe über einander an. uns es geht brrrlich. Von ibrem Hauebattungs gclv kaust sie sich'ine Mutzt, uns oer nette, schmucke Burschist fertig. Rar eins quält sie noch. Ach. die schönen, langen Haare! Indessen auch das wird überwanden, und die L Score macht sie schnell zum lieblichsten Jüngling. Der Plan war auch sir uns fertig. Sw woll te sich für tttl-a. vsa einer harten und ungerechten Gutsscerfchafl vertriebenen Lchullebrer ausgeben. Wahrscheinlich waren die Komödianten noch nicht gar zu weit weg, daß.sic sie bald erreichen tonnte. Dann war geholfen. Lorer lteß sie denn, ehe der arme B tter zurück kehrte, das Haus, das nun bald Zeuge des tiesstin Vaterschmerzcs sein sollte, und wanderte an ter Hand der allerschlimm sten Gesellen—des Leichtsinns und er Gotlzergcssenbett —in die wette Welt hinaus. Wir müssen nun da Leichtfertige Ding ein Bischen allein wandern lassen, weil ich euch, ttcte Leser, mit anderen Leuten bekannt machen muß, die bald mit Lies chen z isammcnkommen sollten. Wer in Sachsen bekannt st, weiß auch wo das Städtchen Schellenberg list, und daß oben auf dem Gipfel des Beiges, zu dessen Fußen das Städtchen, das prächtige Schloß Augu?tudurg steht. Dazumal war's prächtig elngerichtet denn der Kutfnrst von Sachsen, dcr zu gleich auch König von Polen war, Au gust der Starke genannt, kam dann unv wan einmal dahin, wenn er nichts Bes. seres zn tdun wußte, al zu jagen. Ue ber das Schloß war ein adeliger Herr g sctzt. der Herr von Günther, der den seltsamen Titel: Oberfischmeis.cr führte, wahrscheinltch, weil er die Aufsicht iiser die Fischereien führte, oder geführt hatte. Es gibt balt allerlei närrische Titel in der Welt, und die Leute bilden sich etwas darauf ein. Das Sprüchwort sagt: „Jedem Narren gefällt seine Kappe! Wer dem Herrn Oberfischmeister von Gunther nachgesagt dälte,er wäre Schuld am Krieg, oder daß die Frösche keine Schwänze baden oder gar. cr hätte des Pulser erfunden der wäre ein arger Lügner gewesen. Hätte aber Einer ge-! sagt, wie man sich bei uns auszudrucken pflegt, er habe einen Schuß mit der Pelz kappe gekriegt. w'S zu deutsch so viel beißt, als er sei nicht bei Trost—er sei sedr dumm— der hätte die Wahrheit ge treffen. Keine hersorstechiade Eigen fchatteu, als die dcr Du n nheit haben, ist überall schlimm, vorab a n Hof eines Fürsten. Da sah man's bald genug ein. man könne ren alten Mann zu nichts branden, als höchstens zu n unfreiwilli gen H.'fnarren. Daz war er erstens zu vornehm, zweitens zu alt und drittens zu gutmütbig. Ta sandte man ibn denn nit dem Titel: Oberfischmeistrr nach Augustusburg. Dcr T'tel g siel ihn schsn; au h dir Rade, zumal er dick und fett wir; aber daß er nicht mehr am Hofe war. nichts m'brgalt. das wurmrc ihn g.vllng. Überdies vlaz?e ibn die Lang veile da oben. Drunten im Slal>t.ch.-n Schcllen berg w.'bnte ei A nl.nann, dcr war zu fällig auch am Verstaute zu kurz gekom mcn. und wir u gefäsr rbcnso ci.'. Psif sikas, wieder zu Aug st bürg-, abcr er war ein Lüg er unb Winbscurel, w.e kein zweiter in Sachien. wo's doch auch an an W ndbeutel nicht fehlt. Er log sich mirst so fest, daß am Ende selber glaubte. Niemand ist aber schlimmer dran, als ein dummer Lügner. Dem seben's die Lentr schon an der Rase an.daß erlügt, weil eben, was er erzählt nicht klappt. Der mußte just so einen baben, wie den Lbersischmustcr. Dem log denn der A-nlinann alle Doge was Neues vor. und cr glaubtet, und freute sich, weil er Zeitvertreib hatte. Eines Trages lommt ,r wieder, und als beide bei einer guten Flasche sitzen, sag: der Amtmann: Haben denn der Herr Osersisch.neister gehört, daß unser Allergnäbigfter Kurfürst und König mit de Kronprinzen Hoheit so ein BtSchen auseinander oder streitig sind? Wa —wa was? fragt dieser mit star rem Entsetzen. Ja, fährt ter Air tmann fort (und die mal ist es nicht eine von ihm ersachte Lüge, sondern ein Schalk von Dresden hatte es ihm geschrieben, weil er ihn kannte), ich hav's Schwarz auf Weiß. Ist ja ganz entsetzlich! ruft der Over fischmeister aus. und schlägt dtt Hände zusammen, daß es klatscht. Ja wohl, sagt Her Amtmann mit be dauerlicher Mtene.) tNebiuauuaeu. A -? Ä ? I Y 3 ß t Vitecck, I.uS 2,0 N 2...N 4M 5.iZ. . 2 .. 2.00 Z.< 0 4.00 N.KZ, t . j Eilum.,? t.stv S.UV lu.vo IL.na 1 N- . .DM z .. 12.00 ' .125.n0 </ f k A e,n lü, sti ülrs s ü r t Enc u t r','t' Si äck I ten 52.50. Geschäfts-Arzetcen vrn s Zellen,! Je 55lX>. Alle vorübergehenden Anzeig n kest 0 Cent eine Linie für die erste Et? lung und 5 Cent eine Linie für die ft zenten Insertionen. Wissen denn der Herr Amtmann nick Aäbereo? fragt jener. Ich kann schir?.- gen wie das Grad! Weiß wohl, sagte de Amtmann. S ' bören Lte denn: Des Kronpr-nzcn Kö . igliche Hobeit wandern im Land Hera. ganz mutterseelenalleine. ohne eine Kammerdiener selbst, das Hobe, edle ja„. > ge Blut'. Daß aber so ein KaUf Harum al Raschid in der Seele keck, das geb. daraus hervor, daß Jbro Hoheit überall I fragen uns forschen, AileZ genau vnter fachen uns gerne die um das LIN) s r dienten Männer kennen lernen wolle'. Mancher baut sich wohl da im Stillen die Brücke zu hoheu Wurden und Ehren Als das der OberfischMeister hört, in er ganz starr vor Erstaunen, uns frag? hastig: Hat man ct.va Iheo Hoheit auch in uascrer Nabe gesehen ? E? ftettlch. sagt der Amtwann, vnd fallt .vieder ia seine alte Sause. ia'S Lü pen nämlich; denken Sie nur, gestern komme .nein College von von DINgS da .ach, es ist doch cots.tzlich. was Ei nem oft die Namen eifallea! Es ist. alt schnappt sie etiias vom Mande wrg Thut nichte, fiel der Lberfifchmeister hastig ia die Rede ich weiß schon fahren sie nur fort! Nun. der sagt (lügt der Amtmann), die Hooeit sei gekleidet wie ein Magister." gebe sich auch dafür aus. oder für einen Cauditaten. Jhrv Hoheit Assicht fei. zu seben, wie es eben im Lande stech.?. Ach, das ist ein königlicher Gedanke, und erinnert wohl, wie der H-rr Amt mann richtig bemerkten, an den berüh. ten Großtürken von Bagdad, der sich auch verkleidete, und überall die Leute avsfragt d' „it er etwas höre von Dteicm uud Je nem. und rie Spreu vom Weizer sondern lerne. Man sollte freilich Jbro Hobeit nicht mit dem Ungläubigen Harun a! Raschid vergleichen aber waS ein Dörnchen werden will, da spitzt sich früh. Nun. sagte der Amtmanu, vollen da von nicht weiter reden, vielmehr davon w.t ;n thun, wenn Ihre Hoheit nach Lchel-leaberg käme? Oder vielmehr nach August,lSburg! sagte der Oderfischmeister mit Stolz. Freilich! rief der Amtwauv:lch Mtn- te nur.lhro Hoheit müsse doch zuerst nach Schcllenberg. da e unten liegt. Ernst mußten ja Jbro Hoheit Flügel hate! Da ließ nun Herr von Günther gel ten. Beide Herren verabredete nun die Maßregeln. Der Obcrsischmeister ein te, man müsse den Prinzen mit Glanz empfangen, was aber der Amtmann da durch widerlegte, das er darauf hinwies, daß der Prinz unerkannt bleiben olle. Man müsse thun, als kenne ma ihn nicht, aber ihm doch alle königlichen Ehren er weisen. An dem, was der Amtmann gesagt, war kein wahres Wort; aber da war lichtig, daß ein solches Gerüchtüberall im Land umherlief. Run wurden auf AugustuSburg die Ge>näch:r in vollen Glanz verfetzt für t Tafel gesorgt. gemacht, und der Dberfischmeisier liefia goldglä?z:nd. r Uniform den ganzen Tag umher. Er speculirte so: Mach ich mich dem Prinzen werth, so tom n zu Edren! Den gan zen Tag kam er nicht vom Fenster. Dies VolkSgxrcde kam a7er Rieman den besser zu Ltattcn at uuseeem Lies chll. Sie trug einen Anzug wie ihn der Amtmann angedeutet, war schlank wie eine Tu in'gewachsen, jung zart, schön und hatte, wie ich schon gesagt, in vor nehm hochmütdiges Wesen angenom men. Sie konnte für einen Magister gelten, wie man in Sachsen Pfarrer und Lebrer an höheren Schuten nennt, aber auch für noch mehr. Es war recht beiß in selbigem Som mer. unv an einem kühlen Abend saß dtr Herr Oberfischmeister, des langen War tens entlich müve, unter der schönen Lin de im Schloßhof. Er dachte eben darü ber ach. wie er sich veS Prinzen Gunst sichern wolle da trat Lieschen schüchtern durch das Thor in ten Schloßhof. um als ver,r:cdcner Schulgehilfe sich einen Zehepfennig zu erbitten, da ihre Kasse leer geworden, uns sie in Sorge war drunten in Schellenberg ein Quartier zu sinrea ohne einen Kreuzer in der Tasche. Als der Oberfischmeister die schlanke seine Gestalt, das dunkle Haar, das aller liebste Gesichrchen sieht, unv dabei den schwarzen Anzug denkt er: Wenn das der Pr n; nicht ist, so gibt's keine Prinzen mehr in der Welt! Unv daß er geradezu nach Augustusvurgkommt wer könnte zweifeln? Lieschen zieht ihr Käppchen vor dem hohen Herrn, und naht sich mit öochklop seitdem Herzen, um sich eine Gabe zu er bitten; ader wie erstaunt sie. als er sich ihr in einer Weise nähert, die es zweifelbaf läß, od die tiefste Unterwürfigkeit, oder reichste Liebe darin den Borzug habe Er spricht unrer Bücklingen von dem Gl icke, welches ihm die er hohe Besuch bereite, nnv bittet, der junge Herr möge die Gnade haben, über die Schwelle, de Schlosses zu treten, wo er von nun an allein Herr sei. ' - (Schluß folgt.)
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