Der Lecha Patriot und Northampton Demokrat. (Allentaun, Pa.) 1839-1848, June 12, 1839, Page 1, Image 1

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    Oer Lecha Pairwt
und
opthsTMKton NenTokzT sTt.
sMtNtaun, V». gedruckt und herausgegeben von 0). Advtpl, Sage, in der Hamilton Straße, einige Thüren nnterhalb 57ageichi,ch's Wirtl'shaiis.
Jahrgang 12.)
B c d l n g ll n g e n.
Diese Zeitnng wird jeden Mittwoch auf,
einem großen Super-Royal Bogen, mit ganz
nenen Schriften, herausgegeben.
Der Subsriptions-Preis ist ein Thaler
des Jahrs, wovon die Hälfte im Voraus
zu bezahlen ist.
Kein Subfcribent wird für weniger als l!
Monate angenommen, und keiner kau» die
Zeitung aufgeben, bis alle Rü>?stände darauf
abbezahlt»siiid.
Bekanntmachungen, welche ein Viereck aus- >
mache», werden dreimal für einen Tbaler
eingerückt, nnd für jede fernere Einrücknng
fünf und zwanzig Eents. Größere nach
Diejenige welche die Zeitnng mit der Post
oder dem Postreiter erhalten, i»»fje» selbst s
dafür bezahlen.
Alle Briefe an den Herausgeber müssen
post fr e i eingesandt werden,sonst werden sie
nicht anfgenoninien.
Zu verkaufen.
Bei dem Unlerschriebene», in Ober-Mil- j
ford Tannschip, Lecha Eanuty: Drei neue
Wägen, welche vom besten Holz verfertiget
»nd ganz trocken nnd dauerhaft beschlagen
sind. Der eine kann fnr ein oder zwei Pfer
de gebraucht werde« ; die andere beide sind
für 2 Pferde eingerichtet. Das Nähere er
frage man am Stohr von
" David Gehman.
*Tb. Milford, Mai ls. nq—4m
" Holz zu verkaufe«. '
Der Unterschriebene macht hiermit dem
Publikum bekannt, daß er eine Quantität
Holz zu verkaufe» hat, nämlich:
lvv Klafter von dem beste» Hickory,
4W Klafter von alle» Sorten, als Ka
stanien, Weiß nnd Schwarz Eiche», :c.
Welches er gesonnen ist zu billige» Prei
sen zu verkaufe». Erjagtes Holz steht oh»-
gefähr 2! Meile von Millerstaun, oberhalb
Philip LanerS Sägmül'le, anf dem Lande
deöUiiterschriebenen. Diejenigen welche wün
schen jenes Holz zn kaufen, beliehen sich.bal-,
digst zn melden bei
James Weiler.
Maeiingie, Mai 15. nq—!!»>
Allentanner Fnr- lind Seidene
Hut Manufaktur.
Der Unterschriebene dankbar für
/ die sehr liberale Knndschaft, welche»
bisher z» Tbeil geworden ist,
sich dieser Gelege»heit, seine
Freunde und das Publik»,» überhaupt zu
benachrichtigen, daß er das Hutmacher-Ge
schäft i» alle» seinen verschiedenen Zweigen
noch immer forttreibt, an seinem alte» Stan
de, in der Hamilro» Straße, der Stadl
Allentau », beinahe gegenüber M ose r's
Apotheke und einige Tt.üren oberhalh der
Deutschen Reformirten Kirche —allwo er be
ständig auf Hand hat, ein ausgedehntes
Assörcemeut von modigen Fnr- und
seidenen XMen.
von einer vorzügliche» Qualität nnd von ver
schiedenen Farben, schicklich für die laln Sznt,
welche er z» sehr herabgesetzten Preisen ver-.
kaufen wird. Sei» Waarenlager ist anSge-
dehnt, und er wird alle Bestellungen in fei
nem Fache in Geschwindigkeit vers> rgen.—!
Er verbiirgt sich für die Gnre nnd Dauerhaft >
tigkeit seiner Hüte nnd versichert, daß sie von
keinen in dieser Stadt oder kam» im Staat >
übertroffen werden.
Die seidenen Hüte, welche an seiner Ma-
nnfaktnr verkauft «verde«, bestehen ans dem
allerbesten Seiden, worunter sich nicht der
kleinlie Theil Baumwolle befindet, und die
besten Fur-Bodies werden dazu verbraucht.
lcI"Alle Hüte die er verkauft, ist er wil
lens, wenn es Noth hat, wieder aufzubiegelu
uud zu verbessern.
Kaufieute und Andere, die beim Großen
kaufen, »verde» es zu ihrem Vortheil finde»,
bei ihm anzurufen und für sich selbst zu ur
theile».
Jacob D. Boas.
Frühzahrs und Sommer-
Kappen sind in großer Auswahl erhalten
worden.
Allentann, Mai 22. nq—3M
Assignee-Nachricht.
Nachricht wird hiermit gegeben an die
Kreditoren von Thomas M'E r acken,
von Unter Mon»t Bethel Tann,<dip, Nort
hampton Eanntn, daß sie ihre Anforderun
gen an den Unterschriebenen an oder vor den
lsten Tag nächsten Inly einzubringen habe»,
damit eine Abrechnung gemacht
werden kam».
Adam Keller, Asstgnee.
«Dber Mouut-Bethel,) na—4m
Mai 2!». ; nq—»m
G Y P 6."
In Stücken sowohl als gemahlener, ist z»
jeder Quantität nnd zn billigen Preisen an
demStobr der Unterschriebeneu.oder an ihrer
Müble anf der andern Seite der Lecha Brü
cke zu habe«.
Prep, Säger nnd Co.
Mentaun, Mai 22. nq—-in
"Hütet enel» vvr gekcimc» (Yescllschaftc,,."— Waschington.
N a eh r i ch t.
In der Sache von der'
! Rechnung von Williain
Eckert, jr. und Mari a I» der Wai
eiben 6 berger, ?ldmi- , seil - Eonrt von .
nistratoren von dem ?,'ach- Eaunty.'
lagv. David eibe ns-
berger, letzthin von Lecha
Cauiily. >
Und jetzt, Mai 5,18!ik1, ans Be-
gehr von William Eckert, jun. er-
nannte die iZonrtA. V. R»he, Mi- >
chael D. Eberhard und George
Stein, als Auditoren, »in die Rech
nung zu untersuchen und in Richtigkeit zu
bringen.
Von den Urkunden,
Charles S. Busch, Schreiber.
Die obgenannten Auditoren werden sich zu
ersagtem Endzweck versammle» Freitags den s
Listen Jim», um i<) llbr 2!ormittags, an
dem Hanse von Peter K»h» s, in Al'
leittau», allwo alle, die sich in dieser Nach-!
richt interesiirt wissen, beiwohnen möge».
A. L. Ntthe.
Mich. D. Eberhard.
George Stein.
luiitz s. »q—»m'
Oeffentlicher Verkauf.
Samstago, den lüten Inn», soll an den« !
Schmidtschop des Eharlcs Seip, nahe bei
Gangewer's Bretterhof, zurück von John
Groß's Wirthshaus, öffentlich verkauft!
werden:
Ein neuer zwei Gauls Wage»,
mit patcntirten Sperre». Das .holz zum
Wagen ist bereits vier Jahre gemackt wor- j
den, »ud die Beschläge sind von vorzüglicher
Arbeit.
Die Bedingungen werden am Tage des !
Verkaufs bekannt gemacht werten, von
Charles Seip.
Alleiitanii, Inny 5. nq—2m '
Ä achri eh t.
Da Isaac Marsteller, von Nie
der-Milford TaiinMiip, Lannty,
mitielst «ner freiwilligen Ucberschrcibnng, da-!
tirt den 27sten Mai, ISM, all sein Eigen- >
thnin, sowohl liegendes als persönliches, an!
den Unterzeichneten übertragen hat, nnd zwar
i zum Besten seiner Creditorcii, des erjagten !
Isaac 'Marsteller, so werden alle diejenigen,
welche noch auf irgend eine Art a» denselben !
schuldig sind, benachrichtiget, innerhalb drei
Monaten vom heutigen datnm an, ihre Rück
stände an den Unterzeichneten, wohnhast in !
Ober-Sacona Tannschip, Vecha Caiinty, ab
zutrage» —nnd solche, welche noch einige An-!
fordernngen an besagte» Marsteller habe», >
beliebe» ihre Rechnungen wohlbestätigt zwi
schen jetzt »nd dein obgenannten Zeitraum
einzuhändigen.
And. K. Witinan, Assig. ..
lnny 5. nq-t!»i
Selfridge und Wilson,
s?aben einen zusätzlichen Steck zu ihren
. früheriiGüter» erhalten, schicklich für die jetz-!
ige Jahrs,eit, bestehend zum Theil ans
Muslin de für Damen Anzüge.
Gemeiner »nd figurirter Seiden.
Seiden, Gaze, tZhally und andere Anzug
! Halstücher.
Victoria Schawls.
Ein Assortiment Nadel-Arbeit, Kragen u. i
Eäpes.
! Sommer Tuch für Mannspersonen.
Cräpe Lastinq do.
! Marino Eassemeres.
Gemeiner und Fäucy Linen Drills.
Gemeine und fignrirte Sarin Westenzeug.
Schwarz »ud blan-schwarzcr Bonibazincs.!
Stein Stich'd Linen Cämbrick Taschen-
T«cher.
Schwarze italienische Cravats.
Die obige Artickel bieten sie an den niedrig
ste» Preisten znin Verkauf an.
Mai 23. nq—?m
An Woll Erzeuger.
ES wird sogleich von dem Unterschriebenen
verlangt, a» ibrer Factory, an der Bnschkill,
unterschiedliche Tausend Pfund reiner, ge
meiner Wolle; fnr welche ein annehmlicher
Preiß gegeben werden soll.
Bich, Heller nnd Bich.
Mai SS. nq—Km
Gemahlener Gyps:
An dem Stohr so wie an der Mühle der
Unterzeichneten ist immer gemahlner Gyps
znin Verkauf vorräthiq.
Saeger, Keck nnd Co.
Allentaun,Mai 2S. nq—!im
Riegel und Brenn Holz.
Tic Unterschriebenen haben an ihren« Lan
dungsplätze, an dem einen be
> deutenden Vorrath nnd eine große Auswahl'
von Riegel, .Hickory» und Peint-Holz, zu den
Uilli.qsten Preisen zu ve»kaufen, Das Holz
kann zu jedec Zeit abgeholt werden.
I. nnd I. Kleckner.
Ost Mentaun, May kS. nq—3m
Mittwoch, deu 12teu luup, 1839.
<5-utsa<s«nq der Z-rcimanrerci
dnrch den Ehrw. Hrn. Armstrong. !
Geschehe» in der Baptisten Kirche zn Edin- -
I bürg, Saratoga Saunty, Network, am
i3te» August s»2ö, vor einer zahlreichen !
! Versammlniig.
! Aus Gewissenhaftigkeit und ans
! Pflicht zu Gott uud meinen Neben-1
> menschen bin ich bewogen worden, das
Publikum über deu Gegenstand der
Fre i m a urerei anzureden. Oft
hörte ich die Bemerkung, daß die man-!
rerische Institution g n t sei, aber nn-!
glücklicher Weise dnrch viele il»>vur
dige Glieder entehrt wurde. Lange!
glaubte ich dies wäre wirklich so, uud!
würde vielleicht mit diesem Eindruck
ans der Welt gegangen sein, hätte
nicht eine bittere Erfahrnng mich vom
Gegentheil völlig überzeugt. Sorgsa
mes Forschen nach den Kenntnissen,
welche die Manrerei vorgiebt der
Menschheit mitzutheilen, u. eine reif
! liche El wagung des Gegenstandes ha
be n zu dem Schluß geführt daß es die
. Institution selbst 'ist, welche die Mit
glieder entehrt, nnd fortfahren wird zu
entehren nnd zn zerstören, so lange »e
in der Welt geduldet wird und die
Leute durch deren Bethörung verblen
det werden. Es ist daher nicht meine
Absichten dieser Mittheilung gegen
die M itglieder der Institution zu
! reden, sondern als öffentlicher Zenge
i gegen die G ränel der I n st i t n
ti o n selbst aufzutreten nnd dazu
beizutragen, deren verderbliche Wir
, klingen auf das Gemüth, die Sitten
! uitd Glückseligkeit der Menschheit blos
-5 zustellen, ist meine schmerzliche nnd
eruiedrigeirde Pflicht geivordeu.
Schmerzlich wegen den Wunden, wel-
che es den nnbiegsamen Anhängern
, der Maurerei gehen mnß —nnd ernie
drigend wegen der öffentlichen Blos
stelluug meiner eigenen Fehler, die
! unvermeidlich nnd gerechterweise der
Welt vorgelegt »Verden müßen.
, Es ist beinahe 25 Jahre, seitdem ich
zuerst eingeladen wurde, bei Gelegen-
heit eines Freimanrer-Festes in dem
Städtchen von Fort Edward zn predi-
gen... Uli» mich in meiner Vorberei
tung dazn behülslich zu sein, wurde mir
eine Verschiedenheit von Freimaurer
! Bücheru in die s>äude gegeben, >vo
durch ich den Eindruck erhielt, das? die
lnstitution die Beförderung desWohl
i ivollens nnd der Moralität, so wie die
Verbreitll»lg vo»Ke»urilissen nnd Wis
senschaften beabsichtige, und daß sie da-
her der Menschheit »nitzlich sein könnte.
Der Grgenstalld »neiner Nede »var,
einige der Dailpt-Grundsatze der In
iririitio», >vie solche dainals der Welt
bekannt gemacht waren, in gnnstigem
Lichte darznstellen und die Mitglieder
der Brüderschaft zu ermahnei». densel
! ben strenge anznhängen, nnd obschon
ich niit zien»licher Einfachheit das was
Freimaurer, nach ihrer Constitution,
! fein sollte»», mit den» verglich, was
viele von ihnen sind; so' ist meine
Rede doch ziemlich glir anfgenomnie»,
uud eingestanden worden daß meine
Mahnungen nöthig waren. Dnrch
diese günstige Einführung znr Brüder
schaft wurde ich so wen es schicklich
war, als eiu Bruder behandelt, nnd
öfters eingeladen bei ihren Feste» nnd
> Leichenbegängnissen zn predigen.
' Mehrere der einflußreichsten Glieder >
der Kirche in Morean, welche ich 181
Jahre bediente, waren Freimanrer.
wovon einige darauf anspielten, das; sie
sich glücklich schätzen würden, und es
mein Vortheil sein würde, wenn ich
! ein Mitglied der Brüderschaft werde»
wollte. Allem ich haue kein solches
Verlangen.
Als ich Morean verließ, um die
Gemeinden in Nortbampton nnd Edin
burg zu bedienen, fand ich den Einfluß
der Maurerei auf die Gemeinheit noch
cilinchmender. Mein Vorgänger,
welcher eben zur Ruhe abgerufen wor
den, war ein königlicher Bogen-Mau--!
, rer. Einige der Aeltesteu uud viele
Glieder der" Kirche, wie auch Glieder
von andern Benennungen, »varen Frei
j maurer. Mein Umgang mit ilmen
l'.var freundschafttich, »velches alles
meine frühere gute Meinung von der
!manrerischen Institution noch »lehr
bestärkte... Ich predigte für sie, wenn
sie mich dazn aufforderten, nnd es war
chei einer dieser Gelegen heilen, daß der
Herste heiße Wnnsch iii mir ausstieg, ein
> Freimaurer zn werde». Nachdem ich
leine Rede gehalten hatte über die"Qf
feiibarnng aller Geheimmsse am Tage
des Gerichts," welche mir nicht wenig
j Mühe kostete für ein gewisses ,>est vor
! zubereiten, koniplimentirte mich einer
der Kirchen-Aelt'esten mit der Bemer-
kung, daß ich dein Gegenstand einiger
! maßen hätte Gerechtigkeit widerfahren
laßen; bemerkte aber zugleich, daß
meine Erläuterung unzweifelhaft b e f
f e r gewesen wäre, wenn ich die Wif
fenschäft der Manrerei verstanden hät
te... Diese Bemerkung machte einen
tiefen Eindruck auf mich. Ich be
schloß, daß. wenn die Kenntniß der
Manrerci mich in Stand setzte, meine
Bibel besser zn verstehen nnd iilir behill
flich fein könnte, meine Amtspflichten
besser zn verrichten, so waren sie gewiß
einer besondern Achtimg werth ....
Dies mich, mit meiner christli
chen Freunden, welche Freimanrer
waren, freier zn reden. Alle einpfäh
len die Institution als der Begünsti
gung von Predigern würdig; sie be
haupteten daß viele fromme Geistli
chen dazu gehörten, daß Manrerei uud
Religion wesentlich verbunden seien;
daß seder gllte Maurer ei» Christ sei,
uud das; ein jeder wahre Christ im
Herzen ein Freimaurer sei, ob er zur
Gosche gehöre oder nicht.
Diese Meinungen wurden nm vie
les gestärkt dnrch das Lesen von
"T an ii's specnlativer Freimaurerei."
Damals war die Manrerei als eine
populäre Institution angesehen; nichts
wurde dagegen gedruckt nnd sehr wenig
dagegen gesagt während eine Unter
slichllng von deren vorgehlichen Grund
sätzen immer zn ihren Gunsten äns
fiel.
Unter diesen Umständen bewogen
mich die Betrachtungen von zween
Punkten zn dem Entschlüsse Eingang
in die Lösche zn suche» : Erstlich, der
Wunsch, nützliche nnd wichtige Kennt
nisse zn erlangen-und zweitens, eine
vermehrte Nützlichkeit zn der menschli
chen Gesellschaft, besonders aber zu
der Bruderschaft, eine Klasse der Ge
meuchelt, die ich damals und noch jetzt
als zahlreiche nnd angesehene Bürger
betrachte... Unter solche» Betrach
tungen gab ich gegen Ende des Jahrs
1825, in einem Alter von ungefähr 50
Jahren meinen Wunsch zu erkennen,
ein Mitglied zn werden, und wurde
im folgenden Januar anf inanrerische
Weise' m die Nordstern Lösche zn
Ediuburg in Saratoga Canum einge
flihtt.
Beim Empfang des ersten Grads
war ich gänzlich in meinen Erivarmn
gen betrogen. Ich hatte geglaubt,
wenil eine Person in der Gosche aufge
nommen wird) hatte sie ein Recht, alle
die Geheimnisse, Wissenschaften und
Vorrechten des Ordens zn erfahren, so
schnell sie dieselben lernen kann, ohne
alle weitere Zeremonie, und daß die
nachher zu erteilenden Grade nur
Ehrenzeichen seien, die als Belohnung
für seine Fortschritte gegeben winden.
Ich fand aber bald, daß alle die Ge
heimnisse der Freimaurerei, die mir er
laubt waren zn wissen, blos die Zeichen
eines eingetretenen Lebrjungen waren...
Bei Erhebung zn dem zweiten Grade
erfuhr ich, das; eil« undurchdringlicher
Schleier zwischen jedem Grade der
Maurerei gezogen se>, um den ehrsüch
tigen Fwst der Mitglieder in maurer-
Schranken zil halten; und zn
meiner fernern Täuschung erfuhr ich,
das? das große Geheimnis! der Maure
rei noch in dem geheimen Einlager
von nnerlangten Graden liege, nnd
kein Bruder Maurer, der mir voran
gegangen war, dnrfte mir für Leib n.
Leben' nicht die geringste Erklärung
oder nur einen Wink von dem Gegen
stand geben, den ich mit vermehrtem
Eifer 'verfolgte. So stieg ich fort von
einem Grad zum andern in vermuthe
14.
maßlichen Verfolgung von Kenntnis
sen. die mir vorgeblich zur fernern
Nützlichkeit diene» sollten, bis ich die
Elf Unanssprechlichen Grade empfan
gen hatte, welche in der Lösche der
Bollkommciiheir ertheilt werden, und
alle hoher als der Königliche Bo
gen-Grad sind... Während dieser
Zeit hatte ich viele Besorgnisse in mei
nem Gemüthe, den endlichen 'Ausgang
betreffend... Eine nnbeschreiblich'e
Bethörnng gab dem Wunsche und der
Bemiihnng, inanrerische Kenntnisse zn
erlangen, hinlängliche Hraft... Bei
jedem Schritte erfuhr ich'nur, daf; der
gros:e Gegenstand meiner Sehnsucht
noch in, Dunkeln sei, nnd nur durch
Forsche» für mehr Licht iu dei. Mau
rerei erlangt werden könne... Dieses
trieb mich mächtig an vorwärts zu
dringen, bis der Gegenstand erreicht
sei...' Oftmals waren die Eide nnd
Die Worte i» den beigefügten Strafen,
die ich wiederholen sollte, so abschrek
kend, das; mir beinahe das Blut iu deu
! Adern erstarrte, nnd ich zögerte oft, ob
ich voran gehen sollte oder nicht...
Allein es fehlte niemals an Eingebun
gen, mich vorwärts zn treiben', zum
Beispiel : "dies wird Euch zeitlich er
klärt werden und ganz beständig schei
nen ; "ein mancher guter Mann ist
z vor euch diese» Weg'»ach Licht und
i Wissenschaften gewandert." ?e. Und
!der Gedanke dafi viele gottselige Leute
!imd fromme Prediger vor mir diese»
dunkel» Weg gegangen sind, ermun
terte mich inHöffnnng aufßelohnnng,
vorwärts zu streben.
Nachdem ich bis zum höchsten Grad
in der Lösche der Vvllkomenheit gelangt
war, fieng ich ernstlich an den -Weg zu
überblicken, den ich gewandert war, und
wo möglich die Vortheile aufzuzählen,'
die er mir dargeboten halte. Ich war
ungefähr z w ä n z i g m a l vor dem
mäurcrifchen Altar anf den Knieen
gewesen. Ivo ich jedesmal einen Eid
nahm nnd mich einerStrafe unterwarf,
von welcher ich das Schreckliche und
nnd Gräßliche kaum noch einzusehen
begann. Nach einer genanen Uebersicht
des Gegenstandes überzeugte ich mich,
das? die' vorgeblichen Geheimnisse der
berühmten Fremnanrer- Institution,
welche eineKeimtmsidcrWissenschaftcn
nnd eineil Schlüssel enthalten sollten,
um dein Verstand die geheimen Tinge
der göttlichen anfzufchlie
s:en uud für besondere Nützlichkeit in
der Kennrnif! von gewissen Zeichen
nnd Griffen bestanden, wodurch
Maurer einander kennten als Mitglie
der der geheimen Verbmdung, nebst
Verpflichtungen, welche sie verbinden,
die Eigenschaften ihrer hochberühmten
Institution zu verhehle« —Dieses wa
ren die w nndersamenGehei m
nijie, welche so lauge Zeit iu den Be
hältnissen der Freymaurcrey vor der
übrigcnMcnschycit verborge», blieben.
Dies war der bezaubernde Gegenstand,
den ich so eifrig verfolgt hatte, und doch
so unwissend davon war, daß ich gleich
dem Manne, der seine Brille suchte,
während er sie anf der Nase hatte, für
inanrerische Geheimnisse im Finstern
suchte, nicht wissend, da»! ich.folcl)c
gefunden nnd das wnndervolle Ge
heimniß in vollem Besitz hatte, von dem
Augenblick an da ich gelehrt wurde, das
Wort Boas auszusprechen und zu
verstehen.lch hatte solche geheimnißvol
le Kenntnisse erlangt, die mir vorher
mein ganzes Lebenlang vorenthalten
waren,' daß dnrch mystische Zeichen nnd
Wörter ich sogar einen fremden Bruder
überzeugen könnte, daß ich ein Maurer
sei, nnd wenn Jemand mir die mau
rerischen Zeichen gab, ich ihn als ein
Freimanl-cr ansehen konnte. Dnrch
die oft wiederholten maurerischen Zere
monien bei Eröffnung und Schließung
der Lösche, und durch das wirkliche«
Beisein bei Ertheilung der mauren
schen Grade von dem Kabeltan-Lehr
ling hinauf bis zu den erhabenen Titeln
von un a u ssprechli chen Mau
re r - W n r d e n, hatte ich solche
Masse von Wissenschaften gesammelt,
l daß ich von der nemlichen Sache eine
vollständige Kenntniß erliielt, welche