(Fortsetzung von der ersten Seite.) hatte. Dichte Blättermassen machten ihn schlüpfrig und unsicher —was der Sturm, was der Winter von den hohen Buchen herunter geworfen hatte, moderte hier zeit weilig vom übertretenden Wasser des Ba ches durchfeuchtet. Wo der Ausgang die ser schluchtenförmigen Thalspalte zu fin den sein mochte, ließ sich nicht absehen und Juliane verspürte keine Lust, ihre Entdeck ungsreise im beginnenden Abendnebel fortzusetzen. Menschen hatte sie hier nicht zu fürchten, dafür bürgte ihr der Zustand des Weges, der mehr und mehr von den breiten Zweigen der Bäume verschränkt wurde. Sie kehrte um mit den Kindern, nach» dem sie die Ueberzeugung gewonnen, daß die obere, weit gesunder und freundlicher belegene Partie, vollständig geschützt sein würde, wenn man die treppenähnliche Fel senspalte gehörig versperren könnte. Hier war sie folglich »or fremden Blicken gebor gen, denn es führte kein anderer Weg da hin, als durch die KreuzgangShalle». Sie erkannte nun erst, warum diese Hallen in so gutem Zustande erhalten und warum sie in letzter Zeit so vernachlässigt waren. Man hatte durch diesen Weg die Schmugg ler überwachen können und da jetzt der »eut Zollverband die Beschwerlichkeit des Schmuggeln« unnütz gemacht hatte, so war die Halle verschlossen geblieben, ohne daß es den Grenzbeamten eingefallen war, sich von hier aus einen Waldfpaziergang zu eröffnen. Freilich —es gab ja schöne Spaziergänge im Gebirge überall und wer das Auge der Welt nicht zu scheuen brauchte, der wählte ganz sicherlich lieber die Wege mit ihren schönen Fernsichten, als diese düstere, beschränkte, wilde Einsamkeit. Juliane kehrte unter dem beruhigenden .Gefühle zurück, daß sie hier in diesem Hause gegen Alles das gesichert sei, was sie fürchten müsse. Dem Fremdenverkehr im Sommer konnte sie ausweichen die Abgeschlossenheit eines GebirgSleben im Winter stellte sie vor Entdeckung sicher. Hatte die Zeit mit ihren Ausgleichungen ihr Schicksal geändert, so stand ihr frei zu leben, wie und wo sie wolle. Ihre Mittel erlaubten ihr eine unabhängige Stellung es war ein freier, nur von seltsamen Umständen gebotener Entschluß, der sie zur Wirthschaften» im Grenzamte anderhan növerschcn Grenze machte. Natürlich erwartete der Oberkontroleur Fedderhof das Resultat dieses Spazier gangs mit großer Spannung, aber er un terließ geflissentlich, sein Interesse zu zei gen. Demgemäß blickte er sehr gleichgiltig von seiner Zeitung auf, als feine Knaben im Vollgefühle ihrer Heldenthaten das Zimmer betraten und ihren kauderwälfchen Bericht begannen. „Ich sagte es ja gleich, Fräulein," meinte er kaltblütig, „der Weg sührtzurSchlucht." „Können wir diese Schlucht nicht ver pallisadiren, mein Herr?" fragte Juliane rasch. . „Wozu? Meinen Sie, man würde uns von dort aus belagern wollen?" „Wenn auch nur überraschen, überfal len. Wir gewinnen insgesammt einen sichern, frischen Aufenthalt im Freien, den wir jeden Augenblick benutzen können." „Sie hoffen doch nicht, daß die Kinder sich dort wohl fühlen sollen?" fragte Fed derhof hastig. Juliane blieb die Antwort schuldig. Sie hatte in verzeihlicher Selbstsucht mehr an sich, als an die Kinder gedacht. „Nein, mein Fräulein Kinder lieben Lust, Sonne, Menschen, Lärm und Leben, nnd da« finden sie auf dem Vorplatz unse res Hauses hinreichend." Tin leises, trauriges Lächeln glitt über des Mädchens Gesicht sie ließ das Ge spräch fallen. Ob Fedderhof ein Verständ niß für diese stille Resignation hatte? Als Juliane nach einigen Tagen ein sam, nur von dem Hunde begleitet, unter den rauschenden Bäumen dahinwandelte, als sie sich, nach und nach vertraut mit der Oertlichkeit werdend, bis an die Schlucht wagte, da fand sie ein dichtes hohes Ver hack um die Vertiefung vor den Felsenstu fen und diese selbst, so weit es nur irgend möglich war, ungangbar gemacht. Was sich an transportablen Felsstückchen in der Nabe vorgesunden hatte, war in das Fel senriff geworfen, um es oberhalb minde stens auszufüllen. Der Weg zur Schlucht war zerstört. „Das ist Fedderhof's Werk!" sprach lein hat es unternommen wie kann ich diese rücksichtsvolle Freundlichkeit vergel ten?" gleich in'S Wohnzimmer, wo Fedderhof sie lächelnd empfing. Hingerissen von ih rerDankbarkei», reichte sie ihm beide Hände. „Sic wissen, wofür ich Ihnen tanken muß-Gott lohne es Ihnen, was Sie mir Freundliches erwiesen." «Ich weiß nicht genau, ob ich recht ge- Ihan habe, Sie in Ihrer Menschenscheu zu bestärken, mein Fräulein." entgegnete er, liebreich ihre Hände fest fassend, „aber ich meine, Sie selber werden eine« Tages die prächtigen Fernsichten unseres Thales kennen zu lernen wünschen." „Eines Tages?" wiederholte Juliane mit leiser, bewegter Stimme. „Der Tag wird so rasch nicht erscheinen! Wollen Sie meine Anwesenheit im Haust sichern, s» lassen Sie mich im Verborgenen hier wal len. E« könnte mich Jemand entdecken und dann muß ich weiter fliehen!" Vierte« Kapitel. Der Förster Scharsenbeck war freige sprochen. Wir wissen aus der Erzählung des jungen Reisend«», der sich Schmidt nannte, daß seine Freisprechung lediglich dem beredten Zeugniß seiner Braut zuge schrieben wurde. Wir wissen jedoch nicht, waSdieserFreisprechungnnmittelbarsolgte, und da es nothwendig werden wird, uns Schritt für Schritt von diesen Begeben- Helten zu unterrichten, die sich aus dem Urtheil der Geschworenen entwickelten, so nehmen wir den Faden der Erzählung da auf, wo der junge Reisende sie abgebro chen hat. Scharsenbeck war freigesprochen, war dem Leben, war seinem Wirkungskreise, war der Freude und dem Glücke wiederge geben. Unbehindert verließ er das Ge richtshaus und durchschritt die Gruppe», welche sich auf dem freien Platze vor dem selben gebildet hatten. Kein Freundes grüß empfing ihn. Wer ihn kannte wen dete sich ab, um ihm nicht Rede stehen zu müssen. Er war freigesprochen von den Männern, die aus dem Volke erwählt wa ren, „die Willkür der Strafmacht zu be schränken und ihr die Möglichkeit zu neh men, ungerecht zu verurtheilen," aber das Volk verurtheilte ihn! Wie man einen Mann freisprechen konnte von dem Morde, den ersichtlich kein anderer als er vollführt hatte, begriff nie mand. Daß seine Braut Mitwisserin dieses Mordes war, nahm jeder als unum stößlich gewiß an. Die junge Dame hatte mit der grau Bertram ihrer Beschütze rin nach des Vaters Tode —den Gerichts saal auffallend schnell verlassen, nachdem da« Verdict der Geschworenen kundgege ben war. Man wollte sch»n vorher eine merkwürdige Veränderung an ihr wahrge nommen haben. Man meinte, der Muth habe sie im Stich gelassen, sie sei sich der schimpflichen Rolle bewußt geworden, die sie aus Liebe für ihren Bräutigam gespielt hatte. Richtig war es, daß sich die freu dige Unbefangenheit ihres Wesens plötz lich verloren hatte, und zwar in dem Mo mente, wo der Staatsanwalt die Mütze, welche erst kürzlich auf dem Platze gefun den war, wo die Ermordung des Verwal ters Ekert stattgefunden, nochmals hoch empor hielt und mit Nachdruck anSries „Meine Herren Geschworenen, diese Mütze ist nicht als ein gewesenes Eigen thum des Angeklagten erkannt, sie ist nie in seinem Besitz gewesen, er hat sie nie ge sehen, und dennoch, meine Herren, wenn diese Mütze reden, wenn sie verrathen könnte, wie sie auf die Stelle gelangt sei, die zum Schauplatz einer niederträchtigen That geworden ist, wir würden die Gründe zu dieser That wahrscheinlich in fürchter licher Klarheit entwickelt sehen." Bei diesen Worten hatte die Braut ScharsenbeckS ihren Blick offen und u»be sangen nach der Bank gerichtet, wo ihr armer Bräutigam als Angeklagter saß. Welch ein Anblick bot sich ihr dar! Mit weit, mit krampfhaft starr geöffneten Au gen saß Scharsenbeck da. Starr und glanzlos war sein Blick; Wangen und Lippen blaß und fahl; feine Mienen in furchtbarer Spannung! Ein Schauer des Entsetzens durchlief den Körper jungen Mädchens; sie fühlte zuerst nur dunkel einen Argwohn, dann begriff sie. daß ein schweres Verhängniß, eine betäu bende Angst, eine überwältigende Furch! die Seele Scharsenbeck» unterjocht hatte< Ihre Unbefangenheit schwand, ihr Aug, senkte sich, sie athmete schwer wie in unter drückten. Schluchzen und ihr ganzer Kör per zitterte als schüttele sie ein innere, Frost. Das war von allen zunächst sitzen den Zuschauern bemerkt, und man schaut« ihr fast drohend nach, als sie sich erhob den Arm ihrer alten Begleiterin ergrif und sich Bahn brach, bevor die Sitzung vollständig geschlossen war. Schärfendes wußte davon nichts. Sein Auge sucht, die treue Braut unter den Gruppen, du vor dem Gerichtshause standen. Er be> merkte sehr gut, daß man ihm auswich Ein grimmige« Lächeln, das Zorn unl Verachtung ausdrücken sollte, war die Fol ge davon. Stumm schritt er weiter. Hätt, er ahnen können, daß seine Braut Pau line Selbig auf der Freitreppe des Ge richtshauses der Frau Bertram in'S Oh, geflüstert- „Ich kann nicht mit Ihnen heim, warten Sie nicht auf mich, eilen Sie, damit sie den Zug nicht verpassen!' daß. sie darnach wie von Furien gejagt fortgestürmt, »aß sie noch lange, gleich ei> ner Rasenden durch geirr! war und nirgend«, «itgendS Ruhe gesun. den hatte, hätte er dies ahnen können, so würde er auf die folgenden Ereignisse vor bereitet gewesen sein. Scharsenbeck fand seine Braut nicht, er fand auch die Wittwe Bertram nicht. Letz tere hatte sich in einer Anwandlung von Furcht und Scham im Wartesalon versteckt gehalten, um nur nicht öffentlich als eine Bekannte des eben freigesprochenen Män nern Gefühle, mit diesem Manne nach de, Heimath zurückzukehren und sie beurtheilt« aus demselben Gesichtpunkte das Zurück bleiben der Pauline Selbig. Diese arme Braut irrte unter furchba ren Seelenqualen unterdessen in der Stadt fie nicht hören mußte, was sie selber sich immerfort vergegenwärtigte. „Ja," sagte ein Mann mit verbissenem Groll, „ja, wenn die Mütze reden könnte." „Die Mütze! Die Mütze!" hallte es in „Wie schlau die Braut des Angeklagten den Verdacht wegen der Muhe entkräftete," sprach ein Anderer. „O mein Gott—die Mütze! die Mütze!" hallte eS immerfort in ihr. „Warum man nur nicht dieser Mütze mehr nachgeforscht hat?" fragte ein Drit ter mit keckem Ausdruck, dem man es an hörte, daß der Sprecher zu jenen Männern zählte, die allemal klug werden, wenn die Geschichte vorbei ist. ,WaS hätte das genutzt!" fuhr ein Vierter dazwischen. „ES wäre nur noch tin Unschuldiger auf die Folterbank ge spannt. Mir ist'S ganz dunkel, als wäre am Tage, wo Jahrmarkt im Städtchen gewesen ist, einem jungen Menschen eine Mütze vertauscht oder fortgekommen nun? Wenn es sich herausstellt, daß es diese Mütze ist —hat der arme Mensch nicht zu fürchten, daß er ebenfalls auf die An klagebank kommt? Pah! Laßt'S lausen! Der Förster Scharsenbeck ist nicht der erst« und wird nicht der letzte sein, der durch die Auffassungen der Geschworenen sein Leben gerettet fleht! Ich möchte nicht in seiner Haut stecken!" Mit einer trostlosen Müdigkeit hob die arme Braut bei solchen Reden der Vor übergehenden ihr Auge zum Himmel ein. por. Sie wußte jetzt, warum Scharsenbeä einige Momente gebebt hatte vor Furchl und Zagen. Erst als die Dämmerung ei nen wohlthätigen Schleier über die Erd« breitete, schlich diese arme geschmähet« Braut, wie eine Verbrechen», nach de, Eisenbahn und benutzte den späten Abend zug, um die Heimath zu erreichen. Inden, Städtchen blieb sie/ Ruhe und Einsamkeil that ihr noth. Unterdessen hatte Scharfen teck seine heimathliche Stätte schon erreicht Vergebens hatte er beim Anhalten des Ei senbahnzuges wiederum nach seiner Brau! sich umgeschaut. Verstimmt trat er der Weg »ach dem Forsthause an, der ihn ar dem Hause der Wittwe Bertram vorüber führte. Obgleich er wußte, daß die Be wohnerinnen noch nicht zurück sein könn ten, faßte er doch an die Thür und rüttelt, an den geschlossenen Fensterladen. Si« waren noch nicht daheim. Ei» tiefer, ah nungsvoller Seufzer schwellte seine Brust trotzig warf er den Kopf auf und schritl dem Walde zu. Er wählte einen schmalen Jägersteg, u» von der Seite seinem Hause nahe zu kom> nie». Seit drei Monaten in Hast gewesen durchrieselte ihn jetzt endlich da« freudig, Gefühleines neugeschenkten Daseins. Ihn war zu Muthe wie einem Kranken, ar dessen Lebe» gezweifelt ist. der aber trotz dem eine vollkommene Genesung erwartet Wie anmuthig erschien ihm das freund liche Haus »litten im Walde, von der ei nen Seite mit Wiesen, von der anderr mit Obstpflanzungen und Gemüsebeeter umgeben. Sein bleich gewordenes Geflchi röthete sich in der sicher» Voraussicht eine häuslichen Glückes, das er hier ungestör genießen konnte. Seine Erfahrungen tra> ten in den Hintergrund was geschehe? war, beunruhigte ihn für den Augenblicl gar nicht. Er bog um den Heckenwcg, der sich eine. Wiese entlang hinzog—noch vier Schritt« und er stand wie hingezaubert vor seine, alten Haushälterin, die am Brunnen ei nen Eimer abspülte. Ein Heller Schrei entfuhr der überrasch, ten Frau. „Um GottcSwillen—unser Herr! Barm herziger Gott der Herr Förster. Hein, rich!" Heinrich, der Forstgehülfe, erschien so. fort auf der Thürschwelle. Ein verlegenes Lächeln und eine linkische, sehr kühle Be grüßung war Alles, was er hervorbrachte Äei gerlich durch diese verrätherische Be willkommung im eigenen Haufe, nickt- Scharfenbeck stolz mit dem Kopse und wollt, in's Haus gehen. „Sind Sie denn freigelassen? Bleibe, Sie denn wieder hier?" fragte die Haus hälterin schüchtern und ängstlich. „Wenn Ihr das nicht recht ist, so kam Sie gehen!" fuhr Scharsenbeck wild h/r aus. Erschrocken wich sie bis an die grün, Hecke zurück. „Ja, ja! Herr Förster —" stammelte si, verwirrt. „Nehmen Sie'S nicht für ungut," be fchwichtigte ihn der Gehülfe mit toipelhaf ter Artigkeit, „wir dachten nur, weil Si, den Ekert erschossen, kämen Sie nie wieder.' „Dummheit!" fuhr Scharsenbeck ihn an „Hätte ich ihn erschossen, so würde ich »ich freigesprochen sein." „Freigesprochen!" riefe» Beide wie au> einem Munde. „Wer ist es aber denn gewesen, der de, armen Mann —" „Vielleicht bist Du es gewesen, Hein rich!" unterbrach ihn der Förster mit hä. mischein Lachen. „Ich? Um GotteSwillen!" rief der jung Mensch voll Entsetzen. „Oder die alte Grete," fuhr der Förste fort. Die Alte schlug stumm die Hände zu „Nun seht Ihr ebenso wenig, w, Jhr'S gewesen seid, bin ich's gewesen Nehmt Vernunft an und denkt stets daran daß man mich dieses Mordes nicht schul diesem Augenblicke fuhren zwei groß graugefleckte Jagdhunde wie toll durch', Gebüsch und stürzten mit einem wahre, Freudengeheul auf den zurückgckebne, Herrn los. Sie sprangen jauchzend a, ihm in die Höhe, leckten ihm die Hände umllammerten seinen Leib und wollten sici erst gar nicht beruhige». „Die Punle be schämen doch sehr häufig die Menschen,' sprach Scharsenbeck, die Thiere streicheln» und liebkosend. „Die Hunde freuen sick meiner Antunst, sie zeigen mir. daß si, nicht vergessen haben, was ich ihnen Gu tes erzeigt leider werfen die Menscher sehr gern die Erinnerung an empfangen, Wohlthaten, a» die Herzlichkeit und Freund lichkeit, die man ihnen erwiesen, aus ihren Inner». Es thut jedoch nichts, Ihr Leute wollt Ihr mit mir ferner nicht leben, sc halte ich Euch nicht. Nur vergeht nicht, daß ich freigesprochen von jedem Verdacht« „O, es war nur eine Uebereilung in der Ueberraschung, HerrJörstir," entschul „Wenn die Gerichtsherren Sie freige sprochen haben," lenkte die alte Arete ein, ..wir können uns nur darüber freuen. Ich will Ihnen nur schnell einige Eier auf Speck schlagen—denn hungrig werden Sie wohl sein." Damit war die Sache geordnet und die Ungebührlichkeiten des Empfanges in's Gleiche gebracht. Scharsenbeck verbarg seinen Groll, seine Hausgenossen versteck ten ihren Abscheu —die Zeit mußte natür lich das ihrige thu», um eine vollständige Aussöhnung zu bewirken. (Fortsetzung folgt.) Der unermüdliche Industrielle Zü richs, Dr. Escher, ein hellerleuchteter, han delspolitischer Kopf, hat den Finanzplan für die St. Gotthardtsbahn entworfen. Die Ausführung der Bahn erfordert 34 Millionen Thaler. Durch diesen Schie nenwcg wird eine direkte Verbindung zwi schen Deutschland und Italien hergestellt, welche den Umweg über österreichisches Gebiet meidet. Die Zeit, welche der Bau der Bahn in Anspruch nehmen soll, ist auf acht Jahre bemessen, weil der Alpcn tunnel von Göscheneu bis Airolo, mitten durch den St. Gotthardt 14,900 Meter (circa zwei deutsche Meilen), nach allen bisher gemachten Erfahrungen nicht frü her vollendet werden kann. Die Vollen dung dieses Schienenweges wird, wie die jüngst eröffnete Paclficbah», ein Triumph unserer Zeit sein. Frisch geschnittene Blumen lassen sich sehr lange erhalten, wenn man in das Wasser einen Löffel voll gepulverte Holz kohle schüttet und sie dann in die Vasen setzt, daß der untere Theile der Stengel von dem Kohlenpulver umschlossen wird, gast alle Blumen bleiben auf diese Weise sehr lange frisch, ohne daß man nöthig hat vas Wasser oder die Kohle zu erneuern. Kleister, der ein Jahr lang brauchbar bleibt.—-Löse einen Tbeelöffel voll gestoße nen Alaun in einem Quart warmen Was ser auf. Wenn dasselbe kalt ist, so rühre so viel Mehl (oder besser Stärke) in das selbe, mit der Vorsicht, daß es keine Klum pen giebt, bis die Mischung die Dicke von Sahne erhält. Dann rühre »och gestoße nes Kolophonium (Geigenharz) hinzu so viel als auf ein 10 Centstück geht nebst ei nein halben dutzend Gewürznelken eben falls zu Pulver gestoßen, hinzu. Halte zu gleicher Zeit eine Kaffeetasse voll ko chendes Wasser am Feuer und schütte die Mischung in dasselbe und rühre eine Zeit lang tüchtig bis es in einigen Minuten die Dicke eines Mußbrei erlangt; dann schütte es in ein irdenes Gefäß und laß es abkühlen, hernach mit einem Deckel be deckt und an einen kühlen Platz gestellt. Beim Gebrauch wird eine entsprechend« Portion herausgenommen und mit war men Wasser verdünnt. Dieser Kleiste, kann ein Jahr lang aufbewahrt und nach Belieben denützt werde» und ist besser al- Gummi, auch kann darauf geschrieben werden. Ein wahrhaftes Jubeljahr.—l7K9, das Geburtsjahr Alexanders von Humboldt, war zugleich das Jahr der Geburt des er sten Napoleon, Ney's, Soult's, Welling ton'S, Cuviers' und Brunnel'S. Gleich zeitig datiren vom Jahre 1769 die ersten Palente der Dampfmaschine von Jamei Watt und der Spinnmaschine Jenny) von Aitwright. Natur- ».Kriegs- Wissenschaft, Mechanik und Technik, du vom Jahre 1709 ihre größten Triumph! Datiren, baben daher sämmtlich jetzt An> laß, ein Jubeljahr im wahrsten Sinne de, Wortes zu seiern. Höchst wichtig!— Eine Special Depesch, von Washington meldet unter'm 5. Au gusti „Grant's Kutscher ist heute Abenl mit den beiden Pferden des Präsidenten „Egypt" und „Cincinnati", nach Washing> ton zurückgekehrt. Secretär Cor kam z» spät am Devot an, um die Thiere zu ein v'aiige». besuchte aber gleich darauf di> Ställe im weißen Hause und telegraphirti rem Präsidenten, daß alles in Ordnung f-i."- Ist Minister Cox der Stallmeister des Präsidenten? Das wäre doch kein Poster für einen ehemaligen Gouverneur vo» Ohio. Dentsch - Amerikanisches Na tionalwerk. vom l.Sept. ist>9 >1» in halbmonatlichen Liefe runge» G 25 EentS! Deutsch-amerikanisches ssonvcrsatiouS-Leriko», mit spezieller Rücksicht auf das Bedürfniß der i> Amerika lebenden Deutsche», mit aller dcutschcn,^ai»erika»ischcn von Prof. A. I. S ch e in, in 8 Bänden oder 80 Lieferungen v°n je 80 Sei ten, compressen Trucks, in groß Octav. Unsrre Zeit verlangt von Jedem der einigerma Bcn auf Bildung Anspruch macht oder gut fort Aminen will. wenigsten« eine allgemeine Bekannt schasi mir allen Fächer» des Wissens. Aber de Umfang ist ,» «roß als daß der Einzelne jede, de» Wissens ,» seinem Studium ina ! chcu konnte, Auch hat nicht Jeder die Mittel s»l ! »ine BU'! otbck über alle Zweige des Wissens an zuschassrn. ConversationS-Lerika zum Nachschla j rcii li^egenstand ck,r mi li., sind oder »ollständig im las tri in Amerika lebende Teutsche aber in ei i-.cm suchen Werke doch ganz besonders auch ge , nü.irni >- und volle Auskunft über Alles das finde, wi.l na.' nc Zustände und Berbällnifse Ameri l ta'o betrifft, de» Landes, welches seine und seine Familie neue »od bleibende Heimath ist. ?!csem Bedürfniß für Amerika wird das obig Lrigiiialwerk. an dem die besten deutschen Schrift steiler der Ilnion mitarbeiten, abhelfen, DaSselb wird sich nicht nur über alle Zweige des allAemei nen Wissens verbreiten, wie die in Deutschlanl erschienenen Werke dieser Art, fonderp speziell auö Alles für amerikanische Verhältnisse mpoliti scbrr, socialer, kirchlicher, geographischer, bistori scher, statistischer, biographischer, Naturwissenschaft licher, juristischer, niedicinischcr, technischer un> gewerblicher Beziehung, sowie m Bezug auf Hau ConversationS-Lerikonö fehlt oder mangelhaft be handelt ist! und endlich wird es auch ein so voll ständige» Bild deutschen Lebens und Wirken, nicht blos in allen Staaten der Union, sondern ii der ganzen Welt entrollen wie es noch in keinen andern Werke enthalten ist. Alle Buchhändler und ZeitungSagenten nehme, Bestellungen an, sowie der Verleger griedr. Gerhard, - 22j19,km Post Bor 1001, New-Zlork Hauer S» Wanke, Groeerieen und Provifionen Mainstraße, Hpde Park, neben dem Hotel des Herrn George Gräber. Einem verehrten deutschen Publikum die erge beiiste Anzeige, daß wir fortwährend einen auSge wäblten Borrath von Proviant und LebenSmit teln an Hand halten und den billigsten Preiser Indem wir um zahlreichen Zuspruch bitten geben wir die Versicherung, daß sowohl Qualitä wie Preise der Waaren nichts zu wünschen übr!> lassen. 30ap8 Jakob Hauer. > Friedrich Wanke. Tcranton Kolonie von Missouri. Vorwort. Im Spätiabre IB>., einen Verein, welcher es sich zur Ausgabe machte, seinen Mitgliedern im Westen oder dem Südwesten dei Union billige« und gutes Ackerland zu erwerben. Die nothwendigen Mittel zur Bestreitung dei Reisekosten siir ein au» seiner Mitte ernannte« Eommittee wurde» promrt eingezahlt und dn Herren Jodn Zeidlcr und Henrs Maier, Erstere, ein- praktischer Geschäftsmann und fehlerer eir erfahrener Landwind, unternalimen tun darau ihre Reise. Ihr Reiseziel war zunächst Missouri doch hatten sie den bestimmten Ausirag, auch da« Land in anderen Staaten zu prüfen. Ter nag ihrer Zurückkuuft erstattete Bericht empfahl der Ankauf von Landstrecken in den Eountie« Di Kalb, LivingSton und Clinton, Missouri, wai dann auch, da Bodenverhältnisse, Elima u. s. w als defriedigend befundrn wurden, zur Anlage einer Stadt angekaufte Stück Laut liegt in De Kalb Eountp, an beiden Seiten de, Hannibal u. Et. Joseph Eisenbabn, 18l Meiler von Hannibal, 24 Meilen von St. Joseph, 28< Mcilen von St. Louis und 52 Meilen von Kan> sas Eil,. Die zunächst gelegenen Ortschaften sint StewartSville und Osborn, da» eine Meile, rechts, das andere eben so weit links davon gele gen. Eameron, der VereinigungSpunkt der Kan> saS ?it« Eisenbahn, ist 9 Meilen davon eutferut ES ist hierbei besonders zu beachten, daß di^Han> ter Central., sowie auch der Union Pacisic Eisenbahn ist und gemäß ihrer Vage stets bleiben muß. Zu Ehren des zuvorkommender der erstgenannten Balm, Hrn (veo. S. Harri«, ist die «ladt „Harrisburg" ge> Elima. —Das lllima ist besonder« den Deut schen außerordentlich günstig. Auszehrung unl Halökrankhciten sind daselbst fast ganz unbekann und in vielen Fällen sind dami dei/epidemisch austrettndcn Fiebern nicht«. Bodenbcschaffenheit ic.—ln einer Ties «on I» bis 30 Fuß trifft man auf reicht «ström de« besten Brunnenwassers. Da« Land ist seh fruchtbar, Korn, Weizen, Gerste, irische und süß Kartoffeln, Melonen, Aepfel, Birnen lind Trau ben gedeihen zur hochsten^Bollkommeahcit^ebens der Lage; angebautes von fünfundzwa» zig bis vierzig Dollars per Acker. Zur Viehzuch eignen sich die weiten, wasserreichen Prairielän dereien ganz besonder«. Rindvieh, Schaafe un Schweine werden von den Viehhändlern auf de! FarmS zu guten Preisen aufgekauft. Besondere Bestimmungen über Zah lnngen u. s. w. Jedem Agenten wird dringen^a^en^^ (Eontrakt) ausgefertigt und dem betreffende Agenten Zugeschickt wird. Der Rest des Gelde muß in j^rlich^Termineii^ezab alle Mittellotten den eben benamten Orte aber P IttO. Der Preis für die Ecklotten an alle anderen Straße» und Orten ist auf P IW, un für Miltellotten auf!iisl> festgesetzt. sind Die Lotten in den Blocks No. 50, st, 52, kl 62, «U, >!4. K 5, k<>, 75, 7ki und 77, sowie d' »nd St. Joseph Rail Road sind vorläufig nick im Markte. neu? und dafür Quittung »u geben; doch sin monatliche ZahluM» in solchem Betrage z machen, daß dem Wortlaute de« Contrakte« Gi nügc geleistet, d. h. die Kaufsumme in fünf Zat ren bezahlt ist. (Der Käufer hat also, je nal drei Dollar« zu bezahle».) Esmrakte werden fii solche Käufer ausgestellt, jedoch erst nach Bezah Fünftel des KaufgeldeS quittiert Sekretär unterzeichneten Eontrakte sind gültig. g. E. Fahrig. Sekretär, oder: Box KW, Srranton, Fr. Wagner, General-Agent, Bor 21S, Scrantou, Pa. Lokal Agenten sind vorläusia in folgenden O> ten angestellt und kann daselbst jede nähere Aue kuuft ertheilt werden; nämlich in WilkeSbarre und Umgegend, deni unteren The' von Luzerne, sowie Earbon Eountv —»l«z. v Tchlumbach. Winton und Tunstall, Nachfolger von Warner nnd Winton an dem alten Stande, Geke Lackawanna L 5 WyonnngAvenne. Dry Goods sür Baar Teppiche (CarpetS), Oeltuch, und Federn von lebenden Gänsen von der Ostlüste großen Quantitäten. Großer Vorrath von Kleiderstoffen. Br och e-Pa ir l e v und wollene Sha schwarz und farbige Seidenstoffe, halbseidene Zeuge und Merino. Buffalo Fabrikat schwarzer AlpaeaS, von dcncn wir einen umfangreichen Vorrach haben. 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